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Migration über das Mittelmeer

Italien: Meloni fordert „Abwanderung statt Ankunft verhindern“

von Redaktion

16.08.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Giorgia Meloni, die Italiens erste Premierministerin werden könnte, fordert eine Seeblockade gegen illegale Migration. Europa müsse zudem auf libysche Autoritäten Druck ausüben, damit die Abfahrten gestoppt würden und lokale Hotspots einrichten.

Seit Beginn des Jahres haben mehr als 45.000 Migranten die Küsten Italiens erreicht. Das ist ein deutlicher Anstieg zu den Vorjahren. 2020, im ersten Jahr nach dem Ausscheiden Matteo Salvinis (Lega) als Innenminister, waren es nur 10.900. Die rechten Oppositionsparteien sehen in der Nachfolgerin Luciana Lamorgese die Verantwortliche für den sprunghaften Anstieg. Die restriktiven Maßnahmen des „Capitano“ setzte die parteilose Politikerin nicht fort.

Die Migration auf der Mittelmeerroute nimmt wieder zu
Sollte der linke Partito Democratico (PD) von Enrico Letta am 25. September die Regierung anführen, dürfte sich daran wenig ändern: in Lettas eigener Amtszeit stieg die Zahl der illegalen Einwanderer, weil man mit der Aktion „Mare Nostrum“ der Seenotrettung Vorrang gegenüber der Einwanderungskontrolle gab. Letta fühlt sich mit dieser Aktion bis heute im Recht. Man hätte dadurch dem Sterben im Mittelmeer einen Riegel vorgeschoben. Einen „pull-Faktor“ sieht er in solchen Aktionen nicht – ob staatlich oder privat. „Das Ausmaß der Verzweiflung, das jemanden dazu bringt, sein Leben zu riskieren und allzu oft zu sterben, um nach Europa zu gelangen, wird unterschätzt“, sagt Letta.

Insbesondere Salvini als Ex-Innenminister sieht in dem Thema neuerlich Wahlkampfmaterial. Rund zehn Prozentpunkte liegt die Lega hinter den Fratelli d’Italia (FdI) von Giorgia Meloni. Doch nach dem Abwärtstrend der letzten Jahre macht die Lega seit kurzer Zeit wieder etwas Boden gut. Umfrageinstitute sehen Salvinis Partei seit zwei Wochen wieder ein bis zwei Prozentpunkte aufholen. Salvinis Besuch auf Lampedusa sollte neuerlich unterstreichen, dass es sich um sein ureigenstes Thema handelt. Nicht nur Salvini selbst, sondern auch viele Wähler des rechten Spektrums könnten sich vorstellen, dass der Mailänder nicht Premier, aber dafür wieder Innenminister wird.

Doch Meloni lässt sich im Umfragehoch die Show nicht stehlen – ob vom linken Gegner oder rechten Mitbewerbern. „Die beste Lösung für das Migrationsproblem besteht darin, die Abwanderung statt die Ankunft zu verhindern“, erklärte sie gegenüber dem Radiosender RTL 102.5. „Viele behaupten, eine Seeblockade könne nicht durchgeführt werden, weil sie einer Kriegshandlung gleichkäme. Warum hat die EU nie versucht, mit Libyen zu verhandeln, um einem Abwanderungsstopp zuzustimmen?“

Melonis Anliegen ist dabei eine Stabilisierung des vom Bürgerkrieg zerrütteten Landes. Europa müsse mit den lokalen Mächten verhandeln, damit Gesetze wieder ihre Wirkung entfalteten. „Der Abfahrtstopp im Einvernehmen mit den nordafrikanischen Behörden ist die einzige Möglichkeit, die Einhaltung der Regeln wiederherzustellen und Todesfälle auf See zu stoppen.“ Die Illegale Masseneinwanderung nütze nur Schleppern und der organisierten Kriminalität.

Die Chefin der FdI, die als künftige Ministerpräsidentin Italiens gehandelt wird, setzte sich zudem für Hotspots und humanitäre Einrichtungen in dem nordafrikanischen Land ein, um den Migrationsfluss in Zukunft besser zu steuern. Sie betonte zudem, dass man endlich damit aufhören solle, in tatsächliche Flüchtlinge und illegale Zuwanderer begrifflich nicht miteinander zu vermengen. Der Account von Fratelli d’Italia hatte schon am 5. August gefordert: Seeblockade, jetzt!

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19 Kommentare

  1. Die Kolonialmächte haben diesen Ländern eine ordentlich funktionierende Verwaltung und eine damals moderne Infrastruktur hinterlassen! Auf diesen unverdienten Lorbeeren hat sich aber – bedingt vermutlich durch die dortige Mentalität und Machstrukturen – ausgeruht, und selbst durch immer neue „Entwicklungshilfe“ sind sie nicht weitergekommen.

