Seine Majestät das Kind? Klar, in vielen Familien haben die Kinder den Chefsessel erklommen oder zumindest den Status des gleichberechtigten Partners errungen. Wir erleben damit eine Pervertierung der Rollen, ja eine Umkehrung des Erfahrungs- und Machtgefälles: Das Kind übernimmt das Kommando, die oft allenfalls postpubertären oder postadoleszenten Eltern sind die Bittsteller. Das Kind spürt, dass es seine Liebe zu den Eltern an Bedingungen knüpfen kann. Eltern fordern keinen Respekt mehr ein, weil sie geliebt werden und keine Autoritäten sein wollen. Erziehung ist zu einer Sache der Verhandlung geworden, und der kleine Partner ist oft stärker ist als der vermeintlich große.
Immer häufiger werden Kinder und Heranwachsende damit zu Erziehern ihrer Eltern. Frank Furedi («Die Elternparanoia – Warum Kinder mutige Eltern brauchen», 2002) sieht darin eine Abwertung der Autorität der Erwachsenen. Er sieht Erwachsene infantilisiert und Kinder wie Mini-Erwachsene behandelt. Furedi nennt das eine «umgekehrte Sozialisierung».
Es gibt auch immer mehr Familien, in denen die (im Schnitt 1,3) Kinder Entscheider sind: Viele Eltern lassen Kinder mitentscheiden oder allein entscheiden, wenn es eigentlich um die Entscheidung von Erwachsenen geht – bis hin zum Konsumverhalten. Es gilt nicht mehr: «Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!“, Sondern: «Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt! Aber was auf den Tisch kommt, bestimmen die Kids!» Möglichst fleisch- und CO²-frei! Ja, Kinder entscheiden nicht selten, welches Müsli, welcher Joghurt, welche Tiefkühlkost, womöglich welches Auto gekauft und wohin in den Urlaub gefahren wird. Die Marketingstrategen wissen das. Bei ihnen heißen die Kinder «Markendurchsetzer».
Von einer Egalisierung von Eltern und Kind zeugt auch der Jugendwahn eines Teils der aktuellen Elterngeneration. Eltern scheint es ein Bedürfnis zu sein, sich auf das Styling ihrer Kinder einzustellen, wahrscheinlich um als ihre Freunde gelten zu können. Das Outfit von Kindern und Erwachsenen wird dann immer einheitlicher. Mutter und Tochter flanieren in den gleichen Designerschuhen und -jeans durch die City. Zugleich macht es Eltern Spaß, die Kleinen in die Miniaturausführung von Erwachsenenkleidern zu stecken und das Kind solchermaßen als Miniaturausgabe von sich selbst zu präsentieren. Womöglich hat das auch damit zu tun, dass die Alten nicht alt werden möchten. Das Gemälde «Jungbrunnen» von Lucas Cranach dem Älteren aus dem Jahr 1546 ist bildhafter Ausdruck dieser Sehnsucht nach Jugend: Links steigen dort die Alten und Kranken in den Brunnen, rechts kommen sie als schöne Junge wieder heraus. Aber: Die auf knackig Gestylten sind keine Erwachsenen. Es sind keine Vorbilder, die den Jungen Leitlinie sein können.
All dies wurde mitbeeinflusst von den 1968ern, die die Elternrolle verweigerten und darauf bestanden, großer Bruder, große Schwester, bester Freund ihrer Kinder zu sein. Es ist dies ein Stück elterlicher Infantilismus. Johan Huizinga (1872 – 1945) spricht von einem kollektiven «Puerilismus». In einer fortschreitend infantilisierten Welt ist es damit schier unmöglich, erwachsen zu werden, es regredieren nämlich die Eltern. Erwachsene wollen keine Erwachsenen mehr sein.
Diese Egalisierung und Infantilisierung ist mittlerweile auch im politischen und gesellschaftlichen Bereich voll im Gang. Schon 2007 brachte das Bundesministerium der Justiz die Broschüre «Meine Erziehung – da rede ich mit! Ein Ratgeber für Jugendliche» heraus. Adressaten sind 10- bis siebzehnjährige Heranwachsende. Im Vorwort der damaligen Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) ist zu lesen, dass sie für eine «partnerschaftliche Erziehung» plädiert. Eltern werden sozusagen in ihre Schranken gewiesen.
