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Stabile Labilität dient allen

Iran: Trump und Putin gegen zu viel iranisches Öl

06.01.2020

| Lesedauer: 8 Minuten
Holger Douglas sprach mit Nahost-Experte Tomas Spahn über die Situation und mögliche Folgen der Liquidierung von Soleimani.

Aftermath in Bagdad. Begräbnisprozessionen, der Konvoi mit acht Krankenwagen und den Leichen bewegte sich durch die Stadt. Der irakische Ministerpräsident nimmt daran teil. Qatars Außenminister traf seinen iranischen Amtskollegen, um über die Ereignisse im Irak zu sprechen und Möglichkeiten auszuloten, die »kollektive Sicherheit in der Region aufrechtzuerhalten«, wie es heißt. Die NATO setzt ihre Ausbildungsmissionen für irakische Sicherheitskräfte aus, betont aber, dass sie grundsätzlich fortgesetzt werden sollen.

Hat »Trump hat die Welt von einem Monster« befreit, wie Bild schreibt?

Ach, das ist wieder so eine typische Boulevard-Schlagzeile. Da weiß doch jeder, wie es gemeint ist. War Soleimani ein Monster? Aus der Sicht seiner Opfer sicherlich. Aus der Sicht seiner Fans sicherlich nicht. Aber trifft das nicht auf jeden zu, der aus der Masse herausragt – unabhängig davon, ob sein Wirken im Nachhinein als positiv oder als negativ beurteilt wird? War Napoleon ein Held oder ein Monster? Für seine Franzosen war er ein Held – für die Anverwandten der zahllosen Menschen, die wegen seiner imperialen Gelüste starben, war er ein Monster. Das gilt ebenso für Alexander, Cäsar, Karl den Großen. Und selbst für Unpersonen wie Stalin, Hitler und Mao.

Der Monster-Begriff bietet sich immer dann an, wenn man einen Feind moralisch vernichten will. Deswegen ist Soleimani selbstverständlich für Trump und für jene, die gegen die Glaubenstyrannei des iranischen Islam kämpfen, ein Monster. Für die, die auf der anderen Seite stehen, ist er hingegen ein Held.

Ursprünglich waren die USA und Soleimani einander mal wohlgesonnen. Soleimani zeigte sich als Verbündeter und ließ den USA die Stellungen der Terroristen in Afghanistan zukommen und hoffte wohl, damit die Feinde Irans zu bekämpfen. Doch machten die USA einen Rückzieher und erklärten fortan Iran als Feind. Ein Fehler?
Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Dieser Satz gilt im Vorderen Orient mehr noch als anderswo. Ist der Feind meines Feindes siegreich, suchen wir uns neue Feinde. Und finden damit neue Freunde.

Ja, vielleicht hätte die Möglichkeit bestanden, dass der Iran und die USA einander näherkommen. Aber es stellt sich auch die Frage: Wer wollte und will das? Und wer will es nicht?

Mehr Nähe zu den USA bringt mehr westlichen Einfluss. Zwangsläufig. Das aber wollen die Mullahs keinesfalls – denn das würde ihr Ende einläuten. Auch auf Seiten der USA und vor allem ihrer arabischen Verbündeten gibt es viele, die eine solche Annäherung nicht wollen. Denken wir nur an die Ibn Saud, die seit über zwei Jahrhunderten die Arabische Halbinsel aus ihrer Mitte heraus unterwerfen. Im Moment sind die schiitischen Stämme im Süden an der Reihe, in Europa als Huthi bekannt. Das ist ein uralter innerislamischer Glaubenskrieg um die Macht in Mohammeds Kernreich und dessen Kolonien. Da sind selbst die USA eher nur Staffage.

War die Liquidierung klug? Das fragte ein TE-Leser?

Diese Frage lässt sich doch nur dann stellen, wenn die Antwort bereits zuvor bekannt war. Wollte man den Dauerkonflikt möglichst runterfahren, dann war sie nicht klug. Denn sie befeuert selbstverständlich die Animositäten.

Will man hingegen die klammheimliche Machtübernahme großer Teile des Nahen Ostens durch die Islamdiktatoren verhindern oder zumindest eindämmen, dann war sie nicht nur klug, sondern unvermeidbar. Denn damit hat man der Hydra einen wichtigen Kopf abgeschlagen. Ob und wie viele nachwachsen, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Ich gehe davon aus: Solange das iranische Volk unter der Kuratel der Glaubensideologen steht, wird es im Nahen Osten keine Ruhe geben.

Andererseits hat dieser staatliche Islamterror auch sein Gutes: Die sunnitischen Fundamentalistenregimes wie in Saudi-Arabien beginnen sich zu liberalisieren, rücken unter dem Druck der Mullahs näher an den erfolgreichsten Staat in der Region – das zionistische Israel – heran. Nicht auszuschließen also, dass am Ende menschliche Vernunft über religiöse Idiotie triumphiert. Geschieht das nicht, wird der immerwährende Krieg zwischen Schiiten, Sunniten, Juden, Christen und sonstigen Gruppen und Grüppchen nie enden.

Den Krieg gibt es – wenn man so will – ja schon seit biblischen Zeiten. Ich bin mir über die Liberalisierung vor allem Saudi-Arabiens nicht so sicher. Dass Frauen mittlerweile Auto fahren dürfen, ist eher wirtschaftlichen Gründen geschuldet. Mohammad bin Salman, der neue starke Mann, ist kein Liberaler, eher ein stark auf Machtausweitung bedachter Gangchef. Bei seiner Charmeoffensive sehe ich zu sehr gefletschte Zähne.

Ja, alles richtig. Muhamad bin Salman ist mit der Kohlenzange zu behandeln. Allerdings funktioniert das in diesem Neffen- und Cousinenstaat auch nicht anders. Einer hat den Hut auf und setzt sich durch. Potentielle Konkurrenten und mögliche Gegner werden weggebissen. Das war schon zu Zeiten Sanheribs so. Der Grad der Liberalisierung wird also maßgeblich davon abhängen, ob sich der Thronfolger als fortschrittlicher Despoten entpuppt oder ob er archaischer Stammesfürst bleibt. Warten wir ab.

