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Prototypanlage Sparc

Fusionskraftwerk in den USA soll ab 2027 erstmalig Strom erzeugen

von Gastautor

26.12.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Im US-Bundesstaat Massachusetts soll demnächst erstmals auf der Welt Strom aus der Energie erzeugt werden, die bei der Kernfusion frei wird. Fusionskraftwerke produzieren Strom, ohne Schadstoffe zu emittieren. Bei einer Störung schalten sie sich selbstständig ab, sodass schwere Unfälle nahezu unmöglich sind. Von Wolfgang Kempkens

Das kleine Unternehmen Commonwealth Fusion Systems in Cambridge (CFS) bei Boston, hervorgegangen aus dem berühmten Massachusetts Institute of Technologie, ist drauf und dran, die Weltelite der Fusionsforscher zu überholen und alt aussehen zu lassen. Während Letztere seit 2007 in Cadarache nahe Marseille Iter bauen, das weltweit größte Fusionsreaktorexperiment, das Mitte der 2030er Jahre in Betrieb gehen, aber noch keinen Strom erzeugen soll, will CFS damit bereits 2027 anfangen.

Die Prototypanlage Sparc, die derzeit in Devens im Bundesstaat Massachusetts gebaut wird, soll dann erstmals auf der Welt Strom aus der Energie erzeugen, die bei der Kernfusion frei wird. Schon drei Jahre später plant das Unternehmen die Inbetriebnahme des ersten kommerziellen Fusionskraftwerks, das eine elektrische Leistung von 400 Megawatt haben soll – Sparc kommt auf 140 Megawatt. Gebaut wird es im James River Industrial Park außerhalb von Richmond im Bundesstaat Virginia. Partner ist der örtliche Stromversorger Dominion Energy. 400 Megawatt reichen für die Versorgung von 150.000 US-Haushalten.

Während alle bisherigen Fusionsreaktoren vom Typ Tokamak – Beispiele sind Iter und das europäische Großexperiment Joint European Torus (Jet) im britischen Culham, das seit 1983 in Betrieb ist – mit mächtigen Elektromagneten ausgestattet sind, die konventionelle Spulen haben oder solche aus klassischen Supraleitern, setzen die Amerikaner auf Hochtemperatur-Supraleiter (HTSL).

Diese müssen weit weniger aufwändig gekühlt werden und sind weitaus kleiner, obwohl sie tendenziell stärkere Magnetfelder erzeugen. Diese halten das sogenannte Plasma im Zaum, in dem die Fusion und damit die Energieerzeugung stattfindet. Supraleiter sind Materialien, die Strom leiten, ohne ihm Widerstand entgegenzusetzen – einmal eingespeist kreist er für alle Zeiten in den Spulen.

Das Plasma besteht aus elektrisch geladenen Molekülen der Wasserstoffisotope Deuterium (schwerer Wasserstoff, dessen Kern zusätzlich ein Neutrum enthält) und Tritium (überschwerer Wasserstoff, der ein zweites Neutron enthält) sowie frei umherschwirrenden Elektronen. Es befindet sich in einem ringförmigen schlauchartigen Behälter, dem Torus. Durch elektromagnetische Wellen und andere Heizsysteme wird es auf eine Temperatur von vielen Millionen Grad Celsius aufgeheizt.

Die Magnetkräfte sorgen dafür, dass die unvorstellbar heißen Teilchen die Wände nicht berühren. Das würde sie im Bruchteil einer Sekunde zerstören. Außerdem drängt es die Moleküle zusammen. Erst wenn sie einen bestimmten Mindestabstand unterschreiten, können sie miteinander verschmelzen und Energie in Form von Wärme erzeugen. Diese wird genutzt, um Wasser zu erhitzen. Der entstehende Dampf treibt dann einen Turbogenerator zur Stromerzeugung an.

