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METZGERS ORDNUNGSRUF 07-2022

Ludwig Erhard: „Inflation ist Folge einer verbrecherischen Politik“

17.02.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
Statt die Ursachen der Inflation zur Kenntnis zu nehmen, reden sich Politiker, die EZB und linke Ökonomen mit schöngefärbten Zukunftsprognosen heraus. Dabei sind weiter steigende Verbraucherpreise zu befürchten, und die Masse der kleinen Leute wird enteignet.

Pointierter als Ludwig Erhard kann man die Ursachen der Geldentwertung, vulgo Inflation genannt, nicht zuspitzen: „Die Inflation kommt nicht über uns als ein Fluch oder als ein tragisches Geschick; sie wird immer durch eine leichtfertige oder sogar verbrecherische Politik hervorgerufen.“

Generationen von Politikern, aber auch das gemeine Volk, haben sich lange in einer Wohlstandsillusion eingerichtet, die auf Wohlstandsgewinn auf Pump ausgerichtet ist. Statt einer langfristig tragfähigen Prosperität, die echten Produktivitätsgewinnen geschuldet ist, sonnt man sich in einer Schein-Wohlfahrt, die häufig genug vor allem mit Krediten finanziert wird. Der Staat wuchert immer weiter. Während in den 1960er Jahren zu Erhards Zeiten die Staatsquote, also der Indikator für den Umfang und die wirtschaftliche Bedeutung der Staatstätigkeit, bei etwa einem Drittel des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag, ist sie in den vergangenen Jahrzehnten massiv gestiegen. 2021 lag die Staatsquote auf einem Rekordniveau von knapp 52 Prozent des BIP.

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Geschuldet ist die hohe Staatsquote einer Sozialpolitik, die einer immer stärkeren staatlichen Rundumversorgung in allen Lebenslagen frönt. Von der Wiege bis zur Bahre alimentiert der Staat wachsende Teile der Bevölkerung. Statt auf den Subsidiaritätsgedanken zu setzen, der auf persönlicher Freiheit, privater Initiative und Selbsthilfe gründet, bauen Politiker aller Couleur kollektive Sicherungssysteme immer stärker aus – oft unter dem Applaus ihrer Wähler, die sich gern am Fürsorgestaat wärmen, auch wenn sie sich andererseits in Verkennung von Ursache und Wirkung oft bitter über die Zeche beschweren, die ihnen der Staat in Form von Gebühren, Abgaben und Steuern präsentiert.

Für Ludwig Erhard war „der Gedanke unerträglich, dass mit wachsendem Wohlstand auch der Umfang staatlicher und kollektiver Vorsorge wachsen sollte“. So beschrieb einst der kluge Kurt Biedenkopf Erhards Mantra. Und weiter: „Ihm (Erhard) wäre es ordnungspolitisch richtig erschienen als Antwort auf mehr Wohlstand auch mehr Raum für Selbstverantwortung zu gewähren.“

Sozialkonsum frisst Investition!

Doch davon kann in diesem Land schon lange keine Rede mehr sein. In geradezu abenteuerlicher Weise werden Sozialleistungen gesetzlich verankert, die immense Lasten in die Zukunft verlagern. Allein in der Ära von Angela Merkel wurden der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung hohe dreistellige Milliardensummen aufgehalst, die in den kommenden Dekaden die umlagefinanzierten Sozialkassen und die öffentlichen Haushalte zu sprengen drohen. Die solide wirtschaftliche Lage des vergangenen Jahrzehnts, als die Beschäftigung auf Rekordniveau stieg, die Steuereinnahmen sprudelten und die EZB-Nullzinspolitik die Zinsausgaben des Staates um eine dreistellige Milliardensumme reduzierte, wurde buchstäblich verprasst. Für Sozialkonsum vor allem, während die so dringend nötige Substanzerhaltung der Infrastruktur gnadenlos vernachlässigt wurde.

