<
>
Wird geladen...
Russland als "spiritueller Raum"

Putin bekundet offenen Revisionismus: Zurück zum alten Zarenreich

22.02.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
In seiner Rede zur Anerkennung der Separatistengebiete im Donbas bestreitet Russlands Präsident Putin nicht nur die staatliche Legitimation der Ukraine, sondern letztlich auch der anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Putins Ziel ist offensichtlich die Wiederherstellung des alten Russland vor 1917.

Die Rede, die der russische Machthaber Wladimir Putin hielt, um schließlich an deren Ende die Anerkennung der Separatistenrepubliken in der Ukraine zu verkünden, war in weiten Teilen eine historische Predigt. Er argumentiert und rechtfertigt sich mit historischen Ansprüchen, statt wie westliche Politiker üblicherweise mit universellen Werten, deren Realisierung für die Zukunft versprochen wird. Nach dieser Rede kann es nicht den geringsten Zweifel geben, dass die Annexion der beiden Gebiete im sogenannten Donbas in Kürze erfolgen wird. Und dass Russlands Ansprüche weit darüber hinausreichen.

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Putin hatte einst gesagt, dass der Zusammenbruch der Sowjetunion die „größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“ ist. Aber in seiner jetzigen Rede ging er weiter und machte deutlich, dass nicht die Sowjetunion Bezugspunkt seines expansiven Handelns ist, sondern das vor-sowjetische Zarenreich. Die eigentliche Botschaft dieser Rede ist damit eine Verschärfung der Ansprüche Moskaus gegenüber der Ukraine und auch den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Denn das Zarenreich war ein zentralistisch regiertes Imperium, während die Sowjetunion offiziell ein Bundesstaat war, der den Nationalitäten  zumindest formal eine gewisse Staatlichkeit gewährte, also die Existenz der Ukraine und der anderen nichtrussischen Völker äußerlich anerkannte. 

Der scheinbare Widerspruch in Putins Rede – er wirft den Ukrainern Nationalismus vor, während er selbst von Russlands alten Ansprüchen spricht – ist aus seiner Perspektive keiner: Denn Putin spricht der Ukraine letztlich ab, überhaupt eine von Russland verschiedene eigene Nation zu sein. Sie sei „ein integraler Bestandteil unserer eigenen Geschichte, Kultur und unseres spirituellen Raums“. Damit macht er letztlich deutlich, dass Russland für ihn nicht eine Nation wie andere ist, sondern eine Art Übernation, eine umgreifende Kultur, ein „spiritueller Raum“ eben. Und die Ukrainer sind entsprechend für den russischen Präsidenten „unsere Freunde, unsere Verwandten, nicht nur Kollegen, Freunde und ehemalige Arbeitskollegen, sondern auch unsere Verwandten und engen Familienmitglieder“.

Um dies zu begründen, blickt er weit zurück in die Geschichte: Die Expansion der Moskowiter Zaren nach Südwesten in der frühen Neuzeit umschreibt er mit den Worten, „als ein Teil dieser Gebiete mit dem russischen Staat wiedervereinigt wurde“ – bezieht sich also offenbar auf die Kiewer „Rus“ des frühen Mittelalters, die in einem losen Verbund von Fürstentümern auch den Großteil des heutigen europäischen Russland umfasste.

UKRAINE
Was tut Putin nach der Anerkennung von Donezk und Luhansk?
Die Nichtexistenz der Ukraine als politische Einheit unter der Zarenherrschaft (die westlichen Teile der heutigen Ukraine gehörten allerdings nie zum Zarenreich, sondern zum Königreich Polen-Litauen, beziehungsweise später zu Österreich) sieht Putin offenbar als Normal- und Idealfall der Geschichte an – wie es auch die Panslawisten im 19. Jahrhundert taten, die die Ukrainer als „Kleinrussen“ und Teil eines „dreieinigen russischen Volkes“ betrachteten. Es gab, muss man wissen, im Zarenreich keine Verwaltungseinheit Ukraine – was natürlich nicht bedeutet, dass es keine von den Russen unterscheidbare Ukrainer gab. 

Die „moderne Ukraine“ sei „vollständig von Russland geschaffen“, sagt Putin, „genauer gesagt, vom bolschewistischen, kommunistischen Russland“.  Die „bolschewistische Politik“ habe „zur Entstehung der Sowjetukraine, die auch heute noch zu Recht als ‚Wladimir-Lenin-Ukraine‘ bezeichnet werden kann“, geführt. Lenin „war ihr Autor und Architekt“, sagt Putin. Die Ukraine habe, so Putin, „nie eine stabile Tradition echter Staatlichkeit“ gehabt. Dieses angebliche Fehlen „echter Staatlichkeit“ wiederholt Putin noch mehrfach in der Rede. Er spricht von „großzügigen Geschenken“ der Bolschewiki an die Nationalisten, das sei „nicht nur ein Fehler“ von Lenin gewesen, sondern „weitaus schlimmer als ein Fehler“. Und der Donbas, also das Gebiet jener zwei von russischsprachigen Separatisten beherrschten „Republiken“ Luhansk und Donetsk, die Putin einige Minuten später offiziell anerkennt, sei von Lenin „buchstäblich in die Ukraine hineingepresst“ worden. 

AUF BIDEN & CO. IST KEIN VERLASS
Gestern Kabul, heute Donezk: Der Westen kapituliert nur noch
Diese Darstellung der Existenz der heutigen Ukraine als Fehler Lenins gipfelt dann in Putins eigentlichem Kniff, der an Zynismus wohl kaum zu überbieten ist. Er stellt die Überwindung des Kommunismus in der Ukraine als unvollständig dar, solange sie selbst als Staat existiert: „Sie wollen entkommunisieren? Nun, für uns ist das vollkommen in Ordnung. Aber Sie sollten nicht, wie man so schön sagt, auf halbem Weg stehen bleiben. Wir sind bereit, Ihnen zu zeigen, was eine echte Entkommunisierung für die Ukraine bedeutet.“ Konkreter wird er nicht, aber der drohende Charakter der Worte ist unzweifelhaft.

Den Willen zur staatlichen Unabhängigkeit der Ukraine beim Zusammenbruch der Sowjetunion spricht Putin der Bevölkerung ab: Der Kern der nationalen Frage seien damals „wie immer, nicht die Erwartungen und unerfüllten Sehnsüchte der Völker der Union“ gewesen, sondern „der wachsende Appetit der lokalen Eliten“. Über der politischen Führung der Ukraine schüttet Putin, ohne individuelle Namen zu nennen, Kübel von Unrat aus: Der Staat ohne Staatlichkeit werde von Korruption beherrscht und stehe völlig unter der Fuchtel westlicher Interessen, die ihn zu einer „Kolonie mit einem Marionettenregime“ gemacht hätten. 

Die Sowjetunion und Russland sind für Putin, wie er hier unmissverständlich deutlich macht, eigentlich identisch. Der Zerfall der Sowjetunion in Einzelstaaten ist für ihn der „Zusammenbruch des historischen Russlands, das den Namen UdSSR trug“. Was er zuvor als konsequente „Entkommunisierung“ bezeichnete, ist für Putin also die Wiederherstellung des vorsowjetischen Russischen Reiches.

Mit dieser Rede hat Putin letztlich die staatliche Souveränität nicht nur der Ukraine, sondern aller Nachfolgestaaten der Sowjetunion in Frage gestellt. Diese Rede ist Ausdruck des offenen Revisionismus. Sein Programm, sein großes Ziel, ist nicht weniger als die Wiederherstellung eines russischen Imperiums, das den gesamten „spirituellen Raum“ des alten Zarenreiches umfasst. Zu dem gehörten bekanntlich neben der Ukraine und Weißrussland auch die zentralasiatischen Staaten, die drei Kaukasus-Staaten und auch die heutigen EU- und Nato-Länder des Baltikum, ja sogar bei seiner größten Ausdehnung auch Polen und Finnland. In all diesen Staaten kann man sich nach dieser Rede keiner Illusion mehr hingeben über die langfristigen Ziele Putins. 

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

130 Kommentare

  1. Es tut gut, die vielen kritischen Leserbriefe zu lesen. Die Deutschen (zumindest die TE-Leser) haben offensichtlich das selbständige Denken noch nicht verlernt.

  2. Ich bin nach dem lesen der Kommentare doch sehr erstaunt über so manchen Kommentar.
    Da werden rein sachliche Kommentare zur „Rot-Orgie“, da werden „Meinungen“ ohne Sinn und Verstand zum besten gegeben, man fragt sich, wieweit Putins „RT“ in Deutsch einigen „einfachen“ Geistern die Gehirne vernebelt hat.
    Nur noch einmal zum Bedenken: die Grenzen einiger Nato Mitglieder liegen seehr nahe an Putins „Traumwelt“, ein kleiner Fehler eines Kommandeurs hätte zur Folge, das auf einen Schlag die Nato im „Spiel“ wäre.
    Wie weit wären/sind wir also noch davon entfernt, die Welt in Brand zu stecken, und warum?, weil ein „Mann“ vom „Wuchs“ eines Napoleon glaubt er wäre Napoleon??.
    Den „Rotdrückern“ sei ein freundlicher Rat gespendet : wenn ihr glaubt Putin wäre eine „Schmusekatze“, warum packt ihr dann nicht eure sieben Sachen und wandert aus in sein neues „Traumreich“??.
    Seit Jahren breiten sich solche Autokraten in der Welt aus, viele „nur“ gefährlich für die eigenen Leute, aber einige eben nicht, die haben „Allmachts-Phantasien“ übelster Art in ihren Köpfen, und nun hat eben einer dieser Klientel seinen Traum wahr gemacht.
    Wir sind nur einen Schritt weit davon entfernt, das ein weiterer einen solchen Schritt macht: China, denn auch die glauben der „schwache“ Westen wird schon still halten.
    Ich habe viele Autokraten in den letzten Jahrzehnten kommen und gehen sehen, aber von denen war keiner auch nur annähernd so gefährlich und entschlossen wie der derzeitige aus Russland: Vladimir Putin!.

    Auch der freundlich wirkende Chinese hat hinter seiner Fassade manchmal ein grausames Gesicht versteckt, oder haben alle seine bisherigen Handlungen verdrängt/vergessen??

  3. Das ist so nicht richtig. Es gab slawische Stammesgesellschaften, deren Gebiete sich vom heutigen Nordussland bis in die Ukraine erstreckten. Diese Gruppen hatten sehr wohl so etwas wie einen politischen Zusammenhang, denn so kam es überhaupt zur Etablierung der Kiewer Rus. Das war nämlich keineswegs eine Eroberung. Es hatte Raubzüge zumeist schwedischer Wikinger auf der anderen Seite der Ostsee gegeben, die jedoch zurückgeschlagen wurden, so jedenfalls die Sage. Dann wollte man ein gemeinsames Herrschaftshaus etablieren, konnte sich jedoch nicht einigen, wer das sein sollte, und bat dann den Wikingerführer Rurik zusammen mit seinen Gefolgsleuten, die Herrschaft zu übernehmen. Es war also ein gemeinsames Projekt der Stammeseliten und der importierten Kriegerkaste. Normalerweise gibt es bei einer Eroberung einen Kuturtransfer von den Eroberern zu den Eroberten – so wie die englische Sprache nach 1066 viele Wörter aus dem Französischen übernahm. Im Falle Russlands und der Kiewer Rus ist davon überhaupt nichts zu sehen. Es gibt keinerlei Wörter skandinavischen Ursprungs in der russischen Sprache, keine skandinavischen Legenden oder Traditionen, nichts. Die Kiewer Rus wurden zu 100% slawifiziert. Daran sieht man, dass die Bildung Russlands eben doch zum grossen Teil einheimischen Ursprungs war. Das Entscheidende: Dabei gab es keine Trenunng zwischen Russland und einer wie auch immer gearteten Ukraine.

  4. Ein weiterer Zug im Schachspiel.

    Hoffentlich wissen die westlichen Strategen, also die USA, was sie tun.

    • Sie scheinen es zu wissen, sagen es aber nicht. Wir kennen die Motive der Russen, tappen aber hinsichtlich der westlichen Motive völlig im Dunkeln – also, weshalb sich der Westen so an der Ukraine festkrallt.

      Ach ja, Frau Krone-Schmalz hat gestern schön dargestellt, wie die Amis zwar Nord Stream 2 torpedieren, kein Mensch aber über deren Ölimporte aus Russland redet. Und derweil fliegen russische Transportmaschinen („Volga Dnepr Air“; russische (!) Frachtfluggesellschaft, seit fast 20 Jahren im Auftrag der US Air Force (!)unterwegs: https://de.flightaware.com/live/flight/VDA5790/history/20220221/2200Z/KLCK/EDDN sowie https://en.wikipedia.org/wiki/Volga-Dnepr_Airlines) munter irgendwas zwischen amerikanischen ANG-Basen (Columbus/Rickenbacker) und Deutschland hin und her – mindestens ein Flug fand auch gestern statt. Was für eine Krise soll das bitte sein, in der so etwas möglich ist????

  5. „Putin bekundet offenen Revisionismus: Zurück zum alten Zarenreich“
    geht es auch eine Nummer kleiner?

    • Warum sollte es kleiner sein, wenn Putin selbst es in den verschiedenen Varianten mehrmals bestätigt hat?
      Andere Sache ist, dass er nur so weit immer geht, wie ihm es der willensschwache Westen (Scholz, Macron, v.d. L. und Biden) erlaubt.

  6. Der Finnische Ministerpräsident, der Putin seit Jahren, wenn nicht gar seit Jahrzehnten kennt, stellte fest, dass er sich hinsichtlich Offenheit und Gesprächsbereitschaft im letzten Jahr stark verändert hat. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass er mittlerweile der Korrumption durch uneingeschränkte Macht erlegen ist. Dies äussert sich typischerweise in der Fiktion, dass der eigene Wille vollkommen deckungsgleich mit dem Willen des eigenen Volkes sei. Putin geht davon aus, dass er vollständig das russische Volk verkörpert und das russische Volk in ihm, Putin, seine vollkommene Verkörperung gefunden hat. Das „Volk“ ist in diesem Fall zu einer reinen Abstraktion bzw. zu einem homogenen fiktiven Wesen geworden, dass sich nicht mehr aus den divergierenden, Millionen von widersprüchlichen Einzelinteressen der Bürger zusammensetzt, sondern das geprägt ist durch einen geeinten elementaren Überlebens- und Herrschaftswillen. Jeder, der sich diesem Herrschafts- und Überlebenswillen des Volkes entgegenstellt, ganz gleich ob als Kritiker von Innen wie Nawalny oder als Nation wie die Ukraine von Außen, ist dann automatisch ein Feind des Volkes. Es besteht dann geradezu die unbedingte moralische Verpflichtung für jeden, der diesem Volk angehört, derartige Feinde des Volkes mit allen Mitteln zu vernichten. Ich habe Putin stets für einen hoch-intelligenten und mental enorm starken Menschen gehalten, der sich elegant wie ein russischer Schachgroßmeister an veränderliche Bedingungen anzupassen vermag. Aber er scheint der Korrumption durch uneingeschränkte politische Macht ebenso erlegen zu sein wie alle seine Vorgänger aus dem leninistisch-stalinistischen Lager. Er wird Russland in Zukunft ebenso schaden wie seine Vorgänger.