Der Einsatz von HTSL ermöglicht es, den Torus weit kleiner zu bauen als etwa beim Iter. Das könnte es erleichtern, die Kerne der Wasserstoffisotope so nah zueinander zu treiben, dass sie fusionieren müssen, sodass das Ziel erreicht wird, mehr Energie zu gewinnen als beim Aufheizen des Plasmas verlorengeht. „Das wird ein Wendepunkt für die Kernfusion sein“, sagt CFS-Mitbegründer Dennis Whyte, Professor für Ingenieurwesen am MIT. „Es gibt das Tempo im Wettlauf um kommerzielle Fusionskraftwerke vor. Das Ziel ist es, Tausende dieser Kraftwerke zu bauen und die Welt zu verändern.“

Fusionskraftwerke produzieren Strom, ohne Schadstoffe zu emittieren. Bei einer Störung schalten sie sich selbstständig ab, sodass schwere Unfälle wie bei Kernkraftwerken, die auf Atomspaltung basieren, nahezu unmöglich sind. Zwar entsteht auch in Fusionsreaktoren Atommüll, doch der ist, anders als der von heutigen Kernkraftwerken, nur wenige 100 Jahre lang gefährlich.

Dass Sparc und der kommerzielle Nachfolger tatsächlich funktionieren ist allerdings noch nicht ausgemacht. Martin Greenwald, stellvertretender Direktor des Plasma Science and Fusion Center am MIT und Sparc-Projektleiter, sagte gegenüber der „New York Times“, die Forschung „bestätigt, dass das Design, an dem wir arbeiten, sehr wahrscheinlich funktionieren wird“.

Illustration und Video: https://www.borntoengineer.com/mit-engineers-believe-their-fusion-reactor-design-is-very-likely-to-work
Illustration: https://cfs.energy/technology/sparc

Wolfgang Kempkens studierte an der Techni­schen Hochschule Aachen Elektrotechnik. Nach Stationen bei der „Aache­ner Volkszeitung“ und der „Wirtschaftswoche“ arbeitet er heute als freier Journalist. Seine Schwer­punkte sind Energie und Umwelt.


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48 Kommentare

  1. Die Amis haben doch schon 1969 einen Fusionsreaktor gebaut. Den haben sie mit Apollo zum Mond gebracht und dort oben vergessen 😀

  2. Ging schon durch diverse Medien, ist kalter Kaffee. Im Marketing sind amerikanische Firmen aber gigantisch.
    Der Weg zur wirtschaftlichen Kernfusion ist weit. Der Reaktor wird – wenn das Startup, was durchaus auch noch in Zweifel steht, Glück hat – eine Fusion zuwege bringen.
    Aber Strom produzieren wird er nicht. Denn die zuvor investierte Energie, um den Fusionsprozess in Gang zu bringen ist um ein Vielfaches höher, als die durch die Fusionsreaktion erzeugte oder gar – wofür man noch keine Lösungen hat – abgeführte, zur Stromerzeugung genutzte Wärme…auch bei diesem Konzept / Plan ist das so. D.h. die Firma wird 2027 keinesfalls zum Stromproduzenten, sondern zum Stromkonsumenten.
    Es bleibt (leider) dabei. Wirtschaftlich Kernfusionsreaktoren wird es in den nächsten 20-30 Jahren nicht geben und erst recht nicht on scale. Es gibt aber keinen Grund nicht weiter an dieser interessanten Technologie zu forschen. Ob sie jemals wirtschaftlich – in Konkurrenz zu Photovoltaik und Wind – betrieben werden kann ist sehr fraglich.
    Zur Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels kommt Fusion definitiv zu spät und wer darauf wartet wird mit höheren Stromkosten bestraft. Schon jetzt sind Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft wirtschaftlicher als alle anderen Formen der Erzeugung (sogar schon, wenn man die Umweltschäden durch die fossilen nicht einrechnet).
    Das ein dichtbesiedeltes Land wie Deutschland jemals seine gesamte Energie im eigenen Land (erneuerbar) erzeugt ist jedoch unwahrscheinlich. Wir werden in der Zukunft – wie auch schon seit Jahrzehnten – Energieimporte aus Ländern mit Überschüssen brauchen.

