<
>
Wird geladen...
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 28 – Demens und Hybris

14.07.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Alle Welt pilgerte nach Washington, „Biden gucken“, und der alte Joe hat sie nicht enttäuscht. Dabei wäre fast untergegangen, wie lustig es in Schland ist: Annalena will nicht Kanzlerin werden, obwohl die Grünen bei 11 Prozent liegen …

Wie wird man seinen Kanzler oder Präsidenten los? Diese Frage stellen sich die Demokraten in den USA, und vielleicht können unsere Spezialdemokraten ja helfen. Bei Willy und Helmut half das ‚Instrumente zeigen‘ im Hinterzimmer (durch Wehner) oder der Koalitionspartner FDP (Fahnenflucht). Beim verrückten Joe muss wohl der Hausarzt ran. Gerade erst wollte Biden bei einem „vor allem von Schwarzen gern gehörten Radiosender“ seine volle Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen und schmeichelte sich ein mit den Worten, er sei ja selbst die „erste schwarze Frau, die mit einem schwarzen Präsidenten amtierte“.

♦ Nun wird die Nato 75 Jahre alt, obwohl Jungsozialist Olaf Scholz alles daransetzte, ihr den Garaus zu machen. Aber das ist lange vorbei, heute meldet Scholz als Kanzler stolz vor der deutschen Geschichte und seinen Nato-Kameraden nunmehr das Erreichen der zwei Prozent-Quote bei den deutschen Militärausgaben. Das sollen ihm Frankreich, Italien und Spanien erst mal nachmachen. Die zuständigen Damen und Herren zieren sich nämlich noch, schließlich müssen sie zuerst an ihre heimische Bevölkerung denken beim Geldraushauen. Wegen Scholz kam aber eh keiner zum Gipfel, alle wollten nur Biden gucken. Hört man noch ein paar Tassen im Schrank, wenn er sich bewegt? Findet er den Weg zum Podium allein?

♦ Und dann kam er natürlich, der Moment, auf den alle gewartet hatten: Joe Biden stellte seinen Vasallen den Mann vor, „der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit hat. Meine Damen und Herren, Präsident Putin!“ Es war allerdings Selenskyj, den er ans Mikrofon rief, aber diesmal kann man Joes Schnitzer sogar nachvollziehen. Weil der Ukrainer immer in Räuberzivil herumläuft, ordnete Bidens Langzeitgedächtnis ihn automatisch als Schurken ein, und weil der Schurke im Nato-Stück nun mal Putin heißt, stellte er Wolodymyr eben als Wladimir vor.

♦ Schön zu sehen, dass sich der alte Joe und sein Herausforderer Trump besser verstehen, als das bei uns in den Gazetten steht. „Ich hätte nicht Vizepräsident Trump als Vizepräsident ausgesucht, wenn ich nicht glauben würde, sie hätte das Zeug zum Präsidenten.“ Bleibt nur die Frage nach dem richtigen Pronomen. Und wie heißt gleich Joes Vizepräsidentin? Kamala Trump? Donald Harris?

♦ Bei allem Säbelrasseln wollen die USA übrigens so lange wie irgend möglich einem direkten Schlagabtausch mit Russland aus dem Weg gehen, deshalb sollen Putin neue Ziele in Deutschland schmackhaft gemacht werden. Die SPD hat schon „Danke“ gesagt zur Stationierung von neuen Marschflugkörpern.

♦ Während alles nach Plan läuft, stört nur dieser Friedenshansel Orbán, der die Ukraine, Russland und China bereiste und Trump aufsuchte, um Verhandlungsmöglichkeiten auszuloten. Wie steht die EU denn nun da? Frieden statt ‚Nun brausen nach Osten die Heere ins russische Land‘? Wo alles so schön vorbereitet ist? Also wird überlegt, wie man Orbáns Ratspräsidentschaft verkürzen, auf jeden Fall aber torpedieren kann. Besteht nicht eindeutig eine „Gefahr einer schwerwiegenden Verletzung von Grundrechten durch einen Mitgliedsstaat“ (Artikel 7 der „EU-Verfassung“)? So kurz vor dem Endsieg? Tsss.