Oder nehmen wir die regelmäßig wiederkehrende Diskussion um das Wahlalter: Begann im deutschen Kaiserreich die Wahlmündigkeit noch mit 25, in der Weimarer Republik mit 20, in der Bundesrepublik bis zum Jahr 1971 mit 21 Jahren, so ist sie seitdem – wie fast überall in der Welt – auf die Vollendung des 18. Lebensjahres festgesetzt. Bestimmte Politiker und Jugendforscher freilich meinen, dass Kinder schon mit zwölf oder 14 Jahren wahlmündig seien. Während die tatsächliche Jugendphase immer mehr verlängert wird und junge Menschen immer später selbstständig werden, während im Jugendstrafrecht immer mehr Nachsicht wegen «Unreife» geübt wird, glaubt man, mit Jungwählern im Kindes- und Jugendalter auf Stimmenfang gehen zu können. Dahinter steckt ein Populismus, der als Jugendfreundlichkeit verkauft wird. Wer allerdings den Wahlakt infantilisiert, der degradiert ihn zum Kinderspiel.
„Wann gibt es den ersten Kinderpapst?“, habe ich in meinem Bestseller von 2013 mit dem Titel „Helikoptereltern – Schluss mit Förderwahn und Verwöhnung“ gefragt. Heute ist die Frage beantwortet. Seit Ende 2018 gibt es eine 16jährige, psychiatrisch auffällige Kinderpäpstin namens Greta, um deren Zuneigung nicht wenige europäische Parlamente und Staatenlenker buhlen, die CO²-Moleküle „sehen“ kann und der mittlerweile die besten Chancen eingeräumt werden, den Friedensnobelpreis zu erhalten.
Alles im Grund Beispiele von Egalisierung und Infantilisierung! Kein Geringerer als Norbert Elias weist in seinem Aufsatz «Zivilisierung der Eltern» von 1980 darauf hin, dass ein maßgebliches Zivilisationsproblem der schwindende Erfahrungs- und Machtunterschied zwischen Eltern und Kindern, zwischen Alt- und Jung sei.
Ja, es ist dies ein echtes Zivilisationsproblem in diesen westlich-saturierten Gesellschaften geworden. „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen. Wer sich so klein macht wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.“ Diese biblische Empfehlung (Matthäus 18,7) ist gründlich missverstanden worden und damit ein Grund, warum uns andere Kulturkreise östlicher Prägung sehr bald hinter sich lassen werden.
Gut geschrieben und die Realität getroffen,
wie es überwiegend ist
Lieber Herr Kraus,
geht man siebzig Jahre lang mit offenen Sinnen durch diese Welt, ist man in der Lage solche Artikel, Essays und Bücher zu schreiben… Vielen Dank dafür!
Ich finde den Artikel für etwas übertrieben, er deckt sich nicht mit meinen Lebenserfahrungen, bzw. ein bestimmtes, nur in größeren oder Unistädten anzutreffendes Milieu wird verallgemeinert. Dabei lebe ich in einem dieser grüngewirkten Altbaubezirke und erlebe dennoch, daß junge Eltern keineswegs vor der Erziehung ihrer Kinder weglaufen oder sie verweigern. Nicht in der Masse, und auch nicht im Bionade-Milieu. Natürlich stecken sie in der modernen Kultur fest, aber ich habe selten erlebt, daß es einen Unwillen gab, seine Kinder zu erziehen.
