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Bilderstürme, Fußwaschungen und Kniefälle: Die Rückkehr des Religiösen

15.06.2020

| Lesedauer: 5 Minuten
Die antireligiöse Entziehungskur, die die alte Linke dem Volk verordnet hatte, endet nun offenbar mit einer neuartigen Ersatzdroge. Gott bleibt tot, aber die neue Linke liebt sakrale Handlungen.

Geschichte wiederholt sich nicht, aber Ähnlichkeiten sind manchmal unübersehbar. Das Schicksal vieler Statuen in den USA, in Großbritannien und anderswo erinnert an das, was im vierten Jahrhundert im Römischen Reich reihenweise geschah, als sich das Christentum endgültig als neue und höchst intolerante Staatsreligion durchsetzte. Edward Gibbon beschreibt zum Beispiel in seinem „Verfall und Untergang des Römischen Reiches“ das Ende der Serapis-Statue in Alexandria: „Ein furchtloser, vom Glaubenseifer beseelter und mit einer schweren Streitaxt bewaffneter Soldat erklomm die Leiter, und sogar die christliche Menge bangte um den Ausgang des Zweikampfes. Er führte einen kräftigen Hieb gegen die Wange des Serapis; sie fiel zu Boden … Der siegreiche Soldat wiederholte seine Streiche, das riesige Götzenbild stürzte und barst in Stücke, und man schleifte die Gliedmaßen des Serapis mit Schimpf und Schande durch die Straßen Alexandrias.“

Nun wurde Edward Colston sicher nie als Götze verehrt, aber der Eifer jener Demonstranten, die die Statue des Politikers und Sklavenhändlers des 17. Jahrhunderts in Bristol vom Sockel stürzten, das Bronzebildnis mit Füßen traten und schließlich im Hafenbecken versenkten, war vermutlich nicht geringer als der der Christen im spätantiken Alexandria.

Vergleichbare Aktionen fanden auch in den USA statt. In Minnesota wurde unter dem Jubel von Demonstranten eine Statue des Amerika-Entdeckers Christoph Kolumbus gestürzt. Denkmäler des Südstaatengenerals Robert E. Lee und des Präsidenten Andrew Jackson wurden mit Graffiti verschmiert. In Belgien solche des Königs Leopold II. Das Denkmal des britischen Kriegs-Premiers Winston Churchill in London wurde, nachdem es mit dem Spruch „…was a Racist“ besprüht worden war, nun in eine Art Schutz-Karton eingepackt. 

Die Demonstrationskulturen der Gegenwart produzieren sicher nicht zufällig Bilder – im konkreten aber auch im übertragenen Sinn – mit quasi-religiösem Symbolwert, der über konkrete politische Aussagen hinausgeht und an viele andere Bilderstürme nicht nur der westlich-europäischen Geschichte erinnert. In den Ruinen von Persepolis und anderen Relikten des vorislamischen Persiens kann man noch heute zahlreiche Zeugnisse des Bildersturms der islamischen Eroberer sehen: herausgemeißelte Köpfe von Großkönigen. Der drastischste islamische Bildersturm war 2001 die Sprengung der Buddha-Figuren von Bamiyan durch die Taliban. Dieses Kulturverbrechen der islamistischen Gotteskrieger, denen die Beseitigung der Buddha-Gesichter im 19. Jahrhundert noch nicht genügt hatte, hat bezeichnenderweise in der westlichen Öffentlichkeit aber keine allzu tiefen Spuren hinterlassen. Missliebige Denkmäler zu zerstören, ist jedenfalls, wie die jüngsten Ereignisse belegen, keinesfalls tabu im gegenwärtigen Westen.

Die Übergänge zwischen religiösem oder ideologischem Puritanismus und säkularer Erinnerungspolitik sind wohl ebenso fließend wie die Beziehungen zwischen Religion und Politik immer eng verwoben waren. Auch die Damnatio Memoriae im alten Rom, die Verdammung des Andenkens an frühere Kaiser, die deren Nachfolger vielfach verhängten und danach sogar deren Münzen aussortieren ließen, hatte schon einen religiösen Beigeschmack. Denn schließlich beanspruchten viele Kaiser seit Caesar, dass sie heilig („divus“) seien.

Die Renaissance der (quasi)-religiösen Symbolhandlungen bei aktuellen sozialen Bewegungen geht aber weit über den Bildersturm hinaus. Man trifft da überall auf die Symbolsprache der christlichen Religion. Der Kniefall der „Black Lives Matter“-Demonstranten gehört etwa dazu. Es ist eine Geste, die Katholiken in der Kirche zelebrieren und die auf unzähligen historischen Bildern gezeigt wird. Zum Beispiel auch von Kolumbus, als er amerikanischen Boden betrat und von Willy Brandt am Denkmal des Warschauer Ghetto-Aufstands 1970. Es ist eine religiös aufgeladene Allround-Geste (eigentlich der Demut vor Gott, aber so genau nehmen das viele heute Knieende nicht mehr), die nach dem Triumph ebenso angebracht sein kann wie zum Bezeugen von Scham.

In North Carolina haben weiße Demonstranten und offenbar auch Polizisten schwarzen Demonstranten die Füße gewaschen. Auch das ist ein eindeutig christlicher, ja sogar unmittelbar von Jesus bezeugter ritueller Akt. Er hat ihn, glaubt man der Bibel, beim letzten Abendmahl an seinen Jüngern vollzogen, aber auch an der „Sünderin“ Maria Magdalena. Diese Geste könnte man allerdings auch als ziemlich vermessen interpretieren, denn der Fußwäscher ist eben seit Jesus derjenige, der dem Besitzer der Füße eigentlich übergeordnet ist, sich ihm aber durch diese Geste zeitweilig unterordnet. Nicht zufällig wäscht auch der Papst rituell fremder Leute Füße. 

Religiös konnotierte Bilder produziert auch die Klimaschutz-Bewegung. Greta Thunberg selbst könnte ihren Anhängern als eine ähnliche Lichtgestalt erscheinen wie die (später heilig gesprochene) Jungfrau von Orléans den Franzosen des 15. Jahrhunderts. Die Reinheit und Sündenfreiheit des Kindes Greta, ihre prophetenhaften Anfänge als – zunächst – einsame Predigerin mit dem Plakat „Skolstrejk för Klimatet“, der schließlich Hunderttausende weltweit nacheifern: Die gesamte Klimaschutz-Schulstreik-Bewegung erinnert bisweilen an den Kinderkreuzzug des Jahres 1212, als Tausende junge, arme Menschen den Visionen eines Jungen aus Köln namens Nikolaus ins gelobte Land folgten. Sie kamen übrigens nicht im heiligen Land an, sondern wurden zum großen Teil von verbrecherischen Schiffseignern als Sklaven an die Sarazenen verkauft. Damals wie heute ging es jedenfalls um so gut wie alles oder nichts: Für die Gläubigen des Mittelalters war das das Seelenheil, für die Menschen der Gegenwart das Weltklima. 

Das ist eben das Ergebnis der Sakralisierung politisch-gesellschaftlicher Bewegungen: Kompromisse und Abwägungen finden nicht mehr statt. Eine Frage, die religiös aufgeladen wird, ist ein für alle mal beantwortet. Zumindest für diejenigen, die die Religion praktizieren.

