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Paris

Macron ist gegen „Cancel Culture“

22.12.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Er glaube nicht an das, was man „Cancel Culture“ nenne, so Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem Interview. Trotzdem soll „Diversität“ das Stadtbild prägen. Die Tageszeitung „Le Figaro“ meldet Bedenken an.

In Frankreich erregte zuletzt ein Interview Aufmerksamkeit, das der französische Staatspräsident Emmanuel Macron dem Online-Medium „Brut“ gab. Unter anderem äußerte er sich auch – wie der Figaro berichtet – über die systematischen Boykotte von Personen oder Organisationen, denen vor allem in den Vereinigten Staaten sexistische, rassistische oder homophobe Aussagen vorgeworfen werden. Macron sagte: „Ich glaube nicht an das, was man als ‚Cancel Culture‘ bezeichnet“. Damit bezog er sich auf die wachsende Militanz von Gruppen, die nach dem Tod von George Floyd weltweit ihre Empörung zum Ausdruck brachten, indem sie Denkmäler historischer Persönlichkeiten vom Sockel stürzten oder mit Graffiti besprühten: so etwa Roosevelt und Lincoln in Portland, Christoph Kolumbus in Mexiko oder Winston Churchill in Westminster.

Neue Helden für die Republik

Noch im vergangenen Juni hatte Macron – wie der Figaro ins Gedächtnis zurückruft – versichert: „Die Republik wird keine einzige Spur und keinen einzigen Namen aus ihrer Geschichte löschen. Die Republik wird kein Denkmal vom Sockel stürzen“. Damals habe er das Abgleiten des „edlen“ antirassistischen Kampfes in den „Kommunitarismus“ kritisiert. Er wolle zwar für Chancengleichheit kämpfen, zeigte jedoch keine Nachsicht gegenüber jeglicher „Identitätspolitik“.

Bei seinem Gespräch mit Brut habe sich der Präsident jedoch sehr viel weniger eindeutig geäußert. Nach seiner Ablehnung einer Cancel Culture fügte er hinzu: „Demgegenüber trifft es allerdings zu, dass ein ganzer Teil unserer kollektiven Geschichte nicht abgebildet wird – ein ganzer Teil der jungen Leute, die schwarz oder maghrebinisch sind, haben ihre Helden“, doch diese habe man „einfach nicht anerkannt und ihnen keinen Platz zugewiesen“. Nun wurde ein „wissenschaftliches Komitee“ mit etwa 20 Personen eingesetzt, um Namen zu finden „die aus den Stadtvierteln oder der Immigration stammen“, um Straßen, Statuen und Bauwerke zu benennen.

Figaro: Mehrdeutige Botschaften Macrons

Hieran erkenne man, so bemerkt die französische Tageszeitung, die mehrdeutigen Botschaften Macrons, dieses „en même temps“, dieses „zugleich“, von dem die Aussagen des Präsidenten seit jeher geprägt werden: Er „will lieber aufbauen als zerstören und lieber neue Denkmäler errichten als alte abreißen. Damit hofft er, die Forderungen der extremen Linken zu umgehen, die die Auslöschung unserer Geschichte verlangt, indem er die Anerkennung eines diversitären Erbes fordert“. Neue Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund vorzuschlagen, die in die Straßenbenennungen des Landes einbezogen werden, sei „an sich keine schlechte Idee“, so der Figaro weiter, „doch wenn die Liste das Ergebnis einer Kommission ist, deren Kriterium gerade die ethnische oder rassische Herkunft ist, verfehlt sie ihr Ziel“. Mögliche Persönlichkeiten, die ein solches Kriterium erfüllten, gerade „auf diese Dimension zu reduzieren“, hieße, eher die ethnische Identität zu würdigen als der Bewunderung für eine Person Ausdruck zu verleihen: „Ist Alexandre Dumas einer unserer größten Schriftsteller oder eine Ikone der ethnischen Vermischung?“, fragt die Zeitung.