Was heute allseits beklagt wird, ist die Folge einer schrankenlosen sozialpolitischen Freigebigkeit, die im Ergebnis auf den Nenner gebracht werden kann: Konsum frisst Investition! Die schwarze Null, für die sich in der Großen Koalition vor allem die Union auf die Schultern klopfte, ist bei Lichte betrachtet ein Betrug. Denn während die offiziell ausgewiesene deutsche Staatsverschuldung bis zur Corona-Pandemie um etwa 20 Prozentpunkte sank, wuchs die implizite Verschuldung durch die in die Zukunft verlagerten Kosten der Sozialpolitik gewaltig. Würde der Staat wie ein privates Unternehmen bilanzieren, müssten die Finanzminister des Bundes und der Länder etwa für künftige Pensionen und Renten hohe Rückstellungen bilden. Nur weil das nicht der Fall ist, kann sich die Politik diesen rauschhaften Bilanzbetrug leisten.

Die Inflations-Gesundbeter von der EZB

Vom verstorbenen früheren Bundesbankpräsidenten Hans Tietmeyer stammt der Satz: „Dass das Zeitalter der Inflation vorüber ist, habe ich noch nicht entdeckt. Aber wir sind weiter auf Entdeckungsreise.“ Viel zu lange haben Notenbanker, Politiker und auch die Akteure an den Finanzmärkten die Risiken der gewaltig aufgeblähten Bilanzsummen der großen Zentralbanken negiert. Dabei haben sich im vergangenen Jahrzehnt gewaltige Vermögenspreisblasen gebildet – vor allem im Immobilienmarkt, aber auch an den Börsen. Auf der Suche nach Rendite floss immense Liquidität in diese Märkte und machte Vermögensbesitzer zumindest auf dem Papier immer reicher.

Doch auch linke Ökonomen und viele Politiker freuten sich über die Folge der Nullzinspolitik. Plötzlich war Staatsverschuldung vermeintlich kein Problem mehr, weil Fremdkapital nicht nur keinen Zins kostete, sondern sich Käufer von sicheren deutschen Staatsanleihen sogar mit Negativzinsen begnügten. Nicht nur in der EZB wurde jahrelang das Gespenst der Deflation bemüht, um die schier schrankenlose Geldschöpfung zu rechtfertigen.

METZGERS ORDNUNGSRUF 02-2022
Die Inflation wird zum Bumerang für die „grüne“ Energiewende
Obwohl schon absehbar ist, dass sich verschiedene strukturelle Ursachen bündeln, die einen Anstieg der Inflation auch auf die Verbraucherpreise befürchten lassen, agierten Madame Lagarde und ihre Kollegen im EZB-Tower lange nach dem Drei-Affen-Motto: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen! Die internationalen Arbeitsmärkte, die lange vom Überangebot an billigen Arbeitnehmern profitierten, was die Lohnkosten drückte, haben sich verändert. Das Angebot wird knapper, die Löhne steigen deutlich, was die Preise treibt. Gleichzeitig wird durch die Klimaschutzpolitik fossile Energie verteuert, was – neben geopolitischen Gründen – ebenfalls preistreibende Wirkung hat. Manche reden bereits von „grüner“ Inflation. Das Übrige tut immer noch die exzessive Geldpolitik.

Während die Fed den Ausstieg wohl bereits kurzfristig zumindest mit der ersten kleinen Zinserhöhung einleitet und auch Schritte zur Bilanzreduktion vorbereitet, übt man sich bei der EZB immer noch im Gesundbeten. Schaut man sich die aktuellen Inflationsprognosen der europäischen Notenbank an, dann untertreibt sie weiter grandios. Laut der jüngsten EZB-Prognose liegt die Inflation in diesem Jahr bei knapp über 3 Prozent und sinkt in den kommenden beiden Jahren wieder auf unter 2 Prozent.

Alle diese angesichts der realen Zahlen viel zu optimistischen Prognosen haben vor allem einen Grund: Die EZB hat viel stärker die Schuldentragfähigkeit der Euro-Schuldenländer im Blick, deren Staatsschulden sie monetarisiert. Der Kaufkraftverlust der Normalbürger ist für die Mehrheit im EZB-Rat kein großes Thema. Systematisch vernachlässigt die EZB ihr Mandat, für Preisstabilität zu sorgen. Letztlich enteignet sie damit – wie eine vor allem auf Kreditfinanzierung beruhende Sozialpolitik – die Masse der kleinen Leute. Auch das kann man Betrug nennen.