Die Kirchen selbst arbeiten an der Sakralisierung der Greta Thunberg zu einer Prophetin, vergleichen sie sogar mit Jesus Christus, wie etwa der Berliner Erzbischof Heiner Koch: „Mich erinnern die Freitagsdemos ein wenig an die biblischen Szene vom Einzug Jesu in Jerusalem.“ Der Vergleich war nicht einmal besonders abwegig. Erstaunlich ist allerdings, dass der Kirchenfürst offenbar nichts Blasphemisches dabei fand, sondern ergänzte, „dass unsere Gesellschaft und auch unsere Kirche von Zeit zu Zeit echte Propheten braucht, die auf Missstände und Fehlentwicklungen hinweisen und Lösungswege vorschlagen.“ Greta also eine „echte Prophetin“? Offenbar.

Unverschleiert ist bereits die Sakralisierung des getöteten George Floyd vollzogen. Bei der Trauerfeier wurden Bilder des Verstorbenen mit Heiligenschein und Engelsflügeln in der Kirche ausgestellt. Seine letzten Worte – „I can’t breathe“ wurden in dem Gottesdienst zum Gebet gemacht. Der Geistliche nannte ihn in der Trauerfeier einen „Märtyrer für den Wandel“. Auch der sonst ganz und gar säkulare Spiegel konnte sich des Reizes solcher Sakralisierung offenbar nicht erwehren und betitelte damit seinen Bericht. 

Es gab eine Zeit, da dachte man, die Religion sterbe aus. Seit es eine politische Linke gibt, also ab dem späten 18. Jahrhundert, sahen die progressiven Kräfte der europäischen Politik und Publizistik ihre Aufgabe auch darin, den Aufruf Voltaires umzusetzen: „Écrasez l’infame“ – „Zermalmt das Niederträchtige!“. Gemeint war die christliche Religion, die Kirche in ihrem Bündnis mit den Fürsten und allem, was als „reaktionär“ galt. Marx lieferte dann den zweiten großen Leitspruch dieses Kampfes. „Religion ist das Opium des Volkes!“ 

Doch die lange Entziehungskur, die die alte Linke dem Volk verordnete – womit sie nicht nur in der DDR ziemlich erfolgreich war – endet nun offenbar mit einer neuartigen Ersatzdroge. Die heutige Linke scheint in dem Maße, in dem sie nicht mehr gegen ein herrschendes Establishment ankämpft, sondern selbst eines geworden ist, wieder Gefallen an der Religion zu finden. Nicht an der alten Religion selbstverständlich. Und auch nicht an einem transzendenten Gott oder jenseitigen Heilshoffnungen, für die die großen linken Befreiungsdenker und Revolutionäre zu allen Zeiten unempfänglich waren und bleiben. In dieser Hinsicht bleiben Voltaire, Marx und Co durchaus erfolgreich: Mit dem Jenseits ist kein Staat mehr zu machen, zumindest nicht unter Europäern. Gefallen und großen Nutzen findet die neue Linke aber an den ganz und gar immanenten, weltlichen, ideologisch und machtpolitisch instrumentalisierbaren Aspekten der Religion: an geheiligten, und damit dem rationalen Diskurs und jeder Kritik enthobenen, dafür umso mehr die Gefühle erhebenden, gemeinschaftlichen Ritualen. 

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79 Kommentare

  1. Religion ist Ideologie und Ideologie ist Religion!
    Ob Gott, Allah, Buddha oder Marx und Engels.
    Ob Bibel, Koran, das Kapital oder mein Kampf.
    Ob Vater unser oder Alerta, ob Kreuz, geballte Faust oder Hakenkreuz.
    Mit Ausnahme der Irdig- bzw. Überirdigkeit des „Angebeteten“ brauchen alle ihre Symboliken, ihrem Märtyrer, ihre Rituale, ihre Handlungen, das Übergeordnete dass diejenigen die sich jeweils nicht unterordnen zum Feind, zum Gegner, zum Untermenschen mit, wenn überhaupt, reduzierter Daseinsberechtigung stigmatisert.
    Das im Beitrag beschriebene Niederknieen, die Fußwaschungen und -küssungen zeigen auf dass sich Jahre 2020 des Herrn nichts daran geändert hat. Lediglich die Gottheiten, die „Philosophen“ sind in unserer schnelllebigen „Zeit der Geister“ beliebig und willkürlich austauschbar. Ein „Ikonenhopping“ bei dem manch einer schnell den Überblick verliert so dass selbst ein flüchtender schwarzer Klimaschoner friendlyfiremaässig mal einsüber die Rübe kriegen kann.
    Nebenbei bemerkt ist eine der meist unterschätzten und vernachlässigsten „Religionen“ der Satanismus mit dessen Symboliken wir täglich, überwiegend unbemerkt, überschüttet werden. Füße küssen gehört übrigens auch dazu.

  2. Mag ja alles sein. Was die Mehrheit nicht realisiert: Sie wird von der Politik wieder einmal missbraucht für deren schäbiges Teile und Herrsche. Denn die Politik hat nicht das geringste Interesse an BLM, noch hat sie Interesse an anderen Bewegungen. Es geht ausschließlich (!) um die Macht des 1% gegenüber den 99%. Business as usual.

  3. Die einzige angemessene Wortwahl für diesen Irrsinn stammt aus der untersten Unflat-Sprache. Ob das Weltall unendlich ist, weiß man nicht, aber dass die menschliche Verrücktheit unendlich ist, weiß man nun auf jeden Fall ganz sicher. Und dass die Menschheit aus Irrsinnshandlungen nichts lernt, weiß man auch.

  4. Nur gefühlt (genau weiß ich es nicht) kommen die mir wie die Kinder des westlichen Liberalismus vor. Kinder all des Gutmenschentums des Westen („Hilfe für Afrika.“ „Wir müssen … bekämpfen.“), die von der vorhergehenden liberalen Generation mit diesen Werten aufgezogen wurden. Wobei diese Kinder aber sahen, dass es irgendwie gar nicht stimmt.
    Es erinnert auch an die Kulturrevolution in China. Wo die Kinder die Erwachsenen angriffen, weil sie gar keine wahren Kommunisten waren, sondern nur so redeten.
    Irgendwie das Grundmotiv: Eine Generation redet von irgendwelchen Werten, weil es nützlich ist davon zu reden, handelt aber nicht danach (was logisch ist, weil Menschen nun mal so sind), und die Kinder, die das naiv glauben, schlagen den Alten genau das um die Ohren.
    Im Grunde ist auch die 68iger von dieser Art: Amerika hat Deutschland nach dem Krieg zu bestimmten Werten erzogen, in Vietnam hat es nicht danach gehandelt. Also gingen die deutschen Kinder auf Amerika los.
    Der Witz ist: Es ist eine sehr starke Waffe, irgendeine Moral einzusetzen. (Das macht der Westen, aber nicht nur er, seit Jahrhunderten.) Aber das kann dazu führen, dass die eigenen Kinder das glauben und diese Waffe gegen einen Selbst anwenden.

  5. Publikumswirksames religiöses in Szene setzen von politischen Sektierern mag die eine Seite der Medaille sein.
    Die andere Seite illustriert zumeist die verquere Ideologie von links orientierten Demonstranten und Aufrührer, denen Gerechtigkeit für Alle über alles geht – vor der Machtübernahme. Selbst rückwirkend sollen historische Perioden und/oder Personen, die nicht der linken Weltanschauung gerecht werden, „gewaschen“ werden, indem sie öffentliche Statuen und Denkmäler beschmieren oder zerstören.
    Wie irre ist das denn?

  6. Sich schuldig zu fühlen scheint nun, zu einer Art nachchristlicher Alternativreligion geworden zu sein, die viele im Westen verführt hat.