  7. Zitate aus: The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives, 1997 (Zbigniew Brzeziński)

    „Bedient man sich einer Terminologie, die an das brutalere Zeitalter der alten Weltreiche gemahnt, so lauten die drei großen Imperative imperialer Geostrategie: Absprachen zwischen den Vasallen zu verhindern und ihre Abhängigkeit in Fragen der Sicherheit zu bewahren, die tributpflichtigen Staaten fügsam zu halten und zu schützen und dafür zu sorgen, dass die ‚Barbaren‘völker sich nicht zusammenschließen.“ (Russland + Deutschland?)

    „Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Reich mehr. Es kann trotzdem nach einem imperialen Status streben, würde aber dann ein vorwiegend asiatisches Reich werden, das aller Wahrscheinlichkeit nach in lähmende Konflikte mit den aufbegehrenden Staaten Zentralasiens hineingezogen würde, die den Verlust ihrer erst kürzlich erlangten Eigenstaatlichkeit nicht hinnehmen und von den anderen islamischen Staaten im Süden Unterstützung erhalten würden.“

    „Da zunehmend Konsens darüber besteht, dass die Nationen Mitteleuropas sowohl in die EU als auch in die NATO aufgenommen werden sollten, richtet sich die Aufmerksamkeit auf den zukünftigen Status der baltischen Republiken und vielleicht bald auf den der Ukraine.“

    „Tatsache ist schlicht und einfach, dass Westeuropa und zunehmend auch Mitteleuropa weitgehend ein amerikanisches Protektorat bleiben, dessen alliierte Staaten an Vasallen und Tributpflichtige von einst erinnern. Dies ist kein gesunder Zustand, weder für Amerika noch für die europäischen Nationen.“ 

    „Im Allgemeinen macht das heutige Westeuropa den Eindruck einer Reihe von gequälten, unzusammenhängenden, bequemen und dennoch sozial unzufriedenen und bekümmerten Gesellschaften, die keine zukunftsweisende Vision mehr haben.“

    „Da die EU und die NATO sich nach Osten ausdehnen, wird die Ukraine schließlich vor der Wahl stehen, ob sie Teil einer dieser Organisationen werden möchte. Es ist davon auszugehen, dass sie, um ihre Eigenständigkeit zu stärken, beiden beitreten möchte, wenn deren Einzugsbereich einmal an ihr Territorium grenzt und sie die für eine Mitgliedschaft notwendigen inneren Reformen durchgeführt hat.“

    Mein Fazit: Das Schachspiel bleibt das selbe und aus Europa wurde kein ernst zu nehmender Mitspieler. Deutschland als „Europaleader“ bleibt ein Vasal der USA, ohne eigene geostrategische Ambitionen, beschäftigt alleine mit der inneren Selbstzerfleischung. Deutschland begibt sich mit seiner Innen-, Energie-, Aussen- und Wirtschaftspolitik zunehmend in die Isolation und Bedeutungslosigkeit. Die Zeiten als Russland Deutschland als gleichberechtigten Partner sehen wollte und konnte sind vorbei. Man hat sich in Russland von dem Gedanken verabschiedet, dass mit der aktuellen Gurkentruppe in Berlin noch irgend etwas zu bewerkstelligen wäre und fokussiert sich nun auf die eigene, wenn auch riskante, Strategie. Die Annexion jener Landesteile in welchen die pro Russische und Russischsprachige Bevölkerung die Mehrheit stellt, entbehrt nicht einer gewissen Logik, sollte aber mit der Zusicherung Putins einhergehen, nicht weiter gegen Westen zu expandieren.

  8. Es ist natürlich völlig unerlaubt, aggressiv und revisionistisch von den machthungrigen kalten und rücksichtslosen Russen, einen Sicherheitsabstand von der NATO zu fordern. Sie sollen sich nicht so über Millionen Tote in den beiden Weltkriegen aufregen. Unsere Politiker sind offenherzige freie unbestechliche und kluge Menschen, auf deren Worte und Zusagen man sich rückhaltlos ver€assen kann. Gut auch, dass sich viele Journalisten nicht von der Geschichte unnötig beeindrucken lassen.

  9. Die überwiegend russische Bevölkerung des Donbass hat 2014 ihre Unabhängigkeit von der Ukraine erklärt. Wohlgemerkt nachdem die Ukraine, befördert durch die Unterstützung des Westens, die Rechte der Russen dort massiv beschnitten hatte. Jetzt erkennt Russland diese Unabhängigkeit an. Na und? Zur Erinnerung, als Ende der neunziger Jahre das Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärte, hat der Westen dies sofort anerkannt, ja mehr noch, die NATO hat völkerrechtswidrig Serbien und seine Hauptstadt bombardiert und um die Separatisten im Kosovo zu unterstützen einen Angriffskrieg geführt. Da wird doch wohl mit zweierlei Maß gemessen.

  10. Betreibt Putin offenen Revisionismus? Mitnichten. Die Russen haben berechtigte Sicherheitsinteressen und wollen ihren Zugang zum Schwarzen Meer und damit zum Mittelmeer offenhalten. Mit einer Ukraine, die nur zu bald um Aufnahme in die Nato betteln wird – ein Ersuchen, dem der Westen wie Falle des Baltikums und der Polen nur allzu gern entgegen einmal getätigter Zusagen entsprechen dürfte -, wäre das nicht mehr gewährleistet. Die NATO und die Amerikaner ganz vorn dran hätten dann den russischen Schwarzmeerzugang unter Kontrolle.Das würde Russland nie und nimmer akzeptieren, zumal bei einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine auch mit einer Stationierung taktischer Atomwaffen und amerikanischer Truppen durch das Bündnis ernsthaft zu rechnen wäre. Aus meiner Sicht tragen die aktuellen Verhältnisse möglicherweise eher zu einer Stabilisierung der Gesamtsituation bei als die Zugehörigkeit von Krim und Ostukraine zu einem ukrainischen Gesamtstaat.

  11. Im postkommunistischen Russland zeigt sich beispielhaft,was passiert,wenn keine Abrechnung mit den Tätern erfolgt.Parteikader,hauptamtliche
    Funktionäre der kommunistischen Jugendorganisation
    „Komsomol“ und Geheimdienstkader besetzen wieder
    Spitzenpositionen in Politik und Wirtschaft.Zudem
    wird die russisch-orthodoxe Kirche als Staatskirche
    installiert,um die Massen weiterhin in Dummheit und
    Blödheit zu halten.Mehr denn je ist es heute wieder
    wichtig,für unsere offene,liberale Gesellschaft einzustehen und unsere Stimme zu erheben,wenn durch
    autoritäre und totalitäre Staatsführungen Menschenrechte verletzt und Angriffskriege zum legitimen
    Mittel der Politik heraufbeschworen werden.

    • Sie können ja hier in Deutschland Ihre Stimme für eine „offene Gesellschaft“ erheben. Da sind Sie in der Mehrheit gut aufgehoben.

      Ich persönlich habe kein Interesse daran, fremden Völkern, die anders ticken als wir, so etwas überzustülpen. Ausnahme: diese fremden Völker bedrohen uns. Dies ist aber bei Russland nicht der Fall (kleiner Exkurs: auch auf unseren Straßen tätige Messerstecher sind anderer Provenienz).

      Schon alleine die öfters verwendete Formulierung „Konflikt zwischen Russland und NATO“ treibt mir die Zornesröte ins Gesicht. Das ist eine verbale Ausweitung des Konflikts, die ich mit nichts anderem als mit „Kriegsgeheul“ beschreiben kann.

    • So hat halt jedes System seine eigenen Methoden, um die Massen weiterhin in Dummheit und Blödheit zu halten. Wir im Westen haben dafür die Atlantik-Brücke im verein mit den „Qualitätsmedien“ und gewissen NGOs. Und es wirkt bei uns noch besser.

    • Die russisch orthodoxe Kirche ist eines der Kernelemente der russischen Geschichte und hat daher auch die kommunistische, atheistische Zwangsherrschaft überlebt. In der Vorstellungswelt dieser Kirche spielt die Bewahrung des byzantinischen religiösen Erbes der Ostkirche eine entscheidende Rolle. Putin hat das genutzt. Er versteht sich auch als Hüter des „Dritten Rom“, Moskau als Erbe Konstantinopels. Für jeden, der sich zu Rußland äußern will, wäre eigentlich russische Kirchengeschichte als Lektüre zu empfehlen. Wenn man die verinnerlicht, versteht man Putins Abneigung gegen „westliche Missionare“ und seine Abneigung gegen die katholisch geprägte Westukraine. Hätten wir hier eine vergleichbare Tradition, müßten wir nicht diese Pseudowertereligion und ihre infantilen Darsteller ertragen.

    • Mir ist nicht klar, warum dieser Beitrag mit negativ gekennzeichnet. Wer eine solche Position wie Putin innehatte, muss schon eine eindeutige Position zur Ideologie der Machthaber bewiesen haben. Selbst bei Merkel war ihre anerzogene Nähe zum linken Sozialismus unverkennbar und konnte sich so gar in einer Demokratie entsprechend auswirken. Und eigentlich ist es offensichtlich, das es dem linken Spektrum bis heute gelungen ist ihre schlimmen Diktaturen zu verschleiern. Zumindest haben es solche Leute wie auch Putin geschafft, ihre in solchen Systemen erworbenen Kenntnisse zur Bildung von Seilschaften und Abhängigkeiten für ihre ganz persönlichen Ziele auch in den Folgegesellschaften zum Erreichen großen Einflusses nutzen. Und das passiert nicht nur in Russland.

  12. Warum wird von fast allen medialen Seiten für einen Krieg votiert? Hatten wir davon nicht eigentlich schon genug in Europa? Haben nicht schon alle Völker Europas in den vergangenen Kriegen zu viele junge Männer sinnlos geopfert? Sind das die Lehren, die aus der Geschichte gezogen werden? Warum soll sich der Ostteil nicht an Russland anschließen und der Westteil sich nach Westen richten? Länder mit Jahrhundertealter tatsächlich einheitlicher Tradition wurden schon locker geteilt. Ist das der recht jungen Ukraine nicht zumutbar? Um was geht es eigentlich bei diesem Konflikt? Der Sohn vom US Präsident Biden ist wirtschaftlich sehr engagiert in der Ukraine. Geht es um Menschenrechte, oder ums Geschäft? Seit einigen Jahren wird das Selbstbestimmungsrecht der Völker ja auch nicht mehr betont. Wir sollen doch alle, überall global zu Hause sein, oder?

    • Aber GANZ GENAU, ich denke an: Nordirlnd, Schottland, Belgien(?) Flamen & Wallonen, Basken, Katalanen, Gibraltar, Korsika, Sardinien und – sehr pikant Zypern mit der Besatzungsmacht TÜRKEI !!!

  13. In der Beurteilung der Frage, ob die Ukraine “unter der Fuchtel westlicher Interessen, …. zu einer „Kolonie mit einem Marionettenregime“ gemacht” wurde, hier ein interessanter Artikel von der Website der BBC vom 5. Dezember 2014:
     
    https://www.bbc.com/news/world-europe-30348945
     
    Kein weiterer Kommentar meinerseits zum Artikel

    • Es stimmt, vor Jahren wurde kurzzeitig auch bei uns darüber berichtet, wie sich in der Ukraine Kabinett und Parlament hinsichtlich dieses Kriteriums, aber auch hinsichtlich des beruflichen Hintergrunds (diverse Investmentbanker, soweit ich mich entsinne) zusammensetzen. Selenskyj ist ja ebenfalls Strohmann eines Oligarchen (Ihor Kolomojskyj, der übrigens auch das „Regiment Dnipro“ aufgestellt hat, eine weitere ukrainische Privatarmee – beides bei Wikipedia schön dargestellt: https://de.wikipedia.org/wiki/Ihor_Kolomojskyj, https://de.wikipedia.org/wiki/Regiment_Dnipro).

      Man sieht, auch hier werden relevante Informationen so gut wie nie in den Medien erwähnt; es bleibt der Eigeninitiative des Interessierten überlassen, sich ein umfassendes Bild zu schaffen. Für mich eine Bankrotterklärung der Medienlandschaft.

  14. Für alle, denen hinsichtlich des Zitats vom „spirituellen Raum“ der Kontext fehlt, hier ein Zitat aus Präsident Putins Rede im Zusammenhang: „Ich möchte noch einmal betonen, dass die Ukraine für uns nicht nur ein Nachbarland ist. Sie ist ein integraler Bestandteil unserer eigenen Geschichte, Kultur und unseres spirituellen Raums. Das sind unsere Freunde, unsere Verwandten, nicht nur Kollegen, Freunde und ehemalige Arbeitskollegen, sondern auch unsere Verwandten und engen Familienmitglieder.“

  15. „Er argumentiert und rechtfertigt sich mit historischen Ansprüchen, statt wie westliche Politiker üblicherweise mit universellen Werten, deren Realisierung für die Zukunft versprochen wird.“ Das alte Märchen! Was dem Westen seine „universellen Werte“ wie z.B. Menschenrechte bedeuten, hat die Corona-Krise zur genüge gezeigt. Was der NATO und den USA das Selbstbestimmungsrecht der Völker bedeutet, hat in den letzten Jahrzehnten der Nahen Osten bewiesen. Wir packen doch diese „Werte“ immer nur aus, wenn es uns geostrategisch nützlich ist. Erst schluckt die NATO ganz Mittelosteuropa, und wenn sie dann die letzten Meter bis vor Putins Haustür schleichen wollen, ist Putin der Imperialist, wenn er sich das nicht bieten lässt. Die Argumentation der Transatlantiker wird zunehmend unglaubwürdig.

  16. 1.) „Er (Putin) argumentiert und rechtfertigt sich mit historischen Ansprüchen.“
    Das find ich prima. Da wird er uns als historischen Anspruchsinhaber baldigst Ostpreußen zurückgeben, wie es einst Zar Peter III. 1762 tat nachdem seine Tante Zarin Elisabeth I. es zuvor erobert und annektiert hatte.

    2.) Putin: „Die Ukraine stehe völlig unter der Fuchtel westlicher Interessen, die sie zu einer ‚Kolonie mit einem Marionettenregime‘ gemacht hätten.“
    Aber solche Modelle liebt doch Rußland. Die DDR + alle Ostblockstaaten waren doch ‚Kolonien mit einem Marionettenregimen‘ unter der Fuchtel Moskaus. Das fand Putin als Offizier der Besatzer doch okay.

