Am Morgen des 7. Januar 2015 dringen zwei vermummte Islamisten in die Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ ein und schießen wild auf die gerade tagende Redaktionskonferenz ein. Zwölf Menschen, unter ihnen einige der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs, sterben im Kugelhagel. Anschließend machen die Islamisten Jagd auf Juden in einem koscheren Supermarkt. Wieder Tote. Beim Einsatz der Sicherheitskräfte kommen sie selbst ums Leben. Heute, fünfeinhalb Jahre nach dem Massaker, beginnt der Prozess gegen 14 mutmaßliche Komplizen und Hintermänner der Terroristen. Es ist der größte Prozess im Rahmen der Serie islamistischer Attentate und Anschläge, die in der Folge weitere fast 250 Menschen in den Tod rissen.
Keine Massenproteste nach Charlie-Hebdo-Attentat
Nizza und Bataclan sind ebenso unvergessen wie Charlie Hebdo. Aber der Angriff auf die Satirezeitschrift führte anders als die Massaker auf der Promenade des Anglais und im Theater mitten in Paris nicht zu Massenprotesten mit Beteiligung Dutzender amtierender und ehemaliger Staatschefs. Es ging um die Pressefreiheit. Genauer, um die Freiheit, Religion zu verunglimpfen. Da waren alle dabei. Voltaire war und ist auch heute in aller Munde. Dass das alte Lästermaul auf dem Totenbett vermutlich zum katholischen Glauben konvertierte, sagte keiner. Alle waren Charlie.
Bei dem Prozess, der heute beginnt und bis November dauern soll, wird es um Gewalt gehen, um Mord. Um die Pressefreiheit heute aber ist es nicht gut bestellt. In vielen Ländern ist sie geknebelt und selbst in Deutschland und Frankreich sitzt bei den meisten Journalisten die Schere im Kopf, die politische Korrektheit schreit: Je suis Charlie, aber etwas anderes darf man nicht sein. Zum Beispiel Charles Martell, der die islamistischen Horden bei Tours und Poitiers zurückschlug. Oder eine vom Mainstream abweichende Meinung über „Ehe für alle“ darf man auch nicht haben. Vielleicht aber gibt der Prozess über die Empörung von damals hinaus Gelegenheit, auch den Zustand der Pressefreiheit heute in den Blick zu nehmen.
Dieser Beitrag von Jürgen Liminski erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.
Mal sehen, wie schnell der Prozess ablaufen wird. Ich bin mir aber sehr sicher, dass es schneller geht als der deutsche NSU-Prozess.
Eine kleine Korrektur: es handelte sich um verschiedene Attentäter. Im Text wirkt es so, als ob die Charlie-Hebdo-Attentäter auch den Supermarkt überfallen haben. Das ist nicht richtig. Der Anschlag auf Charlie Hebdo wurde von den Kouachi-Brüdern begangen und der Anschlag auf den jüdischen Supermarkt einen Tag später durch den Islamisten Coulibaly.
Die Presse in Deutschland ist frei, da sie zum Sprachrohr der Regierung geworden ist. Das hat sie freiwillig getan, da sie ja an dem Geldsegen teilhaben wollte. Warum dieser Geldsegen erforderlich ist, erschließt sich mir nicht, da die deutsche Presse eh ein Oligopol ist, dass sogar mittlerweile Nachbarländer mit deutscher Politik traktiert und zu beeinflussen versucht. Dass das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) Bestandteil des Vermögens einer Regierungspartei ist, gehört zu den Schmankerln deutscher Politik. Auch das hatten wir schon mal in der deutschen Geschichte mit fatalen Folgen – was aber die Zeitungen die zum RND gehören sicher bestreiten.
Was hat man sich über Rupert Murdoch aufgeregt oder regt man sich über ihn auf – besser ist z.B. Bertelsmann auch nicht.
„…die islamistischen Horden…“ Danke, sehr gelacht. Über die Schere schreiben, die politisch korrekte Journalisten im Kopf haben und dann dieser Satz. Die eigene Schere bemerkt man wohl gar nicht mehr?
Ich finde es nicht gut das Charlie-Hebdo die Mohammed Karikaturen nochmals veröffentlichen will.