    • Ja, daher kommts ja. Nur die westliche Welt hat das Problem. Die anderen haben entweder gar keine Schuldreligion oder praktizieren noch das Original.
      Aber in Europa und den USA ist der christliche Glaube geschwunden, jedoch nicht seine jahrtausendealten Meme. Wer in Europa aufgewachsen ist, auch ein Atheist, ist vollgesogen mit diesen Memen von Sünde und Schuld.

      • Komisch nur, dass die Westliche Welt genau da ihren Aufstieg und ihre Blütezeit verzeichnete, als sie das Christentum noch ernst nahm.

  7. Ich fürchte, dass das Zeitalter der Aufklärung neu erfundenden werden muss. Ablasshandel für das Klima, Kniefälle und Fußwaschungen im Büßergewand. Wir blicken auf das Mittelalter von oben herab, dabei greifen mittelalterliche Handlungsarchetypen immer mehr um sich. Auch von barocken Hexenverbrennungen sind wir nicht mehr weit entfernt. Was wir brauchen ist ein neues Zeitalter der Aufklärung, als Gegengewicht zur tumben Massenhysterie mit voraufklärerischen Zügen.

    • Das ist ein sehr guter Beitrag. Angesichts der Mohammedaner, der Grün*********____________-Innen und anderer Gestalten ist klar ersichtlich, das das Konzept der Aufklärung bisher gescheitert ist. Eine neue Aufklärung muss her. Nur sind dafür auch halbwegs intelligente Personen nötig, wovon man nicht ausgehen kann.

  8. „Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, glauben sie nich an nichts, sondern sind bereit jeden Unsinn zu glauben“, so in etwa G. K. Chesterton, gestern an Rassenkunde, Rassenhygiene und Eugenik, heute an Eugenik, gender „science“ und Corona. Ohne „Glauben“ und Rituale kommt keine Massenbewegung aus, die Massen lenkt man ja bekanntlich mit Emotionen, offenbar um so erfolgreicher, wenn sich die Massen für klug halten. Deshalb die lächerliche Tracht der Freimaurer, der Deutsche Gruß, und heute der Mundschutz …
    „Ein kleiner Fehler im Anfang am Ende ein großer wird“, wusste Aristoteles und wir sehen seit Jahrhunderten, dass er damit richtig lag.

    • Wissen und Glauben bedeutet in letzter Konsequenz für einen jeden dasselbe: Für wahr halten.

      • Ja genau. Und dann gibt’s noch die Leute, die so indoktriniert sind, daß sie nicht mal Wissen von Glauben unterscheiden können, aber zwanghaft überall unqualifiziert dazwischenreden müssen.

        Youtube: George Carlin: „Religion is…“ https://www.youtube.com/watch?v=8r-e2NDSTuE

  9. Das mit der Fußwaschung ist ebenso interessant wie befremdlich. Im Orient war oder ist das eine Geste der Gastfreundschaft, wenn der Gastgeber dem Ankommenden die Füße wäscht. Wobei die Waschenden meistens Frauen waren/sind* (ich kann mich erinnern, vor vielen Jahren einen Artikel gelesen zu haben, in dem eine junge Muslima ihren Ekel schilderte, wenn sie Männern die Füße waschen musste). Damit ist eine klare Ansage der Stellung der Geschlechter impliziert. Denn Fußwaschung ist immer auch eine Geste der Unterordnung. In North Carolina war es offensichtlich als Buße gemeint. Erinnert ein wenig an die Selbstgeißelung der Flagellanten.

    Aber eigentlich stimmt es, bei Jesus und beim Papst liegt die Pointe darin, dass sich der Ranghöhere dem Rangniedrigeren zwar symbolisch unterordnet („Wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht“), die Rangordnung aber unverändert bleibt.

    *Jesus hat die Fußwaschung nicht an Maria Magdalena vollzogen, es war umgekehrt (Joh 12,3). Wie im Orient üblich.

    • (Zitat) „eine Geste der Gastfreundschaft, wenn der Gastgeber dem Ankommenden die Füße wäscht.“ (zitrat Ende)

      Danke für den Hinweis. Jetzt wird natürlich klar, warum die Asylanten auf die Deutschen nicht gut zu sprechen sind.

  10. Der Vergleich der hier genannten durchgeknallten Zeitgenossen mit Religion ist wohl etwas ziemlich daneben – es sei denn, man meint einzig den Islam damit!
    Denn die sonstigen vorherrschenden Religionen bemühen sich um Integration aller Menschen, während die Linken Knierutscher mit dem Islam gemein haben, dass von dort aus diejenigen bekämpft werden, die nicht ihrer Ideologie zustimmen.

  11. Ob religiös oder säkular: die meisten Menschen brauchen einen Leithammel, da sie nicht fähig sind, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen. Wobei man sich natürlich nur dessen bedienen kann, was vorhanden ist.

  12. „Marx lieferte dann den zweiten großen Leitspruch dieses Kampfes. „Religion ist das Opium des Volkes!“

    Man darf nicht vergessen: die sozialistischen Regime, ob kommunistisch oder faschistisch, waren selber Religionen für sich. Besonders deutliche Merkmale fanden sich dafür im Nationalsozialismus. Hitler als irdische Erlöser und Heilsbringer nach Jahren der Dunkelheit für das deutsche Volk. Am Anfang des Riefenstahl-Films „Triumph des Willens“ befindet sich Hitler über den Wolken im Anflug auf Nürnberg. Dann steigt er die Flugzeugtreppe hinab zum Volk und fährt im Triumphzug wie der Heiland durch die jubelnde Menge. In einer kurzen Sequenz spiegelt sich das Sonnenlicht in seiner grüßenden Hand, er bringt sozusagen die Erleuchtung über das Volk. Die reliösen Konnotationen sind schwer zu übersehen.

    Nach der Katastrophe setzte man in der Bundesrepublik dann demonstrativ auf Nüchternheit und Sachlichkeit. Emotionale und sinnsuchende Bedürfnisse wurden durch eine explodierende Unterhaltungsindustrie, Materialismus, Wachstumsfetischismus und Pornographie stimuliert und betäubt. Auch das waren Wesensmerkmale des amerikanischen Zeitalters, des sogenannten „Westens“.

    Es scheint sich jetzt nach all den Jahrzehnten etwas zu entladen.

  13. Zunehmend gilt : Dabeisein ist alles, egal welcher Schwachsinn gerade zur Ersatzreligion erkoren wurde. Selbst der Chef der Scheinheiligen ,EKD Chef Bedford-Strohm, bleibt angesichts leerer Kirchen nicht verschont, und kauft ein 60 m Schiff und sattelt um zum Schleppergehilfen. Auch andere ,wie Schauspieler, Musiker, (vereinzelte)Milliardäre und viele andere suchen ihr nun politisches Seelenheil in neuen Aufgaben, immer schön Mainstream konform. Und während vorwiegend Alte mit zuviel Mutterliebe Teddybärchen schmeißen, gerät das seelische Gleichgewicht auch bei den jungen aus der Fasson, was zum Schuleschwänzen an Freitagen natürlich nur fürs Klima verleitet. Nur dem Klima ist das ziemlich egal. Sicher ist, wenn viele auf einem Haufen sind und das gleiche sagen, bedeutet das nicht, dass sie auch Recht haben, und das einzige was garantiert aus dem Gleichgewicht gerät, ist der ehemals gesunde Menschenverstand.

  14. Spätestens seit den Gretianern fällt mir auf, dass Instrumente von Sekten angewandt werden, um Themen durch die Gesellschaft zu treiben.