Der Figaro folgert: „Zu behaupten, der ‚Cancel Culture‘ zu entgehen, indem man dem Multikulturalismus seine Gunst erweist, läuft darauf hinaus, einen Brand mit Benzin zu löschen“. Wie Emmanuel Macron habe auch Barack Obama den Versuch unternommen, „die ‚Cancel Culture‘ zu kritisieren, als er versicherte, dass diese Art des Einsatzes zu radikal war, und dass sie schließlich nur den Trumpismus befördert“ habe. Doch, so die Zeitung weiter, wenn sich eine Lehre ziehen lasse „aus der Debatte der amerikanischen Linken – zwischen den klassischen Liberalen und der von Gender- und Rassenfragen besessenen jungen Generation –, dann lautet diese, dass die ersten stets von den zweiten verschlungen werden, unabhängig von den Zugeständnissen, die sie machen“. So etwa „musste der äußerst linke Bürgermeister von Minneapolis, der von den Demonstranten der Antifa ausgebuht wurde, weil er es abgelehnt hatte, nach dem Tod von George Floyd die Polizei komplett abzuschaffen, dies ausbaden. Sich der Identitätspolitik zu beugen, bedeutet, die Spirale endlos voranzutreiben“.


Dieser Beitrag erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.

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36 Kommentare

  1. Macron versucht die Kurve zu kriegen und das Volk wieder zu einen.
    Ob das klappt, hängt davon ab, wie kompromissbereit die jeweiligen Fronten im Volk sind. Diese Kompromissbereitschaft muss aber Grenzen haben.
    Unabhängig davon, dass der hohe Anteil an Zuwanderern in den Banlieues existiert und nicht wegzudiskutieren ist, befinden sich diese Banlieues immer noch in Frankreich und nicht in Nordafrika.
    Meiner Ansicht nach hat es Trump mit seiner frontalen „dies ist unser Land“ Politik besser gemacht, denn ein Einknicken vor der Anpassungsunwilligkeit von Zuwanderern führt letztlich nur dazu, dass sich diese noch weniger anpassen werden, als bereits zuvor.
    Führungsstärke ist gefragt. Denn nur dem, der führen kann, wird das Volk folgen. Und das gilt auch für die Zuwanderer, die sich bisher fremd im Land fühlen.
    Man schaue nach Nahost: Die sich derzeit herausbildenden Beziehungen zwischen Israel und mehr und mehr islamischen Ländern, sind nicht das Resultat eines Einknickens Israels. Im Gegenteil, Israel zeigt Stärke und Führungsqualitäten. Und das ist richtig, denn niemand folgt freiwillig einem Loser. In der islamischen Welt schon gar nicht. Da braucht es Vorbilder. Starke Vorbilder.

  2. Ein Blick auf die Website der Grünen zeigt, wohin die Reise geht. Das Ziel ist, Diversität zu fördern. Und um dieses Ziel zu erreichen, sollen sich die Einheimischen hinten anstellen und den Einwanderern den Vortritt lassen. Es ist unfassbar, was unsere Eliten sich herausnehmen und was wir uns bieten lassen müssen.

  3. Macrons Krebsgang ist witzlos. Merkels Funk verstümmelt derweil die Landessprache nach den Richtlinien entdeutschter u. entmannter Politik. Der Rest ist Schweigen oder Strafvollzug – gerne 13000 Euro für eine Ameisenstraße. Cancelerin Merkel reicht das nicht. 

    Sie cancelt die Sachsenwahl, grenzt die letzte dt. Opposition vom Parlament aus und Volksdeutsche von ‚ihrem [Merkels] Volk‘. Nazis, Stand 20. Jh., raus! Moslems, Stand 7. Jh., welcome! Kein Blitzsieg von Merkel. Johnson konnte sich absetzen. That’ll do pig, that’ll do.

  4. Da lasse ich doch mal lieber den Altmeister Peter Scholl-Latour zu Wort kommen, der das ganz gut vorausgesehen hat:

    „Europa steht im Begriff, alle Voraussetzungen zu erfüllen, um eine leichte Beute der Barbaren zu werden.“

    „Dem Terrorismus, der unweigerlich und unvermeidbar auf uns zukommt, begegnet man am besten mit kalter Entschlossenheit und – soweit es geht – mit Gelassenheit. Beunruhigend ist hingegen der Mangel an Kompetenz, der medienbezogene Konformismus, die bündnisfixierte »political correctness«, die die parlamentarische Debatte in Berlin so realitätsfern erscheinen läßt.“

    — Peter Scholl-Latour (1924-2014)
    Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/peter-scholl-latour/
    Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/peter-scholl-latour/?page=2

    • Scholl-Latour fehlt an allen Ecken und Enden. Leider hat noch keiner es geschafft ihm halbwegs nach zu folgen. Seine Kommentare und Bücher sind brandaktuell…er hat wieder mal vorausgesehen was auf uns zukommt. Aber wie auch immer…ändern hätte er es auch nicht können….können wir alle nicht…der Drops ist gelutscht. Wer nicht kniet….der fliegt….oder was passiert wenn „die Mannschaft“ sich bei der nächsten EM nicht auf die Knie begibt?