  3. Eine hervorragende Zukunftstechnologie. Man sollte sie weiter verfolgen, finanzieren und fördern. Wesentlich besser als die veralteten, schädlichen und nutzlosen grünen Windräder.

  4. Allen Unkenrufen zum Trotz. Auch wenn der Weg für die Energiegewinnung aus Fusion holprig und mit Rückschlägen verbunden, bereichert er unser Wissen enorm. Ohne eine große Vervielfachung des heutigen Energieangebotes lassen sich weder die heutigen noch zukünftigen Menschheitsprobleme lösen. In meinem fast einhundertjährigem Leben bin ich mit soviel völlig neuen Hochtechnologien konfrontiert worden, an die man zuvor nicht einmal zu träumen wagte. Warum soll mit Intelligenz und Erfinderreichtum nicht auch das Problem der notwendigen Vervielfachung des Energieangebotes lösbar sein? Nur weil grüne Spinner nun über Jahre unsere technologische Entwicklung zurückgefahren und unseren hohen technologischen Stand zur Sau gemacht haben, geht doch die Welt nicht unter? Auch woanders wird Intelligenz und Erfinderreichtum auch dieses wichtigste Problem der Menschheit lösen. Da bin ich voller Hoffnung, auch wenn ich wahrscheinlich diesen großen Sprung der Menschheit nicht mehr miterleben werde.

    • „Da bin ich voller Hoffnung, auch wenn ich wahrscheinlich diesen großen Sprung der Menschheit nicht mehr miterleben werde.“
      Da ist ihnen eine biologische Hochtechnologie entgangen:
      1 ausgeblasene Eizelle plus 2 x Spermieninhalt von ihnen dazu eine Leihmutter und schon sind sie nach 9 Monaten wieder da.
      Schwachköpfe und ihr Gedächtnis Verlierende sollten von solchen Optonen nicht profitieren dürfen
      Einen guten Rutsch und noch viel Gesundheit

  5. Ich hoffe nur, dass wir die nächsten paar hundert Jahre noch ausreichend Braunkohle haben. Denn sollte das Fusionskraftwerk wirklich funktionieren, werden sich unsere Bundesaluhutträger zu Wort melden, um von der Nordsee bis Marokko einen neuen Atlantikwall aus Offshore-Windparks zu errichten. Mit einem Scheitern des Projekts ist dann gegen 2150 zu rechnen. Anschließend werden die enttäuschten Wähler die FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht wählen.

  6. Allein mir fehlt der Glaube, lasse mich aber bei funktionieren des Fusionskraftwerks überzeugen.

  7. „Ein kleines Unternehmen“ will mit der teuersten, kompliziertesten und unausgereiftesten Technologie der Welt aufwarten? Hier stimmt etwas nicht!

    • Die Türkei produziert seit Jahren Drohnen, die heiß begehrt sind und der Iran zaubert aus dem Nichts eine Hyperschallrakete. Das geht doch. Nur Clever muss man sein. Mit was hat Musk angefangen? Eben.

  8. Das Lieblingswort der ganzen Energiewend: soll! Von Wasserstoff bis Superbatterie. Alles wird groß mit “ soll angekündigt. Auch wird es nicht anders ausgehen. Man „sollte“ sich einfach mal daran erinnern, dass auch die Kernfusion in der Sonne nur eine nicht überprüfbare Theorie ist.

