Europa schaut neuerlich aufs Mittelmeer wegen der in voller Fahrt befindlichen Migrationskrise. Seit dem Amtsantritt der neuen italienischen Regierung hat der Ton neue Schärfe gewonnen, der besonders vonseiten der Medien und NGOs angefacht wird – denn die konservativen Parteien machen Ernst mit ihren Ankündigungen aus dem Wahlkampf, die Migrationsströme zu blocken und die libyschen Verhältnisse wieder auf die Tagesordnung zu setzen.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Das sollte hellhörig machen – denn können „moralische“ Attacken wirklich zwei Staaten so entzweien? Und was für eine Motivation hat ein Land wie Frankreich, das von „hässlichen Gesten“ spricht, um Italiens Mittelmeerpolitik anzuprangern, aber selbst den Grenzübergang bei Ventimiglia schließt?
Frankreich: ein ehemaliges Imperium wie Russland und die Türkei, das seinen Anspruch nicht aufgibt
Tatsächlich geht es Frankreich nicht um die aktuelle Migrationskrise. Der Konflikt zwischen den Nachbarländern hat tiefergehende Gründe – die nun, da Italien wieder über eine starke, souveräne Regierung verfügt, erneut aufbrechen. Libyen und das Mittelmeer spielen dabei eine zentrale Rolle – die Migration deutlich weniger. Es geht um Einflusssphären, neokoloniale Einflusszonen, Öl, Währungshoheit – und imperialen Stolz.
Aus aktuellem Anlass hat der italienische Publizist Lorenzo Vita ein Buch (Imperi (in)finiti) über vier ehemalige Imperien (Russland, Türkei, Großbritannien, Frankreich) geschrieben, die im Grunde ihren imperialen Status verloren haben, aber ihren imperialen Anspruch nicht aufgeben wollen. Russland und die Türkei springen dabei wegen der aktuellen Ereignisse ins Auge; und Londons durchaus nicht unerfolgreiche Ambitionen, über das Commonwealth seinen weltweiten Status zu erhalten, sind bekannt.
Frankreich dagegen fällt insbesondere in Deutschland unter den Tisch. Dabei ist gerade die aktuelle Mittelmeerkrise ein anschauliches Beispiel dafür, wie die sich immer noch als Weltmacht wähnende Mittelmacht versucht, über dem eigenen Gewicht zu boxen.
Meloni schreibt Macrons Frankreich ins koloniale Stammbuch
Für die Italiener war etwa die Einrichtung eines französischen Protektorats in Tunesien (1881) Grund genug, ein Jahr später dem bisherigen Zweibund aus dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn beizutreten und den Dreibund zu begründen – obwohl Sardinien-Piemont bzw. Italien zuvor drei Kriege gegen die habsburgische Monarchie geführt hatte. Auch der Kriegseintritt Mussolinis 1940 war vor allem dadurch motiviert, dass das faschistische Italien Frankreich als seinen natürlichen Rivalen empfand und der erfolgreiche deutsche Feldzug darauf hindeutete, dass man den gallischen Hahn nun endgültig rupfen konnte.
Bis 2011 spielte Italien eine geschickte Libyen-Politik, welche die Migration unterband und Vorteile für eigene Firmen brachte
Die Zeiten direkt ausgeübter Kolonialherrschaft mögen zwar sowohl im einst französischen Maghreb wie im einst italienischen Libyen vorbei sein. Der Konflikt hat aber auch im 20. und 21. Jahrhundert nichts an Aktualität verloren. Vor dem Sturz von Muammar al-Gaddafi hatte Italien einen privilegierten Zugang zu seiner Ex-Kolonie, trotz aller Verstimmungen. Die letzte Regierung von Silvio Berlusconi wusste wie schon andere italienische Vorgängerregierungen um die Vorteile. Neben dem Zugriff auf Ressourcen konnte das Migrationsproblem an das nordafrikanische Land ausgelagert werden. Und ähnlich wie Frankreich seine nordwestafrikanische Einflusssphäre behielt, konnte Rom in Tripolis die Politik in eine günstige Richtung lenken.
Berlusconi verfolgte in den 2000ern eine geschickte Libyen-Politik. Einerseits bat er die Libyer der italienischen Kolonialherrschaft wegen um Verzeihung; nach diesem moralischen Eingeständnis zahlte Italien 5 Milliarden Euro als Wiedergutmachung. Doch solche Transaktionen hatten nicht allein moralische Hintergründe. Das Geld ging größtenteils in Infrastrukturprojekte, an denen italienische Firmen beteiligt waren. Libyen öffnete sich in den letzten Jahren des Regimes für Privatinvestoren, Italien profitierte also vom angeblichen Kotau.
Doch diese Teilung des Mittelmeerraums, wie sie seit rund 100 Jahren bestand, endete 2010/2011. Bereits Ende 2010 kriselte es, weil die libysche Regierung mehr Geld aus der EU forderte, um der sich anbahnenden Migrationskrise Herr zu werden. 5 Milliarden, oder Europa wird schwarz, sagte Gaddafi damals. Die Europäer lehnten ab. Peanuts, um die man stritt, verglichen mit dem, was auf Libyen und Europa die Jahre darauf zukam. Einzig Italien bezeichnete Gaddafi als Verbündeten. Rom zahlte an Tripolis, Gaddafi machte die Drecksarbeit. Ähnlich wie bei Saddam Hussein für die USA galt: ein Schweinehund, aber unser Schweinehund. Anders als der Rest Europas wusste man in Rom sehr genau, was passieren würde, wenn eine aus moralischen Gründen mit Sicherheit problematische, aber zugleich stabile libysche Regierung nicht mehr existieren würde.Berlusconi hielt deswegen bis zuletzt an Gaddafi fest. Dann kam jedoch jener verheerende „Arabische Frühling“, den die Europäer zum Beginn von Demokratie und Freiheit in einer autoritär regierten Weltregion verklärten.