  15. Zu dem Video des schwarzen Mob in Bristol fallen mir automatisch die Sex Pistols von 1977 ein

    Right now ha, ha, ha, ha, ha
    I am an anti-Christ
    I am an anarchist
    Don’t know what I want
    But I know how to get it
    I want to destroy the passerby
    ‚Cause I want to be anarchy
    No dogs body

    Hier geht´s zum Video

    https://www.youtube.com/watch?v=cem38_KjipU

  16. Es ist verdienstvoll, dass Sie – wie gestern Frau Raiffer – auf die Problematik des Religiösen in der gegenwärtigen politischen Lage eingehen – die Thematik wird leider in der Regel übersehen. Meine Kritik richtet sich allerdings gegen einen Religionsbegriff, der nur einseitig die „abrahamitischen Religionen“ im Blick hat. Wenn man sich vor Augen hält, dass endzeitliche Erlösungsvorstellungen, verbunden mit dem Postulat eines Endes der Geschichte für diese Religionen konstitutiv sind, so wundert es nicht, dass die diversen sozialistischen und politisch apokalyptischen Vorstellungen wie eine säkulare Neuauflage religiöser Themen erscheinen. Nicht umsonst nannte der Philosoph Karl Löwith den Marxismus eine „Heilslehre in der Sprache der Nationalökonomie“. Um die Entmythologisierung dieser „politischen Religionen“ wird man nicht herumkommen. Der Versuch in der Evangelischen Kirche, den unter der Decke gehaltenen Atheismus durch die Befeuerung sozialistischer Phantasmagorien zu überdecken wird ebenso scheitern, wie weiland die Anbindung an die völkische Ideologie. Man kann nicht jahrzehntelang eine Leerformel durch die nächste Leerformel füllen, ohne das Stück Restsubstanz der Beliebigkeit preiszugeben. Sie sprechen von der „antireligiösen Entziehungskur“ durch die Linken – beachtet werden sollte, dass diese in der Kirche selbst vorgearbeitet worden ist. Ich erinnere mich, dass die progressiven Religionslehrer in den end60er Jahren vor allem aus einer theologischen Schulung kamen, die das Neue Testament einseitig als sozialgeschichtlichen Text wahrgenommen hatte – „Atheistisch an Gott glauben“ war ein Bestseller dieser Richtung. Die Kirche hat vorgearbeitet, was die politische Linke nur weiterführen musste. Schwacher Glaube konnte den demagogischen Forderungen eben nicht mehr Stand halten. Heute wäre es schon ein Gewinn, wenn sachgerecht über religiöse Themen informiert würde – jenseits konservativer und progressiver Manipulationen.

    • „Der Versuch in der Evangelischen Kirche, den unter der Decke gehaltenen Atheismus durch die Befeuerung sozialistischer Phantasmagorien zu überdecken (…)“

      Sehr treffend beschrieben.

  17. Der Bildersturm kam aber nur von einer Seite und was vorher ganze Generationen zum Lobe Gottes geschaffen haben wurde von einer verirrten Gruppe im Namen des gleichen Gottes willentlich zerstört, weil sie eine andere Auffassung vertreten haben und das paßte nicht zusammen und scheint Tradition hierzulande zu haben, denn danach folgte im politischen Sinne im letzten Jahrhundert die nächste geistige Stürmerei in Form von Bücherverbrennungen und Teile der Kunst wurden als entartet deklariert, aus politischen Erwägungen heraus.

    Dieses Verhalten war geradezu abartig und hat uns um Kunstschätze in ungeahnter Größenordnung gebracht, in baulicher Hinsicht und in der bildenden Kunst, die ja nichts anderes war als ein Fingerzeig der Allmacht Gottes und die anderen zerstörten aus schnöder Rechthaberei mit übelsten Folgen vieles, was für ein Kulturland, geboren aus dem heiligen römische Reich deutscher Nation, aller Stilmittel beraubt wurde und niemals mehr in Erscheinung tritt, nur weil Verblendete in ihrem Wahn glaubten, sie seien die besseren Menschen, was sich als großer Irrtum herausgestellt hat.

    Das ganze könnte man auch über die gesamte Republik betrachtet auch belegen und heute wären manche glücklich, sie hätten noch das alte in ihrem Besitz, denn das wären Einnahmequellen ohne Ende und so stehen nun manche Orte und Plätze noch wie ein Torso da und wurden des Kopfes beraubt, obwohl sie damals inspiriert waren von großen Dingen, die sie dann selbst mutwillig zerstört haben und nur noch in die innere Einkehr gehen können, weil das schöne und gewaltige Umfeld zur Ehre Gottes fehlt und Gottseidank gab es auch noch Verwaltungsstellen die darauf bedacht waren zu retten was zu retten ist, sonst wäre noch manches mehr der Abrißbirne zum Opfer gefallen, was kulturell wahrlich keine Glanzleistung war.

  18. Ich kann mich nur wiederholen. Das erinnert mich sehr stark an die mörderische chinesische Kulturrevolution von 1966. Auch damals wurden die „Revolutionäre“ von Teilen der Politik angestachelt.

  19. Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmet mich nicht an. So ein anderer wird in seinem eigenen Namen kommen, den werdet ihr annehmen. Johannes 5,43
    Und das ist der Antichrist.

    • Das sehen andere, aus ganz anderen Blickwinkeln und Perspektiven, anscheinend ähnlich wie Sie – und benennen das auch öffentlich:
      „For this reason, I believe that the attack to which you were subjected after your visit to the National Shrine of Saint John Paul II is part of the orchestrated media narrative which seeks not to fight racism and bring social order, but to aggravate dispositions; not to bring justice, but to legitimize violence and crime; not to serve the truth, but to favor one political faction. And it is disconcerting that there are Bishops – such as those whom I recently denounced – who, by their words, prove that they are aligned on the opposing side. They are subservient to the deep state, to globalism, to aligned thought, to the New World Order which they invoke ever more frequently in the name of a universal brotherhood which has nothing Christian about it, but which evokes the Masonic ideals of those want to dominate the world by driving God out of the courts, out of schools, out of families, and perhaps even out of churches.“
      https://www.sofx.com/2020/06/10/open-letter-to-president-donald-trump-carlo-maria-vigano/

  20. Bei den Linken spürt man geradezu eine Gier nach einer totalen und der totalitären Überzeugung. Das hat durchaus christlich/biblische Komponenten. Und auch ohne den Glauben an einen Gott passen die Stories von Noah usw. voll zum Zeitgeist von verwöhnten Jugendlichen und Frührentnern.

    • Eine totale Überzeugung ist noch immer etwas anderes als eine totalitäre! Totalitär ist eine Ideologie, die ihr Vorantreiben mit Gewalt bewerkstelligt!
      Ich weiß nicht, welche Bibel Sie gelesen haben, in meiner steht jedenfalls nichts von totalitär sondern einzig von werben für die eigene Sache und davon, andere zu überzeugen.

      • Wirklich? Zumindest der altestamentarische Gott ist doch unheimlich totalitär.

      • Wir haben das Neue Testament,in dem von Gewalt keine Rede ist.Das Alte Testament dient doch immer noch dazu,zu verstehen,welche Entwicklung stattgefunden hat und anders zu leben möglich ist.Das ist eine Perspektive,die genutzt werden kann und die andere Religionen nicht bieten.

    • (Zitat) „Bei den Linken spürt man geradezu eine Gier nach einer totalen und der totalitären Überzeugung.“ (Zitat Ende.

      Glaube ich nicht.

      Die Grünen haben keine Überzeugung. Wenn sie denn mal eine hatten (Kelly, Bastian), so haben sie die längst über Bord geworfen.

