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Stunde der Union?

In der Krise wachsen die Macher von morgen

26.04.2020

| Lesedauer: 10 Minuten
Merkel im Berliner Kanzlerpalast fesselt wie üblich mit Belanglosigkeiten ihren medialen Hofstaat und schlägt mit künstlich gehypter Debatte um Nichts das Volk in den Bann.

Krisenzeiten sind Zeiten, aus denen Persönlichkeiten erwachsen können. Das war zu allen Zeiten so – und es ist in der „Corona-Krise“ nicht anders. Plötzlich und unerwartet steht das sonst mit dem Kleinklein des Alltags beschäftigte Volk vor grundsätzlichen Fragen. Plötzlich schaut es nicht mehr auf jene Dampfplauderer, die ihm sonst den klaren Blick auf das Notwendige vernebeln, sondern sucht nach Persönlichkeiten, die ihnen als Garantie gelten, sie möglichst sicher durch die Krise geleiten zu können. Das Volk – diese Erkenntnis ist nicht neu, liegt in der menschlichen Biologie begründet und hat nichts mit „rechts“ oder „Nazi“ zu tun – sehnt sich nach Führung.

Das ewige Dilemma der SPD

Der SPD-nahe Denktank „stiftung neue verantwortung“ beschrieb in seinem „Policy Brief 06/10“ die mit Führung in der Demokratie verknüpften Probleme, aber auch deren Möglichkeiten. Carsten Brosda, damals Spin-Doctor des späteren Bundesministers der Finanzen, Olaf Scholz, bediente sich der Stiftung bei der Strukturierung des Osnabrückers in seinem Kampf um den Job des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg. „Wer bei mir Führung bestellt, bekommt sie“, sagte der mittlerweile amtierende Bürgermeister anlässlich seiner Wiederbewerbungsrede vor dem SPD-Landesparteitag im Juni 2014. Das allerdings richtete sich mehr an seine eigene SPD als an die Stadt, die er auch weiterhin führen wollte. Denn das Desaster der SPD, die 2001 ihre ständige Herrschaft über die Hansestadt maßgeblich deshalb an die CDU verloren hatte, weil sich ihre Flügel zwischen sozialdemokratischem Pragmatismus und sozialistischen Utopismus mehr um ihren internen, ideologischen Kampf gekümmert hatten, als um die Bedürfnisse ihrer Wähler, war nicht vergessen.

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Damals war Scholz erfolgreich. Es gelang ihm, seine flügelschlagende SPD zu disziplinieren, die Partei zu führen. Nicht mehr erfolgreich war der kleingewachsene, unscheinbare Scholz, als er – mittlerweile Vizekanzler und Bundesminister der Finanzen unter Bundeskanzler Angela Merkel – 2019 die sozialdemokratischen Dauerchaostage der Bundes-SPD beenden wollte. Hier versagte ihm die Parteibasis seinen Führungsanspruch, bestimmte das Duo Walter-Borjans – Esken zu seinen Vortänzern. Scholz hatte aus-geführt – abgescholzt. So schien es zumindest, denn seine mittlerweile bundesweit von den wirklichkeitsfernen Linksutopisten dominierte SPD hielt nichts von anständiger Haushaltsführung und erwachsen gewordenen Jusos, die ihre Jugendphantasien weitgehend hinter sich gelassen hatten und sich am Gemeinwohl orientieren.

Dann allerdings kam Corona. Und plötzlich stand der uncharismatische Scholz zumindest körperlich im Mittelpunkt der Scheinwerfer. Und konnte nun sogar seinen Linkssozialisten deren größten Lebenswunsch erfüllen: Das Ende verantwortungsvoller Finanzpolitik durch Einstieg in die große Geldschleuder nebst undefinierbarer Neuverschuldung, gepaart mit den klassischen Linksreflexen der avisierten Plünderung des vermeintlichen oder tatsächlichen Reichtums jener „bösen“ Eliten, die ihren Reichtum, so das linke Narrativ, ausschließlich durch die Ausbeutung der gequälten Massen generieren konnten.