  9. Immerhin hat man den Zeitraum, den wir abwarten müssen, um endlich der Segnungen der Kernfusion teilhaftig zu werden, auf wenige Jahre verkürzt. Seit Jahrzehnten ist es immer bald soweit, aber noch nie war einer so optimistisch.
    Ich setze, aus jahrzehntelanger Erfahrung mit solchen Verlautbarungen, eher auf moderne Kernspaltungsanlagen, wie den inhärent sicheren selbstregulierenden Brennstoffkreislauf in Salzschmelzen. Das gibt es jetzt. Da muß man nicht warten, es kann „Atommüll“ als Brennstoff nutzen und dabei weitgehend unschädlich machen. Es läßt kleine Anlagen zu in der Nähe der Verbraucher. Alles super, müssen nur noch gebaut werden, in größerer Zahl.

  10. Vorsicht, diese Meldung könnte auch PR zur Beschaffung von Venture Capital sein. HTSL kannte man schon in den 80er Jahren vor der Wende.

  11. Man muss ja für den Robert um die Ecke komplexe technische Zusammenhänge auf einfache Dinge herunterbrechen, Manches weglassen, damit der Robert nicht gleich weiter klickt. Aber ohne viel zu komplizieren kann man ruhig schreiben, dass bei den sehr hochsommerlichen Temperaturen überhaupt keine Moleküle mehr vorhanden sind, weil die Teilchen total verrückt spielen und von einem Partner zum nächsten hopsen. Die ganze Bude ist derartig überhitzt, dass es denen total egal ist, wem der Ehering gehört, wenn Sie verstehen, was ich meine. Und genau dadurch kommt es ja zu Begegnungen, die fern jeder Moral und Menschlichkeit sind und die man hier Fusion nennt. Was soll man dazu auch sonst Nettes sagen? Dann knallt es, dass der Himmel wackelt und … aber wie kommt denn dann die Wärme aus dieser HTSL-Bude heraus, wenn doch keines dieser irre heißen Teilchen irgendwie an die Außenwand kommt?
    Wenn das klappt, finde ich es gut. – Nur, da haben wir noch etwas: Wie kriegen wir den ganzen Strom zusammen, um diese Hitzebude so heiß zu machen? Werden die europäischen Freunde da noch mitspielen?

    • Man muß sähen, um zu ernten. Natürlich muß bis zum Betrieb des ersten Fusionsreaktors erst mal Atomstrom oder Kohlestrom oder eine andere, vorhandene Stromerzeugung eingesetzt werden, wenn dann der erste läuft, erzeugt er die Energie, um den zweiten in Betrieb zu nehmen, dann kommt die Zeit der Ernte.
      Ich weiß nicht, wieso immer alle meinen, ohne zu sähen, gleich ernten zu können.

      • Sorry – das war nicht gut – jeder Schwachkopf wird gleich in Blockadestellung gehen, wenn er Atom- oder Kohlestrom hört. Viel grünfreundlicher wäre Mühlenstrom oder Kollektorenstrom.

      • Bestimmt. Problem ist nur, wie immer bei „grünem“ Strom, so ein Reaktor braucht zuverlässig gleichmäßig seinen Betriebsstrom. Das kann grüner Strom eben nicht liefern. Die Erfahrung haben wir ja nun ausgiebig machen dürfen.

  12. Selbst wenn es tatsächlich irgendwann funktionieren sollte, hätten wir in Deutschland nichts davon. Die Straßen, Brücken und Eisenbahnschienen wären nicht in der Lage, die notwendigen teile zum Zielort transportieren zu lassen. Denn bis es soweit ist, vergeht noch zu viel Zeit, dass der linksgrüne Zeitgeist an der Zerstörung der Infrastruktur weiter wirken kann. Abgesehen davon, dass es dafür kein Geld mehr geben wird.

  13. Sorry, aber dieser Text ist wirklich inhaltlich überaus ärmlich und reicht noch nicht einmal an einen anspruchsvollen Mittelstufen-Schulbuchtext heran!

    Inhaltlich bietet er nicht einmal ansatzweise einen Einblick in die Herausforderungen der Kernfusion und konzentriert sich auf den vermeintlich entscheidenden Unterschied durch Einsatz supraleitender Magnete.