      Es ist viel profaner:

      Es ist die masslose Gier nach der Macht und dem Besitz der anderen.

      • „Es ist die masslose Gier nach der Macht und dem Besitz der anderen.“
        Bei perpektivarmen, linken Call-Center-Agenten glaube ich das sofort. Bei alten Omas im letzten Jahrzehnt ihres Lebens, die sich auch dem linken Mediengeschrei anschließen, kann das aber nicht der Grund sein.

  21. 90% sind blind gegenüber der Wirklichkeit
    (ein auf telepolis gelöschter post zu https://www.heise.de/tp/features/Unsere-heutige-Gesellschaftsform-produziert-sehr-viele-Stoerungen-4667052.html)

    Einige Millionen Jahre hat der Mensch und seine Vorläufer als Jäger und Sammler in Familienverbänden gelebt. Das Leben war natürlich, analog, intuitiv, unmittelbar, greifbar, persönlich, sichtbar, sinnenbasiert, direkt usw..
    Seit einem WIMPERNSCHLAG der Evolution leben wir in einer hochtechnisierten, bürokratisierten Welt, die unintuitiv, intransparent, hierarchisch, unproportional, sozial entkoppelt usw. ist.
    Diese Welt ist natürlich hochleistungsfähig, praktisch keiner will auf sie verzichten.
    ABER sie ist psychologisch ENORM BELASTEND, weil dem Menschen mindestens einige tausend Jahre fehlen, sich wirklich „natürlich“ in dieser Welt einzurichten.

    Es ist ein Witz, dass selbst Leute, die die „Konsumgesellschaft“ kritisieren, gleichzeitig so tun, als wäre diese enorme Schwierigkeit nicht da. Obendrein bedeutet heute ein intuitives, natürliches Verhalten an machtvollen Stellen (Politik, Wirtschaft, Medien, …) wie z.B. Gruppenbildung, Vetternwirtschaft („Loyalität“), Desinteresse an anderen, usw., eine grobes Fehlverhalten an entscheidenden Hebeln für Millionen.

    Ein erster Schritt wäre für 90% (Correctiv möge mir diese „Fake-News“ aus rhetorischen Gründen verzeihen), dass sie diese Problematik überhaupt erst erkennen und dauerhaft im Bewußsein behalten!

  22. Ich darf nachfolgend einen Post veröffentlichen, der nach einigen Stunden von der ansonsten einigermaßen toleranten telepolis gelöscht wurde.
    Es ging um die Zunahme von psychischen Störungen.

    Mein Eindruck, weshalb solche durch und durch rationalen Posts gelöscht werden, die nichts anderes als den Stand der Wissenschaft widergeben:

    Pure Eitelkeit und Bequemlichkeit!

    Die Moral und das Fanatische, das in Ideologien (telepolis ist grundsätzlich eher sozialistisch), im Pseudoreligiösen, im Aktivismus drinsteckt, ist einfach eine schöne Kombination aus Macht, sprich Überlegenheitsgefühl und Kampf (der Kampf vereinfacht die Welt so schon zu einem einfachen Freund oder Feind).
    Ich glaube nicht, dass die Damen und Herren ernsthaft nachdenken, geschweige denn nachdenken wollen. Ich glaube auch nicht, dass sie sich selbst ernsthaft für irgendetwas „aufopfern“ wollen. Ich glaube, es geht um ein ganz oberflächliches Gefühl, dass mit voller Vehemenz durchgezogen wird, solange es einen selbst nichts kostet (ja vielleicht sogar einen schönen Posten einbringt bei Gesinnungsfreunden im öffentlichen Dienst oder in einer Redaktion).

    Ganz ehrlich – ich glaube wir brauchen dringend diesen Wirtschaftsabschwung und wir brauchen, dass es für die jungen Leute, vor allem die mit geisteswissenschaftlichem Hintergrund, wieder schwieriger wird.
    Es gibt einen Ausdruck für dieses Phänomen: Dekadenz!

    • @myrkf: tatsächlich habe ich auch den Gedanken, ob es sich nicht in überproportionalem Anteil um die „Erbengeneration“ handelt?!

  23. Nur noch zum Marxismus, Kommunismus, Sozialismus.Paulus sagt “ Alles ist euer, ihr aber seid Chrstus, Christus aber ist Gottes. “ Seid mir nicht böse, aber ihr solltet Mal einfach die Bibel lesen. Sei es nur um zu erkennen, was falsch in den deutschen Kirchen läuft. Ja ich weiss, dass am Bodensee im Bibel-Museum auch eine Genderuebersetzung gibt.

    • Jesus hat jedenfalls allen selbst überlassen zu entscheiden, wie gut sie sein wollen und wie viel von ihrem Besitz sie teilen wollen.
      Merkel und die hinter ihr bestimmen über die Steuern hinaus über unser Eigentum und diese Kirchen wie die Medien verbreiten agitatorisch, dass alles hier Erarbeitet und Geschaffene zur Disposition steht.
      Der Mantel St. Martins wird so oft geteilt, dass am Ende alle frierend da stehen werden – mit den Konsequenzen von Mord und Totschlag um den letzten Krümel Brot.

  24. Nur die Toten erklären Gott für tot. Jesus hat gesagt: „ich bin der Weg , die Wahrheit und das Leben , keiner kommt zum Vater denn durch mich“ Lasst einfach die Toten ihre Toten begraben. Jesus hat auch gesagt, dass am Ende der Tage, der Glaube schwer zu finden sei. Der Glaube aber ist die gewisse Zuversicht des, das man hofft und ein nicht zweifeln an dem , das man nicht sieht. Statuen sieht man. Man kann sie Köpfen und schleifen. Der Geist weht wo er will.

    • …..“gott ist tot“ said nietzsche, „nietzsche ist tot“ says gott!

    • Wir haben es mit Endzeitmenschen zu tun. Ich habe gestern Abend die mit dem Gütesiegel „umstritten“ versehende Predigt von Pfarrer Jakob Tscharntke von 2015 gehört. Geradezu prophetisch rechnete er mit Pandemien und bürgerkriegsähnlichen Unruhen in den USA.

  25. Vergessen Sie nicht, das der Widerstand in der DDR nur in Kirchen überlebt und sich entwickelt hat. Kirchenobere kamen an Informationen heran in einem Umfeld in denen die Staats Medien (andere gab es offziell nicht) so einseitig berichteten wie heute.
    Kirchen waren die einzig anerkannte Alternative um die Ablehnung der Mitgliedschaft in Staatsorganisiationen wie Pionieren und FDJ zu begründen und in Ruhe gelassen zu werden. Auch wenn man dann sehr wahrscheinlich nicht studieren durfte.
    Im Westen sind die Kinder scheinbar nur wegen den Geldgeschenke zum Kommunionsunterricht gegangen. Im Westen war die Kirche hohl verglichen mit denen im Osten, welche auch nicht unbedingt Wert auf die Taufe legten. Kein Wunder, das sich so eine wie die Ost Frau Göring Eckardt im Dunstkreis der Kirche bewegt.
    Aber es kann und will anscheinend nicht jeder für sich selber denken. Nur so kann ich mir erklären, warum die Menschen sich heute wieder so von Thesen vereinnahmen lassen, von denen sie eigentlich keine Ahnung haben.

  26. Ist der Marxismus nicht sowieso eine Ersatzreligion?

    • Unbedingt, und auch eine, die wie einst Baal Menschenopfer fordert („Diktatur des Proletariats“).