♦ Krimifreunde dürften enttäuscht sein vom neuen Schurkenstück, das ihnen der Spiegel verkaufen will. „Mehrere Männer, die aus unterschiedlichen Ländern der ehemaligen Sowjetunion stammen, darunter mindestens ein Russe“ (so geht’s wenigstens schon mal gut los), wollten den Chef der Rüstungsschmiede Rheinmetall umbringen und wurden deshalb „von den Sicherheitsbehörden ins Visier genommen“. Verdächtige sollen sich schon in der Nähe der Düsseldorfer Konzernzentrale aufgehalten haben. Hm. So ist es wenigstens mäßig spannend, aber dann heißt es „für Festnahmen sei die Hinweislage allerdings nicht ausreichend gewesen.“ Das hätte der Relotius besser gekonnt. So bleibt nur eine Art Schundroman. Die CIA raunt was Richtung CNN, der Spiegel greift auf, und Nancy Faeser kommentiert „Wir werden uns nicht einschüchtern lassen“. A geh!

♦ Natürlich muss man ausländischen Fachkräften was bieten! 52,6 Prozent Abgaben? Die deutsche Einkommensbelastungsquote für einen durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalt ist doch niemandem zuzumuten! Deshalb plant die Regierung, Fremdarbeitern mit Fachkenntnissen drei Jahre lang weniger Steuern abzuknöpfen als einheimischen Spezialisten. Gemach, gemach! Die SPD verspricht, sich „mit den einzelnen angedachten Maßnahmen zu beschäftigen und diese auf Wirkung und Sinnhaftigkeit zu überprüfen.“ Und wenn dann noch ein Gleichstellungs-Jurist dazukommt, ist die Ente wieder vom Teich.

♦ Außerdem wirkt Nancy Faesers Abschreckungspolitik. „Wenn mich jemand fragt, würdest Du Deine Tochter in Spanien um 23 Uhr rauslassen oder in einer deutschen Großstadt“, so der Fußball-Facharbeiter Toni Kroos, „wäre ich eher bei Spanien.“

♦ Sondermeldung über alle deutschen Sender: Annalena Baerbock will nicht die nächste Kanzlerin werden. Ein Schock für unsere politischen Beobachter, auch wenn beim Focus ein Experte tröstet, Frau Baerbock sei doch erst 43 Jahre alt und „kann noch sehr häufig als Kanzlerkandidatin antreten“. Dennoch rätseln Deutschlands Journos über die Gründe von Annalenas großzügigem Verzicht. Dabei ist es doch watscheneinfach! Zunächst einmal hat Annalena den besten Job, wo gibt, wenn man keine Flugangst hat. Heute Fidschi, morgen Rio de Janeiro, shoppen in New York, mittags Käffchen an den Champs Élysées. Was ist dagegen schon Richtlinienkompetenz? Nur der Laie grübelt: Kann man mit 11 Prozent Kanzler werden?

♦ Apropos. Schizophrenie ist eine Erkrankung, die zu Phasen führt, in denen die Welt anders wahrgenommen wird, heißt es auf gesund.bund.de, einer Unterabteilung aus dem Hause Karl Lauterbach. Die Symptome können etwa Wahnideen und Halluzinationen sein. Hm. Mal sinnieren: Da klingelt bei uns sofort „grüner Kanzler“ und „Klimawandel“. Aber was ist mit dem Fall, bei dem die Unions-Innenminister zum gefühlt tausendsten Mal einen „Masterplan“ für ein Umdenken in der Asylpolitik vorlegen („Dresdner Erklärung“), während Parteichef Merz mit den Grünen zusammengehen will? Fällt das unter Schizophrenie? Und wenn ja, bei wem? Merz oder den CDU-Innenministern?

