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Die Urteilsbegründung ist schlimmer

Karlsruhe bestätigt die Herrschaft der Gefallsucht

21.07.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Im Grunde sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten apolitisch. Zufällig entspricht das genau der Methode Merkel.

Das Schlimmste am Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Rundfunkbeitrag ist nicht das Urteil selbst, sondern seine Begründung. Eine Lobhudelei auf ARD und ZDF, die jeder Grundlage entbehrt.

I.

Das Höchste Gericht muss mit Blindheit oder Voreingenommenheit oder mit beidem zugleich geschlagen sein. Ja, richtig, der öffentlich-rechtliche Rundfunk könnte, weil er Milliarden steuerähnlicher Gebühren kassiert, völlig frei sein von kommerziellen Interessen, allein seinem Bildungs- und Informationsauftrag verpflichtet. Aber wer auch nur einen Tag lang öffentlich-rechtliches Fernsehen konsumiert, weiß, dass dies nicht der Fall ist. ARD und ZDF sind fast ausschließlich an Einschaltquoten interessiert (das ZDF noch mehr als die ARD), so als stünden sie tatsächlich im Wettbewerb. Sie folgen dem irrigen Dogma, allein die Reichweite stehe für erfolgreiches Programm, allein Markführerschaft sichere ihre Existenz. Sie verraten für die Quote ihren gesellschaftlichen Auftrag und zerstören systematisch Fernsehkultur, die es ja einmal gegeben hat.

II.

Wer immer möglichst allen gefallen will, ist beliebig, langweilig, belanglos und mutlos. Auch Magazine, Dokumentationen und Reportagen gehorchen mehr und mehr den Gesetzen der Unterhaltung. Eine zappelnder Boulevard, sonst nichts. Das einzige Argument, das für ARD und ZDF spricht, ist das schauerliche Niveau, mit dem die kommerzielle Konkurrenz antritt. Von dieser lassen sich ARD und ZDF jedoch in eine Seichtigkeitsspirale treiben. Anpassung nach unten. Sie wird mit dem Urteil nicht aufgehalten, sondern noch beschleunigt. Unter den Blinden ist das ZDF das Einäugige. Mit dem Zweiten sieht man nicht besser als mit dem Ersten, nur besser als mit gar keinem. Wenn das ein Trost sein soll!

III.

Die Gefallsucht der Quotensüchtigen führt auch zu politischer Anpassung. Die Mehrheit soll weder provoziert, noch verunsichert werden, sondern bestätigt. Wohlfühlfernsehen. Das Moralschaumbad gehört dazu. Unmoralisch sind immer nur die anderen, die gottlob nicht Mehrheitsfähigen. Die sich das nicht mehr gefallen lassen – daher die große Verunsicherung. Im Grunde sind die Anstalten apolitisch. Zufällig entspricht das genau der Methode Merkel. Das passt gut zusammen. Denn ARD und ZDF werden nach wie vor von Staatskanzleien, von Parteien und ihren Funktionären kontrolliert, und auch darüber hinaus vom schwarz-rot-grünen juste milieu.

IV.

Anpassungsdruck bedarf keiner Anordnung. Der Primat der Quote ist wirkungsvoller als jede Anordnung. Was in früheren Zeiten durch die Einflussnahme der Parteien und Funktionäre wenigstens Ausgewogenheit erzwang (auf relativ hohem Niveau, weil die Unterschiede nicht zwanghaft eingeebnet, sondern munter ausgelebt wurden), führt der Quotendruck nur zu immer noch mehr Anpassung an die herrschenden Moden.

V.

Dazu kommt, dass die Mehrzahl der „Kontrolleure“ unfähig oder unwillig ist, Qualitätsdebatten zu führen. Kultur kommt immer kürzer, Sport, Krimis, Herzschmerz-Serien, Comedy-Quatsch und Talkshow-Gequatsche werden werden zu langweiligem Programmbrei verkocht. Die mit Inbrunst geführte Gebührendebatte kann die Qualitätsdebatte nicht ersetzen. Es zeigt sich bloß, wie sehr der Diskurs die eigentliche Sache verfehlt.

VI.

Dennoch: Angesichts der alarmierenden Tendenz zur Verblödung der Zuschauer, der unverkennbaren Absenkung des Bildungsniveaus mit freundlicher Unterstützung der politischen „Eliten“, bin ich nach wie vor der Auffassung: Gäbe es keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, müsste man ihn erfinden. So wie er sein müsste und sein könnte, wäre er unverzichtbar. Es wäre ein Rundfunk, der seinem gesellschaftlichen Auftrag entschieden nachkommt. Das neue Urteil wird ihn allerdings eher dazu ermuntern, seinen verhängnisvollen Abwärtstrend fortzusetzen.

VII.

Die uneinsichtig selbstgerechte Art, mit der zum Beispiel Claus Kleber den Bericht über das Urteil im heute journal nicht etwa anmoderierte, sondern kommentierte, lässt nicht darauf schließen, dass ein Prozess der Selbstbesinnung begonnen hat. Und auch die Betroffenheitsoperette, mit der am selben Abend der neue Leitstern des ZDF-„Journalismus“, Dunja Hayali,  ihre Premiere ohne den geringsten Aufklärungsertrag, dafür mit biederem Personenkult in Szene setzte, lässt keine Hoffnung zu.

VIII.

Unabhängiger Journalismus hatte es in diesem Sender immer schwer. (Als Studioleiter des ZDF in Bonn wurde ich entfernt, als ich über Kohls „Innere Einheit“ kritischer berichtete, als es das damalige juste milieu zuließ.) Aber nicht so schwer wie heute. Meiner Kritik am Quotenwahn wegen versetzte mich der Mann mit einem Fußtritt statt mit einem Handschlag in den Ruhestand, der nach der jüngsten Urteilsverkündung wieder nicht die Wahrheit spricht. Das Urteil verpflichte das ZDF zu Qualität, behauptet dieser Intendant. Er hat, seit er im Amt ist, nur immer konsequent das Gegenteil verfolgt. Ich war für Kultursendungen verantwortlich und weiß, wovon ich rede.

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73 Kommentare

  1. … denn das Maß, das sind die Einschaltquoten, gemessen an der Masse der Idioten … .

  2. Mit diesem Urteil hat das BVG , also die Parteibuch Richter, ihre Nähe zur Politik mehr als deutlich ausgedrückt. Jetzt muss man leider auch diese Institution kritischer sehen. Alleine eine detaillierte Kostenanalyse hätte gereicht diese Anstalten zu zwingen, sich im wesentlichen wieder an ihren ursprünglichen Auftrag zu orientieren. Dazu gehören nicht die täglichen Krimis, die blödsinnigen Soap-Wiederholungen, die gesteuerten Talkshows, etc. etc. und schon gar nicht die überheblichen, einseitigen Ergüsse vieler Kommentatoren. Dieses Urteil ist auch ein Freibrief, diesen aufgeblähten „Staatssendebetrieb“ wie bisher und sogar noch weiter auszubauen. Ein Urteil das zeigt, dass der Politikerfilz sogar bis ins BVG reicht.