Was ich in meiner Lebenswelt eher erlebe, ist daß viele Erwachsene es heute verweigern, älter und in Würde alt zu werden. Eine besondere Klientel sind dabei Kinderlose, ich denke, jeder kann eine(n) kinderlose(n) von Ende 40 leicht von einem Vater oder einer Mutter unterscheiden – sowohl was den Habitus als auch die Art, sich zu kleiden anbetrifft. Diese Menschen versuchen, je älter desto verzweifelter und peinlicher, für immer 25 zu sein. Nicht wirklich infantil, wie Kinder, sondern immer so knapp vor Ende der Adoleszenz. Dann sagt man mit 50 auch noch ständig „total“ oder „echt krass“. Diese Menschen, die seit langem je Jahrgang schon über ein Drittel und in bestimmten urbanen Milieus auch die Mehrheit ausmachen, setzen aber den Trend. Menschen mit Kindern sind oft verdeckt neidisch auf die höhere Kaufkraft von Kinderlosen, auch ihre vermeintliche Unabhängigkeit oder Möglichkeit, sich beruflich selbstzuverwirklichen. Das ist dann zwar nur Fassade, aber es wirkt und Eltern versuchen verschämt, hinterherzuhecheln. Auf dem Land mag das anders sein, aber nicht in Berlin, München, Frankfurt.
Der andere Faktor wird vom Autor nur angerissen oder vertieft, spielt aber mindestens genauso eine Rolle: Die geringe Kinderzahl moderner Familien. Es macht einen großen Unterschied aus, ob ich als Einzelkind, mit einem – oder mit vier Geschwistern aufwachse. In Familien mit mehr als drei Kindern findet individuelle Erziehung und Ansprache seitens der Eltern kaum noch statt. Stattdessen ist oft das älteste Kind ab dem 10. Lebensjahr Aushilfselternteil. Als Ältester weiß ich das aus eigener leidvoller Erfahrung – aber bin heilfroh, nicht als Einzelkind aufgewachsen zu sein. Es ist aber die Masse dieser hochgradig verwöhnten und sozial deformierten Einzelkinder, die heute die Mehrheit der Jungen ausmachen. Nur, welches Kind ist aus eigener Entscheidung Einzelkind, entschied von selbst, daß seine Mama bei der Geburt fast 39 Jahre alt war?
Und ein letztes: Wer erzieht eigentlich? Meistens sind es die Frauen. Die Mütter. Das war schon immer so, daher sind ja auch Frauen die Träger der Kultur. Wo aber gibt es heute noch, in Deutschland, unter den Deutschen, ein weibliches Rollenmodell, das weiblich sein will? Aber auch hier gilt: Man hüte sich vor Verallgemeinerung. In meinem Haus leben von acht Parteien vier Familien, auf die das Etikett „grünlinks“ zutrifft. Aber in allen vier – mit immer zwei Kindern von Säugling bis knapp vor Schulalter, sind die Frauen, man höre und staune, freiwillig Hausfrau. Nicht für immer, sagen sie, aber bis die Kinder „aus dem gröbsten raus“ sind, wie man so sagt. Mangelnden Willen kann man diesen Frauen nicht vorwerfen. So wirklich groß ist der Unterschied zu meiner Jugend, wo Frauen fast immer Hausfrauen waren, nicht. Mein Eindruck ist eher, daß in der jüngeren Generation ein Umdenken eingesetzt hat, nämlich daß Kinder nicht dazu da sind, sie schon mit acht Monaten ganztägig in der Krippe abzugeben. Bleibt, die Rolle der Männer, der Väter anzusprechen. Die Mehrzahl der TE-Leser ist männlich und kann sicher mitreden. Hier sehe ich das wahre Drama der modernen Familie. Denn das männliche ist in den letzten Jahrzehnten so gründlich delegitimiert und verweiblicht worden, daß es familiär kaum noch stattfindet. Dabei haben sich die Rollen kaum verändert: Auch bei meinen vier grünlinken Familien haben die Männer brav ihre zwei Monate Elternzeit genommen – und dann zurück in den Job. 1400 € Kaltmiete wollen eben verdient sein. Aber wenn ich sie mir ansehe, diese vier jungen Männer, so frage ich mich immer innerlich bei ihrem Anblick „Hä, Mann?“ Da ist nichts mehr, was „Mann“ ist. Ich bin da altmodisch, aber die Rolle des Vaters ist nicht die, zu schmusen oder kuscheln, auch wenn das nicht verboten ist. Aber Mann, also der Vater, setzt die Grenzen, definiert die Ziele, spornt an. Doch was ich sehe, bei diesen jungen Männern, ist eine große Verzagtheit, eine Angst, Mann zu sein, was sich dann gelegentlich in Saufexzessen mit Kumpels kompensiert – und dem unvermeidlichen Bart. Ich würde sagen, hier liegt das Problem. Der gezähmte, wohlstandverwahrloste, feminine Mann, als Vater.
