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Dem Woken den Fehdehandschuh hingeworfen

Don’t fight an old man – jedenfalls nicht John Cleese

29.08.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
Mit dem falschen Achtzigjährigen angelegt … John Cleese wütet demnächst gegen die absurde „cancel culture, woke -und political correctness“ auf Channel 4.

Die Daily Mail berichtet: Der britische Schauspieler John Cleese, 81, werde sich in seiner neuen Channel-4-Serie „John Cleese: Cancel me“, die Ende 2021 erstmals ausgestrahlt werden soll, der „woke“ Generation widmen, die seiner Meinung nach versucht, die Regeln des Fernsehens neu zu schreiben. Der Komiker und Autor werde sich darin der Frage stellen, ob es möglich ist, heutzutage eine gute Komödie zu machen, ohne irgendjemanden zu beleidigen.

John Cleese, vielen als Hauptdarsteller in den Comedy-Klassikern „Fawlty Towers“, „Monty Python’s Flying Circus“ oder Filmen wie „Ein Fisch namens Wanda“ bekannt, werde sich „in das Minenfeld der Cancel Culture begeben, um herauszufinden, warum eine neue ‚woke‘-Generation versuche, die Regeln darüber neu zu schreiben, was gesagt werden darf und was nicht.“

Er werde dabei bekannte Persönlichkeiten treffen, die sich im Fadenkreuz der „cancel culture“ befunden haben, und er wird berichten, wie diese mit der Verwicklung in diese öffentlich geführten Skandaldebatten umgegangen sind.

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Cleese hatte erst kürzlich die „erstickende“ Wirkung der sog. „politischen Korrektheit“ beklagt, und dass er das Gefühl habe, es gebe den „woken“ Witz gar nicht. Seine neue Serie folgt auf seine Auseinandersetzung mit der BBC, deren Kanal UKTV eine Episode von Fawlty Towers wegen „rassistischer Beleidigungen“ und „veralteter Sprache“ vorübergehend aus dem Programm entfernt hatte.

In Bezug auf seine neue Serie gab Cleese an, sich darauf zu freuen, „vor der Kamera alle Aspekte der sogenannten Political Correctness kennenlernen zu können … es gibt so vieles, was ich wirklich nicht verstehe, zum Beispiel, wie sich die tadellose Idee vom ‚Lasst uns alle nett zu den Menschen sein‘ in einigen Fällen ad absurdum entwickelt hat … ich möchte die verschiedenen Argumente beleuchten, damit die Leute sich klar darüber werden können, womit sie einverstanden sind, womit nicht und worüber sie sich noch nicht entscheiden können.“

Eine Reihe von TV-Sendungen hatten bereits Szenen oder ganze Episoden wegen rassistischer oder sexistischer Kommentare entfernt, während andere auch wegen der Verwendung des sog. „ Blackfacing“ überarbeitet worden seien. Filme wie „Vom Winde verweht“, „Flash Gordon“ und die animierte Version von Disney’s „Dumbo“ seien z.B. von Sky Cinema mit Warnhinweisen versehen worden, die den Zuschauern darauf hinweist, dass die Filme „veraltete Einstellungen, Sprache und kulturelle Darstellungen enthalten, die Anstoß erregen können“.

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Während eines Auftritts bei BBC Radio 4’s Today sprach John Cleese über politische Korrektheit und sagte: „Dieses PC-Zeug hat als ganz gute Idee angefangen, nämlich ‚Lass uns nicht gemein zu den Leuten sein‘, und da ich bin trotz meines Alters dafür… das Wichtigste ist, zu versuchen, immer freundlich zu sein, aber das wird dann zu einer Art Kult gegenüber den übersensibelsten Menschen in einer Kultur… denen, die sich am leichtesten aufregen… ich denke nicht, dass wir eine Gesellschaft anhand der Empfindungen der am leichtesten zu verstörenden Menschen organisieren sollten, denn dann hat man eine sehr neurotische Gesellschaft…. wenn man sich unter dem Gesichtspunkt der Kreativität ständig überlegen muss, welche Wörter man verwenden kann und welche nicht, dann wird die Kreativität erstickt.“
„Die Hauptsache ist zu erkennen, dass Wörter von ihrem Kontext abhängen. Sehr einfach gestrickte Menschen denken, dass ein Wort ein Wort ist, aber das ist es nicht“, fuhr er fort.