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27 Kommentare

  1. Noch nie war die Bundesrepublik Deutschland weiter weg von einer liberalen Wirtschaftspolitik und einer Politik des Liberalismus als heute. Insofern ist es eine gute Idee, an Ludwig Erhard, den aufrechten Liberalen zu erinnern.
    Zunächst sollte mit dem (aus der ideologischen Ecke vorgebrachten) Vorurteil aufgeräumt werden, eine liberale Wirtschaftspolitik bestünde aus „Laissez faire“, bestünde daraus, nichts zu tun. Damit will man jedoch nur die dummen und üblen Markinterventionen der Dilettanten adeln, denn das ist falsch. Das Gegenteil ist wahr: Eine liberale Wirtschaftspolitik ist das Schwierigste überhaupt (schon weil man es hier oft mit mächtigen ideologischen oder wirtschaftlichen Gegnern zu tun hat).
    Die Aufgaben einer liberalen Wirtschaftspolitik:

    • Vermeidung von Inflation bzw. Geldwert-Stabilität: Nicht nur der Wertverlust ist schlimm (bzw. schlimm genug) bei einer Inflation. Jede Inflation ist auch mit einer Umverteilung von Vermögen verbunden. Die Vorteile des Schuldners gegenüber dem Gläubiger sind klar, da die Schulden nominal gleich bleiben, aber mit Inflationsgeld zurückgezahlt werden können. Es findet eine Vermögensumverteilung statt vom Gläubiger zum Schuldner. Außerdem findet eine Vermögensumverteilung statt zugunsten desjenigen, der das Inflationsgeld zuerst in die Hand bekommt, denn dieser kann das Geld noch zum alten Wert gebrauchen, da sich das Zuviel an Geld erst sukzessive im Wirtschaftskreislauf als Inflation auswirkt. Den Letzten beißen die Hunde. Das sind oft die Arbeitnehmer auf niedrigem Lohnniveau, jedoch ohne staatliche Alimentierung.
    • Erhaltung des funktionierenden Wettbewerbs auf dem freien (kapitalistischen) Markt: Da es auch für Quasi-Monopole und mächtige Konzerne keine Bestandgarantie auf dem kapitalistischen Markt gibt, benutzen viele von denen ihre ökonomische Macht, um sich gegen den kapitalistischen, freien Wettbewerbsmarkt Beistand in der Politik zu besorgen. Da es immer auch Politiker gibt, die anti-freiheitlich eingestellt sind, die dumm sind oder charakterschwach oder die sich korrumpieren lassen, haben diese mächtigen Konzerne oder Quasi-Monopole immer wieder Erfolg mit ihrem Bestreben, dem Wettbewerb zu entfliehen. Aktuelle Beispiele: a) Bill Gates, der dem RKI eine „Spende“ von einer halbe Mio. Dollar zukommen lässt und der das WHO finanziell gekapert hat, um seine milliardenschweren Investitionen in der Impfstoff-Pharma-Industrie politisch abzusichern; b) das informelle Kartell der Covid-Impfstoff-Hersteller hat sich in Verbandelung mit der Politik des Absatzes seiner Produkte bis hin zum Konsumzwang (sog. „Impfpflicht“) versichert; c) das informelle Kartell der regierungskonformen Printmedien möchte bezahlt werden aus Steuergeldern; d) das informelle Kartell der digitalen Kommunikationsmedien bietet der Politik den Handel an, sie vor Kritikern zu schützen, wenn die Politik ihnen die Wettbewerber (z.B. Telegram) vom Leib hält. All dies sind Versuche, eine Mischform aus unternehmerischer und staatlicher Planwirtschaft zu etablieren nach chinesischem Muster.
    • (Damit sind die Aufgaben einer liberalen (Wirtschafts-) Politik noch lange nicht erschöpft.)


