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Proteste und Aufstand

Libanon: Der Zorn gegen Regierung und Hisbollah

10.08.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Nach der gigantischen Detonation im Hafen von Beirut ist ein gewaltiger Aufstand in dem Land losgebrochen. Das Volk rebelliert gegen jahrzehntelange Misswirtschaft und Korruption einer kleinen Elite, die sich offenbar um vieles sorgte, nur nicht um das Wohlergehen der Bürger.

Die Explosion von 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat im Hafen von Beirut hat ein riesiges Loch von 43 Metern Tiefe in das Hafengelände gerissen und eine gewaltige Druckwelle ausgelöst, die Häuser zertrümmerte und die Menschen darin durch den Raum schleuderte. Laut dem amerikanischen Institut für Geophysik (Virginia) war es wie ein Erdbeben der Stärke 3,3. Noch im 200 km entfernten Zypern soll man die Detonation soll man noch gehört haben. Dieselbe Explosion erschüttert nun auch das gesellschaftliche Zusammenleben im Libanon, jener einstigen »Schweiz des Nahen Ostens« mit ihrer eleganten Hauptstadt. Über 150 Menschen sind bei der riesenhaften Explosion ums Leben gekommen. Die ebenfalls schwer ramponierten Krankenhäuser kamen nicht nach damit, die 6.000 Verletzten zu verarzten. Hunderttausende sind obdachlos.

https://twitter.com/Baderd18Bader/status/1292154736402210816

Doch der Libanon stand schon vorher auf tönernen Füßen. Durch die Corona-Krise angetrieben, stieg die monatliche Inflationsrate im Juni auf 20 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Preise verdoppelt. Und weil der Libanon die meisten Bedarfsgüter importieren muss, wird sich bald die Frage stellen, wie man das noch finanzieren soll. Ebenso ist fraglich, wo man ankommende Güter und Lebensmittel überhaupt noch anlanden und lagern könnte. Der Hafen von Beirut ist ja ein planiertes Trümmerfeld.

Den Bürgern war die im wahrsten Sinne des Wortes brenzlige Lage schon bewusst, bevor eine Riesenladung Sprengstoff im Hafen von Beirut explodierte. Doch nun rufen sie nach Konsequenzen für das fahrlässige Handeln der Regierenden, ihre Korruption und Verantwortungslosigkeit. Sie sind nun auf den Straßen und fordern den sofortigen Rücktritt der gesamten Regierung. Riesige Massen sammelten sich auf dem zentralen Märtyrerplatz und blieben dort über Stunden. Verletzte gab es natürlich auch hier.

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In Beirut wurden, Balken an Balken, große Galgen aufgestellt. Man kann sich die Parolen der aufgebrachten Menschen dazu denken. Auf den Transparenten steht: »Tretet zurück oder lasst euch hängen.« Und: »Verschwindet, ihr seid alle Mörder.« Daneben brachen auch gewaltsame Aufstände los. Die Menschen erklären ihrem Staat den Krieg. Ein Polizist im Einsatz wurde getötet. Laut der staatlichen Agentur NNA wollte er Menschen helfen, die in einem Hotel im Zentrum Beiruts festsaßen. Dabei hätten ihn »randalierende Mörder« angegriffen.

Der Aufstand der »99 Prozent«

Laut dem Roten Kreuz wurden mehr als 200 Menschen verletzt. Das lenkt den Blick auf die Christen des Landes, die sich in besonderer Weise von den Unruhen bedroht sehen. Als Minderheit sind sie auf den Schutz der Administration angewiesen. Doch die einstige Bevölkerungsmehrheit ist längst im Schwinden begriffen, immer mehr junge Christen verlassen das Land. Die Explosion traf, so Marc Frings vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken, das fein austarierte Machtgefüge der verschiedenen Religionen. Wie die Detonation mit roher Gewalt über Beirut losbrach, so ist nun das Verfassungsgefüge des ganzes Libanons in Gefahr durch die losbrechenden Proteste.