Und dennoch: Mit der Liberalisierung ist das wie mit einem Schnellkochtopf. Ist der Deckel einmal auf, ist er kaum wieder zuzubekommen. Übrigens war das mit den Frauenrechten im fortschrittlichen Europa auch nicht anders. Es waren wirtschaftliche Gründe, weshalb man den weiblichen Partnern mehr politische Mitbestimmungsrechte einräumen musste. Weil man sie brauchte, um den komplexen Wirtschaftsbetrieb auf Dauer aufrechterhalten zu können. Aus heutiger Sicht könnte man sagen: Sie waren so etwas wie die Vorläufer der Gastarbeiter. Erwünscht, aber am besten ohne jedes Mitspracherecht. Dann wurden sie unverzichtbar – und deshalb musste man ihnen auch mehr Rechte zubilligen. Heute haben sie die Politik übernommen und die Männer domestiziert. Echte Kerle finden sie in der Politik heute ja nicht mehr.

Das kann in den erzreaktionären Staaten am Golf ähnlich ablaufen – auch wenn dort der Weg nicht nur deutlich länger sein wird als der europäische aus der Mitte des neunzehnten in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Es wird auch ein anderer sein, weil dieses Islamkonstrukt mit seiner inhärenten Frauenfeindlichkeit noch schwerer zu überwinden sein wird, als es die frauenfeindlichen Positionen des christlichen Klerus waren.

Die Tötung Soleimanis ist ohne Zweifel ein seismisches Ereignis in der Region, wie das ein ehemaliger Beamter der Obama-Regierung ausgedrückt hat. »Auf diese Weise gerät die Situation in der Region außer Kontrolle. Die Reaktion des Irans wird heftig und tödlich sein. Und sicherlich kann sie eskalierende Angriffe auf die Energieinfrastruktur beinhalten.«

Aus meiner Sicht spielt die Frage nach der Sicherheit der Ölversorgung eine eher untergeordnete Rolle. Öl gibt es auf dem Weltmarkt gerade genug, Amerika zählt mit zu den größten Ölexporteuren der Welt, während der Iran auf dem Weltmarkt kaum noch eine Rolle spielt, obwohl das Land noch unermessliche Vorkommen verfügt. Das Embargo wirkt.

Wie alarmiert sind die globalen Öl-Mächte in Wirklichkeit?

Achje, Obama-Care at its best! Als ob Obama auch nur irgendetwas in der Region unter Kontrolle gehabt hätte! Schauen wir doch einmal zurück – worum ging es denn? Die USA hatten sich mit BinLaden selbst einen erbarmungslosen sunnitischen Extremisten geschaffen. Der agierte aus der Trümmerlandschaft Afghanistan heraus – deshalb nach 9/11 der Einmarsch und Strucks Verteidigung der Freiheit am Hindukush. Legitim – aber nicht zu Ende gedacht. Will man bei so etwas erfolgreich sein, dann muss man – wie schon Machiavelli erkannt hatte – den Unruheherd mit Stumpf und Stiel vernichten. Das hätte bedeutet: Die Taliban als Kämpfer im Lager der Fundamentalmuslime mit wirklich allen Mitteln bekämpfen. Keine Verhandlungen, sondern ohne Rücksicht auf Verluste durchziehen und nichts übrig lassen.

Genau das aber ist heutzutage nicht mehr machbar. Ich denke nur noch an das Gejammer und die Selbstkasteiung, als ein paar Benzindiebe starben, weil ein deutscher Offizier die gestohlenen Lastwagen nicht dem Feind überlassen wollte. Schon da wurden Entschädigungen ausgelobt statt einfach festzustellen: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.

Das macht das eigentliche Problem des Westens deutlich: Er ist unfähig zur Kriegsführung geworden, weil die veröffentlichte Meinung ihm bei jeder Kriegshandlung Knüppel zwischen die Beine wirft. Das gilt selbst für die USA. Russland hat solche Skrupel nicht. Putin interessiert es nicht, wenn bei den Kampfeinsätzen seiner Syrien-Legion ein paar tausend Zivilisten ihr Leben verlieren. Für ihn sind das Bagatellschäden, über die sich in Russland niemand aufregt – und deshalb wird sein Kampf in Syrien erfolgreich sein. Das mag zynisch sein und unmenschlich klingen – aber so sind die Regeln des Krieges, wenn man einen solchen tatsächlich gewinnen will.

Nun zum Öl. Davon ist längst genug, wenn nicht sogar zu viel auf dem Markt. Zu viel jedenfalls für jene, die als Exporteure kräftig daran verdienen. Russland beispielsweise stand eine Zeitlang kurz vor dem Staatsbankrott, weil die Exporteinnahmen aus Energieträgern die Kosten kaum noch deckten. Das war damals auch einer abgestimmten Ölpolitik zwischen den USA und der Arabischen Liga zu verdanken. Das Problem dabei: Auch die US-Förderung und die Einnahmen der Araber litten – also musste der Preis wieder steigen. Aber nicht in einem Maße, dass Putins hochtrabende Rüstungspläne ungehindert durchfinanziert werden konnten. Also pendelte sich die Situation im Mittelmaß ein – und dafür wird das persische Öl nicht benötigt. Es würde sogar den Preis kaputt machen. Deshalb zündeln die Amis immer ein wenig in Richtung Iran – und deshalb steht das Bündnis Russland-Iran auf mehr als tönernen Füßen. Denn Russlands Öl- und Gaseinnahmen hängen ebenso wie die der Araber und der USA davon ab, dass der Iran nicht exportieren kann.

Würde Putin tatsächlich den freien Ölexport des Iran durchsetzen, schadete er damit maßgeblich seiner eigenen Volkswirtschaft. Aber als Abnehmer von Kernkraftwerken und als Stachel im Fleisch der USA ist der Iran selbstverständlich herzlich willkommen. Insofern macht Putin den Dompteur – wird aber unter dem Strich überhaupt nicht unglücklich darüber sein, dass die Amerikaner nun einen der begabtesten Feldherren der Perser abgeräumt haben. Putin ist klug genug zu wissen, dass sich im Nahen Osten die Koalitionen fast schon stündlich ändern können. Insofern: Mit den Persern arbeiten, solange es den eigenen Zielen in Syrien dient. Dabei wissen: Dieser unberechenbare Partner kann schon morgen der Feind sein.

Welche Möglichkeiten der Reaktion hat der Iran eigentlich überhaupt? Das Niederhalten der Bevölkerung kostet das Regime viel Kraft und Geld, die Versorgung der Bevölkerung ist in einem trostlosen Zustand, der Zustand der Krankenhäuser ist katastrophal. Die Revolutionstruppen und das Embargo haben das Land an den Rand des Abgrundes gebracht. Sein Trumpf sind die Terrortruppen, die in aller Welt installiert wurden. Wie gefährlich sind die wirklich?