Weiter wird der Schauspieler mit der Twitter-Bemerkung zitiert, dass „die BBC jetzt von einer Mischung aus Marketingleuten und kleinen Bürokraten geleitet wird……früher gab es viele Leute, die tatsächlich Programme gemacht hatten. Nicht mehr…. die Entscheidungen der BBC werden also von Personen getroffen, deren Hauptsorge der Verlust ihres Arbeitsplatzes ist. Deshalb sind sie so feige, Rückgratlos und verachtenswert. Punkt.“

Und der Express berichtet über einen weiteren Twitter-Zwischenfall Cleeses. Im April hatte er bereits Schlagzeilen mit einem Tweet gemacht, den er offenbar als Antwort auf einen wortreichen Post von Hank Azara verfasst hatte, der sich zuvor bei „allen Indischstämmigen Menschen im Land“ dafür entschuldigt hatte, wie er die Figur des Apu bei den „Simpsons“ mit einem entschieden indischem Akzent gesprochen hatte.

John Cleese: „Da ich mich nicht von Hank Azaria abhängen lassen möchte, möchte ich mich im Namen von Monty Python für all die vielen Sketche entschuldigen, die wir gemacht haben, um uns über weiße Engländer lustig zu machen. Es tut uns Leid, wenn wir irgendwelche Nöte ausgelöst haben sollten“.

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48 Kommentare

  1. Das Ganze hat mit Übersensibilität weniger zu tun als mit handfestem Kulturmarxismus, aber das zu sagen traut sich nicht einmal ein John Cleese fürchte ich!

  2. Rücksicht, Sensibilität, solidarisches Miteinander- alles hohle Worte von Cleveren oder Doofen – jedenfalls immer für Doofe. Es gibt nur Interessen und gegenseitigen Interessenausgleich. Der bevorstehende Bahn-Langzeitstreik führt es uns wieder in praxi vor Augen.

  3. John Cleese, wunderbar, das wird sicher eine interessante Sendung!

    Und nein, bei PC geht es gerade nicht um die „übersensibelsten Menschen“, denn diese wollen einfach Anstand, Respekt, Freundlichkeit, Augenhöhe – von Herz zu Herz, von Mensch zu Mensch.

    PC ist reine Kopfsache, eine Ideologie, da sind Agitatoren am Werk. Um den einzelnen Menschen geht es dabei doch gar nicht. Nur um Gruppen. Und dann kommt über Gruppendruck und Gruppendynamik das Ganze in Fahrt. Das Ergebnis ist letztlich unmenschlich!

  4. Ich bin erstaunt das noch „Ein Herz und eine Seele“ gesendet wird. Da würden auch keine Warnhinweise helfen. Heute würde kein Regisseur sich trauen das so zu drehen und selbst wenn würde er keinen Sender finden der das senden würde.
    Die Frage ist nicht wieso man früher anders gesprochen hat, sondern wie es so weit kommen konnte das Sprachfaschisten darüber bestimmen was gesagt werden darf und was nicht.
    In meiner Kindheit hat man sehr viele Begriffe aus dem jiddischen verwendet aber wegen dem Hochdeutsch Zwang merkt man erst Jahrzehnte später wie die Sprache verkümmert ist. Als Stippcke war eenem dit ejal aba als een Berlina muss man och ma uffmucken. Dit is mir eben nich Schnuppe, wa. Bevor ick ins sabbeln komme, vajisset ick vafatz mir und futter erst ma nee Järtnerwurscht. Warnhatatach. Tschüssikowski.

  5. John Cleese! Man würde sich wünschen, dass er 1000 junge Clone gebiert, die wieder für mehr Lockerheit und Selbstironie im Umgang sorgen.
    Die Deutschen Sozialisten sind absolute Spaßbremsen. Das politische Kabarett ist tot, weil die Kabarettisten sich selbst politische Korrektheit verordnet haben. Diese DDR-StaSi-IMs in spe sind traurige Gestalten.

