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Weissrussland

Lukaschenko hat eine neue Form des Staatsterrorismus erfunden – mit Putins Deckung

26.05.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
Weißrusslands Diktator Lukaschenko hat ein beispielloses Schurkenstück veranstaltet. Ohne Rückendeckung aus Moskau hätte er das nie gewagt. Der Westen muss jetzt unbedingt Härte zeigen und die Freilassung des entführten Oppositionellen Protasewitsch erzwingen.

Die Kaperung eines Verkehrsflugzeuges durch einen Staat ist ein beispielloser Akt in der Geschichte der zivilen Luftfahrt. Über viele Jahrhunderte hinweg wäre so etwas ein Kriegsgrund gewesen. Der amerikanische Präsident Thomas Jefferson schickte vor 200 Jahren eine Flotte von Kriegsschiffen vor die libysche Küste, um das wilde Treiben von Piraten, die im Auftrag des Paschas von Tripolis Handelsschiffe leerräumten, zu vernichten. Die Festnahme eines Oppositionellen mit dem Mittel der militärischen Kaperung eines Flugzeuges steht dazu aus nachvollziehbaren Gründen nicht im Verhältnis. Aber brandgefährlich ist Lukaschenkos Schurkenstück allemal. Die Maschine flog von einem Nato-Mitglied – Griechenland – in ein anderes – Litauen. An Bord befanden sich Bürger mehrerer westlicher Länder, darunter auch Amerikaner und Deutsche. Im Klartext: Eine Diktatur weitete ihr Unrechtsregime über seine Grenzen aus und bediente sich dabei der Mittel von Schwerkriminellen. Für einen Moment musste es jedem normalen Menschen den Atem verschlagen. Nur zwei Männern auf der Welt nicht: Wladimir Putin in Moskau und Alexander Lukaschenko in Minsk.

Ohne jede Hemmung führten sie das verhaftete Pärchen, vor allem aber den im Ausland lebenden oppositionellen Blogger Roman Protasewitsch, mit deutlichen Spuren von Misshandlungen der Öffentlichkeit zum Herauspressen eines „Geständnisses“ vor. Der Westen reagierte diesmal schnell. Der europäische Luftraum wurde für Fluggesellschaften aus Weißrussland gesperrt, die Landerechte in Westeuropa und den USA blockiert, die Botschafter des Landes einbestellt. Erledigt ist damit aber noch gar nichts. Jetzt muss die Freilassung der verschleppten Passagiere ganz oben auf der Agenda des Westens stehen.

Stellt sich die Frage, woher Putin und sein Domestik in Minsk gerade zur Zeit erster zarter Signale zwischen Moskau und Washington die Chuzpe für ihre schäbige Tat nahmen? Erst am Wochenende wurde ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Putin am 16. Juni in Genf bestätigt, kurz zuvor hatte Biden in der Frage von Sanktionen gegen die Pipeline Nordstream 2 Zeichen der Entspannung gesandt – es ist möglich, dass gerade dies in Moskau als Zeichen der Schwäche gedeutet wurde.

Umso mehr muss der Westen jetzt Einigkeit und Härte zeigen. Schon raunt es aus der deutschen Wirtschaft, Weißrussland sei ein wichtiger Partner als Holzexporteur. Doch wenn es um die Frage von Recht und Souveränität geht, darf so etwas keine Rolle spielen. Sonst müssen möglicherweise demnächst die Passagierlisten westlicher Fluggesellschaften vor Abflug den Geheimdiensten Russlands und Co vorgelegt werden – um dann darauf zu warten, welche Zwischenziele zur Landung vorgeschrieben werden, um unliebsame Passagiere von Bord zu holen.

Noch eines, worüber man sich schon lange nicht mehr wundert: Bei jedem noch so kleinsten Vorfall in den USA belagern Zehntausende unsere Innenstädte voller emotionaler Entrüstung. Doch die Moral ist wie immer geteilt – das Schicksal der Menschen in Russland und Weißrussland interessiert hier genauso wenig, wie die tragische Situation des aus der Luft geholten 26jährigen oppositionellen Weißrussen.

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52 Kommentare

  1. Es scheitert schon daran, daß es „den Westen“ als (völkerrechtlich) handelndes Subjekt nicht gibt. Genauso wie es kein „Europa“ in diesem Sinne gibt.
    Nach wie vor sind es ganz besonders in außen- und sicherheitspolitischen Angelegenheiten die Nationalstaaten, die ihren höchst unterschiedlichen Interessen folgen.

  2. Man sollte sich vielleicht auch die Frage stellen: Wer hat denn etwas von dieser medienwirksamen Aktion? Für Weißrussland bringt das ganze nur Kosten und Negativschlagzeilen, sowie ein Erstarken der Opposition. Ob nun ein Dissident mehr oder weniger im Ausland gegen die Regierung opponiert, interssiert doch in Wirklichkeit nicht wirklich. Ich sehe auch nicht, welchen Vorteil Russland, respektive Putin von einer Billigung oder gar Mitwissertum haben sollte. Es ist ganz sicher nicht in Russlands Interesse, wenn durch solche Vorkommnisse die Instabiltät des Nachbarlandes noch vergrößert wird. Ich denke, da steckt jemand Anderes dahinter, jemand der größtes Interesse daran hat, Anrainerstaaten Russlands zu destabilisieren. Tja und wer könnte das wohl sein?