  3. Die Privaten senden Schrott? Keine Frage, dass ist ein Fakt.
    Die Frage nach dem „Warum“ ist doch hier die Entscheidende.

    Die ÖR bekommen pro Jahr ca. 8 Mrd Euro in den Allerwertesten geblasen, die haben ihr Einkommen also sicher. Quasi am Markt vorbei.
    Das müssen die Privaten ja erst einmal erwirtschaften, was sie nicht können. Die gesamte RTL Gruppe erwirtschaftet ca. 1,5 Mrd. Euro pro Jahr weniger als die ÖR.
    Ja wo soll da die Qualität herkommen, wenn man immer nur sparen muss?

    Die ÖR Medien sind, Zwangsgebühren sei Dank, dem Konzept der Konkurrenz entrückt worden und das wissen die auch.
    Daher machen sie doch ihre ganzen staatlich verordneten Erziehungsanstaltensendungen, wie Lindenstrasse, Tatort, scheinheilige Dokus (früher auch mit dem arroganten Superoberlehrer Guido Knopp) und polit-korrekte Polit Talk Shows, die kaum ein normaler Mensch ertragen kann.

    Sie huldigen dem Staat, der sie die ganze Zeit füttert und wenn sich mal einer weigert zu zahlen, der bekommt dann tatsächlich die volle Härte des Gesetzes zu spüren.

    Was glauben Sie wie die Einschaltquoten liegen würden, wenn sich ein Privatsender mal die Mühe machen würde, eine anständige Polit Talk Show auf die Beine zu stellen? Mit tatsächlich neutralem Moderator, ausgeglichenem Kräfteverhältnis bei den Gästen und ohne Klatschbeiträge eines gecasteten Publikums? Das wäre mal ein Konzept, das sich bezahlt machen könnte.

  4. Sie haben die Misere an der wir kranken zutreffend und Punktgenau beschrieben Herr Herles.
    Mich persönlich ärgert immer,das Ich diesen Propaganda Schrott,den Ich nicht anschaue Monat für Monat bezahlen muß,somit auch solch schrägen Vögeln wie Slomka oder Kleber ein sehr gutes Auskommen bezuschuße!
    Wer sich informieren will,der kann weder die Presse noch die Ör-Sender zu Rate ziehen,der muss ausweichen auf zum Glück verhandene Medien im Netz,nur so kann man halbwegs mit bekommen,was uns die „Staatsmedien“ bewußt vorenthalten,oder vorsätzlich falsch übermitteln!
    Das sich ein Bundesverfassungsgericht zum Büttel der Regierenden macht,ist auch der Berufung der Richter in ihr Amt geschuldet,die ist nämlich politisch korrekt ausgerichtet,und in keinem Falle eine neutrale Meßlatte des Rechtes!!

  5. Die WDR-Verwaltungschefin Katrin Vernau, die von 2003 bis 2005 Kanzlerin (Verwaltungschefin) der Universität Ulm war, und ihre 8-jährige Amtszeit sicherlich aus purem Zufall bereits nach 3 Jahren und zu einer Zeit abbrach, als mehrere langjährige verdiente Mitarbeiter aus der Universität gemobbt wurden und es das Gerücht gab, es werden „schwarze Listen“ unliebsamer Mitarbeiter seitens der Verwaltung abgearbeitet, ist Mitglied das sogenannten „Hamburger Roland Berger Kreises“ um den Abgeordneten Ole von Beus, Chefin des ARD/ZDF-Zwangsgebühreneinzugsservices, Aufsichtsratsvorsitzende der „Baden Badener Pensionskasse der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten“ und mobbt gerade 6 oder 7 WDR-Mitarbeiter aus ihrem Job, entscheidet über deren Abfindungen und kann über die Rentenversicherung bis an Ende deren Lebens überwachen (und garantieren), daß sie die Klappe halten. Hier wurde ein politisches Machtzentrum allererster Güte geschaffen, für die die Mobbingaktionen in Ulm so aussehen, als wenn sie lediglich „Fingerübungen“ waren und sie jetzt zeigen kann und darf, welche antidemokratische Energie in ihr wirklich steckt.

  6. Am schlimmsten an der Urteilsbegründung war die Passage, in der das BVerfG
    angeblich die umfassende Information der Bürger durch ARD/ZDF/WDR/NDR/SWR usw. gelobt haben soll.
    Angesichts des 2 Jahre dauernden Verschweigens des kompletten Inhalts der Snowden-Dokumente, über die weltweit ausserhalb Deutschlands umfassendst mit hunderten, ja sogar tausenden von Seiten im Original berichtet und diskutiert wurde, war dieser Totalausfall der deutschen ÖR-Sender als Lückenpresse
    (Zitat nach Peter Hahne) besonders auffällig. Selbst in den USA und England
    wurden Originaldokumente publiziert, in Brasilien wurden gleich hunderte im
    Fernsehen ausgestrahlt und diskutiert. In Deutschland hingegen wurde nichtmal ein einziger Satz lesbar gezeigt. Zu sehen waren höchstens einzelne Buchstaben, spiegelnde Bildschirmoberflächen oder unlesbare fallende
    Papierblätter.
    Dabei wären diese Informationen für deutsche Unternehmen enorm wichtig,
    ihre Rechner nicht nur gegen NSA und GCHQ, sondern auch gegen analoge Methoden von chinesischem Geheimdienst und FSB abzusichern, zumal einige Methoden in der Fachpresse bis zu diesem Zeitpunkt meist als unrealistische Verschwörungstheorien hingestellt wurden.
    All dies dürfte letztlich auf Geheiss von Merkel geschehen sein. Ich kann mir
    den Inhalt eines Schreibens etwa des BMI an die Intendanten schon lebhaft
    vorstellen: Antiterrorkampf Bla bla, Verräter Snowden gefährdet Antiterrormassnahmen bla bla, deshalb Aufforderung zur nicht-Berichterstattung bla bla, Unterschrift ORR … . Zwei Jahre dauerte dieser Spuk! Erst mit der
    Ausstrahlung einer US-Dokumentation(!) von Laura Poitras auf 3Sat und später im WDR wurde von dieser Linie erstmals für wenige Seiten abgewichen.
    Hier zeigt sich, wie sehr die Berichterstattung bei ARD/ZDF usw. in Deutschland letztlich staatlich gelenkt ist und wie lückenhaft zum Teil ganz bewusst berichtet wird.
    Auch sonst gäbe es viel zu kritisieren:
    Wissenschaft findet im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übrigens so gut wie überhaupt nicht mehr statt.

