<
>
Wird geladen...
Gesinnungswandel des Kanzlers

Marder für die Ukraine und Putins plattes Propagandageschenk

06.01.2023

| Lesedauer: 6 Minuten
Während die Bundesregierung sich unter Druck der Verbündeten zur Lieferung von Marder-Schützenpanzern an die Ukraine durchringt, sendet Moskau ein Signal der Verhandlungsbereitschaft. Hintergrund könnte sein, dass dem Kreml nicht nur sein Terrorkrieg, sondern auch der Unterhalt der eroberten Gebiete zu teuer wird.

Nun hat sich die Bundesregierung doch noch durchgerungen – offenbar wurde der Druck aus den Reihen der Verbündeten in Frankreich und den USA zu groß. Die Bundesrepublik wird der Ukraine Schützenpanzer vom Typ „Marder“ sowie ein Patriot-Raketenabwehrsystem liefern. Laut Nils Schmid, 2016 als SPD-Spitzenkandidat in Baden-Württemberg mit dem bis dahin schlechtesten SPD-Ergebnis abgestraft und heute einer der außenpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, soll es sich um 40 Fahrzeuge handeln. Damit nimmt die SPD Abschied von einer Position, die sie seit Beginn des russischen Überfalls auf das Nachbarland auch mit Lügengeschichten zu verteidigen suchte. So scheint nun sogar Bewegung in die Debatte um die Lieferung von schweren Panzern Typ „Leopard 2“ zu kommen. Saskia Esken (SPD) ließ via ntv wissen, dass ihr Bundeskanzler gegenwärtig Gespräche mit den Partnern darüber führe, ob oder eher wann die von der Ukraine dringend benötigten Kampfpanzer geliefert werden können.

Für die Koalitionspartner nur ein erster Schritt

KEINE LEOS FüR DIE UKRAINE
Schützenpanzer statt effektivem Kampfgerät – der Westen lässt die Ukraine zappeln 
Zwar begrüßten die Koalitionspartner die bislang von der SPD blockierte Marder-Entscheidung, doch wiesen sowohl die Sprecher der FDP als auch der Grünen darauf hin, dass sie ein halbes Jahr zu spät gekommen sei. Tatsächlich wird die Ausbildung an den Geräten westlicher Bauart noch bis mindestens Ende Februar andauern – viel Zeit für Russland, sich darauf einzustellen. Anton Hofreiter, vehementer Vertreter einer harten Linie und Ex-Fraktionssprecher der Grünen: „Aber es wäre natürlich deutlich besser gewesen, wenn das bereits vor Monaten passiert wäre. Denn der Glaube, man könne mit relativ zurückhaltenden Waffenlieferungen dafür sorgen, dass Putin nicht weiter eskaliert, war damals falsch und ist auch heute falsch.“

Das wiederum gelte nun vor allem für den Bedarf an Leo2-Panzern, ohne die Kiew die russisch besetzten Gebiete nach Experteneinschätzung kaum wird befreien können. Vor allem aber machen die avisierten Schützenpanzer militärisch vor allem dann Sinn, wenn sie im Verbund mit den Vorstößen der schweren Panzer die Infanterie geschützt ins Kampfgebiet bringen können. Insofern ist davon auszugehen, dass die Debatte um die Lieferung des schweren Geräts nun erst recht an Fahrt aufnehmen wird. Hofreiter wies bereits darauf hin, dass die aus seiner Sicht viel zu spät gefallene Entscheidung zur Lieferung der Schützenpanzer viele ukrainische Soldaten unnötig das Leben gekostet habe.

Moskau bleibt bei der Tatsachenverdrehung

Die Reaktion aus Moskau fällt entsprechend aus. Anatoli Antonow, Botschafter in Washington, warf dem Westen in der üblichen Verkehrung der Fakten vor, durch die Waffenlieferung einen „mangelnden Willen zur Beilegung des Krieges“ zu dokumentieren. „Es sollte kein Zweifel daran bestehen, wer für die Verlängerung des jüngsten Konflikts verantwortlich ist,“ sagt er und meint dabei nicht Russland, das den völkerrechtswidrigen Überfall zu verantworten hat, sondern jene Staaten, die das Opfer in seinem Kampf gegen den Aggressor unterstützen.

VERHANDLUNGSANGEBOT MIT UNTERSTELLUNGEN
Verhandlungen? Putins Weihnachtsbotschaft an seinen Kollegen in Peking
Ohnehin sind die Signale aus Moskau zunehmend verwirrend. So hat Putin nun erklärt, er wäre sofort zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit, wenn diese akzeptiere, dass sie territoriale Zugeständnisse zu machen habe. Unabhängig davon, dass Kiew an der völkerrechtlich abgesicherten Position festhält, sein gesamtes Staatsgebiet von russischem Einfluss geräumt zu sehen, kann Putins Äußerung dahingehend interpretiert werden, dass die ursprüngliche Position, zumindest sämtliche über Scheinreferenden annektierten Provinzen, die es zu einem Großteil niemals erobert hatte, zu behalten, nicht mehr als conditio sine qua non betrachtet wird.

Hintergrund könnte sein, dass dem Kreml nicht nur sein Terrorkrieg, sondern auch der Unterhalt der eroberten Gebiete zu teuer wird. Das jedenfalls erklärte das britische Verteidigungsministerium am Freitag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen: „Jetzt, da der Kreml sich offen dazu verpflichtet hat, die Separatistengebiete zu unterstützen, werden sie eine große politische, diplomatische und finanzielle Belastung für Russland darstellen, lange über die derzeitige Phase des Konflikts hinaus.“

Kyrills bestellte Botschaft

Während in die Unterstützungsdebatte deutliche Bewegung kommt, versucht sich Moskau mit einer pseudoreligiösen Propagandashow zum orthodoxen Weihnachtfest. Den Ball ließ sich der Kremlchef von seinem Vertrauten Kyrill, Patriarch von Moskau und kirchlicher Kriegstreiber im Dienste Putins, zuspielen. Der veröffentlichte einen Appell, dessen tatsächliche Botschaft genau jene ist, die Putin zu verbreiten sucht: Einen ukrainischen Staat gibt es nicht – und jeder Ukrainer ist ein faschistischer Nationalist. Doch das großrussische Reich der Moskowiter kann gnädig sein, wenn es der böse Feind zulässt.

Die klerikale Botschaft lautete: „Ich, Kyrill, Patriarch von Moskau und der ganzen Rus, appelliere an alle Parteien, die in den brudermörderischen Konflikt verwickelt sind, das Feuer einzustellen und einen Waffenstillstand zu Weihnachten zu schließen, damit die orthodoxen Menschen an Heiligabend und am Tag der Geburt Christi an Gottesdiensten teilnehmen können.“

Putin, nicht dafür bekannt, irgendwelche religiösen Gefühle zu entwickeln, reagierte auf die bestellte Bitte selbstverständlich umgehend und erließ ein entsprechendes Dekret an die in der Ukraine stationierten Invasoren, verknüpft mit der Aufforderung an Kiew, diesem Beispiel zu folgen. Dort allerdings wies man das Ansinnen umgehend zurück: Es handele sich um bloße Propaganda und den Versuch, den gebeutelten russischen Truppen eine Kampfpause zu verschaffen.

Der KGB-Offizier als Kirchenoberhaupt

Was scheinbar heilig daherkommt, wird verständlich, wenn der Blick auf die Rolle des besagten Kyrill geworfen wird. Der wurde am 20. November 1946 im damaligen Leningrad als Wladimir Michailowitsch Gundjajew geboren. Nach einem Studienaufenthalt in Deutschland, mit dem er sich den Einstieg in die kirchliche Laufbahn der Russisch-Orthodoxen Kirche organisierte, trat er 1972 dem russischen Geheimdienst KGB als Agent und späterer Offizier bei. Seit dieser Zeit gilt er als Weggefährte Putins. Während der eine seine totalitäre Position in der russischen Politik aufbaute, ging der andere den Weg durch den Klerus der Orthodoxie, wurde am 6. Dezember 2008 von einem Sieben-Personen-Gremium zum Patriarchen von Moskau und damit zum Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche gewählt.

TEIL 1 VON 2
Putins Krieg: Die Idee eines russischen Universalstaats
Seitdem vertritt Gundjajew die auch von Putin geteilte, nationalfaschistische Ideologie des Aleksandr Dugin, wonach Russland eine natürliche, gottgewollte Führungsrolle in der Welt ausüben müsse, die vom Atlantik über den Pazifik hinaus zu reichen habe. In diesem Anspruch entwickelte sich bereits vor dem russischen Ukraine-Überfall 2014 eine zunehmende Diskrepanz zwischen der staatsnahen Orthodoxie in Russland und in der Ukraine, die letztlich dazu führte, dass sich die ukrainische orthodoxe Kirche von Moskau lossagte und die Autokephalie als Selbständigkeit erklärte.

Für Gundjajew war dieses eine ähnliche Kampfansage wie der Wille der ukrainischen Mehrheit, sich politisch weg von Moskau und hin zu EU und NATO zu begeben. Als im Januar 2019 die Unabhängigkeit der Ukrainischen Kirche vom Patriarchen von Konstantinopel anerkannt wurde und im Mai das Griechisch-Orthodoxe Patriarchat von Alexandria und ganz Afrika sowie im November 2020 die Orthodoxe Kirche von Zypern diesem Schritt folgten, geriet die russische Orthodoxie zunehmend in Isolation – für Kyrill eine schismatische Situation, in der er jegliche gemeinsamen Gottesdienste und Kooperationen aufkündigte.

Die Kirche als staatspolitischer Erfüllungsgehilfe

Mit seinem „Appell“ knüpfte Gundjajew nun ganz im Sinne Putins an seinen isolationistischen Großherrschaftsanspruch an. Sind für Putin die Ukrainer nationalfaschistische Verräter, sind es für Gundjajew häretische Schismatiker und Abtrünnige. Insofern hat Gundjajew als Kyrill auch keinerlei Problem damit, wenn die russischen Invasoren nun in der Ukraine die Gotteshäuser zerstören.

TEIL 2 VON 2
Putins Krieg: Russland in der Tradition des Panslawismus
Mit seinem Waffenstillstandsaufruf knüpft Gundjajew gezielt an die Illusion einer großrussischen Orthodoxie an, spricht in seinem Selbstverständnis als „Patriarch der ganzen Rus“, womit er auch die Ukraine beansprucht, von einem „Brudermord“. Der anklagende Finger weist dabei wie stets gegen die Unabhängigkeit der Ukraine – nicht Russland, das sein Nachbarland mit einem Terrorkrieg überzogen hat: Die abtrünnigen Brüder in der russischen Westprovinz, die von den Nationalisten als Ukraine bezeichnet wird, tragen demnach die Verantwortung für das Töten. Sie, die sich der Diktatur Moskaus politisch wie klerikal entziehen wollen, werden als Täter betrachtet – nicht jene russisch-rassistischen Nationalisten im Kreml, die die Ukraine überfallen haben.