    • So habe ich das noch gar nicht gesehen. Sie werden wohl recht haben. Immer fragen, wem nützt es. Danke

  3. Für die Festnahme eines Oppositionellen (nebst Freundin(!)) hat Lukaschenko in Kauf genommen, nun als Luftpirat dazustehen. An seiner Zurechnungsfähigkeit muss man schon zweifeln. Es ist Zeit für ihn, zu gehen. Die EU muss mit Handelssanktionen entschlossen reagieren (die würden Weißrussland empfindlich treffen). Ansonsten macht das schnell Schule. Was die „freiwillige“ Landung in Minsk angeht: Da war nichts freiwillig. Man schaue sich die Trajektorie des Flugradars auf z.B. Flightradar24 an. Das Flugzeug wurde militärisch abgefangen (und es wurde vorbereitet). Die Flugsicherung blockierte z.B. die Freigabe zum Sinkflug auf Vilnius, das Flugzeug wurde bewusst oben gehalten „wenn Sie landen wollen, dann nur in Minsk“.

  4. Bei diesem Zaubertrick war doch das Flugzeug nur dazu da, das Publikum abzulenken. Es geht um den „neuen Nawalny“ Protasevich!
    Das vollständigere Porträt des belarussischen Aktivisten Roman Protasevich zeigt, dass er perfekt in eine von den westlichen Regierung gepflegten Regimewechsel-Strategie passt, deren Ursprung in neofaschistischen Gruppen liegt, deren Ideologie von Washington und der Europäischen Union unterstützt und gepflegt wird.
    Protasevich ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich NATO-Mitgliedstaaten scheinheilig als aufgeklärte Verteidiger von Freiheit und Demokratie ausgeben, wenn sie in Wirklichkeit die reaktionärsten, rechtsextremen Gruppen unterstützen, die man sich vorstellen kann, um ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen voranzutreiben.
    Man scheut sich aber auch in anderen Regionen der Welt nicht davor, gemeine Sache mit übelsten Schurkenbanden zu machen. Daesh und Al-Nusra im Irak und Syrien, die Kartell-Mörderbanden, Cártel Jalisco Nueva Generación (CJNG), Los Zetas in Mexiko und der staatlichen Todesschwadrone der „Kaibiles“ in Guatemala. Weitere Bispiele kann man mit ein wenig Recherche leicht selber finden. Man beachte nur welche Leute die berüchtigte „School of the Americas“ durchlaufen haben, und immer noch durchlaufen.
    Seit Protasevichs Verhaftung haben die Medien, die ihn als mutigen Dissidenten gefeiert haben, seine gesamte politische Bilanz geflissentlich übersehen und ihre Augen nervös vom Rechtsextremismus abgewandt, der von westlichen Regierungen gehätschelt und gepflegt wird. Damit sieht man klar, wess Geistes Kind auch sie sind.

    • Ggf. Sie hätten recht, also rein hypthetisch: Was hätte das mit einer Fluzeugentführung zu tun? Wäre es dann kein Staatsterrorismus?

  5. Durch die unfassbar dumme Politik des Westens bildet sich nun ein Block dessen Kern China und Russland bilden, andere Staaten werden dem in Zukunft beitreten.
    Das wirtschaftliche, geostrategische und militärische Potential dieses eurasischen Paktes ist gigantisch.
    Die Russen haben nach 1990 alles versucht sich Europa anzunähern und sind immer wieder zurückgestossen worden.
    Jetzt bekommen wir die Quittung.

  6. Das hätte ich von der Schweiz kaum noch erwartet. Entscheidend war, daß die Wirtschaft schon lange von einer EU- Mitgliedschaft (und das Rahmenabkommen wäre einer solchen nahegekommen – allerdings ohne wesentliche Mitspracherechte) abgerückt ist.
    So wurde auch das Beitrittsgesuch vor einiger Zeit ganz still und unauffällig zurückgezogen.
    Selbstverständlich wird die EU zu gegebener Zeit auch über eine Anpassung der Bilateralen mit der Schweiz verhandeln.
    Die Drohungen haben genau wie beim Brexit nichts bewirkt – außer evtl. einer Verhärtung auf der Gegenseite.
    „Fremde Vögte“… das war dann doch zuviel der Zumutung.

  7. Es gibt und gab schlimmere Staatsterroristen. Zum Beispiel, Bush, Rumsfeld, Obama, Merkel, Erdogan, usw. Das Ergebnis kann man im Irak, in Syrien und in Libyen besichtigen. Auch die Königlichen in Saudi Arabien sollte man in diesem Zusammenhang nicht verachten. Siehe die „demokratischen Fortschritte“ im Jemen. Von Lukaschenko kann man halten was man will. von dem Ausmaß an Mord und Totschlag was die o. g. Herrschaften angerichtet haben, ist er Lichtjahre entfernt. In Weißrussland gibt es übrigens auch keinen Gulag wie in Guantanamo.

  8. …..2013 Wien……2016 Ukraine…Wie hat da „ die EU „ reagiert ?…. Erst mal abwarten….dieser Typ ist sehr aktiv und kein unbeschriebenes Blatt. ..

    • Richtig, zuerst abwarten. Heutiger Flug nach Minsk ganz normal stattgefunden hat.

  9. Kritik des Westens? Also im Zuge der Corona-Eindämmung autoritär gewordene Staaten kritisieren das Gebaren eines schon länger autoritär regierten Staates als autoritär. Das entbehrt nicht der Ironie.
    Wobei die spannende Frage bleibt, ob die individuellen Freiheiten in Weissrussland mittlerweile nicht grösser sind als in den von massiven Einschränkungen geprägten „Demokratien“ des Westens.

    • „Wobei die spannende Frage bleibt, ob die individuellen Freiheiten in Weissrussland mittlerweile nicht grösser sind als in den von massiven Einschränkungen geprägten „Demokratien“ des Westens.“ Das ist nicht Ihr Ernst, oder?