  2. Werden sentimentale Gutmenschen je begreifen, dass allenfalls ernsthafte Lebensgefahr auf dem Wege die totale Überrennung Europas durch Versorgungsuchende bremsen kann? Wenn man sich schon nicht entschliessen kann, die Grenzen mit militärischen Mitteln gegen diese Invasion – die sich unbewaffnet gibt, aber selber die Waffe ist – aufhalten kann, dann muss die Gefahr, aus denen die Leute (für die westlichen Spender) „gerettet“ werden, Realität werden. Es muss gelten: „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um!“ (Und ebenso: „Wer seine Bevölkerung ins Unermessliche anwachsen lässt, der muss mit Hungertoten rechnen.“)

  3. Dem kann man nur zustimmen und ich hoffe die Italiener sind nicht so dämlich wie der Großteil der Deutschen!

  4. Ich fordere ein Rückführungs und Ausweisungsministerium. Dann sollten auch Leute die sich hier sowieso nicht wohl füllen, wie Habeck (ich finde Deutschland zum Kotzen) oder Roth (Deutschland find ich Scheiße) nach Rückzahlung ihrer dem Steuerzahler entwedeten (nicht verdiente) Gelder auch mit abgeschoben werden. Die Türen sind weit offen. Jeder der sich hier nicht wohlfühlt, kann in alle Herren Länder ausreisen, gell Herr Habeck!!!

  5. Meloni hat 2015 auch alle deutschsprachigen Südtiroler dazu aufgefordert das Land zu verlassen. Das wären dann knapp 400.000 Menschen die sich eine neue Heimat suchen müssten.
    Spannende Zeiten.

  6. Meloni würde im Falle ihres Wahlsieges von der EU-Kommissionspräsidentin persönlich auf das heftigste bekämpft werden. Und dabei würde die Dame auch vor Erpressung in Form von verweigerten Krediten bzw. der Verweigerung des Ankaufes der italienischen Staatsanleihen nicht zurückschrecken. Orban kann ein Lied davon singen…..

  7. Giorgia Meloni hat Recht. Es ist die Aufgabe Libyens dafür zu sorgen das Menschen die in libyschen Gewässern in Seenot geraten gerettet und versorgt werden. Wenn Libyen dazu nicht in der Lage ist, dann sollte die Italienische Marine dabei helfen, zur Not von einer Basis in Libyen aus.
    Natürlich wird das den „Seenotrettern“ nicht gefallen, die fordern das die libysche Küstenwache wegschauen soll wenn Schiffbrüchige ertrinken, damit westliche NGOs weiter ihr Schleppergeschäft verrichten können.

  8. Ich fände es gut, wenn Meloni gewählt wird. Es dürfte die EU erschüttern. Aber die „Völkerwanderung“ (denn das ist es im Grunde), wird auch sie nicht dauerhaft stoppen.
    Einerseits das Bevölkerungswachstum in diesen Ländern. Außerdem haben die hier in Europa genügend „Ankerzentrum“ von Landsleuten, wo sie andocken können, was diese Wanderung deutlich weniger bedrohlich für sie macht. Denn man geht einfach von einem arabischen Viertel außerhalb Europas in ein arabisches Viertel in Europa. Außerdem fallen die finanzielle Anreize in Europa (speziell in der BRD) nicht weg. Das können sie als „rechtspopulistisch“ nicht machen.
    Und in Europa, speziell der BRD, ist noch nicht mal ein Wille oder ein Ansatzpunkt von Gegenwehr vorhanden. Im Gegenteil: Es kann so viele „Vorfälle“ mit Messer oder im Freibad oder … geben. Das ändert an der Berichterstattung nichts und auch nicht am Wahlverhalten. In Frankreich gibt es das Bündnis von Links und Islam offen, aber im Grunde gibt es das in ganz Europa. Und in der BRD, anderen EU-Staaten und in den Medien sind die linken Narrative absolut dominant.
    Ich sehe keinen realistischen Weg innerhalb des derzeitigen Systems, wie diese Völkerwanderung gestoppt würde.

  9. Ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Gewinn für Europa, wenn Meloni das durchsetzen könnte.