Demonstranten versuchten, sich den Weg über Absperrungen zum Parlament zu bahnen. Steine und Brandsätze flogen. Beirut brannte. Schüsse sollen gefallen sein. Die Polizei reagierte mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummigeschossen. Auch die Armee kommt nun zum Einsatz, um die Demonstranten in Schach zu halten. Anderswo drangen Demonstranten in öffentliche und Regierungsgebäude ein, darunter mehrere Ministerien und auch das Gebäude der Bankenvereinigung. Ein Bild von Präsident Michel Aoun wurde zerschlagen. Das Außenministerium wurde von den Aufständlern besetzt. Ebenso marodierten sie sich ihren Weg in das Energieministerium, das allerdings als Hort der Korruption gilt. Stromausfälle in Tageslänge sind inzwischen eine Normalität.

Tatsächlich handelt es sich nur um die Wiederaufnahme der Proteste vom letzten Herbst, als die Libanesen schon einmal Reformen und die Übernahme von Verantwortung von ihren Politikern forderten. Jetzt ist der Ton schärfer geworden. Die Twitter-Parole »Knüpft ihnen die Schlinge« drückt das aus. Im Libanon sind die »99 Prozent« zu Revolutionären geworden, die von Galgen und Guillotinen sprechen. Auch Ältere stimmen den radikalen Forderungen zu. Es müsse wohl so passieren.

Am Samstag kündigte Premierminister Hassan Diab an, Neuwahlen anstoßen zu wollen. Zurückgetreten ist wegen der Ereignisse die Informationsministerin Manal Abdel Samad. Sie versuchte zugleich einen Teil des Zorns aufzunehmen und abzumildern und entschuldigte sich »bei allen Libanesen, die ihre Ziele nicht erreichen konnten«. Davor hatte schon der Außenminister das sinkende Schiff der Regierung verlassen.

Geberkonferenz mit Trump, Macron und Maas

Am Sonntagmittag traf sich erstmals eine Geberkonferenz zugunsten des Landes per Videoschalte. Emmanuel Macron hatte eingeladen. Frankreich fühlt sich dem Land durch Kolonialgeschichte und Francophonie verbunden. Auch Donald Trump nahm teil. Trump hatte direkt nach der Detonation von einem Anschlag gesprochen. Tatsächlich halten sich auch in diesem Fall Videos auf Twitter, auf denen angeblich ein verdächtiges Flugobjekt – vielleicht eine Drohne – im Anflug auf die Lagerstätte zu sehen sein soll. Trump berief sich auf Geheimdienstinformationen. Die internationale Presse bemühte sich, ihn zu widerlegen.

Doch ein starkes Dementi offizieller Vertreter gab es bisher auch nicht; es sei noch zu früh für eine abschließende Einschätzung, hieß es in London. Inzwischen kam heraus, dass auch die offiziellen Ermittlungen einen Anschlag nicht ausschließen. Für Deutschland meldete sich Heiko Maas in der Videokonferenz an. Die Bundesregierung hat schon im Vorfeld zehn Millionen Euro Soforthilfe zugesagt. Sogar das viel angefeindete Israel hat dem Nachbarstaat medizinische und humanitäre Hilfe zugesagt.

Der Libanon als mehr oder weniger festumrissene Identität verdankt sich der autonomen Provinz Libanonberg, die innerhalb des Osmanischen Reiches von einem christlichen Gouverneur verwaltet wurde. Später engagierten sich die Franzosen und errichteten das Protektorat Groß-Libanon. 1941 wurde das Land unabhängig. Die beiden ersten Jahrzehnte nach dem Weltkrieg waren eine Zeit des
Wohlstands und der politischen Stabilität für den Libanon. Er galt als die »Schweiz des Nahen Ostens« mit Beirut als Klein-Paris.