Anfang 2011 fordert Nicolas Sarkozy: Gaddafi muss gehen
An der Spitze derjenigen, die dabei nach Aufständen in Libyen ein Ende des Gaddafi-Regimes forderten, stand Frankreich. Prominent dabei: der linke Journalist Bernard-Henri Lévy (Libération). Nach einer Reise in Libyen organisierte er die Unterstützung libyscher Rebellen durch die französische Regierung. „Weg mit Gaddafi!“ war eine Losung, die auch der französische Präsident Nicolas Sarkozy als erstes westliches Oberhaupt aussprach. Der gallische Hahn krähte zum Angriff und kleidete sich ähnlich wie Napoleon beim baldigen Feldzug in das Gewand der Menschenrechte und Befreiung unterdrückter Völker.
Als der internationale Druck auf Libyen immer größer wurde, Überlegungen zu einer Nato-Operation an Konturen gewannen und eine UN-Resolution bevorstand, folgte Italien einer seit der mittelalterlichen Kommunenzeit bewährten politischen Strategie: Bevor man auf der Seite der Verlierer stand, wechselte man schnell ins Lager der voraussichtlichen Gewinner. Für Berlusconi war es der Biss in den sauren Apfel; doch bevor Italien nun auch noch gegen die europäischen Verbündeten stand, ließ man Gaddafi fallen. Damit verlor der libysche Diktator seine eigentliche Schutzmacht.
Ocean Viking: Paris macht die Schotten dicht – und verlangt Anlandung in Italien
Italien musste sich in den Folgejahren mit einer Migrationspolitik beschäftigen, die es im Grunde immer zu vermeiden versucht hatte, und letztlich auch gegenüber Presse und linker Politik sowie Weltöffentlichkeit den Eindruck erwecken, nicht als herzloser Schurkenstaat dazustehen. Die Regierung Berlusconi wurde zudem im Herbst 2011 von der EU abgesägt: der Beginn eines Interregnums, angeführt von Mario Monti. Ihm folgten mit Enrico Letta, Matteo Renzi, Paolo Gentiloni, Giuseppe Conte und Mario Draghi allesamt Ministerpräsidenten, die niemals zur Wahl angetreten waren.
Frankreichs Doppelspiel in Libyen: die demokratische Regierung vorne hofieren, den Warlord Haftar hinten unterstützen
In diesem Zeitraum interner wie externer Schwäche expandierte Frankreich im libyschen Chaos. Ähnlich wie Italien einen privilegierten Draht zu Gaddafi aufgebaut hatte, unterhält Frankreich heute einen privilegierten Draht zu Chalifa Haftar. Haftar konkurriert als Warlord mit der eigentlich vom Westen anerkannten Regierung in Tripolis. Ursprünglich ein Gefolgsmann von Gaddafi, war Haftar bereits in den 1980ern von den USA als CIA-Mann und Anführer einer Anti-Gaddafi-Armee verwendet und mit der US-Staatsbürgerschaft bedacht worden. Er kehrte zu Beginn des Bürgerkriegs nach Libyen zurück. Ab 2015 begann die Kooperation zwischen Haftar und Paris, weil Haftar aus der Sicht der Franzosen als einziger die Islamisten in Schach halten konnte, die damals versuchten, im Nordosten des Landes Fuß zu fassen. Ähnlich sah Paris Haftar als nützliche Figur an, um der türkischen Einmischung in der Region entgegenzutreten.
Doch Haftar hat Legitimationsschwierigkeiten, und offiziell erkennt auch Frankreich nur die Regierung in Tripolis an. Zudem ist der russische Einfluss in den vergangenen Jahren deutlich stärker geworden. Mittlerweile erhält er Unterstützung von der russischen Söldnertruppe „Gruppe Wagner“. 2017 posierte Macron symbolträchtig zwischen Haftar und dem damaligen libyschen Ministerpräsidenten Fayiz as-Sarradsch beim Handschlag. Aus der Pariser Vermittlung wurde nichts. Das Land ist weiterhin gespalten – nach einer Intervention, die Paris gewollt und angestiftet hat. Frankreichs Libyen-Politik kann demnach als komplett gescheitert gelten
Ampel beschließt jährlichen Zuschuss für NGO-Schiffe im Mittelmeer
Demnach hatte Paris ganz andere Gründe, in Libyen einzugreifen. Gaddafis Regierung verfüge nach vorliegenden Informationen – so schreibt Clintons Berater Sidney Blumenthal in einer Mail vom 2. April 2011 – über 143 Tonnen Gold und eine ähnliche Menge Silber. Dieser Hort sei angelegt worden, um eine „panafrikanische Währung“ zu stabilisieren, die auf dem libyschen Dinar fußen sollte. Dieser Plan sollte eine Alternative zum französischen CFA-Franc sein.
Über die Reaktion in Paris schreibt Blumenthal: „Französische Geheimdienstoffiziere entdeckten diesen Plan kurz nach Beginn der anhaltenden Rebellion und er war einer der Faktoren, die die Entscheidung von Präsident Nicolas Sarkozy beeinflussten, Frankreich zum Angriff auf Libyen zu verpflichten.“ Weitere Ziele der französischen Regierung in Libyen: Anteile an der libyschen Ölförderung; Erhöhung des französischen Einflusses in Nordafrika; Verbesserung der Position des französischen Militärs; Festigung der Position Frankreichs in Nordwestafrika als führende Macht.
