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Wackelkurs

Mitsotakis positioniert sich in der Migrationsfrage: Rechts blinken, mittig einbiegen

14.10.2019

| Lesedauer: 5 Minuten
Konfrontiert mit einer rasanten Zunahme der Bootslandungen auf den Inseln kündigte der griechische Premier Mitsotakis eine Verschärfung der Asylregeln und Stärkung der zugehörigen Infrastruktur an: Illegale Migranten sollen konsequent abgewiesen und abgeschoben werden.

Man stelle sich Rothenburg ob der Tauber vor. Aber am Meer, mit ein paar steinigen Hügeln im Hintergrund und wolkenfreiem Himmel. So in etwa könnte man Symi beschreiben, eine zur Dodekanes gehörende Insel mit gut 3.000 Einwohnern, etwa zwölf Seemeilen nördlich von Rhodos gelegen. Halb so weit ist es bis zur türkischen Küste, die das Eiland tentakelgleich umschließt. Wie auf vielen griechischen Inseln ist das soziale Netz hier noch intakt, der öffentliche Raum heilig und der Zusammenhalt stark. Dank seiner weitgehend erhaltenen Bebauung aus dem 19. Jahrhundert ist Symi außerdem nicht weniger schmuck und erhaltenswert als das deutsche Mittelalterstädtchen.

MIGRATION
Restriktive Politik wirkt: Die Todeszahlen im Mittelmeer sind zurückgegangen
Doch Anfang Oktober geriet die Insel aus anderem Anlass in die Schlagzeilen: Mehr als 500 Flüchtlinge, zumeist aus Afghanistan, waren hier nach und nach in Schlauchbooten angelandet. Für anderthalb Monate hatte man sich irgendwie eingerichtet, dann kamen an einem Tag 200. Die Inselverwaltung war überfordert. Strukturen für die Aufnahme der Migranten gab es nicht, was zu spontanen Zeltlagern an der Hafenmole und auf den Straßen der Innenstadt führte. Inzwischen saßen 80 der Neuankömmlinge im Gewahrsam der örtlichen Polizeiwache. Das Wort von Aufständen machte die Runde. »Und jeden Tag kommen neue Schlauchboote an, wie Touristen«, so der Bürgermeister des Ortes, der in seiner Verzweiflung sogar die Türken anrief, eine Lösung herbeizuführen.

Auch andernorts hält der Zustrom an: Auf Lesbos, Brennpunkt des Geschehens, landen noch immer hunderte Migranten täglich. In und um das berüchtigte Lager Moria, das eigentlich nur für 3.000 Personen ausgelegt ist, leben inzwischen über 13.000 Asylbewerber (nicht mehr 10.000 wie noch im September). Auch auf Samos, wo 6.000 Migranten in einem für 700 Personen ausgelegten Lager existieren sollen, ist ein Ghetto mit Favelas entstanden. Die Aufnahmelager der Inseln Kos und Leros sind ebenso überfüllt. Von den Inseln werden nun laufend Migranten aufs Festland gebracht, derzeit vor allem in die Nähe von Athen. Auch 398 Zuwanderer aus Symi sind inzwischen nach Eleusis in Attika umgesiedelt worden, während etwa zur gleichen Zeit ein Rettungsschiff der NGO »Open Arms« am Hafen von Symi aufkreuzte. Die aufgebrachten Bürger, die die Einrichtung eines Hot Spots befürchteten, vertrieben den Kapitän kurzerhand von ihrer Insel.

Die Ägäis-Route, Syrien und die Kurden – alles hängt miteinander zusammen

Klar ist, dass es sich bei den Bootsankünften um eine konzertierte Aktion der Türken handelt, die so Druck auf die EU ausüben wollen. Manche der Schlepper nutzen – wie unlängst die »Süddeutsche Zeitung« berichtete – sogar erbeutete (oder willig überlassene?) Luxusyachten. Darunter war angeblich auch die Yacht »Paradiso«, die dem Eigentümer des Fußballvereins Beşiktaş Istanbul gehört. Ein solches Gefährt erleichtert das Übersetzen ins EU-Paradies natürlich erheblich. Das Zusammentreffen der vermehrten Bootslandungen mit dem türkischen Syrien-Feldzug ist dabei kein Zufall, wie inzwischen jeder sehen und hören kann.

OFFENBARUNGSEID
Syrien: Erdogan okkupiert, der Westen kapituliert
Erdoğan hat die Tore nach Europa bisher nur einen Spalt weit geöffnet, um die EU im diplomatischen Schlagabtausch handzahm zu halten. Unterdessen schlägt er im syrischen Grenzgebiet – man muss es so lapidar sagen – zwei Fliegen mit einer Klappe, indem er die syrischen Kurden attackiert, sie wohl zu einem Großteil vertreiben wird (schon jetzt sollen 130.000 heimatlos sein), um dort später seine ›Schutzzone‹ für die syrisch-arabischen Flüchtlinge aus der Türkei zu schaffen. Das Wort für diesen Vorgang wäre ethnische Säuberung. Für diese ›Schutzzone‹, in der niemand die Rechte der seit Jahrtausenden dort lebenden Kurden schützt, hatte der neue Sultan sogar EU-Gelder gefordert. Die Europäer schauen einstweilen zu, schieben allenfalls ein paar Waffenlieferungen auf. Auch so kann man die nächste „Flüchtlingswelle” verschlafen.