  6. Ich hätte es ja zu gerne gesehen, wenn Akif Pirrinci ein generationenüberdauerndes Bestsellerdrama geschrieben hätte über die zeitgenössische deutsche Berufspolitikerkaste, im Stil von Moliėre, damit diese Falschmünzer den kommenden Generationen stets lebhaft vor Augen geführt werden.
    Da kämen die sozialistischen Altparteienfunktionäre mal so richtig zur Geltung, wie sie für völlig Fremde scheinheilig Humanität und Hilfe (=Geld) von anderen einfordern, ohne selbst etwas zu geben.

  7. John Cleese würde das derzeitige Bundeskabinett, bzw. Kanzlerin-/Amt beestimmt perfekt als Ministry of Silly Walks darstellen.
    Btw. gibt es was neues von Tracy Ullman, mit ihrer gexxxx Darstellung der Chancelorette?
    Vielleicht täten sich die beiden zusammen?

  8. Die Ideologisierung und Reglementierung der Sprache war schon immer ein Projekt von Diktaturen. Die Zweiteilung des sprachlichen Ausdrucks in das, was man öffentlich noch sagen darf und das was man unter vier Augen noch ausdrücken kann, ist letztlich schon immer in irgendeiner Form da gewesen. Es gibt immer den privaten Sprachgebrauch, der sich letztlich jeder Zensur entzieht und es gibt den öffentlichen Sprachgebrauch, bei dem man aufpasst, welche Worte man wählt. Gefährlich wird es dann, wenn man im privaten Bereich sich nicht mehr traut, offen zu reden, weil man Streit, Abbruch persönlicher Beziehungen, Desavouierung oder Denunziation befürchten muss. Wenn wir bemerken, dass wir auch bei privaten Unterhaltungen, die Schere im Kopf haben, dann ist der Sieg der geistigen Diktatur so gut wie sicher. Jeder sollte sich selbst fragen, wie weit wir schon sind.

  9. Die Political Corectness ist der Tod der Ehrlichkeit.

  10. Ich lese regelmäßig die britische Presse und bin von Jahr zu Jahr erstaunter darüber was sich dort abspielt. Die sind ja jenseits des Teiches noch bekloppter als bei uns. Kaum zu glauben und natürlich auch kein Trost …

  11. John Cleese hat Witz und Mut. Mit über 80. Das ist sympathisch. Ich würde ihn sofort einbürgern und zum Bundeskanzler machen, falls er sich dafür hergäbe. Er ist deutlich intelligenter als sämtliche Kandidaten und wahrscheinlich auch wesentlich kompetenter.
    Im Übrigen sind die Sprach-Zensoren intellektuelle Bullies. Sie schüchtern gern ein. Dem Lynch-Mob geht es um MACHT. Freiwillig hört er nicht auf, also muss man ihm entgegen treten und ihn mit seinen Waffen schlagen.
    Das zwingt auf sein Level. Man muss so polemisch und ‚toxisch‘ reden wie gegenderte Zombies. Kommen sexistische Einlagen über alte, weiße Heteros, kontert man mit dem Bedauern, leider keine Staatsfunklesbe zu sein, die sich mit Klimamädchen übers Klimakterium hinweg tröstet, weil irgendwer ja die Knete dafür ranschaffen muss, dass die Schabracke und der Käfer turteln können. Leider besitzt man auch nicht das vorschriftsmäßige Melaningrau von Lori Breed. Die Brüterin ist Chicagos erster lesbischer Bürgermeister und sorgt für eine atsronomische Konjunktur von Mordopfern dort, überwiegend schwarze Opfer, nebenbei, was fast, aber nicht ganz an die gewissensfreie Leichtfertigkeit der Dauerkanzlerin heranreicht, die laufend frische Vergewaltiger aus der Fremde herankarrt und zu dem Zweck auch schon eben den ersten deutschen Krieg nach 1945 verliert. Über die erotischen Vorlieben der Dame habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Amtlich ist, sie mag keine klugen Männer und hält nichts von kritischen Journalisten. Insofern verbindet sie und Lori Breed eine Menge.
    Die Beispiele, die mir einfallen, sind alle nicht sonderlich witzig, aber aus dem Leben gegriffen. Doch bei Gedankenpolizisten gilt die alte Schulhofregel: Die Bullies sind feige. Sie greifen gern Schwächere an. Sie können gut austeilen, aber stecken nicht gut ein. Stellt man sich ihnen und schlägt zurück, fangen sie bald an zu winseln.