  27. DIE LINKE LEUGNET GOTT NICHT NUR

    sie spielt Gott. Das ging noch selten gut. Sie ist mittendrin im Zerfallsprozess, merkt es aber nicht und verschließt ihre Augen vor der Realität. Die Linke wähnt sich immer noch flott (was sie nie war), übersieht dabei aber, dass sie längst am Stock und ideologischen Rollator geht. Eigentlich war die Story schon 1989/1990 zu Ende, nun ist das untote linke Wesen durch schwere politische Fehler des einst konservativen Establishments hierzulande noch einmal künstlich beatmet worden.

    Aber seine Untauglichkeit hat es nachdrücklichst unter Beweis gestellt. Als 1989 die Mauer fiel und die Leute nicht nur vom Osten in den Westen, sondern auch den umgekehrten Weg gehen konnten, da sah man erst was für ein Müllhaufen die DDR gewesen war. De facto ein Dritt- oder Viertweltland auf deutschem Boden. Und so devital, verrottet und marode wie das Linke damals materiell war ist es mittlerweile auch ideologisch.

    Unsere Ära sieht nicht das Ende des alten weißen Mannes, sie sieht das Ende des linken alten weißen Mannes und seiner roten Frauen.

    Der Kosmos wird sich ihre Hybris nicht weiter gefallen lassen.

    Höchste Zeit, dass sie gehen.

  28. Danke, Herr Knauss. Die Sache ist aber doch seit langem klar, nur wird sie jetzt derart manifest, dass Sie stärker auffällt. Das Parareligiöse und das Religiöse sind nicht bloß verwandt, sondern wesensidentisch. Es scheint sich um anthropologische Konstanten zu handeln. Irgendwas mit Horde. Werfen Sie einen Blick in „Evolution and Human Behavior: Darwinian Perspectives on Human Nature“ von John Cartwright (Bradford Books 2016), ein erstklassiges, umfassendes Buch. Gruppenfeindschaft und Versklavungs- oder Mordberechtigung dürften das soziologische Elixier der Religion sein. Wir finden Gruppenfeindschaft, und entsprechende Ausrottungsaktionen, auch bei Schimpansen, das ist in der Forschung gerne verschwiegen worden. Was Menschen davon unterscheidet, ist ihre Intelligenz, die sie zur Rationalisierung der Atavismen einsetzen. Karl Löwith beschrieb in „Weltgeschichte und Heilsgeschehen. Die theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie“ (Kohlhammer 1953) schon den elaborierten Übergang vom Religiösen zum Politischen, wie er sich etwa in Hegel manifestiert, von dem Marx ein ordinärer Abklatsch für Intellektuellchen und Parteikämpfer ist, und Helmut Schelsky schrieb 1975 „Die Arbeit tun die anderen. Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen“ (Westdeutscher Verlag).

    Aufklärung und Wissenschaft sind nach meinen Beobachtungen auch und gerade in der sog. Intelligenz nicht tief verankert, und das Verständnis der Grundlagen der liberalen, säkularen Kultur ist minimal. Sie sehen es ganz typisch an der Zustimmung zu einem Satz wie „Alles ist politisch“ gerade unter Intellektuellchen. Und wenn man nicht zustimmt, kann man es nicht begründen. Als Tatsachenbehauptung ist der Satz falsch, sofern man „politisch“ im gängigen Wortverständnis fasst; er ist tautologisch, wenn man „politisch“ so erweitert, dass es alles umfasst; und als Appell (mit Ausrufezeichen, üblicherweise so gemeint) ist es sauberer Ausdruck einer totalitären Gesinnung, denn die Errungenschaft der Neuzeit bestand gerade darin, das Politische zu isolieren und vor allem vom Privaten zu trennen, so dass gerade nicht alles politisch ist. Das ist es bei Kommunisten, Nationalsozialisten usw., und natürlich im islamischen (und früher auch christlichen) Totalitarismus, in dem jede Lebensregung vorgeschrieben ist.

    Klimaleugner, Klimasünder, Klimabuße, Klimafasten und was der Phrasen mehr ist, das sind nur zeitangepasste Ausformulierungen dessen, was im Islam in vorbildlicher Klarheit als „Ungläubiger“ subsumiert wird, mit ganz wenig Differenzierung als „Schriftbesitzer“. Alle außer uns. Vom Stammesfeind zum Gottesfeind zum Klassenfeind zum Rassenfeind. Und „Menschenfeind“ dürfte in böser Ironie das Schlagwort sein, unter dem das nächste große Ausmorden stattfinden wird, denn es hat den Vorteil größter Flexibilität. Wo „eigentliche“ Menschen walten, sind die anderen halt Feinde. Nihil novi sub sole. Wenn erst die formalen Säulen wie Rechtsstaat und Meinungsfreiheit geschleift sein werden, wird die religiöse Fiktiologie, welche unbeleckt von Zweifel ist, eine gemachte Stube vorfinden. Siehe Houellebecq. Dann hat sich der Kreis geschlossen und Comte mit seiner parareligiösen Theorie der Abfolge der Kulturstufen ist widerlegt. Hoffen wir, dass auf der Welt einige Nischen bleiben.

  29. Sorry Herr Knauss, aber das Titelbild erinnert mich nicht an irgendwas religiöses, sondern an die ‚Grußformel‘ im Nazireich. Es ist wohl wieder an der Zeit, dass den Führern und deren Ideologien gefolgt wird. Interessanter Weise diesmal nicht nur in Deutschland. Und die Kirchen laufen natürlich wiedermal mit. Es scheint immer wieder zur Zerstörung des Bewährten zu kommen, wenn eine dominante Menschengruppe die höchste Stufe der Bedürfnishierarchie erreicht hat. Nun denn… Auf zur nächsten Runde!

  30. Um den Religionskritiker Deschner zu zitieren: Zu allen Zeiten und unter allen Bedingungen tun gute Menschen Gutes, und böse Menschen Böses. Damit aber ein guter Mensch Böses tut, dafür braucht man eine Religion. Nur handelt man heute nicht mehr für Gott, sondern für die neuen Götter, die eigentlich die ganz alten Götter sind (Natur, Sonne, Wetter etc.) In Wirklichkeit handeln die Weltenretter von heute nach der gleichen Überzeugung wie alle Generationen zuvor: Wir sind die Auserwählten, und unsere Feinde müssen vernichtet werden. Menschen, die von ihrer eigenen moralischen Überlegenheit ergriffen sind, betrachten sich nicht mehr als der übrigen Menschheit zugehörig, entprechend verhalten sie sich.

  31. Sie besetzen immer mehr Themen und installieren Säulenheilige. Die verschwinden danach wieder, aber die Legende bleibt bestehen.
    So verengen sie den Meinungskorridor und schnüren (Rede) Freiheit und Demokratie langsam die Luft ab.

  32. Zuerst einmal vielen Dank für ihren sehr lesenswerten Kommentar!

    Eine kleine Ergänzung mochte ich aber anbringen.