♦ Sicherlich hat die Staatsanwaltschaft Halle alle Hände voll zu tun mit diesem Höcke und was der so alles gesagt haben soll. Aber es wäre andererseits doch mal eine gute Idee, sich auch mit dem Fall des widerlichen 36-jährigen „polizeibekannten Hallensers“ (Bild) zu befassen, der einer betagten Dame (84) mit Anlauf vor den Kopf getreten hat. Und der immer noch auf freiem Fuß ist. Habt ihr denn keine Urlaubsvertretung bei der Staatsanwaltschaft?

♦ Kennen Sie Herrn Dirk Pejril. Nein? In Hannover ist der weltberühmt als Chef des niedersächsischen Verfassungsschutzes, ins Amt berufen vom noch berühmteren SPD-Pistorius. Weil die Verfassung in Niedersachsen nicht ernsthaft bedroht ist (AfD in Umfragen nur bei 21 Prozent), müssen sich die Jungs und Mädels vom Dienst halt eine andere Beschäftigung suchen. Wie diese: Eine Kampagne gegen den sogenannten „Stolzmonat“ („rechtsextremistisch“!), der uns bisher nicht weiter aufgefallen war. Wir dachten zudem, es handele sich um den „Scholzmonat“, und der wird ja wohl nicht verboten sein.

♦ War es Thomas von Aquin, der gesagt hat „Dummheit ist Sünde“? Und was ist dann für Sünder wie die „christlichen Sozialwissenschaftler“ aus Münster vorgesehen, die predigen, die „AfD ist für Christen unwählbar“?
Fünfhundert Vater Unser, verteilt auf fünf Tage? Wir sind im kanonischen Recht nicht zuhause, aber der Herrgott dürfte in jedem Fall den Aufenthalt im Fegefeuer deutlich verlängern.

Schönes Wochenende!


Nicht genug? Lesen Sie Stephan Paetow täglich auf
https://www.spaet-nachrichten.de/

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

17 Kommentare

  1. „Zunächst einmal hat Annalena den besten Job, wo gibt, wenn man keine Flugangst hat. Heute Fidschi, morgen Rio“ — Wenn inzwischen einige Juristen den Frevel begehen, über die Rechtmäßigkeit von „Freikarten“ der Politprominenz für die gegenwärtigen EMSpiele zu fachsimpeln, schon Korruption oder „nur“ Untreue oder zu besteuernder „Vorteil“, wie verhält es sich dann mit der Staatsfliegerei nach entsprechendem Fußballspiel-Besuch, zB von Scholz, oder auch ACAB ab Frankfurt / M trotz „grünem“ Nachtflugverbot gen Luxemburg?

  2. „Meine Damen und Herren, Präsident Putin!“
    Da müsste der russische Präsident Herr Putin eigentlich beleidigt sein. Aber es ist davon auszugehen, dass Herr Putin den aktuell noch regierenden amerikanischen Präsidenten, wie viele andere auch, eh nicht für ganz voll nimmt. Nur gut, dass Herr Putin nicht im Räuberzivil rumläuft, sondern immer sauber gekleidet, gut gepflegt und sauber rasiert bei solchen Anlässen auftritt. Davon könnten sich auch so manchen deutsche Minister eine Scheibe abschneiden.   

  3. Man liest so einiges in der Lügenpresse über einen angeblichen von Russland geplanten Anschlag auf den Chef der Rüstungsschmiede Rheinmetall. Viele wirre und krude Behauptungen, haltlose Anschuldigungen, wilde Spekulationen und sonstigen Müll. Es ist eigentlich wie immer, nur die zweifellosen Beweise werden von den Verschwörungstheoretiker wie schon so oft nicht vorgelegt.
    Russland bezeichnet die unbelegten Vorwürfe und Unterstellungen übrigens als klassische deutsche Fake News. Und so lange keine zweifelsfrei Beweise vorgelegt werden bleiben es auch reine Fake News.  