Für Frankreich geht es um Öl, Verträge und die Hegemonie in Nordafrika
In Deutschland mögen diese Details nur einem kleineren Kreis bekannt sein, weil Libyen-Politik hierzulande keine Rolle spielt, und auch die E-Mails von Clinton heute höchstens als Argument unverbesserlicher Trump-Anhänger gelten. Südlich der Alpen sieht das etwas anders aus. Es gab nämlich eine Person, die diese Sachverhalte öffentlich thematisiert hat: „Ich finde es beschämend, dass niemand jemals daran gedacht hat, in dieses öffentliche Dokument einzusteigen und zu den wahren Ursachen zurückzukehren, die das Chaos in Libyen entfesselt und das Einwanderungschaos erzeugt haben, das über uns kommt.“
Italien: Meloni fordert „Abwanderung statt Ankunft verhindern“
Der Chefredakteur des liberal-konservativen Libero, Alessandro Sallusti, hat daher in einer Talksendung mit Paris abgerechnet. Die ganze moralische Empörung Frankreichs über die Migration im Mittelmeer sei gespielt. Es gehe vor allem darum, Italien zu desavouieren und die tieferliegenden Interessen zu verbergen. Frankreich habe „enorme Interessen“ in Libyen. „Paris hat einen privilegierten Kanal zu Haftar und pflegt seit der Ermordung Gaddafis seit einiger Zeit Interessen auf libyschem Boden. Und gerade aus Libyen kommen die Migranten, die an unseren Küsten landen.“
Meloni hat als Augenzeugin der Geschehnisse von 2011 eine Rechnung mit Frankreich offen
Bei der Migrationsmoral im Mittelmeer handele es sich daher um eine „Waffe der Massenablenkung“. Die Linke in Italien wende sie gerne an, um sie politisch gegen die Regierung zu benutzen, und sie daran zu hindern, was sie eigentlich tun müsste. Frankreich wiederum verwendet sie bewusst, um das Geschehen nicht mehr politisch zu kommentieren – logischerweise müsste dann nämlich nicht über Bootsflüchtlinge, sondern eine konstruktive Lösung für die libysche Staatlichkeit gefunden werden –, sondern sie durch Hypokrisie zu verwässern. Auf Deutschland übertragen möchte man hinzufügen: Auch hierzulande sieht man Massenmigration als Schicksal, das man delegieren muss, statt an pragmatische Lösungen oder Hilfe vor Ort zu denken.
Der harsche Ton, mit dem Frankreich Italien derzeit angeht, hat daher tiefere Gründe. Denn Meloni hat bereits im Wahlkampf deutlich gemacht, was sie will: ein stabiles, friedliches, und wohl auch geeintes Libyen. In einem solchen Libyen hätte ein Haftar wohl keinen Platz mehr – und damit auch Frankreich nicht. Die Migrationsfrage im Mittelmeer ist daher auch eine Frage, die nicht nur in Rom und Tripolis, sondern auch in Paris beantwortet werden muss. Dass Frankreich lieber den Grenzzugang in Ventimiglia schließt, und die Samariter-Rolle an Deutschland delegiert, zeigt, dass das alte Imperium immer noch denkt, sich alles erlauben zu können.
„Es war Frankreich, das die Destabilisierung Libyens initiiert und das Land aus der italienischen Einflusssphäre rausgebrochen hat.“
Neben den erwähnten Gründen war der Hauptgrund Rache aus gekränkter Eitelkeit, da sind die Franzosen höchst empfindlich. Gaddafi hatte Frankreich versprochen, für mehrere Milliarden französische Rüstungsgüter zu erwerben und wurde daraufhin in Frankreich wie ein Kaiser behandelt. Zu den Geschäften kam es nicht und seitdem sann Frankreich auf Rache. Nun ereilen uns die Konsequenzen der bösen Tat und die sind monumental. Ein stark geschwächter Kontinent wird mit Millionen Sozialfällen geflutet, die viel zu oft zudem kriminell sind. Nun geschieht das, was Gaddafi für den Fall, dass er gewaltsam deinstalliert würde, angekündigt hatte und er lacht jetzt im Jenseits Tränen, während er Europa beim Verrecken zusieht.
Die Unruhe in den arabisch-afrikanischen Ländern bindet wohl nach US Ansicht die ölfördernden Staaten weiter an die USA. Damit wollen sie u.a. verhindern, daß die sich aus dem Petrodollar lösen. Wenn man diese Frage weiterdenkt, bekommen z.B. auch die Anschläge von 9/11 evtl. einen ganz anderen Hintergrund. Ganz extrem gedacht, könnte man sich die Frage stellen, ob es sich bei den Terroristen tatsächlich um Islamisten handelte, oder ob die eher verzweifelt versuchten, ihre Region aus dem Klammergriff der USA zu lösen. Diese Flasche scheint allerdings jetzt offen zu sein, und den Korken bekommt man da nicht mehr rein. Die arabischen Länder werden immer selbstbewußter. Je mächtiger Asien wirtschaftlich wird, desto schwieriger wird es für die alten Mächte, ihren Status zu halten. Da die nicht kampflos aufgeben werden, könnte da noch einiges auf uns zukommen.
Daß Frankreich alle anderen- auch eigentlich befreundete- Länder „vor den Bus wirft“, wenn es sich davon etwas verspricht, ist ja eigentlich nicht neu. Komischerweise wird das so gut wie nie thematisiert. Die Geschichte der letzten 150 Jahre kann man unter diesem Aspekt auch ganz anders deuten als der Mainstream. Frankreich erinnert mich immer an den großkotzigen, nervigen und dabei eigentlich völlig unfähigen kleinen Jungen, der andere so lange triezt, bis sie zuhauen. Und dann ruft er nach seinem großen Bruder. Und wenn der dann für ihn gewonnen hat, spielt sich der kleine Großkotz mächtig auf.
Das war schon immer so bei den Franzosen, dort wie sie noch etwas holen können versuchen sie es und was liegt da näher als der nordafrikanische Raum und der Nahe Osten, denn mittlerweile haben sie erkannt, daß die EU ausgequetscht ist und die Schulden drücken sie arg, denn die liegen bei 98,1% des BIP mit nahezu aussichtloser Perspektive.
Da kommen dann gerne alte Erinnerungen und Verbindungen hoch, wobei ihre ehemaligen Vasallen vor Ort garnicht mehr so wollen und der alte Traum vom napoleonischen Reich ist ausgeträumt, was danach kam war keine Größe mehr im eigentlichen Sinne, denn währen da nicht die Amis in zwei Kriegen gewesen, dann hätte es damals schon fürchterliche Konsequenzen gehabt und so durften sie sich noch am Erfolg laben.