  10. Übrigens, ich habe den Spiegel Artikel vom 03.07.2013 über die erzwungene Landung der Morales Maschine in Wien aufgerufen weil mich die Kommentare der Leser von damals interessierten. Fazit, es gibt keine mehr! Anscheinend wurden Sie im Zuge der aktuellen Berichterstattung zu Weißrußland vorsichtshalber gelöscht. Relotius läßt grüßen!

  11. Ich kann mich jetzt irgendwie gar nicht erinnern, dass TE oder Herr Gafron über die kürzlich aufgeflogenen Attentatspläne gegen Aljaksandr Lukaschenka berichtet hatten – ebenso wie die westliche Mainstreampresse. Putin hatte das in einer seiner jüngsten Reden angesprochen: ein Coup mit dem Plan den weißrussischen Präsidenten zu ermorden sei vereitelt worden, die Täter seien verhaftet und die Informationen über die Hintermänner würden in Kürze veröffentlicht.
    Herr Protasewitsch, hatte gerade das Delphi-Economic-Forum (ein Mini World-Economic-Forum) in Athen besucht, wo auch Jeffrey Pyatt – der US-Botschafter in Griechenland – sprach. Pyatt wurde 2013 US-Botschafter in der Ukraine. Wikipedia: Pyatt supported the 2014 Ukrainian revolution against Ukraine’s President Victor Yanukovych. Auf dem Rückflug von Athen wurde er dann unter den bekannten Umständen in Weißrussland verhaftet. Die Vermutung liegt nahe, dass das alles irgendwie zusammenhängt und irgendwie „europäische Außenpolitik“ ist.

  12. Gafron schreibt Kolumnen in der B.Z. und der Bild-Zeitung. Von September 2017 bis Februar 2020 war er Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Thailand.
    Quelle (Wikipedia).
    Ein Mitglied der Konrad- Adenauer- Stiftung die dafür bekannt ist Regime Change zu betreiben.
    Wenn man weiß wer dieser man ist/war brauvht man sich nicht wundern warum er solche Hetze schreibt.
    Übrigens hatt Lukaschenko die Gespräche zwischen Lotzen und Piloten veröffentlicht. Die Geschichte hatt immer zwei Seiten.

  13. Einschlägig ist die Chicago Convention on International Civil Aviation vom 07.12.1944. Dort heißt es unter Art. 1 :
    „The contracting States recognize that every State has complete and exclusive sovereignty over the airspace above its territory.“
    Unter Art. 9 b heißt es:
    „Each contracting State reserves also the right, in exceptional circumstances or during a period of emergency, or in the interest of public safety, and with immediate effect, temporarily to restrict or prohibit flying over the whole or any part of its territory (…)“
    Art. 9 c:
    Each contracting State, under such regulations as it may prescribe, may require any aircraft entering the areas contemplated in subparagraphs (a) or (b) above to effect a landing as soon as practicable thereafter at some designated airport within its territory.
    Die Souveränität eines Staats – also auch von Weißrussland – erstreckt sich auch auf den über seinem Territorium liegenden Luftraum. Es lag eine Bombendrohung vor, und laut Präsident Lukaschenko flog das Flugzeug über weißrussische Atomkraftwerke. Demnach durfte Weißrussland die Maschine zur Landung in Minsk veranlassen.
    Wieso sind eigentlich die „deutlichen Spuren der Misshandlung“ außer dem Autor bisher niemanden aufgefallen?
    Es gibt nicht den geringsten Beweis dafür, dass Putin oder Russland in den Vorfall verwickelt sind. Die diesbezüglichen Mutmaßungen des Autors sind reine Spekulation. Wenn dann auch noch das Stichwort „Nordstream 2“ fällt, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Vorfall wieder einmal für ganz andere Ziele instrumentalisiert werden soll.
    Noch eine Anmerkung zum Schluss: Der Autor behauptet, „über viele Jahrhunderte“ sei „die Kaperung eines Verkehrsflugzeuges“ ein „Kriegsgrund“ gewesen. Frage: Seit wieviel Jahrhunderten gibt es eigentlich schon Verkehrsflugzeuge?

  14. Es gab tatsächlich schon mal einen richtigen Eklat als im europäischen Österreich eine Maschine aus dem Ausland kommend zur Landung gezwungen wurde.
    Weil angeblich der frühere amerikanische Geheimdienstmitarbeiter Snowden an Bord gewesen sein sollte, wurde 2013 eine aus Moskau kommende Maschine des bolivianischen Präsidenten Morales zur Landung in Wien gezwungen.
    Auch Portugal, Italien und Spanien verweigerten dem Regierungsflieger von Morales damals die Überflugrechte.
    Frankreich hatte dem Flugzeug von Morales schließlich doch noch Überflugrecht gewährt, nachdem Paris ein paar Stunden vorher „aus technischen Gründen“ dies verweigert hatte und die Maschine zu einer Landung in Wien gezwungen hatte.
    Snowden wird von den Vereinigten Staaten wegen Spionage gesucht, nur weil enthüllt hatte, dass Geheimdienste Großbritanniens und der Vereinigten Staaten in großem Stil Internetkommunikation auch europäischer Nutzer überwachen. Das Magazin „Der Spiegel“ hatte unter Berufung auf Dokumente Snowdens überdies berichtet, dass der amerikanische Geheimdienst NSA in EU-Vertretungen in Washington, New York und Brüssel unter anderem auch Wanzen installierte.
    Snowden war übrigens nicht an Bord, aber diesen Skandal der Europäer nenne ich mal eine richtige, eine echte erzwungene Landung.
    Sanktionen und Erpressungen gegen Österreich, Frankreich, Portugal, Spanien, Italien und die USA gab es damals selbstverständlich keine.
    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/snowden-an-bord-boliviens-praesident-morales-zur-landung-in-wien-gezwungen-12269401.html

