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Perspektivlos

Kuratorium Unheilbares Deutschland. Ein Manifest.

17.08.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Paradox: Der Spaltung Deutschlands folgte die Spaltung der wiedervereinten Gesellschaft. Es gibt mehr Trennendes als Gemeinsames - in Ost und West.

Erinnern Sie sich noch an das Kuratorium Unteilbares Deutschland? Wir gehen auf den dreißigsten Jahrestag des Mauerfalls zu und auf ein Desaster der klassischen Bonner Volksparteien bei ostdeutschen Landtagswahlen. Gegen die ihrer Stärke nach ostdeutschen Regionalparteien AfD und Die Linke kommen sie auf keinen grünen Zweig, obwohl sie sich gerade darum so sehr bemühen. Okay? Dann gleich noch ein Scherz, der leider keiner ist: Es wird Zeit für die Gründung des Kuratoriums Unheilbares Deutschland. Hier ist sein Gründungsmanifest.

I.

Die historischen Stadtkerne strahlen, Gewerbeparks und Einkaufszentren an allen Ecken, unvergleichlich niedrige Lebenshaltungskosten und fast überall herrlich viel Platz und gute Luft. Was wollt ihr denn noch?

II.

Es war eine Illusion zu glauben, man müsse nur genug Geld in die neuen Bundesländer stecken, um die innere Einheit zu vollenden. Noch größer war die Illusion, man könne die Einheit von oben in Kraft setzen. Die Vereinigung zweier Staaten ist nicht dasselbe wie die Vereinigung zweier Gesellschaften. Mentalitäten sind zäher als Institutionen und Gesetze. Es ist nicht die erste Fusion, die scheitert.

III.

Es rächt sich, in den Ostdeutschen arme, gedemütigte Wesen gesehen zu haben, die besonderer Rücksicht bedurften. Sie haben gespürt, was es war: Geringschätzung im Zeichen von P.C.. Bedurfte früher die Wahrheit über den Osten der Zustimmung der Ossis, ist es heute umgekehrt: Die widerspenstigen Ossis, vor allem, wenn sie AfD wählen, dürfen beschimpft werden. Sie haben noch immer nicht kapiert, wie Demokratie geht.

IV.

Die viel beschworene innere Einheit ist heute kaum noch ein Problem zwischen Ost und West, sondern zunehmend zwischen einander fremd gewordenen Ostdeutschen. Paradox: Der Spaltung Deutschlands folgte die Spaltung der wiedervereinten Gesellschaft. Es gibt mehr Trennendes als Gemeinsames – in Ost und West. Die neue Spaltung der Nation reicht tiefer als die wachsende Kluft zwischen Wohlstand und Armut.

V.

Zweites Paradox: Vor dreißig Jahren ging nicht nur die DDR zugrunde, sondern auch die BRD. Die Westdeutschen leben heute, gemessen an dem, was sie hatten, in einer beschädigten Republik. Und die Ostdeutschen traten nicht der Republik bei, nach der sie sich gesehnt hatten.

VI.

Aus diesem schwer zu bewältigenden Trauma heraus erkennen viele in der Berliner Republik das, was sie an der DDR nicht mehr vermissen. Ein neuer, diesmal grüner Kollektivismus greift um sich. Eine verlogene Moral. Globalismus statt Antifaschismus. Einen Trend zur Öko-Einheitspartei. Viele im Osten halten die sogenannte Demokratie für Betrug. Dass sie aus ihrer Erfahrung mit der Diktatur des Proletariats falsche Schlüsse ziehen, ändert nichts daran, dass ihr Vertrauen ins politische System Deutschlands erodiert.

VII.

Natürlich ist das übertrieben. Auf eine vertrackt dialektische Weise hat so die DDR in den Köpfen überlebt. Es sind keineswegs die vom Kapital ins Elend getriebenen Massen, die die westliche Demokratie zunehmend ablehnen. Aber die DDR-Diktatur wurde nicht hinreichend aufgearbeitet. Ersatzweise werden die politischen Verhältnisse in der Bundesrepublik abgelehnt. Insofern erinnert das Grummeln von Rechts an das Grummeln von Links in der alten Bonner Republik. Weil das Naziregime nicht richtig aufgearbeitet worden war, hatten die 68er den Westen verteufelt. Damals wie heute ein Krieg gegen die Verlogenheit der herrschenden Elite/Klasse.

VIII.

Eine funktionierende Gesellschaft ist permanent miteinander im Gespräch, wozu auch ein gemeinsames Verständnis der wesentlichen Problemfelder gehört, sowie gemeinsame Ziele und Werte und Leitbilder. Auch in dieser Hinsicht kann von einem vereinten Deutschland heute kaum noch die Rede sein.


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152 Kommentare

  1. Herr Herles, ** Das sagt Ihnen ein Sachse am Erwerbsabend, der also von DDR und BRD reichlich abbekommen hat. Wo haben Sie die „vom Kapital ins Elend getriebenen Massen“ gesehen? Lenin getroffen? Lehnt man in Ihren Augen die Demokratie ab, wenn man AfD wählt? Extiction Revolution lehnen die Demokratie ab, mit Hinweis auf den Weltuntergang – die kommen aber von westen und werden dort auch hofiert.

  2. Das alles wäre nicht so passiert, hätten wir einen Kanzler, der regiert statt zu reagieren. Dieses opportunistische herumgeplänkel mit Wahnideen, die für jeden klar Denkenden nur zu einem bösen Ende führen können, hat die Gesellschaft gespalten, nämlich in Realisten und ideologische Träumer und, als dritte Kategorie, in flexible Geschäftemacher, die, ähnlich den Kriegsgewinnlern im 3. Reich, nicht weiter denken als bis zu ihrem Bankkonto.

  3. Ein Verfassungsgericht bestätigt die Halbierung der Wahlliste der AfD für die Wahl in Sachsen, die in den Umfragen bei 25% liegt . Wegen Formfehlern.

    Die Demokratie und der Rechtsstaat in Deutschland hat fertig.

  4. Westdeutschland vor 1989 gibt es nicht mehr. Westdeutschland hat sehr viel von der DDR übernommen.

    Presse und TV sind jetzt Regierungskonform. Im Unterschied zur DDR sind sie der Berater der Regierung.

    Die Oppositionsparteien sind nicht in der Opposition sondern fungieren als Blockflöten (außer der AFD). Wobei die grüne Partei keine Blockflöte ist. Zusammen mit den Medien stellt sie die Regierung . Siehe Söder, der grün weisungsgebunden ist. Die Bundeskanzlerin ist immer nur das ausführende Organ. Die SED ist im Gegensatz zur NSDAP nicht verboten worden. Blockflöte SPD möchte jetzt gern mit der Blockflöte SED koalieren (Fliege/Karl Lauterbach).

    Das Spiel die gespielte Demokratie geht also weiter.

    Meinungsfreit ist stark eingeschränkt. Was nicht der Blockmeinung entspricht wird geächtet oder zensiert.

    Der Anschluß der DDR an die Bundesrepublik ist ein Trugschluß. Die Länder sind längst gut verschmolzen. Denn nie zuvor gab es mehr DDR in Westdeutschland wie jetzt.

    Viele Westdeutsche wollten mehr DDR. Man kann es nicht allen recht machen.

    Die Wiedervereinigung ist sehr gut gelungen!

  5. Machen wir uns nichts vor. Das vereinte Deutschland ist genauso gespalten wie seinerseits BRD und DDR: Gespalten nicht entlang politisch-ideologischer Linien sondern gespalten in eine herrschende Elite mit ihren Hofnarren und dem Rest der Bevölkerung (In SPD Terminologie auch Pack). Der Politikzirkus, dem wir täglich zusehen dürfen, ist Unterhaltung für die Massen, und auch noch schlechte dazu.

  6. Also dass hier Achse Leser und Tichy Leser zusammenkommen ist schon klar, ne.Ich werde ja schon von meiner Kiosk Betreiberin auf dem Mittelalter Markt angesprochen, dass ich ja noch vor dem Urlaub Tichyeinblick abhole. Passt jetzt wirklich nicht zum Thema, aber wir sind halt schon so ne Art Gemeinde.

  7. Wieso spricht man eigentlich immer noch von Ossis und Wessis? Wir sind ein Land. Niemand würde Martin Luther einen Ossi nennen. Also wenn wir nicht Mal die Deutschen inkludieren können, was wollen wir dann von der Welt erwarten. Nee die Soziologen haben komplett versagt. Deren Theorien sind Null und nichtig. Das ist die Wahrheit.

  8. Ich kann dem Artikel nur in ganz wenigen Punkten zustimmen. Ich bin froh über die Ostdeutschen, die sich nicht von AM und ihrem Hofstaat, den grünen „Rattenfängern“ und den Klimahysterikern einfangen lassen. Es graust mich, wenn ich in den Kommentarspalten gewisser linker Medien lese. Dort findet man nicht wenige, die eine Allparteienregierung außer der AFD befürworten. Berufsverbote, Ausschluss aus Vereinen und Fußballstadien von Gegnern von Linksgrün werden gefordert bis hin zum Einsetzen von Gewalt. Neulich schlug jemand bei ZO vor, „anständige“ Wähler aus dem Westen in den Osten zu bringen, damit dort „richtige“ Wahlergebnisse herauskommen. Dort liegt die wahre Spaltung der Gesellschaft. Und sie macht mir Angst. AKKs „Gedankenspiele“, Maaßen aus der CDU zu werfen, ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Ich hoffe, dass die Ostdeutschen weiterhin so mutig sind.

    • Auch die CDU scheint sich übrigens zu spalten. Frau Merkels Kartenhaus verliert sein fundament. Aber nicht nur in Mitteldeutschland, gern der Osten genannt, sondern überall. Das der „Osten“ vorangeht liegt an dessen geschichtlicher Erfahrung und daran, dass dort allgemein kritischer gedacht wird. (Mer Sachsen mer sinn helle …..)

  9. „Demokratie ist einzig und allein das, was ich will! Und zwar alternativlos.“

    Der Konsens der Deutschen war offensichtlich lediglich eine hauchdünne Schicht, wie bekanntlich auch die zivilisatorische es ist.
    Diese hauchdünne Tünche wird nun vom Winde der auseinander driftenden Interessenlagen, nämlich nicht nur derjenigen der Ossis und derjenigen der Wessis, sondern auch derjenigen der anywheres (Globalisten) und der somewheres (Heimatverbundenen) verweht.

    Die einen sehen sich selbst als Angehörige einer abstrakten one-world-family, die andere als Teil einer konkreten Familie, die einen betrachten die ganze Welt als Lebensraum für sich, die anderen ihre Heimat.

    Die einen haben kaum noch echte Bindungen, sondern halten virtuelle Freundschaften für echte und die anderen leben analog mit Freundschaften echter Begegnungen.

    Für die einen besteht das Leben aus einem Absehen von diesem als etwas physisch Erlebbarem und einer Hinwendung zu etwas Phantastischem, Möglichem.
    Für die anderen ist und bleibt das Leben konkret und physisch, be-greifbar und bestimmt auch durch soziale Kontakte des einander in die Augen schauens.

    Es geht also um wesentlich Grundsätzlicheres als nur um links oder rechts, Ossi oder Wessi, sondern vielmehr auch um die grundsätzlichen Fragen: Was ist der Mensch? Was kann er sein? Was will er sein? Und: Wie will er in Zukunft leben?

    Oder: Ist der Mensch der Zukunft ein heimatloser Einzelgänger, dessen soziale Kontakte rein virtuell in einer von ihm selbst imaginierten Weltgemeinschaft stattfinden, oder bleibt er seiner Menschheitsgeschichte treu und lebt in echten sozialen Bezügen in einer Familie, einem Freundeskreis, einer Heimat, einer Nation und erst dann in einer Weltgemeinschaft?

  10. In oder zur AFD gingen die, denen die Altparteien (bis hin zu LINKE) zuwenig konservativ
    waren. Siehe deren Biografie. Die LINKE sind eine Kleinbürgerpartei, keine Kommunis-ten. In der DDR gab es nur Kommunisten, die das vor 1945 schon waren. Und das waren
    Stalinisten oder Maoisten. Stalinist wollte nach 1953 keiner mehr sein, und Mao war so eine Art vergilbter Marsmensch. Ergo: Aus der DDR kamen normale Deutsche, die von
    der Armut weg wollten. Sie sind inzwischen in der linksgewordenen Republik und fühlen sich verkehrt. Sie fühlen, dass sie unter gefühlt 5 Mio. Staatsfeinden fremd sind. Sie halten die viele Spinnerei für zunehmende, hilflose Impotenz. Da schwatzen viele von Demo-kratie und halten sie für ewig, wie den Wohlstand. Obwohl die Fäulnis längst begann.