    3.) Putin kopiert doch nur die ‚westliche Wertegemeinschaft‘. Er wendet das 1999 von NATO und UNO neu erschaffene Völkerrechtsprinzip „Responsibility to Protect (R2P)“ – Verhinderung eines behaupteten, bevorstehen Genozids – an, mittels welchem UNO + NATO das Kosovo aus Serbien herausbrachen, es militärisch besetzten und einen Marionettenstaat einrichteten. Warum sollte Putin gescholten werden, da er nur exakt westliche Methoden recycelt?

  17. Ganz nebenbei: Auf Wikipedia ist schon aktualisiert, dass Putin die russisch geprägten Separatisten-Republiken anerkennt – erstaunlich schnell..
    Natürlich gibt es überall Korruption – wie auch in Russland oder Deutschland. Aber wir sollten auch kritisch der Ukraine gegenüber sein, denn ganz falsch dürfte Putin mit seiner Aussage nicht liegen. Da sehe ich Deutschland nicht in der Pflicht, immer weiter Geld nachzuschießen. Die Entwicklung eines Staates hängt nun einmal auch von der eigenen Schaffenskraft ab, die durch Korruption geschwächt wird.. Und es kann doch nicht sein, dass staatliche Existenz von einer Pipeline abhängt. Wie hat der Staat versucht, Einheit zu gewinnen?
    Warum denken wir, dass Russland – ein unendlich großes und überwiegend schlecht bestelltes Land – noch weitere schlecht bestellte Länder annektieren will? Um sie auszubeuten? Oder, ist es nicht eventuell so, dass Russland eine zwar eigenständige, aber auch wertgeschätzte Rolle im europäischen Staatenverbund finden möchte? Wären wir überhaupt offen dafür?
    Putin mag durchaus ein gelangweilter, enorm reich gewordener, politischer Zocker sein. Trotzdem, Tatsachen sind oft sehr viel komplexer, als es unser Schwarz-Weiß-Denken vermuten lässt. Wir sollten uns nicht allein auf eine US-Denkweise einlassen. Denn auch dort gibt es reichlich Eigeninteresse.

  18. Es war ein großer Fehler Russlands, die Vereinnahmung des Baltikums, von Polen und der Tschechoslowakei durch die EU zuzulassen, denn dann wäre die Ukraine unangetastet geblieben. Dass Russland deswegen auch noch den Zugang zum Schwartmeer aufgeben sollte, und wer entsprechend argumentiert, dem ist nicht mehr zu helfen. Russland hat seine Interessene, die USA ebenfalls, nur wir dürfen keine haben.

  19. Diese Rede ist übersetzt. Sie ist für jedermann, der interessiert ist, nachzulesen. Das heißt auch, das man mit etwas Geduld, leicht vergleichen kann, wie wahrheitsgemäss die Interpretation des Autors ist. Mir wäre es ziemlich peinlich, wenn mein Name unter diesem Artikel stünde. Abgesehen davon und das ist weitaus schlimmer: Wenn es zu einer weiteren Eskalation oder Schlimmerem kommt, sind solche „Autoren“ ein kleines Rädchen im Ineinandergreifen des „bellizistische“ Getriebes. Über diese Verantwortung würde ich mir Gedanken machen, wenn ich wüsste, das andere solche unausgegorenen Artikel lesen könnten. Krieg fängt an der Heimatfront an. Jeder trägt seine Verantwortung. Das dürfte mittlerweile Allgemeinwissen sein.

    • Ich halte es für außerordentlich interessant, dass die Rede z.B. auf n-tv ganz zu sehen war (scheinbar einer der offenbar wenigen Sender, der das westliche Verhalten auch mal kritisiert), im ÖR jedoch nur darüber gesprochen wird bzw. gerade passende Ausschnitte kredenzt werden.

  20. Putin muss es ja wissen, was Kommunismus und Bolschewisten als Nachfolger des Zarenreiches angerichtet. War er doch einer der gefügigen Befehlsempfänger dieser Agenda. Groß, größer am größten war schon immer Ziel von Despoten. Egal welcher angeblich ideologischen Richtung. An dieser Sucht sind ihre zusammengeraubten Reiche aber dann auch untergegangen. Es war nur eine Frage der Zeit bis Putin seinen Glauben an ein Großrussland versucht wahr zu machen. Da ist es egal ob Zarenreich oder kommunistische Zwangsherrschaft, egal ob Zar oder ein anderer Despot sich in der Geschichte verewigen will. Es kommt auf das gleiche heraus. Nun glaubt Putin durch die Schwäche des von Merkel geschaffenen Europas, seine Pläne weiter umsetzen zu können. Und es wird ihm gelingen. Denn dieses heutige von den USA abhängige Europa hat keine eigene geballte Kraft die ihn daran hindern könnte. Selbst Deutschlands Regierung ist im internationalen Ränkespiel heute nur noch als Lachnummer wahrzunehmen.

    • Wenn man in all dem tamtam den Blick auf Trudeau und Kanada nicht verliert liest man, dass dort die Notstandsgesetze nicht zurück genommen werden. Schöne Demokratie.
      Aber uns müsste schon der Blick aufs Debakel im eigenen Land genügen.

    • Russland war unter dem Zaren und erst recht unter den Kommunisten dann sogar eine Großmacht mit großem Einflussbereich in der ganzen Welt. So etwas lässt sich nicht so einfach abschütteln. Es sei denn, man wird mit übermächtiger Gewalt in die Rolle eines Bittstellers versetzt. Es scheint bitter, verlorenen Einfluss weit über die eigenen Grenzen zu verlieren. Und da fängt Putins Rolle an, die er unter Anwendung seiner im kommunistischen System erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten heute ausübt. Aber so etwas haben alle solche angeblich übermächtigen Systeme erleben müssen. Da genügen dann die immer größer werdenden inneren Widersprüche, auch ohne Gewalt von außen, um es in kürzester Zeit zu zerreißen.

  21. Man kann die Rede von Herrn Putin auch richtig wiedergeben, analysieren, korrekt und richtig interpretieren.
    Alles andere sind haltlose Spekulationen.
    Herr Putin hat zum Beispiel mit keinem Wort die Wiederherstellung des alten Russland vor 1917 als seinen Wunsch oder Ziel erwähnt.

  22. „Der Staat ohne Staatlichkeit werde von Korruption beherrscht und stehe völlig unter der Fuchtel westlicher Interessen, die ihn zu einer „Kolonie mit einem Marionettenregime“ gemacht hätten.“ Was stimmt daran nicht? Und im übrigen: Wenn man in diesem Satz „beherrscht“ etwas abschwächt und durch „durchsetzt“ ersetzt, stimmt passt er auch auf Deutschland.

    • Das hat mich wie Sie getroffen. Die Rede passt nicht nur auf die Situation in der Ukraine – sondern auch auf unsere, sich immer mehr verdichtende Zukunft. Wir hier sind als Bürger lange nicht mehr Herr im Hause. Und wie die damalige Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz, SPD, vor Zeiten schon verkündete: „Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“
      Wie lange wird es dauern, bis wir hier gänzlich in ganz anderem aufzugehen gezwungen sein werden? Und wer ist es, der mit den Machenschaften hier wie da, seine Geschäfte macht?

  23. Der gute Mensch von der Moskwa träumt von einem grossrussischen Reich wie euer grandioser Führer von einem grossdeutschen. Leider werden ihm da die zwei Grossmächte einige Steine in den Weg legen: China beansprucht Teile Sibiriens („die ungleichen Verträge“), die Amis schmunzeln über die Regionalmacht mit einem BIP Italiens.
    Russland ist wirtschaftlich rückständig und völlig abgewirtschaftet. Die wissenschaftliche und technische Intelligenz verlässt seit Jahren das Land.
    Wenn alte Herren über 20 Jahre an der Regierung sind und sich nur noch mit Speichelleckern umgeben, verlieren sie halt den Bezug zur Realität.
     
     

    • Wenn alte Herren über 20 Jahre an der Regierung sind und sich nur noch mit Speichelleckern umgeben, verlieren sie halt den Bezug zur Realität.“

      Das trifft in noch höherem Maße auf alte Frauen zu, die sich 16 Jahre an der Macht halten und eines der führenden Industrieländer in Grund und Boden wirtschafteten.

      • Da tun Sie den jungen (jüngeren) Frauen aber Unrecht, die ’schaffen das‘ genauso … da wird dann mal schnell ein deutscher Pass ausgestellt.

    • Ist es nicht eher so, dass der Westen mit der nun entstandenen zweiten kalten Front gegen Russland einen Sieg an der ersten kalte Front, China/Taiwan/Südchinesisches Meer, sich abschminken kann und dies daher für den Westen eine geopolitische Katastrophe darstellt? Katastrophe, weil damit China den Westen unabänderlich überholen und entthronen wird.
      Russland ist übrigens eine Vetomacht im UNO-Sicherheitsrat. Je kälter es wird gegen Russland, desto mehr wird Russland jeden westlichen Menschenrechtsimperialismus dort blockieren oder sich teuer abkaufen lassen. Das heißt, entweder hört jener Menschenrechtsimperialismus des Westens auf, der ist aber geopolitisch notwendig und nicht nur ideologische Spielerei der Oberschicht, oder der Westen ist gezwungen ebenso wie die NATO im Kosovo damals oder Russland jetzt in der Ukraine sagen wir mal das Völkerrecht zu… dehnen.
      Ein Konflikt mit Russland kann sehr kostspielig werden. Denn bisher unterstützt Russland die westlichen Opfer nicht militärisch. Könnte es aber.
      Ein heißer Krieg gegen Russland ist undenkbar, weil Russland nicht nur eine Nuklearmacht ist, sondern nuklear überlegen ist: Die Amerikaner verfügen über keine effektive Zweitschlagskapazität mehr, seit die Startcodes für die Rakten in den Atomubooten erst per Funk übermittelt werden müssen. Und gegen die russische Hyperschallrakete – der Westen hat keine – gibt es keine Verteidigung. Die ist in 3 Minuten von Kaliningrad in Deutschland.

      Der Westen wollte Russland nicht auf Augenhöhe begegnen und hat Russland immer mehr bedrängt. Jetzt wehrt sich der russische Bär.

    • „Russland ist wirtschaftlich rückständig und völlig abgewirtschaftet. Die wissenschaftliche und technische Intelligenz verlässt seit Jahren das Land.“ Dies trifft für Russland teilweise zu, wobei ich andererseits z.B. einen jungen Ingenieur kenne, der sowohl einen russischen als auch einen deutschen Hochschulabschluss besitzt und in Russland eine gutgehende Firma aufgebaut hat.

      Auf die Ukraine trifft dies jedoch vollständig zu; die blutet aus. Ich kenne massenweise Ukrainer jeder Altersstufe, die sich nach Deutschland abgesetzt haben. Andere planen dies (Auswanderung in USA, Australien, teilweise Israel). Das wird Gründe haben. Und da lässt keiner ein gutes Haar an seiner (bald) ehemaligen Heimat. Komische Demokratie, der so viele den Rücken kehren.

  24. Putin setzt den imperialen Ausbreitungswünschen des „Westens“ (also der USA) eine Grenze. Mehr ist hier nicht passiert. Und ich würde mir wünschen, dass europäische Staatenlenker, im Interesse ihrer Bevölkerungen handeln statt Weisungen aus Washington umzusetzen.

  25. Wenn man sich diese „westlichen Führungswitzfi… , da ist Anna-Lena noch nicht mal ganz vorne mit dabei, Biden allerdings schon, ansieht, dann wird klar, dass der „Herr aller Russen“ so handelt, wie er es gerade demonstriert.

  26. Wir – die normalen Europäer und Amerikaner – haben kein Interesse am „Endsieg“ eines linksliberalen Globo-Transgender-Grün-Globalisierungsgewinnler Neoimperialismus. Gut, wenn Putin jenen mit dem Handschuh ins Gesicht watscht.

    Der Kosovo wurde vom Westen annektiert. Taiwan (offiziell Republik China) soll auch ohne Zustimmung Pekings unabhängig werden (es ist aber nur ein sehr autonhomes Autonomiegebiet: „Ein Land zwei Systeme“ gemäß UNO-Resolution 2758 und dem Chinesisch-Amerikanischem Vertrag unter Präsident Nixon). Warum soll Russland, nachdem es jahrzehntelang um eine Vertragslösung bemüht war, jetzt nicht ebenfalls „robust“ vorgehen können? Das war doch nach nach Jahrzehnten der Missachtung des russischen Bären vorauszusehen.

  27. Ich habe es auf dieser Website immer wieder genau so kommentiert.
    Was Putin antreibt, ist nicht die Rebolschewisierung Russlands, sondern das genaue Gegenteil davon:
    Die Wiederherstellung des alten russischen Zarenreichs.
    Erdogan hat ja eine ähnliche Denke im Hinterkopf, indem er das alte osmanische Reich wieder auferstehen lassen will.
    Die Ursache für beide Anliegen ist die selbe, wie für die erzkonservative Denke bei uns, Preußen wieder auferstehen zu lassen:
    Man hat im letzten Jahrhundert gesehen, wie der Kampf des Marxismus gegen den angelsächsischen Kapitalismus die alte Weltordnung mit ihren eindeutigen Werten und für den Durchschnittsbürger leicht verständlichen Regeln, die Jahrhunderte Bestand hatten, einfach vollends hinweg gefegt hat.
    Für die Deutschen ist ja der Nationalsozialismus die alles beherrschende Grundlage des politischen Denkens, dabei ist der Nationalsozialismus gar nicht die Ursache der massiven Verwerfungen und Veränderungen auf dem europäischen Kontinent im letzten Jahrhundert gewesen, sondern bereits die Folge davon.
    Die Ursache des Verfalls liegt in der damals ausuferndern Industrialisierung, also dem, was man allgemein als Manchester Kapitalismus bezeichnet, und einem gewissen Herrn Marx, der dagegen anschrieb und bis heute gelesen wird.
    Die selbstzerstörerische Zockerei an der Börse in den 20ern des letzten Jahrhunderts hat die Entwicklung dann dermaßen beschleunigt, dass die einfachen Leute auf diesem Planeten vollends den Boden unter den Füßen verloren und sich revolutionäres Potential mit neuen Gesellschaftsideen bahn brach.
    Mit Millionen von Toten und einer völligen Zerschlagung der alten Strukturen und Landesgrenzen auf dem europäischen Kontinent als Folge davon.
    Danach hatte sich die Welt kurzfristig durch den Eisernen Vorhang stabilisiert und als dieser dann fiel, sah es zunächst nach einem Sieg des westlich-liberalen Kapitalismus aus, der zwar mit dem Manchester Kapitalismus zwar gar nicht mehr so viel zu tun hat, aber von den Marxisten weiterhin so gesehen wird, weil die ausufernde Börsenzockerei wieder los ging.
    Und genau das führte dann zu neuerlichem revolutionären Potential.