    Ludwig Erhard unterschied in den politischen Auswirkungen nicht zwischen unternehmerischer und staatlicher Planwirtschaft. Auch die verschiedenen Namen der Linksideologie dafür waren für ihn bedeutungslos. So sagt er z.B.:
    „… was auf der sozialen Ebene dabei herauskommt [bei der Planwirtschaft],ist nicht Harmonie, sondern das ist Chaos und Tyrannei. … In der Planwirtschaft muss zunächst der Mensch gezwungen werden durch den kategorischen Imperativ, dann durch Bezugsscheine und zum Schluß durch brutale Gewalt, das zu fressen, was der Staat ihm zu fressen gibt, mal brutal ausgedrückt.“

  2. Inflation bedeutet nach VWL, dass eine excessiv gesteigerte Geldmenge auf ein zu geringes Angebot an Gütern und Dienstleistungen trifft und dadurch die Preise steigen.
    Dies ist gegenwärtig nicht der Fall. Durch die excessiven Belastungen an Steuern und Abgaben durch die Klimaschutzpolitik steigen erstens die Gestehungskosten der Produzenten und damit die Handelspreise. Zweitens sinkt das restliche verfügbare Geldmenge der Privathaushalte, was nur durch entsprechende starke Einkommenszuwächse ausgeglichen werden könnte. Die Gewerkschaften aber zögern, weil sie mitgliederfeindlich die rotgrüne Politik tolerieren. Die Produzenten werden also Umsatzeinbußen bis zum Konkurs hinnehmen müssen.
    Alles sieht zur Zeit nach einer staatlich gewollten Verarmung hin zur Konsumeinschränkung der Bevölkerung und einer sinkenden Anzahl von Unternehmen aus, sofern deren Betriebe nicht ins Ausland verlagert werden können.

  3. Tja, was soll man sagen, wenn in einem der immer noch größten Industrieländer dieser Erde, das Gros der Bevölkerung von wirtschafts- und geldpolitischen Zusammenhängen keine Ahnung hat. Was per se eine Kapitulationserklärung an die Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte dieses Landes ist. Eigentlich bin ich immer wieder überrascht, dass sich dieses Land so lange oben halten konnte. Mich beschleicht jedoch das Gefühl, dass es mit der rot-grünen Ampelkoalition (gelb ist zwischenzeitlich auch mehr als blutorange, ganz zu schweigen von der sozialistischen CDU/CSU als Opposition) jetzt rapide im Zeitraffereffekt bergab geht. Vielleicht führt dies ja dann zur Läuterung.

  4. Die Politik der EZB ist m.E. einzig darauf ausgerichtet, den europäischen Südländern die finanzielle Luft für politische Gestaltung zu geben auf Kosten der „kleinen Leute“. Profitieren von der lockeren Geldpolitik können einzig die Spieler an den Märkten, die durch ihre Investments das eigene Säckel reichlich füllen können und so die Preise weiterhin treiben. Der Normalsterbliche zahlt die Zeche mit fehlenden Zinsen auf seine Altersvorsorg und sein sonst angespartes und durch die steigenden Preisen bei gleichbleibendem Einkommen. Und da die Mär vom ach so reichen Deutschen immer wieder gerne verbreitet wird und auch offensichtlich von einem Großteil der schon länger hier lebenden geglaubt wird, ergeht man sich doch gerne in die schuldbewusste Haltung. Da kann man halt nix dafür…….

  5. Die Lobbyisten der Besitzenden geben immer vor für „die kleinen Leute“ zu sprechen.
    Und sie ignorieren stur die Tatsache, dass die Spielregeln für die Verteilung der gesellschaftlichen Profite bisher immer die Besitzenden bevorzugen.
    So dass diese auch nach Banken- und Coronamaßnahmen-Krisen reicher sind als zuvor.
    Wenn das trotz einer formal höheren Umverteilung so ist, weist das auf einen erheblichen Reformbedarf des Kapitalismus hin.

  6. Was mich immer wieder geradezu entsetzt, ist das Ausblenden der Kosten ungezügelter Immigration! Das alles geht auf Kosten der immer weniger werdenden Leistungsträger dieses Staates – von den Belastungen für zukünftige Generationen ganz zu schweigen.