  11. Daran hatte ich mich schon gewöhnt, aber Sie haben recht. Nach 14 Tagen Reise durch den Westen (als die Mauer aufging) stand mein Urteil als Ossi fest: der deutsche Westen ist eine Fassadengesellschaft. Jeder macht jedem was vor. Inzwischen haben wir diese Fassaden auch im Osten. Herr Herles ist zumindest teilweise darauf reingefallen.

  12. Sehr geehrter Herr Herles, Ihre Thesen stimmen ja zu etwa 80 %, aber warum hätte man denn die DDR aufarbeiten sollen? Das hätte ja eventuell dazu geführt, dass man die Unterdrückungsmechanismen, die genauso hart im Westen vorhanden sind, dort allerdings meist in ökonomischen Strukturen, erkennbar gemacht hätte. Die mittlere Generation im Osten ist nach der Wende brutal abgewickelt worden, vom Diplomingenieur zum Hilfsarbeiter. Die hat das erfahren. Dagegen war die Stasi ein „Klacks“. Die konnte man wenigstens austricksen. Der Osten forderte keine Geldgeschenke, sondern Teilhabe und hat sie nicht bekommen. Alle wesentlichen Ressourcen im Osten gehören Westlern. Das ist der Kern der Vorwürfe.

    Und heute kommt noch dazu: die großflächige Meinungsmanipulation. Gegen den Widerstand der Bevölkerung wird eine Migrationspolitik durchgesetzt, die diese mehrheitlich nicht will. Dazu braucht es eine gewaltige propagandistische Anstrengung. Nur deshalb hat sich die Tagesschau in eine Art Aktuelle Kamera auf etwas höherem Niveau (noch) verwandelt. Und die NZZ ist das neue Westfernsehen, da hat Maaßen recht, weil es freies Fernsehen in Deutschland nicht mehr gibt – außer auf YouTube. Nicht bei den Privaten und schon gar nicht bei den Öffentlich-rechtlichen.

    Die Ostdeutschen lehnen die Demokratie nicht ab! Sie lehnen nur die Aneignung der Gesellschaft durch die Parteien ab. Sie versuchen sie zu verteidigen, indem sie z.B. AfD wählen. Weil sie erkennen, dass an dem Gerede vom Nazicharakter dieser Partei nicht viel dran ist. Da war die SED viel faschistoider. Und auch deshalb weil die Demokratie an jeder Ecke des Systems vergewaltigt wird: von der „Gender“-Professorin Baer, die der dritten Gewalt (Bundesverfassungsgericht) vorsteht und die 68-konforme Transformation der Gesellschaft juristisch unterstützt, bis zu den Manipulationen der Wahlliste in Sachsen. Es gibt unzählige Beispiele, wo die die Demokratie in Deutschland nicht funktioniert. Sie ist eine Beute der Parteien geworden, deren Macht bis weit in die Medien hineinreicht. Die älteren DDR Bürger sehen immer mehr Analogien.

    Wir im Osten, und da spreche ich auch einmal für meine Landsleute, wünschen uns endlich Demokratie. Von unten, nicht von verkrusteten Machtstrukturen ausgehend. Aber das wird als „Populismus“ abgewertet. Wir haben sie nach 1989 nur in begrenztem Umfang verwirklicht gesehen. Die Herrschenden haben Angst vor dem Volk, weil sie wissen, dass ihre eigenen Lebenswirklichkeit inzwischen zu 100 % von der der restlichen Bevölkerung abgekoppelt ist.

    Wir sind eine beschädigte Republik, da gebe ich Ihnen recht. Auch deshalb, weil wir per Demographie islamisch unterwandert werden. Der Begriff „Bevölkerungsaustausch“ ist nicht nur eine Kampfvokabel der äußersten Rechten, sondern wird schleichend zur Realität. Der Westen hat sich daran schon gewöhnt, der Osten noch nicht. Aber dieses Thema kann ich hier nicht auch noch behandeln. Und bitte, nicht mehr das Märchen von den so toll niedrigen Lebenshaltungskosten.

    • Ihr Kommentar ist eine Wucht. Ich befinde mich zwar in Westdeutschland, habe aber durch gewisse Umstände einen guten Einblick in die Verhältnisse des Ostens. So wie Sie das hier beschreiben ist es nämlich wirklich. Da gibt es nichts zu beschönigen.
      Die ehemalige DDR wurde vom Westen gekapert, dann wirtschaftlich stranguliert, politisch kaltgestellt (viele Posten im öffentlichen Leben durch Westler besetzt) die Kommunikation auf Westpropaganda umgestellt und den Leuten erzählt, das sei Demokratie.
      Den eigenen Sack vollmachen, die Leute für dumm verkaufen und sich dann beschweren, dass die nicht das verlogene Spiel mitmachen, wo sie doch die Folgen sehen. (Kohleausstieg z.B.)
      Man hat bei uns im Westen vergessen, dass die Leute damals im Osten mit ihrem Leben gespielt haben um endlich (frei) atmen zu können, und dann setzt man ihnen den gleichen Fraß in anderer Form nochmals vor.
      Ich jedenfalls wundere mich über nichts mehr, was ich da an Reaktion sehe. Jedoch diesen Menschen vorzuwerfen, sie seien Nazis oder Neo-Nazis weil da einige über die Stränge schlagen, das ist eine Ungeheuerlichkeit größten Ausmaßes.
      Den selben Leuten, die da dauernd am Kritisieren sind möchte ich zurufen: Was sind denn das für Leute, die andersdenkenden Bürgern versuchen die Bude anzuzünden, deren Autos abfackeln und eine Gewaltbereitschaft an den Tag zu legen, das es zum Fürchten ist.
      Hamburg lässt grüßen. Was sind denn das für linke Chaoten, die im Westen Politiker zusammenschlagen dürfen ohne sich je dafür verantworten zu müssen. Da wird eine nach der anderen Ausrede gesucht um kriminelles Verhalten zu kaschieren. Den Ostdeutschen vorzuhalten, sie seien faschistoid ist die Höhe dessen, was man da in den Kampanien der Verunglimpfer sieht. „Bösartig“ ist die einzige Bezeichnung, die mir in diesem Zusammenhang dafür einfällt. Und der selbstbesoffene Westen, bzw. seine Bürger merken nicht mal im Ansatz wem sie da aufsitzen.

  13. Es ist schon fatal: Zuerst habe ich den Beitritt der DDR mißbilligt, wollte einen „Bruderstaat“ haben, etwa so einen wie Österreich. Dann begann ich mich mit dem Zuwachs abzufinden, v.a. mit der Masse von Wendehälsen und -gewinnlern („Ist halt so!“). Dann kamen diese verachtenswürdigen Typen an die Macht, stellten sogar einen arg schleimigen BuPrä. – Und jetzt wünsche ich, es wäre so gekommen, wie ich anfangs hoffte. Daß die DDR die BuRep übernommen habe, kommt mir gar nicht mehr unglaublich vor.

    • Ja, die DDR hat die alte BRD zu vernommen.
      Zu komfortableren Bedingungen.
      Da seht ihr westdeutschen, wie demokratiegefertigt ihr seid!

      • Ich habe Ende 2017 kleine Karten und Pappschilder in Hamburg an exponierten Stellen abgelegt auf denen u-a stand „Deutschland 2018 = Mischung aus DDR 2.0 und Weimarer Republik“ und dergleichen.
        Basierend auf dem Film „Jeder stirbt für sich allein“, wo ein Mann dasselbe im 3. Reich versucht, um die Leute aufzurütteln.
        Eine Pappe ließ ich auf einem U-Bahnhof auf der Sitzbank.
        Frühling 2018 saß ich mit meinem damaligen Freund auf einer Bank auf einer Grünfläche zwischen zwei Hochhäusern am Grindel. Auf einmal sehe ich wie zwei Männer aus einem braunen Van aussteigen und mit einer großen Kamera in unsere Richtung fotografieren. Ihc habe mich umgedreht, aber hinter und neben uns war nichts und niemand. Dann stiegen sie wieder ein und fuhren weg. Ich hoffe, das war Zufall, aber ich bin nicht sicher.

    • Merkel hätte nie politische Macht erhalten dürfen. Dass dies passiert ist, gleicht einem Vorgang, in dem ein strammer NSDAPler nach dem Untergang des Dritten Reichs als „Demokrat“ die Führung der Bundesrepublik hätte übernehmen können und dieses Amt mit seinen Überzeugungen weitergeführt hätte.

      Der Schoß war fruchtbar noch, aus dem dies kroch!

      Das gilt für die Ex-SED-Parteisekretärin Merkel und die als „Linke“ verbrämte SED-Nachfolgeorganisation genauso wie die von Marxisten und Kommunisten gekaperte SPD und Grüne.

  14. Zitat: „Viele im Osten halten die sogenannte Demokratie für Betrug.“

    Das muss man meines Erachtens nach etwas präzisieren. Viele im Osten halten die von der Regierung als „Demokratie“ praktizierte Herrschaft für Betrug. Und ist sie das nicht?
    Können wir Wähler den Bundeskanzler wählen, den Bundespräsidenten oder den Parlamentspräsidenten? Die drei höchsten Ämter im Staat kungeln die Parteien unter sich aus.

    Und wie ist das mit den Wahlen? Fliegen diejenigen Abgeordneten, die der Wähler nicht wiedersehen möchte, aus dem Parlament? Mitnichten, über die Liste kommen sie durch die Hintertür wieder herein. Dazu kommen die vielen Tricks, mit denen die an der Macht befindlichen Parteien sich oben halten, auch gegen Recht und Gesetz. Beispiel der tiefe Staat: das BVerfG hat einen SPD-nahen Verfassungsgerichtspräsidenten, der durch Entscheidungsverweigerung oder unbegründete Ablehnung sämtliche kritischen Klagen gegen die Regierung abbügelt. Ein Präsident des Verfassungsschutzes, der treuer Diener seiner Herrin Merkel ist, für deren Macherhalt er alles tut, um die Opposition zu schädigen etc. pp.

    Wenn die Ostdeutschen in DIESE „Demokratie“ kein Vertrauen haben, dann haben sie verdammt recht!

    • Sie haben vollkommen Recht. Ich hätte nie gedacht, dass sich die BRD einmal so entwickeln würde. Ich hätte nie gedacht, dass die Sozialisten und Kommunisten so viel Macht in diesem Land bekommen könnte. Für mich war die BRD 1989 keine perfekte Demokratie und wer damals Tagesschau, Heute, Bericht aus Bonn, Monitor, Panorama, Notizen aus der Provinz oder den Stammtisch Sonntags sah, wußte es ist nicht alles Gold was glänzt. Mit Verwunderung sah ich damals als Parteiloser wie die Altparteien der BRD die ganzen Genossen, Wendehälse uvm. aufgesogen haben und sich einen Wettkampf um die meißten Mitglieder lieferten wie der Teufel um die Seelen. Die ganze Verwaltung verblieb in den Händen der ehemaligen Genossen und dort wo sie durch Wahlen abgesetzt wurden waren die schnell wieder am Drücker. Die Seilschaften funktionierten und funktionieren heute noch. Ich glaubte damals, als die SED ihre vergifteten Gedanken in der PDS weiter verbreiteten, dass das nur eine Erscheinung wäre die vergeht, dass sich die Demokratie als stark genug erweisen würde die Sozialisten und Kommunisten als Randerscheinung erlauben würde aber nie, dass die die Macht in diesem Staat erlangen würde. Ich dachte, die Spinner laufen sich tot auch oder gerade im Osten, wir haben doch erlebt was die anrichten und was die wollen. Ich habe mich geirrt und heute sehe ich das Elend in dem sich dieses Land befindet welches, nicht nur aber in großem Maße, einer Frau zu verdanken haben.
      Einen Hoffnungsschimmer gibt es noch, ich glaube wieder an die Bürger welche ihr Hirn nutzen und es sind Ostbürger was ich erstaunlich finde. Bürger, so wie ich, die in der AfD eine Partei sehen, welche ich für fähig halte die Demokratie in diesem Land wieder herzustellen so wie ich sie damals haben wollte. Freiheit, Meinungsfreiheit, Selbstverantwortung, ohne Bevormundungen leben, das Recht jedes Bürgers sein Recht einzufordern und vor Gericht auch zu bekommen. Ein Volk ist keine Verfügungsmasse der Politiker auch wenn sie es gerne so haben würden und alles tun um es zu knebeln mit Gesetzen und Verordnungen und wenn das nichts hilft mit purer Erpressung. Ich hoffe, die nächsten Wahlen werden zeigen ob genug Bürger sich finden die noch nicht aufgegeben haben.

    • Viele im Osten halten die, die das Wort Demokratie ständig im Munde führen für Betrüger, die ein Schiff besteigen, dass sie zu goldnen Ufern bringen soll. Viele im Osten wollen von Patrioten regiert werden, nicht von Karrieristen und Dieben.