Allerdings hat das Land bis heute keinen Frieden mit Israel geschlossen und duldet die schiitische Terrorgruppe Hizbollah. Im Parlament führen deren Vertreter sogar die antiwestliche Opposition an. Hassan Diab wurde von Parteien der antiwestlichen Koalition mitgewählt, darunter die Hizbollah. Auch der christlich-maronitische Ex-General und heutige Staatspräsident Michel Aoun ist ein Repräsentant der Anti-Westler.

Doch wer auch immer das Land heute oder in Bälde regiert: Die Lage dürfte ungemütlich werden. Fortgesetzte Unruhen könnten leicht auf andere arabische Länder übergreifen, die unter ähnlichen Bedingungen von Oligarchie und Korruption leiden. Der sogenannte »arabische Frühling« könnte sich neu beleben und bald gar nicht mehr so »frühlingshaft« hoffnungsvoll sein. Die zurückgetretene Informationsministerin sah einen Wandel zum Besseren derzeit »außer Reichweite«.

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23 Kommentare

  1. Der Libanon befindet sich auf einem Höllenritt, der immer mehr Fahrt aufnimmt. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Bevölkerung in diesem rohstoffarmen Land mehr als verdreifacht, dazu kamen die syrischen Flüchtlinge. Heinsons Kriegsindex hat die kritische Grenze seit langem überschritten und iranische Brigaden, israelischer Geheimdienst, syrische Rebellen – sie alle destabilisieren eine taumelnde Gesellschaft, die vor Europas Haustür ins Chaos abgleitet. Vielleicht erlebt Zypern demnächst die Invasion der Bootsflüchtlinge?

  2. Hoffentlich kommt es bei uns nicht zu einer derartigen Katastrophe, bevor wir anfangen kritisch zu denken. Seit über 10 Jahren Merkelzeit bewegen wir uns ins Negative. Überall Fehler und Versäumnisse, die mit der Gießkanne und mit ungedeckten Schecks übertüncht werden , eine geübte Politikerstrategie , die auch für Merkel und ihre total überforderten, rückgratlosen Mitläufern aufgeht. Wenn dazu noch der derzeitige Gefälligkeitsjournalismus vieler Medien und der „Bildungsauftrag“ der ÖR diese chaotische Regierungsleistung unterstützen, darf man den normalen, hörigen Bürger keinen Vorwurf machen. Gefordert sind kritische Journalisten- wie hier, Junge Freiheit, NZZ und noch einige wenige – dies alles in richtige Bahnen zu lenken, um die kommende Katastrophe, wenn all die von Merkel ausgestellten ungedeckten Schecks zur Zahlung vorgelegt werden, abzumildern.

  3. Totales Staatsversagen, denn wer lagert denn mitten in der Stadt solche gefährlichen Stoffe mit hoher Sprengkraft, was ja auch noch bekannt war und trotzdem nichts geändert wurde.

    Hier tritt die ganze Unfähigkeit einer regierenden Klasse zu Tage und was die Detonation in Beirut anbelangt, so gibt es bei uns hierzulande auch Gebiete mit gleicher Sprengkraft, die erst zum Ausbruch kommen, wenn die Zeit reif ist und die Zündmechanismen zusammen passen.

    Hinzu kommt noch die Tatsache, daß der Libanon schon seit Jahren ein Auffangbecken für viele aus dem Nahen Osten geworden ist und mit der Menge und der Vielfältigkeit entsteht auch große Unordnung, die ein Land fast unregierbar macht und ein Beispiel für andere sein könnte, wie man es nicht machen sollte,

    Im übrigen ist nicht jeder Libanese der bei uns ankommt ein echter, die Mehrheit davon sind aus anderen Ländern und geben sich gerne dafür aus, weil man dadurch schneller bei uns Fuß fassen kann und weitere Prüfungen unterlassen werden, obwohl es dringend nötig wäre, zu wissen wer und aus welchem Land bei uns einreist, schon der eigenen Sicherheit wegen.