    Sie schrieben: „derjenige, der dem Besitzer der Füße eigentlich übergeordnet ist, sich ihm aber durch diese Geste zeitweilig unterordnet.“

    Ja, wobei ein anderer Aspekt eine große Rolle auch spielen – den wir z. B. als wesentlichen Bestandteil der Bettelorden franziskanischer Prägung vorfinden.
    Die Selbsterniedrigung als Nachvollzugs der Selbsterniedrigung Christi (ein Gott, der Mensch wurde und den Tod eines Schwerverbrechers und Sklaven auf sich nimmt als äußerste Form der Selbsterniedrigung – und damit die Menschheit erlöst von ihren Sünden) und dadurch bei demjenigen, der sie vollzieht, bewirkt:
    – eine Katarsis – eine Reinigung und Selbsterlösung, die in diesem Moment eine als Entlastung von sich selbst empfunden wird, und
    – eine (Auto-)Apotheose – eine (Selbst-)Zum-Gott-Werdung. Durch die freiwillige Selbst- Erniedrigung stellt er sich außerhalb der menschlichen Gemeinschaft – hier: über sie. Und damit eng zusammenhängend
    – ein sich (vor anderen – denn das Publikum soll es ja mitbekommen 😛 ) als Erretter (Soter) seiner Mitmenschen Postulieren. Er ‚errettet‘ bzw. ‚erlöst‘ seine (sündigen – hier: rassistischen) Mitmenschen von ihrer Sünde durch diese Selbstopferung. Um die biblische Assoziationskette etwas herauszustreichen: Er bietet sich als Opferlamm dar, um Gott (repräsentiert durch die geringsten – hier rassisch Unterdrückten und Diskriminierten) mit dem Volk zu versöhnen.

    Bei „die neue Linke“ kann ich nicht zustimmen. Ich weis, dass viele dieser (jungen) Menschen sich als ‚Links‘ verstehen. Aber ihre Handlungen, Riten und ihre Schwärmerei deuten mehr in die religiöse Sphäre als in die politische. Die (klass.) Linke hat nicht Erlösung, sondern Befreiung propagiert. Und das dürfte auch der Grund sein, wieso sich gerade auch die (klass.) Religiösen (Kirche etc.) sich so dort ‚wiederfinden‘ und engagieren – diese Muster kennen sie – an sich selbst.

  33. Ist doch alles derselbe Blödsinn: Die Leute mögen einfach nicht selber denken. Wie Äffchen. Und was brauchen Äffchen? Einen Alphaäffchen, der Ihnen sagt was Sie tun sollen.

    Egal ob es unsichtbare Götter, charismatische Führergestalten oder autistische Klimaprophetinnen sind Hauptsache man fühlt sich gemeinschaftlich und auf der „richtigen Seite“.

  34. Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe

  35. Gerade antireligiöse Extremisten neigten schon immer dazu, ebenso kitschige wie brutale Ersatzkulte aufzustellen. Es geht ihnen nicht um spirituelle Erfahrung, sondern um das Dogma als Herrschaftsinstrument. Religion in diesem Sinne ist immer unbedingt, läßt keine Kritik, keinen Intellekt, kein Hinterfragen zu. Es scheidet die Menschheit in Gläubige und Heiden bzw. in Rechtgläubige und Ketzer. Heiden kann man evtl. bekehren, Häretiker sind auszumerzen. Und selbstverständlich braucht diese Religion Missionare und gelegentlich einen Märtyrer. Jeder, der die Entwicklung im „Westen“ verfolgt, weiß, wie die aktuellen Namen der o.g. Rollen lauten.
    Sehr gelungen in diesem Zusammenhang auch das Wort von TE- Autor Partie von den (Kra-) Wallfahrten.

  36. Vor einer Johanna von Orléans und ihrem tiefen Glauben würde ich mich zutiefst verneigen – der Rest der oben erwähnten, die Linken, die Fischgreta, die Kirchenfürsten usw., alles heimatlose, entwurzelte Gesellen, ohne Fundament und auf Sand gebaut. Ein heimatlicher, harter Nordseesturm würde diese flatterhaften Gestalten zerstreuen wie Federn im Wind…..

  37. Kurz formuliert:
    Seit die Menschen nicht mehr an Gott glauben, glauben sie nicht an Nichts, sondern (an) jeden Blödsinn

  38. Wenn man sieht, wie viele „Rechtgläubige“ sich hier in Hamburg am Wochenende auf dem Kiez (Reeperbahn) die Kante geben (saufen, huren, zocken)…kann es mit der Frömmigkeit so ernst nun auch wieder nicht sein.

  39. Der freie Westen war einmal, jetzt ist es die Welt der verrückten Kulturrevolutionäre.

  40. Wer wie Colston seinen Reichtum mit der Versklavung von über 80.000 Menschen machte, dem sollte man keine Statue aufstellen. Die Errichtung war aus gutem Grund schon seinerzeit sehr umstritten. In den 90ern hätte man die Chance gehabt, diese unappetitliche Götze zu entsorgen. Man hat dies versäumt. Insofern geht die Selbsthilfe jetzt völlig in Ordnung. Was allerdings befremdlich ist, ist der religiöse Eifer, mit dem diese schlichten Gemüter zu Werke gehen. Das ist gaga. Man möchte sich fremdschämen.

    • 1. Wenn er Teile seines Vermögens gestiftet hat, ändert das NICHTS daran, daß er dieses Vermögen überhaupt erst mit der Versklavung von mehr als 80.000 Menschen gemacht hat, darunter 12.000 Kinder, wobei 19.000 Menschen gestorben sind.
      2. Ist es Teil Ihrer christlichen Moralvorstellungen, solche Taten zu verharmlosen und unter den Teppich zu kehren?
      3. Bitte unterlassen Sie es, meinen Intellekt mit religiöser Agitation zu beleidigen. Danke. Sie stehen damit den fanatisierten Demonstranten näher, als Sie glauben.

      • Ich bin amüsiert. Die Nennung nüchterner Fakten verleitet hier versammelte Realitätsverweigerer mal wieder zu Negativbewertungen anstatt Argumentation. Diese Bewertungen sagen mehr über das Bildungsniveau der Urheber aus, als ihnen lieb sein kann.

  41. oh gaebe es doch den religioesen eifer der katharer bei den linken. ich sehe das bild vor mir: hunderte und aberhunderte antifa kauern mit entbloestem oberkoerper und gequaelten schmerzensschreien vor trump und dem weissen haus und peitschen sich den ruecken blutig. was fuer ein hochgenuss! danach sind sie rein und schuldfrei , mit zerfetztem ruecken, aber edel und rein. halleluja !

  42. Zum Thema niederknien eine herrliche Aussage von Nietzsche: „Wer sich selbst erniedrigt, möchte erhöht werden“.

  43. Gott bleibt tot, denn Gott sind jetzt wir.

    „Statue des Amerika-Entdeckers Christoph Kolumbus gestürzt“ ???
    Mir verschlägt es die Sprache. Was im Artikel beschrieben wird nennt sich schlichtweg
    „Fanatismus der Massen“ oder Massenpsychose und den kennen wir in der Geschichte der Menschheit nur allzu oft und allzu gut, viel Wut aber keinen Verstand.

    Wie sagte doch schon der Soziologe und Nationalökonom Max Weber (der 1920 mit 56 Jahren an der spanischen Grippe gestorben ist) vor über 100 Jahren,
    es wird der Menschheit nie gelingen, Glauben und Aberglauben durch Wissen zu ersetzen.

  44. Eine treffende Analyse linken Denkens. Irrationalität und Intoleranz sind leider die unangenehmen Facetten der Religionen und des linken Glaubens.

  45. „Es gab eine Zeit, da dachte man, die Religion sterbe aus.“

    Von wegen!
    Gerade die Menschen, die so ungeheuer stolz darauf waren den
    „dummen, alten“ christlichen Glauben losgeworden zu sein
    („Wie kann man bloß an Gott, Jesus, die Auferstehung und Wunder glauben ???“)
    trauen jetzt ihren menschlichen Mitbrüdern die Rettung der Welt zu.