    Es war also nur ein kurzes Intermezzo, bis die marxistischen Ideen wieder hochkamen und die fatale Wechselwirkung zwischen Kapitalismus und Marxismus (ich zitiere Lenin: „Die Kapitalisten werden uns noch die Stricke verkaufen an denen wir sie aufhängen werden“) wieder von vorne los ging.
    Stabil ist die Nachkriegsweltordnung bzw. die Ordnung nach dem Fall der Mauer, also nie gewesen. Der Wunsch, die Welt in vorrevolutionäre Zeiten zurückzudrehen, ist also nachvollziehbar, damit sich die insbesondere im Westen ausbreitende gesellschaftliche Zersetzung nicht über die ganze Welt verteilt und sich die fatale Eskalation in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts so wiederholt. Ich kann diesen Grundgedanken also durchaus nachvollziehen und teile ihn weitgehend.

    Jetzt kommt das „Aber“:
    Die Menschen haben sich natürlich in die aus dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Fall der Mauer entstandenen neuen staatlichen Strukturen ganz gut eingerichtet und möchten sie erhalten oder das Gegenteil davon, sie hadern bis heute mit dem Ergebnis dieses großen Ereigisses und haben ganz individuelle Wünsche, was denn wie zur korrigieren wäre.
    Ehemals in andere Nationen eingemeindete Gebiete wurden plötzlich frei und selbstständig, andere wiederum einer anderen Nation zugeschlagen.
    Das Ende des Ost-West Konflikts hat also nicht zur Wiederherstellung der Zustände in der Zeit davor geführt, sondern zu anderen Zuständen geführt.
    Und wenn man jetzt anfängt, daran zu drehen und die Dinge wieder in alte Strukturen zurückzuführen, sind davon Menschen betroffen, die die alten Verhältnisse gar nicht erlebt haben und nicht selten wohl auch nicht mehr gut heißen werden.
    Ein wenig die Zeit zurückdrehen und Fehlentwicklungen so rückgängig zu machen, ist richtig. Das ist aber ein hochkomplexes Spiel, das etwas auslösen könnte, was niemand mehr in den Griff bekommt.
    Die Frage ist letztlich, wie viel „Luft zum Atmen“ den individuellen Menschen bleibt, wenn man die die Welt zurückdreht und wieder nach einem Muster ordnet, mit dem der Durchschnittsmensch auch etwas anfangen kann.
    Die nach 9/11 angedachte „New World Order“ hat ja bereits enorme gesellschaftliche Verwerfungen nach sich gezogen, das Züruckrollen in vorrevolutionäre Zeiten dürfte nicht weniger konfliktbeladen ablaufen.
    Entscheidend dürfte dabei sein, dass man die Menschen nicht einfach überfährt bzw. nicht komplett übergeht, sondern sie motiviert und mitnimmt.
    Und was da gerade um die Ukraine herum passiert, sieht eher nach Keule und weniger nach Mitfahrgelegenheit aus. Was dann wie zu erwarten zu neuen Verwerfungen führt.

    Man denke bei allem, was die großen Staatenlenker derzeit auf der Welt so tun, an Paracelsus: Die Dosis macht das Gift.
    Und das gilt für alle Beteiligten im Westen, wie im Osten.

    • Etwas frischer Wind aus „reaktionären“ Ecken wäre sicher gut für „wokes“ Abendland.
      Sollen Russen ihren Zaren wiederkriegen, die Osmanen ihren Kalifen, warum denn nicht nicht? Uns Deutschen wünschte ich auch einen Kaiser, nur leider fällt mir da kein passender Wilhelm III. ein. Und dann ist da ja noch das „perfide Albion“. Das hatte ja stets Zwietracht gesät, ohne britische Zersetzungstätigkeit wäre die Welt heute eine Bessere, es hätte weder Bolschewismus, Hitlerismus, Feminismus, Festklebkinder je gegeben, vermutlich wären Urlaubsreisen zu Mond und Mars längst Alltag und Terraforming der Venus schon weitgehend abgeschlossene Sache.

      • Sie wollen mich ein wenig veräppeln, richtig? 😉

        Aber der erste Satz ist schon ein Treffer.
        Ich habe mit den Briten nie Probleme gehabt, im Gegenteil. Selbst dann nicht, als sie noch hier stationiert waren.
        Und warum?
        Weil die Briten ihren Patriotismus nie ganz verloren haben.
        Die Briten halten ihr Königshaus bis heute hoch und haben damit ein patriotisches Identifikationsmerkmal, was über die trockene Rechtsprechung und die für krumme Geschäfte anfällige Politik hinausgeht.
        Haben Sie sich mal gefragt, warum Übertragungen von Ereignissen aus dem britischen Königshaus bei uns in Deutschland so hohe Einschaltquoten haben?
        Ganz einfach: Weil wir so etwas hier nicht mehr haben.
        Ich persönlich bin weder Pickelhaube noch Aluhutträger und brauche auch keinen Kaiser, aber die guten alten preußischen Tugenden waren genau das, was die deutsche Seele ausgemacht hat und die außerordentliche deutsche Leistungsfähigkeit begründete.
        Als der Kaiser nach Ende des WK 1 nicht etwa wegen Unfähigkeit ersetzt wurde, sondern wegen des Drucks der Roten gleich ganz abgeschafft worden ist, hat ein Herr Hitler seinen Platz übernommen. Und das war kein guter Tausch.

        Nach Ende des Zweiten Weltkrieges Preußen dann komplett zu versenken, war ein historischer Fehler. Nicht die Preußen waren Schuld an Hitler, sondern ihre Verdrängung durch die Roten.
        Und da wir nun nichts vergleichbares mehr in Deutschland vorfinden, fehlt da ein patriotisches Identifikationsmerkmal, was weder Bundeskanzler noch Bundespräsident zu füllen vermögen. Im Gegenteil, die sind Emporkömmlinge der für die Kungelei empfänglichen Politik.
        Was letztlich zu dem Drang zum Ausverkauf und zur Selbstauflösung dieses Landes führt. Da ist nichts mehr, worauf man stolz sein will, was ja unser neuer Wirtschaftsminister Habeck selbst auch so mal von sich gegeben hat. Kann man ja wieder ändern.

        Und nun zu ihrem letzten Satz, womit Sie mich wohl ein wenig veräppeln wollen: Der Drang ins Weltall und die Grundlegende Entwicklung für die Raketentechnik ist in der Tat ein deutsches Produkt. Man denke an Obert oder auch von Braun. Die Amerikaner haben es dann nach Ende des WK 2 umgesetzt, was in Deutschland wegen des Zusammenbruchs nicht mehr stattfand. Der Grundstein dafür kam aber in der Tat von uns.
        Ob wir, wenn die Geschichte anders gelaufen wäre, nun heute Urlaub auf dem Mond oder Mars machen würden, wage ich mal zu bezweifeln. Das kostet einfach zu viel Geld, was wir alleine gar nicht stemmen könnten. Insofern hat der deutsche Techniktransfer in die USA auch sein gutes, denn dort gibt es mehr Risikokapital.
        Terraforming auf der Venus werden wir jedoch wohl in absehbarer Zeit nicht erleben. Bei 464° Celsius Oberflächentemperatur und Regen aus Schwefelsäure ist die Änderung des dortigen Klimas in Richtung erdähnlicher Verhältnisse ein Ding der Unmöglichkeit.
        Die Temperatur herunter zu bekommen, klappt ja nicht mal auf der Erde selbst. 😉

  28. Hat der Autor die Rede Putins gehört oder gelesen? Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, an welcher Stelle der Rede herauszulesen sein soll, dass Putins Ziel die Wiederherstellung des alten Russland vor 1917 sei.

  29. Ich habe mir die „Rede“ angehört, eines hat sich bei mir verfestigt : Wir haben nun noch einen neuen „Dolf“ dazu bekommen, erst „Erdolf“, der auch an Größenwahnsinn leidet, nun noch „Vladolf“, ein Mann, der leider die Zündhölzer in der rechten Hand hält, die passende Reibfläche in der linken, und wenn er nicht aufpasst, geraten diese beiden an einander, der Auftakt zum atomaren Weltenbrand!.
    Niemand sollte diesen „kleinen“ Mann unter schätzen, er ist wohl momentan der gefährlichste Mann auf dem Planeten!.
    Ja, und Ich wiederhole mich gerne, mit Trump hätte er sich dieses „Spielchen“ nicht gewagt, den konnte er nicht einschätzen, der war ihm unheimlich.
    Mit dem alten Joe denkt er, er hätte leichtes Spiel, und nach den ersten Anzeichen hat er das auch, denn was in den Staaten an „Gegenmaßnahmen“ zu vernehmen ist deutet dahin.

    Wer aber ist der „lachende“ dritte?, der chinesische Präsident, denn er kann sich in Ruhe das wieder einmal tätige Versagen des Westens anschauen, um irgend wann Taiwan heim ins „Reich“ zu holen, denn wer will China daran hindern??.
    Ich mache mir auf die alten Tage sehr große Sorgen um uns alle, denn es sieht leider so aus, das wenn man „Vladolf“ nicht beseitigt der Welt schlimmes bevor steht, dagegen ist der von links-grün propagierte „Weltuntergang“ wegen Klima u.s.w. echter „Mummenschanz“, denn wenn erst einmal „Vladolf“ tut was er tuen will, dann brauchen wir uns um Klima, Kohle, Atomausstieg u.s.w. keine Gedanken mehr machen, denn dieser Wahnsinnige wird, wenn er nicht „kalt gestellt“ wird auch auf den berüchtigten Knopf drücken, das war dem Geplapper seiner „Rede“ zwischen den Zeilen klar zu entnehmen!.

    • Um mich brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Ich vertraue Putin mehr als einem Macron, Scholz oder gar Biden. Es ist nicht Putin der zündelt, es ist der gesamte Westen , die EU, die NATO, der Amerikaner und die Lügenpresse.  

      • Was macht sie da so sicher?.
        Das Obama Russland, und somit Putin zur „Regionalmacht“ degradierte, das war ein Stein des Anstoßes für Putin, aber diese „Pläne“ geistern schon sehr viel länger in seinem Kopf herum, und er hat daraus nie ein Geheimnis gemacht, man musste ihm nur aufmerksam zu hören.
        Ihr Vertrauen auf Putin in Ehren, hoffentlich werden sie nicht endtäuscht von ihm!.

    • Wenn ich Putin wäre, ich würde es nicht anders machen. Ich würde diesen ganzen Gender-, Klima-, und Coronairren, die im Prinzip das WEF und damit einige wenige globalistische Großkonzerne vertreten, keinen weiteren Centimeter mehr überlassen, aus Prinzip schon nicht. Putin steht über Biden, das hat er klar erkannt und nutzt die Gunst der Stunde. Die EU sowie die NATO und insbesondere Deutschland sind sowieso nur Vasallen der USA und haben nichts zu melden. Um den Status Quo in wenigen Worten darzustellen.

      • Ich bin ja auch kein Putin Gegner, aber dieses mal hat er sich total verschätzt, was er erreichen wollte ist ihm misslungen, den Westen hat er damit nur stärker zusammen gebunden, aber er wird nicht zurück weichen, das wäre sein politisches Ende.

  30. Die Beiträge von TE zur Ukraine häufen sich, und wie in beinahe jedem Medium, das sein Leserformum nicht oder nur mild zensiert, auch hier die übliche Battle der Putinisten und Russland-Versteher gegen die vermeintlich bösen Westler. Deutschland selbst kommt nur in zwei Versionen vor, entweder als eskapistische Super-Schweiz oder als Büttel der USA, wobei seitens der Russländler offengelassen wird, warum es besser sein soll, ein Büttel Rußlands als der USA zu sein. Büttel ist Büttel. Aber wer immer Büttel war, kennt halt den Untrerschied nicht, das eint die Deutschen wieder.
    Eine schräge Debatte ohne Erkenntnisgewinn. Fragt man einen Putinistem, mit welchem Recht sich Rußland das Gebiet „Neu-Rußland“ das heute vollständig in der Ukraine liegt, einverleiben darf/solle, so kommen 100 Gründe. Würde man die gleichen Leute fragen, ob Deutschland dann nicht auch das Recht hat, Polen und Rußland anzugreifen, um sich Danzig und Königsberg zurückzuholen, erntet man nur Unverständnis und heftige Widerrede. Wie kann Deutschland überhaupt ein „Recht“ haben? Typisch Hufeisentheorie, ist man geneigt zu sagen, je radikaler, desto näher. Auch ein Linker würde empört ausrufen, daß „Gdansk“ und „Kaliningrad“ (nur so zu nennen) noch nie Teil Deutschlands gewesen seien und man doch ein widerwärtiger Kriegstreiber und Revanchist sei.

    Warum klammert sich der Westen und vor allem Deutschland so zäh am Dogma der „unverletzlichen Grenzen“? Warum ist die Ukraine so sakrosankt in ihrer seit 1990 bestehenden staatlichen Form, wie Spanien oder Belgien oder, der Kosovo?
    Die gesamte europäische Staatenordnung, so wie sie in Jalta 1945 geschaffen wurde, um die USA nach Europa reinzubringen und Rußland alias der Sowjetunion rauszuhalten und als Ausgleich Slawisch-Europa zuzuschanzen, ist im Grund unhaltbar, entspricht nicht den Interessen der europäischen Völker und inzwischen nicht einmal mehr der Großmächte,
    Doch wie bei jedem Kartenhaus stürzte auch diese Ordnung zusammen, wenn man ihr die wesentlichen Pfeiler entzieht. 1990 gab es Revisionen. Rußland wurde auf sein Urterritorium zurückgedrängt, beinahe auf den Frointverlauf des Winters 1942 (so empfanden das viele Russen). Das ertrugen die Russen nur, weil die Ukraine und Weißrußland wenigstens stillschweigend und auch lange systemisch von Rußland weiter kontrolliert wurden. Daß Rußland das auch für Polen, Rumänien und das Baltikum annahm, ist jedoch ein Märchen. Auch in Moskau weiß man, daß Letten oder Polen lieber sterben und untergehen würden als sich wieder unter die Herrschaft Moskaus zu begeben.
    Aber Kiew ist nicht Riga, Wilna, nicht Warschau oder Constanta. Selbstverständlich emnpfinden sich die Ukrainer nicht als Russen. Sie waren immer die Verlierer der osteuropäischen Wirren und Friedenszeiten, nach beiden Weltkriegen. Die Krim war da in der Tat eine Art Bestechung, weiter beim großen Bruder zu bleiben. Doch in Reichen spielt die Sprache, Kultur und Religion keine Rolle. Entscheidend ist nur der Gehorsam und die Huldigung gegenüber der Zentrale. Genau darum können multikulturelle Staaten nur als Reich, als Monarchie bestehen. Als Demokratien, als Republiken zerfallen sie entlang ethnischer Linien oder in gewalttätige Identitätsgesellschaften.
    Genau das erlebt man bei der Ukraine. Die ethnischen Ukrainer, die in nationalen Kategorien denken, können das Gesamtterritorium nur halten, wenn sie das gesamte Land kulturell-sprachlich durchukrainisieren. Genau so, wie es die Franzosen mit dem Elsaß, die Polen mit Schlesien oder die Spanier mit Lateinamerika gemacht haben.
    Doch warum soll das heute nicht erlaubt sein? Ganz einfach: Der Westen will keine Nationen mehr. Aber wo Putin sein Reich auf die Grenzen der Romanows beschränken will, will der Westen die ganze Welt. Diese beiden Imperialismen prallen jetzt am Don zusammen.
    Ich schlage mich da nicht auf eine Seite. Aber gerade weil ich ein deutscher Nationalist bin, der weder Europa noch die ganze Welt will, ist mein Herz auf Seiten der Ukrainer. Solange sie nicht in Neu-Rußland Russen ukrainisieren wollen.