Bei immer mehr Trennungskindern in Deutschland ist es wohl kaum verwunderlich, dass vor allem Väter als Erziehende in den Hintergrund geraten, sind sie doch oftmals vom Wohlwollen der Mutter abhängig und schon allein dadurch in ihrem Verhalten gegenüber dem eigenen Kind oftmals ausgebremst und darüberhinaus spürt das Kind sehr schnell die schwache Position des betroffenen Vaters und verhält sich dem angepasst teilweise (über) fordernd.
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Auch die alleinerziehende Mutter ist mindestens stark herausgefordert, wenn nicht gar überfordert, muss auch sie von einem zum anderen Tage nicht nur die Mutter sein, sondern auch eine Art Vaterersatz, wie umgekehrt der Vater seine mütterliche Seite entwickelt, falls er sensibel genug dafür ist.
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Wenn also Väter wie Mütter beste Kumpels ihrer Nachkommen sein wollen, liegt es wohl oftmals nicht nur an einer generellen Infantilisierung unserer Gesellschaft, sondern auch am Zerbrechen familiärer Strukturen.
Diese schon länger beobachtbaren Tendenzen werden m.E. verstärkt dadurch, daß Kinder heute schon in recht jungem Alter Internet, Smartphone usw. nutzen. Damit gewinnen sie Informationsmöglichkeiten, Autonomie, Vernetzungspotential, Macht (gegenüber den Eltern, aber auch anderen Autoritäten bzw. nun eben Ex-Autoritäten).
Anscheinend haben viele Eltern das Problem, die richtige Mitte zwischen schwarzer Pädagogik und Kinder an die Macht zu finden.
Sehr viele Wahrheiten, die eine intakte Gesellschaft eigentlich zum Nachdenken bringen müssten.
Sie tut es aber leider nicht.
Erst hatten die Männer das Sagen, jetzt die Frauen und die werden „abgelöst“ von den Kindern.
Auch ein reines Wohlstandsproblem.
Niedergang in vielen Bereichen innerhalb weniger Jahre, Jahrzehnte.
Dieser Umkehr der Rollen beobachte ich zu Hauf. 14 Jährige benehmen sich wie „erfahrene“ 30 Jährige, während 30 Jährige sich wie „coole“ 14 Jährige aufführen.
Beide Typen wirken auf ihre Weise lächerlich und deuten in meinen Augen auf einer inneren Unzufriedenheit der beiden Altersgruppen hin.
Wer versucht etwas zu sein, was er nicht ist, respektiert und wertschätzt nicht das was er ist. Der Erwachsene wertschätzt seine Weißheit und Erfahrung nicht, während das Kind die kindliche Unbeschwertheit, dies Entdeckungsfreude und Lernbereitschaft nicht wertschätzt. Das kann nur in die Hose gehen.
Ach, Herr Kraus. Jung, so um die 20/30 wäre ich schon ganz gerne – doch nicht so blöd wie damals. Mit täte inzwischen schon reichen, wenn meine Restlaufzeit 20/30 Jährchen wäre. In früheren Zeiten wurden Kinder übrigens wie kleine Erwachsene gekleidet und in Bildern so dar gestellt. Was soll’s? Bei einer Lebenserwartung von nicht viel mehr als 30/40 Jahren …. .
Nach dem Motto: Zum letzten mal, wenn du dein Zimmer nicht aufräumst mache ich das für dich!! Früher erinnerten sich die Eltern an ihre eigene Kindheit, die ja so schlecht gar nicht war und ihnen keine bleibenden Schäden zugefügt hat, und taten es nach. Wenn man nicht weiter wußte fragte man seine eigenen Eltern und wenn das Kind öfter bei Uroma und Uropa oder Oma und Opa waren bekamen sie ganz nebenbei einige Regeln für Leben beigebracht. Heute kauft man Erziehungsratgeber und was da drin steht hab ich mal gelesen. Was da für erwachsene Menschen rauskommen sollen hab ich nicht begriffen. Ansonsten ist es doch so, wenn man wissen will wie man Kinder erzieht frage man die die selber keine haben denn die wissen alles besser. Alle Eltern haben die Kinder die sie verdienen und manche gönne ich ihnen auch!