    • In China explodieren auch regelmäßig die Lagerhallen. Es muss nicht Staatsversagen sein sondern einfach Ignoranz. Vermutlich wussten die Hafenarbeiter gar nicht was sie da einlagern.

  4. Bei allem Mitgefühl und Schrecken über das vorgefallene, sollten die noch wachen Deutschen das Geschehen als Menetekel nehmen: was passiert, wenn man zuläßt, dass der eigene Staat in die Hände weniger Interessengruppen fällt. D ist auf dem besten Weg dazu, wenn es nicht schon unumkehrbar ist.

  5. Irgendwie auch eine „demographische Entwicklung“: Durch Zuwanderung und verschiedene Geburtenraten.

  6. Ich weiß nur: Hätten hier bei uns Demonstranten das Außenministerium gestört, wäre des Geschrei der Medien von Putsch etc rießengroß gewesen. Wenn es aber im Ausland ist, ist es super.

  7. Das kommt dabei heraus, wenn man die falschen Leute erst ins Land und dann sogar mitbestimmen lässt. Der Libanon zeigt, was uns blüht, wenn es bei uns mit der Toleranz so weiter geht.

  8. Die Bevölkerung des Libanon hat sich seit 1960 verdreifacht und die die Bevölkerungsmehrheit, die einmal ganz leicht christlich war, ist jetzt muslimisch. Die ehemalige Schweiz des Nahen Ostens kriegt jetzt Züge eines failed state. Man sehe und lerne.

  9. Kein Verständnis…..da gehen junge (vor allem Männer) Leute auf die Straße und werfen mit Steinen und zünden Autos und Gebäude an. Als ob es nicht schon genug Zerstörung nach der Explosion gab. Diese ganzen….sehr gesunden, starken und wohl-genährten Herren, könnten doch mal ein Schippe, Besen, Eimer in die Hand nehmen und ihre Energie am reinigen der Straßen und abtragen der abrissreifen Gebäude abarbeiten. Aber weit gefehlt…wofür hat man schließlich „westliche Helfer“ die ins Land kommen…erst mal nach Toten und Verschütteten suchen und dann alles wieder aufbauen. Zwischenzeitlich kann man sich ja mal wieder gegen das Regime wenden, Steine werfen und Rabatz machen. Bei aller Wut auf Misswirtschaft, Korruption und üble Verhältnisse in diesem Land….jetzt müssten genau diese Protagonisten mal in die Hände spucken und mit anpacken. Wird aber kaum der Fall sein. Wer die Mentalität des Nahen-Ostens kennt, weiß, dass diese Herrschaften sich grundsätzlich nicht gerne bücken oder schwere Arbeit leisten (Pauschalurteil….ja genau…nach reiflicher Erfahrung und nach vielen Erlebnissen). 250 Mio will man geben….für wen? Die Opfer? Die Infrastruktur? Die Versorgung? Ich glaube nicht daran…das wandert in die Taschen des Regimes…da kann Macron sagen was er will. Und die „jungen Männer“? Tja…einen Großteil wird man demnächst in Berlin, Frankfurt und Duisburg antreffen….wo sie sich „ihren Familien“ anschließen werden.

  10. Das Land ist ethnisch und kulturell zerrissen zwischen Gruppen, die nichts, aber auch gar nichts, miteinander gemeinsam haben. Außer einem geographisch zufällig ähnlichen Wohnort.
    Die Christen, Drusen und andere kulturelle Minderheiten werden, wie im Rest der arabischen Region bereits geschehen, abgeräumt (einfach weil sie zu wenige sind).
    Die Krisen der Region haben inzwischen die kulturelle „Entflechtung“ der Region weit vorangetrieben. Es entsteht ein riesiger, ausschließlich islamischer Raum, der sich dann noch in Schiiten und Sunniten untergliedert. Auch hier ist die kulturelle Separation weitgehend abgeschlossen.