  12. Was mich stört ist lediglich, dass „alte weisse Männer“ immer erst „weiss und alt“ werden müssen, BEVOR sie sich äussern!
    MEHR ist zur Einlassung eines von mir bislang sehr geachteten Schauspielers nicht zu sagen!
    Immerhin war er ja in der Lage (und darf sich heute immer noch darin befinden!), sich finanziell solche Äusserungen LEISTEN zu können…!

    • John Cleese hält seit Jahrzehnten nicht damit hinter dem Berg zurück, dass er ein wertkonservativer Mensch ist. Ihr Vorwurf trifft auf zahlreiche „alte, weiße“ Männer zu, jedoch nicht auf den großartigen Reg aus „Das Leben des Brian“!

  13. Ein winziger Hoffnungsschimmer, den eine wahre comedy-Größe wie John Cleese hier verbreitet. Wollte Boris Johnson die links abgedriftete BBC nicht ohnehin an die Kandarre nehmen.
    Woke, cancel culture, PC, BLM, POC, Gender… diese ganzen Anglizismen stehen für einen zur Gesinnungsdiktatur verkommenen Irrsinn, den winzige Minderheiten in ihren abgeschiedenen, wohlversorgten Blasen zumeist amerikanischer Universitäten ausgebrütet haben.
    Wer weiß, da Deutschland ja immer die Trends, die aus GB oder USA kommen, früher oder später übernimmt, findet sich vielleicht irgendwann auch hier ein Nachahmer. Obwohl mir da offengestanden gerade niemand einfällt, der diese Stelle einnehmen könnte.

    • „Deutschland“ können Sie vergessen, denn es gibt kein „Deutschland“ mehr!
      Wie kann ergo ein „Deutschland“ etwas als Trend gut finden, wenn „DEUTSCHLAND“ keinem „Trend“ folgt?
      Es gilt daher, sich wieder mit dem Leben zu versöhnen!
      Aber wie soll das funktionieren, wenn die Menschheit dazu gar keinen GRUND empfindet?
      Nun, das mag daran liegen, dass „die Deutschen“ zu tode indoktriniert wurden, da sie eine „Schuld“ in sich tragen.
      Alles andere, was uns allen daher demnächst blüt, wollen Sie deshalb allen Einwandernden überlassen.
      Die sind sich zwar kaum einer Verantwortung bewusst, aber wenigstens unterscheiden SIE und ICH uns von denen, denn „nach uns die Sintflut“ haben wir LÄNGST hinter uns…

  14. Sinn für guten Witz und schwarzen (ups!) Humor ist eine Frage der Intelligenz und der menschlichen Reife.

    Deswegen findet die Woke-Generation maximal noch umgedichtete Kinderlieder von Böhmermann & Co lustig. Infantil eben nicht nur in der Weltanschauung und Selbstreflektion, sondern logischerweise auch im Humor.

  15. Don’t fight an old man“:
    Ich weiß noch, wie Dieter Hildebrandt einige Jahre vor seinem Tod sagte, dass „alte Männer gefährlich sind, weil sie nichts mehr zu verlieren haben“. Jetzt ist er tot und ob er man Ende noch gefährlich war?
    Auch John Cleese ist alles andere als gefährlich. Die Show könnte unterhaltsam sein. Das ist es aber auch.
    Selbst Dirty Harry Harald Schmidt merkt man an, wie er sich heute als alter weißer Mann windet, die richtige Mischung zu finden. (Nicht zu sehr politisch korrekt anecken, aber auch nicht zuuuu langweilig sein.)
    Alte weiße Männer, die reich sind, können es sich im privaten Umfeld noch etwas schön einrichten, bevor es vorbei ist. Alte weiße Männer, die arm sind, können das auch mit weniger Mittel versuchen.
    Das war es aber auch.
    Alte weiße Männer haben genau diese woke Welt auch mitgeschaffen, die sie jetzt beklagen.