  15. „Sonst müssen möglicherweise demnächst die Passagierlisten westlicher Fluggesellschaften vor Abflug den Geheimdiensten Russlands und Co vorgelegt werden“
    Exakt dies verlangen die USA schon seit langem:
    https://www.lufthansa.com/de/de/datenerfassung-fuer-die-usa
    Allerdings nicht, um unliebsame Personen von Bord zu pflücken, aber das kann ja auch noch kommen …

  16. Pech für Protasewitsch, daß er Oppositioneller im Reiche des Lukaschenko ist. In Deutschland hätte er es leichter. Hier mag man es zwar auch nicht, wenn jemand eine andere als die von der Regierung und ihrer Pseudopposition vertretene Linie vertritt. Aber „man“ beläßt es dabei, die Betreffenden mit dem Etikett „xxx-Leugner“, „Rechter“ usw. zu behängen, sie aus Ämtern zu verjagen, sie nicht mehr zu veröffentlichen, accounts in den social-media zu sperren, die Lebensgrundlage zu entziehen und sie mit allen Mitteln des sog. „Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunks“ und der gleichschwingenden „Leitmedien“ zu diffamieren. Im worst case würde sein Auto abgefackelt, seine Wohnung attackiert oder gar seine Person selbst – aber das macht in Deutschland nicht der Staat, sondern mehr oder weniger „ehrenamtliche“ Schlägertrupps, die rein zufällig der gleichen Meinung wie die Regierung sind.
    Pech für Lukaschenko, daß er kein Moslem ist wie Erdogan. Der hat zwar auch eine de-facto-Diktatur in seinem Land errichtet, läßt auch gerne unbequeme Herkunftstürken mit ausländischem Doppelpass in seine Kerker werfen, setzt Horden von Migranten gegen Europa in Marsch und verfolgt aktiv Kriegstreiberei im Nahen Osten und Nordafrika – aber er wird von der EU weiterhin hoffiert, sein Land gilt als potentieller Beitrittskandidat und erhält dafür EU-Bezüge.
    Pech könnte auch Europa haben. Der „europabegeisterte“ britische Historiker Alexander Clarkson empfiehlt in einem Interview mit der ZEIT, die „EU solle die Grenzen öffnen“ und nun ihrerseits „Migration als Druckmittel“ (also die massenhafte Ausanderung weißrussischer Bürger )einsetzen.
    Die gute alte linke Lösung: gibt es irgendwo auf der Welt Probleme: die Lösung ist: einfach alle Bürger des betreffenden Landes nach „Europa“ holen… .

  17. So wie die Polizei in Zwönitz Spaziergänger jagt, so jagt der Luka in Weißrussland halt seine Dissidenten. Ich hege persönlich keine Sympathien für den Luka, aber der Feind meines Feindes ist—?

    • Spontan fallen einem die veröffentlichen Videos ein…z.B. .eine Frau wird mit hochgerutschtem Kleid ( zum Glück trug sie Radlerhosen drunter) in widerlichster Manier von der Polizei „ weggetragen“… Was sagt unsere Kanzlerin ( die eine Frau ist…) zu solchen erbärmlichen Bildern? Eilt sie da auch zu Herrn Geisel, um zu protestieren? Nein!

  18. Herr Gafron, woher will man wissen, dass er Rückendeckung von Putin hat? Diese Automatismen-Vermutungen häufen sich, vieleicht ist der Trump der böse, oder der Orban, oder Israel, wer weiss. Man ist schnell dabei einen schuldigen, der einem passt zu nennen.Vieleicht hat er keine Rückendeckung, vieleicht ist er nur ein Diktator und das nicht nur vieleicht, aber bitte keine Vermutungen, die lese ich in der MSPresse täglich.

  19. Der Westen muß „Einigkeit und Härte zeigen…“ Ja wie denn? Besonders die Deutschen, die seit 1945 weltpolitisch keine Rolle mehr spielen, rasseln gern mit fremden Säbeln.
    Putin, Lukaschenko …das sind Politiker, die nur die Macht respektieren und sonst gar nichts. Solange sie keine militärische Konfrontation befürchten müssen, gehen sie jedes Risiko ein. Wirtschaftssanktionen treffen immer nur die Untertanen.
    Wie jede Norm ist ganz besonders das Völkerrecht nur so weit etwas wert, wie es durchgesetzt werden kann.
    Ohne Weltregierung ist es eben nur ein frommer Wunsch.

  20. …. sollte jeder erkennen können, dessen Gedächtnis weiter als drei Wochen zurück reicht. Es gibt genügend Beispiele, wo Flüge vom Westen oder auch der Ukraine zu außerplanmäßigen Landungen gezwungen worden sind.
    Ohne dass sofort Rufe nach Sanktionen auch nur geflüstert worden wären. Der spektakulärste war wohl der Fall Evo Morales, dem Präsident von Bolivien, 2013.
    (…)
    Noch ein Beispiel: 2016 zwang die Ukraine eine Maschine Weißrusslands zur Landung in Kiew, sogar ohne Bombenausrede, und holten den regierungskritischen Journalisten Martirosyan aus dem Flugzeug. Darüber herrschte dröhnendes Schweigen in denselben Medien, die sich jetzt überschlagen vor Eifer.
    https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20211/erzwungene-landung-in-minsk-die-geschichte-stinkt/

  21. Dieser Akt von Luftpiraterie und erzwungener Landung war im Sinn seines Urhebers „erfolgreich“, während ein anderer Akt einer ebenso erfolgten erzwungen Landung in Wien nicht erfolgreich war, der Gesuchte war nicht an Bord.
    Frage an Herrn Gafron, wo ist der Unterschied?