Kiews ungeschickter Umgang mit der Kirche

Tatsächlich mag der Propaganda-Coup in ukrainischen Kirchenkreisen sogar eine gewisse Zustimmung organisieren. Aus der selbständigen Orthodoxie der Ukraine sind zunehmend Klagen zu hören, dass seitens des Ukrainischen Geheimdienstes ein Generalverdacht gegen jene bestehe, die sich als Ukrainer von Moskau losgesagt hätten. Der SBU sieht sich in seinem Verdacht bestärkt, da der Patriarch der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche trotz der Kriegshandlungen gleich Kyrill von einem „Bruderkrieg“ spricht und in der Liturgie ein Lied des Titels „Erwachen Mütterchen Russlands“ gesungen wurde. Daraufhin leitete der SBU Ermittlungen ein und unternahm Razzien in Klöstern und kirchlichen Einrichtungen, in denen geheime Waffenlager sowie Spione und Saboteure vermutet wurden. Es liegt auf der Hand, dass Moskau das Vorgehen des SBU nutzte, um der ukrainischen Führung vorzuwerfen, „seit Langem einen Krieg gegen die Orthodoxe Kirche“ zu führen.

Eine Männerfreundschaft im Kampf von gestern

Das propagandistische Ziel der Moskauer Waffenstillstandsaktion ist insofern unübersehbar: Da die Ukraine, wie bereits geschehen, diesen leicht zu durchschauenden Akt ablehnen muss und die Waffen nicht ruhen lassen wird, wollen Gundjajew und Putin den Gläubigen in Russland und in der Ukraine vorführen, welche Antichristen gegenwärtig in Kiew das Sagen haben.

Der Erfolg dieses Schwarzer-Peter-Spiels wird allerdings in der Ukraine eher gering ausfallen. Und das auch deshalb, weil es Putin in den vergangenen Monaten gelungen ist, die ukrainische Nationalidentität unverrückbar in der Abkehr von den „russischen Brüdern“ zu manifestieren. Vor allem die Attacken auf die zivile Infrastruktur, zuletzt durch den intensiven Beschuss anlässlich des Jahreswechsels zu einem neuen Höhepunkt geführt, rückt den Einfluss der Russisch-Orthodoxen Kirche in der Ukraine gänzlich in die Bedeutungslosigkeit. Das Moskauer Patriarchat hat nicht zuletzt durch die antiklerikale Phase zwischen 1917 und 1990 und nun zudem durch die kriegstreiberische Position des Moskauer Patriarchen jede Vorbildfunktion verloren. 

So wird auch dieses Putin-Dekret, zu dem Kyrill die Rolle des bestellten Stichwortgebers gab, nicht nur in der Sache, sondern auch in seiner propagandistischen Wirkung verpuffen. Es ist nichts anderes als ein weiterer Beleg dessen, was ich bereits im Sommer in der TE-Printausgabe geschrieben hatte: Im Kreml kämpft eine Generation der UdSSR-geprägten Greise in den Ideologien des 19. Jahrhunderts verzweifelt um ihr bereits untergegangenes Reich. Dagegen steht eine postsowjetische Generation, die den Blick auf eine selbstbestimmte Zukunft gerichtet hat und das Patriarchat der Greise nicht länger akzeptiert. Die Männerfreundschaft Putin-Gundjajew steht politisch wie klerikal auf verlorenem Posten – sie weigert sich nur beharrlich, das zu akzeptieren.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

94 Kommentare

  1. „… Die Kirche als staatspolitischer Erfüllungsgehilfe …“. Bei dieser Überschrift musste ich unweigerlich an die Grüne Göring-Eckardt denken, die offensichtlich ein ganz ähnliches Verhältnis zum so wichtigen Säkularitätsprinzip pflegt. Allerdinds müsste es dann umgekehrt heissen „Der Staat als kirchlicher Erfüllungsgehilfe“.

  2. Deutschland, ein nicht souveränes Land, setzt seine Zukunft für die Souveränität eines fremden Landes aufs Spiel.

  3. Verdammt, die Ukraine ist immer noch nicht zu Kapitulationsverhandlungen bereit. Und Scholz muß jetzt Marder liefern, obwohl er dafür von Putin kein okay bekommen hat (wozu sonst hat er seine langen Telefonate mit Putin geführt?)

    • Jede Feuerpause stärke die Position der russischen Streitkräfte. Die Ausrüstung der ukrainischen Armee müsse so massiv sein, dass eine erneute russische Offensive verhindert werden könnte und die Ukraine in die Lage versetze, die russischen Truppen im Osten und Süden zurückzudrängen, so die Sprecherin des amerikanischen Außenministeriums. Wirtschaftsnachrichten berichten, dass der russische Automarkt in 2022 um 60 Prozent eingebrochen sei. Jeder Russe wird bis 2025 erleben, was die kranke Kriegstreiberei des Kreml für ihn bedeutet, nämlich massive Wohlstandsverluste. In den 90er Jahren haben Russen pure Armut erlebt. Dann wurde es besser. Jetzt fallen sie dorthin zurück. Am Ende landen sie in den 80ern mit einer neuen UdSSR, komplett isoliert auf allen Gebieten, wirtschaftlich, kulturell, touristisch. Im kalten Krieg hat der Westen die Russen totgerüstet. Ähnliches wird sich wiederholen. Einige Russen begreifen mittlerweile, dass es keinen Sinn macht, den gesamten Westen als Feind zu haben. Aber die Erkenntnis kommt nun eh zu spät.

  4. Herr Spahn scheint ja bei TE der Experte bzgl. Putins Krieg gegen die Ukraine zu sein. Es wäre schön, wenn wir hier von Experten wie ihn mehr Hintergründe über die Zerstörung der Nordstream-Leitungen erfahren könnten. Das passierte ja nach Ansage auf der gemeinsamen Pressekonferenz von Präsident Biden und Bundeskanzler Scholz. Auch die in den letzten Tagen verfügte Lieferung von Marder und Patriot erfolgte nach Anruf aus (oder nach) Washington. Wie souverän sind wir als Deutschland (oder Europa) wirklich? Gibt es so etwas wie die “westliche Breshnew-Doktrin”. Ich las kürzlich das Buch “Nationale Interessen” von Klaus von Dohnanyi. Danach kam ich auf diese Fragestellung.

  5. Wenn man mutmaßlich gestandene Politiker wie Rhein oder Dobrindt, vor Kameras von „Leoparden“ faseln hört; vermutlich weil sie annehmen, so drücken sich Insider aus; ist die Fremdscham nicht weit.

  6. „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand,
    dass es welche gibt, die dafür sind.
    Besonders die, die nicht hingehen müssen.“
    Erich Maria Remarque

  7. Reicht es, den Marder und anderes Kriegsgerät, nach der beiliegenden – wohl rechtzeitig ins Ukrainische übersetzen – Bedienungsanleitung zu betreiben? Uns wird wohl wieder ein Bär aufgebunden: das Training von UA-Soldaten (hier in Deutschland?) hat sicher schon vor Monaten begonnen. Mit dem Leo2 dürfte das genauso ablaufen.

  8. Herrn Spahn und auch Herrn Tichy kann ich nur empfehlen den u.a. Link aufzurufen und sich das als 8. Beitrag abrufbare Video anzusehen.
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=92120#h08
    “Die USA haben ihre Finger im Spiel” (Dr. Daniele Ganser)
    Ich kann Sie Herr Spahn und Herr Tichy nur bitten, im Gegensatz zu Ihrer bisherigen Berichterstattung sich kompromisslos für Friedensverhandlungen einzusetzen.

    • Man braucht nur wissen was Frau Nuland damals gesagt hat! Und der Vertrag der EU kennen, den Janukowitsch abgelehnt hatte, der hatte es auch in sich! Mehr braucht man gar nicht zu wissen! Die Ukraine ist ein Fass ohne Boden für unser Steuergeld seit 2014! Solange es den eisernen Vorhang gab wurde Westdeutschland gepampert, da man ja dem Osten zeigen musste wie toll der Kapitalismus ist. Seit dem Mauerfall spielt Deutschland nicht mehr die wichtige Rolle in der Weltpolitik der USA! Wir sind denen egal und daher brauchen wir keine Politiker, die US-Politik machen, sondern Politiker, die unseren Platz in diesem neuen System absichern! Ich dachte zuerst, dass die Russen sich mit dem Einmarsch verrechnet hatten, mittlerweile bin ich anderer Meinung aufgrund der Dinge, die da aktuell bei den BRICS-Staaten laufen! Wenn die USA nicht aufpassen werden die stark an Einfluss verlieren! Auf alle Fälle wird es interessant in der Zukunft!

  9. Es wird einem Angst und Bange, wenn man darüber nachdenkt, dass bei einer weiteren Eskalationsstufe der Kriegsschauplatz zwischen Görlitz und Mönchengladbach sein könnte. Und eben nicht in New York.

  10. Die Rolle, die die Bundesrepublik bisher in diesem Krieg gespielt hat, ist erbärmlich. Immer erst nach gutem Zureden bereit, was zu liefern. Zu diesem Bild passt auch, dass der Bundeskanzler bis heute nicht erklärt hat, dass der Krieg aus westlicher Sicht erst mit einem vollständigen Sieg der Ukraine enden kann.
    Was die russische Bevölkerung betrifft, bin ich mir nicht mehr sicher, ob die junge Generation die Diktatur des greisen Patriarchats nicht mehr akzeptiert. Ich fürchte, Herr Spahn, dass sie in Ihrem wie immer sonst ausgezeichneten Artikel die russische Stimmung zu rosig einschätzen. Es ist doch erschütternd, dass in Russland selbst bisher keine wirklich umfassenden Proteste gegen diesen Krieg stattgefunden haben.

    • Warum müssen „wir“ eine Rolle in einem Krieg spielen, mit dem „wir“ nichts zu tun haben, besser gesagt hatten! Jetzt sind „wir“ mittendrin und kommen da sicher nicht mehr raus, besser gesagt da nicht mehr SICHER raus!

  11. Klingt für mich mehr nach einer Entsorgungsaktion. Alte Panzer raus, neue Panzer kaufen, bezahlen tut alles der Steuermichl. Und natürlich die Ukrainer/Natosöldner die in den Wracks verbrennen.
    Nebenbei macht man genau das was man Russland vorwirft, also Bestände aus dem kalten Krieg „verwerten“.
    Was soll denn ein 50 Jahre alter Kampfpanzer auf einem modernen Schlachtfeld machen? Es finden dort keine WW2 Panzerschlachten statt. Da fliegt ne Drohne drüber die 1/20 kostet und dann fliegt der Panzer in die Luft. Selbst 50 Jahre alte Panzerabwehr zerfetzt die Dinger wie Papier.
    Was erreicht man also mit der Lieferung nutzloser Waffen, abgesehen davon das in den Wracks Menschen verbrennen? Mehr Tote, mehr Geld für Rüstkonzerne und deren Aktionäre, weniger störende Ukrainer beim Ausverkauf des Landes?

  12. 40 Marder sind gerade einmal 3 Kompanien. Wer glaubt, damit die besetzten Gebiete zurückholen zu können, dem ist nicht mehr zu helfen. Zudem handelt es sich nur um den A3 ohne Minen- und verstärkten Frontschutz.

  13. Ich weis garnicht warum die Russen sich über die Lieferung von Schützenpanzern aufregen. Laut dem russischen Korruptionsexperten Ramsan Achmatowitsch Kadyrow kommen gerade mal 15% der westliche Lieferungen bei der ukrainischen Streitkräften an, der Rest wird unterschlagen. Gab es nicht neulich hier erst einen Artikel über Zentralafrika als Ziel für diese Waffen? Wieviele HIMARS & HARPOON Raketenwerfer sind dort schon aufgetaucht?