Das sind mehrere Fragen. Reaktionen des Iran? Wenn es offiziell sein soll, dann muss der Militärapparat ran. Luftangriffe auf US-Botschaften beispielsweise. Oder gezieltes Vorgehen gegen Schiffe von US-Unternehmen. Verminung von Teilen des Golfs oder auch anderswo. Militärische Optionen gibt es genug, um jene Spirale mit der Bezeichnung „Rache“ am Rotieren zu halten. Allerdings würde eine jede solche Aktion einen massiven Gegenschlag der USA unvermeidlich machen. Einen solchen aber würde der Iranische Mullahstaat letztlich kaum überstehen. Und dann? Dann wäre da plötzlich eine neue Regierung an der Macht, die nicht mehr unter dem Ölembargo leiden darf. Insofern haben die USA gegenwärtig gar kein tatsächliches Interesse, gegen den Iran zu kämpfen. Er soll einfach seinen Status als geächteter Quälgeist behalten, aber aufhören, sich als Exporteur radikalislamischer Machtinteressen zu gerieren. Darum geht es Trump. Ganz pragmatisch.

Insofern geht die tatsächliche Gefahr von jenen Verwirrten und islamideologisch Indoktrinierten aus. Attentate gegen US-Bürger, Anschläge gegen US-Institutionen und US-Firmen, Stellvertreterkriege wie zwischen Israel und seinen Nachbarn im Norden und Südwesten – das werden die Felder sein, auf denen die Anhänger des getöteten Generals der Revolutionsgarden aktiv werden können. Ähnlich haben es ja nun auch Vertreter dieser Truppe angekündigt. Die Revolutionsgarden sind eine paramilitärische Einheit, die besser ausgestattet und durchfinanziert ist als die reguläre Armee und die Drecksarbeit des Regimes übernimmt. Sie stehen in ihrer Loyalität zu den Mullahs – nicht zum iranischen Volk. So, wie es eben auch bisher die Strategie des Getöteten gewesen ist. Viele Nadel- und Messerstiche, die immer mehr schmerzen, aber den großen Krieg vermeiden. Dumm dann eben nur, wenn die Urheberschaft zu deutlich wird. Dann kann es geschehen, dass der Ausführende bei Bagdad liquidiert wird, während der Verantwortliche in Teheran weiter seine Hasstiraden ungehindert ausleben kann.

Es ist schwer, in das Innere des Landes zu blicken und sich ein Bild über die wahren Verhältnisse zu machen. Bisher sieht es nicht danach aus, als könnten die religiösen Machthaber und ihren Terrorbrigaden gestürzt werden. Ist das so?

Die Geschichte lehrt, dass jedes Terrorregime irgendwann implodiert. Am längsten hatte es bislang das marxistisch-leninistische durchgehalten. Also wird auch der Mullahstaat nicht ewig existieren. Ein Sturz von innen wird allerdings umso unwahrscheinlicher, je größer der militärische Druck von außen wird. Es ist zwar so, dass vor allem die jungen Perser die Glaubensgreise lieber heute als morgen auf den Mond schießen würden – aber die Herrschaftsclique hat noch sowohl Wirtschaft als auch die Instrumentarien der Macht fest in der Hand. Der Islamfaschismus ist insofern durchaus erfolgreich – soweit es seine Unterdrückungsinstrumentarien betrifft, die in der islamischen Ideologie eine hervorragende Basis von Gehorsam und Strafe finden. Das funktioniert nicht nur im Iran – Erdogan arbeitet auch daran, ein solches System zu installieren.

Bescheidene Frage: Wo ist eigentlich Merkel? Es ist ja eigentlich eine nicht so unbedeutende Aktion. Könnte man auch etwas Vernünftiges aus Berlin dazu hören?

Merkel? Die sitzt im Kanzleramt und denkt darüber nach, wie sie bei der nächsten Bundestagswahl wieder alternativlose Spitzenkandidatin der Union werden kann. Damit ist sie ausreichend beschäftigt.

Was bedeutet die Attacke für Deutschland?

In erster Linie, dass unsere Wohlstandsbürger nun wieder in Angstkrämpfe verfallen, weil ihre scheinbar heile Welt eine weitere Beule bekommen hat. Sie bedeutet auch, dass die Grünen den Verrat an den verbündeten Kurden im Irak fordern, die bislang von der Bundeswehr ausgebildet werden. Sie bedeutet, dass die Anti-Trump-Kampagnen einen neuen Höhepunkt erfahren werden. Und sie bedeutet, dass die Deutschen wieder einmal zwischen allen Stühlen sitzen, falls es tatsächlich ernst wird.

Die Bundesregierung weigert sich ja beharrlich, die Hisbollah als Terrororganisation einzustufen. Warum?

Aus Angst vor den anti-israelischen Arabern, die dieses Land ungehindert hereingelassen hat. Man sollte den Einfluss der Cheblis, die ich hier als Synonym jener antisemitischen Kreise zu verstehen bitte, nicht unterschätzen – auch wenn sie offiziell auf naiv und dümmlich machen.

Nach der Liquidierung von Soleimani: Iran im Krieg gegen die USA?

Iran-Irak-Türkei-Libyen-Syrien

Nach der Liquidierung von Soleimani: Iran im Krieg gegen die USA?

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51 Kommentare

  1. Die Moslems machen das durch, was die Europäer bis 1945 veranstaltet haben – und teilweise heute noch fortsetzen, aber eben nicht mehr militärisch, ein echter Fortschritt. Wir sollten sie machen lassen: Heute spielt Irak die Karte Irans gegen die Amis, nachdem sie sich 1980 bis 88 bis auf’s Blut bekriegt hatten (Saddam Hussein und die Mullahs lassen grüßen). Für uns gilt: Draußen halten, bloß nicht reinlassen und moderat dort mitmischen, damit sie sich miteinander beschäftigen und nicht mit uns. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Alhamdulliläh. Ansonsten sind die es nicht wert, dass wir uns engagieren, es sei denn, in den Bevölkerungen dort gärt es gegen die Despoten, gegen die Mullahs etc. – da kann und soll man unterstützend eingreifen, wo geht. Was gar nicht geht ist, den Mullahs zur Revolution gratulieren, einfach abscheulich. Einen westlich geprägten Baschar Hafiz kann man unterstützen, Putin hat das erkannt und tut es, Sunniten/Schiiten lässt man untereinander morden, aber gerne doch. Denen war es auch egal, was die Deutschen und die Franzosen, die Polen einander antun, zu Recht, möchte ich meinen. Usw.