  7. Nein, die ÖR sind nicht „dem Grunde nach apolitisch“, im Gegenteil: Jede Sendung verfolgt inzwischen ein politisches Ziel bzw. strotzt nur so vor links-grüner Ansichten und Political Correctness, von der Tagesschau über die Vorabendserie bis zum Kinderkanal. In jedes einzelne Magazin, sogar in jede kleine Reportage oder vorgebliche Unterhaltungsendung ist bereits Trump-Bashing, Warnung vorm bösen Rechtspopulismus und Multikulti-Propaganda eingebaut. Es ist offenbar schon völlig selbstverständlich geworden. Es ist längst nicht mehr nur die „Volkserziehungs-Lindenstraße“, in der überauffällig ständig aktuelle Ereignisse und gesellschaftliche Probleme „total objektiv“ behandelt werden.

  8. Früher dachte ich, es ist nicht alles gut in Deutschland, aber es wird immer besser.
    Seit wir die Vereinigung auch mit SED-Bonzen und deren Polit-Propaganda-Kenntnissen „vereinigt“ haben, geht es wohl eher immer weiter abwärts.

  9. Mir scheint, das Bundesverfassungsgericht ist der verlängerte Arm der Parteien und Regierung. Aber mit erhobenem Zeigefinger auf Polen zeigen. Das passt.

  10. Sehr geehrter Herr Herrles, so gerne ich Ihnen zustimmen möchte. Und in wesentlichen Teilen tue ich das auch.

    Aber Sie irren mit dem Statement, die ÖRen seien alleine von der Quote getrieben. Sie ist nur ein Korrelat. Die wesentliche Motivation des öffentlich-rechtlichen Sendebetriebes ist politischer Natur.

    Bei nur rudimentär vorhandenem Binnenpluralismus benutzt man die seichten Sendungen erstens zum Transport politischer Botschaften, zwischen den Zeilen und ganz offen, und zweitens zur Bindung, um der ideologischen Mission Reichweite zu gewährleisten.

  11. Wer ein anderes Urteil erwartet hat, ist entweder ziemlich naiv oder ein Opfer der Staatsfunkpropaganda. Die GEZ Steuer wird nur dann fallen, wenn eine Verweigerungsbewegung entsteht und ein paar Millionen einfachdicht mehr zahlen. Man stelle sich vor, was der Bau neuer Gefängnisse kosten würde um all die Verweigerer einzusperren. Was fehlt ist ein ganz klein wenig Mut zur Eigeninitiative.

  12. Sie haben vollkommen recht, Herr Herles! Obendrein beschäftigt mich eine Frage zur Programmfinanzierung der Öffentlichen. Da die einzelnen Sender und deren Heerscharen von beamtenähnlich angestellten Mitarbeitern durch die Zwangsabgabe der GEZ finanziell sehr gut ausgestattet sind, frage ich mich seit langer Zeit, warum die Einnahmen durch Werbeblöcke wie bei den Privaten noch mehr aufgebessert werden müssen. Erhöht man dadurch nicht den ohnehin vorhandenen Wettbewerbsvorteil der Öffentlichen durch Steuergelder, ohne dass der Bürger dazu eine Meinung abgeben kann?

  13. Neuerdings kaufen die öffentlich rechtlichen (hier: Phoenix) ihre Dokus bei WELT+ und Spiegel ein. Die Logos werden dann leicht ausgeblendet aber dennoch gut sichtbar in einer Ecke des Bildes oder spätestens im Abspann angezeigt. Eigentlich hatte ich nicht vor, mit meinen Zwangsbeiträgen ein Förderprogramm für Augstein und die Duz-Freundin der Kanzlerin zu finanzieren …

  14. Danke, Herr Herles, für Ihren Kommentar als langjähriger Insider. Ja, es gab einmal eine ÖR-Fernsehkultur. Über die Privaten Sender möchte und kann ich nicht urteilen, obwohl es mE gut möglich ist, dass diese als Negativ-Beispiele am Verfall des Niveaus nicht ganz unschuldig sind. Zumindest an der Ganz-Tages-Berieselung. Vorgänger vom WWW??
    Wenn ich die derzeitigen gefallsüchtigen Funktionärs-Bettler und meinen Zwangsbeitrag sehe, spazieren meine Gedanken unwillkürlich zum „fahrenden Gesindel“.
    Danke für Ihren Einblick verbunden mit der Empfehlung auf einen entspannenden Sonntag.

  15. Ein Zitat von Claus Kleber: „Informationen brauchen Einordnung“. Das wäre eine passende Inschrift für ein „Wahrheits-Ministerium“. Passen Fakten u. neue Erkenntnisse nicht ins Bild, werden sie nicht erwähnt – schlimmer noch: man sendet weiterhin Widerlegtes. Dafür rekrutiert man dann auch gerne Pseudo-Wissenschaftler, Erklär-Inder und Schein-Historiker. Die getroffene „Einordnung der Informationen“ impliziert auch die Maßgabe der absoluten Annahme dieser Sichtweisen. Jedes Zweifeln bedeutet Häresie, pikierte Intendanten und Programmgestalter. Indoktrination statt Information. Relikte aus 70 Jahren Nachkriegsordnung.

  16. Wann hat das höchste Gericht in Deutschland ein nachvollziehbares Urteil gesprochen? Ein Gericht, welches sich nicht an der Realität oder Wahrheit orientiert, vielmehr der Wahrscheinlichkeit den Vorzug einräumt wird dies auch nie können. Wenn das Parteibuch, die politische Orientierung und das Lobbyistentum über Vergabe von Richterstellen entscheidet und Voreingenommenheit keinerlei Rolle spielt ist ebenfalls nichts Anderes zu erwarten. Das Urteil ist eine Pharce und passt in das politische Bild Deutschlands. Ich bin überzeugt davon, dass sich das bei den nächsten Wahlen wieder nicht widerspiegelt, denn in Deutschland passiert politisch nichts, denn dies könnte Konsequenzen mitsichbringen und das will ja keiner. Wie sagte mein Vater einmal zu mir, wer satt ist geht nicht auf die Straße um nach Brot zu betteln. In der Politik geschieht nichts umsonst, alles ist gewollt und einen Ziel untergeordnet. Aber auch das will keiner wissen obgleich man es überall in der Geschichte nachlesen kann. Denn diejenigen, welche Interesse an einer neuen Weltordnung haben kolportieren das auch deutlich und jene die dagegen sprechen werden verunglimpft oder denuziert und als Verschwörungstheoretiker abgetan. Das nennt man dann Demokratie. Herzlichen Glückwunsch zu so einen Staat.