    • Peter Scholl-Latour fehlt heute so sehr. Seine Ansichten und seine Meinung wären jetzt so wichtig.Aber ich bin mir sicher, er würde in keine Quasselshow der Merkel-ÖR-Anstalten eingeladen.Dort will man doch nicht die Wahrheit hören , sondern nur „merkelhörige, linke Meinungen.

  5. Was die gesamte westliche Welt verlernt hat, ist das Wort: NEIN

  6. An etwas nicht zu glauben ist was anderes, als dagegen zu sein.

  7. „Er glaube nicht an das, was man „Cancel Culture“ nenne“

    Zum Glauben kann man in die Kirche, die Cancel Culture ist in realen Bildern ersichtlich. Da kann er lange glauben oder nicht, an der Existenz ändert das nichts.
    Die Bilder aus diversen Städten sprechen Bände, die Untätigkeit der Verantwortlichen ebenfalls!

  8. Wenn Macron meint, dass er so der Sache ausweichen kann oder dass die Apologeten der cancel culture auf seine Zustimmung warten, dann hat er 68 schon vergessen. Zumal er denen ja schon die ersten Schritte entgegenkommt, wenn er „neue diverse“ Helden sucht.

  9. Macaron ist der Obama Frankreichs. Alles versprechen, nichts erfüllen.

    • Jepp. Von seinem groß angekündigten Kampf gegen den islamischen Terror ist auch nichts mehr zu hören.

      • Wie auch hierzulande beraubt er lieber die einheimische Bevölkerung ihrer Freiheit.

  10. Man kann es drehen und wenden, wie man will und fast verzweifelt versuchen, bei einigen Machthabern noch etwas zu „hoeren“, was Konservative zuversichtlich stimmt : Die Messen sind gelesen und gesungen und Macron gehoert zu den Todengraebern der westlichen (französischen) Kultur und Zivilisation. Allenfalls geht es ihm noch um Einfluss und Führung eines groesseren Gebilde und darum, einigen seiner Landsleute die Illusion der Grand Nation zu bieten. Die MachthaberInnen des Westens und ihre Helfer heucheln nicht nur perfekt, es sind auch durchtriebene Gaukler und Illusionisten, denen die psychisch Hilflosen und Hoffenden auf den Leim gehen, waehrend sie an anderer Stelle zusammen mit anderen Machthabern dekonstruieren oder besser zerstören, um die “ neue Welt“ zu errichten. Gaebe es hier wie da echte und aktive Konservative, kann man am Beispiel Orban ansatzweise erkennen, nur wenn man will, wie das Establishment reagiert. Erst recht natuerlich bei jemandem dieser Couleur im eigenen Land. Von oben wird die Rettung nicht kommen, von unten offenbar auch nicht. Finis europae okzidentalis.

  11. „Wer nicht anerkennt, dass die Franzosen, Deutschen, Engländer, Polen, Russe, Spanier, Italiener usw. ein eigenes Volk sind, mit eigener Geschichte, Kultur und Sozialisation und nur glaubt, dass die Staatsbürgerschaft entscheidend ist, der irrt gewaltig.“
    In der Tat ignorieren die Unterstützer der bunten Einwanderungs-Gesellschaft, dass diese nicht nur schön bunt und heterogen ist, sondern faktisch quasi
    die Etablierung einer Miniaturwelt in einem Land
    bedeutet. Die ganze Welt in einem Land. Da in der Gesamt-Welt vielfältige Klüfte/Kriege zwischen Ethnien und einzelnen Bevölkerungsgruppen bestehen, importiert man logischerweise all diese Klüfte und Konflikte in eine relativ kleine Region. Da ballt sich dann das Verschiedene und wird mit dem Ruf nach Toleranz vereinigt.

    • „Da in der Gesamt-Welt vielfältige Klüfte/Kriege zwischen Ethnien und einzelnen Bevölkerungsgruppen bestehen, importiert man logischerweise all diese Klüfte und Konflikte in eine relativ kleine Region.“

      Die linksgrünbunt Verblendeten denken, wenn man alles wahllos zusammenrührt, würden die Konflikte aufgelöst. Als ob man alle Farben zusammenmischt und am Ende eine graubraune Matsche bleibt.

      Aber so ist es halt, wenn Soziologen & Co aus ihren ewigen Kinderaugen die Welt betrachten. Was nach Logik Pippi Langstrumpfs funktionieren könnte, muß doch auch in Wirklichkeit gehen. Und wenn es nicht geht, dann nur, weil Nazis es verhindern.