  2. Florian Homm und sein Mordverdacht.
    Florian Homm, ehemaliger Finanzjongleur und in dieser Eigenschaft durchaus auch an der Grenze der Legalität gewesen, kennt sich offenbar damit aus, was legal ist und lässt sein YouTube Publikum mit seinem neuesten Betrag an seiner Weisheit teilhaben und haut mal einen Mordvorwurf gegen Trump raus. Soweit so gut. Das machen die Demokraten momentan auch alle und die CNN Medien sowieso reflexhaft. Kennt man schon. Was bei Homm allerdings dazukommt, ist ein Vergleich von Vice President Mike Pence, seines Zeichens konservativer bibelgläubiger Christ und auf der anderen Seite Soleimani, seines Zeichens konservativer korangläubiger Muslim. So als wäre es ungefähr dasselbe, wenn der Iran Pence liquidieren lassen hätte. Ein lupenreiner Mord, so nennt der Eiferer für legales und moralisches Handeln, Homm, diesen militärischen Akt
    Ähm, mit welcher Begründung hätte ein solcher Akt gegen Pence denn erfolgen sollen? Ist Pence auch aktiver Commander einer Terroreinheit?
    Die Mordvorwürfe kommen fast ausschließlich aus der Richtung einer wohlstandsverwahrlosten Elite, die immer noch hofft, in islamischen Ländern Geld machen zu können. Und die nicht begreift, dass der Islam etwas grundlegend anderes ist als Judentum und Christentum, die abrahamitischen Religionen. Ibrahim ist jemand anderer, wie schon der völlig andere Vater beweist. Zufällig heißen die Kinder ähnlich. Das ist aber auch schon alles. Ibrahim hat die Kaaba genau, war also auch anderswo unterwegs.
    Wer auf eine Reformation, also back to the roots hofft, und dass das was gutes ist. Isis ist back to the roots. Reformation hatten wir also im Islam gerade eben.

  3. Der Iran Konflikt offenbart deutlich die Bedeutungslosigkeit Deutschlands und der EU auf dem Parkett der Weltpolitik.
    In der EU und Deutschland liegen die Prioritäten irgendwo anders, halt bei „Sozialem oder so“. Frauenquote, Genderismus, Weltklima, Weltmeere retten und die Weltmoralinstanz sind wichtig. Die USA, Russland und auch China entscheiden, ob und wie Deutschland und die EU mitspielen dürfen.

  4. Die Qualität dieses Artikels hebt sich vom Staatsfunk und den Merkelmedien meilenweit ab. Weiter so TE und allen Autoren und Foristen ein Gutes Neues.

  5. Man kann sich die Ermordung Soleimanis nicht schön reden. Das war de facto die Kriegseröffnung gegen den Iran. Und der wird wie gewünscht Antworten. Das muß er, den mit Soleimani wurde für die Perser ein Nationalheld umgebracht (wohlgemerkt ein Held des Volkes, nicht nur einer des ideologischen Islams). Reagiert die iranische Regierung jetzt nicht, wird sie vom eigenen Volk gestürzt werden. Sie hat also so oder so keine Wahl und nichts zu verlieren. Das müßte Trump bzw. der amerikanischen Administrative eigentlich klar und daher gewollt sein.

    Wer sich nun allerdings schon auf einen Krieg gegen den Iran und einen Sturz des dortigen Regimes freut, sollte Folgendes bedenken:

    1. Der Iran ist ein ganz anderes Kaliber als der Irak, Afghanistan oder Syrien. Das würde ein ziemlich blutiger und mühseliger Eroberungskrieg werden. Das bergige Territorium eignet sich außerdem ebenfalls gut zum Guerillakrieg, worauf die Perser sicherlich auch schon vorbereitet sind. Hier könnten sich die Amerikaner dieses Mal gewaltig verheben. Schon der Vietnam hat gezeigt, daß man auch als Weltmacht durchaus eine Niederlage gegen ein kleines, vermeintlich völlig unterlegenes Land einstecken kann.

    2. Das Land steht zudem im engen Bündnis mit Rußland und China, welche das ganze Spektakel dieses Mal nicht so einfach hinnehmen werden. Das könnte im schlimmsten Fall durchaus das Startszenario für einen Weltkrieg werden.

    3. Und selbst wenn nicht und es gelingen sollte, den Iran zu erobern, wird das nur eine weitere dauerhafte Krisenregion mit einem völlig zerstörten Land hinterlassen, in welchem jede Menge noch viel radikalere und unkontrollierbarere islamische Terrororganisationen wie Pilze aus dem Boden sprießen werden, aber sicher keine westliche „Demokratie“.

    4. Die Ausschaltung des Irans als dessen jahrhundertelanger Konkurrent, wird das saudische Terrorregime (gegen welches der Mullah-Staat im übrigen geradezu als gemäßigt und liberal bezeichnet werden muß) massiv stärken und es den Wahhabiten ermöglichen, ihren Einfluß auf den gesamten islamischen Raum auszubreiten, was eine weitere Radikalisierung und noch mehr Terrorismus zur Folge haben wird.

    5. Das Ganze wird Millionen neuer Flüchtlinge generieren und jeder darf jetzt mal raten, wer diese aufnehmen wird. Kleiner Tipp; die Amis werden es nicht sein.

  6. Ich beneide die Briten um Ihre Presse:

    „Der irakische Premierminister sagte, Qassem Soleimani sei im Irak gewesen, um „über die Eskalation der Spannungen zwischen Iran und Saudis zu diskutieren“, als er getötet wurde – und behauptete, Trump habe nach dem Angriff auf die Botschaft um Hilfe bei der Vermittlung von Gesprächen gebeten

    – Der irakische Ministerpräsident Adel Abdul Mahdi sagte seinem Parlament in Bagdad am Sonntag, der US-Schlag gegen Soleimani sei ein „politisches Attentat“.

    – Abdul Mahdi behauptete, Soleimani würde sich am selben Tag mit ihm treffen, an dem er am frühen Freitag von einer US-Drohne in der Nähe des Flughafens von Bagdad getötet wurde.

    – Der scheidende irakische Führer sagte, dass Soleimani ihm die Antwort des Iran auf einen saudischen Vorschlag zur Deeskalation der regionalen Spannungen bringen sollte
    Saudi-Arabien, ein regionaler Rivale, wirft dem Iran einen Angriff auf die Ölvorkommen des Königreichs im September vor.