    Allein die Aussage, dass supraleitende Magnete Arbeit zu verrichten vermöchten, ohne dabei Energie zu verbrauchen, lässt jedem Physiker die Nackenhaare zu Berge stehen!

    Das ist der Unfug, ja gröblich Unsinn, aus dem die üblichen Alternativ-Energiemärchen gemacht werden. Tatsächlich ist für die Beurteilung einer Kernfusion und ihrer Effizienz der Q-Gesamt-Faktor maßgeblich, der aus dem Quotienten zwischen Energieertrag und der insgesamt aufgewendeten Energie gebildet wird. Und die fortschrittlichsten derzeit getesteten Konzepte bewegen sich sämtlichst im Bereich eines Q-Faktors von bestenfalls 1/100stel, also in einem Bereich, wo insgesamt 100 mal mehr Energie aufgewendet werden muss, als netto gewonnen wird.

    Alle Pseudo-Erfolgsmeldungen auch in der jüngsten Vergangenheit beruhen ausschließlich darauf, dass lediglich der Q – Faktor, der die Heizleistung berücksichtigt, angegeben wird. Neben dem Aufheizen des Plasmas muss aber auch der Energieaufwand für den Einschluss des Plasmas berücksichtigt werden. Das sind – auch wenn technisch in der Regel in klassischen Konzepten gleichermaßen mithilfe von Magnetfeldern erzeugt – zwei unterschiedliche Sachverhalte!

    Und der Einschluss eines Plasmas mittels Magneten erfordert selbst bei den heute technisch beherrschbaren Hochtemp.-Supraleitern eine ganz erhebliche Kühlung, wenigstens auf die Temperatur von flüssigem Stickstoff (Sprungtemperatur bei gut 100° Kelvin, also circa -170 °C). Und die gibt es im grosstechnischen Dauerbetrieb ganz gewiss nicht ohne hohen Kosten beziehungsweise Energie Aufwand!

    Tatsächlich ist die Kernfusion außerhalb der Verwendung für Kernwaffen derzeit keine nutzbare Technologie, und zwar voraussichtlich weiterhin auf viele unabsehbareJahrzehnte hin! Klug wäre vielmehr die Konzentration auf konventionelle Kerntechnik und ihre Weiterentwicklung! Kernfusion ist derzeit im Kontext der Energieversorgung genauso eine teure und untaugliche Nebelkerze wie Windräder oder Solarzellen! Sie sollte dringlich weiter erforscht werden, aber die Erforschung sollte ohne irreale Jubelmeldungen weiterhin sicher finanziert werden. Wobei die Vielzahl sehr unterschiedlicher technischer Konzepte, die von vielen kleineren privaten Firmen in den USA verfolgt worden, womöglich vielversprechende sind, als die typisch staatlichen monströs– Projekte, die in der Regel dem Stellerator- oder Tokamak-Konzept folgen.

  14. Na, dann mal viel Erfolg!
    Der Wettbewerb und die wirtschaftlichen Erfolgschancen im freien Wettbewerb spornen an…
    Viel Glück, die Menscheit kann funktionierende Fusionsreaktorn wirklich brauchen!

  15. Wenn’s funktioniert, wird’s in Deutschland verboten. Kann doch nicht sein, daß den Windstromabsahnern und PV-Profiteuren die Einnahmequelle stillgelegt wird. Solange das Vermögen nicht vollständig von unten nach oben umverteilt ist, kommt das nicht in die Tüte. Merz schielt ja schon ganz unverhohlen auf die Sparguthaben der Deutschen zwecks „Mobilisierung“ (Enteignung) derselben.

    • Es wird nicht funktionieren. Wie seit etlichen Jahrzehnten immer kurz vor dem entscheidenden Durchbruch. Was die Stromerzeugung betrifft, ein Ablenkungsmanöver, um die Kernspaltung als überholt darzustellen, die nämlich funktioniert und dem dümmlichen Versuch, aus Wind und Solarzellen den Strom zu produzieren, den ein Industrieland braucht, den Garaus machen wird.