Ihre Quertreiberei ist ja legendär, ähnlich wie die Briten und den Beleg könnte man auf den Tisch legen, wenn die französische Rechte ans Ruder käme, die wahrlich keine Heiligen sind und generell etwas gegen gleichwertige oder erfolgreichere haben, was ihnen zuwiderläuft als Grande Nation, wie auch bei den Briten die derzeit eher Klein-Britanien gleichen und ihren Zenit auch bereits überschritten haben.
Zur Zeit kommt wieder der alte Zwist der großen Europäer voll zur Geltung, zwar nicht ausgesprochen aber dafür umso mehr unterirdisch und haben wir nicht genug mit außen zu tun, so kommen mittlerweile interne Reibereien immer mehr zum Vorschein und federführend sind die Briten, die Franzosen, die Italiener und die Polen und die Deutschen stehen mittendrin und werden am Ende Opfer und dann wird es Zeit uns mal wieder den Krieg zu erklären um uns dann erneut zu umarmen, wenn es uns bis dahin noch gibt.
Im übrigen war Gaddafi das erste Opfer der Amerikaner, als er die Idee hatte sich mit dem Gold-Dinar vom US-Dollar als Zahlmittel zu verabschieden und so sind die mit Freunden umgegangen und daran waren viele beteiligt und heute kommen sie wieder angekrochen, weil die Not gar groß ist und die Mittel erschöpft sind und was liegt näher als der Mittelmeerraum, den sie zwar nicht vor Eindringlingen schützen können, aber das Geld der Armen dort nehmen sie doch gerne entgegen, wenn man noch was holen kann und so verrückt ist mittlerweile die westliche Welt, wo man nur noch an deren Verstand zweifeln kann.
Zunächst, und das sieht vielversprechender aus, ist Macron bemüht DE als naheliegendere Kolonie zusätzlich auszubeuten.
Über die EU klappt das ja schon ganz , im Zuge der
„grünen“DE-Deindustrialisierung“
wird für die französische Wirtschaft noch genügend vom Tisch der Leichenfledderer aus den USA und China abfallen .
Nicht grundlos soll die ohnehin marode Bundeswehr in Mali die Dreckarbeit zur Sicherung der Uranvorkommen machen.
Warum macht die BW da noch mit?
Weil bei einem Truppenabzug von DE die Stromversorgungin DE mIt Atomstrom aus F riskiert werden könnte?
Soviel zur „Beschwörung“ europäischer Solidarität unter „Freunden“.
Analog zur „LNG“ – Lieferkette mit den USA.
Danke für den hervorragenden Artikel, der zumindest in Bezug auf Libyen den „Arabischen Frühling“ vom Kopf auf die Füsse stellt und die eigentliche Rolle Frankreichs beleuchtet.
Libyen war ein NATO Krieg, und auch Obamas Krieg. Bosbach sagte: „Das Abstimmungsverhalten berührt eine Frage von grundsätzlicher außenpolitischer Bedeutung, weil es um unser Verhältnis zu unseren engen europäischen und amerikanischen Partnern geht. Wir hätten an ihrer Seite stehen müssen“.
Gaddafi hat damals noch mehr gesagt, er sagte am 5. März 2011, ein halbes Jahr vor seiner Ermordung, in einem Interview mit dem Pariser „Journal du Dimanche“:
„Damit ich richtig verstanden werde: Wenn man mich bedrängt und destabilisiert, … wird Folgendes geschehen: Sie werden eine Immigrationswelle erleben, Tausende werden von Libyen aus nach Europa drängen. Und es wird niemand mehr da sein, um sie aufzuhalten.“
https://www.lejdd.fr/International/Exclusif-L-interview-integrale-accordee-par-Mouammar-Kadhafi-au-JDD-278745-3236552
Und so geschah es. Der sog. Internationale Militäreinsatz begann zwei Wochen später, am 19. März, Ende Oktober wurde Gaddafi ermordet.
Danke, danke, danke! Ein sehr kenntnisreicher Artikel.
Einiges wusste ich schon, aber das mit den 148Tonnen libyschen Goldes, dass mit anderen Währungsreserven afrikanischer Staaten für eine neue afrikanische Währung hätte dienen können war mir neu.
Habe eine Zusammenfassung und Erweiterung dazu (incl. Clintons E-mail) noch bei schattenblick.de nachgelesen. Lesenswert.
Erschreckend das alles!
Hatte Putin nicht auch eine Loslösung vom US-Dollar mit Goldstandardt angedacht…..
Vor den Italienern war Libyen von der Türken besetzt. Erdogan träumt vom alten Osmanischen Reich und würde Libyen gerne wieder in sein Einflussgebiet „eingliedern“ und hat das politische Vakuum der EU in Nordafrika das durch den arabischen Frühling entstanden ist gut genutzt. Bereits vorher bestanden sehr gute geschäftliche Beziehungen, Beispiel Straßenbau, zwischen den beiden Ländern. Die Drehscheibe des Flugverkehrs zwischen Europa und Libyen ist bereits Istanbul.
Weder die Franzose noch die Italiener werden die Füße wirklich in Libyen auf den Boden bekommen. Selbst wenn sie bereit sind viele Milliarden EU-Peseten indirekt von Deutschland zu zahlen.
Die Geschäfte oder Vermittlung derer, sind fest in türkischer, chinesischer und russischer Hand.
Mit Marco Gallina ist es TE gelungen einen weiteren hochkarätigen Journalisten mit umfangreichem Wissen und analytischen Fähigkeiten für sich zu gewinnen. Die Zahl der Autoren, deren Artikel ich alleine schon wegen des Autors lese, einfach weil diese immer interessante Gedanken enthalten, wächst weiter. Das Qualitätsniveau das TE inzwischen erreicht hat ist, besonders wenn man die beschränkten Mittel sieht, wirklich erstaunlich und höchst erfreulich.