    – Abdul Mahdi behauptet auch, Präsident Trump habe ihn angerufen und ihn gebeten, die Gespräche mit dem Iran zu vermitteln, nachdem die US-Botschaft in Bagdad fast gestürmt wurde.“
    https://www.dailymail.co.uk/news/article-7854971/Soleimani-Iraq-discuss-escalating-tensions-Saudis-killed-PM-says.html

  7. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Gleiches oder Ähnliches gilt für die sunnitischen Halsabschneider und Kopfabhacker und ihr saudischen sowie türkischen Hintermänner. Wer hat übrigens Syrien invadiert, um großsosmanischen Weltreichgelüsten nachzugehen – mit der Unterstützung und dem Jubel zahlreicher hierzulande lebender (deutsch-) Türken und (stillschweigender) Billigung/Unterstützung deutscher Politik und Öffentlichkeit? Und wer hat die Taliban, Al Kaida sowie den IS kreiert bzw. stark gemacht?

    Das Perfide liegt nicht nur darin, dass dieses ach so ethisch-moralische Superland Merkelistan praktisch jeder muslimischen Diktatur in den A…. kriecht und mit dieser miese (Rüstungs-) Deals macht, sondern das da auch noch schön säuberlich voller Hybris unterschieden wird zwischen „Friends of Carlotta“ und „Enemies of Carlotta“ …

  8. „Ich denke nur noch an das Gejammer und die Selbstkasteiung, als ein paar Benzindiebe starben, weil ein deutscher Offizier die gestohlenen Lastwagen nicht dem Feind überlassen wollte.“

    Beim Luftangriff von Kunduz starben vermutlich 90 Zivilisten vom Kind bis zum Greis. Der Kommentar von Spahn dazu ist unerträglich.

    Der Deutschlandfunk berichtete über die Hintergründe:
    „Die Rekonstruktion der Vorgänge ergab, dass Oberst Klein für den Befehl, die LKW zu bombardieren, mehrere Einsatzregeln gebrochen hatte.

    So waren die amerikanischen Bomberpiloten ausgesprochen skeptisch – sie vermuteten sofort, dass am Boden Zivilisten waren, und konnten auch keine Notlage erkennen, weshalb sie die Menschen lieber erst durch Tiefflüge warnen wollten. Klein wies dies mit unhaltbaren Behauptungen zurück: Es gebe Feindberührung, „troops in contact“, sowie eine unmittelbare Bedrohung, eine „imminent threat“. Klein beratschlagte sich weder mit seinem Rechtsberater noch mit Vorgesetzten.

    Stattdessen ließ er sich, so legen es alle Aufzeichnungen nahe, von Spezialkräften im Lager, auch dem Kommando Spezialkräfte KSK, drängen, gezielt die vermeintlichen „Taliban-Führer“ auszuschalten – obwohl sein Mandat, das ISAF-Mandat, Talibanjagd nicht vorsah.“
    https://www.deutschlandfunk.de/geschichte-aktuell-luftangriff-vor-10-jahren-verhinderte.724.de.html?dram:article_id=457813

    Welche spezielle Qualifikation macht Herrn Spahn denn zum „Nahost-Experten“?

    • Lesen Sie mal lieber Ihre wunderbare Mainstreampresse, die passt für Sie besser. Soviel Unsinn, wie Sie da schreiben betreffs einer Militäraktion habe ich noch nie gelesen und möchte sie auch nicht mehr lesen.

  9. Eigentlich kein schlechtes Interview, dass sich am Ende aber mit der Behauptung, Merkel strebe nur über ihre nächste Kanzlerperiode an, selbst entwertet. Wer so argumentiert, wird zurecht in der öffentlichen Debatte nicht ernst genommen.

  10. Widerspruch/Ergänzung: Der Islam ist EIN Teil des komplexen Gesamtproblems. Und ein mindestens ebenso großer Teil des Problems ist ein Uncle Sam, der willkürlich nach eigenen (Lobbyisten-) Interessen die Welt mit Kriegen, Regime Changes, Sanktionen etc. überzieht – und nicht zuletzt den „islamischen Terror“ selbst erst generiert bzw. anfacht, siehe Taliban, Al Kaida, IS – allzu gerne im Verbund mit Saudis, Israel und dem Nibelungen-„Westen“ aka NATO-Vasallen.

    Als Nicht-Linker kann ich dazu nur enpfehlen, mal einen Noam Chomski, Daniele Ganser, Wolfgang Bittner oder Walter Ploppa zu lesen, wenn man auch auch mal „die andere Seite“ zu hören bereit ist. Ähnliches gilt für einen Michael Lüders, Jürgen Todenhöfer, Gerhrad Schweizer oder auch Helmut Roewer. Den weißen Hut von Uncle Sam sehe ich jedenfalls schon lange nicht mehr …

  11. Die Demokraten brauchen 20 republikanische Stimmen im Senat um Trump aus dem Weißen Haus werfen zu lassen, die Neocons und AIPAC haben diese Menge locker auf ihrer Gehaltsliste.
    Zumindest solange das Impeachment läuft ist Trump eine lahme Ente und durch diverse Zirkel erpreßbar, daß scheint mir bedeutsamer zu sein, als ein hoher Ölpreis, zumal Trump im Wahljahr keine Rezession gebrauchen kann.

  12. Die US Sanktionen (ohne UN Mandat) sind ein kriegerischer Akt, der völlig unabhängig wie man zum Iran steht, diesen keine anderen Möglichkeiten als Unterwerfung (faktisch unter Saudi-Arabien und nicht den USA), oder eben „Kampf“ läßt, alles weitere ergibt sich dann daraus…

  13. Herr Spahn,
    können Sie ihre Behauptung, die USA sind ein großer Erdölexporteur mit irgendwelchen überprüfbaren Daten begründen?
    Die USA fördern z.Z. ca. 15,31 M Barrel pro Tag, verbrauchen aber 20,5 M Barrel pro Tag.
    Quelle: de.statista.com

    Das in den MSM mit diesenAmmenmärchen die Erdölbeutezüge verschleiert werden sollen bin ich ja gewohnt.
    Was für ein Wettbewerbsvorteil bleibt TE wenn hier die gleiche Masche betrieben wird?

  14. Zumindest gibt es die Sunniten und die Schiiten und noch diverse andere wie die Sufis oder die Ismaeliten.Wer Angst davor hat zu differenzieren hat auch Angst vor einer klaren Analyse der Interessen aller Beteiligten.

  15. Bist Du nicht willig,
    dann gebrauch ich Gewalt,
    bist Du nicht billig,
    dann mach ich Dich kalt.

    Das Geschäftsmodell der Ölindustrie mit angehängten Regierungen.