    • „Selbst Dirty Harry Harald Schmidt merkt man an, wie er sich heute als alter weißer Mann windet, die richtige Mischung zu finden.“
      Eine Schande, wenn man bedenkt, daß Schmidt längst ausgesorgt hat und m.W. auch nicht mehr viel im Medienrummel zu verlieren hat.

      • Aber nur reich sein, scheint auch nicht abendfüllend zu sein. Selbst Weltreisen werden irgendwann langweilig. Sieht man an verschiedenen „Promis“, die alle schon mehr als ausgesorgt haben, aber trotzdem nicht von der Bühne oder dem Fernsehen lassen können.

    • »Alte weiße Männer haben genau diese woke Welt auch mitgeschaffen, die sie jetzt beklagen.«
      Nö, dem muss auf das schärfste widersprechen. Ich hab‘ mir NIE darüber Gedanken gemacht, Regeln für eine woke Welt zu erfinden. Eher das Gegenteil ist der Fall.

      • Im Grunde gibt es spätestens seit 1968 eine stetige Linksverschiebung in der BRD, vermutlich im gesamten Westen. Ich bin z.B. in den 1980iger Jahren aufgewachsen. Da war für mich Jugendlicher vieles „normal“, was 20 Jahre vorher als linksextrem galt. (Im Grunde erfuhr ich diese Prägung durch die Schule, die Medien und indirekt die Freunde.) Heute wachsen Jugendliche damit auf, dass woke „normal“ ist. Dass Weiße Schuld an allem sind. Dass wir das Klima retten müssen. Und vieles mehr …
        Erst seitdem mit der „Eurorettung“ mir etwas persönlich gegen den Strich ging, habe ich mich durch alternative Medien informiert. Seitdem bin ich „rechts woke“, also aufgewacht. Und erkenne, wie schon in meiner Jugend entsprechend „geframt“ wurde. Wie schon in meiner Jugend Tagesschau und Co eine entsprechende Blase für alle schufen.

      • Ich war mit 20 schon ein Faschist, das war 1967. Ich selbst hab‘ das nie so empfunden, es wurde mir aber so nachgesagt. Und zwar immer dann, wenn eine Gruppe aus dem Freundeskreis meiner Freundin anwesend war. Ich selbst war erklärter Anti-Nazi, auch um eigene Aufklärung bemüht, was es mit dem Geschehen in Deutschland von 1930 bis 1945 auf sich hatte. Also alles andere als ein Faschist. Ich konnte auch die Gestik der oben genannten Gruppe nie verstehen, eine Gruppe, die aus dem westdeutschen Milieu nach Berlin emigriert war, zwecks Studium angeblich, ohne aber eine spätere Erwerbstätigkeit als konkretes Ziel ins Auge zu fassen. In dieser Gruppe galt es als chic, ein solches Ziel über einen Zeitraum von mindesten 2 Jahren nach dem Abschluss diffus zu verklausulieren. Ich war halt als konservativ abgestempelt, ich empfand mich aber trotzdem eher progressiv. Meine Freundin wurde meine Frau später wurden wir geschieden, ich hab‘ den Zwiespalt, den meine Frau in der Zeit unseres Zusammenseins gelebt haben muss, nie verstanden, denn ich hatte mich von dieser Gruppe distanziert, das waren keine sozialen Leute, das waren Asoziale.
        Das Bild wiederholt sich heute wieder. Nennt sich Grün oder sozialdemokratisch. Man lebt auf Kosten von Leuten, deren Lebensverhältnisse angeblich verbessert werden soll und verurteilt diese gleichzeitig verächtlich als Nazis und Faschisten. Kann man aber auch als Berufspolitikertum bezeichnen.

  16. Er ist und bleibt ein brillanter Geist. Und es ist erstaunlich, wie wenig Worte er braucht, um das Absurde herauszuarbeiten. Früher hat er dafür oft eine Fiktion benötigt; heute braucht er nur noch die Gegenwart zu beschreiben.

  17. „…und dass er das Gefühl habe, es gebe den „woken“ Witz gar nicht.“

    Den Witz gibt es wirklich nicht. Es gibt nur die kafkaeske Absurdität des Woken und das tragikkomische Gebaren der Protagonisten.

    Hoch lebe aber Sir John Cleese, ein Fels in der Brandung! Er bleibt, wer und was er immer war! Einer der letzten durch und durch britischen Gentlemen!