  22. Der Westen muss jetzt unbedingt Härte zeigen“:
    Der Westen ist das linke woke Shithole. Der Westen kann mich … .
    Umso mehr der Westen in die Fr… bekommt, umso schwächer wird dieses linke woke Shithole sein. Und das ist verdammt gut so.
    Nur um das klar zu stellen: Ich bin nicht Pro-Russland oder Pro-Putin. Das ist einfach ein Herrscher, der seinen Vorteil sucht und sonst nichts. Aber im Vergleich zum Westen ist das sehr viel.
    Ich bin auch nicht speziell antiamerikanisch. Wobei diese woke Bewegung von Amerika seinen Ausgang nahm. Aber mittlerweile ist wohl jedes Land des Westens ein linksgrünes Shithole, mit gewissen Abstufungen.
    Wenn Sie also etwas Gutes wollen, beten Sie, dass der Westen mehr und mehr abschmiert.

    • Der Westen, insbesondere „Europa“ (EU), noch mehr insbesondere Deutschland, kann nicht einmal sich selbst schützen vor den Hunderttausenden illegaler Migranten und er kuscht vor denen (Beispiel Erdogan), die ihn mit aller Kraft ihrer Ideologie hassen.

    • Der sogenannte „Westen“ wäre gut beraten, es einfach mal wieder mit seriösem Journalismus zu versuchen. Ich glaube gar nichts mehr seitens der ÖRR, der regimenahen „Privaten“ und auch der „Alternativen“. Blick aus Fester, Gang zu Edeka, ab und an Klönschnack, all das langt um dem Geschreibsel Lügen zu strafen.
      Warum also sollte mich ein Lukaschenko mehr anlügen als alle anderen?

    • Danke. Ich kann es wirklich nicht mehr hören.

      Was für eine unfassbare Farce nach 2015 noch vom „Westen“ zu reden. Dieser hat sich de facto bereits aufgelöst. Man ist zum Siedlungsgebiet für Orientale und Deutschland im Speziellen zum Beuteland geworden.

      Liest Gafron eigentlich andere Artikel auf TE, oder publiziert er nur ab und zu hier? Man möchte meinen, jemand aus dem TE-Umfeld würde es besser wissen.

  23. Irgendwie klingt die Empörung etwas aufgesetzt. Vor allem da mich der Vorfall an irgendetwas dunkel erinnert. Da wurde doch das Flugzeug des bolivianischen Präsidenten zur Landung gezwungen, weil man jemanden an Board vermutete der doch die Frechheit besessen hatte gegen die Machtinteressen bestimmter Kreise in einem mächtigen Land öffentlich zu Felde zu ziehen. Bis zu dem damaligen Vorfall war ich davon ausgegangen, es gäbe da sowas wie diplomatische Immunität (übrigens aus gutem Grund).
    So ist das halt, wenn man die Sitten verwildern lässt. Da muss man irgendwann damit rechnen, das die anderen sich dann auch nicht mehr daran gebunden fühlen.
    Bei jedem noch so kleinsten Vorfall in den USA belagern Zehntausende unsere Innenstädte voller emotionaler Entrüstung. “ Ja, so ist das halt, wenn man ständig mit dem moralisch erhobenen Zeigefinger durch die Gegend rennt (und das wurde auch noch in den USA erfunden).
    Bei Putin oder Lukaschenko habe ich bisher moralisierende Begründungen für ihr handeln noch nicht wahrgenommen. Wohl aber die robuste Sicherung eigener Interessen. Wobei sie übrigens deutlich mehr Ehrlichkeit an den Tag legen als der verlogene westliche Politikbetrieb.

    Ist das Verhalten deshalb akzeptabel? Nein. Aber erwartbar.

    Und am Schluss der Artikels dann der Oberbrüller: „Doch wenn es um die Frage von Recht und Souveränität geht,…“
    Das da dem Autor nicht vor lachen der Stift aus der Hand gefallen ist, ist echt eine Leistung.

  24. „Eine Diktatur weitete ihr Unrechtsregime über seine Grenzen aus und bediente sich dabei der Mittel von Schwerkriminellen.“

    Glatte Lüge – das „Schurkenstück“ ging über weißrussuschen Luftraum vonstatten. Bitte trotz sicher berechtigter Empörung bei der Wahrheit bleiben.

    „Umso mehr muss der Westen jetzt Einigkeit und Härte zeigen.“ Ja – und zwar in Hinblick eigener Staatsmedien, gemäß öffentlich-rechtlichem Auftrag neutral und wahrheitsgemäß zu berichten.

    „Noch eines, worüber man sich schon lange nicht mehr wundert: Bei jedem noch so kleinsten Vorfall in den USA belagern Zehntausende unsere Innenstädte voller emotionaler Entrüstung. Doch die Moral ist wie immer geteilt – das Schicksal der Menschen in Russland und Weißrussland interessiert hier genauso wenig, wie die tragische Situation des aus der Luft geholten 26jährigen oppositionellen Weißrussen.“

    Ein grotesker Versuch eines Vergleichs. Die sogenannten „kleinsten Vorfälle“ in den USA sind ausnahmslos vorgebliche Übergriffe der US-Cops auf Dunkelhäutige. Sogenannte „PoC“ heiligzusprechen ist im linksgrünwokem Deutschland mittlerweile quasi Staatsraison. Aber was hat das nun mit dem mutmaßlichen Terroristen in Weißrußland zu tun? Der junge Mann soll immerhin vorgehabt haben den Präsidenten samt seiner Familie zu ermorden. 