  7. Diese zutiefst menschenverachtende Inflation, hat einen EU- und einen sozialen Kontext. Der EU-Kontext besteht im – eigentlich Raub zu nennenden – ungezügelten Zugriff aller Südstaaten, zur Sanierung ihrer maroden Finanzen, auf das deutschen Bruttosozialprodukt. Dies wurde herbeigeführt, durch die von Frankreich erzwungene DM-Abschaffung und €-Einführung. Mit dem Ziel einer – im Interesse der Wiedererlangung des frz. Großmachtstatus notwendigen – Dienstbarmachung der deutschen Finanz- und Wirtschaftskraft. Träger und Instrument des illegitimen EU Zugriffes auf das deutsche BSP, ist die EZB, die für den Löwenanteil der Inflation verantwortlich ist.
    Nebenbei: Stets wird auch mit einem Inflationsziel von 2% argumentiert, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dem Bürger jährlich 2% seines Eigentums zu berauben, zu enteignen? Wer hat die EU in Gestalt der EZB dazu legitimiert?
    Der nicht soziale, sondern asoziale Aspekt besteht nicht nur in der angeführten „immer stärkeren staatlichen Rundumversorgung in allen Lebenslagen“. Das was hier sozial genannt wird, die staatliche Rundumversorgung, über die Hilfe in wirtschaftlicher Not hinaus,  ist in Wirklichkeit asozial, denn es erzieht  ganze Generationen zu leistungsfeinlichen Problemflüchtern, die unfähig sind ihr eigenes Leben zu erhalten, geschweige denn, zu es meistern.
    Der innenpolitische, geradezu antidemokratische Aspekt besteht aber auch in der exzessiven Alimentierung antidemokratischer ungezügelter links-grüner Kräfte und Propaganda-Institutionen, die eine politische, kulturelle und wirtschaftliche Dekonstruktion des am besten funktionierenden Gemeinwesens Europas – Deutschland anstreben. Diese Arbeitskreise, Institutionen, Initiativen usw. sind inzwischen zu einer 5. Kolonne des linksgrünen Establishments zur Ausschaltung der Opposition angewachsen.  

    • libelle, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen!

    • Entschuldigung, sehen Sie eine Sanierung der Finanzen der Südstaaten? Ganz im Gegenteil, das billige Geld hat dieses zügellose Gebaren doch nur gefördert und ausgeweitet. Warum soll ich mich im Konsum einschränken, wenn es nichts kostet bzw. mein deutscher Kollege dies bezahlt?
      Wir sonnen uns immer am hohen Exportanteil in die Südstaaten. Jeder fährt dort nun Mercedes, BMW und Audi. An diesem Exportanteil haben sich die Manager über ihre Boni bereichert, wohingegen der normale Steuerzahler diese Käufe und die Boni finanziert hat. Woran man das sieht? An den Target-2-Salden. Das ist so ein herrlich verschleiernder technischer Begriff, mit dem kein Normalbürger etwas anfangen kann. Würde man ihm sagen, dass es sich dabei um einen banalen Überziehungskredit handelt, würde er sich vielleicht die Frage stellen, warum die Südländer, insbesondere Italien, soviel bei uns angeschrieben haben!?
      Wenn ein Mercedes im Wert, sagen wir, € 75.000 an einen Italiener verkauft wird, dann liegt im Handschuhfach ein vom deutschen Steuerzahler ausgestellter Scheck im Wert von € 25.000 (die Relation habe ich jetzt frei gewählt, um nur das Prinzip zu verdeutlichen). Das heißt, das Auto kostet den Italiener nur € 50.000 und das Schöne ist, die € 25.000 muss er nie zurückbezahlen. Ein Geschenk des deutschen Steuerzahlers. Dafür könnten wir doch beim Italiener in Italien mal schön zum Essen eingeladen werden oder nicht?

  8. @Ticinesse: „Das Volk will in D ums Verrecken den Sozialstaat mit seiner Rundumversorgung.“ Ich bin autochthoner Ostdeutscher. In der DDR hatten wir auch den „Sozialstaat“, mit einer angestrebten Rundumversorgung. Das mit der Rundumversorgung hatte damals aber nicht ganz funktioniert. Es fehlte, um es sanft zu formulieren, immer etwas, meistens Vieles. Das ist so im Sozialismus. Dort, so meine Lebenserfahrung, fehlt es eben vor allem an inneren und geeigneten äußeren Leistungszwängen, an lebensechten Stimulierungsformen. Das funktioniert nicht. Ja, nun müsst Ihr Brüder und Schwestern im Westen wohl auch noch diese Erfahrungen machen. Tut mir ehrlich leid! Wenigstens habt Ihr keine Mauer.