Die Bootsmigranten der Ägäis sind heute weit überwiegend Asyleinwanderer, nicht Kriegsflüchtlinge. Die Hälfte der Neuankömmlinge stammt mittlerweile aus Pakistan und Afghanistan und sucht vor allem ein besseres Auskommen, so sagte es nun der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis von der konservativen Nea Dimokratia. Mit ebendiesem Argument begründete er eine härtere Gangart im Umgang mit diesen ›unechten Flüchtlingen‹. Illegal eingewanderte ebenso wie abgelehnte Asylbewerber sollen künftig in geschlossenen Lagern untergebracht werden, von denen zwölf in ausgedienten Kasernen auf dem Festland errichtet werden sollen (sicher nicht zur Freude der unmittelbaren Anwohner).

Die wirtschaftliche Lage des Landes ist noch immer explosiv

Daneben soll die griechische Küstenwache in der östlichen Ägäis deutlich aufgestockt werden. Bis Ende 2020 will Mitsotakis außerdem 10.000 Migranten in die Türkei abschieben. Zudem soll eine Liste sicherer Drittstaaten nach deutschem Vorbild entstehen. Der Aufbau einer leistungsfähigen Asylverwaltung bleibt abzuwarten; hoffen darf man aber bei dem in Fragen der Verwaltungsreform erfahrenen Premier. Durchaus wertvoll – auch für die hiesige Debatte – erscheint, dass die Unterscheidung zwischen Flüchtlingen und Asyleinwanderern zur Leitschnur staatlichen Handelns werden soll.

Im krisengebeutelten Griechenland können nur wirkliche Flüchtlinge auf die Nachsicht der Wähler hoffen. Die wirtschaftliche Lage des Landes bleibt explosiv. Laut einer Befragung, in der das Land mit anderen von der „Flüchtlingskrise” betroffenen Ländern verglichen wurde, sehen 64 % der Griechen die Folgen der Migration negativ, womit das Land einen Spitzenplatz im Vergleich mit Italien (57 %), Ungarn (56 %) und Österreich (49 %) einnimmt. Gut die Hälfte der Griechen glaubt, dass die Migranten eine »Vorzugsbehandlung« gegenüber den Einheimischen genießen; bei den Befragten zwischen 35 und 54 Jahren, die häufig Familienväter und -mütter sind, sind es sogar 65 %. Den Hintergrund solcher Zahlen bildet wohl auch die Mitteilung einer Staatssekretärin, dass für jedes unbegleitete Flüchtlingskind 86 € am Tag aufgewendet werden.

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Verstörende Dokumentation über „Seenotrettung“ im Mittelmeer vor Libyen
Dass Inländer durch die Migration schwerer Arbeit finden, glauben 59 %. Auch eine etwa erhöhte Kriminalitätsrate durch die Zuwanderung erzeugt Ängste (42 %). Mit anderen Worten: Es besteht durchaus Hoffnung, dass eine konsequente Politik der Konservativen ihnen die Anerkennung der Bürger sichern wird. Seit den Wahlen im Juli konnte die Regierungspartei ihren Vorsprung vor dem Hauptkonkurrenten Syriza deutlich ausbauen. Laut einer Untersuchung des Fernsehsenders Skai ist der Zukunftsausblick der Wähler (»Entwickelt sich Griechenland in die richtige Richtung?«) seitdem ebenso positiv, wie er vor den Wahlen negativ war.

Doch auch in Griechenland lässt sich die öffentliche Meinung leicht durch ein emotionalisierendes Framing drehen. Das zeigt die Frage nach der Rückführung aufgegriffener Boote nach Libyen »auch unter der Inkaufnahme von Todesfällen«, die natürlich von knapp der Hälfte der Griechen verneint wird, obwohl sie auch die Arbeit der privaten Seenotretter sehr kritisch sehen (siehe oben). Natürlich will niemand die Toten des Mittelmeers, doch es gibt einen anderen Weg sie zu vermeiden.