  18. Ich wünsche John Cleese viel Glück und starke Nerven.
    Bei uns hätte vermutlich Loriot diesen so wichtigen „Job“ übernommen und mit Bravour erledigt. Leider ist der jedoch zu früh (2011) verstorben. Oder besser anders gesagt: er hat sich gerade noch rechtzeitig verabschiedet – bevor dieser ganze correctness-cancel-gender-Irrsinn so richtig (und scheinbar unaufhaltsam) Fahrt aufgenommen hat…

  19. WOKE = HÄSSLICHKEIT, ABSCHEULICHKEIT, NIEDERTRACHT, RÜCKABWICKLUNG MENSCHLICHER EVOLUTION, PARANOIA, PSEUDOHUMANITÄR, MENSCHENFEINDLICHKEIT, SATANISCH, HEUCHELEI, UNTERTANENMENTALITÄT, GESELLSCHAFTSZERSETZEND, TOLLWÜTIG, GEGEN DIE NATUR

  20. In Westen wächst eine arme, humorlose, ideologische Generation, die keine Freude an nichts verspüren mag, ausser Neid und Missgunst, das wird noch zu mehr Frustration führen, bis zu starke Gewaltberreitschaft.Da freut man sich, alt zu sein, dass man noch die guten, alte Zeiten erleben dürfte.

    • Es gibt den jüdischen Witz (sehr akzentuiert!), es gibt den Britischen Humor (sehr schwarz!) und es gibt den Deutschen Witz (meistens sehr herabwürdigend und bissig!).
      Aber was allen Humor zusammen fasst ist, dass er die Leute (mit Intellekt!) zunächst zum Lachen bringt und dann zum Nachdenken…
      Ganz sicher aber haben die Leute noch Lust darauf zu lachen, aber sie sind leider zunehmend DENKFAUL, respektive „arbeitsscheu“ geworden, bzw. dazu DEGRADIERT worden!
      Fragen Sie also einfach mal einen deutschen Jugendlichen, ob er Ihnen einen Witz erzählen kann…
      Und dann fragen Sie ihn nach seiner Zukunftsperspektive.
      Spätestens DANN werden Sie lachen; oder auch weinen…
      Dass das LACHEN aber Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bedeutet, geht den meisten Menschen heute ab.
      Sie “freuen” sich maximal, oder finden etwas schön…

      Dass ich mich ergo darauf freuen soll, bereits alt zu sein und nur deshalb Humor zu verstehen habe, kränkt mich etwas, denn ich weiss sehr genau, wann ich welchen Witz erzähle!
 Ihnen dennoch einen schönen Sonntag, denn das mit der Gewaltbereitschaft haben Sie im Kontext sehr gut erwähnt!

      Allein: die von ihnen erwähnte Gewaltbereitschaft scheint eher einem Selbstmord nahe zu kommen, als eine gewalt, die den Witz wieder zulassen zu wollen 😉

  21. Mhh, es gibt sie also doch noch, Menschen und Persönlichkeiten mit Hirn, Verstand und Normalität -Menschen wie ein John Cleese!

    Mit Blick auf die Zukunft darf Hoffnung geschöpft werden…..

  22. Da hat er sicher Recht. Die ganze „Woke Generation“ kommt mir in der Ideologie (und der erwarteten Dauerhaftigkeit) dem Maoismus ähnlich vor.
    Mao in Peking hatte seine Revolutionären Garden genauso auf Familien gehetzt, wie auf Abweichler in den eigenen Reihen.
    Die gesamte Kultur des Abstrafens und der Selbstbezichtigungen und Selbstentschuldigungen haben wir jetzt wieder in Form der vor etwa 20 Jahren in den USA los getretenen Bewegung wider der althergebrachten Wortbezeichnungen, Denkmäler, und klassischen Kultur.
    Das Dumme ist nur, dass die europäischen Nachäffer meist nicht wissen, dass diese Bewegung weder modern noch neu ist.