  17. Sie haben so recht, lieber Herr Herles: Das Maß, das sind die Einschaltquoten, gemessen an der Masse der Idioten.

  18. Wes Brot ich esse, des Lied ich singe. Privatfernsehen macht seichte Rahmenhandlung für die Werbespots. Ami-Bezahlfernsehen kann tolle Serien für den zahlenden Zuschauer liefern. Doch in beiden Fällen zählt die Einschaltquote auch bei den Nachrichten, weshalb die schwer verdauliche Wahrheit auf Fastfood-Lügen vereinfacht wird – auch Journalisten müssen essen. Die Medien machen uns nicht dümmer, wir haben nur einen Großteil der Medien verhungern lassen, die uns klüger machen wollten. Irgend jemand hat Trotteln wie mir eingeredet, wir könnten denken, und seitdem halte ich Kopfschmerzen für Ideen, denn beim Denken bekomme ich nur davon viele. Guter Journalismus kostet Geld (hab ich irgendwo im Internet gelesen, ich weiß nicht mehr, wo), und der Kunde kauft einen leckeren Kuchen, nicht Kuh, Weizen, Zuckerrüben, Huhn und die Kochbuch-Bibliothek.
    Bei den öffentlich-rechtlichen löhnt zwar der Leibeigene, doch zu melden hat er nichts. Die Abzocke läuft von der Politik Gnaden, denn die könnte die Golddusche schnell abdrehen, also wird der nach dem Mund geredet. Der Zuschauer wird sediert, damit er zahlt und nicht stört. Menschen haben die nervtötende Neigung, sich sehr menschlich zu verhalten. Politische Orientierung spielt da keine Rolle.

  19. Ich bin mal böse. Der einzige Grund, weshalb wir 20+ TV Sender und totale Marktbeherrschung brauchen ist, dass man nur so den Markt beherrscht. Regierungskritische Sender sollen marginalisiert werden. Es hieß ja immer, bei uns das Hochwertige und schaut mal was für einen Trasch für die Privaten noch bespielbar ist. Dann kann man natürlich seine ganze Zeit den „Guten“ schenken und ein Vertrauensverhältnis (Markenbindung) aufbauen. Nicht erst Frau Merkel hat ein gewaltiges Demokratiedefizit.

  20. Es gibt einen einfachen Grund für den Quotenwahn: es ist der Legitimationsdruck. Wo Redakteure Traumgehälter verdienen und der Intendant mehr als die Bundeskanzlerin, muß die Massenakzeptanz gesichert werden. Und die Anpassung nach unten schafft (vermeintlich) unten zehn neue Zuschauer, während man oben einen verliert.

    Hier geht es um Pfründe, nicht um Qualität, so wie es bei den Privaten um Rendite geht.

    • Es geht auch darum, Aufmerksamkeit auf die zentralen Nachrichtensendungen zu ziehen.
      Dabei ist natürlich die Tagesschau, die wichtigste, die mit Bildauswahl, Auswahl der Interviewpartner usw. alles andere als „sachlich“ ist, sondern hoch manipulativ (natürlich im Sinne der Regierenden (siehe z.B. die ausfällige Agitation von Chefredakteur Gniffke gegen Seehofer im Streit Seehofer gegen Frau Merkel))

  21. Ich denke, dass bereits schon der Präsident des Verfassungsgerichtes Voßkuhle, mit seinen Artikeln über Populismus, den Etablierten telegrafiert hat, dass politische geneigte Urteile durchaus möglich sind, wenn sie in die „richtige“ Richtung gehen.
    Die ÖR sind sozusagen das mediale Basecamp des politischen Establishments, es bedeutet einen sicheren Hafen mit verbeamteten Jobs, üppigen Aufträgen und Quersubventionen wie z.B. der Recherchegemeinschaft, von der die SZ profitiert.
    Hier kann und darf es also keine Bestandsgefährdung geben!
    Passend im weiteren Sinne ist dazu ein Post, der mir heute auf Weltonline „zensiert“ wurde bezüglich eines Artikels über die „Linksliberalen Eliten“, die um Ihre Deutungshoheit kämpfen:

    Welche „Linksliberalen“?
    Realistischer Weise reden wir von einer relativ kleinen, aber recht homogenen Gruppe, die in erster Linie die Medien übernommen hat, vor allem den ÖR und die sich das Etikett „Links“ angeheftet hat.
    Jeder der z.B. im Lieblingsthema Offene Grenzen Kritik übt, wird als „Rechts“ schubladisiert.
    Dabei ist klar, dass die ungezügelte Zuwanderung vor allem im unteren Lohnniveau nichts anderes darstellt als totalen Marktliberalismus.
    Absehbar ist auch, dass der Deal „jeder versucht etwas beizutragen und wenn er aus irgendwelchen Gründen nicht kann, dann unterstützen wir ihn“ durch Parallel- oder sogar Gegengesellschaften, die sich um diesen Deal nicht scheren, zerstört werden wird, d.h. der Sozialstaat erodiert. Was ist daran Links?
    Was ist z.B. am Decken von Werbefiguren für Erdogan als Opfer von Rassimus „Links“ – der Mann betreibt feudale Selbstbedienung.
    Am Ende des Tages wird sich herausstellen, dass hinter den angeblichen Linkenliberalen eine Polit-Schickeria steckt, die narzisstisch und skrupellos, Konkurrenz zum Schweigen bringen will.

  22. Ob Blindheit, Gefallsucht, oder, oder, oder …
    Falsch ist das sicher nicht.
    Aber:
    Für wichtiger und letztlich ausschlaggebend halte ich, dass sich in den Anstalten – trotz oder wegen dieser (!!!) paritätischen Parteienbesetzung der Anstalten – zeigt, dass Meinungsdiktatur installiert ist, dass jegliche OPPOSITION fehlt, dass Demokratie in ihrem Grundsatz gefärdet ist. –

  23. Besser und treffender kann man das Ganze nicht formulieren, und Sie wissen, lieber Herr Herles, wovon Sie schreiben. Die Lektüre Ihres Buches „Die Gefallsüchtigen“ kann ich Interessierten nur wärmstens empfehlen.

  24. Genau diese Urteile sind der Stoff für einen Umschwung von links nach rechts, denn wenn man sich mit den einzelnen Kammern und ihren Protagonisten länger befaßt, dann wundern diese Entscheidungen nicht und damit wird auch unsere Demokratie untergraben und was früher totalitär war ist heute politisch stromlinienförmig und hat nur noch wenig mit einer eigenständigen Justiz zu tun und das alles wird den Beteiligten auf Dauer nicht zu ihrem Vorteil gereichen, denn in Polen kann man ja schon Gegenreaktionen erkennen und das wird auch bei uns kommen, nicht aber weil der Bürger generell aufmüpfig ist, sondern weil das Unrecht im Recht liegt und das ist verfänglich und für jedermann offensichtlich.