Mitsotakis blinkt rechts… und meint die Mitte

Mit seiner konsequenten Asylpolitik folgt Mitsotakis also den Erwartungen der Griechen. Daneben machte er in einer parlamentarischen Fragestunde deutlich, dass Rassismus und Xenophobie nicht das Programm seiner Regierung sind: »Die Kinder der Flüchtlinge, die unser Land als zweite Heimat wählen, müssen sich als Griechen fühlen, und wenn ein Flüchtlingskind gut in der Schule ist, soll es auch die griechische Fahne tragen dürfen.« Mitsotakis blinkt rechts und meint die Mitte, verbindet Antirassismus mit griechischer Leitkultur und könnte so seine konservative Volkspartei Nea Dimokratia über den Tag hinaus konsolidieren. Die Bemerkung zur »griechischen Fahne« zielte übrigens auf die Diskussion um die sogenannten Fahnenträger ab: Der Beste eines Jahrgangs wird in allen Städten des Landes jeweils besonders geehrt, indem ihm die griechische Flagge während der Schülerparade anvertraut wird. Ob auch Schüler mit ausländischen Wurzeln die Fahne tragen dürfen, war immer wieder umstritten.

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Wird Amerika nach Trump die von ihm beendeten Kriege wieder hochfahren?
Das Parteienbündnis Kinima Allagis (»Bewegung für den Wandel«), das sich um die dezimierte sozialistische Partei Griechenlands gebildet hat, kritisierte unterdessen das neue Regierungsprogramm, da es vorgeblich die Solidarität der anderen EU-Staaten mit Griechenland untergrabe. Die Sozialistin Fofi Gennimatá möchte Griechenland offenbar als Drehkreuz für die Einwanderung von ›Flüchtlingen‹ in die EU etablieren. Auch die radikalen Linken von Syriza halten natürlich nichts von Mitsotakis’ »Politik der Abschreckung«. Doch es war die Vorgängerregierung unter dem Linkspopulisten Alexis Tsipras, die den Aufbau eines leistungsfähigen Verwaltungsapparats in Sachen Asyl über Jahre vernachlässigt hat, andernfalls es nie zu der drei- und vierfachen Überbelegung des Lagers Moria gekommen wäre.

Klar ist aber: Die meisten der Asyleinwanderer wollen weder in den für sie errichteten Aufnahmeeinrichtungen noch überhaupt in Griechenland bleiben. Auf der Autobahn nach Thessaloniki wurde jüngst ein Iraker mit überhöhter Geschwindigkeit in einem Kleinbus voller Landsleute aufgegriffen, nachdem er die Schranken einer Mautstelle durchbrochen hatte. An den vier größten Flughäfen des Landes wurden allein bis zum Juli dieses Jahres 4.300 Migranten bei einem illegalen Ausreiseversuch erwischt.

Neben der Beschleunigung der Asylverfahren in Griechenland und anderswo wird daher nur eine wirksame Abschreckung an der EU-Außengrenze den Ansturm der Schlauchboote stoppen können. Eine wendige, allzeit einsatzbereite Küstenwache dürfte hierzu der Schlüssel sein. Was Erdoğan kann, sollte den Europäern mit Leichtigkeit gelingen. Nach einem Treffen mit Mitsotakis im September hatte der Österreicher Sebastian Kurz schon im September die Verlegung zusätzlicher Frontex-Mitarbeiter an die griechische und bulgarische Grenze gefordert. Geschehen ist freilich nichts, obwohl auch die griechische Küstenwache ein Hilfegesuch an die europäische Grenzschutzbehörde gerichtet hat. Inzwischen forderte Mitsotakis – auch angesichts eigener Nöte mit dem einnehmenden Wesen seines Nachbarn –, dass auch die NATO ihre Präsenz in der Ägäis verstärkt. Das ist wohl die einzige Sprache, die auch der neue Sultan in Ankara verstünde.

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29 Kommentare

  1. Da hilft doch nur eins – ein rustikale Vorgehensweise. Die Griechen und Rest Nato werden einfach nicht umhinkommen diesen Weg zu gehen. Wir haben jetzt schon in Deutschland, wie wir es erst in Griechenland sein, ein sehr angespanntes Verhältnis zu den Migranten. Da bedarf es nur eine weitere steigende Arbeitslosenzahl, und………. Die Kriminalität der Migranten ist auch nicht zu unterschätzen. Bisher über 50 Morde!!!

  2. lZitat: “ während etwa zur gleichen Zeit ein Rettungsschiff der NGO »Open Arms« am Hafen von Symi aufkreuzte. Die aufgebrachten Bürger, die die Einrichtung eines Hot Spots befürchteten, vertrieben den Kapitän kurzerhand von ihrer Insel.“

    > Richtig so! Denn es ist natürlich immer leich -auch- „die Probleme der Welt“ Anderen vor die Haustür zu kippen.
    Ggf sollten die Insel-Bewohner dann auch einen dicken Knüppel zu Hand nehmen, um damit die NGOs und Kapitäne fern zu halten.