  15. Den Eindruck hatte ich auch, als ich kurz nach der Wende im Westen war. Der westdt. ist pol. eher uninteressiert,macht so sein Ding und ist recht loyal seinem Arbeitgeber gegenüber. Der ossi hat alles pol. Neue aufgesaugt, weil es könnte ja Hoffnung bedeuten. Recht vereinfacht und nicht sehr differenziert ausgedrückt. Ich habe mich das nur nie getraut zu schreiben, aber weil sie das auch so sehen, kam mir das wieder in Erinnerung.

  16. Was mich betrifft: Ich bin draußen. Wie viele es wie mich gibt, weiß ich nicht, weil kaum einer von denen sagt, was er wirklich denkt. Ich auch nicht.
    Könnte also gut sein, dass viele Bekannte mich für einen üblichen linksliberalgrünen Westdeutschen halten. Und kaum einer auf die Idee kommt, dass ich rechts bin und die AfD wähle. Und das ist auch besser und sicherer so.
    Selbst bei irgendwelchen linken Aktivisten kann man sich nicht sicher sein, dass sie das nur machen, um weiter zu kommen.

    • Was glauben sie, wie es in der DDR war. Es gab damals diesen Spruch:
      2 von 3 Dingen schließen sich gegenseitig aus: Parteizugehörigkeit, Intelligenz und ehrlichkeit.
      Wer in der Partei ist und intelligent , ist nicht ehrlich.
      Wer intelligent und ehrlich ist , ist nicht in der Partei.
      Usw.
      Man braucht heute nur Parteizugehörigkeit mit regierungstreu ersetzen.
      Trotzdem , ich habe das Gefühl, am meisten fehlt es heute an Intelligenz.

  17. Herr Herrles trauert immer noch der BRD nach. Tempi passati die ist jetzt weg und das ist gut so.
    Hatte sich auch überlebt. Lasst uns doch gemeinsam was Neues anfangen.

    • Hä? Und welchen Plan „B“ haben Sie. Den der wirtsch. kaputt gegangenen Linken, die keine waren, sondern unfähige Apparatschiks?

    • Um dass ost- westdeutsche Klischee zu bedienen, im Sprüche machen seid ihr Wessis gut. Und im zeichensetzen.

  18. Liebe Redaktion, gewähren Sie mir die Bitte, hier auf einen
    Artikel bei achgut hinzuweisen. Hubertus Knabe veröffentlicht
    dort einen Beitrag, der den Titel trägt „Volkseigene Erfahrung
    unter Rotlichtbestrahlung“.

    • Das Dumme an Herrn Knabe ist, dass er die DDR auch nur aus den Akten kennt. Glauben Sie mir, die DDR war primitiver und erfolgloser, als selbst die DDR-Bürger glaubten. Sie war eine etwas aufgepeppte deutsche Zoffjet-Republik und Honni ein sowj. Angestellter.
      Es gab keine Soz. Demokartie und keine Sozialist. Ökonomie. Diese Republik war ein tatschlich glanzloses Königreich mit 20 herrschen Familien, die sich im SED-Politbüro versammelten. In Moskau sass der rote Zar, der sich zeitgemäß General-Sekretär nannte. Die anderen Satelliten gingen 1989 von der Zaren-Fahne als sie keine Rohstoffe mehr geschenkt bekamen. Der Zar hatte leere Taschen. Er hatte sie, auch in Afganistan, umgedreht und war vollpleite. Der Nachfolger, Gorbi, machte Charmeoffensiven. Man hat ihn dafür abgesetzt. Weil er das Imperium verschenkt haben soll ? Welches denn ? LOL.

  19. Umgekehrt ist es plausibel. Der Osten wählt und verarbeitet so, wie der ganz überwiegende Rest Europas. Die pathologische Ausnahme und der skurrile Sonderfall auch im Untergangsgerede der Klimahysterie ist eben Westdeutschland. Die weitaus interessantere und fruchtbarere Frage ist daher die, was zu einer solchen pathologischen Konstellation dort im Westen des Landes geführt hat, die vom Rest Europas wesentlich abweicht? Was wurde dort nicht aufgearbeitet? Der habituelle Stalinismus vielleicht, der einen langen Schatten wirft, wie Sloterdijk dies eingeordnet hat?

    • Der Osten will seinen Kanzler KURZ haben und die dralle A.M. endlich loswerden. Sie halten die ewige Wahl der A.M. für einen Irrtum nicht-politischer Westdeutscher. Die
      sorgten blind für den eigenen Niedergang. Die kommende Euro-Krise rückt alles gerade,
      das Kranke kippt.

    • Das stimmt so nicht. 1. Das Problem mit der Nicht-Integrierbarkeit von vorwiegend muslimischen Migeanten haben Großbritannien, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Schweden, Österreich – und zwar massiv. In den anderen westeuropäischen Ländern sieht es nicht ganz so dramatisch aus. 2. Der Genderismus greift in allen westeuropäischen Staaten um sich – die Familie als Leitmodell und Keimzelle der Nation (!) wird ersetzt durch ein Sammelsurium an Geschlechtern und Beliebigkeiten. 3. Auch die Justiz ist überall auf dem Rückzug – sie arbeitet direkt an der Etablierung eines singulären Vielvölkerstaates mit. 4. Die EU greift wie eine Krake um sich und schafft sukzessive Dajten – ohne Beteiligung der europäischen Völker.

  20. Zitat:

    Dass sie aus ihrer Erfahrung mit der Diktatur des Proletariats falsche Schlüsse ziehen, ändert nichts daran, dass ihr Vertrauen ins politische System Deutschlands erodiert.

    Interessant, welche Belege gäbe es denn hierfür?

    Nun, aus der Ferne komme ich zu dem Schluss, dass es da – im Osten – vielleicht nicht wenige Zeitgenossen gibt, denen eine erneute Kollektivierung zuwider läuft, die noch Antennen für die (nunmehr grüne) Propaganda haben und sich ihre mühselig erkämpften Freiheiten nicht auf dem Altar der „Haltung“ nehmen lassen möchten. Sie alle waren schon einmal unfreiwillige „Testpersonen“ und fragen sich unter Umständen, warum wieder neue irrationale Testläufe gestartet werden sollen.

    Es geht nicht um links oder rechts, die Auseinandersetzung findet zwischen den Anhängern des Kollektivismus und der Individualität statt. Im Deutschland dieser Tage sind die Apologeten des Kollektivismus auf dem Vormarsch, sie sind in NGOs, Medien und Politik in nicht geringer Anzahl zu finden, sprich dem nicht wertschöpfenden Teil der Gesellschaft.

    Dazu passt, in nahezu perfekter Weise, der Artikel von Herrn Walther:
    https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/wirtschaft-ohne-unternehmer/

    Amen.

  21. So langsam finde ich die Seite TE gefährlicher, als z.B die ÖR oder Die Zeit usw. Bei denen weiss ich, woran ich bin, kann trotzdem Informationen herausziehen, indem ich zwischen den Zeilen lese. Aber TE stellt sich als „Freund“ dar, hier werden Probleme offen angesprochen, man fasst Vertrauen. Und dann kommt die Warnung vor der AFD oder dem bösen Ossi, oft subtil. Soll ich zu dem Schluss kommen „Oh, wenn die hier warnen, dann ist die AFD wohl doch keine Lösung“
    Hier schreiben dann wohl doch hauptsächlich Anhänger von CDU, FDP, wahrscheinlich auch ehemalige Grünen-Anhänger. Und dann schwebt bei vielen, gerade eben auch beim Herrn Herles eine grenzenlose Arroganz mit „Ich bin intellektuell, ich weiss wie’s läuft, ich hab’s verstanden. Hört auf mich“
    Herr Herles – WAS IST DEN DIE LÖSUNG IHRER MEINUNG NACH ???
    Immer und immer wieder die Parteien wählen, die all diese Sch…. verursacht haben und weiterhin betreiben ?

    • Der Unterschied: ÖR, und die anderen staatstragenden Qualitätsmedien sind unerträglich. Die kann ich mir nicht mehr ansehen.
      Und mit „Freund“: Wenn man einmal aus dem Mainstream aufgewacht ist, denkt man selbstständig. Da kann mich kein „Freund“ zu irgendetwas verführen.

    • Tut mir leid – Sie haben weder TE, noch Demokratie verstanden.
      Ich lese TE bspw. weil öfters kontroverse Sichten vertreten sind, mit denen ich gelegentlich nicht übereinstimme, die aber trotzdem interessant sind. Ich will auch wissen, wie andere (kluge) Menschen denken.
      Im Übrigen gilt das im größeren Maßstab auch für ein demokratisches Gemeinwesen – sachlicher Diskurs zu allen kontroversen Themen.
      Dieser Grundkonsens ist uns leider in diesem Land völlig verloren gegangen und es wird polarisiert, was das Zeug hält. Die linksgrünen Un-Demokraten der Altparteien haben ganze Arbeit geleistet und dies hat zur Folge, dass es auch auf der rechten Seite gewisse Bestrebungen gibt, hier mit gleicher Münze heimzuzahlen.

    • Eine Partei wird durch den Diskurs und die Kritik glaubwürdiger.
      Der geschickte Autoverkäufer wird den Kunden dadurch binden, das er ihm das Gefühl gibt bei ihm hätte er eine Wahl und das der Kunde selbst die Entscheidung trifft, das richtige Auto auszuwählen. Nicht dadurch, das er meint er wäre im Recht das bessere Produkt anzubieten. Selbst dann, wenn er das bessere Produkt hat.

    • gizmo
      Das Magazin Tichys Einblick bezeichnet sich im Subtitel „Das konservatv- liberale Meinungsmagazin.“ Es werden hier die unterschiedlichen Meinungen der Autoren
      zu diversen Themen veröffentlicht, meist gut eruiert und fundiert. Auch viele Kommentatoren äußern ihre Meinungen, die oft nicht deckungsgleich mit den Autoren sind. Nennt sich Meinungsvielfalt. Die Meinungen mögen Ihnen nicht gefallen, aber ich finde es großartig, das man hier seine eigene Meinung sagen darf, auch wenn sie manchmal doch sehr unterschiedlich zu den Autoren und anderen Lesern ist. Der Kopf ist rund, damit er beim Denken die Perspektive wechseln kann.

  22. ich stimme Ihnen NICHT zu
    Die Bürger(nicht nur im Osten) bemerken immer klarer,das die damalige Bonner Repulik von gewendeten SED/FDJ-Schranzen gekapert worden ist,die Ihre entsprechenden Parteien entkernen und stromlinienförmig auf eine Zukunft in einer „neuen“ Einheitspartei vorbereiten.
    DAS ALLES hat absolut nichts mehr mit „Demokratie“ zu tun!

  23. Ich habe das jetzt noch zweimal gelesen und werde immer fassungsloser über diese Anhäufung von Blödsinn. Ist das Satire oder meinen Sie das wirklich?

    • So verkehrt ist das nicht, was Herles schreibt. Nach dem Ende des WK II haben die Besatzer uns eine fremde Gesellschaftsidee übergestülpt, zu ihrem erheblichen eigenen Nutzen und uns schrittweise zu Konsumidioten erzogen. Die damalige „herrschende deutsche Klasse“ hat nach einigem Zögern dann widerspruchslos, teilweise begeistert mitgemacht, als sie die Vorteile für sich erkannte. Der Höhepunkt dieser Entwicklung ist die Marionette des us-gesteuerten Globalen Finanzkapitals, Wendehälsin Merkel.

      Nach der Wende wurde dieses System den Ostdeutschen (manche sagen auch zu Recht Mitteldeutsche) übergestülpt, sie konnten es nicht schnell genug bekommen. Schrittweise sind sie aufgewacht in einer Doppelbevormundung durch die Wessis und das globale Finanz-, Produktions- und Konsumsystems. Allerdings haben die Ossis Erfahrung damit, eine Regierung los zu werden, die Wessis nicht. Auch das erklärt ihr anderes Wahlverhalten.