  14. Interessanterweise haben die Amis ihrerseits ihre Waffen der Ukraine NICHT einfach nur geliefert, sondern die wurden geliehen und geleased! (Siehe Lend-And-Lease Act) D.h. die wollen die entsprechende Gelder sehen. Das muss irgendwer bezahlen und das wird nicht die Ukraine sein.
    Aber, oh Wunder, Biden hat die EU vor einigen Tagen aufgefordert, doch endlich wöchentlich über 2 Mrd. an die Ukraine zu überweisen – also das Geld zu schenken. Ein Schelm, der nachfragt warum und wozu das Geld verwendet werden soll…
    Herr Spahn, irgendwas stimmt an dieser ganzen Russland-Ukraine Story mit Russland als pööhsem Angreifer nicht. Das sollten sie inzwischen gemerkt haben. Dat Ding stinkt gewaltig.

    • Im zweite Weltkrieg haben die Amis Waren im Wert von 11,3 Milliarden Dollar and die UDSSR im Rahmen des damaligen Lend & Lease geliefert. Gezahlt hat die UDSSR 0,722 Millarden dafür.
      Und natürlich stimmt die Story mit Russland als bösen Angreifer nicht. Immerhin hat Putin vor dem Einmarsch verkündet das es sich nur um Manöver handelt und kein Einmarsch geplant war.
      Es gab auch keine russischen Truppen auf der Krim und im Donbass, und wenn dann waren es Soldaten die mit Panzern und Waffe der Russischen Streitkräfte dort Urlaub gemacht haben. Reiner Zufall das diese Soldaten dann später dafür mit Orden ausgezeichnet worden sind.

    • Das ist nicht nur seit dem offiziellen Kriegsausbruch so, schon direkt nach der Machtübernahme der Putschisten musste Westeuropa die ukranischen Schulden bezahlen, i.e. die vom IWF an das korrupte Regime vergebenen Milliardenkredite.

      • Ja, das war nicht fair, vor allem weil der Ex-Präsident der die Schulden gemacht hat sich 2014 nach Russland abgesetzt hat. Russische Geheimdienstoffiziere wie Igor Girkin haben damals die Krim und den Donbas unter russische Kontrolle gebracht, eigentlich hätte Russland dafür zumindest die Schulden übernehmen können.

  15. Auf die Idee, dass es Sinn macht eine kurze Feuerpause aus religiösen Gründen einzulegen, die dann später in einen Waffenstillstand münden könnte, kommt Herr Spahn nicht. Aus russischer Sicht wurde das Kriegsziel, nämlich der Schutz der Russen in der Ostukraine erreicht. Die Verschmelzung dieser Gebiete mit Russland ist völkerrechtlich problematisch. Allerdings gestattet das Völkerrecht die Selbstbestimmung eines Volkes innerhalb einer Staatsordnung. Genauso hatten nämlich die Basken in Spanien argumentiert, als diese per Volksabstimmung die Unabhängigkeit von Spanien anstrebten. Das wusste Madrid ganz genau und verbot die Sezession.

  16. Die Grünen, einst Erfinder des Pazifismus und des Umweltschutzes, als Krönung auch noch mit einem Bundesklimaschutzminister im Amt, sind für eine erweiterte Teilnahme im Stellvertreterkrieg gegen unseren bisher größten Rohstoff und Energielieferanten an der Seite einer hochkorrupten, ehemaligen Sowjetrepublik.
    Das riecht nicht nur, sondern schreit gradezu heraus, das hier nur US Interessen befriedigt werden, nämlich an der russischen Grenze Präsent zu sein.
    Siedelt doch alle 40 Millionen Einwohner der Ukraine, die ja hochfleissig sein sollen, nach Deutschland um, zahlt ihnen Bürgergeld und schon ist der Krieg im Sinne des Pazifismus beendet,

  17. Schon erstaunlich, welch ungebildeter geradezu geistiger Schwachsinn, in manchen Leserkommentaren zu lesen ist.
    Ich wollte nur gerne wissen wieviel dieser Putinversteher sprechen die russische Sprache, wieviele von ihnen sind einigermaßen in russicher Geschichte, Kultur und Literatur, kundig.
    Wieviele von ihnen haben eine fortgeschrittene Kenntnis in Geschichte überhaupt.
    Wieviele von ihnen haben selber Lebenserfahrung im Umgang mit russicher Kultur, Geschichte und Menschen.
    Ich vermute gar keiner.

  18. Die Ukraine blutig ungeheuer aus. Vor allem durch die Flucht vor dem Krieg hat es schon Millionen von Menschen vertreiben, und das auch in Richtung Russland. Dazu kommen die beträchtlichen Kriegsverluste, besonders bei erwachsenen Männern aber genauso die traumatischen Probleme, die bei allen Ukrainern wohl langfristig zu finden sein werden.
    Dazu kommt die geringe Geburtenrate, so dass diesem riesigen Land eine Menschenleere vorauszusagen ist.

    • Von den traumatischen Problemen sind in erster Linie die ukr. „Zwangssoldaten“ betroffen. Die Prinzen der Korruptionierten / Funktionäre etc. können sich locker freikaufen, und deren Eltern „verdienen“ vortrefflich. Bsp.: Die Frau eines ehemaligen Polizeichefs einer ukr. Stadt, um den Einmarsch herum Abgeordneter im ukr. Parlament, mit 5-6 Geldkoffern und etwa 28 Mill. $ und „Kleingeld“ an Euros an der ungar. Grenze bei der Ausreise! Selensky mit inzwischen wohl 1,6 Mrd (!!) Eigenvermögen. usw.

  19. Das kann man auch anders sehen, denn Biden sieht jüngsten die Lage in der Ukraine kritisch und die Republikaner haben nun im Repräsentantenhaus das Sagen und wie die ticken weiß man ja und Putin muß eigentlich nur warten, was geschieht, denn mit 40 Panzern werden sie sicherlich nicht bis nach Moskau vorrücken können.

    Somit ist das alles Augenwischerei, denn zuerst müßten sie mal ihre eigenen Gebiete wieder zurück erobern, denn das andere war nur dem freiwilligen Rückzug der Russen gezollt, weil die nach falschem Fahrplan gefahren sind und das dann korrigiert haben.

    Wer glaubt, den russischen Präsidenten los zu werden und die Rückeroberung sei schon abgeschlossene Sache, der wird gewaltig irren und ihre Bemühungen derzeit alles in die Schlacht zu werfen, sind doch schon Ausdruck größter Verzweiflung und wenn sie nicht aufpassen, werden sie noch selbst zum Schlachtfeld und wollen wir hoffen, daß es nicht geschieht, denn sonst könnte es auch bei uns sehr heiß werden, es sei denn die Republikaner machen dem ganzen ein Ende und auch das wäre ein Grund, daß man noch schnell Waffen übergibt, bevor das in Kürze eingestellt wird.

  20. Immer wieder müssen diese Ausflüge in die Historie als Erklärung für Russlands böse Absichten und damit der Rechtfertigung für die westliche/deutsche Einmischung herhalten. (M)ein Problem dabei. Ich bekomme, nicht nur in Bezug auf Russland/Ukraine „live“ mit wie die Gegenwart massivst falsch dargestellt wird. Warum soll ich dann den Geschichtsschreibern glauben die bekanntlich immer auf der Siegerseite zu finden sind?
    Dem Internet sei Dank ist es heutzutage mitunter ein Leichtes sein eigener Historiker oder besser auf Neudeutsch, Faktenchecker, zu sein. Und danach kann man Putin`s Intention für den Angriff auf die Ukraine schon eher verstehen (was nicht automatisch Zustimmung bedeutet. Vor allem aber kann man die westliche und nun auch deutsche Intention der finanziellen und militärischen Hilfe für die Verteidigung der Freiheit, Demokratie und Werte (allesamt Schenkelklopper) besser verstehen (was automatisch eine Ablehnung bedeutet).

    • Das live mitbekommen kann ich bestätigen. Nach meiner letzten Reise in die Ukraine in 09-21 und nach Russland in 09-22 kann ich die komplette Berichterstattung auch bei tichy nicht nachvollziehen. Die Subjekte in Kiew und auch in der Provinz, die von der russischen propaganda als Rechtfertigung genommen werden, habe ich mit eigenen Augen gesehen, während der angebliche Faschismus in Russland nicht im Ansatz zu sehen war (Werbung für das Heer im Umfang wie bei uns für die Bundeswehr war alles). Seitdem kann ich immer nur empfehlen – nicht alles glauben, was geschrieben wird…

  21. Hallo Thomas Spahn,
    Danke für den Artikel, m. E. wie immer bei Ihnen sehr gut geschrieben. Die hier anschließende Diskussion scheint mir etwas sehr negative Schlagseite zu haben. Könnte mir in diesem Fall vorstellen, dass Russen-Trolle im Spiel sind. Was meint die Redaktion dazu?

    • Wer sagt uns, daß Sie kein CIA-Troll sind? Spaß beiseite, aber diese erbarmungswürdige Praxis, sofort Negativzuschreibungen und pauschale Verdächtigungen auszustoßen, nur weil jemand nicht zu exakt 100% auf „meiner“ Linie liegt, hat mich schon beim Corona-Thema genervt. Nicht alle gehören zur 5. Kolonne, nur weil sie der Meinung sind, der Ukraine-Topos sei zu vielschichtig, um ihn mit einem einfachen Freund-Feind-Schema zu beurteilen. Nicht alle verteidigen automatisch russische Kriegsverbrechen, nur weil sie auf die Vorgeschichte des Konflikts und die Farbrevolutionen in Kiev hinweisen. Nicht alle sind automatisch scharf auf Kommunismus, nur weil sie sich Friedensverhandlungen wünschen.

  22. Gut das ich aufgehört habe so einen einseitigen Journalismus zu Unterstützten. Ich stell mir nur vor , das ich Überstünden machen würde und dann so eine Propaganda mitzufinanzieren.
    Leute ich lese bewusst nicht den Spiegel!

    • Offensichtlich muß man, wenn man bestimmte Artikel kommentiert, sich einer bestimmten doppelbödigen Ironie befleißigen. Leute, ich lese „bewusst“ TE und immer noch mit Vergnügen ob der hervorragenden und streng objektiven Artikel samt den dazugehörigen Kommentaren. Ganz ehrlich.

      • Genau so ist es: Man wird immer feinsinniger in Ironie und Zynismus. Und die Anforderungen werden immer höher. Demnächst werden verbal wieder blaue gegen weiße Kacheln getauscht, wie in der DDR gehabt.

  23. Ich bedaure, dass manche Plattform die Dinge ziemlich einfach und dazu mit propagandistischem Touch darstellt. Dass die russische Seite an die Wand gedrückt wird nach dem Prinzip „Alle gegen einen“, mag Bellizisten entzücken, aber Realisten muss es die größte Sorge bereiten. Denn der Finger der Russen, für die es um alles geht, ist am atomaren Abzug. Würde der erwartungsgemäß in desperater Situation betätigt, wären unsere Analysten und Annalenas genau so überrascht wie am 24, Februar 2022. Nur würde uns das nichts mehr nützen.

    Auffällig auch, dass bis ins hinterletzte Internet eingestiegen werden muss, um eine Stimme, die nach Waffenstopp und Einfrieren des Krieges ruft, aufzufinden. Mit „Medienvielfalt“ scheint mir das angesichts der öffentlichen Meinung, die den Krieg ablehnt, wenig zu tun zu haben. Das möge sich der Herr Tichy vielleicht mal durch den Kopf gehen lassen.