Vielleicht ist ja doch noch nicht Hopfen und Malz für dieses Land verloren.
Ähnliches droht uns mit dem Iran. Sollten sich die westlich Orientierten dort durchsetzen, werden zahlreiche fundamentale Schariafreunde fliehen. Und wohin werden sie wohl fliehen? Ganz genau! Vielen Dank auch!
Selten habe ich zu einem Beitrag hier alle Komme gelesen.
Heute mit wachsender Begeisterung bis auf ganz wenige, die jedoch ebenfalls ihre Berechtigung haben.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, das mich der Artikel von Herrn Gallina überblickstechnisch auf dem linken Fuß erwischt hat.
Es war mir bis gerade eben nicht klar, dass die Geschenisse in Lybien mit dem sogenannten arabischen Frühling absolut nichts zu tun haben, sondern ein viel älteres Problem zwischen zwei ehemaligen Kolonialstaaten an die Oberfläche brachten. Daß man bei der Interessenlage ein Abgleiten zweier, durch die römischen Verträge gebundenen, Natomitgliedsländer in nachbarschaftlichen Zwist, in einen politischen Gegensatz befürchten musste, ergibt sich fast schon zwangsläufig aus den zugrundeliegenden
Interessen beider Länder.
Diese Dinge in den richtigen Kontext zu stellen ist Herrn Gallina hervorragend gelungen, und, diese sehr erhellende Arbeit hat mir persl. gezeigt, in Zukunft noch sorgfältiger zu sein bei der Analyse politischer Vorgänge und deren Bewertung.
Fazit für mich:. Um viele Dinge besser zu verstehen noch genauer recherchieren, politisch-historische Grundlagen noch genauer analysieren und mich an Albrecht Müllers, den Herausgeber des Buches ‚ Glaube wenig – hinterfrage alles- denke selbst‘, und Herausgeber der Nachdenkseiten, zu orientieren .
Sehr geehrter Herr Gallina, vielen Dank, daß Sie die geschwärzten Seiten jenes Kapitels Geschichte in das gleißende Licht der Erkenntnis getaucht haben. Ihr Artikel ist meiner Ansicht nach, einer der Wichtigsten bei Tichys Einblick der letzten Zeit.
Grundsätzlich gilt: Wenn man den Diktator als Ordnungsfaktor nicht möchte, dann muss man einmarschieren und längere Zeit drinbleiben, damit etwas daraus wird. Sonst kann man es gleich vergessen.
Wie in Libyen den Diktator wegbomben, und dann glauben, der Rest erledige sich von selbst, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Von allen Interventionen des Westens hat (im Vergleich) die Invasion von George W. Bush im Irak immer noch am besten funktioniert, weil er eben reingegangen ist, drinblieb, und auch drinbleiben wollte. Und obwohl Obama fahrlässig die Truppen abgezogen hatte (mit ISIS im Irak als Konsequenz), steht der Irak im Vergleich trotzdem noch besser da als Libyen oder Afghanistan, von Syrien ganz zu schweigen.
Dass Meloni jetzt gegen Haftar ist, ist schade. Ist Haftar nicht derjenige, der am ehesten den Weg Richtung Westen bahnen kann? Die EU unterstützt bekanntlich die islamistische Regierung. Wenn die EU es ernst meinen würde mit ihren Bestrebungen nach Einfluss und Größe in der Welt, dann würde sie in Libyen einmarschieren, lange drinbleiben, und ein mustergültiges Land daraus machen.
Statt dessen unterstützt die EU islamistische Kräfte, und hofft darauf, dass diese sich durch Fördergelder langsam korrumpieren lassen. So versuchen sie es ja auch mit den Islamisten innerhalb der EU. Wenn die Politik von einer grundfalschen Analyse ausgeht, kann sie keinen Erfolg haben.
Kein Land hat mehr die Möglichkeit, solche Länder zu befrieden.
Dafür hat kein Land die notwendigen Soldaten. Die gebildeten Länder haben keine Söhne, die ungebildeten Länder haben genügend Söhne, aber mit denen kann man nichts befrieden.
Der Westen zeigt doch seit Jahrzehnten, daß es nicht funktioniert. Nicht erst seit Vietnam konnte es der Westen sich nicht mehr leisten, seine jungen Männer zu verheizen. Die Russen versuchten diesen Ansatz noch in Afghanistan, nämlich dieses Land kulturell umzubauen, aber da machten die USA mit der Aufrüstung der Taliben einen Strich durch die Rechnung.
Die Taliban entstanden erst mit dem Abzug der Sowjets. Es handelt sich um eine Gründung des pakistanischen Geheimdienstes. Die USA hatten zuvor verschiedene lockere Mudschahedin-Gruppen unterstützt.
— Ich meine auch, dass man sehr wohl die Möglichkeit hat, solche Länder zu befrieden. Man muss es nur robust wollen. Die USA waren 2003 bis 2011 im Land. In den letzten Jahren hatte der Terror deutlich abgenommen, der Durchbruch war im Grunde gelungen. Und dann zog Obama die Truppen ab.
— Vietnam. Sie reproduzieren hier linke Lebenslügen. Vietnam war im Grunde ein gewonnener Krieg. Doch genau in dem Moment, wo der Sieg im Grunde klar war, bröckelte die Heimatfront, und die USA zogen ab. Das kann man heute sogar bei Wikipedia nachlesen.
Ganz großartig und kenntnisreich Herr Galina!
Einer der ganz wenigen Beiträge, bei denen ich nach dem Lesen mehr weiß als vorher, und zwar wesentlich mehr.