  23. Natuerlich bin ich inhaltlich gesehen seiner Meinung. Was er vorhat, wird aber so nicht passieren. Es gibt kein Zurueckdrehen der PC in einer Art, in der die vorherige Welt an Humor wieder da waere. Die Paste geht nicht wieder zurueck in die Tube.
    Wir werden wohl alle durch die Jakobinerzeit durchgehen und erst wenn das ganze Traenental wirtschaftlich, politisch, kulturell und ueberhaupt in allen (dieses sich ueberall Durchziehende ist das Gefaehrliche dieser Zeit) Facetten menschlichen Daseins durchschritten ist, dann geht es mit der Intelligenz und der Freude wieder aufwaerts. Das wird aber dann u.v.a. Dingen auch eine andere Sprache sein. Hoffen wir, dass es nicht so lange dauert, wie es jetzt aussieht.

    • Der Ostblock brach auch erst zusammen, als er wirtschaftlich komplett am Ende war. Und dann brach auch nicht das Paradies aus. Sondern die nackte Armut blieb erstmal. Erst nach Jahren/Jahrzehnten konnte man sich wieder hocharbeiten.

  24. „Das Leben des Brian“ zeichnet die bizarre Welt von Idioten. Darüber wurde frühherzhaft gelacht – außer vielleicht von den Idioten selbst. Heute ist die Welt der Idioten Realität geworden. Wie konnte es nur so weit kommen? Ist es eine Frage ihrer Anzahl? Ist Idiotie ansteckend wie Corona? Ist Idiotie womöglich das eigentliche, bisher quasi unentdeckte, echt gefährliche Virus? Sollten Drosten & Co. auf Idiotie umschulen oder sind sie schon selbst davon befallen?

    • „Wenn der Klügere immer nachgibt, ist er irgendwann der Dumme“. Das heutige Dilemma kurz und knapp erklärt. Ich glaube, M. von Ebner-Eschenbach hat es gesagt; im Gegensatz zu den heutigen größenwahnsinnigen Quotenlieseln eine wirklich kluge Frau.

    • Die Verblödung der Menschheit, besonders der westlichen Kultur, schreitet unaufhaltsam voran. Viele verstehen die Gags die Monty Phyton in ihren Filmen und Serien gemacht haben gar nicht mehr, sie interpretieren die ganz anders als sie gemeint sind. Sie sind darauf konditioniert sich beleidigt zu fühlen, daß ihre Gefühle verletzt werden, das wird ihnen eingeredet! Serien wie Little Britain sind heute geächtet dabei triefen die vor schwarzem, darf man das noch sagen, Humor im wahrsten Sinne des Wortes. Was bleibt? Ich für meinen Teil sammle alles was als moralisch anstößig bezeichnet wird, wo die armen armen Gutmenschen getriggert werden. Hab schon einiges beisammen und es wird immer mehr. Letzte Woche lief auf einem privaten Sender der Film: Idiocracy, den hatte ich in der englischen Originalversion aber auf Deutsch auch nicht schlecht. Die verblödete Menschheit im Jahr 2550, ich glaube das werden wir locker unterbieten, vielleicht schon 2100? Wer weiß das schon. Ich hoffe, ich werde die Sendungen mit John Cleese irgendwo im Net auftreiben denn den Spaß möchte ich mir nicht entgehen lassen.

  25. „Entscheidungen der BBC werden also von Personen getroffen, deren Hauptsorge der Verlust ihres Arbeitsplatzes ist. Deshalb sind sie so feige, rückgratlos und verachtenswert.“

    Das trifft auch auf unsere Politiker hierzulande voll zu.

  26. „Das Leben des Brian“ nicht zu vergessen. Der Film konnte zunächst nur in US/ NY uraufgeführt werden, aufgrund verfassungsrechtlich garantierter Meinungsfreiheit. Im Ursprungsland UK standen Buch und Film unter Blasphemieverbot.
    Die „Cancel culture“ argumentiert auf ähnliche Weise mit Gotteslästerlichkeit, nur, dass sie selbst die Gebote festschreiben, nicht Gott.
    Brian, der ja versehentlich für den Messias gehalten wird, spricht im Film die Kernbotschaft: „Ihr sollt niemandem folgen. Ihr sollt selbständig denken“ Sinngemäß, haut ab und lasst mich in Ruhe. Wie wir wissen, es half ihm nichts …
    John Cleese gehört zu den letzten Verteidigern der freien Rede
    ❤️❤️❤️