      • Das stimmt so nicht ganz, ein Teil der Ostdt. wollte eine eigene Gestaltung des Übergangs. Ich auch. Die Mehrheit wollte die d- Mark, dass erstere war dann nicht mehr haltbar. Die die D Mark wollten waren dann zuerst arbeitslos und in Delirium versunken. Welcher damalige Bürgerrechtler bist heute noch in den Medien und hat es mehr oder weniger „geschafft“? Die Opportunisten haben es „geschafft“

      • @John Walpur : …die Besatzer uns eine fremde Gesellschaftsidee übergestülpt, zu ihrem erheblichen eigenen Nutzen und uns schrittweise zu Konsumidioten erzogen” – ist das Ihr Ernst? Was war denn die “ fremde Gesellschaftsidee” der “ Besatzer” – Demokratie, Meinungsfreiheit, freie Wahlen, die Würde des Menschen ist unantastbar?? Finden Sie demnach Diktatur, Rassenwahn, Repressalien bis zum Terror erstrebenswert?? Allmächtiger! Zum “ Konsum Idioten” erzogen? – Ihr Menschen- und Gesellschaftsbild verbunden anscheinend mit tiefstem Antiamerikanismus ist nicht nur erschreckend sonder extrem gruselig. Sie scheinen hier entscheidende Dinge zu vergessen – es sind Menschen gestorben um auf die Seite der Mauer zu gelangen, wo es ja so entsetzlich demokratisch zuging.
        Versuchen Sie es doch einmal mit einem langen Urlaub in Venezuela oder auch Nord Korea – dort wären Sie weder von einer “ fremden Gesellschaftsidee” noch von “ Konsum” gestört. Dort gibt es nämlich weder diese lästige Meinungsfreiheit, Demokratie etc noch Konsum – es gibt nämlich – NICHTS. Aber Sie werden sich bestimmt richtig wohlfühlen.

      • Das „Witzige“ ist, dass die Amerikaner zu der Zeit noch Rassentrennung hatten bis in die 1960er. und zwar basierend auf der One Drop Rule. Nach heutiger Logik wäre es „Nazi“, Schwarzen zu verbieten, Weiße zu heiraten und sie ihm Bus nur hinten sitzen zu lassen. Aber so war das damals bei den Hütern der Demokratie und der Menschenwürde, noch lange nach Aufhebung der Sklaverei. Also waren die Amis in manchen Punkten gar nicht so liberal und würdevoll was heute gerne ignoriert wird bei der Glorifizierung der Amerikaner (die meiste Arbeit auch in Sachen boycount haben ohnehin die Russen gemacht).

        „Was war denn die “ fremde Gesellschaftsidee” der “ Besatzer” – Demokratie, Meinungsfreiheit, freie Wahlen, die Würde des Menschen ist unantastbar??“

        Denazifizierung, die einfach eine Entdeutschisierung einleitete bis wir das identitätslose, selbstbehauptungslose – und ebenso leicht lenkbare – Gemisch hatten, das wir heute sehen. Inzwischen sind ja sogar Gartenzwerge verdächtig. Und unsere Politiker (Barley, Maas) wünschen sich sogar Pässe wo bei Staatsbürgerschaft nur noch „Europäer“ steht.

        “ Dort gibt es nämlich weder diese lästige Meinungsfreiheit, Demokratie “

        gibt es doch hier auch nicht, nur ist es subtiler.

      • Da stimme ich Ihnen zu. Ich finde, die öffentliche „Aufarbeitung“ von Zweitem Weltkrieg und Drittem Reich war/ist ebenfalls merkwürdig, oberflächlich bis schizophren, allen raumgreifenden Mahnmalen zum Trotz.
        Mir kommt es so vor, als sei der Tenor, Deutschland sei von den Alliierten „befreit“ worden. Also arme Deutsche wurden quasi von „Nazis“ in Geiselhaft gehalten und wurden dann befreit. Dabei haben sie sie gewählt und mitgemacht oder zumindest die Füße still gehalten (so wie jetzt auch) und schlicht und ergreifend einen Krieg verloren und wurden dann okkupiert. Das wird jetzt gleichzeitig als Befreiuung gedeutet, aber gleichzeitig werden heutige und damalige Deutsche dennoch des generellen latenten Nazi-Seins beschuldigt. Na wenn sie dann doch alle Nazis waren, wovon mussten sie dann befreit werden? Von sich selbst?

        Dazu werden die Ursachen der Entwicklung der Nazis überhaupt nicht richtig beleuchtet und reflektiert, die meiner Meinug nach etwas mit den Verträgen von Versailles und dem Erstarken des Kommunismus in/von aus Russland zu tun hatten.
        Meine Großmutter erzählte mir, dass sie sich noch an Straßenschlachten zwischen „Roten“und Braunhemden erinnern kann und als kind immer Angst hatte dann. Die Nazis hatten vermutlich auch deshalb leichtes Spiel, weil in der Bevölkerung eine große Angst vorm Kommunismus bestand. Meiner Theorie nach traten die Nazis anfangs einfach als Partei auf, die sich um die Grundbedürfnisse der damals (u.a durch eben den Vertrag von Versailles) sehr verarmten Massen kümmern würden, was sie ja auch Anfangs taten.
        Ich lese dazu gerne auf den Seiten der Uni Heidelberg alte Ausgaben des Kladderadatsch, weil man dadurch einen ganz unverstellten Eindruck von der damaligen Medienlandschaft bekommt. auf einem Karikaturbild sagte ein Deutscher in schmucker Nationalsozialisten-Tracht einem Schneider (ich glaube der Schneider war in Paris), dass er jetzt keine alten, löchrigen Klamotten mehr stopfen lassen muss, weil er jetzt was Besseres hat, sinngemäß.
        Dergestalt sahen viele der Bilder aus.
        Kann da jeder wirklich zu 100% sagen, dass er sie in der damligen Situation ohne Kenntnis der Zukunft nicht viellecht auch gewählt hätte? Und wie funktioniert überhaupt Propaganda und Meinungslenkung, Denunziantentum und Unterdrückung von Opposition und kann es sowas nicht generell, auch unabhängig von Nazis, in anderen Systemen geben oder können das nur Nazis? Gibt es Parallelen im Heute? Bedeuten Nationalstaaten automatisch Nazis? usw.
        Das wird alles eigentlich gar nicht betrachtet. Man muss nur einfach deutsche Identität so gut es geht unterdrücken, dann pssiert auch nichts, denkt man. Dass es jetzt von Deutschland stark forciert, eine manische anti-deutsche bzw. anti-europäische (im Sinne von anti-europäische Nationalstaaten)Identität gibt, die Europa und sich selbst ebenso ins Chaos stürzen könnte, wird nicht gesehen.

        “ Allerdings haben die Ossis Erfahrung damit, eine Regierung los zu werden, die Wessis nicht“

        Denken Sie nicht, dass das etwas damit zu tun hatte, dass der Ostblock einfach am Ende war? Wenn nicht, hätte man diesen Aufstand doch zusammenschiessen lassen können. In Ungarn 1956 wurden die Demonstranten ja auch beschossen.

      • Auch ohne Likes ein guter Beitrag.

  24. Ich bin ein Franke…ich denke wie ein Sachse und wähle seit 2013 die AfD…ich als Franke spüre wie ein Sachse, wenn meine Freiheit mehr und mehr eingeschränkt wird…und dann reagiert man so, wie man eben reagiert…man sucht sich verbündete im Kampf gegen die Versklavung

  25. Das ist alles schön und gut … und sicher auch notwendig Seelenforschung zu betreiben. Aber – und das ist etwas abseits vom Thema und eine generell Anfrage an TE – seit einiger Zeit betreiben Sie nur “ Bauchnabel Schau “ . In Hongkong kämpfen die Bürger um ihre Freiheit, in Russland demonstrieren Menschen für freie Wahlen, und es wurden Nukleare Waffen getestet wobei Menschen gestorben sind – und die ÖR findet das kaum erwähnenswert, im Iran werden Frauen, weil sie gegen Kopftuch Zwang aktiv waren zum Tode verurteilt und Steinmeier empfängt den neuen Iran Botschafter mit warmen Worten.
    Innenpolitik ist wichtig – aber wenden Sie Ihre kritischen Augen auch in die Welt. Denn die Antworten bzw Nicht -Aktivitäten der Bundesrepublik sind einfach erbärmlich.

    • Die Politik hier betrifft mich direkt – das trifft weder auf Hongkong zu, Russland oder den Iran. Das heißt nich1t, dass ich mich dafür nicht interessiere und Mitleid empfinde mit dem, den man gerade im Iran von einem Hochhaus gestoßen hat. Aber wenn ich alles hautnah an mich heranlasse, dann verkrafte ich das schnell nicht.

    • Als nicht souveränes Land ist es erbärmlich, da haben Sie recht.

  26. Gestern Knabe heute Herles, sagt mal, findet ihr keinen Ossi der die Situation beschreibt? Fragt mal bei Steimle an der wird Euch einen Artikel liefern

    • Knabe hat einen recht guten Artikel geschrieben.
      Steimle mag ich auch sehr, aber der ist irgendwie nur Künstler und seriös dafür meines Erachtens nicht geeignet.

    • @ Joerg. Ich brauche keinen Schwarzen, um mir erklären zu lassen, was die Probleme Afrikas sind. Zum Glück hat die aus den USA nach Deutschland herüberschwappende „Identitätspolitik“ hier bei Tichy noch keinen nachhaltigen Eingang gefunden. Es würde mich freuen, wenn das so bliebe. Hubertus Knabe hat zwar keine DDR-Biografie, aber er ist ein Historiker, der sachlich und detailliert berichtet und daher für mich eine hervorragende Informatiosquelle in Bezug auf die DDR ist.

  27. Einander fremd gewordene Ostdeutsche? Fehlt uns irgendwie die Stasi, um eine „eigene“ Identität im Osten erkennbar werden zu lassen? Gibt es gegenwärtig akzeptable und inakzeptable Ostdeutsche? Alles Demokraten oder was? Was wäre das Erkennungsmerkmal für die Guten? Merkel-Akzeptanz vielleicht? Wenn Merkel heute Ostdeutschland repräsentieren würde, dann hätte die Wiedervereinigung besser nicht stattgefunden, da mit Demokratie im Ansatz inkompatibel.

    Ostdeutsche, die heute selbstbewusst auftreten können, sind ohne eine demokratische Sozialisierung eigentlich nicht denkbar. Der Spruch, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr, wäre demnach leider kein guter Ratgeber. Demokratieverständnis muss man studieren, das heißt geistesgeschichtlich zu Alternativen freilegen. Einige haben dies erfolgreich getan. Der größte Part in den alten Bundesländern meinte mit einer demokratischen BRD/CDU-Doppelmoral gut genug versorgt worden zu sein. Daran krankt leider das gesamte System bis heute. Über Spezialdemokraten muss man in diesem Zusammenhang nicht reden, war doch der „Sozialstaat“ in der DDR so ausgeprägt, dass an SPD-Nachhilfe zu keinem Zeitpunkt Bedarf bestand.

    Für einen „Antifaschismus“ in der DDR, der diesem Begriff überhaupt Substanz verleihen könnte, müssen die verschiedenen Populationen sehr stark differenziert werden. SED-nahe Kreise, oder gar ihre Nachfolgekader, können mangels geeigneter Selbstreflektion, sicher nicht unter diesem Begriff subsumiert werden, repräsentieren sie selbst doch noch immer einen überwiegend lernunfähigen Linksfaschismus.

    Meine Hochachtung gilt allerdings den Kreisen um Frau Lengsfeld und allen Aufrechten, die bei Zeiten das Weite suchten oder durch das System schikaniet wurden. Einen Biermann kann ich aber auch heute nur als verlottert verorten. Bürgerlichkeit meint Gemeinsinn, und das ist eine Frage von Bildung, die es aber nicht gut mit ihm gehabt zu haben scheint.

    Wer heute bei uns, und speziell im Osten, immer noch in irgend einer Form einem (wahren) Sozialismus huldigt, wäre selbst in den Staaten (absehbar als „Harzer“) nicht einmal bei den Demokraten gern gesehen oder besonders gesellschaftsfähig. Wieso sollte es ihm bei uns besser ergehen? Einziger Ausweg, SPD oder H4? Stark armutsgefährdet wäre einer damit auf jeden Fall, und umfassende Alimentierung auf Dauer könnte er nur erwarten, wenn als Flüchtling anerkannt oder sonst besonders prekär.

    Die Grünen im Osten besitzen ein Alleinstellungsmerkmal, das bestätigt, dass der Zeitgeist durch ARD/ZDF und etablierte Medien erfolgreich eine neue Form von Hirnwäsche in realwirksame Zukunftsangst transformieren konnte.

  28. Sehr geehrter Herr Herles,

    mit VII sprechen sie nun wirklich einen ausgesprochen wichtigen Punkt an, dessen eingehende gesellschaftspolitische Analyse von grundlegender Bedeutung für die Deutschen sein könnte – mit Bezug zur Geschichte ebenso wie zum „deutschen Gemüt“. Dabei könnte es durchaus ungemütlich für uns Deutsche werden.