  24. Wenn man sich fragt, wie das Deutsche Reich (und andere Nationen) in den ersten WK schlafgewandelt sind, dann sind die Artikel von Herren Spahn immer sehr aufschlussreich.

    Genauso muss es gewesen sein:
    Der Feind ist das Erzböse.
    Das arme Opfer.
    Wir sind unbesiegbar.
    Die Sache ist schon gewonnen, wenn wir nur wollten.

    • Jetzt sind wir nur noch Vasallen einer Großmacht. Sie ist geduldig mit uns, aber letztendlich liefern wir nach den Wünschen der Großmacht. Wir sind seit 1945 und der folgenden Besatzungszeit nicht mehr souverän. Die Nachbarn auch nicht, sie haben nur noch nicht gemerkt.

  25. Sich zur Untermauerung seiner Thesen in aller Ausführlichkeit auf den selbsternannten grünen „Waffenexperten“ Hofreiter zu berufen – das hat schon was. Chapeau, Herr Spahn!

  26. Ausgerechnet die Grünen, mit ihrem Herrn Hofreiter, mahnen Waffen für die Ukraine an.
    Das ist in der Konsequenz zwar richtig, aber…
    In Erinnerung bleibt deren Kampf gegen die Bundeswehr und die daraus folgende Wehrlosigkeit unseres Landes.Ergänzend dazu, die FDP war mit Federführend für die faktische Abschaffung der Wehrpflicht Frau Merkel und deren Regierung gaben unserer Wehrfähigkeit den Rest.
    Unsere eigenen Aufgaben für unsere Landesverteidigung können wir nicht nachkommen. Geforderte weitere,z.B.Leopard-Kampfpanzer von den oben Genannten, machen uns schließlich ganz nackt.
    Die ins schaufenster gestellten 100 Milliarden für die BW kommen wohl auch nicht.
    Was für ein trauriger Laden.

  27. Was unterscheidet sicherheitspolitisch die Kubakrise und die Ukraine? Nichts, verkürzt gesagt, keiner will den designierten Feind vor der Haustüre haben. Die Welt stand in Kuba vor dem Abgrund und jetzt auch wieder. Die Rohstoffe Russlands sind das Objekt der Begierde. Man wird nicht ruhen bis dieses Ziel erreicht ist. Man will Russland schwächen um wie auch immer einen Umsturz dort zu erreichen (Aussagen von G. Freeman,kann man leicht ergoogln). Das ist der Grund für die überschäumende Unterstützung der Ukraine. Man erhöht immer in kleinen Dosen die Waffenhilfe, erst Ausbildung dann mal ein paar LKW, Haubitzen, Luftabwehrsysteme, Panzer die keine sind weil sie nur in die Luft schiessen, keine schweren Waffen, dann aber doch Marder, evtl. Leos usw. Merke die Steigerung und das Aufgeben von roten Linien. Ich blicke in meine Glaskugel und sehe das Liefern von Marschflugkörpern die letztlich auch atomar bestückt werden. Und die Ukraine wird sie auch einsetzen, wie jetzt schon die geächteten Splitterbomben, wie Weltonline berichtete mit tausenden von Splittern. Was dann ? Dann wird Europa West in Schutt und Asche gelegt, ein paar Blitze und das wars. Denn eines hat ein jeder Krieg als innewohnende Logik, es ist die Eskalation. Und es ist auch so geplant oder wie sonst muss man die Aussagen von Merkel und Hollande verstehen zu Minsk2. Noch Fragen?

  28. Der Ukraine-Konflikt bringt die Regierungsparteien drei Zielen näher: Zerstörung einer nachfrageorientierten und sehr preisgünstigen Energieversorgung, Ausbau des Sozialstaats für Hunderttausende weitere Leistungsbezieher und Abbau der letzten Reste einer einst schlagkräftigen Bundeswehr. Die Begeisterung der Wehrdienstverweigerer in den Atparteien für Gepard, Marder und Leopard ist bemerkenswert – die sehen offenbar die Chance, dem verhassten Militär den jetzt den Rest zu geben. Funktionsfähigen Ersatz in relevanter Stückzahl werden wir nie wieder sehen.

  29. Vor kurzem hatte man uns noch hier erzählt, der Russe würde bald in Polen stehen, wenn wir nicht sofort Waffen liefern.
    Ja, der Unterhalt eroberter Gebiete und vor allem der Wiederaufbau ist teuer.

    Fakt ist, Russland hat weder die Kampfkraft, noch
    die Ressourcen oder den Willen, einen Krieg mit weiteren Ländern
    zu starten. Es reicht gerade mal aus, die Front zu halten.

    Beschränkt man die Waffenlieferung (wenn überhaupt) auf Verteidigungswaffen, zwingt man
    die Ukraine zu Verhandlungen, für die Russland, geschwächt wie es ist,
    bereits bereit ist.

    Mit weiteren Waffenlieferungen wird es weitere Zerstörung und noch viel mehr Tote auf beiden Seiten geben, auf Jahre hinaus. Opfer sind auch die russischen Rekruten, die sich keinesfalls freiwillig zur Front gemeldet haben. Das sind auch Menschen, sollte man nicht vergessen. Bei einer weiteren Eskalation können auch wir direkt Opfer werden (nicht nur mit fehlendem Gas).
    Bei einem Frieden mit jetzigem Grenzverlauf würden die völlig zerstörten Gebiete bei Russland verbleiben und müssten von der Ukraine und dem Westen (also vor allem Deutschland) nicht wieder aufgebaut werden, sondern Russland auf Jahre beschäftigen.
    Ist das gerecht und fair gegenüber der Ukraine? Nein, aber besser als weiterer jahrelanger Krieg, weitere Tote und weltweite Verwerfungen dadurch. Ein Frieden ist oftmals nicht wirklich gerecht, aber besser als weiterer Krieg.
    Schluss mit dem Krieg!

  30. Angriffswaffen in ein Kriegsgebiet zu liefern, das einen überhaupt nichts angeht, und das noch unter dem Deckmantel des Pazifismus, ist so ziemlich das Letzte an Verkommenheit und Heuchelei!

  31. Die Einseitigkeit mit der Herr Spahn in allen seinen Artikeln auf den Ukraine-Konflikt blickt, ergibt bestenfalls persönliche Meinungsbeiträge mit spekulativem Charakter. Er entspricht darin der offiziellen Lesart des Konflikts und so gar nicht dem kritischen Journalismus den sich alternative Medien so gern auf die Fahne schreiben. Leider hat TE sich bei diesem Thema von Anfang festgelegt und sich die Möglichkeit zu neutraler Betrachtung genommen. Das ist sehr schade, denn es gäbe zu den Hintergründen des Konflikts weitaus mehr zu sagen als nur das öde Putin bashing in dem dieser in allen nur vorstellbaren Varianten nach Manier eines Film-Bösewichts dargestellt wird.

  32. „Was mir Sorgen macht, ist dass […] heute eine Generation die politische Führung stellt, die selber nicht weiß, was Krieg wirklich ist – und die relativ leicht sich überreden lassen zur militärischen Intervention, ob in Bosnien oder im Kosovo oder im Irak oder in Afghanistan oder sonstwo.

    […] und in Wirklichkeit haben alle diese Interventionen dem Frieden in der Welt viel weniger genutzt als die Urheber sich vorgestellt haben.“

    (Helmut Schmidt, am 12. Juni 2007, bei Maischberger)

    Heute:
    „Was bedeutet das eigentlich? Was sind eigentlich diese Tierpanzer, die vorher niemand kannte, und jetzt reden wir über Gepard, Leos und Mardah? Das sind doch Fragen, die wir früher überhaupt nicht diskutiert haben.“

    (Annalena Baerbock, 27.04.2022, die amtierende Bundesaußenministerin im Deutschen Bundestag)

    q.e.d.

    • Mit gefangen, mit gehangen. Als Mitglied der NATO (und EU), unter Führung der USA, kommen wir aus der Nummer nicht heraus. Die USA, China und bedingt Russland spielen in dem Konzert die erste Geige.

  33. Deutschen Politikern kommt doch der Krieg wie gerufen, um sich als großer Menschenfreund („Von der Leyen says EU solidarity with Ukraine ‚unshakeable‘„) zu inszenieren und vom eigenen Versagen abzulenken.

  34. Eine Eskalation seitens des Westens hin zu einem überregionalen Konflikt, hin zu einer direkten Beteiligung von NATO-Staaten oder dem Einsatz von Atomwaffen ist also begrüßenswert? Der Artikel erscheint mir sehr einseitig und ganz entgegen dem sonstigen Verständnis von TE ganz auf Staatslinie. Eine immer weitere Eskalation bis hin zur Lieferung der bisher tabuisierten Kampfpanzer birgt ganz erhebliche Gefahren. Die AfD hat dazu gestern dankenswerterweise deutlich Stellung bezogen.

  35. Das befürchtet anscheinend die Truppe selbst, stellen doch zunehmend mehr dieser mutigen Landesverteidiger aus dem aktiven Dienst heraus Anträge auf Wehrdienstverweigerung,

  36. Moskau bleibt bei der Tatsachenverdrehung
    Die russische Botschaft in Deutschland hat der deutschen Regierung „eine falsche Moral“ vorgeworfen, in ihrer Verantwortung für die Naziverbrechen an den Russen. Die Waffenleiferungen seien eine Eskalation und Verlängerung des Krieges. (Quelle: VTX-ÖRR)
    So leugnet man die stalinistischen Verbrechen schon vor dem 2.WK, an Deutschen, Ukrainern, Lithauern (15% der Lithauer wurden von Stalin deportiert, lt. US Congress Akten) und auch Juden, wie an vielen anderen Ethnien des zaristisch-sowjetischen Reiches.
    Historiker schätzen die Opfer stalinistischer Verbrechen auf 35 Millionen, die Anzahl der Opfer der Verbrechen Maos wird auf 70 Millionen geschätzt.
    Der Stalinist Putin und der Maoist XiJingping, sind in letzter Konsequenz, Kreationen der „westlichen Allierten“, in ihrer falschen „Friedenspolitik“ schon seit 1945.

    • Au weia, das ist an so vielen Stellen falsch, dass es kaum wert ist darauf zu antworten.

      1.) Waffenlieferungen sind eine Verlängerung des Krieges, da die Ukraine den Krieg nicht gewinnen kann und wird. Dazu reicht alleine ein Blick auf die reinen Zahlen. Die NATO müsste insgesamt vor Ort kämpfen, und nicht nur Waffen liefern, um wirklich eine Wende herbeiführen zu können. Aktuell wird viel gestorben, während keine Seite irgendwo gewinnt.

      2.) Was haben eigentlich stalinistische Verbrechen mit dem heutigen Russland zu tun? Wohl so ziemlich gar nichts.

      3.) Hätte es zu Kuba-Krise-Zeiten kein Appeasement gegeben, dann würde die Welt heute nicht mehr so existieren, wie wir sie kennen.