  16. Deutschland: 173 Lehrstühle für Gendergaga, 8 Stellen für Kernforschung (Welt, 20.09.23)
    USA: siehe obigen Artikel

  17. Wenn das alles sooo bald Realität wird, dann ist der grüne Traum der CO2-freien Wirtschaft ja bald Realität, der derzeitige Niedergang nur eine vorübergehende Durststrecke, die bald überwunden sein wird und Habeck und Konsorten hätten völlig Recht, die böse CO2-Wirtschaft zu zerschlagen.

    Nur gut, daß da niemand ein Interesse an Propaganda hat, sonst könnte man da glatt misstrauisch werden.

  18. Klingt schön & interessant, aber woher kommt soviel Deuterium & Tritium-Brenn/Fusionsmaterial um dutzende, hunderte-tausende kleine & günstige FRs übrer Jahrzente – Jahrhunderte zu betreiben? -ernst gemeinte Frage!-
    Schaunmermal, ich denke bis die Brennstofffrage geklärt ist, werden wohl DFRs und/oder SMRs oa. -hoffentlich!- die weltweit erforderliche Energievesorgung va. mit schon vorhandenem Material -vulgo „Atommüll-“ sicherstellen können.
    „weltweit“?
    Pardon!
    Nein, nur ein winzig kleiner Flecken Land auf der Erde, voll von unbelehrbar linksGRÜNsuizidalen Deppen & Sympathisanten, weigert sich möglichen Fortschritt, Freiheit & Frieden zu folgen. Stattdessen bauen sie zigtausende Windrädchen & Sonnenspiegel auf kostbarsten Feldern & Wäldern die sonst LEBENSmittel produzieren zugunsten von gierigen GRÜNEN Windbaronen & laden sich obendrein „Gäste“ ein, die sie zerstören…..
    Die spinnen, die………..

    • Wikipedia: „Das auf der Erde vorkommende Wasser (1,4 Milliarden Kubikkilometer oder 1,4 ·1018 Tonnen) besteht zu rund einem Neuntel (2 u von 18 u) bzw. zu 11,19 Prozent seiner Masse aus Wasserstoff (einschließlich Deuterium), daher enthält es 0,0035 Prozent oder 5·1013 Tonnen Deuterium. Dieses ist überwiegend als DHO und sehr selten als D2O gebunden.“
      Dass hier ein Kernfusionskraftwerk 2027 in Betrieb (!) gehen „soll“ bleibt Science Fiction.

  19. Mehr als „soll“ Utopie kann ich im Artikel nicht lesen.
    Soweit waren wir schon.
    Als doch, noch immer kein experimental funktionierenden Fusionsreaktor.
    Also alles doch nur Zukunftsmusik.
    Das nach wie vor ungelöste Problem bei den „Ring-Fusionreaktoren“ ist die Formstabilität des Plasma-Ringes.
    Dieser beginnt sich wellenartig zu deformieren mit steigender Amplitude bis das Millionen Grad heiße Plasma die Ringwand berührt.
    Das ist ein elektomagnetischer Rückkoplungseffekt zwischen dem Magnetfeld des Ringes und dem Magnetfeld des Plasmas. Diese beiden gehen in Resonanz.
    Weiteres Problem, Deuterium und Tritium sind äusserst selten, es gibt nicht genügend Deuterium und insbesondere Tritium auf der Wetl, die beide erst sowieso aus einem Wasseerstoffgrmisch extrahiert werden müssten.
    Zudem, auch in Fusionsreaktoren wird das Material des Reaktors radioktiv.