Das Problem ist, dass solch seltsame Erziehungsratgeber oft von Erwachsene stammen, die ihre eigenen Erziehungsschäden nicht richtig verarbeitet haben. So sind zb. die, die als Kinder misshandelt worden (und damit man mich nicht falsch versteht, ich rede von Misshandlung Zigarettenstummel bis Krankenhausreif) sind, oft die, die dann das komplett extreme Gegenteil machen: Erlauben ihren Kindern alles und trauen sich nicht mal etwas Strenge zu zeigen.
Aus den meisten Kindern wird dann doch nichts. Zu verwöhnt, verzogen, psychisch auffällig, und absolute Egoisten ohne soziale Bindungen.
Ich finde, hier werden einige relevante Dinge mit unwichtigen Dingen vermischt. Ich style mein Söhnchen auch, er darf sagen was ihm schmeckt, (das koche ich dann gerne), er hat sein Zimmer voller Lego und ansonsten auch alles, was er braucht. Jetzt kommt dafür das Aber: Hausaufgaben machen, Zimmer aufräumen, gute Noten, pünktlich ins Bett, Tischmanieren und gepflegte Umgangsformen etc. sind ein MUSS! DAS ist wichtig, das ist erzieherisch anstrengend. Es erfordert viel Kraft, an wichtigen Stellen NEIN zu sagen. Kinder brauchen – wie Herr Kraus sagt – ein gewissen Grad an Autorität, auch um sich sicher zu fühlen, denn Regeln und Routine geben den Kleinen Sicherheit. Man muss aber unterscheiden zwischen für das Leben wichtig und unwichtigen Dingen. Daran hapert es doch in unserer Gesellschaft. Soll Greta doch sagen was sie will. Die Frage ist doch, warum Erwachsenen das Grundgerüst fehlt, dies richtig zu analysieren, einzuordnen und zu bewerten? Und sind einige Kinder (vermutlich von Grün-affinen Wählern, es machen ja nicht alle mit) einfach nur orientierungslos und klammern sich deshalb an Greta?
Die Frage ist doch, warum Erwachsenen das Grundgerüst fehlt, dies richtig zu analysieren, einzuordnen und zu bewerten?
– In Gretas Fall, haben ihre Eltern eine sichere Geldquelle erschaffen, was nicht das erste Mal in der Menschheitsgeschichte, dass Erwachsene für ihre eigene Kinder aussaugen und zerstören. (Siehe Michael Jackson)
Und sind einige Kinder (vermutlich von Grün-affinen Wählern, es machen ja nicht alle mit) einfach nur orientierungslos und klammern sich deshalb an Greta?
– Durchaus. In einer Gesellschaft, wo man alles darf, nichts muss und keine Konsequenzen gibt, verlieren Kinder auf kurz über lang den Lebenssinn. Und das gibt Greta: Sie gibt den Jugendlichen Verpflichtungen, Grenzen, Verbote und damit einen Lebenssinn.
„Viele Eltern lassen Kinder mitentscheiden“
Unreife Gören in Form von Fridays for Future „Aktivisten“ mit einer retardierten Jugendlichen als Galionsfigur bestimmen die Politik der Bundesregierung.
Aber gut: Viele Politiker haben offensichtlich den gleichen Kenntnisstand wie diese Rotzlöffel.
Aber Herr Krauß mit Verlauber, Greta ist kein Kinderpapst sondern ein leider krankes KLIMA-POP-IDOL, das eine Idee in Schweden hatte, und danach ham alle Erwachsene aus Politik und Medien eine PR-Hysterie gestartet… und typisch Deutsch, keiner kam bei uns auf diese Idee, aber num ob groß oder kloi, alle sind sie gehirndgwäscha.
Und zu den Eltern die wie Kinder sein wollen die ham auch nimmer alle Tassen im Schrank. Eine kindische Gesellschaft mit Eifer macht mir Angst.