      4.) Xi Jinping ist kein Maoist, sondern vertritt seine ganz eigene Ideologie, die eine Mischung aus Führerkult, starker Autokratie, bei gleichzeitig (für chinesische Verhältnisse) sehr liberalem Kapitalismus, der schon in Richtung Manchester tendierte, was allerdings innerhalb der letzten Jahre auch wieder sehr stark in Richtung Staatslenkung schwenkte. Analog gilt Ähnliches für Putin, wobei auch hier zwischen verschiedenen Zeitpunkten (z.b. Anfang der 2000er-Jahre, Mitte der 2000er-Jahre, und heute) unterschieden werden müsste.

      5.) Und übrigens sind beide kein Produkt der „Friedenspolitik“, sondern ein Produkt der westlichen Expansionspolitik und internen Einmischung in die dortigen Angelegenheiten. Oder haben Sie vergessen, dass es ohne Jelzin niemals einen Putin so gegeben hätte? bzw. ohne Hu Jintao keinen Xi Jinping?

  37. Ehrlich?
    Jeder kann seine Meinung äußern?! Meine Meinung ist, in diesem Artikel wird gedreht und gewendet, was das Zeug hält! Es gibt einen 2 + 4 Vertrag!
    Verstößt Deutschland dagegen? Ich denke in einigen Punkten, ja?! Wenn nicht sachlich, dann ganz bestimmt moralisch?
    Gibt es einen Friedensvertrag zwischen Deutschland und Russland? Quasi ist Russland noch eine Siegermacht und zwar die Hauptsiegermacht!
    Macht der Westen (USA, Großbritannien) an der Stelle weiter, wo er/sie gleich nach Kriegsende 1945 weitermachen wollten? Besonders Churchill? Nicht umsonst wurden damals Heeres- und SS-Reserven gebildet (Niedersachsen) und militärische Schläfer in der Ukraine, Lettland usw. eingeschleust. Wissen die meisten Bürger nicht!
    Weiß Herr Scholz, dass er den Ukraine-Krieg eskalieren lässt? Sicher weiß das unser ehemaliger Pazifist? Und die einst friedliebenden Grünen wissen es auch, denn sie wurden irgendwann transatlantisch aufgeheizt! Damit weiß er/wissen sie auch, dass der Westen Russland immer weiter versucht, militärisch an die Wand zu drücken.
    Russland kämpft mittlerweile gegen den Westen (Nato). Das ist in etwa mit einem Fußballspiel vergleichbar, auf dessen Spielfeld immer wieder einseitig von außen, zum Vorteil eines Gegners, eingegriffen wird. Die Frage ist daher, wie sich die etwa 140 nicht westlichen Zuschauer verhalten könnten oder werden, wenn es so weitergehen sollte? oder ob Russland beginnt, die Bandagen zu ändern?
    Jeder halbwegs gebildete Mensch im Westen muss doch erkennen, dass unser aller Leben auf dem Spiel steht und trotzdem wird westlicherseits weiter mit dem Feuer gespielt???
    Ehlich, denke ich so bei mir, was für ein fahrlässiger und seelenloser Umgang mit Menschenrechten, Menschenleben, der Natur, de Völkerrecht usw.?
    Es kommt mir vor wie in einem dieser schnulzigen Hollywoodfilme, in denen alles moralisiert wird, deren Kern jedoch einen ernsthaften Hintergrund hat, auf die Massen wirken und bestimmte Handlungsweisen begründen soll?!
    Passt wahrscheinlich nicht ins politische Medienbild, das uns aufs Auge gedrückt wird, aber ich musste irgendwie meine Meinung loswerden?!

    • beko,
      ich verstehe Sie voll und ganz.
      Nur, D ist im Westen verankert, hatte auch daraus seine Vorteile, wenn auch nicht uneigennützig von den ehemals 3 westlichen Alliierten.
      D befindet sich in der Zwickmühle, da es, wie sich beide RU und D geschworen hatten, nie wieder gegeneinander zu kämpfen. Daher, so sehe ich es, hat sich Scholz auch so gut und lange es ging, mit deutscher schwerer UK-Unterstützung zurückgehalten. Jetzt muß er weitergehen (mit nicht mod.Gerät), da das Land von unseren Freunden sonst wieder in eine Ecke gestellt wird, ich denke das ist klar. Deshalb auch kein Alleingang D`s. Leopars und angeblich kampfunfähige morderne Schützenpanzer bleiben außen vor.
      Was unsere eigene Verteidigungsfähigkeit angeht, dazu habe ich mich hier in einem Kommentar geäußert.
      Das sind zwei unterschiedliche Vorgänge.
      Offenbar von einigen Kommentatoren nicht richtig eingeordnet,

  38. Hallo Herr Spahn, was ist eigentlich mit den ganzen „Terrorkriegen“, die die USA geführt haben? Und zwar nicht nur vor ihrer Haustür, sondern weltweit?
    Bitte erklären Sie mir doch mal, was die USA am – aus ihrer Sicht – entgegengesetzten Ende der Welt zu suchen haben? Jetzt sagen Sie nicht, dass sie „unsere Werte“ verteidigen.

  39. Während bei uns über ein generelles Waffen,- Böller,- und Raketenverbot diskutiert wird, mit breiter Zustimmung, „den Menschen, dem Klima und der Umwelt zuliebe“, werden an die Ukraine, mit großer Zustimmung, vorallem der USA, immer schwerere Geschütze geliefert, WEM zuliebe?

  40. Die Weigerung Selenskys, den Weihnachtsfrieden ebenfalls einzuhalten, sowie die Waffenlieferungen des Westens an einen Nichtbündnisstaat zeigen allzu deutlich, wo die wahren Kriegstreiber sitzen. Und wir geben die „Marder“ ab, die wir angesichts des „Puma“-Desasters selbst nur allzu gut gebrauchen könnten. Man greift sich nur noch an den Kopf!

  41. Vorweg, ich verurteile Putins Einmarsch in die Ukraine. Dennoch glaube ich nicht an Frieden schaffen mit schweren Waffen, was derzeit ja der große Slogan ist. Ich glaube weder Herrn Putin noch Herrn Selenzkyi auch nur ein einziges Wort. Ich weiß aber auch, dass die USA lügen bis sich die Balken biegen, Ursula von der Leyen und unsere Krawallaußenministerin ihre eigenen Wahrheiten haben. „Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“ — Otto Von Bismarck
    Moskau bleibt bei der Tatsachenverdrehung“ das Übliche halt und der Westen erfährt die ganze Wahrheit hinterher, wenn überhaupt.
    Die Kirche als staatspolitischer Erfüllungsgehilfe“ wo ist der Unterschied zu unseren Kirchen? Es gibt keinen.
    Während die USA sich die Waffenlieferungen von der EU bezahlen lässt, müssen wir die Lieferungen selbst finanzieren und auch noch die EU.
    Die EU solle einen Mechanismus einrichten, über den automatisch monatlich Geld in das ukrainische Budget fließen könnte. Die Ukraine braucht neben den Kriegskosten erhebliche Liquidität, weil sie sämtliche von den USA gelieferte Waffen bezahlen muss. Grundlage der Zusammenarbeit zwischen Washington und Kiew ist der „Lend and Lease Act 2022“.“
    https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/ukraine-braucht-dringend-geld-li.271538

  42. Die kindischen bezichtigungen der Lüge seitens Putin disqualifiziert den Autor. Welcher Politiker lügt denn nicht?
    Es Lügen alle, wenn es ihrem Machtverhältnisse dient. Putin lügt nicht mehr als alle anderen.

  43. Es geht Putin bei seinem verlogenen Waffenstillstand schlichtweg um Spott und Verachtung der katholischen Kirche,
    es geht Putin um seinen „orthodoxen Panslawismus“
    Am katholischen Weihnachten zum 24./25. Dezember hat er eine von der Ukraine vorheschlagene Waffenruhe abgelehnt und bombradiert und gemordet.
    Am Orthodoxen Weinachten am 6. Januar möchte er nun eine Waffenruhe haben, denn „Ukrainer sind doch Russen“, soll die Botschaft sein.
    Das orthodoxe Weihnachstfest in der byzantinisch-slavischen Kultur, richtet sich nach dem alten russichen orthodoxen Kalender, der 13 Tage nach hinten verschoben ist zum katholischen julianischen Kalender.

  44. So langsam muss einem bewusst werden, dass die Nato Russland faktisch den Krieg erklärt hat, faktisch durch massive Lieferungen auch von Angriffswaffen, von Aufklärungsdaten und durch Ausbildung ukrainischer Soldaten.
    So langsam muss einem auch bewusst werden, dass Russland in der Nato-Osterweiterung eine existenzielle Bedrohung sieht, der Russland bis zum letzten Soldaten entgegentreten wird.
    So langsam sollte einem auch bewusst werden, dass Russland den Krieg der Nato „mittels Waffenlieferungen“ nicht mehr nur in der Ukraine führen wird, die Russland immer noch als Bruderland versteht, sondern jetzt auch in die Nato-Länder tragen wird, dorthin, wo die Waffenlieferungen ihren Ursprung nehmen. Was hindert Russland noch daran, einen faktischen Krieg der Nato, der ohnehin in ständig zunehmender Eskalation stattfindet, nicht vor deren Türen zu tragen und so den Nachschub weitaus effektiver „an der Quelle“ abzuschneiden? Was sollte Russland davor abschrecken, jetzt auch die Nato-Länder selbst anzugreifen, die sich ohnehin im Krieg befinden, auch mit taktischen Atomwaffen? Krieg kennt keine Grenzen! Immerhin kann Russland 10 Mio. Soldaten rekrutieren und atomar den Westmächten einiges entgegenhalten!
    Wer von uns wird kämpfen? Was ist hier eigentlich los? Wie naiv kann man sein? Glaubt man wirklich, man könne Krieg führen und Russland „nur in der Ukraine“ und „nur mit konventionellen Waffen“ bis zum letzten russischen Soldaten besiegen, indem man etwas weniger heizt und ein bisschen mehr Steuern zahlt? Wie naiv kann man nur sein? Und wo ist der Vorteil einer „solchen“ Nato-Osterweiterung? War dieser Krieg auch „alternativlos“? Warum hat uns Russland eigentlich die Wiedervereinigung ermöglicht? Dafür? – ???

    • In der FJS-Biographie „Lebensbild“ von Otto Zierer gibt es eine schöne Passage, in der Strauß im Frühjahr 1942 als Leutnant einer Artillerieeinheit an der Ostfront seinen Kameraden Erdkundeunterricht gibt, wobei etlichen der frisch eingezogenen Bauernbuben beinahe die Augen aus dem Kopf fallen, als sie auf der Karte die tatsächlichen Größenverhältnisse zwischen dem damaligen „Deutschen Reich“ und der Sowjetunion sehen. Ich glaube, dieses Bewußtsein für die reale Verteilung geostrategischer Ressourcen ist auch unserem „Führungspersonal“ entweder abhanden bekommen oder war – wie im Falle von Plapperlena, die „Rußland ruinieren“ möchte – nie vorhanden. Egal wie man zu Putin stehen mag (ich selbst traue ihm auch nicht über den Weg), an Friedensverhandlungen führt wohl kein Weg vorbei. Es sei denn, man möchte einen Abnutzungskrieg. Der dürfte Deutschland wirtschaftlich ruinieren.

      • Ja, genauso habe ich zu Weihnachten einem 14 jährigen Nachbarsjungen , an Hand einer Weltkarte, die Größenverhältnisse erklären können. Mein Daumen auf Deutschland reichte aus…. Weltkarten sind wichtig zumal man Familienangehörige hat die weltweit eingesetzt werden. Mein Dank geht an alle Leserbriefschreiber für ihr profundes Wissen .