Sehr interessant. Was hier auch immer über die „Freunde“ aus Frankreich unter den Tisch fällt, ist die weiterhin stattfindende Ausbeutung der ehemaligen französischen Kolonien in West- und Zentralafrika. Die haben nie aufgehört, sich da frei und weit unter Weltmarktpreisen an wichtigen Rohstoffen zu bedienen. Handelsverträge als Bedingung für die Unabhängigkeit, die etwa den Verkauf an andere Länder als Frankreich untersagen und bis heute gelten. Und die vollständige Kontrolle Frankreichs über die Währung des Westafrikanischen Franc.
Die betreiben da manifesten Kolonialismus im 21. Jahrhundert weiter. Nicht nur in Nordafrika. Aber das wäre vielleicht ein Folgekapitel.
Das passt ja alles wie die Faust aufs Auge. Nachdem Großbritannien in völliger Tölpelhaftigkeit aus der EU ausgetreten ist, fängt Italien mit Frankreich wegen Libyen einen Streit an, der eigentlich viel früher hätte geführt werden müssen, aber von Italien bislang realistisch „auf später“ verschoben wurde. Die Deutsche Regierung unterstützt einstweilen die Schlepperbanden im Mittelmeer mit Staatsgeldern und wendet sich damit gleich gegen beide: Italien und Frankreich. Sie scheinen alle den Verstand verloren zu haben.
Melonie ist besser als erwartet. Aber die Frau ist eben rechts. 😉
Dass unter Sarkozy der „Stöpsel“ Gaddafi in Nordafrika in voller Absicht aus der Flasche gezogen worden ist, ist bekannt. Ich erinnere in diesem und in dem im Artikel genannten Zusammenhang daran, dass die Einsatzleitung der französischen Sondereinsatzkommandos bei den Anschlägen von Paris am 13.11.2015 den Eingriff zunächst verbot und damit grob um mehrere Stunden(!) verzögerte, was 130 Tote nach sich gezogen hat. Das ist durch Aussagen von Mitarbeitern aus den Sondereinsatzkommandos vor laufenden Kameras bezeugt worden.
Ich gehe davon aus, dass dies nicht auf Unfähigkeit, sondern auf Absicht zurückzuführen ist. Jeder erfahrene Mitarbeiter im Sicherheitsbereich weiß, dass bei Terroranschlägen jede Sekunde zählt. Man hat das Massaker also in voller Absicht laufen lassen. Die französische Politik trifft daran also ein Mitschuld.
Genau wie die deutsche Politik für die illegale Grenzöffnung 2015 ebenso verantwortlich ist und sie deshalb an allen daraus folgenden Straftaten und Kosten ebenso eine Mitschuld trifft.
Es ist offensichtlich, dass da etwas bei den Ereignissen 2015 politisch zwischen Deutschland und Frankreich abgesprochen war.
Die ganze Nummer mit der „Flüchtlings“krise war politisch gesteuert. Bis runter auf die Ebene des Sicherheits- und Verwaltungsapparates, wo extra eingeschleuste Leute den Vorgang geschützt haben.
Das lässt sich mit Beweisen unterlegen.
Die Folgen von alldem sind bekannt und können nicht geleugnet werden.
Dass es auch anders geht, zeigt gerade Spanien:
Spanien hat gestern den radikalen Salafistenprediger Mohamed Said Badaoui aus Spanien nach Marokko ausgewiesen von wo aus sich dieser Kerl direkt über den „Rassismus“ in Spanien beschwert hat. Na ja, muss einen nicht interessieren, was diese Leute zu nörgeln haben. Sie müssen nur aus der EU verschwinden. Die Spanier haben ja Erfahrung im Umgang mit diesem Problem.
Es wird Zeit, dass wir das Problem jetzt auch im Rest Europas lösen.
Sonst werden hier Köpfe in den Chefetagen rollen, wie niemals zuvor.
Wer die Revolution will, der kann sie bekommen.
Welch düstere Andeutungen. Was war denn der wahre Grund für das Zögern der französischen Sicherheitskräfte. Welche Absprachen zw Paris und Berlin gab es 2015? Alle nicht ganz so exzellent Informierten sind dankbar für Aufklärung.
Nein, ich glaube nicht, dass da etwas zwischen D und F abgesprochen war, oder dass das Massaker politisch mit Absicht verschlimmert wurde. Da sehe ich viel Verschwörungstheorie ohne Belege.
Andere Deutungen sind viel naheliegender: Anfang 2015 kam in Griechenland dank der Euro-Krise der Linksradikale Tsipras an die Macht. Und dieser machte Mitglieder von Flüchtlings-NGOs zu den Bossen der Grenzpolizei. Diese ward dann nicht mehr an der Grenze gesehen. (Dazu gibt es Artikel mit griech. Grenzschützern.) Und schwupps, konnte sich 2015 der Migrationsstrom aufbauen, wo noch 2014 Amnesty International bitter über Push-Backs klagte. (Auch das durch Artikel belegt.)
Tsipras benutzte die Migration als Druckmittel gegen Merkel im Euro-Ringen. Was ihm nicht gelang, weil Merkel einfach abperlen ließ und auf Erdogan setzte. Der Euro war ihr wichtiger als 1,5 Mio illegale Miranten in D.
Außerdem war Tsipras als erstes in Moskau …. und Putin fand Gefallen daran, weil er so die EU auseinandertreiben konnte. Was mit dem Brexit auch gelang. Und wer stand an den Bahnhöfen mit den Kuscheltieren? Linke Gruppen, gesteuert aus Moskau.
Hier sind die viel naheliegenderen und belegteren Deutungen des Vorgangs zu suchen.
Apropos Imperialismus Frankreichs. Der französische Suprematsanspruch über die Deutschen hat sehr frühe Ursprünge.
Schon in seinen zehn Büchern über die Geschichte der Franken (Merowinger) stellt der gallo-römische Adelige Gregor von Tours ( 6. Jhd.) die fränkischen Herrscher als kulturlose Naivlinge dar. Übrigens war die ‚invasion des barbares‘ in Nordgallien eine nach römischem Militärrecht erlaubte Landnahme. Die fränkischen Kleinkönige und Führer waren römische Offiziere, z.B. war der Vater Chlodwigs römischer General.