    • Die Mauer befindet sich schon lange Zeit in den Köpfen der Wessis, sie wollen es nur nicht wahrhaben und reden es sich noch schön!

  9. Volle Zustimmung. Ich bin für eine soziale Marktwirtschaft, die strategische Grundversorgung von Post, Telekommunikationsnetz und Bahn im Staatseigentum beläßt.
    Aber dieses aufgeblähte soziale Netz ist ein sozialistisches Monster, das früher oder später völlig implodiert.
    Die staatlichen Institutionen dürfen den Menschen nicht alle Lebensrisiken abnehmen. Dazu sind sie nicht da. Der Staat muss der Gesellschaft ein stabiles Gerüst bieten. Aber das Gerüst aus Währungspolitik und nachhaltiger Wirtschaftspolitik ist morsch.

    • Wie es @Janhaeretikus beschreibt geht dieses Land zum zweiten Mal den Weg in den Sozialismus. An den verrottenden Brücken, Straßen und sonstige Infrastruktur lässt sich das äußerlich deutlich sehen. Wieviel haben wir nach dem Mauerfall in die ostdeutsche Infrastruktur gepumpt um 40 Jahre Sozialismus zu beseitigen?

  10. „Geld ist das Barometer der Moral einer Gesellschaft. Wenn Sie sehen, daß Geschäfte nicht mehr freiwillig abgeschlossen werden, sondern unter Zwang, daß man, um produzieren zu können, die Genehmigung von Leuten braucht, die nichts produzieren, daß das Geld denen zufließt, die nicht mit Gütern, sondern mit Vergünstigungen handeln, daß Menschen durch Bestechung und Beziehungen reich werden, nicht durch Arbeit, daß die Gesetze Sie nicht vor diesen Leuten schützen, sondern diese Leute vor Ihnen, daß Korruption belohnt und Ehrlichkeit bestraft wird, dann wissen Sie, daß Ihre Gesellschaft vor dem Untergang steht.“ Ayn Rand

  11. Was das Fass letztendlich überlaufen liess, war der US-Immobilienirrsinn (Lehman-Pleite 2008), der wiederum nichts Anderes war als das Finanzierungsmodell des Iraq-Krieges.

    Die künstliche Stimulierung des US-Immobilienmarktes begann unmittelbar nach dem 11. September, als die Entscheidung für den Afghanistan/Iraq-Krieg gefallen war. Geplant war ein kurzer, billiger Krieg.

    Als der Krieg sich in die Länge zog, liefen die Kosten aus dem Ruder mit der Konsequenz:

    Je mehr Geld der Krieg verschlang, desto mehr Hypothekenkredite mussten unter die Leute gebracht werden .Die Vergabekriterien wurden immer weiter aufgeweicht. Die berüchtigten Sub-Prime-Kredite wurden so massenweise in die Welt gesetzt!

    US-Großbanken machten aus den Hypothekenkrediten unübersichtliche Pakete, die von US-Ratingagenturen Triple-A Ratings erhielten nach der Kleinkinderlogik, ein Risiko, das man nicht sehen kann, wäre auch tatsächlich weg.

    Die so gebündelten, AAA-gerateten Schrottkredite wurden jetzt in alle Welt verkauft, damit alle was davon haben. So wurden die ausufernden Kosten des Iraq-Krieges zumindest teilweise auf die Welt verteilt.

    Besonders hervorgetan haben sich deutsche Banken bei dieser quasi verdeckten Finanzierung des Iraq-Krieges. West-LB und HSH-Nordbank sind nur die prominentesten Akteure dieser Praxis.

    Interessant ist die Gleichzeitigkeit der Cum-EX-Praktiken.

    Schon 2004, als die Gesetze beschlossen wurden, die Cum-EX möglich machten, warnte der deutsche Sparkassenverband vor der Möglichkeit der doppelten Erstattung. Die Gesetze kamen trotzdem.