  45. Eine weitere Eskalation. Was folgen wird ist klar: Der Kreml wird militärisch nachlegen, vlt seine T-14 Und Hyperschallwaffen zum Einsatz bringen, bei der Mobilisierung nachlegen, frische Truppen an die Front schicken, in ein paar Wochen mit großem Tamtam den ersten abgeschossenen Marder der Bevölkerung präsentieren und zwar mit den Worten „Da sind sie wieder, die deutschen Panzer. Aber auch dieses Mal werden wir sie wieder schlagen“. Und genau das werden sie. Zur Not setzen sie hier und da ein paar taktische Atomwaffen ein. Und dann? Wollen wir dann nuklear Zurückbomben? Ok, dann gehen wir halt alle drauf. Auch die, die nicht zu den Kriegstreibern gehörten.

  46. Welchen Unterschied macht es, ob die NATO direkt in den Krieg in der Ukraine involviert ist oder ob es über die Absprachen der Mitgliedsstaaten zu Waffenlieferungen, logistischer Hilfe, Militärberater oder Ausbildung an Waffen oder Söldner geschieht? EU und USA sind nicht erst jetzt Teil des Konfliktes. USA und EU waren sogar die Einfädler des Konflikts.

    Es kommt, wie erwartet, dass keine Kriegspartei nachgibt und keine Regierung sich besinnt als neutrale Partei Frieden zu vermitteln.
    Anscheinend steht auf jeder Seite zu viel Gesichtsverlust auf dem Spiel. Das ist hõchst gefährlich für die unbeteiligten Menschen.
    Für mich steht fest, dass sich Russland niemals mit Gesichtsverlust aus der Ukraine zurückziehen wird. Sie haben schon zu viele Soldaten, Material und Rubel geopfert, als dass sie ohne Trophäe abziehen könnten. Die USA als Hegemon mit dem Anspruch einer unipolaren Weltmacht wird eher Europa einem atomaren Inferno opfern, als diesen Krieg verloren zu geben, denn sie hoffen mit der letztendlich durch eine politische Schlappe der Kremlführung auf eine friedliche Einnahme Russlands und mit dem militärischen und politischen Einfluß in Russland auch China im Sack zu haben. Also geht es um alles! Was zählen da 80 Millionen Deutsche oder 500 Millionen Europäer?
    Ich bleibe dabei: die deutsche Bundesregierung handelt grob gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung und der der Wirtschaft, wie sich noch erweisen wird.

    Ich betone es nochmals: wer denkt, es ginge um die machtvolle Zurückweisung von Putinischen Eroberungsgelüsten in den ehemaligen UdSSR-Satellitenstaaten liegt grob falsch und wird sich groß wundern, was noch kommen wird.
    Die EU hat versagt, Deutschland hat versagt. Die USA und ihre Satrappenregierungen haben Russland ausgegrenzt und sind ihm auf den Pelz gerückt. Putin ist in die Falle getappt, die man ihm aufgestellt hat.
    Russland kann nicht mehr zurück.

  47. Tja.
    So manch einer meint ja, sein ganz persönliches Gusto betreffend das barbarische Kriegsgeschehen in der Ukraine und seine weisen Ratsschlüsse dazu möglichst prominent tenorieren zu müssen. Nun gut, so solle jeder dies tun und damit hoffentlich gut weiterleben.
    Aktuelle Momentaufnahme der Rubrik „KRIEG GEGEN DIE UKRAINE“ (>> bei der „Tagesschau“. Screenshots dazu sind gesichert. Und nur ganz kurz meine Sicht: Alle „Tagesschau“ Teaser sind bei Weitem nicht nur Anmache zum Anklicken, sondern auch höchst suchmaschinenrelevant):

    Anstatt sich da auftragsgemäß um echte Analyse zu mühen (dort derzeit tatsächlich als „Analyse“ etikettiert … der Gipfel der totalen Wahrheit findet sich bei der „TS“ ja stets unter dem Allerheiligsten, dem Etikett „Faktenfinder“, den derzeit ein Herr Siggelkow nach dem Weggang des Herrn Gensing äußerst fleißig beackert), schreibt da Herr Kai Küstner, verbal sehr versiert, so einiges aus sich raus, was er eben nicht analysiert, sondern was er so meint. Was der „TS“-online-Leser danach also doch bitte so meinen soll, behaupte ich. Im Falle eines Interesses bitte nachlesen.

    • Gleich darunter steht aktuell dann der Teaser „Es muss sein“ (sic!) und im weiteren Teasertext „… meint hingegen Grünen-Politiker Hofreiter“

    Es geht da an erster Stelle um eine … „sehr, sehr späte Entscheidung“. Panzerlieferungen.

    • … und darunter „Kämpfen, schützen spähen – was Panzer können„, Teasertext u. a. — //bitte festhalten! — „… Eine kleine Panzerkunde im Überblick„(sic!)

    Das ist jetzt kein Scherz, sondern das, was die „Tagesschau“ aktuell geballt unter sich lässt (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/panzer-kategorien-101.html). Eine kleine Panzerkunde! Wann werden wohl die Volksschulbücher wieder herausgeholt oder nachgedruckt, in denen Kindern und Jugendlichen vermittelt wird, wie die Ballistik eines treffsicheren Bombenabwufs aus einem Flugzeug heraus berechnet wird?
    Die ÖRR werden ja immer noch durch Abermilliarden zwangsfinanziert. Wie zufrieden sind denn die gedrängten Konsumenten damit?
    Ist das etwa der Kern eines Geisteszustands, der heute brav wie laut kläffende Journalisten im Nu prominent macht?
    Offen gestanden wird mir speiübel, wenn ich nahezu Tag für Tag ein solch nie dagewesen Ekel erregendes kriegslüsternes Stakkato zur Kenntnis nehmen muss — was ich tatsächlich auch noch zwangsfinanzieren muss.

  48. Sehr geehrter Herr Spahn, Danke für diesen Artikel.
    Eine Frage: Wie kann es sein, dass ich mit Bärbock und sogar Hofreiter (sic!) mich auf einer Linie in Bezug auf die russland-Politik befinde, obwohl ich weder mit den Corona-Massnahmen, noch der Impfung, noch der „Klimapolitik“ oder dem Gendern, dem überall gewitterten Rasissmus und Rechtsextremen, den Antikapitalismus usw. überhaupt nichts anfangen kann? Nur in dieser einen Frage sind wir uns einig.
    Geht es Ihnen auch so? Haben Sie hierfür eine Erklärung?

    • Erklärungsversuch:
      Vielleicht, weil Sie in dieser Frage ihre Position überdenken sollten?
      Mehr Waffen werden diesen Konflikt nicht lösen. Oder glauben Sie wirklich, dass Putin einfach klein beigibt und sich zurückzieht?
      Wie viele Menschen sollen für ein paar Kilometer Geländegewinn und ein paar Kilometer Geländeverlust noch sterben?

  49. Helmut Schmidt:

    „[Die Erfahrung des Krieges] verbindet die [meine] Generation, nicht nur unter Deutschen, sondern auch zwischen Russen und Deutschen und auch zwischen Amerikanern oder Engländern und Deutschen.

    Was mir Sorgen macht, ist dass überall in den wichtigen Staaten der Welt heute eine Generation die politische Führung stellt, die selber nicht weiß, was Krieg wirklich ist – und die relativ leicht sich überreden lassen zur militärischen Intervention, ob in Bosnien oder im Kosovo oder im Irak oder in Afghanistan oder sonstwo.

    Es ist leicht in ein fremdes Land einzumarschieren, anständig wieder rauszukommen, ist zehnmal schwieriger – und in Wirklichkeit haben alle diese Interventionen dem Frieden in der Welt viel weniger genutzt als die Urheber sich vorgestellt haben.“

    12. Juni 2007, ehem. Bundeskanzler, bei Maischberger

    Annalena Baerbock:
    „Was bedeutet das eigentlich? Was sind eigentlich diese Tierpanzer, die vorher niemand kannte, und jetzt reden wir über Gepard, Leos und Mahdah?

    27.04.2022, die amtierende Bundesaußenministerin im Deutschen Bundestag

    Beschleicht Sie auch ein mulmiges Gefühl?

    • Zwei sehr wichtige Zitate zum Vergleich! Es zeigt wie unbekümmert die jetzige Generation von Politikern (und auch Journalisten und Kommentarschreibern, z. B. in der Welt) mit Krieg umgehen. Sie (nicht nur in D) haben offenbar die Schrecken des Krieges, die ihre Vorfahren erlebt haben, völlig vergessen wollen sich wieder als kleine Napoleons darstellen. Manche Menschen lernen eben nicht aus der Geschichte! Meine Befürchtung: Der Ukrainekrieg wird weiter eskalieren, immer mehr Leben kosten und am Ende wird die Lage schlimmer sein als zu Beginn. Deutschland wird wirtschaftlich ausgeblutet und die meisten Kosten zahlen, wenn es nicht selbst zur Zielscheibe der ehemaligen Siegermacht Russland wird.

  50. Ja er macht alles falsch und der Gott, der unsere Freiheit verteidigt, macht alles richtig. Schmieren Theater.

  51. Manch alte Männer im Westen haben das Ende des Kalten Krieges auch nicht verstanden und spielen wie kleine Jungs mit dem Feuer. Russland abzuschreiben, ist viel zu früh.

  52. Einige Denkanstöße:
    1) Die UKR ist weder NATO- noch EU-Mitglied.
    2) Es besteht offenbar eine Korrelation zwischen den (durchschaubaren) „plötzlichen sog. Scholz-Wenden“ und gewissen Anrufen aus USA ins Kanzleramt?
    3) All die deutschen schweren Waffen (Gepard, Panzerhaubitze, Mars, Patriot, Marder) dienen nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit weniger dem Zweck, taktische Erfolge zu unterstützen, sondern sind mutmaßlich der politische Hebel, Deutschland Stück für Stück in einen Krieg mit Rußland hineinzuziehen.
    4) Die Behauptung, daß die Lieferung der Marder die Bundeswehr nicht tangiere, weil diese ja von der Rüstungsindustrie zur Verfügung gestellt werden, ist schlichtweg falsch. Denn diese Panzer müssen auch gewartet und repariert werden – und woher sollen dann die angeblich eh knappen Ersatzteile kommen, wenn nicht aus dem Bestand der Bundeswehr?
    5) Deutsche und amerikanische Patriotsysteme können nicht im Verbund eingesetzt werden. Diese Erkenntnis besteht seit dem zweiten Golfkrieg 1990. Das ging damals schon durch die Nachrichten.