  25. Was viele nicht begreifen, ist das subtile Zweigespann aus seichter Massenunterhaltung und Indoktrination. Erst muss die Zielgruppe erreicht werden, dann durch Harmlosigkeiten mental aufgeschlossen, sprich intellektuell wehrlos gemacht, werden. Dann werden die unterschwelligen Botschaften vermittelt. Man denke etwa an die Soaps, die dem Multikulturalismus huldigen, die Vormittagsmagazine, die echte Probleme relativieren und Nebensächlichkeiten thematisieren. Man denke an die Sendungen um die Hauptnachrichten herum, deren Aufgabe es zu sein scheint, den Konsum der allabendlichen Nachrichten- Abrichtung nebenbei sicherzustellen. Auch der Goebbelsche Reichsrundfunk setzte auf viel Erbauliches…

    • Worauf Sie hinweisen, ist zutreffen. Aber die Masse durchschaut diese gezielte Manipulation leider nicht. Das muss ich immer wieder in Gesprächen im Bekanntenkreis feststellen. Bereits Gustave Le Bon hat in seinem 1895 erschienen Werk „Psychologie der Massen“ aufgezeigt, wie Massenbeeinflussung funktioniert und praktiziert wird. So schreibt er bspw.: „Lesen, hören wir täglich A sei ein Ehrenmann und B ein Schuft, so werden wir schließlich davon überzeugt sein…Wenn eine Behauptung oft genug und einstimmig wiederholt wurde … so bildet sich das, was man eine geistige Strömung (courant d’opinion) nennt, und der mächtige Mechanismus der Ansteckung kommt dazu. Unter den Massen übertragen sich Ideen, Gefühle, Erregungen, Glaubenslehren mit ebenso starker Ansteckungskraft wie Mikroben.“

      Bereits im sogenannten 3. Reich hat man sich der Methodik der Massenbeeinflussung bedient. Die Methoden haben sich in der heutigen Zeit allerdings durch die Weiterentwicklung der Technik verfeinert.

  26. Es ist ein höchst lukratives Geschäftsmodell einerseits marktwirtschaftlich (Quoten, Löhne) zu agieren, andererseits beim Bürger „Zwangssteuern“ einzutreiben. Wer ehrlich ist, sollte sich für ein Modell entscheiden. Das täte auch der Glaubwürdigkeit gut…

  27. Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat man den Eindruck, er sei von Mitarbeitern des damaligen Volksbildungsministeriums der DDR, geleitet von Margot Honecker, produziert. Es wird die ‚richtige‘ Gesinnung vermittelt, und zwar auf allen Kanälen. Die ‚falsche‘ Gesinnung wird hingegen bis zur Besinnungslosigkeit verfolgt, gebrandmarkt und vernichtet. Darauf kann ich verzichten, und ich verzichte jetzt darauf seit etwa 2005. Noch viel schlimmer wurde es ganz offensichtlich seit 2015, dem Jahr, seit dem ich keine einzige Sendung mehr gesehen habe. Ab und an ein Blick in die Fernsehzeitung, Schnipsel im Internet, aber es ist und bleibt ein hoffnungsloser Fall. Fernsehen im 13. Jahr Merkel hat sich endgültig auf das Niveau des Schwarzen Kanals von Karl Eduard von Schnitzler begeben. Wer hätte das 1989 gedacht.

  28. Das glaube ich Ihnen, Herr Herles. Ich kann mich noch an Fernsehen mit Ihnen erinnern.
    Aber dann kann es doch nicht soviele Leute geben, die bei Politiksendungen des ÖRR einfach wegschalten.
    Für Politik schaue ich, was meine Partei macht, worauf ich als Mitglied reichlich Zugriff habe und ansonsten lese ich den Cicero und TE und schaue n-tv und Phoenix.
    Das macht politisch eine ziemliche Bandbreite an Informationen.
    Aber wenn die Quoten für den ÖRR noch stimmen, dann muss man für sich auch realisieren, dass man in der Minderheit ist.
    Sogesehen kann ich gut mit dem Urteil leben, da es die große Mehrheit der Fernsehenden schützt.

  29. So ganz bin ich nicht einverstanden. Selbstverständlich muss auf Quote geachtet werden. Für wen porduziert man, wenn nicht für die Zuschauer? Es gibt schon in den politischen Sendungen zuviel elitären Elfenbeinturm. Das muss man nicht noch weiter ausdehnen.

    Wenn Herles Kultur für spanndend hält, Sport, Krimis(!) & Co. aber nicht, dann muss wohl das Empfinden der vielen anderen verirrt sein…

    Wenn Herles mal konkreter würde (Beispiele?) was er tatsächlich vermisst! Dann könnte man sehen, ob wir nur noch stark kalorienhaltige Fernsehkost konsumieren dürfen, wo man abends nach dem Arbeitstag oder am Wochenende lieber mal die Füße hochlegen und „unkompliziert“ will.

    Was nutzt Kultur, wenn die Leute abschalten? ARD und ZDF sind Sender, die die Massen ausdrücklich erreichen sollen und wollen. Daneben gibt es auch bei dem ÖRR zahlreiche Programmsender für unterschiedliche Ansprüche. Es braucht nur einen Knopfdruck auf der Fernbedienung. Es gibt so vieles, dass man z.B. auf die ZDF-Sender sogar verzichten könnte. Brauchen wir wirklich -zwei- zu finanzierende Senderkomplexe, die sich insgesamt kaum unterscheiden?

    Auch ein Blick in den Rundfunkstaatsvertrag wäre hilfreich. Keineswegs soll das (nur) ein Bildungsfernsehen sein oder eine Art Minimalversorgung. Ganz im Gegenteil. Das Wort Grundversorgung wird meist anders und grob falsch verstanden als es im Vertrag gemeint ist.

    Die Anlehnung der Qualität an die privaten Sender kann man von zwei Seiten sehen: Die Privaten zogen die Qualität nach unten, bekamen dafür aber Zuschauer. Wenn sich die ÖRR dem annähern aber immer ein Quantum besser bleiben, besteht am ehesten die Chance, dass die Zuschauer dann doch öfter das Bessere wählen. Tatsächlich funktioniert es auch. Der Zuschauer lässt sich keine zu großen Sprünge aufzwingen und bleibt dann lieber weg.

    • Also das Wort Grundversorgung ist doch selbst bei allergrößtem Eifer nicht falsch zu verstehen oder interpretierbar. Eine Grundversorgung ist lt. Duden, die Versorgung mit dem Notwendigsten und das ist definitiv nicht das was die
      ÖR betreiben. Hier sehe ich eher eine Rundumversorgung von der Wiege bis zu Bahre, geboren aus der Notwendigkeit die Kontrolle zu behalten.