Eigentlich beste Voraussetzungen, nun als Olaf Scholz doch noch den Anlauf zu starten, als „Kanzlerkandidat“ der an den Rand der Bedeutungslosigkeit gerutschten SPD antreten zu können. Jedoch: Das Problem des Führung versprechenden Scholz ist nicht nur ein in der Versenkung verschwundener Halbvorsitzender Norbert Walter-Borjans nebst einer weiterhin öffentlich ihren sozialistischen Wachträumen frönenden Halbvorsitzenden Saskia Esken – das eigentliche Scholz-Problem ist Scholz selbst. Mögen seine Sätze noch so ausgewogen und vielleicht sogar vernünftig klingen – der Mann war und ist außerstande, Menschen zu fesseln.

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In Hamburg galt er seit eh als „Scholzomat“ und konnte seine Ablösung der einige Zeit durchaus erfolgreichen CDU letztlich nur über einen perfekt geführten Wahlkampf und eine sich selbst durch aus Heidelberg importierten Dilettantismus vernichtende Union erreichen. Ohne den heutigen Hamburger Kultursenator Brosda und dessen geniale Hintergrundarbeit schrumpfte Scholz in Berlin wieder auf sein Normalmaß zurück. Auch die sich auftuenden Chancen der Corona-Krise sollten daran nichts ändern. Trotz ständiger Medienpräsenz wirkt er nicht als Publikums-Magnet, sondern wie ein Ladenhüter. Stattdessen drängen sich zwei andere Sozialdemokraten in den Vordergrund: Der frühere Generalsekretär und heutige Bundesarbeits- und Sozialminister Hubertus Heil sowie die trotz teilplagiierter Doktorarbeit medienverwöhnte Franzisca Giffey, im Kabinett Merkel Minister für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, präsentieren sich als Möchtegernmacher in der Krise.

Tatsächlich allerdings fehlt der SPD – Folge der seit Jahrzehnten zielgerichteten, innerparteilich organisierten Vernichtung potentieller Persönlichkeiten – in der Krise ein Gesicht, das als „Macher“ Führung repräsentiert. Und so dümpelt die SPD den Herdenreflexen des Bürgers, sich in der Corona-Krise hinter den Leitböcken zu scharen, zum Trotz in den Umfragen nach einem minimalen Zwischenhoch manifest bei 15 Prozent. Anders formuliert: Sammeln Scholz, Heil und Giffey ein wenig Zustimmung, kommt bestimmt eine Eskens daher, um mit ihrer Sauermilchmimik den Bürger schnell wieder zur Besinnung zu bringen.

Den Grünen macht die Natur einen Strich durch die Rechnung

Ins Schleudern geraten auch die Perfektionisten der Dampfplauderei. Im Schatten der sich selbst mangels anderer Aufmerksamkeit Corona-diagnostizierten Schweden-Greta in der Vor-Corona-.Ära noch von Höhepunkt zu Höhepunkt schwebend, platzen derzeit die Blasen der wohlstandsdekadenten Echokammern wie jene Kreationen des legendären Pic, der mit seinen Seifenblasenphantasien die präökologische Traumzeit verzauberte. Matrona Baerbock schwallert von „blinden Flecken“ und fordert „Corona-Kindergeld, ihr Servant Habeck verpackt seine sozialistischen Träume in kinderbuch-gerechte Floskel ohne jeden konkreten Inhalt.

CORONA ALS SYSTEMTEST
Ist die politische Kaste selbst in kollektive Panik geraten?
Konstruktives haben die postmarxistischen Systemüberwinder angesichts der Natur des Virus nicht im Angebot – die so typisch deutsche Welle, auf der sie surften und die als Romantik und Wandervogelbewegung schon früher über die Zentralgermanen kam, ist jäh implodiert. So sehr sich die in den Medien platzierte, fünfte Kolonne der Grünsozialisten auch bemüht: In der Krise bleibt nur der Altmaoist und Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der einen Rest verantwortungsbewusster Aura verströmt. Längst schon musste er lernen, dass das den Grünen verhasste Auto Garant seiner Staatsbezüge ist.

Im Ländle gelten halt klassische Regeln des Marktes, auch wenn dieses den Ökomarxisten ein Dorn im Auge ist. Da helfen selbst die Feinstaubwerte nicht, wenn sie trotz deutlichen Rückgangs des Verkehrs einfach nicht sinken wollen. Sinken tun deshalb die Phantastoprozente, die den Grünen Anwartschaft auf das Kanzleramt versprechen sollten: Auf dem Höhepunkt der Greta-Hysterie noch über 25 Prozent, schmieren die Sektierer gegenwärtig wieder ab und finden sich aktuell zwischen 15 und 16 Prozent der Bürgerträume.