    • Es kommen deutsche, amerikanische und französische Schützenpanzer zum Einsatz, was unter militärischen Apekten ziemlicher Unsinn ist, da sowohl verschiedene Munition als auch unterschiedliche Ersatzteile gebraucht werden und somit drei unterschiedliche Logistikketten aufgebaut werden müssen. Zudem sind die Schützenpanzer alleine für eine Offensive nicht geeignet, da ihre Feuerkraft den russischen Kampfpanzern deutlich unterlegen ist. Der Einsatz der Schützenpanzer macht nur Sinn , wenn schwer Kampfpanzer wie die deutschen Leos und die amerikanischen Abrams ebenfalls auf der Agenda stehen.Man kann davon ausgehen, dass diese Panzer als logische Ergänzung zur Verfügung der Ukraine geliefert werden. Inwiefern dann Deutschland mit allen Konsequenzen Kriegspartei wird, bleibt den Betrachtern dieses kommenden Szenarios überlassen.
      https://www.welt.de/wirtschaft/plus243063973/Panzer-fuer-Ukraine-Ohne-Leopard-bringt-der-Marder-der-Ukraine-wenig.html

  53. Wohin wird der Kriegseintritt Deutschlands und Frankreichs, denn nichts anderes ist die Panzerlieferung, denn führen? In diesem zigten US-Stellvertreterkrieg, in dem wir Europäer nur Kanonenfutter sind und als Verlierer schon feststehen, ist nichts zu gewinnen. Aber stellen wir uns tatsächlich mal kurz vor, die NATO-Phantasie eines konventionellen militärischen Sieges gegen Russland stünde kurz bevor, die Russen wären militärisch mit dem Rücken zur Wand und konventionell am Ende. Was dann? Nach aktuellem Narrativ würde die Nato dann mit der „Rückeroberung“ der Krim beginnen, freilich würde man es „Befreiung“ nennen oder sonst ein hollywoodtauglicher Name.
    Glaubt wirklich irgendjemand, die Russen mit ihrem Atomwaffenarsenal würden das einfach so hinnehmen? Falls jemand daran zweifelt, der stelle sich die Situation mal umgekehrt vor und es wären die Amis bedroht und am Ende. Nein, es besteht kein Zweifel: Die Bomben würden fliegen. Russland hat sich noch nie „besiegen lassen“ und wird das auch dieses Mal nicht.
    Nun, da das klar ist: welchen Zweck haben weitere Waffenlieferungen, wenn ohnehin klar ist, daß der Krieg entweder am Verhandlungstisch oder mit einem Atom-Armageddon enden wird?

  54. Es wäre doch mal interessant zu hören wie der Druck, speziell der Amis , auf Deutschland denn aussieht. Wollen sie mitsamt ihren Atomwaffen aus Deutschland abziehen, ider womit könnten sie sonst noch gedroht haben, wenn Olaf unentwegt seit einem Jahr einknickt.

  55. Unsere Schrottbundeswehr hat offenbar noch ein paar alte SchüPa zusammen geschustert, da lacht der Russe sich doch eher krank drüber. Die Ukraine hat offenbar alles geschenkte Kriegsmaterial bereits eingebüßt. Man sollte dem Zirkus auf diplomatischen Wege ein Ende bereiten aber daran ist ja offenbar keiner interessiert. Lieber noch ein paar hunderttausend Menschenleben für die größenwahnsinnigen „aufrechten Demokraten“ ins Schlachthaus schicken, ich miss billige diesen Krieg aufs Schärfste.

  56. Die Ukraine ist keinen Deut besser wie die Russen. Immer nur Propagana und noch mehr Waffen und immer neue junge Männer die sinnlos in den Schützengräben verheizt werden. Wofür? Damit der Donbas von Kiew verwaltet wird und nicht von Moskau. Ist das wichtig für die Menschen. Dafür hundertausende Familien mit toten Väter, Söhnen. Dieser Krieg ist ein Verbrechen, verursacht von Ost und West.

  57. Alles was wir und somit auch der Autor wissen, wissen wir aus 3. Hand. Die kann objektiv oder auch interessengeleitet sein
    Das Letzere ist allemal wahrscheinlicher.
    Im Krieg bleibt bekanntlich die Wahrheit als erstes auf der Stecke.
    Man liegt eher nicht verkehrt, dass wenn man es schon nicht nachprüfen kann, zumindest an allem zweifelt und nichts leichtfertig glaubt. In den meisten Fällen genügt schon der Gebrauch des eigenen Verstandes.
    Ein Krieg hat immer viele Väter. Nicht alle davon hocken in Moskau. Kiew ist ebenso wenig ein Hort der Demokratie, wie es die russische Hauptstadt ist. Und ein Selensky ist genau so wenig ein Ehrenmann wie es der russische Präsident ist.
    Und eines sollte man sich auf keinen Fall einreden lassen, nämlich für irgendeine Seite Partei ergreifen zu müssen.

  58. Dieses Gemeinwesen „Deutschland“ als socii des nordamerikanischen Imperiums wird ich immer genau so verhalten, wie es den Interessen der Hauptmacht entspricht. Liefern die Amerikaner Schützenpanzer wird genau so verfahren. Werden die Amerikaner schwere Kampfpanzer für die Frühjahrsoffensive zur Verfügung stellen, z.B. die Abrams X Panzer werden die Deutschen mit Leos II folgen. So ist die Reihenfolge und das entspricht genau dessen, was die geostrategischen Interessen und militärischen Zielen der „Zentrale“ im Planvollzug vorgeben, wozu, – das nur ganz nebenbei -, auch die Erledigung der Nordstream I und II Angelegenheit gehörte.

  59. wie sagte Frau Merkel neulich im Interview, „es war nie Ziel das Minsker Abkommen umzusetzen bzw einzuhalten, sonder man wollte der Ukraine nur Zeit verschaffen“ Es passiert nichts zufällig in der Politik…

  60. Der Hegemon USA kämpft gegen Russland als einen Gefährder dieser Hegemonie im eurasischen Bereich. Zuviele Menschen und Ressourcen in Eurasien, zu viel Kapital im Spiel. Die Notwendigkeit, Russland deshalb wirtschaftlich und militärisch zu unterwerfen, ist seit seit Jahrzehnten offiziellen Stellungnahmen amerikanischer Politiker und Think Tanks zu entnehmen.
    Bislang lassen die USA für diesen Kampf massenhaft Ukrainer und Russen sterben. Die westeuropäischen Staaten werden genötigt, materielle Unterstützung für den Proxykrieg der USA zu leisten und dabei die eigene Wirtschaft zu zerstören,
    Ich fürchte aber, dabei wird es nicht bleiben.

  61. Wie so oft überkommt mich unwillkürliches reflexartiges glucksen beim lesen vieler Artikel zum Themenkomplex Ukraine.
    „Das wiederum gelte nun vor allem für den Bedarf an Leo2-Panzern, ohne die Kiew die russisch besetzten Gebiete nach Experteneinschätzung kaum wird befreien können.“
    Diese „Experten“ gehen offensichtlich nach wie vor davon aus, dass die U(S)kraine das russische Heer demnächst weiter ab-/verdrängt und somit diese militärische Auseinandersetzung letztlich für sich entscheidet, ergo den Krieg gewinnt.
    Auch bei „Experten“ darf der Wunsch mal Vater des Gedankens. Vor allem wenn´s dem Narrativ dient. Wer wüsste das besser als wir Deutschen. Es reicht ein Blick auf die staatlichen Massenmanipulationsmedien ARD und ZDF und die immer (meinungs-)repressivere Regierungspolitik mit Bezug auf kritische Stimmen und das Aussprechen von Wahrheiten und Realitäten bei Themen wie Corona, Migration, kulturfremde/bildungs-zerstörende Masseneinwanderung, gescheiterte Integration/Multi-Kulti, Euro-Währung/Inflation, EU-/EZB-Desasterpolitik, usw. besser als wir Deutschen.
    Ob dieses Die-Ukraine-gewinnt-den-Krieg-Szenario realistisch ist darf aber auch bezweifelt werden. Entscheidend ist hierbei wohl das weitere Eingreifen des US-Westens/Nato – und weil diese Eingriffe und Interventionen der USA und ihrer europäischen Vasallen immer massiver und entscheidender werden sind die USA und ihre Nato-Staaten faktisch heute bereits Kriegspartei. Bis es jeder kapiert fehlt eigentlich nur noch ein einziger, letzter Schritt, der angesichts der bereits bisherigen massiven Intervention des Westens gegen Russland jedoch nur noch als Formalie erscheint.
    Meine Prognose: Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Interventionspakt (für die Menschen im US-kontrollierten Euro-Westen immer noch als „Verteidigungsbündnis“ geframt) Nato ihren Kiewer Machtapparat bzw. die Ukraine nicht mehr nur massiv in den Dimensionen/Domänen
    1) Finanzen (mittlerweile dürften es dutzende Milliarden sein die an das Kiewer US-Vasallen geflossen sind),
    2) Information/Aufklärung (von Spionen bis. Satelliten dürfte alles dabei sein),
    3) Führungs-/Gefechts-/Feuerleitunterstützung (insbesondere die Übersetzung vom aufgeklärten Ziel hin zum Wirkungsschlag in Echtzeit),
    4) Ausbildung (läuft bereits seit 2014 durch Nato-Staaten) und
    5) Material (mit den bald gelieferten schweren Kampfpanzern dürfte die Ukraine bis auf Atomsprengköpfe so ziemlich alles erhalten haben was der US-Nato-Pakt zu bieten hat)
    unterstützt sondern auch in der letzten verbleibenden Dimension/Domäne
    6) Personal.
    Die ersten dahingehenden lautstarken, verbissenen Forderungen von den üblichen Verdächtigen von Springer bis Strack & Konsorten kommen spätestens im Frühjahr wenn Russland bis dahin größere militärische Erfolge vermelden und weitläufigere Gebiete in der Ukraine nehmen sollte.
    Sicher wird spätestens dann, im Rahmen solcher Forderungen auch bekannt, dass sich – welch Überraschung – schon längst dutzende, hunderte, ggf. gar tausende von US-/UK-„Militärberatern“ – sprich Spezialkräfte aus Militär und Geheimdiensten – in Kiew und/oder weiteren neuralgischen Punkten der Ukraine befinden.
    Die Forderung, das antriggern der Diskussion für die Entsendung von Truppen aus Nato-Staaten zur Unterstützung der Ukraine wäre angesichts der bereits heute massiven Unterstützung/Eimischung des US-Westens lediglich der logische (vorläufige) Schlusspunkt einer immer weiteren Eskalationsspirale, die – abseits der Tatsache, dass es Russland war, das im Ukraine-Konflikt als erstes den Übergang in eine harte, d.h. militärische Auseinandersetzung, vollzogen hat – tatkräftig durch den US-Westen angefacht und forciert wurde und wird.
    Spätestens dann bei dieser nun kommenden abermaligen Eskalation des US-Westens durch die Lieferung von Schützen-(und bald)Kampfpanzern wird es vermutlich zu einer absehbaren Generalmobilmachung Russlands von weiteren 2 Millionen Truppen kommen, sollten sich diese Lieferungen von schwerem westlichem Kriegsgerät auf den Erfolg der UAF und zulasten russischer Truppen sichtbar durchschlagen.
    Wer immer noch glaubt Russland würde diese militärische Auseinandersetzung mit der U(S)kraine verlieren oder verloren geben (zumal dann zumindest aus russischer Sicht eine unfassbar hohe Anzahl von 100.000+ russischen Männer völlig umsonst in den (Helden-)Tod gegangen wären)) und somit darüber hinaus noch faktisch resignierend akzeptieren, dass innerhalb der kommenden 15, 20, 25 Jahre (nur eine Frage der Zeit) US-Nato-Militärbasen in Kiew, Mariopol, Sarporischschia, Charkiw, Lemberg, Odessa, usw. entstehen analog in Deutschland in Rammstein, Büchel, Wiesbaden, Stuttgart, etc., der scheint aus meiner Sicht – unabhängig von etwaigen und unbändigen Anti-Putin- oder Russland-Hass beseelten Trieben – immer noch in einem Wolkenkuckucksheim zu schwelgen.
    Das schlimmste an dieser militärischen Auseinandersetzung, an diesem Krieg ist eigentlich, dass beide Seiten entweder alles gewinnen oder alles verlieren werden. Zumindest wenn es eine Verhandlungslösung die auf einem Kompromiss beruht nicht geben wird. Die Frage ist, ist die U(S)kraine zu einem Kompromiss bereit? Es klingt nach dem Gegenteil, hört man was Selenski von sich gibt. Er will den totalen….Sieg. US-Ansage? Vielleicht. Schließlich will die US-(Finanz)Industrie beim (von Deutschland/der EU) zu zahlenden Wiederaufbau den Reibach machen. Sollte Russland „durchmarschieren“ ergäbe sich wohl ein Mega-Konjunkturpaket für die chinesische Industrie. Das werden die USA kaum zulassen (wollen). Heute weniger denn je.
    P.S. Auch würde mich mal das Zwischenfazit der durch den US-Westen, befohlen von den USA, durchgesetzten Sanktionen gegen Russland interessieren. Dass die rotgrüngelbe Bundesregierung unter Scholz mit diesen Sanktionen Deutschland als ganzes, der deutschen Industrie und internationalen Wettbewerbsfähigkeit und natürlich auch den deutschen Bürgern schwersten Schaden zugefügt hat weiß mittlerweile jede(r), der/die nicht nur Tagesschau, ZDF-heute, Welt, Spiegel oder andere Staats-/Ampelmedien schaut. Aber wie sieht es mit dem aus der durch diese Sanktionen – eigentlich – getroffen werden sollte? Zunächst hieß es die Sanktionen würden Russland massiv treffen, dann hieß es es wirke zeitverzögert und nun hört und liest man immer weniger bis gar nichts mehr über die gewollte fatale Wirkung der Sanktionen für Russland. Fatal sind sie offensichtlich nur bzw. insbesondere für Deutschland und die Deutschen.