  30. Hallo Herr Hermes,
    leider werden die „Rotkäppchen“ und die Verantwortlichen des ÖRR Ihren Kommentar nicht lesen – schade, beide könnten einen Informationsgewinn verbuchen. Nur eine kurze Bemerkung zu Römisch 2: Franz Josef Strauß >> eingedeutscht >> Jedermanns Liebling ist jedermanns Depp.
    Mehr sog i ned!

  31. In Zeiten des Internets ist Fernsehen so was von überflüssig. Informationen hole ich mir sowieso aus dem Internet. Und Unterhaltung ebenso.
    Auf Dauer werden die GEZ-Sender genauso staatliche gemästete Drohnen sein (ja man muss es so deutlich sagen) wie die Amts-Kirchen in Deutschland.
    Einfach ein weiterer staatlich alimentierter Beamtenapparat.
    Und irgendwann (das kann noch lange dauern) wird er einfach abgeschafft. Bei den Kirchen wird irgendwann jemand danach fragen, wieso man denen überhaupt staatliche Gelder geben muss. Vielleicht erinnern die sich dann an das früher Armutsideal der Kirchen?

  32. Entweder das Richterkollegium sieht nie fern, zappt auch nicht, oder alle haben einen so niedrigen Anspruch an den ÖR, insbesondere an das Fernsehen, daß sie so eine Urteilsbegründung abliefern. Wenn es eine Frage des kulturellen Anspruchs ist, wirft es ein bedenkliches Licht auf dieses Kollegium oder sie denken viellecht, daß dieses Niveau gut genug sei fürs Volk. Nichts mit Bildungsauftrag, wie denn?!
    Besonders schlimm ist es donnerstags. Da kann man das Zappen nach den Lokalnachrichten einstellen.

  33. Hierzu empfehle ich die Lektüre von Christoph Braunschweig : “ Die demokratische Krankheit . Der fatale Teufelskreis von Politikerversprechen und Wähleranspruch „.
    Der kulturelle Niedergang gefolgt von einem wirtschaftlichen Niedergang ist offenbar unausweichlich.

  34. Zustimmung. Da spricht jemand, der diesen ÖR-Laden von innen kennt. Etwas irritiert hat mich hingegen: „Die Gefallsucht der Quotensüchtigen führt auch zu politischer Anpassung. Die Mehrheit soll weder provoziert, noch verunsichert werden, sondern bestätigt. Wohlfühlfernsehen.“ Der eine Teil der Aussage darin stimmt, klar bestätigt durch den seichten Serien und Kitschfilm-Quatsch. Andererseits ist das ÖR-System eminent politsch, wenn man glaubt, den Erziehungsauftrag wahrnehmen zu müssen. Da werden selbst Erfolgsformate wie z. Bsp. „Wilsberg“ instrumentalisiert. Was früher einfach nur unterhaltsam war, ist jetzt, bei „passender“ Thematik, verschwurbelte Comedy-Tragödie, die natürlich nicht den Spagat zwischen leichter Unterhaltung und politischem Toleranz-Dogma schafft. Man muss sich schon entscheiden, was man will, erziehen oder unterhalten. Seit spätestens 2015 fällt auf, dass solche Erfolgsformate einen eingebauten Antirassissmusfimmel haben, der einem das Vergnügen an der einen oder anderen skurrilen Szene verleidet. Und das ist radikal politisch ! Die 68er-Mentalität geistert mittlerweile durch fast alle Krimi-Formate. Wie sonst erklärt sich die wohlwollende Skizzierung des kiffenden Taxifahrers, der als Vater des Kommissars Thjel im Münsteraner Tatort als feste Größe eingebaut ist ? Immerhin schauen dieses Format, das ja ständig wiederholt wird, auch sehr junge Leute. Die Aussage: Kiffen ist menschlich, harmlos und bewusstseinserweiternd, vor allem, weil ein älterer Herr das als 68er Hippie-Lebensart verkauft. Zahllose andere Beispiele zeigen Akteure mit Migrationshintergrund, vermehrt gerne mit dunkler Hautfarbe, die völlig realitätsfremd ikonisiert werden, sie können nicht Täter sein, sie werden geradezu entmenschlicht, weil man ihnen nicht einmal Normalität gönnt, die nun einmal nicht dem Schwarz-weiß-Schema folgt. Wohlfühlfernsehen darf sein, wenn es um Unterhaltung geht, aber das gibt es schon lange nicht mehr, lässt man sich drauf ein, läuft man ständig Gefahr, einen politischen Giftschrank zu öffnen. Kampagnen wo immer man hinschaut !

  35. Danke Herr Herles für Ihren Kommentar als ehem. ZDF – Mitarbeiter (Insider) über das BGH-Urteil, was die Rundfunkgebührenordnung betrifft!

    Da wurde von den Richtern der wichtige Bildungs- und Informationsauftrag für unsere Bevölkerung als Rechtfertigung dieser Zwangsgebühren angeführt.
    Das hat wohl noch bis in die 1980-er Jahre für das BRD – Fernsehen funktioniert, leider wurde daraus ein Staatsrundfunk bzw. -fernsehen, ähnlich dem DDR-Fernsehen welches wir im Westharz recht gut über Antenne empfangen konnten.
    Diese Klebers, Slomkas und wie sie alle heißen beim ZDF und ARD, betreiben einen „Erziehungsjournalismus“ für den links – grünen – Merkel CDU – Parteienblock.
    Das ist Staatsfernsehen und nichts anderes, diese hochbezahlten Protagonisten in den „öffentlich rechtlichen“ Sendern kann man gut mit Karl-Eduard von Schnitzler (Sudel-Ede) damals im DDR-Fernsehen vergleichen.
    Mein Fernsehkonsum bei den „Qualitätsmedien“ hat sich sehr stark reduziert, mich kot.. die politische Indoktrination nur noch an!
    Das geht bis in die Unterhaltung hinein, z. B. „Tatort in Istanbul“, wie krank ist eigentlich unsere Gesellschaft?
    Ach bin ich über die links – grüne Agitation im Deutschlandfunk in den Bereichen Politik und Kultur nur noch entsetzt.
    Z.B. sagte dort ein junger Mann aus dem grünen Milleu, Seehofer hätte eine Mitschuld an den ertrinkenden Afrikanern auf dem Mittelmeer.
    Scheinbar hat die ARD dazugelernt, was den gestrigen Bericht in der Tagesschau über die Messerattacke im Lübecker Linienbus betrifft.
    Dort wurde von dem Täter als deutschen Staatsbürger mit iranischer oder irakischer Herkunft berichtet. Hingegen berichtete die „Zeit“ nur von einem deutschen Staatsbürger als Täter.
    Wenn es zu einer politischen Wende in Deutschland doch noch kommen sollte, im Sinne einer Politik für das deutsche Volk, dann wird sich Vieles bei den „öffentlich – rechtlichen“ Sendeanstalten ändern müssen und auch realisiert werden.
    Rundfunk und Fernsehen, das die Politik kritisch begleitet und seinem Bildungs- und Informationsanspruch möglichst objektiv gerecht wird, bin ich gern bereit auch mit meinen Gebühren zu unterstützen.