    • Die deutschen Ostgebiete wurden einfach von Kohl und Genscher aufgegeben. Das ist unentschuldbar und wird irgendwann wieder auf den Tisch kommen, garantiert. Ob sich die Ukrainer als Russen empfinden oder nicht ist relativ unerheblich, denn noch weniger können sie sich als EU-zugehörig empfinden. Ich war vor 20 Jahren schon dort und das war nicht die EU. Was die EU anrichtet, das konnte ich vor einigen Jahren in Bulgarien und Rumänien sehen, da wurde die Verkehrswege und Industrieflächen für Lidl, Aldi & Co. geschaffen, um u. a. die kleinen Läden platt zu machen…

  31. Jede „historische“ oder „ethnische“ Argumentation führt heute zu Krieg, und zwar in fast allen Teilen der Welt. Ich bin mir sicher, dass Putin den endgültigen Niedergang Rußlands als imperiale Macht einleitet, nicht heute, aber sicher morgen oder übermorgen. Die Kategorien der Rede sind die Kategorien des 19. Jahrhunderts. Selbst wenn man meinte, sie seien vernünftiger und besser als die von heute, wird es nichts helfen. Die Welt von morgen wird von den Menschen von morgen gemacht, also jungen, gebildeten und kampfwilligen. Keine noch so kluge Politik hätte das KuK Reich retten können. Ideen machen Geschichte, und zwar neue, nicht alte oder rückwärtsgewandte. Die Nazis sind das beste Beispiel dafür. Sie hatten eine enorme wirtschaftliche, technologische und militärische Macht und waren in vielem sehr modern. Aber sie hatten keine attraktive Imperiumskultur, im Gegenteil. Und daran sind sie gescheitert. Die USA nach 1945 hatten sie und deshalb haben sie gesiegt, auch im Kalten Krieg. Und natürlich ist Putin auch nicht so dumm, seine eigenen Begründung zu glauben, aber was sollte er sonst sagen? Er will einen cordon sanitaire um sein niedergehendes Reich, was verständlich, aber aussichtslos ist angesichts der wirtschaftlichen Kraft Rußlands. Rußlands Schicksal ist dem unseren ähnlicher, als wir heute sehen wollen. Es geht zu Ende mit den drei Roms. Wir sollten uns einmal klar machen, was für ein ungeheuer langer historischer Zeitraum das war, wenn man allein das Heilige Römische Reich deutscher Nation nimmt. Europa hat keine Kraft mehr. Wie absurd Putins Gerede ist, wird deutlich, wenn man es auf Erdogan und die Türkei/Osmanisches Reich überträgt, um mal jetzt nicht gleich den deutschen „spirituellen Raum“ zu nehmen. Erdogan würde bei den Kommentatoren hier keine einzige Verteidigerstimme bekommen, zu Recht. Als die nationale Idee in Europa ihren Siegeszug antrat, war es eine junge Idee. Heute ist es nichts als Nostalgie, auch in Polen oder Ungarn. Möglicherweise verschafft sie diesen Ländern ein paar Jahre mehr an „nationaler Souveränität“, mehr aber bestimmt nicht. Die IT, Gentechnik etc. in Verbindung mit einer neuen, attraktiven imperialen Kultur wird dieses Jahrhundert bestimmen. Die Männermassen der arabischen Welt werden Kriege produzieren, aber keine eigene modern Kultur schaffen können.

    • Welche wertvollen Ideen sind dem kuk-Reich nachgefolgt? Sind die EU, die Globalisten und die USA als Hegemon wirklich bessere „Ideen“?

    • Zum Glück leben wir im grünfeministischen 21. Jahrhundert, wo alles linksliberal wird. Und das folgt logisch aus der Tatsache, dass Jesus Christus seinen 2022 Geburtstag gefeiert hat. Logisch, dass wir zu diesem Anlass alle Globo Homo machen müssen.

  32. Es gibt einfach zu viele Experten, die ganz genau zu wissen meinen, wie Putin denkt, wie Putin die Welt sieht, was er im Schilde führt, aus welchem Grund er dies und das tun sollte, lassen sollte und überhaupt.
    Einfach zu viele Experten, es ist zwar schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem.
    Ganz besonders blamiert haben sich bisher jedenfalls westliche Geheim- und Halbgeheimdienste, die aus der Glaskugel lesen können, täglich aus einer anderen.
    Fest steht bis jetzt, die Provinzen Luhansk und Donezk haben sich abgespalten und freuen sich angeblich über russische Anerkennung und russischen Schutz.
    Genau das war wohl Putins Drehbuch.
    Auch der Westen hat ja nach dem Jugoslawienkrieg den Zerfall des Südslawenreiches akzeptiert.
    Annalena wird sich umgucken, wenn die Leute hier erst ohne Gas im Kalten sitzen und die Demonstrationen bereichern.
    Das russische Gas wird zu uns kommen, ob durch Nordstream oder die Ukraine. Nur viel teurer wird es sein.

  33. Der Westen dagegen bekundet offen den Regenbogen-Globalismus: vorwärts zur neuen kollektiven Regenbogenwelt in der sich alle ihr Geschlecht je nach Tageslaune aussuchen und ganz doll knuddeln, sofern sie sich politisch korrekt unterordnen und die Ökoreligion praktizieren.

    Da sind mir Putins Bekundungung und traditionellen Werte ehrlich gesagt lieber.

  34. Wie haben sich das die politischen Neandertaler aus den USA und deren speichelleckende Wasserträger in der EU das denn vorgestellt? Dass sie mit ihren Keulen unter höchst fragwürdigen herbeigelogenen Gründen einfach so lange auf ein Land einschlagen, bis es zusammenbricht, wie sie das auch sonst immer tun und taten? Was soll dabei wohl anderes herauskommen, als das, was wir nun haben? Die Zeiten nach 1990 hat man genutzt, um unzumutbare und natürlich auch von Russland unannehmbare Tatsachen zu schaffen, weil man das Angesichts der russischen Wehrlosigkeit konnte. Das entspricht in vielerlei Hinsicht dem Versailler Diktat von 1919, das im weiteren Verlauf seine Wirkung bzw. den Drang zur Revision nicht verfehlte. Sollte das auch dieses Mal wieder mit voller Absicht inszeniert worden sein, um danach den Grund für einen Vernichtungsschlag zu liefern? Wer halbwegs mitdenkt, der muss doch verstehen, dass eine russische Regierung – wer auch immer das nun ist – nur dann Stabilität und damit auch Frieden bringen kann, wenn die Forderungen der russischen Bevölkerung in diesem Punkt respektiert werden. Jemand, der sich von den Hütern einer international agierenden Terrorgang, die sich Nato nennt, herumschubsen lässt und dafür die Interessen des eigenen Landes verkauft, so wie Merkel und Scholz das praktizieren, dürfte es in Russland schwer haben, beim Volk zu punkten. Man kann eigentlich kaum erwarten, dass sich die Menschen gerne von den installierten amerikanischen Stadthaltern und den Konzernen, die keine Steuern zahlen, sondern Subventionen ergaunern, derart bestehlen lassen, wie das in Deutschland üblich ist, sie ihnen deswegen buckelnd ihre Grenzen öffnen und sich von den Amerikanern die Gesetze diktieren lassen, die bestimmen als welche Art Untertan sie von ihren Gnaden überleben dürfen. .

  35. Das ist aber weit hergegriffen, denn das würde dann auch andere Teile im Grenzbereich betreffen, die heute in der Nato sind.

    Vermutlich hat er der westlichen Welt lediglich Geschichtsunterricht erteil, weil sie vielleicht nicht mehr alles auf die Reihe bringen, aber daraus zu schließen er lege es auf eine Konfrontation mit dem Westen an ist doch reichlich abenteuerlich, denn Putin kennt seine Grenzen und ist ein sehr geschickter Strategie wie man nun im Osten der Ukraine beobachten kann.

    Er weiß doch genau, daß sich der Westen nicht atomar um die Ecke bringen will, was im Ernstfall auch für alle zutreffen würde und nützt dieses Vakuum geschickt aus um vor der Haustür ein neues Bollwerk zu schaffen und hier geht es nicht um Landzugewinn im herkömmlichen Sinne, von dem haben sie genug als größtes Land der Erde, hier geht es ausschließlich um eigene Sicherheitsinteressen und die gilt es zu verteidigen, was ja nicht über Nacht kam und hätte die andere Seite das gleiche Geschick, dann würde es uns vor mancher Überraschung bewahren.

    So müssen sie eben Lehrgeld zahlen und mit einem sinilen Präsidenten in den USA und einer halblebigen nicht anerkannten europäischen Truppe Richtung Moskau ist doch kein Staat zu machen, das hätte Trump mit Sicherheit ohne Gesichtsverlust besser geregelt und so ist sein Abgang ein weit größerer Schaden als man landläufig annehmen will.

    Wenn man aber so naiv ist wie ein deutscher Wirtschaftsminister der heute von der Unterbrechung des Zuflusses von Gas bei Nordstream 2 gesprochen hat aus lauter Symphatie für die Amis und dabei übersieht, daß es noch garnicht in Betrieb ist und die wichtigste Lieferquelle Nordstream 1 großzügig übersieht, die noch kräftig durchpumpt, der kann doch nicht auf der Höhe der Zeit sein und entweder will er die Deutschen für dumm verkaufen, was eher auf der politischen Seite zu sehen ist, oder er muß halt noch warten bis Putin dort den Hahn abdreht, was diesen Brüdern dann nicht gut bekommt, denn dann schnellen die Preise hoch, die der Bürger berappen muß und außerdem sitzt er noch im kalten Zimmer was noch erschwerend hinzukommt und das ist der Stoff für flächendeckende Animositäten worauf sie heute schon wetten können.

    Wer mit solchen Politikern gesegnet ist lechzt ja geradezu nach Leuten wie Putin und Trump, denn dort fühlt man sich eher aufgehoben. als bei diesen linken Vögeln, die vielleicht besser in Kuba aufgehoben wären, als unserem Land vorzustehen und selbst die Russen würden sie ablehnen, da vertraut man eher auf das Bewährte und nicht auf solche Typen, die für unser Land weit schädlicher sind als wir uns alle vorstellen können und wenn man dann noch den Vergleich Bismark-Scholz stellt, dann fallen einem die Haare aus und noch deutlicher ist ja der Untergang unseres Vaterlandes nicht mehr zu demonstrieren.

  36. Das „Grenzen vor 1917“ müsste man schon belegen, wenn man es in den Raum stellt.
    Geht aber nicht, wenn man zwischen Russland und Zarenreich/Sowjetunion/UdSSR nicht unterscheidet. Russland meint das russisch Kernland des Reiches (in etwa Russland = ehem. RFSSR zzgl. Krim, Weißrussland = BSSR, Kleinrussland = USSR abzgl. Krim also so in etwa in 1922er Grenze), wogegen Zarenreich/Sowjetunion/UdSSR in der imperialen Ausdehnung x Völkerschaften enthielt.
    Diese wird Putin bestenfalls vertraglich binden, aber im Grunde froh sein, die z.B. islamistischen Probleme und Unterhaltspflichten nicht mehr direkt zu haben.
    Vom Baltikum war bislang m.E. auch nicht die Rede.

  37. Fakt ist nun mal, dass die Mehrheit der Ukrainer nicht unter der russischen Knute leben wollen und ihre eigene Kultur und Sprache haben. Auch haben diese Völker ein Selbstbestimmungsrecht, welchem Verteidigungsbündnis sie angehören wollen. Was würde es für einen Aufschrei geben, wenn eine deutsche Regierung nach Österreich oder Westpolen greifen würde. Wenn man Putin jetzt nicht entgegentritt, dann kommen als Nächstes das Baltikum und Finnland dran.

    • Fakt ist, dass die Mehrheit der Ukrainer nicht unter der russischen Knute leben muss und auch nicht soll. Im Gegenteil, die Regierung in Kiew unternimmt hartnäckig den Versuch, die Minderheit im Donbass ihrer Kultur und Sprache zu berauben.

    • Im Unterschied zu Ihnen habe ich mit Ukrainern gesprochen und die nehmen real das wahr, was ich ich schreibe. Selbiges gilt auch für die Polen.. Zu 80-90 Prozent der Foristen haben hier im TE Forum ein zu romantisches und verklärtes Bild von Rußland, gepaart mit Antiamerikanismus und Kritik, an Kapitalismus und westlichen, freiheitlichen Werten.

      • Westliche Werte? Welche sollen das denn in den letzten 20 und vor allem in den letzten 10 Jahren sein?

        Die Zerstörung und Diffamierung der eigenen kulturellen Identität?

        Die verlogene Doppelmoral?

        Der Genderschwachsinn?

        Die Klimareligion?

        Die Diffamierung und Ausgrenzung anderer Meinung?

        Die Verweigerung des Diskurses?

        Auf derartige Werte verzichte ich mit bestem Dank.

    • Ich finde es interessant, dass wir beide viele Ukrainer kennen, aber zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen gelangen. Dies kann ich mir, mit Verlaub, nur durch deren Herkunft (ganz grob gesagt: West- vs. Ostukraine) erklären.

      Genau diese Diskrepanz aber ist für mich der Beweis dafür, dass die Ukraine in ihrer jetzigen Form aufgrund der internen Spannungen nicht lebensfähig ist.

  38. Sollte es zutreffen, dass Putin die Staatlichkeit der Ukraine in Zweifel zieht, dann überzieht Putin ganz sicher sein Konto. Das geht überhaupt nicht.