  20. > Während Letztere seit 2007 in Cadarache nahe Marseille Iter bauen, das weltweit größte Fusionsreaktorexperiment, das Mitte der 2030er Jahre in Betrieb gehen, aber noch keinen Strom erzeugen soll, will CFS damit bereits 2027 anfangen.

    Ankündigen kann man alles – erst wenn wirklich Strom fließt, haben die überholt.

  21. Habe ich das grüne Denken richtig verstanden? Fusionsreaktor, walk-away-sicher, 300 Jahre Strahlungsmüll, groß, teuer, nicht serienfertigbar, funktioniert vielleicht irgendwann in der Zukunft – gut. Kernreaktor, walk-away-sicher, 300 Jahre Strahlungsmüll, klein, günstig, serienfertigbar, funktioniert schon jetzt – schlecht. Entweder bin ich verrückt oder der ganze Rest der Welt.

    • Der anfallende „Strahlungsmüll“ eines Fusionsreaktor ist ungefähr nur 1/200 dessen, was bei einem Kernspaltungreaktors gleicher Leistung anfällt und die Halbwertszeit des „Fusionsabfalls“ ist mit lediglich ~12,5 Jahre gegenüber den des „Spaltabfalls“ (Transurane) geradezu lächerlich gering.

  22. Bis die unsere Grundlast abdecken dürften noch ein paar Jahrzehnte vergehen.

    • Es gibt Experten die sagen, dass diese Konzept nie funktionieren kann.
      Aber ein anderes Konzept kennt niemand.
      In der Sonne fusioniert Wasserstoff mit Wasserstoff, was auf der Erde nicht möglich ist, wegen der hohen erforderlichen Temperatur und Druck.
      Zur wirtschaftlichen Nutzung der Deuterium-Tritium Fusion gibt es nicht genügende Deuterium und insbesondere Tritium auf der Erde,
      abgesehen davon, dass es Forschungen seit 1970, bis heute nicht geschafft haben eine verwendbaree Experimental funktionierende Anlage zu schaffen
      Der gängige Trick, man spricht von Wasserstoff Fusion, aber de facto geht es um eine Deuterium-Tritium Fusion, Isotopen des Wasserstoffes.

  23. Wann sollte noch mal ITER mehr Strom erzeugen als verbrauchen?

    Wenn das einer schafft, dann vermutlich die Chinesen vor dem Rest der Welt

    • Wie kommen sie zu dieser Vermutung?
      Können sie ihre Vermutung faktisch begründen?

    • ITER ist auch nur ein Forschungsreaktor. Der ist gar nicht als finale Lösung konzipiert.

  24. China hat bedeutende Fortschritte in der Kernfusionsforschung gemacht. Der sogenannte „künstliche Sonne“-Reaktor, offiziell bekannt als EAST (Experimental Advanced Superconducting Tokamak), hat 2022 einen Rekord aufgestellt, indem er Plasmazustände für etwa 17 Minuten und 36 Sekunden bei einer Temperatur von 70 Millionen Grad Celsius aufrechterhalten konnte.

    Ob er zum Betrieb mehr Leistung verbrauchte, als er erzeugte, ist nicht bekannt. Aber 17:36 min ist doch schon mal was.

  25. Abwarten ob es 2027 tatsächlich fertig wird und tatsächlich funktioniert wie angebeben.
    Von Zeit zu Zeit Informationen wie der reale Stand der Dinge ist wäre nicht schlecht

  26. Uiuiui… ab 2027 na das sind ja zum Glück noch mehr als 2 Jahre… ob ich das noch erlebe…
    Und ich dachte schon wir verpassen hier DIE REVOLUTION in der Energiegewinnung…
    Ich verstehe nicht wieso Menschen, die von Physik anscheinend KEINE Ahnung haben, Artikel über Sachverhalte schreiben, die sie nicht verstehen…
    Ich würde mir ja auch nicht anmassen über Organtransplantationen und deren Zukunft zu schreiben.
    Ich wette da kommt GAR NICHTS bei rum! Viel heisse Luft so wie immmer… Die Amerikaner machen IMMER aus einer Mücke einen Elefanten, denn die brauchen Geld, EXTREM viel Geld.Und das irgend eine kleine Klitsche hier einfach so mir nichts dirnichts eine Fusionsanlage aus dem Boden stampft, können nur Menschen ohne physikalischen Background glauben!
    Nur mal an den Herren Autor hier:
    Es ist noch überhaupt nicht klar, ob überhaupt JEMALS genug Energie übrigbleibt bei der „Fusion“ auf der Erde…