  29. Schon mittelfristig ist eine erneute Teilung „Deutschlands“ unausweichlich. Die wird sich aber nicht entlang jener Grenze manifestieren, die die Alliierten einst durch Deutschland gezogen haben. Das liegt auch daran, daß die Auflösung Westdeutschlands, als Territorium nicht minder künstlich als die DDR, erst begonnen hat, aber den Point of no Return schon überschritten hat. Spekulativ ist für mich nur, ob dieser Prozeß bis zum Ende friedlich bleibt und wie lange sich die Nachbarn Deutschlands heraushalten werden. Die echte Dynamik wird kommen, wenn die jetzt noch jugendlichen Migrantenkohorten in Westdeutschland, die in ihren Jahrgängen die Mehrheit haben, sich endgültig dieser Tatsache vergewissern und die Deutschen zurückdrängen.

    • Sehr wahrscheinlich würde es eine vertikale Achse geben, die die NBL und Bayer einschließt; der ehemalige Ostblock mit ggf. Österreich. Frankreich und NRW, Hessen sind verloren. Spannend wird Berlin; eine erneute Enklave mit Transit halte ich für unwahrscheinlich. Aber vielleicht räumen die Clans freiwillig das Feld, wenn sie dafür NRW vollständig bekommen. Absurd das Ganze, aber wer will ernsthaft behaupten; das Szenario ist vollständig ausgeschlossen.

    • Oh, oh, ich denke ja noch schlimmer als die A-A-Stiftung erlaubt: Zuerst habe ich gelesen: Migrantenhorden …

      • Ich auch! Was die Freibäder betrifft, stimmt das ja auch.

    • Es kommt zum Glück nicht nur auf die Quantität , sondern auch auf die Qualität an.
      Aber, wer weiss……..

  30. Die Spaltung geht weit über Ost und West hinaus. Hier geht es mehr zwischen Kapitalist und Sozialist, Rechts und Links, Konservativ und Liberal…

    Das über Ostdeutschen mehr geschimpft wird, hat eher damit zu tun, dass Ostdeutsche aufgrund der DDR Zeit eher ein Gespür haben, dass wir uns auf eine erneute kommunistische Hölle zusteuern und daher vorbeugend handeln (AFD wählen).
    Der naive Westdeutsche hingegen, kennt die Zeichen nicht und deutet das Verhalten der Ostdeutschen dementsprechend falsch.

    Und das sage ich als geborene Westlerin.

    • Allzu sehr wird der „Osten“ schöngeredet, heiliggesprochen, hofiert. Die D-Mark West wird als treibende Kraft gern verschwiegen. Wer sich die Währungsteilhabe (überaus üppig – auf wessen Kosten eigentlich?) zum Ziel gesetzt hatte, wählt heute bestimmt weiterhin die „alten“ Parteien. An einer Besserung des „Systems BRD“ ist er nicht interessiert, sondern – wie in den alten Bundesjändern – daran, daß Fußball im TV rauf und runter gesendet wird, billiges Bier im Kühlschrank bevorratet ist. „Ende Gelände!“

      • Der Osten wird genauso hofiert, wie die ganzen Migranten. Von oben herab, mit einer Spur Mitleid.
        Daneben wird lächerlich gemacht und beschimpft was das Zeug hält.
        Ja, naturlich die dmark war schon verlockend. Die meisten ostdeutschen, wollten sie aber VERDIENEN. Durch Arbeit.
        Dass die westdeutschen an einer Besserung ihres Systems interessiert sind? Sie finden doch gar nicht, dass etwas zu verbessern ist.

  31. Muss man diese gelenkte Demokratie in Richtung scheinbarer Demokratie Merkels für Demokratie halten? Nur weil der Westen beleidigt ist, wenn der Osten etwas anderes sieht, nur nicht eine gesunde Demokratie?
    Man schaue nach Bremen! Dort hat man sich von extrem Linken Bevormundern trennen wollen…und haben genau das wieder bekommen!

  32. Und wie passt der Erfolg der Linken im Osten zu ihrem Narrativ?

    • Als – zunächst – gangbare Alternative wurde die Linke, nach Anlaufproblemen, schon gesehen. Mit Kompetenz und Redlichkeit die Missbildungen der Westparteien und Großkonzerne besonders sichtbar im Osten, bekämpfend. Mittlerweile, mit Aufgabe ihres Markenkerns seit etwa 2 Jahren und interner Weichspülung, befindet sich die Linke auf dem Weg der SPD in den Abgrund.
      Merklicher Zuwachs nur im Westen, Abstrafung im Osten….
      Und dann betritt eine AfD die Bühne, welche sich fast nahtlos in den breiter werdenden Lücken der Groko-Parteien und der Linken positionieren kann.
      Wenigstens im Osten funktioniert die „politische“ Marktwirtschaft noch, Gott sei Dank. Verräter und Demagogen werden abgewählt, der Schlafmichel (West) ist großteils nicht in der Lage, die Zeichen an der Wand zu erkennen.
      Und die aufziehende Rezession wird unseren Besserwissern im Westen gewaltig duch’s Wams blasen! Wobei, inzwischen ist der Anteil der Korrupten auch im Osten wachsend.

    • Ganz einfach: die Linke/PDS hat Ostinteressen artikuliert. Der Osten ist doch aufgekauft worden vom Westen, alle wesentlichen Ressourcen im Osten gehören heute Westlern. Ganz pragmatisch hat man die gewählt und die „alten Kader“ in Kauf genommen. Seitdem sie aber den VERRAT mit der Unterstützung der Migrationspolitik, die fundamental gegen die Interessen der Ossis gerichtet ist, begangen hat, ist sie unten durch.

      Die 89 mittlere Generation, die beruflich in den Orkus gestürzt ist, hätte sich ein Zehntel der Zuwendungen und Unterstützung gewünscht, den heute jeder analphabetische Flüchtling bekommt. Aber die hat man einfach sich selbst überlassen, ihrer prekären Beschäftigung und heute ihren Armutsrenten. Dass ein Diplomingenieur im Osten 600 € Rente bekommt, ist nämlich keine Ausnahme. Denn seit der Wende konnte er nicht mehr als Diplomingenieur arbeiten, sondern z.B. nur als „Honorarkraft“ mit den bekannten rentenfinanziellen Folgen.

  33. Erster, spontaner Kurz-Kommentar:
    Ich bin UNENDLICH FROH, dass die Bürger der ‚Neuen Bundesländer‘ den Sozialismus und seine (Planwirtschaft-) Folgen bekämpft und besiegt haben!

    Ich (ehemals linke) Wessin habe durch das inzwischen Erlebte gelernt + reflektiert -!!-, und möchte mich – auch an dieser Stelle – für die UNBESTECHLICHKEIT der/unserer leidvoll-erfahrenen Neu-Bürger bedanken, mit der sie uns dekadente Wohlstands-Gesinnte auf den sprichwörtlichen ‚Pott‘ setzen.

    ► ACHTUNG
    Das ‚Pack aus Dunkeldeutschland‘ ist gerade dabei, das angeblich funktionierende, ‚hell-strahlende‘ Deutschland zu retten -!!-, indem es – einmal wieder – genau DEN MUT aufbringt, der nötig ist, um (heutzutage) Vernunft von rot-grünen Träumen + realen Fakten von dummer Gesinnung – verantwortungsbewusst + vernunftorientiert – erfahren und hellsichtig – voneinander zu trennen und als selbstbewusste, mutige Bürger + SOUVERÄN (WIR sind das Volk!) entsprechend zu handeln.

    ► Liebe Ossi-Bürger!
    Spätestens unsere gemeinsamen Enkel werden Euch dafür irgendwann ein Denkmal setzen… – garantiert -!!-… und nochmals DANKE!

  34. Lieber Herr Herles, ich finde es immer klasse, wenn Leute wie Sie mir sagen, wonach ich mich 1989 gesehnt habe und das meine gesamte Kritik am derzeitigen Regierungshandeln nur meinem schwer zu bewältigenden Trauma entspringt, dieses nicht gekriegt zu haben. Schönen Gruß aus Chemnitz in die Turmstube.

    • Ich widerspreche ihnen.
      Was mich ostdeutschen betrifft, hat er gar nicht so schlecht getroffen. Und was die Spaltung unter den ostdeutschen betrifft, die meisten können trotzdem miteinander reden und tun das.. im Westen ist das, (ich habe gute Beziehungen dahin) nicht so.

  35. Die Spaltung verläuft nicht zwischen west und ost, sondern geht durch das ganze Deutschland. Die Freunde eines autoritären, grünen Einheitsparteidenkens und den Freunden eines freiheitlichen, demokratischen Deutschlands.

  36. Daumen hoch, aber liebe Güte, wie kommen Sie zu dem schauderlichen Forumsnamen …

  37. Perfekt! Es wird Zeit, dass das mal jemand in Wittenberg and Tor nagelt.

  38. Herr Herles, Sie können das wesentlich besser als Sie es heute getan haben. Sie schreiben um den heissen Brei herum, weil Sie wissen, dass die AfD die logische Folge einer desaströsen Politik gegenüber dem eigenen Volk ist. Im Osten ist lediglich die Sensibililtät viel höher, von eigenen Politikern übers Ohr gehauen zu werden, weil das letzte Regime noch besser in Erinnerung ist. Im übrigen hatten nur die Ostdeutschen den Mut, auf die Strasse zu gehen und ihre Regierung zum Teufel zu jagen, von den Westdeutschen wurde solches noch nie berichtet. Also kein Grund, mal wieder die Ossis zu thematisieren.

  39. Nicht zu vergessen die Spaltung in den sog. alten Bundesländern zwischen den Unterstützern/Mitläufern der Regierungspolitik und dem vernünftigen, aber leider zu kleinen Rest. Diese Spaltung, die es insofern ähnlich in Ost- und Westdeutschland gibt, dürfte entscheidend sein für die Zukunft Deutschlands.

  40. Die Botschaft des Artikels ist weitgehend unrichtig und irreführend. Der Riss besteht nicht zwischen der Bevölkerung der alten und neuen Bundesländer, sondern zieht sich durch die gesamte deutsche Gesellschaft. Es geht nicht um Ost oder West, sondern vielmehr um die Frage Demokratie nach westlichen Muster oder kommunistische Diktatur oder noch einfacher um Freiheit oder Sozialismus. Nur haben die Ossis eben 30 Jahre unter der sozialistischen Knute gelebt und müssen nun wieder um die neu gewonnene Freiheit fürchten. Sensibilität und feine Antennen für totalitäre Tendenzen macht sie eigentlich zu wachsameren und glühenderen Demokraten. Diese Menschen gibt es aber im Westen ebenso – auch ohne die praktische historische Erfahrung. Der Demokratieabbau und die DDR-isierung in Merkel-Deutschland ist ja ebenso unverkennbar, wie auch die Transformationsziele der rotgrünen Kulturrevolution. Leider gibt es aber auch viele Deutsche, die Diktaturaffin sind und sich ein weiteres sozialistisches Experiment wünschen und Harbecks Vorstellung nach einem effektiveren Staat a la VR China mittragen oder Menschen, die einfach auf die subtile Propagandamaschinerie reinfallen und die Hetze nachplappern. Das ist aber kein Grund zum Ossi-Bashing, sagt Ihnen ein freiheitsliebender Demokrat aus dem Westen.

    • Danke, Herr Weber so sehe ich es auch.
      Bin in der DDR geboren und 40 Jahre lang dort gelebt.
      Nie wieder Sozialismus und nie wieder Linke Politik das habe ich mir
      geschworen.
      Frei von Ideologien, und mein Leben selbst in die Hand nehmen.
      Ich bin dann 1995 ins Ländle gezogen ( war zu der Zeit noch Schwarz CDU )
      heute leider Grün was ich sehr bedaure.
      Es sind nicht die Menschen es sind die Eliten die das Land spalten.
      Ich sagte 1995 als wir ins Auto stiegen “ weg von den roten Socken „!
      Nie wieder Links und Sozialismus das kann man heute nicht oft genug
      sagen, leider hat das Linke hier wieder Fuß gefaßt in diesem Lande.
      Gruß

      • Vor Jahren bedauerte ich die Menschen in der DDR und freute mich nach den Mauerfall für sie, dass sie endlich in der Demokratie angekommen waren.
        Leider hat dieses befreiende Gefühl nicht lange angehalten.
        Oder?

    • @ Weber: „Der Riss besteht nicht zwischen der Bevölkerung der alten und neuen Bundesländer, sondern zieht sich durch die gesamte deutsche Gesellschaft.“ Im Prinzip richtig. Aber ich finde, man muß noch einen Schritt weiter gehen und konstatieren: Der Riss geht nicht nur durch die gesamte deutsche Gesellschaft, sondern er geht durch die gesamte westliche Welt. Auf der einen Seite die Menschen, die ihre Heimat lieben und bewahren wollen („Nationalisten“), auf der anderen Seite die, die sich in ihren Träumen auf eine multikultiurelle Weltverbrüderung beziehen („Internationalisten“). Wir haben diese Polarisierung nicht nur in Deutschland, auch in den USA, in Frankreich, in Italien, in Österreich usw. In jenen Ländern allerdings, in denen das leidvolle Leben unter dem Kommunismus noch in frischer Erinnerung ist, sind die „Internationalisten“ naturgemäß weniger stark vertreten als die „Nationalisten“, und das gilt eben auch für die Bevölkerung der einstigen DDR.