  16. „Stabile Labilität dient allen“. Die Frage ist, ob diese stabile Labilität, die“allen dient“ auch von allen gewollt ist. Alle sind diejenigen, die mittel und unmittelbar am Konflikt beteiligt sind. Der Iran, die USA, Russland, Saudi-Arabien, der Irak, Israel dann die Türkei,die Golfstaaten und die diversen Milizen von Hisbollah bis zu den jemenitischen Schiiten.
    Von Bedeutung ist jetzt, wie der Iran auf die Ermordung, Tötung, Neutralisierung, wie immer man den Vorgang nennen will, der Beseitigung des iranischen Spitzenmilitärs Soleimani ragiert, „moderat“oder massiv z.B. mit Tötungen amerikanischer Soldaten.
    Nach der These der „Stabilen Libilität“ die allen dient, wäre eine moderate Reaktion folgerichtig. Einer massive Reaktion folgt eine weitere massive Aktion der Amerikaner. 52 mögliche Ziele hat Trump benannt unter anderen iranische Kulturstätten.
    Hier habe ich allerdings geglaubt, ich lese nicht richtig. Will Trump genau so handeln wie der IS in Palmyra oder die Taliban mit der Sprennung der Buddhastatuen in Bamiyan/Afghanistan?
    Wie auch immer, der nächste Zug im großen Spiel wird von den Iranern gezogen. Was folgt liegt dann in der Logik des Konflikts mit einem der Spieler, der möglicherweise nicht mit rational nachvollziebaren Spielzügen versucht, völlig neue Lagen zu schaffen, die nichts mehr mit einer „stabilen Labilität“ zu tun haben.

  17. Wer wird morgen Opfer des amerikanischen Drohnen-Terrors, Putin, die Chinesen oder die Europäer, wir wissen es nicht. Demokratie und Rechtsstaat sehen anders aus, das ist aber genau das, wofür wir werben und diktatorische Staaten überzeugen wollen.

  18. So weit ich es weiß, ist die USA in Sachen Öl Selbstversorger oder exportiert sogar. Ob da der Ölpreis eine große Rolle spielt? Der grundlegende Fehler des Westens ist die Annahme in islamischen Ländern etwas wie Demokratie herbei bomben zu können. Der Islam verbietet Demokratie egal in welchem Land man es versucht. Die Menschen, die wie oft behauptet säkular denken, können es nicht, zu tief sind Stammes und Clandenken zusätzlich zu den untereinander zerstrittenen Gläubigen. Jeder gegen jeden ist das treibende Denken dort. Obame hat viele Terroristen per Drohne töten lassen und wurde dafür gefeiert aber wenn zwei das Selbe tun ist es nicht das Gleiche. Trump hat bis jetzt keinen Krieg angefangen muß aber die von den anderen vor ihm beenden oder wenigstens unter Kontrolle zu bringen. Was uns betrifft hatte ich schon 2015 düstere Vorahnungen. Damals stellte ich in verscheidenen Foren 9 Fragen für die ich als Nazi und schlimmeres beschimpft wurde. Eine war: Was werden die Menschen, die zu uns kommen aber sich gegenseitig hassen und seit Generationen bekriegen, tun? Werden sie hier friedlich mit einander leben wollen oder hier weiter machen? Ich denke, die Frage hat sich erübrigt. Mal sehen, ob die Merkel auch gleich den Terroropfern ihr Beileid ausdrückt wie sie es bei den Unfalltoten vor ein paar Tagen tat.

    • „Demokratie“, „Menschenrechte“ etc. sind doch nur Feigenblätter, um eigeninteressengeleitete neo-imperialistische Außen- und Weltpolitik mit militärischen und ähnliche Eingriffen nach Gutdünken rechtfertigen zu können.

      Mal Hand aufs Herz: Wo hat denn der angebliche Versuch des „Westens“, seine Segnungen zu exportieren, jemals geklappt?!? Ich sag nur „Allende“, „Mossadegh“, „Ghaddafi“ …

  19. Ach, das ist solch ein angenehmes Interview. Bestimmte Sätze („den Unruheherd mit Stumpf und Stiel vernichten.“) würde man woanders wohl kaum zu lesen bekommen, sind aber angenehm logisch.

    Ich stimme mit vielem überein, mit vielem nicht, aber wenigstens hat man nicht das Gefühl der Schreiberling würde in einer vollkommen anderen Welt mit anderen Gesetzmäßigkeiten leben.

  20. Na aber, aber … Friedensengel Angie und der Mann in zu engem Anzug a.k.a AM Maas reisen morgen doch nach MOSKAU. Ein Zeichen der Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit, nicht wahr? Nicht Gespräche mit dem NATO Partner und verbündeten USA, sondern mit North-Stream 2 Vladimir.

  21. Schönes, an der Sache orientiertes Interview mit dem notwendigen zynischen Blick jenseits bundesrepublikanischer politischer Kleinkindpädagogik. Am Schluß des Interviews wird auch noch ein weiterer Indiz für den Niedergang der SPD präsentiert. Ich glaube nicht einmal der Übertritt des SPD-Genossen und Bischofsdarstellers Bedford-Strom zum Islam würde den Zerfall einer Partei stoppen, die unter Bebel noch für Religions- und Gewissensfreiheit eingetreten ist. Lang lang ist`s her! Und für die parlamentarische Repräsentation der Islamgläubigen werden diese ohne SPD schon selbst sorgen. Ob dann alllerdings noch Raum für Gendertatü, Homoehe und religiöse und kulturelle Vielfalt sein wird,kann man auf Grund der historischen Erfahrung mit Recht bestreiten.

  22. Wer die Geschichte kennt, weiß warum es das Mullah-Regime gibt. Stichwörter: Mossadegh, Verstaatlichung der Ölquellen Schahregime, usw.
    Wie immer, züchten sich die Amis ihre Feinde selber. Und sehr nachhaltig.
    Weitere Beispiele gefällig?
    Saddam Hussein, Taliban und genaugenommen auch El Kaida.
    Amerika ist der Störenfried des Weltfrieden – mit großem Abstand zu allen anderen.
    Und da sind die unnötigen Kriege und Aktionen in Lateinamerika noch nicht mal dabei.

    • Nicht an Alles Böse sind die Amerikaner schuld und sie als Störenfriede im Weltfrieden zu bezeichnen ist starker Tobak. Die Amerikaner sind mir mit all ihren Fehlern und manchmal Verfehlungen tausendmal lieber als Despoten . Und hätten sich die „Störenfriede „ nicht desöfteren die Finger schmutzig gemacht , würde Deutschland heute noch im Nirgendwo sitzen. Also Bitte etwas mehr Augenmaß.