  4. Annalena Baerbock will nicht die nächste Königin Kanzlerin werden. 
    Tja, gestern habe ich Lotto gespielt und mir trotzdem gesagt, dass ich gar nichts gewinnen möchte.
    Und was ist passiert?
    Nun, keine einzige meiner Zahlen stimmte mit den gezogenen überein 😂

  5. Demens und Hybris – in voller Aktion
    Wahnsinn du hast einen Namen – Deutschland
    Nackte Frauenbrust Kampagne – zur besten Sendezeit im ÖRR um 20.15
    Die Frauenbrust gehört doch zur Frau, warum sollte man die nackte Frauenbrust also nicht zeigen, sagen Femministinen. Wenn man die Warzen dann täglich massiert werden die Brüste besonders schön, so zu hören in der ÖRR-Reportage.
    Da fällt mir gerade ein, was zum Manne gehört. Ich habe beschlossen es in Zukunft öffentlich zu zeigen, denn es gehört doch zum Manne.
    Grenzkontrollen
    Dürr/ FDP und Herrman/ CSU und viele andere sprechen sich dafür aus, die zur WM eingeführten Grenzkontrollen auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Wer ist dagegen? Natürlich die linksextremistische Antifa-Nanzy.
    Steuervergünstigung für „Fachkräfte“ 😉 – vom Handwerk unerwünscht
    Gerade Vertreter des Handwerks die sich doch drüber freunen sollten, sind dagegen, einzelen Gruppen von Arbeitnehmern unterschiedlich diskriminierend zu behandeln
    Volle Wartezimmer in Hausarzt-Arztpraxen erwünscht
    Um unnötige !!! Arztbesuche zu vermeiden, will der Chef der Kassenärtzlichen Vereinigung einen Bonus einführen für jene die als Erstes immer zum Hausarzt gehen. Also doch zum Arzt gehen. Herr lass‘ Verstand regnen.
    Wohnungen zu bauen, verboten – für das Klima 😉
    frei werdende Flächen der Bahn dürfen nicht anderweitig genutzt werden, wie z.Bsp. in Stuttgart geplant, tausende Wohnungen zu errichten
    Links orientierte und femministische junge Frauen
    sind in der überwiegenden Mehrzahl unverheiratet (FOCUS)

  6. Ein wieder besonders gelungenes Abbild des wöchentlichen politischen Irrsinns um uns herum. Wenn man darüber nicht völlig verrückt werden will braucht man ganz viel mentale Stärke (und viel Alkohol)! Besonders gelungen aus meiner Sicht der Absatz zu diesem schrecklichen „Friedenshansel“ Orban! Wo kommen wir denn da hin, wenn hier plötzlich jemand ernsthaft deeskalieren will? Entsprechend schnell wurde offiziell reagiert und sowohl von Berlin als auch von Brüssel klargestellt, dass der Mann nicht die EU vertritt. Das verstehe ich jetzt aber wieder nicht, was ist er denn dann als EU- Ratspräsident, lediglich der Pförtner?

  7. Ehrlich gesagt, verstehe ich die Worte von Frau Baerbock bzw. ihren Sinngehalt nicht.
    Ich versuche mal, den Sachverhalt auf mein eigenes kleines bürgerliches Leben zu übertragen:
    Nur mal angenommen, ich wäre Verkäuferin im Einzelhandel (ich möchte KEINE dieser Angestellten damit herabwürdigen, nur damit das klar ist!), verzichte aber pro forma schon mal prophylaktisch auf ein Amt, das ich nie ausfüllen könnte/würde, sei es über Kompetenzen/Möglichkeiten/Ausbildung/Zustimmung/Vertrauen in entsprechende Fähigkeiten…

    Dann könnten auch ca. 95% der Deutschen das Gleiche tun – einfach mal in den Raum schmeißen, dass sie nicht für eine Kanzlerkandidatur zur Verfügung stehen.
    Welchen Unterschied würde es zu Frau Baerbock machen?
    Und warum vermelden die Medien, dass Frau Baerbock eben das nicht beabsichtigt, was sie mit (hypothetisch) 95% der Menschen in diesem Land vereint, die immerhin einsichtig und selbstdenkend in der Lage sind zu erkennen, dass sie niemals ‚Kanzler können‘?