  41. Die ungeachtet der Analyse des Textes, der ich wie bereits kommentiert, nicht zustimmen kann, fehlt dem Beitrag ein wichtiger Teil 2. Wozu wird das ganze noch führen. Was ich vor 4-5 Jahren noch für völlig absurd hielt, erscheint mir kaum mehr verhinderbar. Die Teilung wird sich nachdem die Rezession richtig über uns hereingebrochen ist innerhalb der nächsten 10-15 Jahre wiederholen. Es wird wieder eine Orientierung der NBL Richtung Osten geben. Es werden sich mit dem Wunsch nach Abschottung vor den desaströsen Folgen des Merkelschen Unterlassens im Osten alle sammeln, die für sich und ihre Familie Sicherheit vor absurder Weltrettungsideologie bevorzugen. Und da auch außerordentlich viele Unternehmer die aktuellen und sich abzeichnenden Verhältnisse ablehnen, wird vielleicht das Ganze dazu führen, dass der Osten seinen „verlängerte Werkbankstatus“ überwindet. Die Rahmenbedingungen sind bereits so gesetzt, dass eine tiefgreifende Spaltung fast unvermeidlich ist. Hoffentlich haben wir dann genug Platz hier für den großen Run der abendländischen Traditionen verhafteten Wessis. Arbeitstitel Isreal 2.0.

    • Der Osten wird das Sammelbecken für alle die, die vom westlichen Multi-Kulti die Schnauze voll haben. Ich bin sicher, da werden noch sehr viele von West nach Ost ziehen. Spätestens dann, wenn die Migrationskohorten ihr Haupt erheben und ihre Umwelt „ganz demokratisch“ rigoros islamisch gestalten. Wer will schon als Dhimmi seine Tage beenden.

  42. >>Der Wessi kennt nur Arbeiten und Konsumieren. Plus Dauerbestrahlung mit GEZ-TV. Der Wessi ist in politischen Dingen unaufgeklärt und unmündig.<<

    Hier ist die Tragik dieser ziemlich treffenden Aussage: ich als Wessi schaffe es (noch?) nicht, aus diesem Rahmen auszubrechen, obwohl ich mir den Kopf dusselig denke und weder Zeitung noch GEZ-TV anschaue. Tja…

  43. Eine ohnmächtige sympatische Verdrängung der wahren Wirklichkeit verbunden mit dem Gedanken aufzuwachen aus einen Alptraum, ging mir auch lange so!!

  44. Immerhin hat er schon erkannt, dass auch „seine schöne BRD“ mit der Wiedervereinigung unterging.

    Wenn er jetzt noch die Merkel-CDU als ihren Totengräber erkennt, dann ist er schon ein großen Schritt weiter.

    PS: sie sind auch mal „fossilieren“ 😉

  45. Es ist kaum die nur teilweise Aufarbeitung der DDR als die neuen Zustände, die schon VIELES „diktatorisches“ von der DDR übernommen haben. Dazu kommt, dass den Ossies nach der Wende vieles zugemutet wurde, während den „Migranten“ nicht nur alles geschenkt sondern FAST NICHTS abgefordert wird, sondern auch bei schweren Straftaten ein erschreckende Milde -ja Gleichgültigkeit! an den Tag gelegt wird. Dagegen werden die Einheimischen durch Ämter und Regelungen drangsaliert und abgezockt.

    Viele Ostdeutsche haben das Gefühl, dass die HARTE AUFBAUARBEIT der letzten Jahrzehnte wie „Perlen vor die Säue“ behandelt und den Migranten geschenkt wird.

  46. Sehr gut beschrieben, auf Seiten der Westdeutschen gibt es schlicht ein Erfahrungsdefizit, wie Totalitarismus die Wohlstands- und Freiheitsbasis zerstört.

  47. Eine Demokratie ist eine Demokratie ist eine Demokratie.
    Es gibt Mehrheitsentscheidungen, muß sie geben, und es
    gibt Gewinner (wie in allen Gesellschaften) – es darf aber
    keine (echten) Verlierer geben. Für mich ein unumstößliches
    Merkmal. Daraus folgt, daß eine sogenannte Demokratie für
    das gehalten werden darf, ja muß, was sie ist: Betrug.

  48. Das ist der erste Beitrag auf Tichy, über den ich sagen muss, dass er völlig daneben liegt, was letztlich auch an der typischen undifferenziertheit liegt, die an das Thema stets angelegt wird. 30 Jahre, das ist ein Zeitraum, der Generationen überspannt. Den Kern der Ossis macht heute nicht mehr der ewig gestrige aus, der das alte nicht vergessen kann oder mit dem neuen immer noch nicht warm wird. Kern der Ossis heute ist eine Generation, die intensiver und ggf. Schmerzhafter als der Wessi durch das Kohlsche Zeitalter geprägt wurde; als einziges Licht nach Dunkelheit den trockenen Konservativismus der 1990-2005 CDU/Schröder SPD kennen und zwangsweise lieben gelernt ha; die darin liegende Freiheit und gleichzeitig Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität als neuen festen Boden unter den Füßen gespürt hat und besser als jeder Wessi erkennt, wenn bestimmte Kräfte unter dem Deckmantel eines hauchdünnen Grün-roten Feigenblattes versuchen ein neues totalitäres System zu errichten und diesen Boden mit dem Presslufthammer abzutragen. Ergo: Der Unterschied zwischen Ost- und West besteht im wesentlichen darin, dass der (nicht 68) Wessi nicht sieht, was hier gerade passiert, der Ossi aber schon.

  49. Einkommen liegen so bei 1200 bis 1400 Euro netto. Wer zur Arbeit will/muss braucht ein Auto. Familien zwei, nun Herr Herles ihr Einsatz.

  50. Sollte die Vermaledeite bis 2021 sitzen bleiben, also 16 Jahre lang bundesgekanzelt haben, und nicht vorher in die ewigen Jagdgruende geschickt werden (politisch oder anderweitig), ist das DIE HAELFTE der Zeit seit der Wiedervereinigung. Wahnsinn. Noch wahnsinniger ist, dass das Weib heute doch noch geschwellter durch Land und Welt stolzieren kann, NACH ALLEM, was sie verbrochen hat.

    Ich wiederhole mich, aber ich hoffe, lange genug zu leben, um dereinst eine historiographische Einordnung dieser Zeit lesen zu koennen. Und zwar nicht von einem deutschen Historiker, sondern von ausserhalb. Warum? Duenkt mir unbefangener, und sowieso immer lesbarer (cf. Kershaw, Evans, Beevor, Clark).

  51. „Es sind keineswegs die vom Kapital ins Elend getriebenen Massen, die die westliche Demokratie zunehmend ablehnen.“

    Ob man die linke „Demokratie“ in Westdeutschland als „westliche Demokratie“ bezeichnen kann, halte ich für fragwürdig. Zumindest wenn damit die freiheitliche westliche Demokratie gemeint ist, wie sie im Muttlerand der Demokratie und den USA gelebt wird.

    Gut möglich, dass sich gerade im Osten viele nach einer freiheitlichen Demokratie sehnen, die ihnen der Westen mit der gerade aufziehenenden Klima/Öko- und PC-Diktatatur verwehren.

  52. “ Im Westen haben wir bereits die spätrömische Dekadenz “ Volltreffer – dieRaute-
    schon sehr weit fortgeschritten.

  53. Herr Herles, ich (Wessi) lese Ihre Analyse und komme zum Schluss, daß Sie genau das betreiben was Sie gleichzeitig beklagen; Ostdeutschen- Bashing!

  54. Guten Morgen Herr Georgen,
    ich finde das wöchentliche AFD – Bashing von Herles auch unerträglich. Hat der Herles überhaupt irgendwann einmal deren Parteiprogramm gelesen? Oder sich Reden von denen angehört? Ich glaube nicht….. Sonst würde dem klar, dass es nicht die AFD ist die dieses Land zusehend in den Ruin treibt….

    • Mit dem Unterschied, dass die Plattform, die ihm für seine Meinung gegeben wird, mehr Verantwortung bedeutet und bei ihm die Sternchen fehlen.

    • Ich habe kein AFD bashing herausgelesen.
      Herr Herles trauert um die alte BRD.
      Er weiss dich auch, dass selbst wenn sich die AFD von heute bis morgen in Luft auflösen sollte, sich nichts zum guten wenden würde, sondern sofort eine neue Partei in dem Sinne entstehen würde.

  55. es scheint, als hätten die „nie wieder Deutschland“Apologeten von linksgrün mit allerlei Intrigen, Verbreitung von Unwahrheiten und ihrem ausufernden Kampf gegen rechts bis in die Mitte der Gesellschaft hinein, erreicht, was sie erreichen wollten: ein geschwächtes, gespaltenes Land, antidemokratischen Ideologien wie dem politischen Islam, dem Kommunismus und Überbleibseln von RAF Sympathisanten zum Fraß vorgeworfen. Niemals hätte ich geglaubt, dass derartiges in der BRD möglich wäre…

  56. ZITAT von Theodor Körner (so etwas wie unser jetziges Polit-Establishment gab es offenbar damals auch schon):

    “ Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten, vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten. Dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott.“

    Teil 2 der nicht vollendeten Wende muss JETZT, in diesem Jahr, folgen!

  57. Empfehle dazu auch Hans-Joachom Maaz „Der Gefühlsstau“ (1991).
    Der Mann ist Psychiater, Analytiker und seit 80 Chefarzt einer Klinik in Halle.
    Er beschreibt den psychischen Druck den ein umfassendes System autoritärer Unterwerfung erzeugt(e). Etwas was 90 überwunden schien. Was N U N aber in weniger direkter, dafür aber um so offensichtlicherer und eindeutig repressiver Form als Meinungsdiktatur wieder „fröhlich Urständ“ feiert. –

  58. Herr Herles,
    Meine Meinung als ostdeutscher, der die DDR 40 Jahre erlebt hat: in vielem haben sie Recht.
    Dass die Lebenshaltungskosten keineswegs niedriger sind als im Westen, geschenkt.
    Aber irgendwie lese ich dich heraus dass an diesem unheilbaren Deutschland die ostdeutschen schuld sind, zumindest die afd- Wähler, weil sie keine Demokratie wollen.
    Ich dachte genau die Tatsache, dass man frei wählen kann und seine Meinung äußern wäre ein Kennzeichen der Demokratie.
    Da dies von der herrschenden Klasse (um Mal diesen ddr-ausdruck zu verwenden) und den vielen Mitläufer, die es ja in jedem system gibt, versucht wird zu verhindern, mit mitteln der Gewalt und Herabwürdigung und nicht mit Diskussion , ist eben nicht demokratisch.
    Der gefällt der alten BRD, der sie offenbar nachtrauern, hat, denke ich viele Gründe,
    Nicht nur die Wiedervereinigung.

    • nein, schuld sind nicht die „Ostdeutschen“,
      weil die AfD wählen,
      sondern die „Westdeutschen,
      weil sie n i c h t die AfD wählen.
      die hätten es in der Hand,
      „Auswüchse“, wenn es sie denn gäbe
      auszutarieren.

  59. ES GAB KEINE SYNTHESE, also keine notwendige Verschmelzung. Der Westen (so gut auch vieles daran ist, es gibt aber eben auch vieles Schlechte) wurde dem Osten übergestülpt. Dabei wurden Lebensleistungen der Ossis nicht anerkannt, im Gegenteil wurde mit Leuten, die sich nichts zu schulden kommen ließen knallhart abgerechnet. Zudem wurden viele Ossis Opfer westlicher Glücksritter, von denen sie gnadenlos abgezockt wurden.

    Der Westen hätte in manchem auch vom Osten lernen können, z.B.:
    -man hätte das überaus erfolgreiche DDR-Sportförder- und Sichtungssystem nach Teil 1 der Wende für Gesamtdeutschland übernehmen/unfähige West-Trainer durch erfolgreiche aus dem Osten ersetzen wollen.
    -ein unbeabsichtigtes Nebenprodukt war, dass viele Ossis sich gute deutsche Eigenarten und Gebräuche mehr bewahrt hatten als die oft dekadenten Wessis.
    Das war’s aber auch schon was (aus meiner Sicht als Wessi) die DDR an Gutem zu bieten hatte.