Eltern, die der beste Freund ihres Kindes, statt dessen Erzieher sein wollen, die verweigern schlicht die Übernahme der Verantwortung!
Wenn das Kind entscheidet wann es ins Bett geht, wie lange gespielt oder ferngesehen wird, was gegessen wird etc., dann hätte eigentlich auch das Kind für die Folgen die Verantwortung. Das man aber Kinder nicht dafür verantwortlich machen kaan das leuchtet selbst den kindischten Eltern ein, deshalb wird die Verantwortung weiter geschoben, auf die Schule, die Kita, den Kindergarten, die Gesellschaft, den Staat, die Auszeichnung von Lebensmitteln (NutriScore) etc.
In meinen Augen leiden wir nicht unter einer Infantilisierung sondern unter einer Verantwortungslosigkeit. Die Infantilisierung ist nur eine Folge der Verantwortungslosigkeit. Der BER ist eine andere Folge, „keine schlechten Bilder“ ist eine Folge davon. Frau v.d. Leyens Verhalten und Ausharren im Job ist eine Folge davon. Die Aktion „meetoo“ ist eine Folge davon.
Vielen Dank für diesen Artikel! Diese Entwicklung fällt mir mit meinem mehrfachen Migrationshintergrund und Interesse an Psychologie besonders stark auf. Die heutigen Kinder sind natürlich nicht erwachsener geworden, sie setzen nur ihren Willen durch, was ganz normal für eine wachsende Person ist. Die Erwachsenen bleiben aber irgendwann in ihrer Entwicklung stehen, und ich denke, das Übel hat viel schlimmere Auswirkungen als es auf den ersten Blick erscheint. So werden in der Politik oft volkommen infantile Ideen und Lösungen für ernsthafte Probleme durchgesetzt. Diese Entwicklung führt dazu, dass den Menschen auf allen Ebenen Opferrolle, Bedürftigkeit, Verletzlichkeit und Neurotizismus vermittelt werden statt Resilienz und Eigenverantwortung. Auch die scheinbar lächerliche Diskussion über Geschlecht und Geschlechterrollen ist m.E. die Abbildung des gesellschaftlichen Infantilismus. Und wie ich bereits im Kommentar zu einem anderen Artikel erwähnt habe, ist der komplette Linksruck und das naive, primitive Weltbild der Linken dieser Entwicklung zu verdanken.
Julia aus Hamburg
Wenn Sie solche Dinge interessieren, dann empfehle ich Ihnen das Buch
„Geschichte der Kingheit“ von Aries. Das was wir heute sehen ist mMn die logische Entwicklung vom „Kind als kleiner Erwachsener“ über „Emotionalisierung des Kindes“ hin zu „Selbstwertgefühl durch das Kind.“
Jasmin
Vielen lieben Dank für den Tipp, werde mir unbedingt anschauen!
„… westlich-saturierten Gesellschaften …“ Mal sehen wie lange noch und was danach passiert.
Grundübel ist m.E die „Rettungspolitik“ der letzten 10 Jahre. Damit wurde der Nexus zwischen Mist bauen und Konsequenzen tragen aufgehoben und der Eindruck erzeugt, dass Vater Staat immer und überall zu Stelle ist um Dummköpfe vor den Folgen der eigenen Dummheit zu schützen. Und überhaupt, wenigstens der deutsche Staat traut sich ja nichts weniger als die Weltrettung zu.
Es ist inzwischen eine Generation herangewachsen die nichts anderes kennt als die Leugnung der Realität und den Erfolg der Inkompetenten.
Diese Erziehungsidylle! Man muss sie ja nur mal beobachten, diese Eltern, wenn sie mit „Erziehung“ zugange sind. Kinder an die Macht! So das Motto. Über Gretels „Fridays for Furure“ bis „Parents for Future“: Um sich das Lächerlichmachen müssen sich diese Eltern keine Kümmernisse machen. Die sind es schon!