    Interessierten Lesern sei nahegelegt, einfach mal nach dem Funkverkehr zu suchen. Die Maschine ist keineswegs zur Landung in Minsk gezwungen worden, das ist „Fake“. Die hätte auch einfach weiterfliegen können und z.B. in Warschau notlanden, angebliche Mail der Hamas besagte ja „nur“, über Vilnius würde Bombe platzen. Da würde wohl jeder Pilot besser nicht Vilnius ansteuern, könnte ja GPS-gesteuerter Zündmechanismus an Bord versteckt sein.

    Davon abgesehen (und daß die ganze Sache insgesamt Totalschaden ist, dämlicher hätte Lukaschenko kaum agieren können, viel schlechte Presse für nichts, außer womöglich „Zeichen setzen“, bestrafe einen, erziehe hundert etwa): Die wirklichen Oppositionellen aus Athen waren doch gar nicht an Bord, die Aktion lohnte mithin doch gar nicht.
    Diesen Menschen so spektakulär abzufischen dürfte als so ziemlichst dümmste Staatsaktion in die jüngere Geschichte eingehen. Angeblich ist Lukaschenko doch so dicke mit Putin, und dieser Kumpel hätte sicher bessere Mittel, unliebsame Person diskret zu entsorgen.

    Ich will nun wirklich nicht behaupten, das sei alles nur westliche Propaganda, beileibe nicht, aber einmal mehr halte ich den Konjunktiv für eine der größten Erfindungen menschlichen Geistes und wünschte mir, daß der auch im Journalismus gepflegt werde.

    Noch zum ersten Absatz: „Die Kaperung eines Verkehrsflugzeuges durch einen Staat ist ein beispielloser Akt in der Geschichte der zivilen Luftfahrt. Über viele Jahrhunderte hinweg wäre so etwas ein Kriegsgrund gewesen.“
    Ja klar, Napoleon erklärte ganz Europa den Krieg, weil Preußen französische Montgolfiere abgefangen hatte… Wohl mit etwas arg überhitzter Feder geschrieben, der Artikel 🙂
    Und die Sache mit Morales, auch wenn das keine zivile Linienmaschine war, aber auch kein Atombomber (allenfalls eine menschliche A-Bombe, Edward Snowden), hätte immerhin Erwähnung finden sollen.

    So, nun bin ich mal gespannt, ob dieser meiner langer Sermon freigeschaltet wird und was andere dazu sagen.

    • Hier waren wohl nicht die Landesgrenzen gemeint, sondern der Zugriff auf ein ziviles Flugzeug des Westens.

  25. Ich kann da kein großes Schurkenstück erkennen. Hätten die Amis dasselbe in einem beliebigen Luftraum getan, wäre das einfach unter Terrorismusbekämpfung gelaufen und keine Zeitung hätte das auch nur erwähnt.
    Natürlich gehört das sanktioniert, aber was genau soll denn passieren und von wem? Deutschland? Das wird lustig, in Unterhosen und mit Steinschleudern bewaffnet ab in den Osten. Die EU? Die werden höchstens 2 Jahre diskutieren, den CO2 Ausstoß der Kampfflieger berechnen, und dann vergessen um was es eigentlich ging. Die USA mit Biden? Ich bin zwar sicher das der einen Krieg irgendwo vom Zaun brechen wird, aber nicht dort. Von dem her, ist das ganze doch eher eine Lachnummer!

  26. Nein, wir hatten das schon im letzten Artikel bei zahllosen Kommentaren. Dies ist nicht das erste Mal, 2013 gab es diesen Dammbruch schon. Genau wie bei der schä(n)dlichen Anerkennung des (islamischen) Kosovo hat der „Westen“ es vorgemacht. Weil es nötig ist distanziere ich mich hier von jeder „Putinverständnis“ und wünsche es dem Dissidenten sicherlich nicht. Auch wenn mir diese Person bis zum Vorfall gänzlich unbekannt war und mittlerweile diverse Hintergrundinformationen zur Personalie durch das Netz geistern, welche von Russlands Propagandamaschine erzeugt worden sein könnten oder vielleicht auch nicht. Die Ratio hinter meiner Haltung ist einfach: Weißrussland ist harmlos, Russland ist zum größten Teil harmlos, jedenfalls wenn man nicht gerade ein baltischer Staat ist. Beides sind für uns Deutsche harmlose Staaten mit Geburtendefizit. Eine existenzielle Bedrohung wie im Falle der Türkei geht von diesen beiden Ländern nicht aus, das Denken in Schablonen von vor 30 Jahren hat keinen Nutzwert für das deutsche Volk. Sollte sich das ändern, werde ich es kundtun.