Man darf die streng gläubigen Muslime nicht bist aufs Blut reizen und provozieren.
So trägt Charlie-Hebdo die volle Verantwortung was danach passiert.
Wenn es so etwas wie Integration von gläubigen Muslimen in die westliche Kultur geben würde, würden sie diesen „Humor“ achselzuckend zur Kenntnis nehmen.
Da dies nicht der Fall ist, bleibt nur soumission. Siehe bspw ihren Kommentar.
Und nein, CH trägt keine Verantwortung. Genauso wenig wie eine vergewaltigte Frau, die einen Minirock trug.
Ich finde es gut. Sonst herrscht Faustrecht.
Währenddessen wird der Prozess Anis Amri- der mit einem LKW in den Berliner Weihnachtsmarkt reingefahren ist – still und leise eingestellt. Ich hoffe, das passiert hier nicht.
Es sind nie „islamisten“ aber immer Mohammedaner, Anhänger des mittelalterlichen Kopftuchislams.
Ich kann nur hoffen, dass der Prozess ohne Rücksicht auf irgendwelche religiösen Befindlichkeiten und frei von außen- bzw. innenpolitischen Erwägungen knallhart durchgeführt wird.
Was da 2015 in Frankreich mit Charlie Hebdo und auch im Bataclan passiert ist, ist ein absolutes NoGo. Kein souveränes Land darf so etwas mit sich machen lassen. Keines.
Appeasement funktioniert bei Terroristen nicht und führt letztlich nur zum Stockholmsyndrom in der wehrlosen Bevölkerung.
Frankreich muss jetzt stolz seine Werte und seine Errungenschaften verteidigen. **
Nun, vielleicht lacht die westdeutsche Oma, aber ob die ostdeutschen Omas, die diese Art der „Berichterstattung“ aus der DDR kennen, auch lachen halte ich für fraglich.
Wer sich 1989 über die Befreiung vom Sozialismus gefreut hat, dürfte heute mit Grauen sehen, dass die alten Protagonisten und deren Epigonen wieder fröhlich in den Parteizentralen sitzen und versuchen, in Deutschland eine DDR 2.0 zu errichten. Ich glaube nicht, dass das jemand zum Lachen findet. Höchstens die Staatsratsvorsitzende, ach nein, Verzeihung, die Kanzlerin.
Dieser Tage sagte ein Journalist bei Phoenix, angesprochen auf die Anschläge auf Charlie Hebdo und den beginnenden Prozess, darüber würde eigentlich keiner mehr sprechen. Sie hätten heute ganz andere Probleme, weil man sie als Lügenpresse betiteln würde und Journalisten verbalen Angriffen ausgesetzt wären. Da bleibt mir nur zu sagen, „Ohne Worte“, dazu fällt mir wirklich nichts mehr ein.
Die haben „Probleme“? Ach was! Das kommt halt davon, wenn man den Volkserzieher spielt statt einen seriösen journalistischen Job zu machen. Und die Armen sind „verbalen Angriffen ausgesetzt“? Wie kommt das bloß bei Leuten, die permanent mit Geifer um sich schleudern, sobald jemand eine andere Meinung vertritt als sie selber?
Haben diese „Journalisten“ schon mal etwas davon gehört, dass man gelegentlich bei sich selber nach den Ursachen suchen sollte, wenn man „Probleme“ hat?
„Zum Beispiel Charles Martell, der die islamistischen Horden bei Tours und Poitiers zurückschlug.“
Ähh, wie bitte? „Islamistische“ Horden? Sorry, aber im Mittelalter gab es keine „islamistischen“ Horden, sondern nur islamische. Und auch heute gibt es keinen „Islamismus“, sondern nur den Islam.