    Was ich jedoch mal von der Politik endlich erklärt bekommen möchte ist, WIE genau Frontex die Außengrenzen schützen soll und vor allem auch, WAS Frontex dann mit die „Fachkräfte“ tun soll?? Denn der unschönen Bilder wegen, wird man die aus dem halben islam. Orient kommenden „Fachkräfte“ beim Versuch des illegalen Grenzübertritt wohl kaum gewaltsam abdrängen oder die Landesgrenzen massiv mit Grenzzäune und NATO Draht schützen.
    .

  3. Und sie reden und reden und reden…. und es passiert nichts. Derweil der Herr Sultan die Tore gen Europa öffnet und seine Ditib-Moscheen weiter ausbaut.

  4. Ich wäre Ihnen und allen weiteren Artikelschreibern wirklich sehr verbunden, wenn sie auf diesen Sentmentobegriff „Flüchtlinge“ verzichten könnten, und die richtige Bezeichnung „Wirtschaftsmigranten“ (Heinsohn) verwenden würden. Denn um nichts anderes handelt es sich.

  5. Solange Deutschland Geld für diese Leute bereitstellt, werden sie kommen. Das ist ja auch ein gutes Geschäft für sie, man investiere 5-10.000 $ in einen vertrauenswürdigen Reiseleiter und erhält bei minimalen Gefahren eine sofortige Rente für sich und mit etwas Geduld auch für die ganze Familie. Sobald wir den Sozialstaat für Ausländer abschaffen, werden die anderen europäischen Nachbarn diesem Beispiel folgen und dann möchte kaum noch jemand nach Europa. Es ist dann nämlich schlechter als zuhause. So einfach wäre das. Man müßte sich allerdings bei der Weltpresse etwas unbeliebt machen.

  6. Zitat:“Was Erdoğan kann, sollte den Europäern mit Leichtigkeit gelingen.“
    Exakt. Wir sind über 6 mal mehr. Es fehlt nur an der nötigen Konsequenz.
    Entweder die EU beweist jetzt, dass sie unschöne Bilder ertragen kann und auf der Weltbühne mitspielen will, oder sie ist Geschichte.
    Verteidigen wir hier und jetzt unsere Werte und unser Territorium.

  7. Ich hatte es bereits mal unter einen Beitrag von Tomas Spahn geschrieben: Man kann die Migrationsströme aus dem Orient, die über die Türkei nach Europa hereinfluten, nicht (mehr) in Griechenland oder der Ägäis stoppen. Sind sie da bereits angekommen, ist es zu spät. Wie ein anderer Forist es hier schrieb: Was sollte denn die griechische Küstenwache tun, selbst wenn in Athen ein zu allem entschlossenen Innenminister regierte? Das hat auch, was der rechte Hype um ihn vernebelte, Salvini im Mittelmeer nicht geschafft. Ein paar weniger, ja. Aber inzwischen sind die Häfen und Tore wieder auf. Wie will man diesen Troß der Hoffnungsvollen und zugleich Verzweifelten stoppen? Indem man ihre Schlauchboote versenkt, auf sie schießt? Sie demonstrativ in den Lagern verhungern läßt? Abgesehen davon, daß zweifelhaft ist, ob das wirklich den Ansturm mehr als für einen Moment aufhielte, so bekäme man riesige Probleme mit der pazifistischen, moralbeladenen Bevölkerung zu Hause, die diese Muslime nun einmal als Verbündete „gegen rechts“, als Hilfsarbeiter für Handlangerdienste und als die Illusion einer weiter existenten Rentenversicherung herbeisehnt. Und selbst wenn in Athen die Neonazis der Goldene Morgenröte regierten, und man alle Stephan Balliets Europas auf Kanonenboote in der Ägäis setzte – auch die würden irgendwann zusammenbrechen, wenn sie auf kleine Kinder schießen sollen.
    Das Problem Europas ist die Türkei. Sie ist immer ein Problem gewesen, seit Mehmet II. Konstantinopel eroberte, aber im Grunde schon seit der Schlacht von Manzikert (1071), die für Europa mindestens die gleiche Bedeutung wie die auf den katalaunischen Feldern hatte, was aus meiner Sicht in der Geschichtsschreibung oft untergeht. Da war leider jedoch kein Karl Martell zur Stelle, sondern nur ein dekadenter unfähiger Kaiser von Byzanz, der nicht begriff, welche Gefahr für das Abendland mit den seldschukischen Reiterkriegern auf Europa zurollte, die Hunnen schienen schon lange vergessen. Damals wurde mit seiner Niederlage (nicht nur) das Schicksal des christlichen Anatoliens besiegelt, sondern alles weitere kam, wie es kommen mußte. Wir denken oft an die Schlacht am Kahlenberg, an Johan Sobieski, aber da war es längst zu spät, und auch wenn das Osmanische Reich 1917 zusammenbrach, so verschwand mit ihm auch ein Ancien Regime, das den Orient immerhin für 500 Jahre geordnet hatte. Verloren ging ja nicht nur die Ordnungsfunktion der Hohen Pforte, sondern es blieben vor allem die turkisierten, islamisierten Anatolier, genannt Türken, da, bis wohin sie der Niedergang der Ottomanen belassen hatte, also bis ins heutige Montenegro und Bulgarien und im Osten bis nach Arabien hinein. Man verbündete sich mit dem verwestlichten Mustafa Kemal, der die Briten an den Dardanellen 1916 so beeindruckt hatte, sah – fatalerweise – in ihm eine Art muslimischen Peter den Großen. Dabei war er nur einer der rassistischen Nationalisten, die nach 1918 in Europa aufstiegen. Der grausame Genozid an den Armeniern lieferte die Blaupause, auf welchem Fundament die Türkei aufgebaut wurde, der Vertrag von Sevres, ohnehin nie umgesetzt, konnte das nicht einhegen. Die Türkei ist der einzige muslimnische Staat, in dem der Islam nicht das europäisch geprägte Konzept des Nationalbewußtseins überdeckt. Gerade an diesem Wochenende wird das den Deutschen bewußt, wenn ihre eingemeindeten Türken wie Ilkay Gündogan, sich so unvermittelt und ohne Scheu zur türkischen Nation bekennen und auch zu Erdogan. Die grenzenlose Naivität, die in der pharisäerhaften Empörung über Can und Gündogan zum Ausdruck kommt, weil sie das Bild militärisch salutierender türkischer Nationalspieler (die so ihre Unterstützung für die Offensive in Syrien zeigten) likten, zeigt, welches verzerrtes, romantisierendes, aber auch von tiefer Unkenntnis geprägte Bild die meisten Deutschen von der Türkei haben. Die nicht begreifen, daß die Türken, weder die „echten“ in der Heimat noch die Millionen an Auslandstürken, eben nicht das postnationale, postmaterielle, postheroische Weltbild der Europäer teilen – nicht einmal, wenn sie als Expats dort geboren auf aufgewachsen sind.