  27. Ich bin sehr dafür Minsk einen möglichst hohen Preis für das Schurkenstück bezahlen zu lassen – aber ohne uns selbst dabei ins Knie zu schießen. Wirtschaftssanktionen treffen immer zwei Seiten, weshalb sehr sorgfältig analysiert und abgewogen werden muss, was sinnvoll wäre, und wie Schäden auf unserer Seite transparent ausgeglichen werden könnten. Es wird von “ Kali, Holz und Öl “ gesprochen, die die wichtigsten Exportgüter von Belarus umschreiben. In Moskau wird schon spekuliert, dass ein westlicher Boykott von Belarus ca. $ 5 Mrd. kosten könnte, wenn Moskau das Regime in Minsk für ausfallende Exporte irgendwie kompensieren müsste, weil man es schließlich nicht fallen lassen will. Ob Minsk demnach mit Zustimmung des Kreml gehandelt hat erscheint deshalb fragwürdig. Das mit dem Öl soll ohnedies eine besondere Story sein. Belarus hat gar kein Öl, exportiert aber Öl, weil es aus Moskau, zu post-sowjetischen Verrechnungspreisen mehr geliefert bekommt als es selbst braucht. Den Mengenüberschuss darf Minsk international mit gutem Gewinn verkaufen. Ich schlage vor nicht mit pompösen Prinzipien anzufangen, sondern zuerst mit Analyse der Handelsbeziehungen, und dann erst Maßnahmen zu erwägen.

  28. Lukaschenko hat für sein praktiziertes Unrecht das selbe Argument gebraucht odr besser gesagt missbraucht wie Merkel: „Ich musste die Menschen schützen“. Europa wird für alles ausgelacht was sie Lukaschenko gegenüber vorbringen werden und er wird ihnen immer ihre Schutzheilige Merkel vorhalten und das zu Recht.

  29. Natürlich wird Joe Biden als schwach wahrgenommen, was haben Sie anderes erwartet? Tichys Einblick hat am 11.3.2021 gut darüber berichtet.
    https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/biden-verhaspelt-sich-immer-oefter-noch-immer-keine-pressekonferenz/
    Und über seine Grenzen hat Lukaschenko gar nichts ausgeweitet. Der weißrussische Luftraum ist bis zur Weltraumgrenze in seiner Zuständigkeit. Wer freiwillig über ein diktatorisches Land fliegt und dort sogar ohne Not landet, müsste wissen, worauf er sich einlässt. Der Fehler fängt schon damit an, solche Länder zu überfliegen. Der Mann ist ein Diktator und entsprechend vorsichtig muss man sein. Bei einer inszenierten Panne (z.B. Sabotage an einem Triebwerk) hätte er wohl den gleichen Effekt erzielen können.
    Warum kapiert keiner im Westen, dass der Mann sich im Krieg mit der Opposition befindet und buchstäblich um sein Leben kämpft? Und das mit allen Mitteln, egal ob legal oder nicht. Sein Rücktritt wird nicht wie bei Angela Merkel laufen, sondern vermutlich eher wie bei Nicolae Ceaușescu in Rumänien vor gut 30 Jahren. In so einem Amt braucht man keine staatliche Altersversorgung. Man herrscht als Diktator, flieht oder stirbt. Ähnlich wie vergleichbare Männer wie Assad oder Kim Yong Un.
    Und brandgefährlich ist da gar nichts. Oder glaubt irgendjemand ernsthaft, die Nato würde zur Vergeltung Bodentruppen nach Minsk senden oder ähnliches? Quatsch. Er hat gepokert und gewonnen, indem er einen seiner schärfsten Opponenten wegsperrt und sich Herrn Putin noch stärker anschließt. Der Westen hat mal wieder gelernt, was Naivität ist. 1985 wusste er das noch. Und wenn die AFD die Wiedereinführung der Wehrpflicht fordert oder die Werteunion die Einhaltung der 2 % (Verteidigungsetat zum BIP), gelten sie hierzulande als Kriegstreiber / Faschisten o.ä. und werden von den öffentlich-rechtlichen Medien und der Regierung mit allen gesellschaftlichen Mitteln bekämpft, weil sich die Mehrheit der Gesellschaft weigert zu sehen, dass Schafe und Wölfe über das Abendessen nicht demokratisch abstimmen werden.
    Die EU / Nato kann sich wehren oder nicht. Bloß eines funktioniert nicht: jammern. Und daher wird keiner der Feiglinge / Besonnenen / Pazifisten (je nach Weltanschauung) sich länger als zwei, drei Wochen mit dem Thema beschäftigen. Und dann werden alle zur Tagesordnung übergehen. Bis auf einen leichtsinnigen jungen mutigen Blogger und seine Freundin, von denen die Welt leider vermutlich nur noch irgendwann einen Nachruf hören wird. Aber demokratische Patrioten wie er werden überall gebraucht, nur dass der Patriotismus in den meisten Ländern viel ungefährlicher ist. Gott sei Dank.

  30. Die Sache besteht aus 2 Teilen. Erstere wie mit dem Blogger umgegangen wurde. Ich möchte nicht in seiner Haut gesteckt haben. Die andere Sache ist ihr moralischer Vorwurf Richtung Lukaschenko/Putin. Ein begründeter Vorwurf wäre hingegen, dass Hr. Lukaschenko die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Nämlich mit viel subtileren Methoden Kritiker platt zu machen . Nachhilfeunterricht hätte er auf jeden Fall von Fr. Merkel und ihrem Regierungsstil bekommen.

    • So subtil sind Merkels Methoden eigentlich gar nicht mehr. Zensur, Gleichschaltung der Gewalten, Wahlbetrug bzw. Rückgängigmachung von Wahlen, zunehmend geraten wir in die Phase von willkürlichen Verhaftungen herein (Letztens Hausdurchsuchungen bei Querdenken oder Höcke). Zwar kommt die Bundesregierung sicherlich deutlich besser an propagandistische Thinktanks ran als Weißrussland, aber im Zweifelsfall handelt eine angsterfüllte Elite in einem Land ohne liberale Tradition immer gleich.