  39. Die „Begruendung“ der Putinfans : 1. Das stimmt Alles nicht, denn er ist Opfer und verteidigt sich nur, vermutlich gegen die BW. 2. Falls es doch stimmen sollte, ist es gerechtfertigt, denn a : Er holt sich nur zurueck, was ihm gehoert und b, alles, was vielleicht irgendwann einmal dazugehoerte, gehoert ihm immer noch und dort, wo russisch gesprochen wird, das gehoert ihm auch und 3. Die anderen (Despoten) machen es doch auch, dann darf er auch. Bei dritten Punkt fallen gewisse Probleme beim Vergleichen auf und Unrecht kann „eigentlich“ nicht mit frueherem Unrecht legitimiert werden. 4. Die Ukraine bzw ihr Regime ist korrupt, also auflösen und heim ins Reich. Hier faellt auf, dass die, die hier so „argumentieren“ in anderen Faellen sehr viel Wert darauf legen, dass das Regime oder System kein Grund fuer Einflüsse oder gar Eingriffe von Aussen sein duerfte. 5.Das, was die Ukrainer wollen, die es eigentlich gar nicht gibt, ist irrelevant, weil Ziff 1 bis 4 vorrangig gelten. Nicht zuletzt steht der Hauptfeind, 6., jenseits des Atlantiks, warum genau auch immer und jeder, der sich gegen den wehrt tut das auch fuer „uns“. Die Möglichkeit, beide Seiten kritisch zu sehen, was durchaus gerechtfertigt waere, wird nicht erwogen, denn es gilt Schwarz gegen Weiss, Gut gegen Böse, maechtig gegen ohnmächtig bedroht usw. und da haben die USA schlechte Karten. Und nicht zuletzt wird bei den moeglichen Unterstützungsvarianten der Ukraine natuerlich nicht differenziert. Niemand denkt ernsthaft ueber einen Einsatz der Pluescharmee nach. Aber nach den Feuerwehrhelme koennte man ueber reine Defensivwaffen wie Panzerabwehr nachdenken. Nebenbei : Rein kulturell ist das, was da seit Jahrzehnten aus den USA und ihren Unikuechen heruebertransportiert wird, deutlich problematischer ( und abzulehnen) , als der „Einfluss“ von Osten. Und die US – bestimmte Reedukation oder mentale Entnationalisierung, beginnend 1945, der offenbare Einfluss bis hin zur Verfassung dieses Staatswesens, sehe ich sehr kritisch. Ich haette mir gewünscht und wuensche es immer noch, dass dieses Land eine Nation wird und eine nationale Politik nach seinen nationalen Interessen betreibt. Diese kritische Einstellung zu den USA und ihren partiell illegalen Aktivitäten bedeutet aber nicht eine voellig irreale Verzerrung des Putinbildes. Der Herr, im KGB geschult, so wie Merkel u.. a. kadergeschult, verfolgt seine Pläne mit ziemlich unfeinen Mitteln. Ob er eine Haltelinie hat und wo die verläuft wird man sehen.

  40. wie Se selber schreiben,besteht die Ukraine historisch aus zwei Teilen:
    1.dem katholsch geprägten „Westen“,der vormals polnisch und dann KuK-Gebiet wurde und dem östlchen Teil,der orthodox und russisch sprachig war und ist.
    Diese beiden Teile (Lemberg war zb SEHR lange Österreichisch) sind erst nach 1918 in der ukrainischen „Sowjetrepublik“ aufgegangen.
    Das die „westliche“ post-maidan Regierungsform über Jahre versucht hat,russisches Brauchtum,Sprache etc zu verbieten,wird in unseren Medien nur sehr selten angesprochen,hat auf de dortigen Menschen aber natürlich teilende Wirkung,und das GANZ bewusst.
    Was auf dem Balkan alles an „Selbstständigkeitserklärungen“ akzeptiert wurde,obwohl bestehende Staaten darüber zerfielen,ist in diesem Fall ein No-Go?

  41. …“eine umgreifende Kultur, ein „spiritueller Raum“ – das trifft es wohl. Auch und insbesondere mit Bezug auf Deutschland und die Deutschen selbst. Hier sind sind Russen und Deutsche nahe. Zumindest deutlich näher als beispielsweise Deutsche und Franzosen.
    Die Basis, der Boden, für diesen „spirituellen Raum“ ist die von jeher tiefe Verbundenheit und Sehnsucht zur Urkraft der Natur (der herkynische Wald). Das Ergebnis dieses geistig-spirituellen Kraftraumes ist, neben weiteren Deutschland spezifischen kulturellen und zivilisatorischen Eigenschaften, „der deutsche Genius“, den u.a. der britische Historiker Peter Watson in seinem gleichnamigen Buch ausführlich beschreibt.

  42. Solche nostalgischen Phatasmagorien waren in die Rede beim besten Willen nicht hineinzulesen. Und wo er Recht hat, hat er Recht: Die Ukraine _wurde_ in ihrer heutigen Form im wesentlichen von den Bolschewiken geschaffen. Ein historisches Kunstgebilde zum reinen Machterhalt. Man wollte die wohlhabende Bauernschicht der Ukraine neutralisieren, und als selbst der Holodomor dazu nicht reichte, verproletarisierte man die Ukraine zusätzlich durch die Eingemeindung des Donbass. Dann kamen von den Nachbaarstaaten geraubte Randgebiete in den revolutionären Mix, auf die dererseits übrigens noch heute Anspruch erhoben wird, und später wurde die Ukraine so gross wie sie war zu einem eigenen Machtzentrum im Sowjetreich, was zu allem Überfluss durch die Hinzufügung der Krim honoriert wurde. Putin bezog sich auch auf die Ukraine als Failed State, un da hat er ebenfalls Recht. Der einzige Teil der Sowjetunion, dem es heute schlechter geht als zur Zeit des Zusammenbruchs – das will schon etwas heissen. Korrupte Oligarchenherrschaft, industrieller Niedergang, millionenfache Abwanderung, Unterdrückung unerwünschter Ethnien sprich der Russen, Bürgerkrieg, Krieg mit Russland, Nazi-Truppen als bestimmender Faktor des politischen Geschehens, oppositionelle Fernsehkanäle verboten, Oppositionspolitiker unter Hausarrest und im Gefängnis. Wie kann man ständig das alles ignorieren, auf Putin einschlagen und so tun, als müsste Europa im Donbass verteidigt werden?

    • Solche nostalgischen Phatasmagorien waren in die Rede beim besten Willen nicht hineinzulesen.“

      Volle Zustimmung. Jetzt versuche ich noch zu ergründen, nach welchen Kriterien die hier regierende Zensur Ihren Beitrag durchwinkt, und meinen nicht.

    • Also ich habe das schon so gehört, er hat ja fast eine Viertelstunde der einstündigen Rede nur vom Fehler von 1922 gesprochen.
      Etwas skuril wurde es als er über die ukrainische Justiz behauptete sie sei nicht unabhängig seine Beschreibung passte eigentlich vollkommen auf die vollkommen unter der Kuratel der Exexkutive stehenden russischen Justiz. Skuril war auch wenn er über die Korruption in der Ukraine lästerte wo doch Russland in jdem Korruptionsranking hinter der Ukraine rangiert.
      Zur Unterdrückung unerwünschter Ethnien fallen einem gleich die Tschetschenen ein etc etc, eigentlich beschrieb Putin sein eigenes Land.
      Phasenweise wurde er echt gehässig in Ton und Mimik (zB bei der Aussage „Wir werden Ihnen Zeigen was echte Entkommunisierung bedeutet“. Das die Ukraine die Denkmäler der komunistischen Verbrecher entfernt stört ihn, weil es eine Absage an die Sowjetunion ist.
      Alles in allem wie oben beschrieben eine ziemlich irre Rede. Die Ukraine hat kein Recht zu bestehen, weil sie erst seit 30 jahren besteht. Alles muss auf den Zustand vor 1922 gebracht werden.
      Eine Mischung aus Hobbyhistorizismus, persönlicher Gehässigkeit und Lüge (die ukrainische Armee greife derzeit Zivilisten im Donbass an.)

      • Jemand – Putin – nimmt auf die Historie der Ukraine Bezug, und stellt ab auf das Jahr ihrer Gründung durch einen zynischen, machtpolitischen Akt des Teile-und-Herrsche seitens des bolschewistischen Revolutionsregimes. (Die bolschewistische Idee war, überhaupt erstmal verschiedenartige Teile zusammenzubringen, damit man sie dann gegeneinander ausspielen konnte.) Diese Historie wirkt nach, wie man an allen Ecken und Enden feststellen kann. Das Ganze bezeichnet er als einen „Fehler“, was eigentlich der Ukraine entgegenkommt. Er hätte ebensogut sagen können, sie wäre das Produkt eines Verbrechens. Also wie kann man daraus schliessen, er wolle zu irgendwelchen Grenzen von 1917 zurück? Das ist simplistisch und passt auch nicht dazu, dass Russland jahrelang die Vereinbarung von Minsk hochgehalten hat. Der Geist dieser Vereinbarung ist oder war der einer Föderalisierung der Ukraine. Dieser Geist ist nun erstmal vom Tisch nachdem die Regierung der Ukraine, und auch das ist einfach wahr, sich über diese ganze Zeit konsequent geweigert hat, die Vereinbarung umzusetzen, unterstützt durch westliche Untätigkeit.
        Der Punkt ist, und da hat Putin auch wieder Recht, dass es mit Minsk und diesem Kleinkrieg im Donbass nicht weitergeht. Das ist eine schwärende Wunde Europas. Dem Westen ist anzukreiden, dass er die ganze Zeit nichts unternommen hat, diese Wunde zu schliessen. Rechthaberei und moralische Überheblichkeit reichen eben nicht. Man hätte Druck auf die Regierung in Kiev ausüben müssen. Stattdessen hat man sie durch Waffenlieferungen und anderes immer nur bestärkt.
        Es stimmt, dass Putins Russland im Glashaus sitzt, was Korruption anbelangt. Andererseits heisst es, das ein normaler Mensch in Russland leben kann, ohne irgendwelche Leute schmieren zu müssen. Die Korruption spielt sich auf anderen Ebenen ab. Eindeutig aber geht es den Leuten in Russland besser als in der Ukraine: Es ist letztere, die seit der Sowjetunion einen massiven Bevölkerungsschwund zu verzeichnen. Zudem sind seit 2014 ca. 3 Millionen Menschen aus der Ukraine nach Russland gegangen, nicht etwa umgekehrt.
        Wie man Tschetschenien als Beispiel für die Unterdrückung von Minderheiten anführen kann, ist mir schleierhaft. Hunderte russischer Soldaten haben ihr Leben dafür gegeben, den radikalen islamischen Fundamentalismus in Tschetschenien zu besiegen (etwas, was der NATO in Afghanistan nicht gelungen ist). Heute hat Tschetschenien unter Khadyrow einen semi-autonomen Status mit einer stark islamischen Ausrichtung. Das ist das Gegenteil von Unterdrückung.
        Ja, Putin kam streckenweise als etwas gehässig hinüber. Es war auch nicht gehässiger als Baerbocks Strache-Faux-Pas gegenüber dem österreichischen Aussenminister. Es sind eben keine Waisenknaben und feinfühligen Literaten, die da am Werk sind. Aber daraus wird jetzt hoffentlich keiner schliessen, dass Konfrontation immer das bessere Vorgehen darstellt.

  43. Man muss nicht der Ansicht Putins zustimmen. Aber im Moment scheint der Zar die besseren Argumente und Logik zu haben. Dass es soweit kam, ist das Ergebnis einer dümmlich überheblichen, angeblich wertemoralischen Politik des Westens seit die Möglichkeit einer Einbindung Rußlands in ein europäisches Sicherheitssystems verpasst , wenn nicht durch die USA sabotiert wurde. Jetzt ist die Karre im Dreck gelandet, schwierig sie da wieder rauszuholen. Die sinnfreiste Methode dabei ist der angedrohte energetische Nordstream Selbstmord a la Baerbock. Geschichte ist noch immer getrieben von Machtpolitik. Auf allen Seiten!

  44. Wenn die Ukraine von Russland eingenommen wird entfällt für Deutschland einfach nur ein Pleiteland wo Milliarden unseres Steuergeldes für Wirtschaftsförderung und Gasdurchleitungsgebühren versenkt werden.
    Da wehen dann andere Flaggen am Fahnenmast und trotzdem wird das Leben weitergehen. Was geht uns das überhaupt an ? Nach Afghanistan und Mali sollte man sich vor weiteren Abenteuern, wo man keinesfalls was gewinnen kann, schlicht raushalten.
    Weder Deutschland mit seiner derzeitigen Regierung noch die EU wird da was mit Gewicht in die Waagschale werfen können. EU Uschi wird von Erdogan vorgeführt wie auch kürzlich erst von dem Afrikaner, der die nicht mal begrüßt. Nur wenn es drum geht Gelder zu verschleudern, dann sind die dabei.
    Kein Wunder das die Ukraine ja so gerne in die EU möchte, da kann man ja Milliarden abgreifen.
    Wer braucht ein weiteres Land, was nur um Geld abzugreifen in die EU will ?

    • Solange wir keinen einzigen Politiker haben, der den Mut hat, sich von den USA und insbesonndere vom CFR freizusagen, wird sich das nicht ändern.

  45. Das einzig Gute ist dies: Es könnte der westlichen Welt zeigen, dass sie sich wehren muss, wenn sie bestehen will.

    Vielleicht merkt ja sogar Deutschland, dass es nicht alle Schwierigkeiten der echten Welt wie im Kindergarten-Morgenkreis regeln kann. (Aber vielleicht auch nicht.)

    • Vor allem muss es im Westen im Inneren ein Umdenken geben. Schluss mit der Missachtung von Vaterland, Männlichkeit, Gott und Familie.

      • Richtig. Die Verachtung des Eigenen, der westlichen Kultur und Tradition, und die moralische Rechtfertigung alles Fremden gehören zusammen. (Deshalb auch der Antiamerikanismus und Anti-Israel-ismus: Diese beiden Länder sind absolut westlich und werden deshalb abgelehnt.)

  46. So kann man das auch sehen! Nur, was unterscheidet denn die „Bestrebungen“ westlicher Politiker universelle Werte zu versprechen davon, was Putin für sein Land tut??? Es darf wohl als realistisch angesehen werden, dass die Destabilisierung der Ukraine – wie zuvor schon andere Staaten außerhalb Europas – dem imperalistischen Gehabe der Westmächte geschuldet ist. Das was uns hier als eigenständiger Staat Ukraine verkauft wird, ist nichts weiter als ein weiterer Vasall des Westens, dessen Eliten gefallen an ihrem Machtzuwachs und Reichtum gefunden haben, mit dem Ziel, Russland soweit als möglich auf die Pelle zu rücken! Die Bevölkerung spielt dabei keine Rolle. Aus der Rede Putins abzuleiten, dass er das vormalige Sowjetreich wieder herzustellen, ist schon sehr gewagt! Nach meiner Auffassung setzt er hier lediglich Grenzen – oder rote Linien wie das neuerdings ja immer wieder in anderen Zusammenhängen bezeichnet wird – um die Souveränität und Sicherheit des eigenen Landes zu gewährleisten. Niemand hierzulande würde akzeptieren, dass der Nachbar auch nur einen Stellplatz für sein Auto ins eigene Grundstück baut…..

  47. Wie dem auch werde. Aktuell ist Russland nicht in der Lage seinen Staat so aufrechtzuerhalten, wie er ist. Die geopolitische Lage ist zu schwierig und das Land zu dünn besiedelt, um dauerhaft gegen die Begehrlichkeiten anderer Nationen bestehen zu können! Zudem ist Russland volkswirtschaftlich immer noch vom Kommunismus geschwächt. Diese Denkweise aus der Bevölkerung rauszubekommen, wird noch einige Zeit dauern.
    Es wird zwar anders dargestellt, aber Russland verkommt immer mehr zum Spiel anderer geopolitischer Mächte.