    Oder anders gesagt: Wir können die Türkei nicht kontrollieren. Merkels „Türkei-Deal“ war der verzweifelte Versuch, den freiwilligen inneren Kontrollverzicht/Verlust, der über das Schengen-Abkommen über die Europäer kam, um jeden Preis zu bewahren (weil er die linksliberalen Eliten Europa definiert) indem man erkaufte Kontrolle über Anatolien zu erlangen suchte, durch einen gekauften Herrscher in Ankara. Aber Merkel ist zu verrannt in ihre multilaterale und postnationale Welt, als daß sie erkennen oder akzeptieren würde, daß die Türkei, die Türken – und zwar seit dem Einfall der Seldschuken im 10. Jahrhundert – andere Interessen haben. Sie wollen nach Europa, und sie wollen Europa. Erdogan ist nicht käuflich, und lächerlich wie er scheinen mag, steht er voll in der Tradition Mehmet II. Nicht umsonst nennen seine Landsleute jede zweite Moschee in Deutschland nach dem.
    Nun sind die Türken, abgesehen von einer Hochphase im 14. und 15. Jahrhundert, wirtschaftlich und militärisch zu schwach, um auf klassische Weise bis an die Nordsee und den Atlantik zu kommen. Der Wegfall ihrer europäischen Kolonien auf dem Balkan führte zu dem, was man lange Zeit den „kranken Mann am Bosporus“ bezeichnete. Nach dem 2. Weltkrieg erkannte Kemal, daß es einen besseren Weg gab. Er trat der NATO bei und bekam so die Eintrittskarte nach Deutschland, wo sich inzwischen rund 5 Millionen Türken angesiedelt haben.
    De facto gibt es zwischen ihnen, und den arabischen und afghanischen Einwanderern der 2010er keinen wirklichen Unterschied. Hat der Islam erst einmal Fuß gefaßt, wie in Deutschland ab den 1970ern, oder in Anatolien nach 1071, dann wird er sich immer weiter ausbreiten, und die Art, wie die Türken die Anatolier islamisierten und kulturell umformten, ist die gleich, mit der sie seit den 60er Jahren hierzulande vorgehen. Sie müssen niemanden töten, weil er Christ ist oder deutsch spricht. Sie bleiben einfach wie sie sind, bekommen viele Kinder – und warten ab.
    In der Türkei aber befindet sich, eben seit der Schlacht von Manzikert, die Rutschbahn des Islams nach Europa. Solange wir noch selbst eine Religion hatten, an die wir glaubten, solange wir selbst einen Geburtenüberschuß hatten, solange wir selbst nicht satt und pazifistisch waren, solange konnten wie die Türken westlich des Evros halten. Aber das ist vorbei, wir sind das Volk der Einzelkinder und Kinderlosen, der Weltenretter und Multilateralisten.
    Europa müßte also das tun, was es – anders als mit Deutschland – 1919 nicht tat: Die Türkei zerschlagen. Die tatsächliche Kontrolle über Anatolien zurückgewinnen. Genau wie in Libyen können wir uns nur außerhalb Europas gegen ein Überrollen schützen. Über Jahrhunderte war uns das klar, bis Geld und Wohlstand uns das vergessen ließen. Doch es hilft nichts.
    Als Attila an der Weichsel ankam, war es zu spät. In den Sümpfen des Pripjat hätte man ihn vielleicht aufhalten können. Aber lieber soff man in Rom den süßen Wein der toskanischen Berge. Die Geschichte ist eine große Parabel, die, kommt sie an ihr Ende, wieder von neuem beginnt.