Begriffe wie „Islamismus“ oder „politischer Islam“ sind reine Nebelkerzen, die nur den einen Zweck haben, die Leute über die Natur des Islam und die Ziele seiner Anhänger so lange zu täuschen, bis es zu spät ist für eine Abwehr. Der Islam ist per se politisch, denn sein Gründer war ein Kriegsherr, dessen Eroberungswille im Koran niedergelegt ist. Diejenigen, von denen Europa heute wieder Gefahr droht, sind nicht „Islamisten“, sondern fundamentalistische Muslime, die den Buchstaben des Korans folgen. Und dieser befiehlt ihnen unter anderem, die Herrschaft eines jeden Landes zu übernehmen, in dem sie die Mehrheit stellen. Eine Herrschaft der Menschen, des Volkes als – mithin also die Demokratie – wird abgelehnt, das Ziel ist der „Gottesstaat“, in dem alles und jeder nach den islamischen Regeln zu funktionieren hat. Was das für Nichtmuslime bedeutet, kann man sich in islamischen Ländern anschauen. Oder man liest z.B. die Bücher von Hamed Abdel Samad. Oder anderen kenntnisreichen Islamkritikern.
Auch solche ehrenwerten Menschen wie Seyran Ates, die zusammen mit Prof. Abdel-Hakim Ourghi in Berlin eine liberale Moschee gegründet hat, werden leider nichts daran ändern, dass der Mainstream-Islam eine existenzielle Bedrohung für uns darstellt, denn sie sind selber eine verfolgte Minderheit.
Also bitte hören Sie auf, hier weiter die Mär vom „Islamismus“ oder „politischen Islam“ zu verbreiten! In diesem einen Punkt vertrete ich ausnahmsweise einmal die gleiche Meinung wie Herr Erdogan: Es gibt nur den einen Islam. Und der war noch nie ein Freund Europas.
Werter Herr Liminski,
fallen Sie doch bitte nicht auf die Rabulistik der Beschöniger herein. Es waren keine „Islamisten“, sondern Muslime. Zwischen „Islamismus“ und Islam ist unmöglicherweise zu unterscheiden noch ist „Islam“ steigerungsfähig. Wie Ihnen jeder Muslim wird bestätigen können, gibt es nur und ausschließlich „den Islam“, und dieser ist weder „moderat“ noch „orthodox“; höchstens die individuelle Worttreue und Ergebenheit des jeweiligen Kultisten ist unterscheidbar.
Die Mörder im Bataclan, bei Charlie Hebdo, die ins World Trade Center flogen, in Madrid einen Zug oder in London einen Bus sprengten, um sich schossen, Leuten die Köpfe abhackten, sie erstachen, überfuhren, erschlugen, bei lebendigem Leibe verbrannten oder sonstwie kultisch begründet ums Leben brachten, all sie waren Muslime. Sie folgten den Lehren des Islam und verübten islamische Anschläge. Nicht mehr, nicht weniger.
Leider ist in unseren Zeiten der hemmungslosen Geschichtsklitterung offenbar auch das Wissen über die Geschichte des Islams uns seines Verhältnisses zu Europa komplett verlorengegangen. Oder absichtlich unterdrückt worden.
Anders kann ich mir nicht erklären, wie die Bürger allen Ernstes glauben können, dass der Islam ganz plötzlich und unerwartet eine Religion des Friedens und der Toleranz sein soll. Warum, wann und wo sollte diese wundersame Wandlung einer aggressiven Herrschaftsideologie zum weißgelockten Osterlämmchen stattgefunden haben?
Jahrhundertelang war Europa islamischen Angriffen ausgesetzt, wurden Europäer in großer Zahl von islamischen Piraten im Mittelmeer gekidnappt und als Sklaven verkauft. Und plötzlich ist alles Friede, Freude, Eierkuchen?
Mag es auch hier und da halbwegs tolerante muslimische Herrscher gegeben haben, alle Nichtmuslime waren auch unter diesen Dhimmi, Menschen zweiter Klasse. Und wir laufen gerade Gefahr, dass wir oder unsere Nachfahren wieder Menschen zweiter Klasse im eigenen Land sein werden.
Und warum? Weil die Leute hier jeden dreisten Unsinn glauben, den man ihnen einredet. Ob die Mär von den Türken, die angeblich Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg im Alleingang wieder aufgebaut haben oder die Mär vom friedlichen und toleranten Islam – die Deutschen glauben einfach alles. Je dreister die Lüge, umso eher hält man sie anscheinend für die Wahrheit.