    Ausgetüftelt wurden diese Cum-EX-Gesetze übrigens von der Kanzlei Shearman & Sterling, der wir auch „unseren“ obersten Verfassungsrichter Harbarth verdanken. Die Welt ist klein.

    2005 gab es dann bereits Berichte über die nun stattfindende Praxis des Cum-Ex-Steuerbetrugs. Finanzminister Schäuble reagierte nicht.

    Ich denke, Cum-EX war ein politisch gewollter Geldfluß zu den Banken, die im Gegenzug US-Subprimeschrott kauften. Quit pro quo.

    So konnte die Politik den deutschen Steuerzahler an den US-Kriegskosten beteiligen ohne lästige Bundestagsdebatte oder gar Abstimmung. Es wurde einfach die Demokratie ausgehebelt.

    Bis 2005 war es Gerhard Schröder, der einfach wiedergewählt werden wollte, danach Angela Merkel, die davon ablenken wollte, daß sie 2003 für den mittlerweile toxischen Iraq-Krieg getrommelt hatte.

    Heute ist es die Angst, unter dieser Schuldenlawine begraben zu werden, die Politik und Hochfinanz antreibt, mit Inflation und „Great Reset“ die totale Kontrolle über die Menschen zu bekommen.

    • Alles richtig, was Sie sagen. In meinen Augen hat jedoch das betrügerische Gebaren der Banken bereits Mitte der 90er Jahre mit der Zulassung der Casino-Geschäfte, Entschuldigung ich meine Derivatgeschäfte, im großen Stil begonnen. Wer war nochmal derjenige, der dies durchführte? Ach ja, der graumelierte US-Präsident, der sich unter dem Schreibtisch einen Lutschen hat lassen. Ein wahrer Demokrat eben.

  12. Wehren wir uns! Jeder kann etwas tun um die Enteignung der Arbeitenden Bevölkerung zu verhindern: „
    Ludwig Erhard: „Inflation ist Folge einer verbrecherischen Politik““
    Schicken wir diese Politclowns bei der NRW Wahl in die Wüst (e) !

  13. Zum Glück will jetzt die EZB endlich die Immobilienpreise mit in die Inflation einrechnen, jetzt kurz vor dem Platzen der Blase und dem Anstieg der Zinsen.
    Das dämpft dann wieder die errechnete durchschnittliche Inflation, wenn die Preise runterkommen. Jahre lang den steigenden Preisen tatenlos zugesehen und Inflation negiert und jetzt auf einmal für die Warenkorb entdeckt.
    Was für ein super Timing. Im Mainstream wird das dummdreist begrüßt.

    • Bei der Berechnung der Inflationsrate geht es inzwischen zu wie mit dem R-Wert bzw. dem Inzidenzwert vom RKI. Störende Faktoren werden einfach negiert damit das „richtige“ Ergebnis rauskommt!

  14. Fundierter Appell und Ordnungsruf zum derzeitigen „Zustand“ des Eurostutzen, der leider wieder ungehört (dort wo er eigentlich gehört werden sollte) verhallen wird.
    My2Cents dazu.
    Erstens: laut den MMT Fans kann es ein Zuviel an aus dem Nirwana generierten Zaster gar nie nicht geben (Nirwana als Begriffsabkürzung zu den Returntasten der Laptops im Frankfurter EZB Turm, phys. Gelddrucken ist sowas von 80er).
    Zweitens: die Staatsschulden von heute sind die Steuer- und Abgabenerhöhungen von morgen. Auch oder gerade die Freitagshopser werden das in Zukunft noch raffen (learn the hard way).
    Drittens: die Mehrheit der Wahlberechtigten hierzulande sind finanzökonomische Analphabeten. Bei spontan einberufenen Bürgersteigmeetings wird meine zugegeben burschikose Behauptung leider immer wieder bestätigt. Ausser einem Nachplappern der Tagesschau-Sandmännchen-Meinungen zum Thema Euro und EZB kommt da nix. Und das ist genau so gewollt.
    Was auch überhaupt von der Bevölkerung kaum oder gar nicht gecheckt wird: die exorbitant hohen Preise sind gekommen um zu bleiben, selbst bei Rückgang der Inflation irgendwann wieder auf 0 (was nicht passieren wird).
    Es bleibt (fast) nur Resignation. Und natürlich persönliche Vorsorg€, falls überhaupt möglich.