  12. Macron, ein Chamäleon. Auf der einen Seite Restitution, alle Kunstgegenstände aus den Völkerkundersammlungen zurück, wohin auch immer, was immer mit ihnen geschieht, sie werden verrotten oder verhökert, auf der anderen Seite knallharte Postkolonialpolitik im französichsprechenden Afrika mit Militärstützpunkten. Die Uranversorgung der AKWs muss gesichert werden. Die Bundeswehr ist aus gutem Grunde in Mali. Nach kompletter Merkelschen Dekarbonisierung ist Deutschland auf Strom aus Frankreich angewiesen. So ist das!

  13. Wie Michel Houellebecq hellsichtig prognostiziert: Am Kulturkampf um den dogmatischen Antirassismus wird sich das Schicksal Frankreichs und wahrscheinlich ganz Europas entscheiden. Die Franzosen müssen sich entscheiden: Paris oder Tripolis? Lyon oder Algier? Bordeaux oder Bamako? Denn mit dem rasch wachsenden Bevölkerungsanteil aus Afrika und dem Nahen Osten verwandelt sich das Land viel schneller als sich das die Alteingesessenen bisher vorstellen konnten. In Deutschland sind wir ganz nahe an dieser Arabisierung und Afrikanisierung. So sind in Bremen bereits über die Hälfte der Sechsjährigen Migrantenkinder. Kabul, Lagos – Welcome?

  14. Macron bekam in seiner wohl nie zu einem ordnungsgemäßen Abschluss gebrachten Kindheit offensichtlich den Rat, die Augen ganz fest zuzumachen, wenn man vom Monster im Schrank nicht gesehen werden möchte. Nur dass das Monster diesmal real ist.

  15. Nein, nein, nein.
    Ich bin gegen die schwer rassistische Bewegung „black lives matter“, die Teile der Bevölkerung ausgrenzen und gesellschaftspolitisch diffamieren, Fridays for Future, AntiFa, Rechtsradikale, jegliche Art und Ausführungsmodus von Antisemitismus durch Rechtsradikale oder durch muslimische Immigranten oder Deutsche mit Immigrationshintergrund in Berlin und anderswo sowie gegen die für Mädchen unter 16 Jahre erzwungene oder geduldete „Kinderehe“ und Genitalverstümmelung an Kindern und Frauen in muslimischen Gruppierungen und ähnlich freche, grausame, vorlaute und vorallem Gewaltafine Terrorgesinnungsbanden und Verletzungen der Menschenwürde, die auch in ihren Kernanliegen die Freiheitliche Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland gefährden, die den „unabdingbaren Wesensgehalt“ der Grundfreiheiten der Garantien des Grundgesetzes abändern und verändern wollen und die nach Art 20 Abs. III Grundgesetz mit Gewalt von jedem Deutsche „bekämpft“ werden dürfen.
    Beamte, Richter, Politiker, Medienbeteiligte die es unternehmen, die Freiheitliche Grundordnung der Bundesrepulik Deutschland einzuschränken, in dem sie BLM, FFF, AntiFa, Rechtsradikale, Immigranten/Schutzsuchende mit Antisemitismus- und Anti-Kinder/Anti-Frauen-Straftatengesinnung unterstützen und/oder sie der hierzu erforderlichen Strafverfolgung entziehen, sind Staatsfeinde „N° 1“.

  16. Tolle Titelbild-Auswahl:
    Erster Gedanke: Ein richtiger Sonnenkönig.

  17. „Sehet, diese Krokodil wird mich nicht fressen, ich füttere es ja.“ Wohlan…

    • ..und vergisst dabei völlig, dass man beim Füttern unmittelbar vor dem Maul des Krokodils verweilt. Es wäre nicht das erste mal das ein Krokodil (Revolution) seine Kinder frisst !! In dieser Falkonstellation sogar durchaus wünschenswert.

  18. Die westliche Identität soll zerstört werden, damit die andere Identität sich besser fühlt. Stein des Anstoßes: Irgendwelche Geschichten aus der Vergangenheit. Hört sich nach allem anderen als „Vielfalt“ an. Eher höchst gegenwärtige Möchtegern Unterdrückung.
    Die Politiker müssten sich eindeutig gegen Cancel „Cultur“ positionieren, außer sie wollen hier eine neue Apartheid errichten.
    Das Problem gibt es auch in anderer Form bei der Migration und bei der schamlosen Bevorzugung linker Standpunkte.