    Warum hebt Frau Baerbock etwas hervor, was sich förmlich über unterschiedliche Faktoren hinweg förmlich ausschließt?
    Ein öffentlicher Verzicht auf etwas, dessen Schuhe ihr sowieso zu groß wären und das sie nie auch nur im Traum bekommen würde?

  8.  Natürlich muss man ausländischen Fachkräften was bieten! 52,6 Prozent Abgaben? Die deutsche Einkommensbelastungsquote für einen durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalt ist doch niemandem zuzumuten! 

    Der durchschnittliche Arbeitnehmerhaushalt hat 52,6 % Abgaben?
    Da muss man ganz schön tricksen, um das so darstellen zu können und auf der Seite steuerzahler.de hübsch dargestellt wird. Die ganze Rechnung ist schon deshalb grober Unfug, weil völlig unterschiedliche Steuerabgaben fällig werden; oder hat ein Arbeitnehmer mit einem Bruttogehalt von 1800,– € den gleichen Einkommenssteuersatz wie jemand mit einem Einkommen von 5500,– € ? Ganz sicher nicht.
    Richtig witzig wird es dann, wenn Verbrauchssteuern, die praktisch vom Konsum abhängig sind, gleich mal mit aufgeführt werden. Am allerbesten ist dann, dass Rundfunkgebühren als Steuern deklariert werden, was faktisch falsch ist, denn das wurde längst von Gerichten geklärt. Würde man nämlich von Seiten des Staates eine Rundfunksteuer verlangt, wäre das ganze Konstrukt nicht Verfassungskonform und er ÖRR längst Geschichte.
    Regelrecht idiotisch wird es dann bei der Aufzählung, in der man einem Singlehaushalt ein Einkommen in Höhe von 5.108,– €, einem Nicht-Single-Haushalt sogar schon 8.865,– € andichtet. Der durchschnittliche Arbeitnehmer verdient demnach 7.599,– € brutto – Monat für Monat, Jahr für Jahr.
    https://www.steuerzahler.de/belastungsbarometer/
    Richtig verrückt wird es dann, wenn bei diesen Fantasiezahlen dann auch noch ganz einfach »Einkommen aus selbstständiger Arbeit und aus Vermögen« enthalten und beim zuletzt genannten Durchschnittshaushalt mit 144,– € angegeben werden.
    Richtig interessant wird es dann, wenn es um die Grundsteuer geht, die ein Nicht-Single-Haushalt angeblich zahlt – man hat praktisch nur die angesetzte Grundsteuer verdoppelt. Unseriöser gehts kaum; dabei ist ohnehin die Frage, um welche Grundsteuer es sich da eigentlich handelt? Meint man die Grundsteuer A, unterstellt man, dass jeder ein Grundstück oder auch ein eigenes Haus besitzt, was völliger Unfug ist.
    https://www.bbx.de/grundsteuer/grundsteuer-a-b/
    Grundsätzlich müssen wenigstens zwei Gruppen herangezogen werden:
    Arbeitnehmer, die einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen und der »Klasse« der Arbeiter repräsentiert, die nächste Klasse wären Besserverdiener wie Angestellte, Ärzte oder Juristen sowie vom Staat angestellte Arbeitnehmer im Beamtenverhältnis ab Besoldungsstufe A 12. Man kann nun nicht einfach daran gehen und das Einkommen eines Handwerkers, mit dem eines Richters vergleichen, doch genau das wird einfach zusammengelegt um auf ein »Durchschnittseinkommen« zu kommen.
    Richtig dick kommt es dann, wenn der Bund der Steuerzahler Entlastungen fordert – und zwar für alle! So soll am Ende der »kleine« Arbeiter, der ein Brutto von vielleicht 2200,– € erreicht (was ein großer Teil gar nicht erst erreicht) für die zahlen, die man ohnehin schon bevorzugt, weil die Beitragsbemessungsgrenze sie davor schützt, ab einem bestimmten Einkommen die Sozialversicherungsbeiträge nicht weiter ansteigen zu lassen. Die Beitragsbemessung grenze, wird übrigen jedes Jahr »angepasst«, sodass diejenigen, die alles andere als viel verdienen, diese Last auch aus ihrer Tasche zahlen müssen.
    Beitragsbemessungsgrenze 2024:
    West: 7.550 €/Monat (= 90.600 €/Jahr)
    Ost: 7.450 €/Monat (89.400 €/Jahr)
    https://www.finanztip.de/beitragsbemessungsgrenze/
    Das heißt also, dass jeder, der unter diesen Einkommen liegt, Sozialversicherungsbeiträge nach Einkommen zahlt, aber derjenige, der diese Beitragsbemessungsgrenze überschreitet, nur den Höchstsatz zahlen muss. Und selbst wenn das Gehalt monatlich 20.000,– € betragen würde, ändert sich an der Höhe des Sozialversicherungsbeitrags nichts! Und weil der Staat nichts zu verschenken hat, zahlen die weniger als die Beitragsbemessungsgrenze verdienen.
    Diese Bevorzugung der Besserverdiener greift bei der Renten- und Arbeitslosenversicherung wie auch bei den Krankenkassenbeiträgen.
    Jetzt muss man sich anschauen, wer oder was der Bund der Steuerzahler eigentlich ist:

    Unter der Überschrift „So setzen wir uns für Unternehmer ein“ wird auf der Webseite des BdSt erläutert: „Wir vertreten die Interessen von Unternehmen und Betrieben in der Politik – mit guter Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen“.

    Der Steuerexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Stefan Bach, hält den BdSt nicht für unabhängig:

    »Tatsächlich repräsentiert er [der Bund der Steuerzahler] vor allem mittelständische Unternehmer, Freiberufler und Besserverdiener, die ihn über Beiträge und Spenden finanzieren. Lobbying und Kommunikation sind vor allem auf einen schlanken Staat und niedrige Steuern ausgerichtet. So fordert der Bund der Steuerzahler gerne und laut Steuersenkungen bei Einkommensteuer und Unternehmensteuern oder die Abschaffung des Solidaritätszuschlags, was vor allem Wohlhabende entlasten würde. Missstände im Steuerrecht und in der Finanzverwaltung, etwa Steuervergünstigungen oder die verbreitete Steuerhinterziehung bei Kapitaleinkünften, die in erster Linie wohlhabende Steuerzahler betreffen, werden dagegen nicht thematisiert. Auch die eigentlich richtige und wichtige Kritik der öffentlichen Verschwendung ist häufig an spektakulären Einzelfällen orientiert und wenig konstruktiv«.

    https://lobbypedia.de/wiki/Bund_der_Steuerzahler
    Mit dieser Information im Hinterkopf sollte doch jedem klar werden können, dass diese ausgegebenen Zahlen überhaupt nicht zutreffend sein können und es nicht um den »kleinen Arbeitnehmer« geht, sondern ausschließlich um diejenigen, die ohnehin mehr als genug haben.
    Der Bund der Steuerzahler ist alles, aber ganz sicher nicht auf der Seite derer, die an den letzten Tage des Monats genau hinschauen müssen, was sie wofür ausgeben können. Mit einem Brutto von 5.000,– € muss sich niemand wirklich Sorgen darüber machen.
    Aus diesem Grund möchte ich den Autoren Stephan Paetow darum bitten, bei solchen Themen erst einmal richtig zu recherchieren; ganz besonders, wenn es um irgendwelche »Statistiken« geht, die etwas beweisen sollen. Eine echte Statistik würde nämlich deutlich unterscheiden und nicht kleine Gehälter mit Einkommen jenseits der Beitragsbemessungsgrenze in einen Topf werfen, um daraus ein Ergebnis zu zaubern, das überhaupt nicht auf die »kleinen Arbeitnehmer« zutreffend ist.
    Da werden (bewusst oder unbewusst) die Steuervorteile derer »vergessen«, die ein höheres Einkommen haben. Wer ein hohes Einkommen hat, kann z. B. in Aktien investieren. Die erzielten Gewinne müssen dabei mit nur 25 % versteuert werden.
    Das beste dann zum Schluss:

    Nach dem Einkommensteuertarif richtet sich die von Ihnen zu zahlende Einkommensteuer. Der Einkommensteuertarif ist im Jahr 2023 wie folgt gestaltet:

    Ihr zu versteuerndes Einkommen bleibt bis zur Höhe des Grundfreibetrags steuerfrei. Der Grundfreibetrag beträgt im Jahr 2023 10.908 € für Ledige und 21.816 € für Verheiratete.