  36. Ja, Herr Herles, da wird nicht einmal versucht, den Eindruck von Rechtsprechung zu erwecken. Ein Büttel im roten Schandgewand trägt nur noch das Herrschaftsnarrativ vor.

  37. Die Quotengläubigkeit der ÖR wären an sich noch nicht einmal das große Problem . Viel schlimmer sind die Ausrichtung des Programms begleitend zur jeweiligen politischen Lage. Waren 2015 Hurrapatrioten am Bahnhof die bestimmenden Bilder und Berichte ,so ändert es sich mit der veränderten Asylpolitik in diesem Jahr . Und wieder wird täglich nur dieses eine Thema durchgekaut . Wieder überschlagen sich die Berichte im ÖR zu den vermeintlichen unrechtmäßigen Abschiebungen .Wieder bekommen nur diejenigen Parteien eine Stimme im ÖR ,die der Kanzelerschaft folgen . Mögen sie auch noch so klein sein .Bloß nicht die größte Oppositionspartei ans Mikrofon lassen . Somit hat Herr Herles mit seinem Artikel völlig recht . Die Meinungsbildung wird in den Parteizentralen der Schwarz-Links-Grünen Truppen beschlossen und zur Vervielfältigung an die Medien weitergegeben . Und dort mit Fleiß und dem Schmalz der Unterwürfigkeit verbreitet .

  38. Alle Sicherungsmechanismen der Demokratie, die das GG vorsieht, sind ausgehebelt. Am Ende wird der Mob toben.

    • Da muss ich Ihnen widersprochen. Ein GG, das sich aushebeln lässt, kann nicht gut sein.

      …im übrigen, hätte hier schon nach der Wiedervereinigung eine neue Verfassung gelten müssen!

    • Dem ersten Satz stimme ich voll zu, dem zweiten nicht. Dem Mob sind die Regierungsform und das Einhalten von Gesetzen völlig egal, solange es ihm wirtschaftlich gut geht.

    • Dass das BVerfG als Sicherung der Demokratie nun deutlich erkennbar ausgefallen ist: Zustimmung – aber nicht als letzte, sondern nur als vorletzte. Denn eine Sicherung gibt es noch: man gründe eine Partei, die die schieflaufenden Dinge (Schuldengemeinschaft, EUdSSR, GEZ-Medien, Einwanderungsbeliebigkeit, Namen tanzen = Bildung, explodierende Kriminalität, Bundestag voller arbeitsscheuer Abnick-Luschen …) anders handhaben würde und bringe sie in ausreichender Menge in den BT.
      Tja – die Partei ist da. Und das Wahlrecht besteht (noch).
      Nun ist es Wählersache.

  39. Was mich am ö-rechtlichen Fernsehen erstaunt ist nicht nur das rapide Absinken des Niveaus auf allen Ebenen. Mich erstaunt vor allem, dass selbst auf den dutzenden Spartenkanälen kaum mal etwas Anspruchsvolles läuft.
    Man kann nun über das Internet schimpfen, wie man möchte, aber z.B. auf Youtube findet man zu allen erdenklichen Themen kostenlos dutzende Kanäle und hunderte Sendungen, die informativ und sauber recherchiert sind und dabei auch noch jeden Geschmack abdecken. Man findet dort Vorträge von Universiätsprofessoren, von hochkarätigen Forschern oder aber auch einfach von Menschen, die einem Hobby begeistert anhängen.

    Was findet man demgegenüber z.B. im ZDF? Viel Sport, Quizsendungen, gern wird auch mal gekocht, Herzschmerzseifenopern, Promi- und Klatschmagazine. Abends gibts dann fünf Minuten Börse und im Anschluss Agitprop, die man frecherweise als Nachrichtensendung ausgibt. Ein bisserl Kultur gibts auch noch („aspekte“), wo man in der letzten Sendung ganz begeistert vom Konzept der „tiny houses“ war – der Großstadtmensch von morgen soll am besten im umgebauten Vogelhäuschen leben. Hält man durch bis Mitternacht wirds jung und modern, wenn bei „heute+“ Millenials aus dem Hipstermilieu die eh schon linksdrehende Berichterstattung endgültig in den Schleudergang schalten.

    Bei der ARD siehts nicht viel besser aus. Da scheint das Programm für eine noch etwas ältere Zielgruppe gemacht, dafür gibts dort mehr Politmagazine, wo Politjournalisten mit Sendungsbewusstsein gern auch mal zetern und geifern, weil das alles noch nicht ganz so läuft, wie sie sich das vorstellen. Es restelt, mikicht und reschket dann sehr…

    • ÖR Fernsehen ist tot. So tot wie damals das DDR TV.

    • .. und die „bebilderten Radiosendungen“ werden immer mehr! Ohne Anspruch und ohne Niveau.

  40. „GEZ-Urteil: Verfassungsrichter und Urheber des Rundfunkbeitrags sind Brüder“
    Wird natürlich keine Rolle gespielt haben.
    Quelle WWW 🙂

    • Wollen Sie damit auch nur andeutungsweise darauf hinweisen, dass die BRD sowas wie eine Bananenrepublik ist?

    • Nennt man diesen Zustand nicht freiheitlich-demokratische Grundordnung?

  41. Nicht zu Vergessen das das Urteil vom Richter auf ein Gutachten des Bruders beruht. Unfassbar was hier noch abgeht.

    • In jedem anderen Fall, ein missliebigerer, wäre dieser Fakt das erste gewesen, auf das Kleber hingewiesen hätte.

  42. Vielleicht hat die Gefallsucht ja auch beim BVerfG die Kontrolle bei der Urteilsbegründung übernommen.

  43. Schön beschrieben. Wie in allen anderen Bereichen herrschen auch hier nur Chaos und Beliebigkeit. Die enorm biegsame Rechtsprechung bestätigt die lieb gewonnenen Verfahrensweisen.

    Auf das ganze Land übertragen, kann man Deutschland nun einen neuen Slogan schenken: „50 Schatten von Grau“.

    Lichter gibt es hier (mit wenigen Ausnahmen) nicht mehr.

  44. Jeder sollte seinen Beitrag dazu leisten das Web besser zu machen, so das das ÖR im Vergleich dann so attraktiv ist wie Frankensteins hässliche Schwester. Vergessen wir eines nicht, man kann viel simulieren, aber den „Spirit“ kann man nicht simulieren. Junk food bleibt junk food, auch in einer hübschen Verpackung.