      • Nirgendwo? Ein Ausgleichsfrieden 1916 hätte ein stabiles Mitteleuropa geschaffen, Rußland vor der Revolution bewahrt (China dito), vom 2. Weltkrieg gar nicht zu schweigen….
        Und ohne die US geforderte Entkolonialisierung und folgende Ausbeutung der Restwelt, wären wir schlicht eine bessere Zivilisation…
        Von unserem baldigen ethnischen, wirtschaftlichen und kulturellen Untergang gar nicht zu reden….

      • Ach ja? Dann schauen Sie einmal in Ihr Geschichtsbuch. Wer genau hat nochmal Wladimir Iljitsch Lenin die freie Fahrt nach Moskau organisiert? Wer hat den „ Blanko Scheck“ an Franz Josef abgegeben?
        Und Sie glauben ernsthaft, dass sowohl die Völker Asiens bis Afrika bis heute natürlich brav im Empire geblieben wären oder Deutsch-Ostafrika Beifall geklatscht hätten?? Oder dass Algerien, Tunesien etc natürlich franz. Kolonie geblieben wäre, Kongo belgisch und natürlich wäre das Osmanische Reich ein Hort des Friedens und der Gleichberechtigung? Allmächtiger…Und den Untergang besorgt Deutschland schon ganz im Alleingang – dafür braucht es keinen USA. Oder hat der Präsident und der Kongress die Öffnung der Grenzen angeordnet ?

      • Mein „Geschichtsbuch“ besteht“ aus mehr als Fritz Fischers Auftragswerk.
        Der Blankoscheck bezog sich auf Serbien, Rußland hatte keinen vernünftigen Grund zusammen mit Frankreich Deutschland anzugreifen. Wenn z.B. der US Präsident von der iranischen Regierung ermordet werden würde, würden wir auch heute noch sofort in den Iran einmarschieren und Serbien hat es dann auch noch unprovoziert vorsätzlich getan.
        GB war 1916 zahlungsunfähig, ohne die „Bürgschaft“ der USA wäre der Krieg zu Ende gewesen, mit einem starken und stabilen Kaiserreich, daß lt. einer Harvardstudie (z.B.) von vor drei Jahren, der demokratischste und rechtsstaatliche Staat seiner Zeit war.
        Lenin wurde nach 1916 in den Zug gesetzt, initiiert bei der OHL durch Alexander Helphand (Parvus, MI6), finanziert und gefördert wurde seine Arbeit dann weiter durch die Briten, Kerenski wurde abgesägt, die russischen Truppen standen 1917 in Anatolien und waren kurz davor Konstantinopel zu befreien. Kein Alliierter wollte ein siegreiches Rußland, vom beginnenden großen Experiment ganz abgesehen.
        Und ja, wenn Ihnen die 160 Millionen „gesparten“ Toten nicht reichen, auch die 50 Millionen seit 1945 hätten mit einer geordneten Weltwirtschaft und Dekolonialisierung wohl zum großen Teil vermeiden werden können. Die USA sind nicht „böse“ aber sie nehmen auf sehr primitive und völkerrechtswidrige Art die Interessen ihrer herrschenden „Klasse“ war. Dieses bleibt festzuhalten.

      • Hätte hätte Fahradkette. Ein stabiles Mitteleuropa hätte es auch 1916 nicht gegeben. Dazu waren die Animositäten zwischen vor allem Deutschland und Frankreich zu groß.

    • Danke – vermutlich ernten Sie dafür zahlreiche „dislikes“, aber die Wahrheit (seit mind. 1895) ist nun einmal Fakt…dazu kommt dann noch der geheimdienstbasierte globale Drogenhandel („Air America“, French Connection, Iran-Contra usw.) und die OK, inkl. der Finanzoligarchie….
      Solange die deutschen Konservativen, Liberalen, Patrioten, wie auch immer, hierfür blind sind, wird sich auch nichts ändern können und man marschiert weiter, zwar getrennt von den Kulturmarxisten aber einem gemeinsamen Herren dienend.

      • Man braucht heute nicht viel, um disliked zu werden. Die Wahrheit und die Schilderung der Realität reichen vollkommen.
        Da ich auch die CO2-Lüge als solche benenne und der Massenmigration nichts Positives abgewinnen kann und auch sonst recht störrisch meine in einem langen Leben gewonnenen Einsichten kund tue, dazu noch naturwissenschaftlich „belastet“ bin, bin ich zwangsläufig ein Außenseiter.
        Dass ich meistens richtig liege mag eitel klingen, stimmt aber, oft zu meinem Bedauern.

  23. It’s the economy, stupid. — Interessante Ausführungen, danke. Das heißt, die Perser haben auch dann die A***karte, wenn sie die Mullahs überwänden und zur Demokratie zurückfänden. So wie 1956 würde wieder jemand dafür sorgen, daß sie weiterhin der nützliche Quälgeist sein müssen. Welche traurige Rolle spielen wir eigentlich in dem grand game? Den Hanswurst gewiß auch, aber alleine das kann es ja nicht sein. Wozu ist der Deutsche nütze? Vielleicht lautet die Antwort, zu gar nichts. Das würde immerhin die Maßnahmen zu seiner Entsorgung erklären.

    • Die Rolle des Deutschen ist einfach erklärt:

      Er symbolisiert zum einen das ultimative Böse in der Menschheitshistorie, das ewige Schreckgespenst, welches den anderen Völkern das wohlige Gefühl gibt zu den Guten der Geschichte zu gehören. Hollywood und Co. sorgen auch dafür, daß das so bleibt.

      Zum anderen ergibt sich daraus natürlich auch, daß er der ewige Schuldige ist, der seine Schuld durch finanzielle Leistungen und Vergütungen gegenüber der gesamten restlichen Welt abzuarbeiten hat (was er natürlich eigentlich gar nicht kann, weil seine Schuld ja ewig ist).

  24. „War Soleimani ein Monster? Aus der Sicht seiner Opfer sicherlich. Aus der Sicht seiner Fans sicherlich nicht. Aber trifft das nicht auf jeden zu, der aus der Masse herausragt“

    Hab ich das jetzt recht verstanden, Herr Spahn? Es gibt kein Gut oder Böse, sondern nur unterschliedliche Blickwinkel? Totale Relativierung? Ich werde Ihnen mal ein paar Antworten auf Ihre wohl rhetorischen Fragen geben:

    – trifft das nicht auf jeden zu, der aus der Masse herausragt?
    Ganz sicher nicht! Man kann es allenfalls über diejenigen sagen, die als imperialer Kriegsherr oder Gewaltherrscher auftreten.