    • Die „Schwäche“ reicht aber gerade in europäischen Teil doch noch ganz gut zum Druck machen auf den Westen. Im Osten braucht man nur den aktuellen modus vivendi mit China, das seinerseits auch vom freien Rücken profitiert und lieber geliefert bekommt und liefert oder sich einkauft/ansiedelt, statt einzumarschieren.

    • Ich sehe das vollkommen anders. Es ist sogar höchst erstaunlich, dass es Russland bis heute gelungen ist, den Riesenstaat zusammenzuhalten. Dass das der diktatorischen SU gelang, wundert mich ja nicht, aber Russland ist dann doch ein ganz anderer Fall. Da leben so viele unterschiedliche Völker unter einem Dach, das ist schon ein Wunder, dass es – vielleicht mit der Ausnahme Tschetscheniens – nie so richtig zu versuchten Abspaltungen gekommen ist. Es scheint im Gegenteil in den Randbereichen Russlands immer mal wieder Gebiete zu geben – Krim, Donbas, Teile Georgiens etc -, die heim zu Mütterchen Russland wollen. Freiwillig.

    • Dann sollten sie mal nach Russland fahren und sich das Land anschauen.
      Vom wachsenden Wohlstand der letzten Jahre ist durchaus etwas bei der Bevölkerung angekommen. Die Großstädte sind modern, die Schulen sehr gut ausgestattet, das Gesundheitssystem kostenlos und Nahrungsmittel erschwinglich. In einigen Dörfern sieht es ein wenig anders aus, hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Irgendwie erkenne ich parallelen zur USA 😉

  48. Ich teile ihre Auffassung nicht. Ich glaube schon, dass sich Putin damit abgefunden hat, dass das z.B. Baltikum und Finnland souveräne Staaten sind.
    Weißrussland und die Ukraine sind jedoch ein ganz anderes Kaliber. Kiew ist die Wiege Russlands, sozusagen das Herz der Nation, welches Putin mit schmerzen sozusagen in einem Beutel mit sich trägt. In der Ukraine leben sehr viele russische und russisch sozialisierte Menschen. Mit dem Maidan ist Russland aus der Balance geworfen worden. Es wurden danach in der Westukraine Menschen aufgrund ihrer russischen Herkunft über Nacht aus dem Land geworfen. Die Russische Sprache wurde untersagt. Ich hab hier mal ein lebendes Beispiel in einem Blog verfasst: Eduards Lebensgeschichte -aus der Ukraine vertrieben- | Halbinsel Krim (wordpress.com).
    Zudem sieht sich Putin, der unbestreitbar ein Nationalist ist, gezwungen, dem Westen, der immer näher rückt und bedrohlicher wird, klare Kante zu zeigen. Bei der Ukraine hörte der Spaß auf. Der Westen hat sich an der Ukraine verhoben und leiden werden am Ende die Ukrainer, wie schon nach dem Maidan.
    Keinen Politiker hier in Deutschland, Russland, USA, EU geht es um die Menschen dort. Es geht um Macht und Geld, Rechthaberei und Propaganda wie immer!

    • Mit der Bildung des Unions-Staats Rußland / Belarus (haben die westlichen Expert*Innen verpennt) ist das Baltikum nicht mehr zu verteidigen oder in der NATO zu halten.
      Ein Blick auf eine Karte genügt.

      • Das empfinde ich als Schwarzmalerei, denn im Falle der Ukraine bin ich der Meinung, dass die USA und die EU mit ihrem Zerren an der Ukraine, was letztendlich zu einem inszenierten Putsch führte (Maidan), die Eskalationsspirale in Bewegung brachten. Alles hat seine Grenze und hier wurde die Schmerzgrenze Putins überschritten.
        Zudem dürfen wir nicht die gegenseitigen Abhängigkeiten außer Acht lassen. Putin braucht Europa als Kunde und wir das Gas, dank der wirklich blöden Klimapolitik, jetzt sogar mehr als jemals zuvor!

  49. Putin sieht sich – von sicherheitspolitischen Erwägugnen mal abgesehen – wohl als Schutzpatron aller Russen, also auch und ganz besonders starker Minderheiten außerhalb des Mutterlandes.
    Und wenn die unterdrückt (z.B. sozial, kulturell ) werden, fühlt er sich aufgerufen und berechtigt, einzugreifen.
    Gibt es da nicht auch einen türkischen Despoten, der sich dieses Recht für seine in Deutschland lebenden Untertanen herausnimmt?

    • Perfekt, lieber moorwald, dieser Türke darf in Deutschland sogar Wahlkampf in „ Arenen“ machen. Aber hier wird seit langem mit zweierlei Maß gemessen. Was dieser „ Wire-Scholz“ sich jetzt wieder diplomatisch ( ! ) leistet, geht auf keine Kuhhaut. In den schlimmsten Zeiten für die deutsche Bevölkerung, haben wir solche „ Dummbratzen“ als Regierung.

      • Als nächstes serviert Putin uns seine Gasrechnung. Aber wie sagte doch unsere Außenministerin so schön? „WIR sind bereit, für die Sicherheit der Ukraine einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen“. Das Dumme ist nur, daß WIR ist nicht der sich weiter fürstlich selbstbedienende neufeudale Hofstaat, sondern sind die ganz normalen Schonlängerhierzahlenden.

  50. Top. Wünsche ihm und seinen Nachfolgern viel Erfolg. Angelegentlich sollte er dann noch im „Westen“ (EU) aufräumen und die Lakaien der Wall Street in den Atlantik werfen. Die Muselmanen, die wir „dank“ der Abschirmungsstrategie gegen die UDSSR (Natomitglied Türkei) und der Interventionskriege der USA (Afghanistan, Syrien) aufnehmen mussten, dürfen dann auch ganz fix zurück in ihren eigenen spirituellen Raum.

    • Wenn der Russe aufräumt (mit Militär?), dann hoffentlich in Ihren Vorgarten, damit Sie retrrospektiv merken, welchen Sie Unsinn Sie geschrieben haben.

  51. Abgesehen von den ethnischen Einsprengseln im Westen, aus Polen, der Slowakei und Ungarn (alle auch römisch-katholisch, die uniert wurden ) und den Krim-Tartaren, sind die “ Ukrainer“ genauso Ostslawen wie die “ Russen“ , so wie Norddeutsche und Bayern beide Deutsche sind. Ukrainer sind Russen im südöstlichen Grenzland, was etymologisch Ukraine heißt. Die Hamburger, oder Friesen, die noch Platt können und auch gelegentlich sprechen, würden auch nicht auf die Idee kommen, dass sie deswegen keine Deutschen wären. Die Ukrainer sind auch keine Ethnie weil sie in der Zentralukraine, über Jahrhunderte, und zu mehr als 90 % als Analphabeten, einen regionalen Dialekt erhalten haben. Auch ein Wolodymyr ist ein Vladimir. In der Westukraine war das bürgerliche Milieu, und auch die Eliten, wesentlich jüdisch und polnisch. Staatliche Repression aus Moskau, zuerst im Zarenreich und dann der Sowjetunion hat einen starken “ Los-von-Moskau-Wunsch“ entstehen lassen. Vor der Auflösung der UdSSR im Dezember 1991 gab es intensive Verhandlungen über Zusammenbleiben oder Trennen. Die nicht-russischen Teile der Union waren dabei eine andere Gruppe als Belarus und Ukraine. Kasachstan war im 19. Jhdt. eine russische Kolonie aus Nomadenvölkern, und deshalb sehr speziell. Die russsiche Interpretation, dass die Ukraine kein eigenständiger Staat sein sollte, gab es schon sehr lebhaft in den 1990ern, auch in Kiew bei Leuten, die zwischen Kiew und Lemberg geboren und mit ukrainischer Umgansgsprache auch aufgewachsen waren, und als damals ca. 30-Jährige der Scholschenizyn-Aussage von 1994 zugestimmt haben, dass die Aufteilung Belarus-Ukraine-Russland ein nationales Unglück war. Das hat nicht Putin aus machtpolitischer Motivation frei erfunden. Es ist auch nicht die ganze, alte UdSSR, sondern um “ heiliges, russisches Land“ mit gemeinsamen historisch-kulturellen Wurzeln in der Christianisierung und der KiewRus von 1000 n.Chr. und der allen gemeinsamen kyrillischen Schriftsprache, die sich aus der Kiewer Rus entwickelt hat. Trotzdem haben wir seit 1991 eine Realität. Wir sollten nicht zulassen, dass diese mit Krieg verändert wird. Deshalb mein Vorschlag an anderer Stelle heute, seitens des gesamten Westens einen Totalboykott gegen Russland zu verhängen. Wäre für uns teuer, aber viel billiger als Krieg.

  52. Ferdinand Knauss kennt nach der gestrigen Rede Putins nun seine langfristigen Ziele, nämlich die Wiederherstellung des russischen Imperiums wie zu Zeiten der Sowjetunion oder zur Zarenzeit. Putin ist mittlerweile 69 Jahre alt. Um seine Ziele zu erreichen, muss er sich ganz schön beeilen, wenn er dies im aktuellen Alter von Biden, d.h. innerhalb der nächsten 10 Jahre noch erreichen will. Möglicherweise zieht er sich auch aus der aktuellen Politik zurück und überlässt Russland einem Nachfolger. Ob der „Westen“ mit einem Nachfolger Putins zufriedener sein wird, ist noch vollkommen unklar.
    Eines ist auf jeden Fall klar, Deutschland wird nach einem atomaren Konflikt nicht mehr existent oder bewohnbar sein, die USA im mittleren Westen schon noch.

  53. Putin hat ja schon längerfristig das alte Kaiserreich Russland (nicht Zarentum – das war noch früher) von 1914 als „seine Nation“ bezeichnet, von der die UdSSR nur ein fehlgeleiteter Abklatsch war (fehlgeleitet u.A. deshalb, weil in der Föderalisierung der Keim für den zerfall bereits angelegt war). Daher auch sein Bündnis mit der orthodoxen Kirche, was für einen Kommunisten undenkbar wäre. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass er sich nun auf das Kaiserreich Russland und dessen Geschichte beruft. Dass er dessen alten „Glanz“ und dessen Macht wiederherstellen will, daran zweifle ich nicht. Allerdings halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass er wirklich einen russisch geprägten zentralstaat in dessen Grenzen anstrebt. Die demografischen Gegebenheiten vor allem in Zentralasien geben das gar nicht mehr her. Da haben sich die Gewichte schon lange zu Ungunsten der ethnischen Russen verschoben. Auch eine Annexion Polens mit seinen 40Mio. extrem antirussischen Einwohnern ist unrealistisch. Zumal die Zugehörigkeit Polens zu Russland ja auch nur eine relativ kurze Zeit andauerte. Die meiste Zeit war Polen-Litauen ein mächtiger Gegner Russlands im Westen.

    • Das Zarenreich war nach einigen verlorenen Kriegen wie Krimkrieg (1865) und gegen Japan (1905) sowieso schon im Taumeln. Dazu kam die Rückständigkeit und der übermütig-voreilige Aufmarsch der 1914 im Weltkrieg endete.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Ostpreu%C3%9Fische_Operation_(1914)
      Das Lenin nach 1917 Finnland usw in die Unabhängigkeit entließ war eine pragmatische Konsolidierung, da dies Gebilde mit den begrenzten Kräften nicht haltbar war.

      • Das Kaiserreich Russland war sicherlich 1914 nicht mehr auf der Höhe seiner Macht – das war eher 1815 der Fall. Territorial hatte sich dazwischen jedoch wenig geändert. Ich glaube aber nicht, dass Putin sich an solchen Details bei seiner Vision vom wiederhergestellten Russland stört. Und natürlich war die (zeitweise) Entlassung der ganzen nichtrussischen Randgebiete erst in eigenständige Staaten, später dann teilweise in autonome Sowjetrepubliken oder Vassallstaaten den Zentrifugalkräften der nach Unabhängigkeit strebenden Minderheiten des alten Kaiserreichs geschuldet. Aber daran hat sich nichts geändert – das ehemalige Moskowiterreich als Kern Russlands ist eher noch schwächer als damals. Deshalb glaube ich nicht, dass Putin so größenwahnsinnig ist, das alte Kaiserreich inkl. Polen, Finnland und Zentralasien wieder vollständig herstellen zu wollen. Wenn die Betroffenen sich natürlich nicht wehren, dann gerne. Aber für einen ernsthaften Versuch inkl. blutiger Eroberungskriege und Besatzung fehlt den Moskowitern, bzw. den (ethn.) Russen allein schon demografisch die Kraft. Ein begrenzter Revisionismus hinsichtlich Ukraine, Weißrussland, ev. ein paar russisch besiedelten Grenzregionen in Zentralasien, falls diese Staaten wie die Ukraine versuchen sollen überzulaufen, sowie vermutlich auch ggü. dem Baltikum, wäre dagegen realistisch.

  54. Sudetenkrise auf russisch.
    Die Erfahrung lehrt(e), dass der Hunger beim Essen kommt.
    Jetzt dürfen die Antifa-Armeen als Kriegsfreiwillige beweisen, dass sie die wohlfeilen Erkenntnisse der jüngeren Geschichtsschreibung verantwortungsvoll umsetzen werden.

  55. Die Anerkennung der „Republiken“ hat nichts verändert. Doch die gestrige Rede Putins war zwei Größenordnungen darüber (mindestens), und der Anlass, also der Donbass, oder auch Kiew, ist viel zu klein. Nach Putin ist die Heilige Erde Russlands in Gefahr. Bedroht wird diese durch den „Westen“, konkret die USA. Die Konfrontation mit der NATO wird nicht ausbleiben und die Mätzchen um NS2 (die Pipeline) verkennen, was hier gerade vor sich geht. Es geht nicht (mehr) um einen lokalen Konflikt. Im Baltikum wird man die Rede Putins sehr aufmerksam verfolgt haben.

  56. Die Ukraine, der westliche Teil gehörte mal zu Österreich-Ungarn und das war sicher nicht die schlechteste Zeit für die Leute. Der östliche Teil orientierte sich an Russland. Österreich-Ungarn wurde zerschlagen. In Versailles wurde 1918 von den vermeintlichen Siegern viel Schaden in Europa angerichtet.