    • Da sehe ich den Hauptkonkurrenten zum ÖRR, das Web, weshalb auch nicht der entscheidende Punkt wäre, dass der ÖRR besser werden müßte, sondern welche Bedeutung diesen neuen Konsumenten zukommt, zumal, wenn sie sich durch den ÖRR nicht angesprochen fühlen.

  45. Welche Art Rechtsprechung ist schon von einem Gericht zu erwarten, das sich aus ehemaligen Spitzenfunktionären der etablierten Parteien zusammen setzt?

    • Ja , und einer der Nachrücker im Bundsverfassungsgericht ist CDU – Bundestagsabgeordneter .
      Man macht sich nicht einmal die Mühe das zu verschweigen .

  46. Der unbedingte und zwanghafte Wille sich als Teil der Masse zu begreifen ist krankhaft, die Diagnose lautet: Normopathie.

  47. Wie darf ein Bruder
    über ein Werk des Bruders
    als Richter urteilen?

    • Nun, also sollten die Klaeger unbedingt dieses Urteil anfechten wegen Befangenheit des Richters. Tun sie das nicht oder wird diese Anfechtung bzw ein Neuprozess nicht zugelassen, ist dies der endgueltige Beweis, dass in der BRD die ‚Rechtssprechung‘ , ganz unabhaengig von der Weisungsabhaengigkeit der Staatsanwaelte, eine gekaufte ist.

      • Wer mit offenen Augen durch Deutschland geht und Ohren hat um zu hören, hat Beweise genug. Er muss als Wähler nur noch entsprechend handeln.

  48. Wenn ich das Urteil richtig verstanden habe gibt es zwei Realitäten. Einmal die Reale und einmal die imitierte Realität und diese muss nicht mit der ersteren übereinstimmen bildet aber das Stimmungsbild des Bürgers ab. Dieser ist gar nicht fähig die reale Realität zu begreifen und läßt sich mehr von Gefühlen leiten und daran orientieren sich die ÖRR. Woher die Richter die Chuzpe nehmen mit der sie den Sendebrei von ARD/ZDF einem halbwegs intellegenten Menschen als Qualitätsprodukt zu verkaufen ist an Frechheit kaum zu überbieten. Ein Blick in eine TV Zeitschrift löst bei mir ein Brrrrrr Gefühl aus und ich schaue schnell weiter. Wenn der Herr Herles meint, das einzig Gute an den ÖRR ist, dass sie nicht so grauenhaft sind wie die Privaten zeigt das nur, er kommt auf seiner Fersehbedienung max. bis Arte. Das Angebot ist riesig und ich brauch die ÖRR nicht. Was die Nachrichten betrifft, die ja so toll recherchiert und journalistisch Hochwertig sein sollen wie uns der Klebermeister dauernd erzählt, ist eine glatte Lüge. Wenn ich auf Kabel eins um 15:45 Uhr die Nachrichten schaue ist das auch nicht anders als Abends bei der ARD. Die selben Lobhudeleien auf Merkel und die Bagage in Berlin deshalb informiere ich mich nur noch im Net querbeet da kann ich mir meine Meinung bilden ohne sie vorgekaut zu bekommen.
    Sie sagen, wenn es die ÖRR nicht gäbe müßte man sie erfinden. Ich will den ÖRR gar nicht ihre Daseinberechtigung absprechen aber so wie jetzt sind geht es nicht weiter. Der Vorschläge, wie man die ÖRR reformieren könnte, gibt es viele aber eines beinhalten alle: Die ÖRR gehören gewaltig geschrumpft! Ich muss nicht für jeden Kleingartenverein einen eigenen Spartensender haben und finanzieren. Übers Geld rede ich besser gar nicht denn ich habe gerade gegessen.

  49. Wie Recht Sie haben Herr Herles, die Öffentlich Rechtlichen sind wirklich zu einer Aktuellen Kamera 2.0 verkommen, wo Sonnenkönigin Merkel hofiert wird, und nur die kleinste Kritik im Keim erstickt wird, weswegen auch kaum AFD Leute in die Politik Talkshows eingeladen werden, obwohl die Oppositionsführer sind !! Und wenn die mal da sind, als Verschwörer und rechte Populisten diffamiert, Dafür werden die Grünen hofiert, als wären die die wahre Oppositionspartei.
    Auch neulich der Unions Streit, das Seehofer Bashing geht bis jetzt unvermindert weiter, während die schwerst angeschossene Kanzlerin null Kritik bekommt, und dafür jeden Monat 17,50 € bezahlen??
    Mich würde brennend interessieren, ob es wirklich war ist, das die meisten Journalisten alle Grün wählen, wenn ja wäre das ein Skandal, ein Journalist soll unabhängig seine Arbeit tun, Österreich tut ja gerade wieder was richtiges in genau die richtige Richtung, mit der ORF Vorgabe an die Journalisten.

  50. Herr Herles, in dem ein oder anderen muss ich widersprechen. Zunaechst Ihre Behauptung: „,Mit dem Zweiten sieht man nicht besser als mit dem Ersten, nur besser als mit gar keinem.“ Mit gar keinem sieht man WEIT besser als mit irgendeinem dieser Gehirnwaschsender!
    Zum anderen halte ich das, was Sie Gefallsucht und Unterhaltung nennen fuer WEIT gefaehrlicher und perfider als Sie. Eben, weil die Sender und Moderatoren und Showmaster mit ‚Nachrichten‘, Quizshows, seichten Unterhaltungsfilmchen und -serien das nicht vornehmlich machen, um sich den Privatsendern anzupassen, wie sie schrieben, sondern um genuegend Leute bloed zu halten.

    • Es muss in einer dieser Gruseldarstellungen nur ganz entfernt das Thema auf Trump kommen, schon beginnt der Wettkampf um die dümmste Bemerkung über den amerikanischen Präsidenten. Wer die absolut geistloseste Bermerung von sich gibt hat gewonnen. Am Ende dann allgemeines Gekicher, geistloser und peinlicher geht es nicht mehr. Sog Künstler bilden hierbei eine Eliteeinheit der Hirnlosen.

  51. ……..well done, mr. herl es! was gesehen wird, ist tittytainm ent, sonst nichts!

    • Wenn’s denn noch ‚tittytainment‘ gäbe 😉

  52. Grandioser, zu recht ungnädiger Artikel ! Vor allem der Ausblick was die Öffentlichen tatsächlich bewirken könnten, würden sie nicht vom Herdentrieb des Mittelmaßes zum drögen Quoten Einheitsmatsch und zur Selbstbeweihräucherungsmaschinerie verwurstet werden.

  53. Applaus, Herr Herles. Unterschreibe jedes Wort. Wie werden wir das „Staatsfernsehen“ nun wieder los, und wie setzen wir die Abschaffung des Zwangs-Aderlasses dafür ins Werk ?

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