  15. Deutschland hat sich in den Währungsverbund mit den südländischen Schlendrianstaaten begeben und muss jetzt halt die Folgen tragen.
    Der Preis: 1. Weltweit höchste Steuern und Abgaben, höchste Energiepreise 2. Steigende Staatsquote (D 52%, CH 38%) 3. Steigende Staatsschulden (D 71%, CH 34%) 3. Steigende Inflation (D Januar 2022 4,9%, CH 1,6%).
    Nebenbei: Das Volk will in D ums Verrecken den Sozialstaat mit seiner Rundumversorgung.
     
     
     
     

    • Ich weiß nicht ob das Volk das so will.
      Was ich aber weiß, ist, daß sich der Kipp-Punkt in der Relation Anschaffer (Nettosteuerzahler) und Handaufhalter längst zu Ungunsten der Anschaffer manifestiert hat. Die Zahlen differieren etwas, je nach Publikationsorgan (oder der Intention dessen), aber man spricht von ca. nur noch 15-16 Mio Nettosteuerzahlern (also diejenigen, die mehr ins System pumpen als sie über andere Wege wieder herausquetschen können/wollen).
      PS: Ich gönne Jedem nach einer entsprechenden und ansprechenden Lebensarbeitsleistung seine Rente.

  16. Herr Metzger,
    die faktische Gleichsetzung von Vermögensäquivalenten, die durch produzierende oder dienstleistende Wertschöpfungsprozesse entstanden sind, mit Vermögensäquivalenten, die durch spekulative oder politisch-ideologisch angeordnete „Wertschöpfungen“ „entstanden“sind, hat zu einer Situation geführt, die praktisch nichts mehr mit einer freien Marktwirtschaft zu tun hat. Im Ergebnis werden Produktionsfaktoren hochgradig ineffizient eingesetzt und „Leistungen“, wie etwa die zwangsfinanzierten „Wertschöpfungen“ eines ÖRR oder Spekulationsgewinne eines Shortsellers suggerieren über deren Einbeziehung in BIP oder andere Kennziffern nicht vorhandenen Wohlstand. Das ganze Gebilde ist ständig instabil und bedarf der ständigen Nachsteuerung durch Schöpfung weiterer Luftwerte (Geldschöpfung der Notenbanken).

  17. Wenn es in einem Staat mit 83 Millionen Menschen nur noch eine Minderheit von 15 Millionen Netto-Steuerzahlern gibt, dann muss der Staat eben Geld drucken um die sozialen Ansprüche zu finanzieren.

    Leider klappt das nur für eine begrenzte Zeit.

  18. Nicht nur Inflation ist ein Verbrechen, sondern auch Steuerprogression. Bestraft wird der Fleißige und Strebsame. Wir werden nicht von Eliten, sondern von Banditen regiert. Leider lassen wir uns viel zu viel gefallen.

  19. Inflation ist immer und überall ein rein monetäres Phänomen, das durch Gelddruckerei ohne Gegenwert verursacht wird. Dementsprechend ist die Teuerung keine vorübergehende Erscheinung. Sie verschwindet erst dann, wenn die EZB ihre uferlose Gelddruckerei beendet und auf Teuerungsschübe wieder mit Zinserhöhungen reagiert. Ich glaube, dem Tag, an dem die EZB ihre Geldpolitik ändert, muss der flächendeckende Bankrott vorausgehen. Vorher tut sich nichts.

    • Exakt! Mit dem Euro ist keine Rückkehr in die Zinsnormalität möglich. Man wird den Leuten einreden, dass die grüne Inflation etwas Gutes ist, und sie werden es glauben! Darum gibt es nun auch den Versuch von Habeck, die Inflationsberechnung umzustellen und die Bewertung des Wirtschaftswachstums zu ändern. Dann werden „volkswirtschaftliche“ Komponenten reinkommen und Arbeitsmangel z.B. wird als Freizeit- und damit Wohlstandsgewinn umgedeutet!
      Plötzlich ist da die Welt wieder in Ordnung und die Leute werden es glauben – eine Zeit lang.

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