  10. Wünschenswert, vor allem dringend notwendig. Die innereuropäischen, westeuropäischen Probleme durch die mehr oder weniger unkontrollierte Flutung mit sog. Flüchtlingen, die unter falschen Anreizen nach Europa gelockt werden, müssen aufgearbeitet werden. Die Banlieues (St. Germain) Frankreichs, die Ereignisse am Gardasee, tägliche Messerstechereien, Clankriminalität, NoGo-Areas destabilisieren Europa, besonders unter dem Eindruck künftiger Instabilitäten durch Energiemangelsituationen, wirtschaftlichem Abschwung und der Überforderung der einheimischen Bevölkerung. Es muss sich gerade in Deutschland, welches aufgrund seiner bedingungslosen hohen finanziellen Leistungen der Pull Factor Europas ist, die Erkenntnis durchsetzen, dass es weder moralisch noch verantwortungsbewusst – gegenüber den getäuschten Asylanten (mehrheitlich ungebildet, damit in Industrieländern „überflüssig“ und dem Nationalvolk (welch‘ böses Wort) ist, den Geburtenüberschuss Afrikas aufzunehmen oder halb Afghanistan Schutz vor den eigenen Taliban zu gewähren. Diese selbst geschaffenen Probleme müssen die Länder allein lösen. Afrika hat jahrzehntelang Milliarden erhalten, um sich zu entwickeln, dass die Gelder auch mit Wohlwollen der EU/Staaten in den Taschen der Kleptokraten versunken sind, damit müssen sich die Nehmerländer auseinandersetzen. Dem deutschen Steuerzahler ist es nicht mehr vermittelbar, weshalb dieser für afrikanische Verfehlungen verantwortlich gemacht wird. Wer freiwillig sein Geld spenden möchte, bitte sehr! Deutschland hat aus Afghanistan, einem kulturell inkompatiblen Land, frauenverachtend bis ins Mark, seit dem Abzug der ausländischen Militärs mehr Personen als jedes andere Land, welches Truppen dort stationierte, aufgenommen. Die Zahl der sog. Ortskräfte hat sich vervielfacht, jeder Schuhputzer gilt als zu schützende Ortskraft. Auch wenn Bärbock und Faeser die Tore weiter öffnen wollen, in Anbetracht des kommenden Winters in Deutschland eine beabsichtige ideologische Fehlentscheidung, die trotz dezentralisierter Unterbringung böse Folgen haben könnte.
    Und was passiert nach der (theoretischen) Abriegelung des Mittelmeers? Die Migrationswege werden sich nach Westen, Richtung Spanien und die Kanaren und nach Osten (Balkan/Moldavien) verlagern. Der Druck ist dort bereits heute immens. Inwieweit die Ungarn oder Griechen standhalten können, ist fraglich. Hinzukommen die unschönen Bildern, die erhöhte Kriminalität und Aggressivität der Asyleindringlinge und ein Querschießen verschiedenster NGOs, aus Angst ihre finanzielle Grundlage zu verlieren.
    Die konsequente Umsetzung der Pläne von Meloni kann tatsächlich nur im europäischen Verbund erfolgen und mit einer rigorosen juristischen Verfolgung von NGOs (Open Society usw.) und illegalen Grenzübertretern. Ansonsten male ich mir keinen Erfolg aus, einzig vielleicht für Italien, das dann alles, was ungewollt ist, Richtung Deutschland direkt weiterleiten wird.

  11. Dann sollten die indigenen Deutschen ihr mal ganz kräftig die Daumen drücken!

  12. Meloni ist migrationspolitisch weitgehend auf dem richtigen Weg, aber sie sollte trotzdem das alte Parteisymbol tilgen. Diese Anleihen an den Faschismus in der Symbolik gefallen mir nicht; das hat sie nicht nötig, die Fratelli d`Italia brauchen keine Mussolini-Gedenksymbolik, im Gegenteil. Und die außenpolitische Wirkung zum Beispiel in Richtung Israel ist verheerend.

    • Das mit Israel ist eine deutsche Perspektive. Die FdI sind mit dem Likud alliiert. Daran wird es nicht hapern.

  13. So lange in Afrika die Bevölkerungsexplosion weiter geht, wird man das Problem der illegalen Migration junger gesunder Männer nicht in den Griff kriegen.

    Auch innerafrikanisch werden die Spannungen auf Grund des Überschusses an jungen unzufriedenen Männern weiter ansteigen, wie Prof. Heinsohn mit seinem Kriegsindex prognostiziert.

    • Ja, aber Heinsohns Analysen werden hier bewusst totgeschwiegen! In Deutschland findet bei der Einwanderung eben kein Wettkampf um die Besten statt, sondern vielmehr ein Wettlauf um die meisten Sozialhilfeempfänger. Wer will noch mal, wer hat noch nicht! Die Weltbevölkerung soll demnächst auf 8 Milliarden Menschen steigen, die größten Zuwachraten gibt es natürlich in Afrika. Die dortigen Stammeskulturen verlangen geradezu nach Nachwuchs, der die Alten später mitversorgt. Junge Männder zuhauf, die dort keine Arbeit finden werden und notgedrungen nach Europa auswandern, sofern sie sich dort nicht in fortwährende Bürgerkriege verstricken. Der Ausnahmezustand wird hier die Regel werden!

      • Von Heinsohn gibt es auf TE Dutzende Beiträge.

  14. In Italien eine Seeblockade – in Deutschland eine Landblockade, damit die Horden von Zuwanderer unser Land nicht weiter überfluten! Dortmund und Wuppertal haben es wieder einmal gezeigt: aggressive Messerstecher, getarnt als paranoide Psychopathen, glauben, ihre archaischen Gewaltaktionen hier weiter ungestraft fortführen zu können! Da Ausweisen hierzulande nicht funktioniert, bleibt nur eine Blockade und lückenlose Grenzüberwachung übrig! Wofür ist die Bundespolizeit sonst noch da?

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