    Das die Länder unter Korruption leiden wird sich nicht ändern. Das liegt auch in der kulturell/politischen Tradition. Es werden lediglich ab und zu die Schweine an den immer gleichen Trögen ausgewechselt. Ansonsten bleibt alles beim alten.

  11. Ein weiterer Wüstenstaat langfristig destabilisiert. Cui bono?

  12. Schon vor der fürchterlichen Explosion im Hafen von Beirut war die politische Situation im Libanon äußerst angespannt. Diversen Geheimdiensten in der nahöstlichen Szenerie dürfte die Lagerung großer Mengen von Sprengstoffen im Hafengebiet nicht entgangen sein. Dass bei Änderungen der Machtverhältnisse dieses Material Gefahr lief , in hochproblematische Hände zu geraten, z.B. der schiitischen Terrorgruppe Hisbollah, lag auf der Hand.
    Vor der Hauptexplosion gab es eine kleinere Explosion auf dem Gelände, die dann das Großereignis augenscheinlich auslöste. Ob Trump mit seiner schellen Verlautbarung richtig lag, dass ein Angriff auf die Lagerstätte des Sprengstoffes erfolgte, muß man abwarten bis entsprechende Untersuchungen an der Stätte des Horrors abgeschlossen sind.

    • Die Hisbollah soll den Hafen auch kontrolliert haben, da diese wie eine Regierung im Libanon fungieren soll.

      Ohne die Hisbollah soll im Hafen gar nix gelaufen sein. Gerade Hangar 9 und 12, die sehr nahe am Wasser liegen, soll so eine Art Tabu-Zone gewesen sein.

      Die Hisbollah geht dort recht gerne unbeaufsichtigt ihren Geschäften nach. Das ist eine Belade- und Entladezone nahe am Wasser gewesen. Dort kann selbst die libanesische Regierung ohne das Wohlwollen der Hisbollah nichts ausrichten. Im Hangar 12 fand auch die finale Hauptexplosionen statt.

      Libanesische Hafenarbeiter sagen auch, dass sie nie an Hangar 12 rankommen konnten, da strikt von der Hisbollah bewacht:

      https://www.fasfreedom.com/2020/08/lebanon-what-happened/

      Im israelischen TV wurde gesagt, dass die Hisbollah Waffen im Hafen eingelagert haben könnte. Im ganzen Land soll es Waffenlager von denen geben.

      Vor allem lagert die Hisbollah auch gerne Waffen in Wohngebieten von Zivilisten ein.

      Jedes Kind in Beirut weiß, dass die Hisbollah den Hafen kontrolliert. Da wird viel am Zoll vorbei ins Land rein- und rausgeschmuggelt. Die Terrororganisation der Hisbollah steht über dem Gesetz und kann dort schalten und walten, ohne dass da jemand groß dazwischenfunken könnte. Das ist schon länger ein riesen Problem dort.

      Der israelische Geheimdienst hat jetzt durchsickern lassen, dass die Terrormullahs in Teheran die humanitäre Krise und das aktuelle Chaos im Libanon jetzt dafür nutzen könnten, dass weitere Präzisionsraketen an die Hisbollah in den Libanon geschmuggelt werden:

      https://jcpa.org/hizbullah-bears-the-responsibility-for-the-beirut-disaster/

      Aus einer Quelle in Paris weiß ich, dass einige hochrangige Hisbollahterrorfürsten unmittelbar nach der Explosion nach Teheran geflogen sein sollen.

      Wichtig ist halt, dass man dem Iran ganz genau auf die Finger schaut. Ich bin sowieso schon länger der Ansicht, dass die Hisbollha aus dem Libanon entfernt werden muß.