Und die merken es nicht einmal! Aber gefährlich für die Zukunft Deutschlands sind diese Eltern schon. Jetzt fehlen noch die, die aus Gründen krankhafter Klima-Paranoia die Reproduktion verweigern! Dann aber, „Klappe zu, Affe tot!“
Wenn man nach den Ursachen für den sich stetig verschlechternden Zustand unserer Gesellschaft sucht, landet man immer wieder bei den „Denkern“ der 68-er mit ihrer Frankfurter Schule und dem übrigen unsäglichen geistigen Müll. Diese toleranten, antiautoritären Utopisten, die ihre Kinder (meine Generation) zu Idioten heranwachsen ließen (Erziehung war ja verpönt), die wiederum ihre Kinder nun zu Vollidioten heranwachsen lassen, sind in ihrer Radikalität und den Folgen ihres Handelns nicht weniger zerstörerisch als die Generation ihrer Väter, gegen die sie sich so vehement aufgelehnt haben. Der faule Apfel fällt dann doch nicht allzu weit vom Stamm.
Bonzo der Große
Sehe ich genauso! Allerdings mit einem Unterschied. Die Kinder der 68er haben nie gelernt, wie man Grenzen setzt, und ich denke, sie wissen nicht, wie sie mit ihren Kindern umgehen sollen. Respektperson können sie nicht sein, weil nicht gelernt, also bleibt nur der Kumpel. Was mir mittlerweile richtig sorge macht, ist die Frage, was aus einer Gesellschaft werden soll, die durch eine Kohorte von verwöhnten, unerzogenen und respektlosen Egomanen getragen wird.
Ich habe mal irgendwo gelesen: „Früher haben Eltern ihre Kinder auf die Welt vorbereitet, heute bereiten sie die Welt auf ihre Kinder vor.“ Und da scheint was dran zu sein. Wie soll auch ein Kind alle Tassen im Schrank behalten, wenn man sich ansieht, was für aufwendige Pracht-Veranstaltungen mittlerweile in Besserverdienenden-Kreisen Geburtstags-, Einschulungs- und Namenstagspartys geworden sind. Bei uns im Haus turnen Drei- bis Vierjährige gern auch mal fast bis Mitternacht lautstark durch die Bude, aber wehe, es wagt mal ein Nachbar, dagegen etwas einzuwenden. Und solcherlei narzisstische Prinzen und Prinzessinnen treffen dann in der Kita bzw. der Schule auf die narzisstischen Prinzen und Prinzessinnen aus der Halal-Haram-Welt. Ein interessantes soziologisches Experiment.
Sehe ich auch so. Da werden Geburtstagspartys für 3 Jährige veranstaltet, da legst die Ohren an! Dann kommt der Gruppenzwang und die anderen müssen mitziehen. Wenn ich bei einigen so sehe was die unter Erziehung verstehen, bin ich sprachlos. Kinder werden die besten Freunde, Kumpels mit denen alles ausdiskutiert werden muss. Wenn sich das Produkt der Erzeuger auf dem Boden wälst und schreit wie am Spieß und die die Eltern spielen ratlos daneben stehen und ich dann gesagt habe, gib ihm doch mal einen Klapps damit er weiß das er aufhören kann, er kriegt seinen Willen nicht. Empörung im Gesicht, aber ich darf doch das Kind nicht schlagen dafür kann man ins Gefängnis kommen. Diese kleinen Bestimmer kommen dann in die Schule und dann dürfen sich die Lehrer mit rum ärgern und wehe dem kleinen Schatz werden Vorschriften gemacht! Anwalt wo bist du????
Sehr schön beschrieben, beobachte ich auch in meinem Umfeld – insbesondere in gut situierten Familien mit Geld, Bildung und Status im Hintergrund. Der Kinderhype hat aber auch in Kindergärten und Schulen Einzug gehalten. Ältere Erzieher und Lehrer vermögen noch am ehesten den Kindern und Jugendlichen ein klares Gegenüber sein, jüngere Pädagogen sind es oft nicht mehr, werden daher auch oft nicht ernst genommen.
Gerade der feminine Humanoide hat gelegentlich die Angewohnheit, dem männlichen Humanoiden vorzuwerfen: „Sei nicht so kindisch!“
Da ergeben sich für männlichen Exemplare völlig neue Möglichkeiten der Argumentation!