    „Wie naiv muß man sein“, kann ich da nur fragen, „um diesem neuen Glauben anzuhängen?“
    Haben nicht die Menschen im Laufe der Geschichte hinlänglich bewiesen, wie sehr sie
    einander belogen, betrogen, gekränkt, verletzt, getötet, unterdrückt und ausgerottet haben? Warum sollte sich das jemals ändern, wenn nicht jeder auf seinen berechtigten
    Anprüchen besteht und seinen erreichten Fortschritt verteidigt?

    Daß es auf Erden schlicht und einfach immer um Macht- und Interessenverteilung geht, diesen unangenehmen Gedanken verdrängen die meisten lieber anstatt sich zu wappnen gegen Übervorteilung.

    Na, dann viel Spaß!

  46. Vor Johanna von Orléans würde ich mich zutiefst verneigen – der Rest der oben Erwähnten sind entwurzelte, heimatlose und irrlichternde, armselige Gestalten, ohne Fundament und auf Sand gebaut. Der harte Nordseesturm meiner rauhen Heimat würde sie hinwegfegen wie die Federn im Wind…..

  47. Die Linke hat „erkannt“, dass allein mit Marx die Massen nicht zu mobilisieren sind. Der infantile, schuldbeladene, erloesungsbeduerftie westliche Hedonist, die rollenbefreite Hedonistin, braucht neben dem verbindenden Feindbild auch eine Art spirituell/seelisches Orientierungsangebot, personifiziert durch mehr oder weniger Gehandicapte, etwas, was schon in deutlich früheren (voraufklaererischen) Zeiten funktioniert hat. Interessanterweise werden da Personen zu Heiligen, denen man privat eher „zurueckhaltend“ begegnen wuerde und die Keuschheit von Frau Greta ist zumindest fuer viele westliche Damen, vorsichtig formuliert, kein allzu gepflegtes Ideal. Das klassische Merkmal jeder Ideologie und der herrschenden Montheismen, die Heuchelei, Scheinheiligkeit und Taeuschung holt einen inzwischen täglich ein. Die Statuenvernichtung ist auch so eine Art ausgelagerte, wohlfeile Busse, denen privat relativ wenig Sittsam/Moralisches folgt, es sei denn, der Ansturm der weissen Damen auf die US-Gefängnisse zum Zwecke der Gattensuche, weisse natuerlich ausgenommen, folgt, denn welche moechte nicht einen Heiligen ganz nahe bei sich? Ob die tapferen Statuenvernichter auch gegen lebendige und wehrhafte Krieger Allahs derart beherzt auftreten, bleibt einstweilen offen.

  48. Wenn jemand nicht im Gott glaubt, glaubt in allen möglichen und unmöglichen Dingen. Nicht ich habe es gesagt, ich zitiere nur.
    Ich kann es sogar nachvollziehen. Etwa vor 20 Jahre habe ich in einer deutschen Zeitung über das “ Glaubenzentrum“ im Gehirn gelesen. Neurowissenschaftler haben diese Areal lokalisiert. Also das Glauben in dem menschlichem Dasein ist vorgegeben. Es würde beschrieben was für Monster wir sein würden ohne das Glaubenzentrum. Nun die falsche “ Profeten“ wissen es vermutlich und mißbrauchen die Menschen für ihre Zwecke.

    • Letzten Endes zielt das doch wieder auf die „besserer Mensch“-Theorie ab. Möchtest du ein besserer Mensch sein, finde in deinem Hirn das Glaubenszentrum. Musst nur daran glauben. Klar, jeder glaubt an irgendetwas. Daraus lässt sich viel konditionieren und eben dann auch konfessionieren.
      In den sozialpädagogischen Lehren heißt es, dass Menschen, die dem konfessionierten Glauben angehören, gefestigtere Charaktere seien. Ich würde das so nicht unterschreiben. (Ist wie beim Rauchen: Wenn ich rauche, nur weil es die Mehrheit tut, würde ich das eher Schwäche auslegen.)
      Meiner Meinung nach sind Konfessionierte nicht mehr frei. Sobald man nicht an das „Verordnete“ glaubt, ist man abtrünnig und somit „schlecht“. Aber wer möchte schon aus seinem sozialen Umfeld ausgestoßen werden?

  49. Es ist schon immer wieder interessant zu sehen, wieviel Menschen sofort und zu jeder Zeit mobilisiert werden können, an einer Demo teilzunehmen. Sie haben anscheinend normalerweise nichts zu tun, müssen den Lebensunterhalt nicht verdienen, sind frustriert und verblöden immer mehr zuhause. Es ist die eigene Nutzlosikeit und Verzweiflung, die sie dazu treibt. Vielleicht die einzige Chance, etwas Wertschätzung zu bekommen.

  50. Ich würde es überhaupt nicht in die religiöse Sphäre hinein-poetisieren, sondern in das dunkle Loch der nackten Barbarei. Wenn da jemand wieder Lust hat, archaische Entdeckungen zu machen, dann ist es die blanke Lust am Terror, der Unterwerfung unter die Gewalt und den Totalitarismus.
    Was da passiert, ist ein konzertierter terroristischer Überfall auf die westliche Welt, als Anschluss-Event an den Covid-Hoax, damit wir nur ja schön in Atem bleiben und nicht vergessen, wer da die Macht hat.
    Ich bin absolut dagegen, diese grauenvollen Vorgänge, die von A-Z politisch gesteuert sind, irgendwie ins „Geistige“ zu transferieren, das ist eine ziemlich ignorante Verharmlosung.

  51. Narzistisch aufgeladene, millenaristische Massenhysterie. Sowas endet in Blut, Schweiß und Tränen. Ich empfehle jedem, die Brisanz nicht zu unterschätzen. Solche Bewegungen eskalieren unausweichlich in Gewalt und gesellschaftliche Dysfunktion.
    Und wer die Sündenböcke sein werden, sollte jedem klar sein.

  52. „Die heutige Linke scheint in dem Maße, in dem sie nicht mehr gegen ein herrschendes Establishment ankämpft, sondern selbst eines geworden ist, wieder Gefallen an der Religion zu finden“

    Vielleicht dient die „Religion“ (wie der „Kampf für Gerechtigkeit/gegen Faschismus, Rassismus, …“) auch nur schlicht zum Mittel für die Heraushebung als „bessere Menschen“, als „besonders Verantwortungsvoll“, als neue „Propheten“ („Verkünder der wahren Lehre“) um mit diesen Etiketten möglichst viele Unterstützer zu bekommen und damit das eigentlich Ziel – persönliche Macht und Einfluß auf lukrativen Positionen – zu erreichen.

    Vielleicht ist die Nähe der Linken zum Religiösen auch nicht wirklich neu:
    Die „Gläubigkeit“ mancher Linker in Bezug auf Marx oder den Sozialismus fand ich schon an der Uni irritierend.

  53. Es sollte nicht übersehen werden, dass viele Migranten und besonders die islamisch geprägten Migranten sich sehr stark mit ihrer Religion identifizieren und auch ihre Symbole zur Abgrenzung gegen den „Mainstream“ nutzen. Ich kenne genügend Migranten, die mir hinter vorgehaltener Hand erklärten, die NICHT „so wie die Deutschen“ werden wollen.

    Die Links-Grünen scheint es nicht zu stören, vermutlich weil der „gemeinsame Kulturfeind“ wichtiger erscheint. Sie werden sich noch wundern, wenn eines Tages eine deutscher Erdogan emporsteigt, der die Demokratie als Zug beschreibt aber nun am „Bahnhof Macht“ angekommen wähnt und den „Ausstieg“ erwägt …

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