      Der Hafen in Beirut diente nach israelischen Erkenntnissen vor allem dem Waffenimport aus dem Iran:

      https://besacenter.org/perspectives-papers/beirut-port-explosion/

      Der Terrorstaat Iran ist in meinen Augen einer der Hauptstörenfriede in der Region.

      Allein in Syrien haben die Mullahs 125 militärische Basen aufgebaut, was zeigt, dass hier die Terrorachse Beirut-Damaskus-Irak-Teheran gegen Israel ausgebaut werden soll:

      https://www.israelhayom.com/2020/08/09/turkish-study-maps-out-irans-entrenchment-in-syria/

  13. Das Problem in diesen Ländern ist ein kulturelles. Sie können eine neue Regierung wählen und vielleicht ist diese dann in Nuancen ein weniger besser oder schlechter, aber all die dahinterliegenden Probleme, etwa Korruption, Vetternwirtschaft, islamischer Radikalismus oder auch das Bildungsniveau ändern sich dadurch keinen Deut. Und so sind auch diese Proteste sinnlos.

    • Stimmt. R. Lynn gibt für den Libanon den Durchschnitts-IQ mit 86 Punkten an, was in Deutschland früher zum Besuch einer Förderschule qualifizierte, allenfalls für einen Hauptschulabschluss reichte.

  14. traurig aber wahr für die Menschen, die Politiker brauchen Libanon nur als Spiekball und Flüchtlingcamps….

  15. “ Das Volk rebelliert gegen jahrzehntelange Misswirtschaft und Korruption einer kleinen Elite, die sich offenbar um vieles sorgte, nur nicht um das Wohlergehen der Bürger.”
    Könnte auch eine Meldung von unserer geliebten Mainstreampresse im Jahre 2027 für Deutschland sein, spätestens dann greifen die massiven Rentenkürzungen und der Sozialstaat ist am Ende!!

  16. ….nur nicht zum Wohlergehen der Bürger….
    Das haben wir in Deutschland auch, zwar auf einem anderen Niveau aber vom Prinzip her nicht anders. Da kann man ja nur hoffen…..

  17. “Help us we are hostages in our country” na, willkommen im Club. Geht mir hier genauso.
    Erstaunlich, nur 150 Todesopfer. Bei den Bildern und Videos im Netz hätte ich mit mehr gerechnet. Viel los scheint ja in dem Hafen nicht gewesen zu sein. Kann auch sein, das da noch einige hinzukommen, von denen einfach nichts mehr zu finden ist.
    Jetzt braucht China nur noch die Trümmer zusammen zu schieben, damit die dort Ihren Hightec-Hafen für die neue Seidenstraße bauen können. Gibt bei jeder Katastrophe auch Gewinner.
    Bitter natürlich für die Hisbollah, die sich wahrscheinlich jahrelang für ihre Bombenbastelei an dem Zeug bedient hat, das jetzt in Rauch aufgegangen ist.
    Hier muss die EU unbedingt mit Hilfslieferungen für Nachschub sorgen (Ironie!?)

  18. Ich glaube nicht an eine politische Wende im Libanon. Die Leute wollen nur Dampf ablassen, weil sie Angehörige verloren haben, Verletzungen erlitten haben, Obdachlosigkeit befürchten und ihr Vermögen empfindlich verringert wurde, v.a. Immobilienvermögen.

    Jahrhundertelange Entwicklungen wie z.B. die Streitigkeiten zwischen Sunniten und Schiiten vor Ort, von anderen Gruppen gar nicht zu reden, lösen sich nicht einfach in nichts auf, weil einen die gemeinsame Katastrophe verbindet. Ich glaube es erst, wenn die Koranschulen durch allgemeinbildende Schulen ersetzt werden und die Bürger Libanons einen Bildungseifer an den Tag zu legen beginnen, der denen Singapurs in nichts nachsteht, unter dem obersten Motto: „Ökumene der gemäßigten weltlichen Muslime, mit Toeranz gegenüber Andersgläubigen“. Sehe ich noch nicht.

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