    Ab einem zu versteuernden Einkommen von 10.909 € bei Ledigen und 21.818 € bei Verheirateten beträgt der Steuersatz von 14 % (Eingangssteuersatz).

    Überschreitet Ihr zu versteuerndes Einkommen den Betrag von 62.810 € (Ledige) bzw. 125.620 € (Verheiratete) beträgt der Steuersatz 42 %.

    Ab einem zu versteuernden Einkommen von 277.826 € bei Ledigen und 555.652 € bei Verheirateten beträgt der Steuersatz 45 % (Spitzensteuersatz).

    https://finanzamt-bw.fv-bwl.de/,Lde/Startseite/Service/Wie+hoch+ist+die+Einkommensteuer_
    Jetzt kann jeder selbst einschätzen, ob die gemachte Aussage, dass eine Abgabenlast von 52,6 % besteht, überhaupt für sich selbst zutrifft. Der Großteil der Leser von TE werden wohl zu dem Schluss kommen müssen, dass es auf sie nicht annähernd zutrifft; selbst dann nicht, wenn man ihr Einkommen verdoppeln würde!
    Nicht jeder zahlt Tabaksteuer, Kfz-Steuer, Renn- und Lotteriesteuer, Erbschaft- und/oder Hundesteuer, Kaffeesteuer, Alkoholsteuer, Bier- und Sektsteuer, Luftverkehrssteuer oder den Rundfunkbeitrag (Befreiung aufgrund zu niedrigen Einkommens oder wegen Blindheit und/oder Taubheit).
    Wo der Bund der Steuerzahler dann auch noch trickst, ist der Punkt, dass man einerseits den Punkt »Umsatzsteuer« aufführt, die für alle Waren und Dienstleistungen gezahlt werden müssen und dann einen zusätzlichen Punkt »von Unternehmen in überwälzte indirekte Steuern.«
    Doch was sind »indirekte Steuern« eigentlich?

    Indirekte Steuern

    Steuern, die durch den Kauf von Waren mit erhoben werden und im Kaufpreis enthalten sind. Der Käufer, der die Steuer letztlich tragen soll (Steuerträger), zahlt sie mit, der Verkäufer überweist als Steuerschuldner und Steuerzahler den Steueranteil an das Finanzamt. Beispiele sind die Umsatzsteuer bei jedem Produkt, die Mineralölsteuer bei Benzin, die Tabaksteuer bei Zigaretten (Gegenteil: direkte Steuern).

    Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.

    https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19711/indirekte-steuern/
    Damit hat der Bund der Steuerzahler der Gesamtsumme mal eben zusätzlich die Summe von 63,32 € hinzugefügt, wobei doch die Umsatzsteuer längst berechnet wurde! Ziehen wir einmal die Summen für die Positionen ab, die nicht jeder zahlt und sich insgesamt auf 51,72 € belaufen, dann noch die eingefügten 63,32 € einbeziehen, kommen wir auf satte 115,04 €.
    Jetzt wäre die Höhe der Abgabenlast bei einem Single bei »nur noch« gerundet 46,44 %; immerhin ein Unterschied von 6,16 %.