Die Leiden der Opposition

Etwas Aufwind verspürt der liberale Machtverweser Kubicki aus dem hohen Norden, der dem Machtverweigerer Lindner den Rang abläuft und sich darauf besinnt, dass die Verteidigung von Freiheitsrechten auch in Zeiten von Corona mehr ist, als sich um nur um die eigene, verschnupfte Nase zu sorgen. Wie ein letztes Zucken jener bürgerlich-liberalen Aufbruchseuphorie, mit der die Liberalen vor langen Zeiten angesetzt hatten, die deutsche Gesellschaft von ihren autokratischen Zwängen zu befreien, gibt der Nordmann den letzten Aufrechten, der noch ein Grundverständnis von jenen Rechten mitbringt, die vor nunmehr über 70 Jahren in das Grundgesetz geschrieben worden waren. Nützen tut es der FDP nichts – zu sehr hat die Kotau-Politik Lindners mit der Aufgabe von Machtanspruch und Selbstbestimmung das Image der Partei beschädigt. Und so dümpelt die FDP, die doch in einer Zeit, in der die Grundrechte nicht einmal mehr auf dem Papier stehen, die Speerspitze verantwortungsvoller Oppositionspolitik hätte übernehmen können, mit abnehmender Tendenz irgendwo bei nur noch sechs Prozentpünktchen herum.

DISKUSSION ALS UNANSTäNDIGE AUSSCHWEIFUNG?
Ein neues Merkelwort ist geboren: Kanzlerin tadelt „Öffnungsdiskussionsorgien“
Nicht besser ergeht es den Kommunisten. Selbst die verzweifelten Versuche, mittels partiell reaktivierter Altkader etwas öffentlich-rechtliche Schützenhilfe zu organisieren, scheitern an den Belanglosigkeit der Linksradikalen Kipping und ihres Riexinger. Bei beiden dreht sich die Wachsmatrize des 19. Jahrhunderts mit dem marxistisch-leninistischen Dauerbrenner der Entkapitalisierung des Systems und dessen angeblichen Volksausbeutern. Das verfängt wenig, wenn der bekämpfte „Staat“ selbst es nun ist, der alle Fiskalschleusen öffnet und damit dem Volk nicht nur rasante Inflation, sondern auch langfristigen Schuldendienst organisiert. Wie festgenagelt verharren die Ostalgiker der weltanschaulichen Sekte des Kommunismus zwischen sieben und acht Prozent.

Doch auch die junge Konkurrenz der AfD tut sich schwer, aus der Corona-Krise Nutzen zu ziehen. Vor allem fehlen mittlerweile die Köpfe, die als Macher führen könnten. Gauland wird zunehmend zum Schatten seiner selbst und zu der Pandemie fällt ihm wenig ein außer der ohnehin offenbaren Erkenntnis, dass Grenzen entgegen der regierungsamtlich verbreiteten FakeNews eben doch zu schützen sind – es sei denn, man gibt sich als minderjähriger Eindringling und darf von griechischen Inseln allen Einreiseverboten zum Trotz ins gelobte Land einreisen. Meuthen hat sich mit seiner abgeschmetterten Forderung, den sogenannten „Flügel“ aus der Partei zu verbannen, selbst verbannt – und dabei gleichzeitig das ungeklärte Binnenverhältnis des „gärigen Haufens“ nach Gauland offensichtlich gemacht. Ansonsten reiht sich die AfD ein in die Reihen der krisenbedingten Haushaltskassenöffner. Was bleibt ihr auch, wenn ein Volk in Panik vor einem unsichtbaren Feind nach Schutz und Hilfe sucht.

Die Stunde der Komödianten

So schlägt nun in der Krise die Stunde der Union. Oder sollten wir in Anlehnung an einen Klassiker vielleicht doch besser von der Stunde der Komödianten sprechen? Nein, das wäre zumindest gegenüber dem einen oder anderen etwas ungerecht. Wobei im Klassiker mit Liz Taylor und Richard Burton die Frage der Gerechtigkeit eher ein beiläufiges Problem darstellt. Tatsächlich aber hat es vor allem in der CDU manchen kalt erwischt, während in der CSU Langzeitperspektiven auf den Weg gebracht werden.