So geht es durch die Jahrhunderte, wenn man z.B. an die Politik Frankreichs im Dreißigjährigen Krieg denkt. Die Verwüstung der deutschen Territorien hat in Frankreich keine humanitären Hilfsaktionen ausgelöst, sondern wurde von Frankreich finanziert. Große Zerstörungen im pfälzischen Erbfolgekrieg (z.B. Heidelberger Schloss).
Während der Franz. Revolution gab es in der Nationalversammlung Stimmen, die für die Ausrottung des Adels waren, weil der germanischen Ursprungs sei. In Napoleon hat sich der französische Imperialismus dann Bahn gebrochen, der nur durch internationale Anstrengungen gestoppt werden konnte (Leipzig, Waterloo).
1870/71 war die preußische/deutsche Replik auf Napoleon, Versailles 1919 war die französische Replik auf 1870/71, Juni 1940 (Compiègne) war die deutsche Replik auf Versailles, EWG, EU und Euro (Attali Entschärfung der Atombombe DM) sind die französische Replik auf Juni 1940.
Frankreich hat ganz schön lange gebraucht, bis es den Boche endlich am Nasenring unter Kontrolle gebracht hat. Jetzt muss Frankreich noch die Nachfahren der norditalienischen Goten disziplinieren …
Warum lese ich Tichy? Na, wegen solcher Artikel.
So ist es. Würde man so in den deutschen Leitmedien nie zu lesen bekommen.
Der Imperialismus Frankreichs ist auch für die verschiedenen europäischen Krisen verantwortlich.
Die Eurokrise basiert auf dem Verständnis Frankreichs, dass es sich auf Kosten der Bürger anderer Länder endlos verschulden kann.
Die Energiekrise hat mit Frankreichs Unfähigkeit zu tun AKWs zu warten, und mit der frz. Interesse an einem Wirtschaftskrieg gegen Russland, der die dt. Wirtschaft schwächen soll.
Der unsinnige Dauerkonflikt mit Großbritannien wurde insbesondere vom frz. Brexit Unterhändler Barnier geschürt.
Ein sehr informativer Artikel, den man so in den Propagandamedien wohl kaum findet. Der Spruch von der „deutsch-französischen Freundschaft“ war schon immer kaum mehr als eine fromme Lüge. Gut gemeint vielleicht damals, als er geprägt wurde, aber eben eine Lüge. Egal, wer in Paris residiert, ob nun Louis XIV., Napoleon, Mitterand, Sarkozy oder Macron, der französische Nationalismus, gepaart mit gockelartiger Eitelkeit, ist derselbe geblieben. Na beisammen liegen oft Eitelkeit und Heuchelei: Macron gibt nach außen hin den Humanitaristen, schließt aber die Grenzen zu Italien und gibt seinen Migrantenballast gerne Richtung GB und Deutschland ab.
Eigentlich könnte die politische Klasse Deutschlands etwas lernen von der Art, rücksichtslos die eigenen Interessen durchzusetzen, aber seit ´45 ist es ja Staatsraison, in Sack und Asche zu gehen und jedem, der nicht bei 3 auf den Bäumen ist, deutsche Steuergelder hinterherzuwerfen.
Man kann nur hoffen, daß Meloni der Kampfesmut nicht verläßt und ihre Regierung lange genug im Amt bleibt, um die Dinge in Bewegung zu bringen.
„französische Nationalismus, gepaart mit gockelartiger Eitelkeit..“
Der gewiss nicht gallophobe Theodor Fontane hatte den Erbfreund outre Rhin schon als „hochfahrendes Volk“ beschrieben.
Volltreffer…dem gallischen Gockel wird eine Ladung grobes Schrot in den Bürzel gejagt.
Und diese unsäglichen Technokratenregierungen in Italien sind endlich Geschichte.
Gadhafi hatte auch angekündigt, Öl künftig nicht mehr für Dollar zu verkaufen – derselbe Fehler, der bereits Saddam Hussein an den Galgen brachte.
Die USA wollten den Petrodollar verteidigen, Frankreich den CFA-Franc. Auf derBasis hatten sich Clinton und Sarkozy wohl abgesprochen – die Zeche zahlt Deutschland.
L´Allemagne payera tout – depuis 1919.
Wertvoller Beitrag. So ist Frankreich bis heute, spätestens seit dem Zeitalter von Kardinal Richelieu (1585 – 1642).
Ein sehr erhellender Artikel, Herr Gallina !
Ich fühle mich nach dem Lesen ruhiger, weil ich nochmal bestätigt bekommen habe, dass es mit dem Nationalismus in Europa nicht bergab geht.
Auf Frankreich, Italien aber auch auf Polen kann man sich, was Nationalstaat angeht sicher verlassen.
Ich befürchtete bis vor Wochen, dass die EU stärker wird, überlebt und von Menschen, wie VdL gelenkt, in eine Art EU-Sozialismus abtrifftet.
Sie, Herr Gallina, überzeugen mich mit ihren Gedanken vom Gegenteil.
Es wird nicht so ablaufen, wie die deutschen Linken glauben.
Ich hege die Hoffnung, dass die o.g. Staaten sich nicht weitere Souveränität von Brüssel nehmen lassen.
Dass diese sich darin anders verhalten als die Deutschen, die sich offensichtlich freuen, wenn von Brüssel neue Vorschriften kommen, die das Leben schwerer machen.
Eine EWG hätte genügt !
Ein erstklassiger Artikel von Marco Gallina, dem ich zu 100% zustimmen kann. Mir war nicht bekannt, dass Georgia Meloni schon in der Regierung Berlusconi eine starke Rolle gespielt hat. Ja es ist richtig, dieser kleine korrupte Möchtegern-Napoleon Sarkozi, der inzwischen vorbestraft ist, hat zusammen mit Cameron und Obama/Hillary den funktionierenden Staat Libyen zerstört und in ein Bürgerkriegsland verwandelt. Deutschland hat wie immer den Schwanz eingezogen, außer Westerwelle, obwohl viele deutsche Firmen ein potenten Wirtschaftspartner verloren haben und dafür Unmengen Flüchtlinge ins Land kamen. Ich beneide Italien um Georgia Meloni, vor allem wenn ich die vollkommen degenerierten Politikerinnen in Deutschland sehe.