    • „Was sollte denn die griechische Küstenwache tun, selbst wenn in Athen ein zu allem entschlossenen Innenminister regierte?“
      Das ist das Problem! Wenn jemand aggressiv ist, sich nicht an die Regeln hält – wir haben Gesetze, eben auch zur Grenzüberschreitung(!) – und man reagiert nicht, kann man zwar keine Toten sehen, aber die Entwicklung wird nicht gestoppt, sie geht weiter. Man stelle sich vor, die Muslime – mehrere Studien, ernst zu nehmende, nennen 16 % muslimischen Anteil, ab dem ein Staat/Gesellschaft vom Islam eingenommen wird – erreichen den Punkt, ab dem sie das Leben hierzulande bestimmen. Was kommt dann? Geben die Deutschen und die wirklich Integrierten ihre Freiheit, ihren Lebensstil auf zugunsten deren Stil, der eben nicht die Wissenschaft/Technik/Industrie hervorgebracht hat? Wenn die Halal wollen, Gesetze, wie, was eigentlich lächerlich klingt, Gebetsräume in Unis/Schulen einrichten, keine Arbeiten zu ihrer Fastenzeit, die Frauen „züchtig“ gekleidet sein müssen, tut mir leid, Freibäder verdrecken, weil sie in Kleidung und, wie beobachtet, ohne zu duschen baden gehen? Was dann?
      Dann halte ich es für gut möglich, dass es einen Bürgerkrieg gibt mit allem Drum und Dran. Dann haben wir die bösen Bilder, die die haltlosen Pazifisten nicht wollten – oder sie werden islamisch.
      Das grundlegende Problem ist die Überbevölkerung. Und es kommt in die EU nicht die Intelligenz, es kommen die von unten, die Ungebildeten. Wer gebildet ist, geht in die USA etc. Die dt. Politik ist gefährlich, Merkels Truppe – sie hat die Grünen erst so erstarken lassen – ist verlogen, dümmlich und ideologisch verkommen.

  8. Solange die Chance auf einen Daueraufenthalt zu Hartz-IV-Bedingungen in Deutschland für jeden illegal Eingewanderten, der seinen Fuß einmal auf deutschen Boden gesetzt hat, bei über 90% liegt, wird Griechenland das Migrationsproblem nicht los. Die Pull-Faktoren sind einfach zu gewaltig, als dass ein paar neue Küstenwachtboote das Armutsprekariat des Nahen und Mittleren Ostens stoppen könnten. Erst wenn Europa sich auf die australische Antwort („You will never make Australia home!“) verständigt hat, wird der Zustrom abrupt versiegen.

  9. Wie geht’s jetzt nun weiter? Zuerst mal marschiert die türkische Armee in Syrien ein. Die Kurden werden sich zusammen mit Bagdad wehren. Und irgendwie wird auch der IS wieder ins Spiel kommen. Auch der neue Krieg wird zäh und blutig sein. Es wird Flüchtlinge geben, viele Flüchtlinge, und die werden es nach Deutschland, Österreich oder Schweden versuchen, wo schon ein Teil ihrer Familienverbände ist. Erdogan wird sie umso weniger aufhalten, als er sich über die EU ärgert. Grüne, Linke und SPD werden sich freuen und von Solidarität reden. Das Fernsehn wird indessen schreckliche Bilder aus dem Kriegsgebiet zeigen. Die Kanzlerin wird etwa eine Million fliehende Kurden als Fachkräfte bezeichnen, die Deutschland gut gebrauchen kann. Zahlreiche Experten (Migrationsforscher der Hertie School of Governance zum Beispiel) werden auf phoenix ohne Zahlen und Fakten behaupten, daß Deutschland ein gutes Geschäft dabei macht („die Neubürger werden unsere Renten bezahlen…“). Und wer dann noch die Chuzpe hat, Merkel daran zu erinnern, daß sie mal gesagt hat: „2015 darf und wird sich nicht wiederholen“, bekommt einfach einen Maulkorb („Nazi!“) umgehängt. – So stelle ich mir das vor. Oder wird es diesmal ganz anders laufen?