    • Uiuiui… ab 2027, „soll“ steht es im Artikel.

    • „Die Amerikaner…immer…“ Tja. Auf wessen Server liegen die Daten dieses Artikels? Was für ein Gerät nutzen Sie, um diesen Artikel lesen zu können. Vielleicht haben Sie mal von Google, Microsoft, oder Amazon gehört? Manchmal verfehlen die Amis Ihre hohen Ziele. Manchmal wird zuviel versprochen. Aber sie haben hohe Ziele und setzen mit eigenem Risiko Mittel ein, um diese zu erreichen. Kernfusion gehört hierzu. Es geht in diesem Artikel um eine große Investition in die Zukunft, um große Ziele, die weltbewegend sein könnten. Passiv beobachten, herummeckern und die möglichst negative Sicht der Dinge darzustellen. Tja. Die Deutschen.

  27. Es wäre soo wünschenswert. Aber an Fusionsreaktoren (Tokamak, Wendelstein…) wird seit weit über 50 Jahren mit mäßigen Erfolgen geforscht. Es würde mich sehr wundern, wenn die Amis das Fusionsproblem in wenigen Jahren gelöst hätten…

    • Richtig. Die müssten schon HTSL-Materialien haben, die noch keiner hat, denn das ist seit Jahrzehnten der Kern des Problemes. – Andererseits haben die Amis noch immer diesen Chuck Norris …

      • Ah, ich dachte, dieser McGyver baut aus einem Kugelschreiber einen Kernfusionsreaktor…

  28. Ich lese in dem Artikel zu viel „plant“, „sollte“, „könnte“, „wird“. Berichtet doch erst, wenn das Ding gebaut ist und wirklich zuverlässig Strom produziert.

  29. Sorry, aber das hört sich wie die üblichen Fusions-Versprechungen an. Die modernen Spaltreaktoren scheinen technologisch einfacher und deshalb sehr viel weiter zu sein, wären vllt wie das dual Fluid Konzept schon im Einsatz, wenn es in Deutschland keine derart bornierte Regierung gäbe. Im übrigen sind us-Firmen ganz groß im Versprechen und Recht klein im Halten.

    • Vielleicht kommt die große Innovation doch eher aus Deutschland. Ich habe mal gelesen, dass sich Strom im Netz speichern lässt. Das wäre was.

  30. Herr Kempkens, kommen Sie noch mal wieder, wenn das Ding mehr Strom produziert, als es verbraucht.

  31. Nein. Das glaube ich nicht. Die diffusen Probleme die allein mit der erhitzung einhergehen können nicht bereits geklärt sein.

    Wenn dem so sein sollte könnte Habeck ein Genie sein. Das würde ja bedeuten er habe auf kosten unserer Nachbarn vorgesorgt. Wenn wir davon ein paar in Deutschland bauen würden wäre die Grundlast gesichert. Wenn es tatsächlich gesichert wäre dass das Ding funktioniert hätten gerade die Grünen einen übelsten medialen Sturm ausgelöst.

    Von den groben Prinzipien ist der Artikel jedenfalls fehlerfrei. Alter wäre das Geil wenn so ein Ding länger durch hält als eine Stunde.

  32. „Soll“ ist Grünen-Schwachsinn. Wie Wasserstoff oder sonstwas.
    ..liefert Strom – dann erst sollte man berichten..

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