Genau wie der russisch/ukrainische Konflikt ein geopolitischer Konflikt ist, ist der Konflikt zwischen Italien und Frankreich ebenso strategisch/einflusspolitisch motiviert um die Vorherrschaft und Dominanz im Mittelmeer mit seinen Recourcen und Rohstoffen Öl/Gas. Der Unterschied liegt darin , dass Russland diesen Konflikt jetzt glaubt millitärisch lösen zu müssen, während Frankreich und Italien versuchen ihre jeweilgen Figuren in Libyen, das sie als „Schlüsselstaat“ in der Region betrachten, zu stützen oder zu stürzen. Wenn man den „Moralschleier“ etwas beiseite schiebt kommen immer wieder die alten Kulissen zu Vorschein und das politische Spiel auf der Weltbühne wird so gespielt, wie schon immer seit Politik gemacht wird und historisch überliefert ist. Nichts Neues unter der Sonne.
Richtig. Allerdings führen Frankreich und Italien gegeneinander bislang noch keinen Krieg wg. Libyen, allerdings so, dass sie sich gegenseitig ans Schienbein treten, politisch, hinter den Kulissen und auch ziemlich offen mittlerweile. Das war gemeint.
Frankreich gegen Italien: mehrfach.
Gut, daß dies mal jemand offen anspricht. Auch wenn die historische und koloniale Rolle Italiens vor allem in Nordafrika auch keine rühmliche war. Jetzt fehlt nur noch, daß sich jemand traut die jahrhundertalte unheilvolle geschichtliche Rolle Englands nicht nur kolonial, sondern insbesondere in Europa zu benennen…aber das wird sich wohl niemand wagen. 😉
“ Frankreich: ein ehemaliges Imperium wie Russland und die Türkei, das seinen Anspruch nicht aufgibt “
Da fehlt das Vereinigte Königreich.
Steht doch in der Auflistung drin.
Ja, wer lesen und verstehen kann, der hat mehr vom Leben.
Vielen Dank für einen solchen aufklärenden Artikel . Nirgends im Informationswesen des „ besten Deutschlands::: usw „ wird man über die wahren und wirklichen Hintergründe politischen Tun und Lassen’s jeglicher Politakteure aufgeklärt .
Deswegen nochmal danke für diese Aufklärung.
Meloni wird mir täglich sympathischer. Wie DeSantis scheint sie verstanden zu haben, dass man den Weg konsequent gehen muss, wenn man eine Alternative zum woken, neoliberalen Establishment darstellen will.
Und erst wie sie die alten Machos kastrierte.
Die Frau wird verdammt unterschätzt.
Das ist eine ganz harte Nuß aus den Gettos rom.
Die tut was sie sagt…basta.
Und was ist mit dieser „anderen“ Libyen-Politik, der wahrscheinlich realiter beabsichtigten? Ist die auch gescheitert, oder nicht doch eher recht erfolgreich gewesen, sowohl im Erreichen ihrer Ziele wie auch der evtl. nicht originär geplanten, aber durchaus Frankreich in die Hände spielenden Nebenwirkungen?
Zu meiner Studienzeit im damals noch nicht komplett vergrünten Freiburg gab’s den Kalauer: „Wenn Frankreich nicht wär‘, läg Freiburg am Meer.“ Manchmal fällt es mir schwer, an diesem Bonmot etwas falsch zu finden…
„Wenn Frankreich nicht wär‘, läg Freiburg am Meer.“ Manchmal fällt es mir schwer, an diesem Bonmot etwas falsch zu finden…
Wäre es nicht schön, dieser Kalauer entspräche der Realität?, Ich hätte nichts dagegen!!.
Und wenn in den Nachbarländern Leute in der Regierung wären, die Hosen anhätten, dann wäre Frankreich sehr schnell auf seinen wahren Kern, die Ile de France, reduziert:
Die Alpes Maritimes sind italienisch,
Lothringen, Elsaß, Provençe(!)* und Burgund sind deutsch,
die Normandie und natürlich die Bretagne (frz. Grande-Bretagne = Großbritannien) sind britisch.
Der gesamte Grenzbereich im Süden ist katalanisch, der Norden an den Pyrenäen baskisch.
Zum Schluß kann man sich noch fragen, ob die Ile des France, also der Bereich um Paris heute wirklich noch französisch ist oder eher zur islamischen Welt gehört.
Kein Wunder, daß Frankreich nie das Minderheitenstatut ratifiziert hat.
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* Deshalb hatte der Papst bei der Umsiedelung nach Avignon nie das Hl. Römische Reich verlassen.
Gegenüber den Ampeln kann sich der Herr Macron mit Sicherheit so gut wie alles erlauben. Umso verärgerter ist er darüber, dass er sich plötzlich an einer unerwarteten anderen Stelle die Zähne ausbeißt.
Frankreichs Politik lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Frankreich zuerst!
Deutschland zahlt und wird moralisch erpresst!
Die EU ist ein Mittel zur Durchsetzung französischer Interessen!
Der Euro ist der Franc 2.0!
Afrika gehört uns, wir können aber nichts mehr, so dass wir andere für unsere Ziele einspannen!
Amerika ist doof!
Flüchtlinge werden durchgereicht!
Es war höchste Zeig dass endlich mal jemand diesen arroganten Pinseln eine Ansage macht. Danke Georgia Meloni!
Eine sehr interessante Analyse, die den Blick weitet.
Oha, da hat Meloni aber ausgeteilt. Sie hat nicht unrecht damit, Frankreich ist in seiner Fantasie eine große Nation, heute nur durch Sponsoring aus Dummland.