  19. Man muss sagen, Macron ist zumindest in dieser Hinsicht Realist: Frankreichs Zukunft liegt in den Einwanderern, ob einem das gefällt oder nicht. Jede Epoche errichtet ihren maßgeblichen Figuren Denkmäler – und wenn es Raubritter oder Piraten sind. Das ist der Gang der Dinge – es führt kein Weg zurück.

    • Ich Stimme ihnen im soweit zu das immer der „Zeitgeist“ die Denkmäler errichtet und der wechselt.
      Allerdings muss der Begriff der Zukunft näher erläutert werden. Wenn Sie sich damit schlicht auf den Zeitablauf beziehen, haben Sie recht. Denn die „westliche“ und damit auch französische Kultur hat ihren Höhepunkt überschritten und wird in ihrer Dekadenz von robusten Kulturen verdrängt. Und das sind definitiv die Zuwanderer aus afrikanischen und muslimischen Regionen. Schon alleine die Demografie wird das erledigen.
      Meinen Sie allerdings „Zukunft“ in der Bedeutung eines materiell und freiheitlich besseren Lebens, dann sehe ich das nicht so. Denn das ist an die alte „westliche“ Kultur gebunden.

      • In der Tat: Zukunft ist hier ganz wertfrei als künftiger Verlauf der Geschichte zu verstehen. So standen nach dem Zusammenbruch der römischen Zivilisation unter dem Ansturm unzähliger Völkerschaften auch die Goten, die Vandalen und die Alamannen für die Zukunft. Offenbar ist einigen Lesern nicht klar, dass Geschichte nicht linear dem Licht entgegenführt. Die „Dark Ages“ in Britannien nach dem Ende der römischen Hochkultur beispielsweise geben einem eine Vorstellung davon, wie schnell und gründlich es abwärts gehen kann, dazu genügen zwei, drei Generationen. Bis das Licht aufgeklärter Zivilisation dann wieder angeht, falls überhaupt, braucht es dagegen Jahrhunderte.

    • Sie haben ja nur von Zukunft geschrieben, nicht von guter Zukunft. Von daher stimme ich Ihnen zu.

    • Den Negativ-Votierern sei dringend ein Besuch in Frankreich empfohlen, um sich mit der harten Realität anzufreunden. Ich habe nicht gesagt, dass ich die schleichende Übernahme der Kontrolle durch Migranten gut finde.

    • Stimmt. Aber es wird eine traurige Zukunft sein: Bagdad, Kabul, Lagos – Welcome.

    • Sind Sie sicher, dass die Massen die Zukunft bestimmen? Wann wäre das jemals wirklich so gewesen….

      • Aus einer verwahrlosten und orientierungslos gewordenen Masse kann nur eine entsprechende Politik resultieren.

    • Das hat die Politik in den letzten 50 Jahren nicht getan – warum sollte sie es jetzt tun? Die Wucht vitalerer (da primitivere) Völker ist nicht aufzuhalten – das war historisch schon immer so. Die Politik ist im Wesentlichen Spiegelbild der Verfassung eines Volkes – und die Mehrzahl der Franzosen ist nach dem 2. Weltkrieg fett, faul und feige geworden – wie die Deutschen ebenfalls, die haben bloß später angefangen, ihre Heimat Fremden zur Landnahme preiszugeben.

  20. Cancel Culture ist für mich vergleichbar mit dem Umschreiben der Geschichte analog 1984. Sicherlich ist eine ehrliche fachliche Diskussion über Kolonialismus, Sklaverei, Holocaust wichtig und richtig. Und es kann und wird unterschiedliche Standpunkte geben können. Das Ziel der CC ist jedoch, die Geschichte komplett umzudrehen, und zwar aus politischen Gründen. Es geht um Ausgrenzung und Implementierung eines ideologisch geprägten Weltbildes im pursten sozialistischen Stil. Diese Stömung spaltet, sie führt die westliche Gesellschaft keinen Schritt weiter.

    • Cancel Culture ist im Grunde nichts anderes als eine neue Art des Kolonialismus. Diesmal werden die Träger der Kulturen dafür bestraft, abgekanzelt, dass sie sich weiter entwickelt haben als andere. Aber die Natur besteht aus Ungleichzeitigkeiten. Im Grunde kämpfen die Menschen gegen ihre eigene Natur, die sie, wie das Klima, vor sich selbst retten wollen, aber eben nicht können.

  21. Macron als Wahrer der westlichen Kultur und Identität? Der ist gut…
    Ein Blick in die französischen Großstädte zeigt, wozu „Diversität“ führt.

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