  9. Wer regelmäßig die Nachrichten des ÖRR konsumiert, dürfte mittlerweile Waffenexperte sein. Haubitzen, Panzer, Taurus, Marschflugkörper, Granaten usw. wird alles regelmäßig vorgeführt. Und die Deppen vor der Flimmerkiste freuen sich auch noch, was wir alles schönes haben oder haben werden. Mir fällt dann immer eine Geschichte meiner Mutter aus ihrer Kindheit ein. Ihr älterer Bruder bekam noch vor Ausbruch von WK 2 einen Spielzeugbomber zu Weihnachten geschenkt. Der wurde am Kronleuchter befestigt, flog Kreise und warf dabei Spielzeugbömbchen ab. Was für ein Spaß! Es sollte nicht lange dauern, da musste meine Großmutter jede Nacht mit ihren drei Kindern aus der Stadt in die Wiesen außerhalb flüchten. Da war der „Spaß“ vorbei.

  10. Wow- Alles drin an Wahnsinn. Denkt mal 10 Jahre zurück. Schon die Erzählung einer einzigen der obigen Glossen hätte gereicht , um für verrückt erklärt zu werden. Es ist aber alles Realität. Wer hier nicht verrückt wird ist selber schuld.

  11. Schade, das war eine traurige Woche. Hat uns doch Frau Baerbock kundgetan, dass sie auf das ihr zustehende Kanzleramt großzügig verzichtet. In jeder noch so unwichtigen Tageszeitung war es zu lesen. Als Aussenminister*IN hat sie doch bewiesen, über welche Fähigkeiten sie verfügt. Gerade noch vor wenigen Tagen hat sie die Fidschi-Inseln vor dem Untergang bewahrt. Der Rest der Welt durfte mit ihren schönen und teuren Bildern am Meer daran teilhaben. Oder ihre Reise mit den Klohäuschen nach Afrika. Damit hat sie den Umsatz von Dixi-Toiletten ins Unendliche getrieben. So geht globale und erfolgreiche Wirtschaftspolitik.
    Mit dem Verzicht auf das erste und weltweit einzige feministische Kanzleramt wird der ganzen Welt ein großer Verlust beschert. Für Deutschland fehlt ein Exportschlager, der den Rückgang im Exportgeschäft locker um ein Mehrfaches kompensiert hätte. Der Robert hätte sich daran ein Beispiel nehmen können. Seine Klimapolitik kommt ja im Rest der Welt überhaupt nicht an. Vielleicht hätte er mehr Erfolg, wenn er Windräder zusammen mit einem Klohäuschen anbieten würde.
    Für den Rest der Welt fehlt der Maßstab wie denn feministische Demokratie funktioniert. In Nordkorea, aber auch in Russland hat man schon ganz sehsüchtig darauf gewartet. Da kann der Orban noch so oft nach Moskau fliegen. Annalena, kannst Du dir das noch mal überlegen. Mit 11% oder auch unter 10% bei der nächsten BT-Wahl hättest Du noch immer die besten Chancen.

  12. In Köln laufen nordafrikanische marodierende Banden durch die Straßen und klauen, was ihnen in die Hände fällt! Die Dritte Welt ist schon längst da!

  13. Ich glaube ja das Anna und Joe Zwillinge sind!!! Die hauen im Minutentakt einen Brüller nach dem anderen raus und sind sich dessen aber nicht bewußt. Oder ist Joe nur die alte männliche Version von Anna Lenchen?

  14. Wieso sind nicht die „guten“, sondern die „boesen Diktatoren“ wie Trump, JinPing, Orban, Wagenknecht, Weidel, Erdogan, etc. foermlich besessen vom Frieden ?

    • Die „Guten“ kämpfen ja auch eisern gegen den Klimawandel! Da ist nun mal eine Waffe das beste Mittel! 😉

    • Herr Lafontaine hat sich ähnlich geäußert. Rechte Nationalisten wollten ein Mal Krieg. Heute wollen die Linken ihn.
      Aber wie sagte doch einst Orwell: Krieg ist Frieden.

  15. Also ich gehe in dem einen Punkt mit Baerbock mal völlig d’accord und hatte längst darauf verzichtet, sie auch nur als Kanzlerkandidatenanwärterinnenmaterial zu sehen. Für Habeck, Lang, Nouripor und das ganz übrige grüne Personal gilt das ebenso.

Einen Kommentar abschicken