  31. Sonst müssen möglicherweise demnächst die Passagierlisten westlicher Fluggesellschaften vor Abflug den Geheimdiensten Russlands und Co vorgelegt werden (…)

    Ach, die USA/Five Eyes dürften auch vor jedem Flug wissen, wer an Bord sitzt, und sei es ein innerdeutscher Kurzstreckenflug. Wollen die Grünen vielleicht deswegen…?

    Im Ernst, Herr Gafron: dieser Satz ist unsinnig. Protasewitsch dürfte beschattet worden sein (digital und physisch), daher war es für die Verantwortlichen kein großes Ding, das Flugzeug umzulenken. Oder hat er vorher groß auf Twitter angekündigt, daß er nach Litauen fliegen würde? Das wäre dann – wohl erst im Rückblick – unklug gewesen.

    Unbestritten, daß das Folgen haben muß. Nur: den weißrussischen Luftraum sperren, deren Fluglinien (wie viele gibt es denn?) abwürgen…nun ja, ob das einen großen Effekt, wirtschaftlich wie finanziell, haben wird?

  32. „Beispiellose Schurkenstücke“ habe ich in den vergangenen Monaten und Jahren hier in Deutschland auch erlebt. Dinge, die ich mir nie im Leben – aufgewachsen in den 70ern und 80ern in Westdeutschland – hier für mein Land hätte vorstellen können. Ich muss nicht ins Ausland dazu schauen.

  33. Jetzt würde mich aber doch interessieren wie Sie, Herr Gafron, die Verwicklung Putins belegen wollen. Den Text haben Sie wohl sehr schnell getippt, wie an sprachlichen Ungenauigkeiten ersichtlich ist. Wohl der „heilige Zorn“?

  34. Herr Gafron, was für billiger, billiger Unsinn, den Sie da von sich geben.
    Und vor allem in dieser unsäglichen Doppelmoral und einer verlogenen ARD/ZDF-Skandalisierungssprache. Zur Erinnerung für Ihr Gedächtnis an das Zeitgeschehen ein Zitat aus dem STANDARD / Österreich von 2013:
    „Gerüchte um SnowdenBoliviens Präsident musste in Wien landen – Evo Morales war auf dem Weg von Russland nach Bolivien – Weil es hieß, Snowden sei an Bord seiner Maschine verweigerten Frankreich, Portugal, Spanien und Italien die Überflugsrechte und Morales musste in Wien landen – Snowden ist laut Sprecher von Außenminister Spindelegger nicht an Bord
    Olivera Stajić, Stefan Binder
    3. Juli 2013, 06:42
    Wien/Moskau – Boliviens Staatschef Evo Morales befand sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch für 13 Stunden in Wien. Sein Aufenthalt in der österreichischen Bundeshauptstadt war jedoch unfreiwillig: Nachdem Gerüchte aufkamen, wonach sich der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden an Bord des bolivianischen Regierungsjets befinden könnte, verweigerten Frankreich, Italien, Spanien und Portugal in der Nacht auf Mittwoch die Überflugrechte für das Flugzeug, das auf den Weg von Moskau nach La Paz war. Die Maschine vom Typ Dassault Falcon landete um ca. 23 Uhr am Flughafen Wien Schwechat. Der bolivianische Präsident hatte zuvor an einer Konferenz in Moskau teilgenommen.“
    Was glauben Sie wohl, was mit Eduard Snowdon passiert wäre, hätte er tatsächlich in dieser Maschine gesessen?
    Der Fall Julian Assange hat ja hinreichend gezeigt, wie eine Ex-Außenministerin Hillary Clinton und ein Ex-Präsident Barak Obama mit einem Vizepräsidenten Joe Biden sich bezüglich bei „Dissidenten“ verhalten haben, derer man in Europa habhaft wurde.

  35. Warum machen Putin und Lukaschenko das? Antwort: Weil sie es können! Wer sollte sie aufhalten? Was haben sie zu befürchten und von wem? Maas, Borell, von den Leyen? Alles traurige Figuren, deren Gekläffe niemanden interessiert und nichts bewegt – also lochen und abheften und hoffen, daß die unangenehme Sache bald von der medialen Aufmerksamkeit verschwindet!? So wie immer halt……….

  36. Werter Herr Gafron,

    leider liegen Sie falsch. Der Präzedenzfall für das Brechen internationalen Rechts liegt woanders: Erinnern Sie sich noch an Evo Morales erzwungene Landung in Wien, weil man Snowden in seiner Maschine vermutete?

    Ausbaden muss jetzt dieser Dissident, wofür der Westen einst den Grundstein legte.

    • So ist das gelegentlich bei Mitgliedern krimineller terroristischer Vereinigungen, die in souveränen Staaten Putsche vom Zaun brechen, außerdem wohl noch bei RFE (CIA!) beschäftigt. Kinder von Beamten unter Druck setzen, und ohnehin eine zwielichtige Gestalt ist, womöglich noch in das Attentat gegen Lukaschenko involviert war….

  37. Was ist mit der in Europa 2013 von Obama erzwungenen Landung der Maschine von Evo Morales weil man vermutete das Edward Snowden an Bord war? Lukaschenko und Putin sind Schurken. Aber sind „wir“ sind nicht mehr weit von denen entfernt.

  38. Wir wissen doch, im Europa der Heuchler dürfen nur Amis Flugzeuge zur ausserplanmäßigen Landung zwingen, selbst Diplomatenflieger von Staatschefs, wenn Uncle Sam darin böse Whistleblower wie Edward Snowden vermutet.
    Die Verlogenheit des Westens wird jeden Tag unerträglicher.

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