    • Bohica (Bend Over, Here It Comes Again). Oder etwas höflicher ausgedrückt: Täglich grüßt das Murmeltier. Inklusive des Versprechens, dass diesmal alles ganz anders und ganz supi doll werden wird.
      Mittlerweile frage ich mich, ob wir es nicht einfach hinnehmen sollen, dass die Nahostkonflikte nach Deutschland importiert werden: Die Kurden kämpfen wenigstens noch gegen IS & Co., während die Deutschen sich offensichtlich zu 87% in wohligen Unterwerfungsphantasien ergehen.

  10. Pardon….aber das ist doch Mumpitz. Eine wendige Küstenwache…..und was dann….wenn die Leute auf leck geschlagenen Schlauchbooten in die griechischen Gewässer einfahren….? Drüber fahren? Versenken? Abdrängen und kentern lassen?
    Alles das geht nicht….und sollte dem Autor auch klar sein. Eine umgehend durchgeführten Abschiebung….wohin?….keiner will die Leute….am wenigsten ihre Heimatländer.
    Die bittere Wahrheit ist….es gibt keine wirksame Abwehrmaßnahme gegen illegale Migranten….außer sie in Griechenland bei widrigsten Bedingungen vor sich hin darben zu lassen….nur das hat mit Humanität nun gar nichts mehr zu tun.

    • Pardon ist gewährt. Für diese Probleme gibt es die Innenministerinnen und die Regierungscheffinenn. So wie diese schon zahlreiche Probleme, die wir ohne sie allerdings gar nicht hätten, gelöst haben müssen sie auch die Abweisung lösen. Die Kompetenz der Damen Merkel und Seehofer lassen wir uns ja ne Stange Geld kosten. Also, die schaffen das!

    • Erdogan bietet eine Lösung an: Die 30 x 140 Kilometer-Zone entlang der Grenze. Dort will er die Syrer ansiedeln, die heute in der Türkei sind. Für die Griechen und ganz Europa wäre das eine Entlastung. Auch die Betroffenen könnten sich freuen; sie wären nahe der Heimat und könnten in ihre alten Behausungen zurückkehren, sobald der Friede einkehrt. Keine Frage: Die EU müßte das Projekt natürlich kräftig unterstützen, mit viel Geld aus Deutschland und Militär aus Frankreich. Ob die Kurden die Umsiedlung auch gut finden? Sollte man sie überhaupt fragen? Die Deutschen wurden auch nie gefragt. Vielleicht mal eine Umfrage machen, 1oo2 Telefonanrufe sind schon repräsentativ.

      • Die Kurden werden diese Idee mit Sicherheit nicht gut finden, denn ihr strategisches Ziel ist eindeutig, den Einsatz gegen den IS zu nutzen, das Terrain für einen Kurdenstaat vorzubereiten. Da trifft es sich gut, dass ihr die BRD hübsche Panzerabwehrwaffen frei Haus liefert und die Ausbildung der wackeren Peshmergar fördert. Dass die Kurden nach Eroberung von Gebieten diese von Arabern „säuberten“ und auch nicht vor der Rekrutierung von Kindersoldaten zurückschreckten, störte niemanden.

    • Stimmt! Als Anhänger des Volksmundes kann ich nur zitieren: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

    • Der Pazifismus leidet am Pazifismus und produziert Krieg. Ständiges Nachgeben fördert nicht den Frieden, denn alles Nachgeben nützt nichts bei einer Überzahl und wenn die Hereinströmenden um ihre Kultur kämpfen und die hier etablieren wollen – s. Türken, von denen nur eine Minderheit integriert ist, wobei die zum Arbeiten kamen, nicht, um sich alimentieren zu lassen, was einen großen Unterschied macht.
      Man mache sich auch klar, dass die Geschichte der Menschheit eine kriegerische ist. Er kämpft wie jedes Lebewesen um seine Existenz, um sein Territorium. Das kann man nicht ignorieren.
      Humanität heißt, die wirklichen Flüchtlinge so lange hier zu lassen, wie ihre Heimat im Krieg versunken ist, wobei auch das zu einer Überzahl führt. Auch die Deutschen konnten im 2. WK nicht einfach auswandern, sie wurden auch nicht einfach aufgenommen, wenn sie keine Juden waren. Wer 10, 20 Kinder in die Welt setzt, vier Frauen hat, soll in seinem Afghanistan bleiben z. B., das ist sein Land, er muss es entwickeln, hier setzt er sich nur ins Satte, legt sich nur ins Bett.
      Die Humanität in diesem Land hier ist Gefühlsduselei, rein emotional, frei von jedem vernünftigen Gedanken. Wie Merkel und Co denken, kann man unschön im Türkei-Deal sehen, der so albern kurz gedacht ist, dass man kaum an einen Verstand glauben kann.