    Marschrichtung für mich wäre annähernd ein Deutschland mit Eigenschaften, wie Tacitus sie in seiner „Germania“ beschrieben hatte. Die Germanen waren in fast allem das Gegenteil der schon in fortgeschrittenen Stadium der Dekadenz befindlichen Römer. Ein guter Deutscher, aus meiner Sicht, sollte folgende Eigenschaften haben:
    -naturnah und nicht übermäßig unbescheiden
    -akkurat, fleißig, ordentlich
    -ehrgeizig, innovativ, zielorientiert
    -ursprünglich
    -nicht hinterhältig oder link
    -insgesamt unverdorben

    Ich möchte einen angemessenen, aber keinen überdrehten Wohlstand. Ich will keine Mangos oder Papayas in jedem Kleinstadtdiscounter (und keine LKW, die beim Rankarren der sauren, südlichen Ramschware unser Autobahnen zerbröseln), wenn gleichzeitig hochwertiges heimisches Obst an den Bäumen verfault. Würden die Deutschen so leben wie Tacitus sie beschrieb, dann wären auch Umweltprobleme kein Thema. Wir müssen nicht jeden Unsinn von überall auf der Welt mitmachen.

    Übrigens hat der berühmteste und erfolgreichste US-General des 2. Weltkrieges, George Patton über die Deutschen (die er zuerst erbittert bekämpfte),nachdem er sie erst kennen gelernt hatte, sinngemäß gesagt: „Sie sind das einzig anständige in Europa lebende Volk.“ Anständig soll es auch sein, aber nicht dumm, sich nicht vom Rest der Welt abzocken lassen. Der Deutsche, so wie er eigentlich angelegt ist, trägt das gesunde Maß in sich. Derzeit hat vor allem der Westen Deutschlands die alten Römer an Dekadenz weit überholt.

    Wir werden zu dieser ursprünglichen Lebensweise nur dann zurück finden, wenn wir unsere Eigenarten wahren, uns nicht überfremden lassen und unser Vermögen nicht überall auf der Welt sinnlos verschleudern. Daraus resultieren vor allem in der aktuellen Situation 2 Maßgaben:
    -raus aus dem Euro
    -Sicherung der Landesgrenzen, geregelte, stark eingeschränkte Migration (Multikulti=römische Dekadenz)

    Wir haben jetzt eine einmalige Chance, auf friedlichem Wege ein starkes Deutschland zu schaffen, das sich nicht selbst zerfleischt – nur so kann es dem Rest der Welt guter Partner (aber eben auch Konkurrent) sein.

    Dazu bedarf es einer fundamentalen politischen Erneuerung. Unser Politestablishment ist so verkommen und dekadent wie es die von Tacitus beschriebenen Römer waren. Gute Ansätze für die Erneuerung sind da. Der Osten hat es in diesem Jahr in der Hand, ob unser Land total verrotten, zerfallen und zerstört wird oder ob es einer hellen Zukunft entgegen sehen kann.

    • Ihr Manifest auf das Manifest von Wolfgang Herles, bin noch beim Nachdenken welches der Wirklichkeit am ehesten entspricht! Habe aber schon ein Gefühl…

    • Hat jetzt hier mit dem Thema nicht direkt (oder doch?) etwas zu tun: Tipp an die TE-Redaktion: in den Mainstreammedien (z.B. T-Online) ist gerade zu lesen:
      -Frau in Bahnhof von Zug überfahren
      – Tote bei Messerangriff in Iserlohn
      Recherche wird sich sicher lohnen.

  60. Es könnte gut sein, dass die Menschen im sogenannten Osten genau wissen, wie sich DDR anfühlt. Das hat nichts mit „Abgehängten“ zu tun. Sie wollen eben nur nicht, dass sie wieder von den altern Kadern drangsaliert werden, die nach der Wiedervereinigung die westdeutsche Politik unterwandert haben. Alleine dass die SED, die das Unrechtsregime getragen hat, ganz selbstverständlich im Bundestag sitzt ist für diese Leute – also für die, die daran nicht gut verdient haben und gleicher waren, sondern lieber ihre Freiheit wollten und noch immer wollen – ein Schlag ins Gesicht. Nun gab es ja dort auch jede Menge ehemalige Mitglieder der NSDAP, die nach 1949 bei jeder damals im Bundestag vertretenen Partei untergekrochen waren und auch im Bundestag saßen – nicht wenige davon Parteieintritt 1923 ff, also keine „Zwangsmitglieder“, sondern Überzeugungstäter. Die Institution wurde also nicht von den sogenannten „Nazis“ von der AfD beschädigt, sondern war es lange vorher schon. Leute genau dieser Parteien, die sie gerne aufnahmen, tun heute so, als hätten sie das vergessen. Symptome einer schlimmen Krankheit. Bevor man sich zur Selbstmedikation entschließt, muss man aber erst ein mal merken, dass man krank ist. Das wird aber von den Medien verhindert, die allen ständig einreden, dass es doch allen gut geht. Ein Patient, der sich nicht gut fühlt, aber das Unwohlsein nicht richtig zuordnen kann, wird das wohl unter diesen Umständen nicht ernst nehmen und keine Hilfe suchen. Das machen nur diejenigen, die sich mit der Krankheit auskennen und genau wissen, wie sich das anfühlt. Die Menschen im „Osten“.

  61. Zitat: “ Viele im Osten halten die sogenannte Demokratie für Betrug.“
    Nicht nur viele im Osten, sondern auch viele im Westen. Heute erklärt AKK dass Hans-Georg Maaßen einem Parteiausschlußverfahren unterworfen wird. Ihre Vorgängerin hatte alle wie beim Kegeln weggeräumt die ihr zu nahe kamen. Taktik eines Diktators. Wenn man die Politik in Deutschland die Jahre seit der Kanzlerschaft Merkels betrachtet, kommt man zur Erkenntnis, dass Deutschland jedes Jahr ein Schritt mehr in eine Linksfaschistische Diktatur sich bewegte die der DDR sehr nahe kommt.
    Dürfen Sie heute noch Ihre Meinung sagen wenn sie nicht dem vorgegebenen Mainsteam entspricht?
    Unsere Kinder werden schon im Vorschulalter auf den geltenden Mainstream indoktriniert. Bald werden Institutionen entstehen die der FDJ gleichkommen.
    Unliebsame Kritiker werden verbal vernichtet indem man versucht Ihre Existenz zu zerstören.
    Im Grunde sieht jeder Deutsche was hier los ist in diesem Land, nur mit dem Unterschied, der eine mag es und der andere schimpft darüber und tut nichts dagegen und wieder andere wählen eine Partei die Mut macht sich gegen den Trend des Untergangs aufzulehnen.
    Ich wünsche einen schönen Sonntag.

    • Sie sprechen mir aus der Seele! Dieses Deutschland wie es sich derzeit darstellt, ist verkommen zu einer politisch-korrekten Diktatur. Sogenannte öffentlich-rechtliche Medien sind die Speerspitzen, dazu das Großkapital der gedruckten Medien gesteuert von? Ja wem eigentlich?
      Nein, Herr Herles, nicht nur die Ossis spüten und wissen, dass da in vielen Bereichen eine DDR2.0 entstanden ist. Im Westen ist es genau so, aber die Pfründe die man mit einer Existenzvernichtung verlieren könnte, halten die meisten davon ab, mal das M…. aufzumachen.

    • >>Bald werden Institutionen entstehen die der FDJ gleichkommen.<<

      Halb ernsthaft, halb scherzhaft: haben wir doch schon (wieder). Die Freitags Demonstrierende Jugend.

      Die liessen sich noch ganz anders instrumentalisieren, dessen bin ich mir sicher.

      • lesen Sie doch mal die Hofberichterstattung z.b. über Steinmeier im stern Nr.33,
        dann erkennen Sie, wo wir angekommen sind. und das ist noch das harmloseste Beispiel.

  62. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht nur, wenn man sich gegenseitig akzeptiert und an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten will. Der Ossi muss sich etwas Neues suchen, der Wessi will die Vergangenheit nicht aufgeben und verteidigt seine Vergangenheit. Dabei darf an ein paar Minischräubchen gedreht werden, aber auch nicht mehr. Das ist zwar realtiv pauschal, gibt aber die unterschiedliche Ausgangslage wieder.
    Es zeigt sich aber in Deutschland und auch Europa, dass ein „weiter so“ nicht funktioniert. Mit der nächsten Wirtschaftskrise, die sich andeutet, wird wieder die Frage gestellt werden, wie es weiter gehen soll und es wird wieder die alten Antworten geben bis es eben gar nicht mehr geht.

  63. Nicht nur zwischen Ost und West gibt es mehr Trennendes als Gemeinsames sondern inzwischen auch in der gesamtdeutschen Gesellschaft. Im Hinblick auf den Osten wird es nur deutlicher weil die Ostdeutschen weniger Hemmungen haben, den unerwünschten Linksruck der Politik mit einer Stärkung von Rechts (AfD) abzuwehren. Und die anderen gleich Links wählen.

    Die Einigkeit der restlichen Parteien bei den Narrativen (=Glaubenssätze) Klimawandel, Klimaflucht und -migration, Klimarettung darf auf keinen Fall gefährdet werden, dafür sind auch unlautere und undemokratische Mittel erlaubt. Gehandelt wird es unter dem Label „Demokratierettung“.

    Die neue Mauer in Deutschland wird sich nicht um ein bestimmtes Gebiet erstrecken sondern sie wird virtuell erzeugt werden. Wenn einer mit seinem Lebensstil oder einer Reise mehr CO2 verbrauchen würde, als ihm laut seinem CO2-Konto zusteht, wird er sich eben einschränken und daheim bleiben müssen.

    Dieser Duktus „…mehr CO2 verbraucht als ihm zusteht“ ist bereits in Gebrauch und begegnet einem immer häufiger. Man kann daran erkennen, wo die Reise hingeht.

    • > Wenn einer mit seinem Lebensstil oder einer Reise mehr CO2 verbrauchen würde, als ihm laut seinem CO2-Konto zusteht,

      Die armen Bäume 😉 Sie begehen den gleichen Fehler wie die SPD. Es geht nicht um Co2-VERBRAUCH, sondern um CO2-PRODUKTION.

      • Lieben Dank für die Korrektur – mir ist schon klar, dass wir kein CO2 verbrauchen; das ist die Widergabe des originalen Sprechs der CO2-Erbsenzähler. Sie erhalten quasi ein Guthaben an CO2, das Sie produzieren dürfen und dieses Guthaben wird verbraucht. Nach welchen Kriterien die Menge an CO2-Ausstoß berechnet wird, die einer jeweiligen Person „zusteht“ (und dieser Begriff ist der Knackpunkt), ist natürlich offen, könnte aber sicherlich auch an sein Wohlverhalten gekoppelt werden.

  64. Ich bin mir da nicht so sicher, ob die Spaltung entlang von „Ost“ und „West“ zu markieren ist.
    Mit den Ursachen würde ich es wohl auch etwas anders sehen.

    Ein wichtiger Punkt ist schon das Thema „Migration“.
    Und die Märchenerzählungen dazu.
    Die empfundene fehlende Aufrichtigkeit ist ein Ärgernis für manchen.
    Ebenso der fehlende politische Wille auf Leute zuzugehen, die diese Themen benennen.

    Es weiß doch jeder, dass kein Migrant ohne teure Organisation tausende Kilometer reisen könnte, dass die Bedürftigsten andererseits weder das Geld noch Unterstützung haben.

    Vielleicht ist ein Unterschied, dass einige im Westen zwar das Gefühl haben ihre Meinung nicht frei äußern zu können (ohne nachfolgende Nachteile) und daher schweigen.
    Im Osten wird dagegen eher nicht geschwiegen.

  65. „Viele im Osten halten die sogenannte Demokratie für Betrug“
    nicht die demokratie ist betrug, sondern das, was eine der ihren daraus gemacht hat….

  66. „Die viel beschworene innere Einheit ist heute kaum noch ein Problem zwischen Ost und West, sondern zunehmend zwischen einander fremd gewordenen Ostdeutschen.“

    Es war noch nie ein Problem zwischen Ost und West, sondern ein deutsch-deutsches Problem (auch Wessis – Achtung! – haben unterschiedliche Meinungen). Wurde nur auf Ost-West projiziert.

    Gespalten (und beschädigt, wie Herr Herles sagt) wurde das Land 2015, als die Bundesregierung mit Angela Merkel an der Spitze Hunderttausende illegale Einwanderer ohne zu prüfen, wer da überhaupt ins Land kommt, einwandern ließ (und nebenbei das Asylrecht missbrauchte). Schon 2015 war abzusehen, dass das zu einer Spaltung und Radikalisierung der Gesellschaft führen würde (und die Grünen ein riesen Problem bekommen würden).