    – Napoleon, Alexander, Cäsar, Karl der Große
    Alles Leute, die objektiv vielfach Recht gebrochen haben, vielleicht in unterschiedlicher Abstufung. Das kann man feststellen, ohne sich zwischen „Monster“ und „nicht Monster“ entscheiden zu müssen

    – Stalin, Hitler und Mao
    bei diesen Leuten fällt mir die Entscheidung auch innerhalb des eingeengten Rahmens leicht: eindeutig Monster! Anders lautende Meinungen akzeptiere ich an dieser Stelle nicht!

    Jetzt stellt sich die Frage, in welche Kategorie man Soleimani rechnet. Ich plädiere dafür, das gesamte iranische Regime in die Monster-Kategorie zu rechnen. Wer dermaßen Haß predigt, die Vernichtung Israels zur Staatsräson macht, regelmäßig massenhaft Oppositionelle hinrichtet und Andersgläubige in Foltergefägnissen schmachten lässt, hat für mich nichts am Tisch der einigermaßen Menschlichen verloren!

  25. Danke für dieses wohltuende, angemessen zynische und sachlich erhellende Interview.

    Kleine Rückfrage – wenn die Frauen die Vorläufer der Migranten waren, ist dann davon auszugehen, dass wir Entmannten demnächst von den Migranten domestiziert werden?

    • „…dass wir Entmannten demnächst von den Migranten domestiziert werden?“…umgekehrt, die entmannten Biowürstchen werden dann vielleicht wieder entdomestiziert. 😉

    • Unter dem Kopftuch aufgewacht — man möchte es niemandem wünschen — ist nach 79 die schweigende Mehrheit iranischer Frauen, die es versäumt hatte, der lautstarken, sich selbst als progressiv bezeichnenden Minderheit entgegen zu treten: Nachdem die Sawak, der Geheimdienst des Schah, die gesamte kommunistische Opposition gnadenlos verfolgt hatte — auch an dieser Stelle kann man dem 68ern danken — …

  26. Viele und gut nachvollziehbare Einsichten. Jedoch eine Frage und ein Widerspruch:
    1. Was genau ist unter dieser ominösen „Liberalisierung“ durch Näherrücken des Westens zu verstehen, die wie ein schleichendes Heilmittel die Hirne und Herzen der umnachteten Orientalen erhellen soll? Etwa das irrlichternde Gewese der Hollywood-Granden (gerade wieder frisch zu besichtigen bei den Golden Globes – ein Sturm aus Wokeness, Wokeness-Bashing vom Host, Hybris, Moralin + rattenscharfe Fummel, Verschwendungssucht & Geldgeilheit)? Die irrwitzigen öffentlichen Debatten ums Impeachment, um den Brexit, um Greta? Die großartigen Einlassungen unserer Polit-Darsteller zur Welt- und Klimalage? Oder vielleicht nur das Freisein von despotischer Bevormundung – das sollte m.E. auch ohne Coke, Porno & Moralimperialismus (aktuell von „Links“) zu haben sein, oder? Dann ist Liberalität vielleicht sogar für Otto-Normal-Iraner attraktiv (dass die iranische Jugend auch Pornos, Drogen usw. will, spricht m.E. nun nicht gerade für sie – und ihr Hass auf die Mullahs dafür, dass sie derlei – offiziell – verbieten, ist zwar nachvollziehbar, aber nicht vernünftig i.S.v. I. Kant).
    2. „Heute haben sie die Politik übernommen und die Männer domestiziert. Echte Kerle finden sie in der Politik heute ja nicht mehr.“ Widerspruch: Passt nur auf ausgewählte Pussy-Länder des Westens, z.B. unser liebes Deutschland und ggf. Finnland. Im Rest gibt es noch eine ganze Menge echter Kerle (worunter ich Herrn Macron allerdings ausdrücklich nicht verstehe).

  27. Deutschland sitzt zwischen allen Stühlen ??? Deutschland kann sitzen wo es will – es wird nicht mehr ernst genommen !!! Sind Maas, Steinmeier, Roht, KGE usw….. schon auf Beileidstour in den Iran ???

  28. Ja, natürlich, die Amerikaner „zündeln“ im Iran wegen des Ölpreises. Nicht etwa als Antwort auf die Angriffe des Iran auf amerikanische Bürger. Typisch deutsche Biedermeier-Logik.

    • Lesen Sie bitte den am Ende verlinkten Beitrag von Spahn – und: Das eine schließt das andere nicht aus.

      • Es reicht schon, daß diese Vermutung überhaupt genannt wird. Das war abzusehen. Angesichts der permanenten iranischen rhetorischen wie auch physischen Angriffe auf die USA und die Freiheit des Westens sollte man solche Theorien dann ins Spiel bringen, wenn es handfeste Beweise dafür gibt. Die sehe ich nirgendwo.

  29. der beste Artikel in DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM, und leider der wahrscheinlich einzige, welcher die Situation rational betrachtet.
    Nicht alles ist korrekt, aber ‚ein einsamer Rufer in der Wueste‘.

  30. Ich hoffe, Sie wohnen nicht in Berlin, Herr Spahn. Moegen kann (und tut) man Sie dort naemlich kaum…

  31. Auch Herr Omid Nouripour (Grüne) und Frau Amira Mohamed Ali (Linke) arbeiten sich ja schon fleissig an „Konfliktlösungen“ ab – so als Bestätigung für das von Herrn Spahn Gesagte.

  32. Fazit: Ein Land in Angst vor dem Moslem, unglaublich.

  33. Zitat: „Aus Angst vor den anti-israelischen Arabern, die dieses Land ungehindert hereingelassen hat.“

    Nicht zu vergessen Deutschlands oberster linker Moralapostel Frank-Walter Steinmeier, der erst im vergangenen Jahr dem Iran in einem Glückwunschtelegram in offizieller Mission zum Nationalfeiertag gratulierte.

  34. Dieser Artikel ist absolute Spitze in realistischer Einschätzung der Lage und Motivationen der beteiligten Mächte im großen Spiel nahöstlicher Politik. Wieder mal großes Lob für TE einem Journalismus Raum zu geben, wie er in älteren Zeiten einmal völlig normal und üblich war und heute wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen ist. Bei TE wird man fündig.

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