P.S. für die Leute, die jünger als 60+ sind: Als 1960 die ersten Türken nach Deutschland kamen, WAR hier alles wiederaufgebaut und die Wirtschaft brummte. Andernfalls hätten wir hier gar keine zusätzlichen Arbeiter gebraucht. Zeitzeugen zu den türkisch-islamischen Angriffen auf Wien gibt es leider keine mehr. Die Geschichte ist trotzdem wahr.
Die Journaille hat ihre Lektion gelernt. Deutliche Islam-Kritik oder gar Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen – nee, da lässt man lieber die Hände weg. Man will ja schließlich die religiösen Gefühle von Minderheiten nicht verletzen…
Wobei man mehr Angst vor der Antifa und den eigenen Journalistenkollegen haben dürfte als vor einem konkreten Terroranschlag….
… und stattdessen lieber den eigenen Allerwertesten vor dem zu erwartenden Zorn friedlicher und toleranter Muslime in Sicherheit bringen. Da pfeift man doch auf die Meinungsfreiheit!
Die deutschen Redaktionsstuben (bzw. die „Oberstübchen“ der darin Arbeitenden) wurden ja längst gestürmt. Zwar nur geistig-ideologisch, aber unter dem gesunden Menschenverstand und objektiver Berichterstattung hat ein grausames Massaker stattgefunden, dessen Folgen wir im Fernsehen, in den print-und online-Ausgaben jeden Tag besichtigen können – so wir uns das noch antun.
Immerhin ist die Redaktion von „Charlie Hebdo“ so mutig, die Karikaturen zum Jahrestag erneut zu veröffentlichen. Ja, dazu bedarf es des Mutes, anders als wenn es um die Verunglimpfung christlicher Symbole ginge.
Und während die Bücklingsmedien sich überschlagen würden, ginge es jetzt um einen Prozess, bei dem Migranten, „POC´s“ und andere Favoritengruppen zu schaden kamen, bleibt es jetzt weitgehend „ruhig“. Wie gesagt, die Erstürmung und das Massaker mit den Kalaschnikows von PC und Linksfaschismus waren sehr erfolgreich.
Noch erfolgreicher war der Marsch der Alt-68er durch die Institutionen und in die Redaktionsstuben, welcher uns die heutige geistige und politische Misere Deutschlands erst eingebrockt hat.
Die Duckmäuser in Deutschland würden das gar nicht wagen (oder schon eh nicht verstehen).
Auf Dauer ist das nicht möglich: Presse-, Satire- und Meinungsfreiheit und die verletzten Gefühle einer bestimmten Gruppe, wenn man ihre Religion genau so „verächtlich“ macht, wie man es z.B. mit dem Christentum hier schon lange so macht.
Alle westlichen Staaten werden einen Blasphemie-Paragraphen einführen müssen, wollen sie nicht wöchentlich Krawalle in ihren Städten haben.
Eine andere Lösung ist für mich nicht ersichtlich.
Ich bilde mir ein zu erkennen wenn ein Kommentar ironisch gemeint ist. Bei Ihrem Kommentar bin ich allerdings nicht sicher. Meinen Sie das etwa ernst?
Auch ich hoffe, dass Ihr Kommentar ironisch gemeint ist. Ein Blasphemie-Paragraph wäre die endgültige Bankrotterklärung der Demokratie und die finale Abschaffung der Meinungsfreiheit!
Die Zeitschrift „Charlie Hebdo“…wurde weder in Deuschtland (logisch weil in franz. Sprache) noch in Frankreich viel gelesen. Die Auflage stieg erst nach den Anschlägen steil an…die meisten wussten gar nicht das es diese Zeitschrift gab/gibt. Erst durch die Veröffentlichung der Mohammed Karikaturen hatte man sich ins Gespräch gebracht war aber trotzdem nicht sonderlich bekannt….aber man kam eben auch ins Visier der Islamisten. Heute kräht kein Hahn nach den Opfern des Anschlags….obwohl der franz. Staat (im Gegensatz zum Deutschen…man denke an den Weihnachtsmarkt-Anschlag…für dessen Opfer sich keiner interessierte und erst nach einer Anzeigenkampagne zum Jahrestag, sich Merkel erinnert…da war doch was?) sich vorbildlich um Nachsorge kümmert. Die Öffentlichkeit ist längst mit anderem beschäftigt. Das wird der Prozess nicht ändern.