  62. Herr Spahn, eine Auseinandersetzung mit Ihren Thesen ist völlig sinnlos – Sie sind ein „Überzeugungstäter“. Für Sie kommt nur der Endsieg in Betracht. Gedanken an Frieden oder zumindest Waffenstillstand ordnen Sie als Appeacement ein: Ich muss sagen, TE steht für Wirklichkeitsorientierung, Ihre Haltung ist das Gegenstück dazu. Wie ein Krieg zwischen NATO/USA und Russland zu einem einigermaßen erträglichen Abschluss gebracht werden kann, bevor er völlig aus dem Ruder läuft, ist Ihnen keine Überlegung wert. Ich habe jede Hoffnung auf Einsicht bei Ihnen aufgegeben!

    • Zu ihrem letzten Satz. Diese Hoffnung habe ich schon länger aufgegeben und daher lese ich diese Artikel zum Ukraine-Irrsinn nicht mehr, sondern lediglich die Kommentare dazu.
      Das Lesen der Artikel sehe ich als reine Zeitverschwendung und mit Leuten, die mit einem H. Hofreiter einer Meinung sind, diskutiere ich auch grundsätzlich nicht.

  63. Kirche als staatspolitischer Erfüllungsgehilfe… moment mal, da war doch auch was in Deutschland? Herr Spahn bitte, massive Leichtpanzerlieferungen gegen staatsreligiöse Maßnahmen aufzuwiegen ist doch selbst unter Ihrem Niveau. Es soll Leute geben, die haben feuchte Augen, wenn deutsche Panzer wieder gen Rußland ziehen. Dazu die französischen und amerikanischen Fabrikate – alles bezahlt von uns. 40 Milliarden Waffenlieferungen aus den USA per Leasingvertrag, den die EU Staaten zu finanzieren haben und kostenlose Lieferungen von Marder und AMX 10 und gleich der Ruf nach den Leos hinterher. Bleibt die Frage, wieviel davon überhaupt in der Ukraine ankommen und wie viel der Krieg und damit die slawischen Opferzahlen damit verlängert werden. Krim und Donbass holt sich der lupenreine Demokrat und Verteidiger der westlichen Werte – Selensky – trotzdem nicht „zurück“.

  64. Ordnet Putin wegen des russischen Weihnachtsfestes einen Waffenstillstand an, ist es Schwäche, täte er es nicht, würde sich alle vor Empörung überschlagen.

    • Kommt jemand in mein Haus und randaliert, bestimmt der zu Weihnachten sicher nicht jetzt wollen wir die Hände zum Gebet falten, fröhliche Weihnachtslieder singen und die Feindseligkeiten lassen wir jetzt mal bleiben. Ist ja nicht jeder so unterwürfig wie Deutschland, die sich die Gasleitungen sprengen lassen und der Bundeskanzler grinst, die Panzer schicken wenn die Amis das wollen und der Kanzler grinst, die sich nicht mal trauen den Chinesen negative C Tests bei Einreise abzuverlangen und der Kanzler grinst.
      Das ist keine Regierung sondern das sind nur Befehlsempfänger. Deswegen werden Mißstände im Land nicht mal mehr klar benannt sondern nur noch rumgeeiert.

    • Putin hat auch am 24./25.12., als ein Drittel bis zur Hälfte der Ukrainer Weihnachten feierte, seine Raketen fliegen lassen. Viel mehr braucht man dazu gar nicht sagen.

    • Empörung gibt es in jeden Fall da: selbst wenn es Waffenstillstand gäbe, würde er natürlich durch Russen nicht verletzt.
      Es ist chon interessant, wie die „den Frieden liebenden Deutschen“ enthusiastisch aufs Blutvergießen geworden sind. Die Deutschen, die kein Enthusiasmus fürs Blutvergi9eßen zeigen, müssen mindestens „Krieg ist Frieden“ gut finden: Waffenlieferungen und keine Verhandlungen verkürzen den Krieg. Der Rest sind Verräter, Idioten und Putinstrolle.
      Wäre das alles nicht so tragisch, konnte man vlt lachen. Unterhaltungswert haben die Propagit Artikel über den Krieg in Ukraine schon. Wobei die polnische Presse noch aggressiver ist und jubelt jeden toten Russen (die Ukrainer sterben ja nie). Schon erstaunlich für so ein christliches Volk. In der polnischen Presse habe ich auch im Sommer gelesen, dass es in Russland selbst die Zahnfüllungen nicht mehr gibt, weil sie unter Embargo stehen. Bei Zahnfüllungen sollte aber jeder normaler Mensch merken, dass hier nicht über Demokratie, Selbstbestimmung usw geht. Ich wünsche den Leuten in Osten ruhige Weihnachten.

      • Nun es kann sein, dass ich die Situation falsch einschätze. Ich lebe in einem Kaff an der niederländischen Grenze und meine Nachbarn und Bekannte, alle entweder mit der Uni Abschluss oder Geschäftsleiter also Cream de la Cream der Gesellschaft unterstützen die Kriegsbemühungen genau wie sie auch Covidismus unterstützten und wie sie die Klima retten wollen und oder Flüchtlinge helfen. Sie sind voll auf der Linie. Ich kenne 2, die mit deutscher Herkunft der anderen Meinung sind. Einer hat eine polnische Frau vlt erklärt das was. Ich weiß es nicht.
        Ich hoffe, dass Sie Recht haben. Das bringt uns aber auch nicht weiter – Medien sind voll der Kriegspropaganda selbst hier bei TE ist das der Fall und der Politik passt der Krieg perfekt in die Agenda.

  65. Putin hat sich verrechnet und den Krieg verloren. Er hat Russland unsäglichen wirtschaftlichen, und moralischen Schaden zugefügt, von dem sich das Land über viele Jahre nicht erholen wird. Letztlich stellt sich sogar die Frage, ob die Russische Föderation nicht wie die Sowjetunion 1991 auseinanderbricht.
    Nutzniesser dürfte China sein. Hat Xi Jinping seinen „Freund“ Putin vorsätzlich in die Falle laufen lassen?

    • Tcinese, einverstanden, bis auf den letzten Satz.
      Xihat hatseinen „Freund Putin“ nicht in die Falle laufen lassen. Nur paßt Xi der von RU begonnene Krieg aus rein wirtschaftlichen Überlegungen nicht.

  66. Ich glaube man überschätzt die Wirkung des Marders , denn jedes Waffensystem ist nur so gut wie seine Besatzung und die muss erst in Chrashkurden angelernt werden. …… Das beste Beispiel ist doch der Flugabwehrpanzer Gebhard. Hier wurde doch auch so euphorisch darüber berichtet und als die ersten Drohnen abgeschossen wurde gejubelt … Mittlerweile hört man gar nichts mehr und Russland führt ungehindert massive Luftangriffe durch …. Hört doch endlich auf so zu tun , als würden westliche Waffe den Sieh der Ukraine herbeiführen, so ist es eben nicht wie man nach fast einem Jahr Krieg erkennen sollte

  67. Laut der israelischen Zeitung Haaretz sind lokale Politiker empört über die Ehrung des ukrainischen Nazi-Kollaborateurs Stepan Bandera in der Ukraine. Autor Sam Sokol schreibt, dass die israelischen Behörden Kiew wiederholt auf die Unzulässigkeit des Bandera-Kults hingewiesen haben, aber ihre Appelle, „Antisemiten nicht zu rehabilitieren und zu verherrlichen“, seien ungehört geblieben. Überdies merkt der Autor an, dass das ukrainische Parlament erklärt habe, dass „der vollständige und höchste Sieg des ukrainischen Nationalismus eintreten wird, wenn das russische Reich aufhört zu existieren“. Damit zitiert das ukrainische Parlament Bandera.
    Die Ehrung Banderas stieß jedoch nicht überall auf Begeisterung, so auch in Polen. Auf die Frage nach einer Reaktion Warschaus auf den Twitter-Post betonte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, dass ein solches Verhalten inakzeptabel sei:
    „Wir sind extrem kritisch gegenüber jeder Verherrlichung oder auch nur der Erwähnung von Bandera.“
    Morawiecki zufolge erinnere die Werchowna Rada „an einen Menschen, der ein Ideologe der verbrecherischen Zeit war“. Anschließend brachte der Politiker gegenüber dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denis Schmygal seine Empörung zum Ausdruck. Morawiecki habe im Gespräch mit Schmygal eine „absolut ablehnende Haltung“ gegenüber der „Verewigung des Andenkens an Bandera“ geäußert. Der polnische Ministerpräsident fügte hinzu:
    „Mir fehlen die Worte der Empörung über jegliche Handlungen, durch die die Verantwortlichen für die Verbrechen in Wolhynien gelobt oder geehrt werden. Damals verstarben zwischen 100.000 und 200.000 Polen durch die Hand von Ukrainern. Es war ein Völkermord. Wir werden das nie vergessen. Es gibt in mir nicht die geringste Zustimmung, diese Verbrechen zu rechtfertigen.“

  68. Die genauso platte Gegenpropaganda bitte nicht vergessen: Erst die Waffenruhe ablehnen und dann das übliche Getöne, dass Russland sie nicht einhält. Von Leuten, die nicht auf die Kette bekommen, dass man ohne die im Krieg nun üblichen Instrumente nichts erreicht, wenn der Kriegszustand nun schon mal da ist. Natürlich hat Russland angefangen, nur hilft dieses Mantra auch keiner Lösung, sondern nur denen, die an den Siegfrieden glauben.

Einen Kommentar abschicken