    Nicht die Ossis sind schuld (falls die DDR sich vertrackt Bahn bricht, bricht sich hier vertrackt Chauvinismus Bahn). Es gibt einfach unterschiedliche Meinungen zu Themen in Ost wie in West.

    (Herr Tichy, schreiben Sie doch mal etwas darüber, dass AKK den Parteiausschluss Maaßens erwägt.)

  67. Sorry, Herr Herles, heute schwurbeln Sie mir ein wenig zu sehr herum, mir fehlt ein wenig Ihr sonst so geschätzter Klartext.

    Im Osten (er) kennt man vieles, was den Menschen damals in der „DDR“ schon nicht gefallen hat.

    Das fängt damit an, dass heutige Nachrichtensendungen plötzlich nicht mehr objektiv berichten, sondern immer mehr Erfüllungs- und Haltungsmeldungen bringen.

    Das geht damit weiter, dass zur Rechtfertigung einer ideologisch vorgegebenen „Flüchtlingsliebe“ eine Geschichtsklitterung sondergleichen betrieben wird (zuletzt am 13. August, der sicherlich Anlass zu ganz anderen Gedenkreden gegeben hätte).

    Das wird damit fortgeführt, dass „die Politik“ und „die Bürger“ inzwischen Lichtjahre voneinander entfernt sind. Mielkes „Ich liebe doch alle“ kann man auch übersetzen mit „Ich weiß nicht, warum man immer die Sorgen und Nöte der Bürger ernst nehmen muss. Ich verstehe das nicht…“

    Der Unterschied zwischen „DDR“ und heute: Der antifaschistische Schutzwall war damals ein profaner wie tödlicher Betonstreifen mitten in Berlin. Der heutige antifaschistische Schutzwall sitzt wie Beton in den Köpfen, die alles, was nicht links ist, als „rechts“ definieren.

    Dass immer von „der Zivilgesellschaft“ die Rede ist, wenn man die überpolitisierten Kirchenspitzen und -gremien und die vielen NGOs (die eigentlich nichts anderes als Lobbyorganisationen sind) meint, aber nie den Bürger selbst. Auch da hat der Osten (wenn man an die Parteiorganisationen für quasi jeden Lebensbereich denkt) eine besondere Sensibilität.

    Und dass es einen den Job, Karriere und Ansehen kosten kann, die „falsche“ Meinung und die „falsche“ politische Präferenz zu haben. Das alles haben die „Ossis“ so oder so ähnlich schon mal erlebt. Sie wissen, wie gefährlich das ist.

    Und sie wollen das alles im Osten nicht noch einmal so oder so ähnlich.

    Ich habe als kleines Wessikind mit elf Jahren erlebt, wie die Grenzer mit Gewehr ins Zugabteil kamen, wenn wir zur Omma nach „drüben“ fuhren. Mir muss niemand erklären, was die „DDR“ war. Und dass ein gescheiter Mensch dort nichts mehr von „Sozialismus“ wissen will.

    Leider haben zuwenige Wessis und die nach 1989 Aufgewachsenen die DDR erlebt. Sie beurteilen die „DDR“ nach Hörensagen und dem, was (linke) Medien über die DDR berichten. Und die, die die DDR-Wirklichkeit dokumentieren, werden aus dem Amt gejagt, wie ein Hubertus Knabe. Weil Wirklichkeit weh tun kann.

    Es fehlt vielen die hautnahe Erfahrung „realer Sozialismus“. Die die ihn hautnah gespürt haben, können ihn nicht mehr wollen, außer man ist selber Sozialist.

    F. J. Strauß hat zur Bundestagswahl 1980 massiv vor dem Sozialismus gewarnt. Einen F. J. Strauß hat die deutsche Politik nicht mehr. Denn heute wäre Strauß nicht konservativ sondern minimal „rechts“ oder gar „rechtsaußen“.

    Dass ich das an einem Tag schreibe, an dem die CDU-Vorsitzende über einen Parteiausschluss des Herrn Maaßen nachdenkt, weil der zu konservativ für die CDU sei, zeigt doch, wo die Malaise liegt. Die Rotvrschiebung im Parteiensystem. Und die Astronomen: Je weiter man sich vom Betrachter (Bürger) entfernt, umso sträker ist die Rotverschiebung.

    • George Orwell in 1984: „Je weiter sich eine Regierung von der Wahrheit entfernt hat, desto mehr hasst sie die, die die Wahrheit aussprechen.“

      • Guter Spruch! Das Wort „Hass“ inflationiert ja geradezu bei uns.

    • Das galt vielleicht noch 2014; heute 2019 würde Strauß als rechtsextrem beschimpft und Stasi-Kahane würde eine Sonderedition ihrer Leitfäden drucken lassen, wie man in politisch und privat zerstören kann.

  68. Nein, Herr Herles, nein.
    Die Spaltung Deutschlands ist keine geographische. Deutschland ist gespalten in Tichy-Leser und Nicht-Tichy-Leser (et al.)! Es ist vielmehr eine Wahrnehmungsspaltung. Dass sich das ganze optisch auch an der Ex-Zonengrenze ablesen lässt, ist der noch präsenten Erfahrung der Ostdeutschen zu danken, wie eine Diktatur schmeckt.
    In diesem Sinne bin ich – obwohl im München der alten BRD geboren – auch Ossi.

    • wie wäre es mit einem Button:
      „ICH BIN STOLZ EIN OSSI ZU SEIN“!

      • oder ein Button:
        ICH LESE TICHYS EINBLICK

      • Übrigens: Ich habe das Magazin abonniert und „verliere“ es nach dem Lesen gern mal in der S-Bahn oder in der Bibliothek 😉 …

      • Ich verschenke ihn gerne, mit der Konsequenz, das ich mir jetzt in unserem Kiosk einen zurücklegen lassen muss, weil sonst alle fünf Hefte weg sind. Für ein kleines Örtchen sind fünf schonmal nicht schlecht!

      • Je suis Ossi.

    • Ich bin auch in München geboren, in Westdeutschland sozialisiert aber in diesem Sinne auch Ossi!

  69. Einige Generationen wurden in der DDR im Sozialismus sozialisiert. Die Älteren kannten ebenfalls keine freie Demokratie, sondern Kaisertum und Naziregime. Vielfach wurde Demokratie gleichgesetzt mit Konsum und Wohlstand. Es hätte flächendeckende Integrationskurse 1990 geben müssen, dann würde die Fortsetzung der SED (Die Linke) auch nicht soviel Zuspruch im Osten.

    • Entschuldigung: Das ist typischer Wessiquatsch.
      Glauben Sie doch nicht, daß wir nicht wissen und wussten, was Demokratie ist, nur weil wir nicht drin lebten. Gerade deshalb wollen wir die!

      • ja, vor allem die 15% die die SED wählen!

  70. Ich bin kein Ostdeutscher, bin im ‚Westen‘ aufgewachsen und sozialisiert. Die Menschen im ‚Osten‘ (eigentlich Mitteldeutschland) haben viel früher als andere begriffen – und zwar weil sie es größtenteils noch selbst kennen -, was uns droht: die Diktatur. Natürlich nicht die plumpe SED-Diktatur, sondern eine verfeinerte Diktatur: Man wird nicht mehr abgeholt, wie bei den Nazis oder den Genossen, sondern man verliert den Job, wird geächtet, isoliert. Also macht keiner mehr den Mund auf, es entsteht eine Schweigespirale.

    Seit der Clown-Staat immer mehr degeneriert – beginnend etwa 2014, als Gauck alle Inder nach Deutschland einlud – wähle ich eine alternative Partei. Ich kann die Union, die entseelt wie ein Trottel hinter Linksgrün herhechelt, einfach nicht mehr unterstützen. Aus. Vorbei. Und ich habe mir geschworen: Nie wieder Union.

    • Sehr schön, dass sie „die Schweigespirale“ Noelle Neumann erwähnen. (Ganz nebenbei ein so epochales wie vergessenes Werk.) Genau DAS ist es wogegen sich Ossis auflehnen, der Westen dagegen entweder beredt schweigt, bzw. begeistert sogar die Repression „feiert“. –

    • Aber wie können sie sich als Westdeutscher erklären warum , dass so ist , dass bei den sogenannten „demokratieerfahrenen“ jemand geächtet wird, der einen andere Meinung hat. War dass schon immer so, oder ist das jetzt erst so, und wenn ja, warum.

    • @Gumbach, ja so ist es, die „lupenreinen“ Demokraten, allen voran die CDU und deren devote Parteisoldaten und Merkelbeklatscher, haben die Demokratie praktisch abgeschafft und die Gesellschaft zu einer sich dreist selbstbedienenden und schmarotzenden Parteienherrschaft mit neufeudalen Zügen umgewandelt. Mit völligem Fehlen des Bezugs zur Realität der Bürger und zu ihrer eigentlichen Stellung als Angestelle des Souverän und als Volksvertreter. Die vertreten nur noch ihre jeweilige Partei und sich selbst.

  71. Sehen Sie, es geht nicht ohne den Identität stiftenden Nationalstaat. Wem das nicht klar ist, und die Bürger zu „schon länger hier lebenden“ vermerkelt, dem ist das Land egal. Als Volk kann man nur durch Abgrenzung zu anderen „Kulturen“ zueinander finden, und muss einen vernuftvollen Egoismus an den Tag legen. Ehe dieses Land zur innerlichen Einheit findet, muss es den Ballast in den Köpfen, und die verdorbenen Zutaten grenzenloser Moralvorstellungen los werde.

  72. Es wird sich hoffentlich auch rächen, den Wähler von blauer Wahlfarbe, der nicht in der DDR groß geworden ist, als abgehängten, intelektuell minderbemittelten Rechtsextremen herabzuwürdigen.

    Je suis Sachsen.

    Ich hätte kein Problem damit, die Fläche neu aufzuteilen. Soll doch jeder leben wie er glücklich ist. In einem Teil des Landes siedeln sich die bösen Abgehängten an, zu denen, weil in der Minderheit, auch die Nettosteuerzahler gehören werden. Der Rest darf das Klima und die Welt retten in finanzieller Eigenverantwortung retten. Ich wäre sehr gespannt auf die Entwicklung.

    • Gaaaanz heimlich, da ja die Freiheit noch nicht soo lange währt, habe ich auch schon so gedacht. Und das will als fteiheitsliebender Menschen aus Mitteldeutschland schon echt was heißen.
      Davon ab, wird es sowieso so kommen.
      Verweise auf die Artikel von Dr. Heistermann, all hier. Sind aktueller denn jeh.

  73. Ich glaube nicht, dass die Ossis die Demokratie nicht verstanden haben. Im Gegenteil. Sie erkennen nur die bigotte Dauerluege in der sie leben. Die Aushöhlung und Pervertierung unseres Staates durch eindeutig Linke im Demoktatiepelz. Angeführt von unserem absolutistischen Haengebaeckchen.

    • Doch, es gibt sie. Die Ossis, die Demokratie nicht verstanden haben (aber es gut verstehen, sich an ihr zu mästen und sie aufzufressen) sitzen jedoch an exponierter Stelle und diffamieren die Anders-Wähler, die ihre Macht und Pfründe gefährden.

      • Einer davon heißt Kretschmer.
        Und Schiss hat er. Was soll er auch tun, wäre in der Wirtschaft zu nix nütze.

  74. Im Gegensatz zu den Westdeutschen haben die Ostdeutschen ein gutes Gespür dafür, wie die Struktur einer Diktatur aussieht. Sie haben schon viel früher wie wir Westdeutschen erkannt, was hier los ist. Sie kennen die Gesichter der ehemaligen Stasi und DDR zu genau und sie wissen das in den Blockparteien zuviele davon unterwegs sind. Sie erkennen die Zustände die hier über Jahre aufgebaut wurden, nur wir bequemen und arroganten Wessis wollen es einfach nicht wahrhaben.

  75. wenn ich den Freitagswohlstandskindern so zuhöre, so ist die weitere Spaltung der Gesellschaft mindestens wohlwollende Begleiterscheinung. Für die Hintermänner, die die Marionettenfäden ziehen, dürfte die Spaltung der Gesellschaft primäres Ziel sein

    • elly
      So ist es! Eine gespaltene Gesellschaft wird sich nicht zum Widerstand organisieren. Und es ist nicht nur im Sinne der Hintermänner, sondern auch im Interesse der Hampelmännchen, denn die wären die ersten, die ein organisierter Widerstand treffen würde. Chaos ist gut für die, die strukturierte Pläne haben. Sie können die dann in aller Ruhe durchziehen, während sich die gespaltene Gesellschaft an den einzelnen Chaospunkten abarbeitet. Und da hat jeder seinen eigenen Chaospunkt: Migration, Klima, Soziales, EEG, Dieselverbote usw.
      Gebe jedem seinen Knochen, und er ist mit nagen beschäftigt.

      • Kurz: divide et impera.

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