  11. Die EU könnte, Italien konnte, und will nicht mehr, auch Deutschland könnte. Spanien und Frankreich können und wollen.
    Es ist NICHT GEWOLLT von politischer Seite!
    Ich hoffe, die Bürger wollen es, und setzen die Regierungen ab, die nicht wollen!
    Ich jedenfalls will keine arabischen, muslimischen und afrikanischen Verhältnisse.
    Das was schon da ist, ist schlimm genug!

  12. Das Ideal aller griechischen Politiker von ganz links bis ganz rechts: Für jeden mit dem Schlauchboot angelandeten Afghanen eine Rechnung über Fünf-Sterne-Versorgung nach Deutschland zu schicken, nach Erhalt des Geldes den Afghanen dann auf den direktesten Weg nach Deutschland weiterzuschicken und sich bei alledem auch noch im Recht zu fühlen, da ja alleine die Nazis daran schuld sind, dass Griechenland heute nicht das Japan oder Singapur Europas ist. Ankündigung von Maßnahmen? Heiße Luft.

    • Das ist die Attitüde in so ziemlich jedem europäischen Land außer Deutschland.

  13. Wenn die hier beschriebenen Maßnahmen eine „Abschreckung“ seien – wie sieht dann eine Einladung aus. Man ruft nach „Frontex“? Sorry, aber „Fluchthelfer“ gibt es dort schon genug. Früher wurden Grenzen mit Waffengewalt geschützt; in den meisten Ländern auf der Welt ist das auch heute noch so. Leonidas und seine 300 werden wohl in ihren Gräbern rotieren, wenn sie sehen, wofür sie sich einst geopfert haben…

  14. Mitsotakis will bis Ende 2020 10.000 Migranten in die Türkei abschieben. Hört sich ja super an, es wird aber vergessen zu sagen, dass für jeden Abgeschobenen, ein „legaler“ Migrant nach Europa geholt wird, der dann hier wohl auch für ewig bleibt! Wo ist da bitte eine „konsequente Asylpolitik“?

    • Griechenland schiebt 10000 ab und Deutschland bekommt 10000 dazu. Also für die Griechen und ihren Premierminister ist das doch ein Fortschritt. Und für andere Völker ist Herr Mitsotakis nicht zuständig und schon gar nicht verantwortlich.

    • Wo ist denn überhaupt der Gewinn des Paktes für Deutschland, wenn die Anzahl der Einreisenden damit ständig zunimmt? (Und wir der Türkei auch noch viel Geld zahlen. Und Visafreiheit u. ähnliche Versprechen gemacht wurden, die uns nie exakt mitgeteilt werden.)

    • 10.000 ist so oder so Pillepalle. Tropfen auf den heissen Stein.

  15. >»Die Kinder der Flüchtlinge, die unser Land als zweite Heimat wählen, müssen sich als Griechen fühlen, und wenn ein Flüchtlingskind gut in der Schule ist, soll es auch die griechische Fahne tragen dürfen.«

    Liebe Griechen: Versucht es gar nicht erst. Die Deutschen können ein Lied von der Sache mit „sich als Deutscher fühlen“ singen.

  16. Ein Anruf aus Berlin mit dem Hinweis auf weitere Unterstützungsüberlegungen und er begleitet die Asylanten persönlich bis nach Deutschland, genauso wie sie laufende Verträge an Militärmaterial Richtung Türkei noch ausliefern und nur neue blockieren und bis dahin ist der Krieg vorbei und die Lieferungen können weitergehen wie gehabt und die Bürger erschaudern über die Klugheit ihrer Politiker, bis sie es mal persönlich zu spüren bekommen und ein Irrenhaus ist vergleichsweise noch normal, die haben dieses irrationale Stadium schon längst überschritten.

  17. Die Griechen haben mehrheitlich noch nicht begriffen, dass sie inzwischen Frontstaat sind. Die Türken schon. Solange die Einsicht nicht common sense in Europa ist, bleibt alles Makulatur. Entweder Bollwerk Europa oder Kapitulation vor der Realität. Leider. Hilft aber nichts. Nicht schön, aber mehr als Zuwanderer abwehren kann Europa unglücklicherweise nicht mehr. Militärisch, polizeilich, gesellschaftlich, Infrastrukturell. Alles andere ist Selbstüberschätzung der Europäer. Die USA realisieren das gerade. Durch Trumps Mauer oder den Rückzug aus Nordsyrien.

  18. Und unser phantastischer Aussenminister – in meiner Familie nur „der Abuturient mit den zu knappen Anzug“ genannt – bestritt gestern auf Phönix vehement,
    dass sich Merkel, D. oder die EU in irgendeiner Art und Weise erpressen lassen. –
    Ich suche seitdem verzweifelt nach einem passenden Begriff für das was Merkels und der EU Nichtstun hinreichend genau beschreibt. Bisher ist mir nur eingefallen „versuchen mit einem Schraubenzieher(sic!) einen Nagel(sic!) in die Wand zu hämmern. –

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