    • Nicht zu vergessen, daß George Harrson den Film finanziert hatte, nachdem die ursprüngliche Produktionsfirma abgesprungen war:“I just wanted to see the movie.“

  27. Diesem Woke-Wahnsinn muss ebenfalls entschieden entgegen getreten werden!

  28. Was bin ich froh in den 80er und 90er Jahren noch den nach heutigen Maßstäben völlig inkorrekten,sexistischen Schriftsteller und Dichter Charles Bukowski gelesen zu haben.Fuck Machine,Das Liebesleben der Hyäne,Kaputt in Hollywood u.s.w. waren absolute Highlightes und haben einen Bauchschmerzen vor Lachen eingebracht.Bei der heutigen PC-Orgie werden auch diese bald auf dem Index stehen oder zumindestens mit Warnhinweisen verkauft.Die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts werden immer wieder gerne als die spießigsten überhaupt bezeichnet.Das es heutzutage wesentlich schlimmer ist scheint kaum jemanden zu interressieren.

  29. Er hat in seinem ereignisreichen Leben schon so oft „Jehova“ gesagt, dass er die schmalbrüstigen Hanswürst*Innen, die ihm intellektuell niemals das Wasser reichen können, quasi nebenbei abfrühstücken wird. Den Wahnsinn der heutigen Zeit haben er und seine Kumpels von den Pythons schon vor mehr als vierzig Jahren in ihrer genial einzigartigen Weise thematisiert. Btw: haben die Experten rund um Schwab und Gates eigentlich schon Zeitreisen zurück in die Siebziger in der Pipeline? Ich wäre gern dabei.

  30. WOKE = PHARISÄERTUM, VERLOGENHEIT, UNREIFE, etc.

    Mehr ist nicht dahinter. Das Phänomen ist natürlich nicht neu. Schon immer konnte ein Teil der Menschheit als Philister, Jakobiner, Sauerkocher, etc. klassifiziert werden. Psychologisch hat das Phänomen wahrscheinlich eine gewisse Komplexität – da finden sich Dinge wie Unreife, aber auch möglicherweise Neid, Kompensation persönlicher Frustration, etc. Produktiv ist daran allerdings gar nichts.

    Solche Typen eignen sich natürlich besonders gut als Zielscheibe für Spott, Satire, etc. Und das war ja schon von Beginn an das Hauptmetier von „Monty Python“. Cleese ist einer der leider wenig Übriggebliebenen dieser begnadeten Komikertruppe, die schon seinerzeit mit dem genialen Clip „Prejudice“ (fand sich bis vor einiger Zeit noch auf YT, jetzt wahrscheinlich von den Jakobinern unterdrückt) das Ganze aufs Korn genommen haben.

    Gut, dass Cleese mal den ganzen Schwachsinn auseinander nimmt. Ich hoffe, es werden noch Viele folgen.

    Ansonsten: was stört’s die Eiche, wenn sich die Sau daran reibt.

  31. „woke“ ist in Wirklichkeit „sleepy“ in Bezug auf die Gefahr der Etablierung totalitärer Strukturen in einst liberalen und demokratischen Gesellschaften

  32. Großartiger Autor, Schauspieler und Humorist. Cleese ist 81 Jahre alt und man muss es ihm hoch anrechnen, dass er sich nicht auf’s Altenteil irgendwo im schönen Cornwall, den Yorkshire-Dales oder in einem noblen Londoner Stadtteil zurückzieht und seinen Wohlstand genießt, sondern nochmal das angreift, was ihn stört. Die jüngere Generation arrangiert sich mit dem Wahnsinn, sei es, dass sie ihn als nicht veränderbar duldet oder selbst daran mitarbeitet.

      • Na und? Soll er in Armut altern? Ich meinte, dass es völlig egal ist, wo und wie er wohnt. Aber er engagiert sich noch und zieht sich nicht zurück, obwohl er alles Recht der Welt dazu hätte. Anderen Leuten ihren Reichtum vorzuwerfen ist typisch deutsch: Neidkultur.

    • Genau das ist es. Cleese führt diesen Kampf nicht zum ersten Mal. Er weiß genau, was auf dem Spiel steht. Deshalb bewundere ich ihn und seinesgleichen auch.

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