  57. Ich gehe davon aus daß demnächst weitere Oblasten in der Ukraine den Weg von Donetzk und Lugansk gehen. Die Zentralregierung in Kiev ist ein Marionetten-Regime, die ihre Orders aus dem Westen bekommt und – wie jetzt im Donbass geschehen – kein Problem damit hat, auf die eigenen Leute zu schießen und die Infrastruktur kaputt zu bomben, unterstützt von radikalen Bandera-Nationalisten und Asov-Brigaden, mit denen die Nazi-Jäger im Westen seltsamerweise keine Probleme haben. Auch in der Ukraine gibt es eine Mehrheit von russisch-sprachigen und russisch-denken Menschen, außer im Westen (Oblast Lviv, Ivano-Frankivsk („Galizien“), Karpaten). Außerdem kümmert in den Oblasten keinen mehr, was der ehemalige Komiker und gescheiterte Politiker Zelensky und seine Kumpanen tun oder sagen, da er eh nur eine Marionette des Westens und komplett gescheitert ist. Da helfen auch ein paar Milliarden aus dem Westen nicht, die eh hauptsächlich auf Offshore-Konten landen (unter anderem auch von Herrn Zelensky, siehe Pandora Papers). )Wirtschaftlich und was die Stabilität angeht ist Rußland eindeutig die bessere Wahl.
    Da die Ukraine ihren Strom aus Belarus, das Gas aus Rußland und die Steinkohle (bisher) aus dem Donbass bekommen hat wird sich die Angelegenheit aufgrund der normativen Kraft des Faktischen eh zügig erledigen.

  58. Putin hat erkannt, in welch dekadentem Zustand der Westen sich befindet. Dies ist nun der Zeitpunkt, um seine Vorstellung von einem Groß-Rußland zu verwirklichen.
    Wenn der Westen, und hier ist die USA gemeint, keine Pflöcke einschlagen, dann wird Putin dieses Ziele erreichen. Da die EU militärisch bereits nicht mehr erstgenommen wird, müssen die USA in den gefährdeten Ländern präsent sein.

  59. Das alte Russland von vor 1917 – also mit dem gesamten Kaukasus, Finnland, Belurussland, den drei baltischen Staaten, Finnland und (!) Polen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das sein Ziel sein soll. Dabei bindet er sich nur Ärger ans Bein. Was ist dann mit der Westverschiebung des dann mal wieder untergegangenen Staates Polen? Soll dann wieder alles russifiziert werden? Czernowitz und Lwow gehen dann wieder an Austria? Preussen mit Ostbrandenburg und Schlesien ersteht wieder? Ich kann mir kaum vorstellen, dass er das so will.

  60. In der Welt gibt es 3 Mächte mit imperialem Anspruch:
    USA, China, Russland.
    Und da es drei Mächte sind und nicht nur zwei, können sie sich gemeinsam keine wirkliche Konfrontation leisten.
    Gegenüber den Zeiten des Kalten Krieges fallen wichtige Argumente weg, weil diese drei keine diametral entgegengesetzte Systeme betreiben. Will sagen, niemand wird die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und die Abschaffung des Privateigentums auf die Tagesordnung setzten.
    Der Rest sind Kleinigkeiten für die Propaganda. Ob nun ordnungsbasiert oder präsidial regiert, kann dem kleinen Mann egal sein.
    Wir können gespannt sein, wie sich die drei einigen werden, bei der Neuaufteilung der Welt.

  61. Die Ukrainer sprechen mehrheitlich kein russisch, sondern ukrainisch und können daher auch nicht zu Russland gehören.
    Andererseits war der vom Westen unterstützte Putsch gegen die gewählte Regierung Lukaschenko die Ursache für das anschließend von der Region Krim und den beiden Donrepubliken verlangte Selbstbestimmungsrecht.
    Als das Kosovo sich von Serbien abspaltete, stand der Westen auf einmal für das Selbstbestimmungsrecht ein und bombardierte Belgrad.
    Russland hat Kiew bisher nicht bombardiert.

    • Ein Ukrainer versteht einen Russen besser als ein Niederbayer einen Ostfriesen. Und umgekehrt.
      Und damit meine ich nicht nur die Sprache.

  62. Ich habe ein paar ukrainische Freunde und die sind jetzt nicht gerade pro-russisch eingestellt, aber man hört immer wieder, dass es unter der Fuchtel Russlands ruhiger zuging. Besonders in den letzten Jahren fühlt man sich nämlich immer mehr in die Alibikämpfe von EU und USA im Kampf gegen Russland reingezogen und missbraucht und ausgenutzt. Und sie meinten, man solle ja nicht glauben, alle Ukrainer wären generell gegen einen Wiederanschluss an Russland, auch wenn das Leute wie U-Boot Klitschko gern verkaufen wollen.

  63. Ja, da ist der Westen doch ganz anders. Würden sich morgen Alaska und Hawaii von den USA lossagen, die USA würden dem sofort zustimmen.
    Man hat im Westen nicht nur die Zusagen gegenüber Russland nicht eingehalten, die NATO nicht über die Elbe hinaus nach Osten auszudehnen, man hat auch den Regimechange in der Ukraine aktiv betrieben, was Auslöser der derzeitigen Entwicklung ist. Der Westen hat Russland im letzten Jahrzehnt gedemütigt und versucht es in die Enge zu treiben, wo es nur geht. Ein Justin Gatlin konnte, zwei Mal des Dopings überführt, bei internationalen Wettbewerben starten, während man alle russischen Sportler unter Generalverdacht stellt und sie schon seit Jahren nicht als russischen Team antreten können. Wenn man ein Land, aus welchen Gründen auch immer, so in die Enge treibt mit dem scheinbaren Ziel seiner Vernichtung, muss man sich nicht wundern, wenn es sich zur Wehr setzt. Putin konnte es nicht hinnehmen, dass der russischen Mehrheit im Donbas Menschenrechte verwehrt wurden, wie z. B. das Recht in mehrheitlich von Russen bewohnten Gebieten, die russische Sprache zu sprechen. Was hätte es für einen Aufschrei im Westen gegeben, wenn dies in einem anderen Land als der Ukraine geschehen wäre, hier nimmt man es aber hin. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ein Russland unter dem Säufer Jelzin, schwach und Spielball des Westens, sehr genehm war, ein Russland aber, das unter Putin erstarkt ist, dem Westen ein Dorn im Auge ist.

  64. Wenn Putin die Uhr so weit zurück drehen möchte, sollte man Ihn doch mal fragen, wann wir Königsberg wieder zurückbekommen können.

    • Diese Frage sollten Sie besser Helmut Kohl posthum stellen!
      Denn Gorbatschow hatte den Kauf von Königsberg (für einen noch nicht genannten Preis) angeboten. Kohl hatte abgelehnt, weil die westlichen Siegerstaaten eine „Neuauflage“ eines größeren Deutschland nicht wollten.

    • Wäre Deutschland wieder Deutschland bei Sinnen vermutlich eher heute als morgen.

    • Wahrscheinlich, wenn man sich an Kant und seine Gedanken wieder erinnern wird und beginnt, sie zu leben:
      „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
      Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
      Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!‘ ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“
      Momentan sieht es also nicht danach aus, dass wir Königsberg, seine Heimatstadt, zurück bekommen könnten.

  65. Da muß man fragen: was ist realistischer und langperspektivisch aussichtsreicher: historisch abgeleitete „Visionen“ oder der Traum von universell geltenden und durchsetzbaren „Werten“?
    Wie letztere in Zeiten von „Corona“ sozusagen über Nacht im Nirwana verschwanden, dürfte nicht gerade anziehend auf potentielle Interessenten wirken.

    • Was innerhalb der EU und auch innerhalb der USA als „Werte“ verkauft wird sind ja leider hauptsächlich entkernte Kampfbegriffe um sich selber eine „Legitimität“ zu bescheinigen.
      Linke „Demokratie“, mit eigenen Leuten besetzter „Rechtsstaat“, Import kulturferner Menschen als Menschenrecht, andere Meinungen unterdrücken als „Widerstand“ gegen den „Faschismus“ während man selber der Unterdrücker ist.
      Lügen wohin man schaut.

    • Man sollte sich erstmal ansehen, wer diese „universellen Werte“ definiert hat!

  66. Die nächsten Wochen werden zeigen ob es in die oben beschriebene Richtung geht.
    Das einverleiben von mehrheitlich russisch besiedelten Gebieten (Krim, Donbass) ist das eine, Länder mit mehrheitlich nicht russischer Bevölkerung einzugliedern ist dann wieder etwas ganz anderes. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Putin so dumm ist sich den Rest der Ukraine auch noch zu holen.
    Ich denke, er wird dafür sorgen dass eine Art Marionettenregierung installiert wird, wobei man ja auch nicht wirklich weiss wie die Bevölkerung überhaupt tickt. Wie stark ist denn der Rückhalt in der Bevölkerung für die westlichen Werte? Leider gibt es da nur propaganda von beiden Seiten.
    Wie dem auch sei es wird spannend bleiben, und es ist auch sehr interessant zu sehen was mit Europa passiert wenn er denn den Gashahn wirklich abdreht…
    Dann müssen die woken europäischen Politiker nach Canossa kriechen…

    • Die russischen Kapitalertragssteuer ist jedenfalls niedriger als die Deutsche. Die Willkür bei der Gesetzesauslegung dürfte in Deutschland und Russland gleich sein, nur kann man in Russland sich mit ein paar Scheinchen aus geringen Delikten noch freikaufen. Es dürfte schwierig sein Leute zu finden, die bereit wären Deutschland unter Einsatz ihres Lebens zu verteidigen. Ich würde sogar behaupten, bei der Bundeswehr machen 99% das nur noch fürs Geld. Der Großteil der kämpfenden Gruppe wird osteuropäischen Migrationshintergrund haben. Für schmutzige Jobs findet man immer weniger Deutsche ohne MIgrationshintergrund…die wollen alle ins Beschaffungsamt.
      Die paar Deutschen in der Kampftruppe sind sobald es zum Konflikt kommt krank, entdecken ihre Waffenangst/Moral oder sonstwas. Und bei den Soldaten mit Migrationshintergrund kommts halt auf den Gegner an ob man sie einsetzen kann.
      In der Gegend wo ich lebe, würden sie jedenfalls Putins Panzer mit Blumen empfangen und die Polizei aus dem Dorf jagen.

  67. Auch Russland hat Sicherheitsinteressen! Die hat man zu respektieren! Mir ist Russland lieber, als der Sultan im Südosten. Hat Kissinger nicht auch 1974 Nordzypern geopfert? Wer erinnert sich noch an die türkische Invasion? Und was ist der Kosovo eigentlich? Genau, ein Mafia-Staat von westlichen Gnaden.
    Nein, ein Putin-Verherrlicher bin ich nicht, nur ein Freund Russlands, der versucht, auch diese Seite zu verstehen.
    Wie stark wäre der Westen gegenüber China, würde es endlich zu einem Ausgleich USA – Europa- Russland kommen.

  68. MAN SOLLTE AUCH

    die russische Seite zu verstehen versuchen. Es handelt sich ja zumindest nicht mehr um ein kommunistisches Regime, daher sollte der Westen in Ruhe agieren und die Interessen beider Seiten genau gegeneinander abwägen. Man kann in diesem Zusammenhang folgende Fragen stellen:

    • Lohnt es sich, wegen der Ukraine einen großangelegten (wirtschaftlichen, u.U. auch militärischen) Konflikt zu riskieren?
    • Ist Putins Argument, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse in der Ukraine hätten sich seit ihrer Unabhängigkeit verschlimmert nicht wenigstens teilweise stichhaltig?
    • Was ist aus Sicht des Westens vorzuziehen: ein starkes, aber unabhängiges Russland, das seine Sicherheitsinteressen berücksichtig sieht – oder ein geschwächtes, gedemütigtes Russland, das dann in die Arme von China getrieben wird und dann einen Machtblock bildet, dem der Westen nichts mehr entgegen zu setzen hat?
    • Wie glaubwürdig ist das Wort „Unabhängigkeit“ aus dem Munde westlicher Politiker und welche Traditionen hat selbige im Westen? Erinnert sei nicht nur an den Kolonialismus früherer westlicher Großmächte (GB, F, E), sondern auch an den Umstand, dass die USA im 19. Jahrhundert eine Unabhängigkeitsbewegung im eigenen Land mit Gewalt unterdrückt hat (Sezessionskrieg)?

    Und das sind sicher nur einige der vielen Fragen, die man in dem Zusammenhang aufwerfen kann.

  69. Gleich den Worten des Lokaldichters Stoltze „Es will merr net in mein Kopp enei, wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei.“ versteht die hiesige EU-zentrierte Nomenklatur nicht, dass abseits der eigenen Topographie, noch ganz andere Träume geträumt werden (können).
    Der Kino-Regisseur Emir Kusturica wird künftig als Intendant am Zentralen Akademischen Theater der Russischen Armee in Moskau tätig sein. Diese Nachricht offenbart das Voranschreiten von etwas, was uns verborgen gebliebenen ist. Wer weiß wo Kusturica herkommt, kann die enorme Dynamik nur erahnen, die West-Europa dank der dominierenden Einfalt schlicht nicht auf seinen Schirm zu hieven befähigt war (und ist).

    • Es ist vor allem die Unfähigkeit, in langen Zeiträumen zu denken und die Wirkmächtigkeit der Geschichte (der historischen Mythen) zu begreifen.
      Dies gilt natürlich ganz besonders für die Deutschen, die sich der Illusion hingeben, die Vergangenheit „bewältigen““ zu können. Was ja nichts anderes heißt, als sie ungeschehen zu machen und aus der Geschichte auszusteigen.
      Oder eben durch penetrantes „Gutsein“ sich wieder Ansehen und Beliebtheit zu verschaffen.

    • Ich weiß nicht, ob ich von dominierender Einfalt sprechen würde. Ist es einfältig, Dinge einfach nicht sehen zu wollen, die nicht nach Wunsch laufen? In Deutschland ist es nach wie vor sehr beliebt, Probleme, die nicht in die Agenda passen, einfach auszublenden. Was ich nicht sehen will, das seh ich einfach nicht, dann existiert es auch nicht, oder….

  70. „Die „moderne Ukraine“ sei „vollständig von Russland geschaffen“, sagt Putin, „genauer gesagt, vom bolschewistischen, kommunistischen Russland“. “

    Ja, da hat er recht. Deswegen wollen die Leutchen ja auch nicht da wieder einverleibt werden.

    • Das ist verkürzt dargestellt. „Lassen Sie mich mit dem Sachverhalt beginnen, daß moderne Ukraine ganz und gar von Rußland geschaffen wurde, genauer, vom bolschewistischen, kommunistischen Rußland.“

      So hat Putin das gesagt. Nix „Russen“, sondern Bolschewiken, Kommunisten. Die allerdings über Russen herrschten und manche von den auch Russen waren.
      Putin, der historisch sauber argumentiert, erwähnt schlicht diesen simplen Sachverhalt ohne Eigenschonung seines Volkes. Allerdings auch ohne Dreckskübelei, wie in Buntland üblich.

    • Die Leutchen aus dem Donbass offenbar schon. Und seit 2014 ist in diesem Land nichts besser geworden – außer dass die Oligarchen noch weitere Millionen eingesackt haben. Die Bevölkerung leidet an allen Ecken und Enden!

  71. Man stelle sich einfach mal folgendes vor: Kanada (nur als Beispiel) würde seine Beziehungen zu China immer mehr intensivieren und ein Militärbündnis (mit China) anstreben, mit der Aussicht, chinesische Atomraketen im Süden Kanadas zu stationieren. Wie würden die USA wohl reagieren?

Einen Kommentar abschicken