HöRT MAL HER, IHR SäCKEL!
Kurze Wutrede zum langen Virus-Wochenende
Mama Doc im Berliner Kanzlerpalast fesselt wie üblich mit Belanglosigkeiten ihren medialen Hofstaat und schlägt mit künstlich gehypter Debatte um Nichts das Volk in den Bann. „Es kann auch ein Fehler sein, dass man zu schnell voranschreitet“, lässt sich die gefühlte Weise aus dem Morgenland der Uckermark vernehmen mit Blick auf die vorsichtigen Schritte der Bundesländer, die Wirtschaft des Landes behutsam wieder anzuwerfen. Die Fußsoldaten zitieren artig und schieben einen als Kommunikationsexperten gelabelten Schwätzer auf den Schirm, der von der Stunde der Wissenschaftlerin im Kanzleramt faselt. Mama Doc verstehe, was nun medizinisch geboten sei – und schon wird die Belanglosigkeit zur Offenbarung. Denn der Merkel‘sche Satz bleibt ihrer Tradition der bedeutungsschwangeren Inhaltsleere uneingeschränkt treu. Er ist ebenso falsch oder richtig wie „Es kann auch kein Fehler sein, dass man zu schnell voranschreitet.“

Da wir nebst Kanzleramtsbesetzung sämtlich nicht über die berühmte Glaskugel und seherische Fähigkeiten verfügen, sind solche Wortgebilde nichts anderes als weiteres Füllmaterial für die Senkgrube Merkel‘scher Nullsätze, die noch dazu mit gänzlich überflüssigen „auchs“ unnötig und bezugslos aufgeblasen werden. Doch da passt es perfekt, wenn unmittelbar die nächste Sprachblase nachgeschoben wird: „Wenn wir jetzt Lockerungen machen, wissen wir nicht, was die Folgen davon sind.“ Auch dieses Wortgetüm ist so wahr wie unwahr. Denn wir wissen auch nicht, was die Folgen „davon“ sind, wenn wir jetzt keine „Lockerungen“ machen. Weil wir nun einmal so oder so nicht wissen, was in Zukunft infolge des heute beschlossenen Handelns geschehen oder nicht geschehen wird. Diese Grunderkenntnis menschlichen Intellekts bedürfte keiner Salbung, es sei denn, man meint, sich damit selbst salben zu können. Und so drängt sich einmal mehr der Eindruck auf, die Nichtssagende auf dem Kanzlerstuhl richte sich bereits auf Fortsetzung ein. Regieren unter Corona wirkt auf Mama Doc wie eine Frischzellenkur. Frisch umwoben mit den Fangnetzen der perfektionierten Simplitude dirigiert sie ihren CDU-Vorstandskindergarten wie eh und je aus der virtuellen Wirklichkeit des Kanzleramts. Und genießt den Herdentrieb der Masse Volk, der die Union fast schon an historische 40 Prozent der Zustimmung treibt. Merkels inhaltsleere Schlaftablettenrhetorik erweist sich in der Krise als ideales Beruhigungsmittel für des besorgten Bürgers Seele.

Doch die Union kennt auch Verlierer. In der Krise scheidet sich die Spreu vom Weizen, der Komödiant vom Macher. Im Rennen um die Nachfolge der fast schon vergessenen Noch-CDU-Vorsitzenden AKK positionierte sich der noch im Februar als Merkel-Nachfolger gefühlte Armin Laschet zielsicher auf der Resterampe der Komödie. Sein Dilemma begann damit, dass er in der sich bereits abzeichnenden Pandemie es für notwendiger erachtete, den innerparteilichen Diadochenkampf mit einem Coup d’Spahn entscheiden zu wollen, als seinen Covid-19-verbreitenden Karnevalisten den Spaß zu verderben. Als Pat und Patachon wollten die Rheinwestfalen das Feld aufrollen, die bundeslandinterne Konkurrenz um das schönste Amt unter Merkel aus dem Feld schlagen.

CORONA-PANDEMIE
Hinter aller Rhetorik weltweit: Regierungs-Populismus pur
Das hat zwar zwischenzeitlich Corona übernommen – Friedrich Merz ist seit den Ausgangsbeschränkungen wie vom Erdboden verschluckt und der sich ständig selbst überschätzende Norbert Röttgen gleich einem desinfizierten Corona-Virus schlicht verdampft – doch wirkt Pat Laschet unverändert wie ein rheinischer Grinsekeks, dem der Versuch, eine ernsthaft besorgte Miene aufzusetzen, einfach nicht abgenommen wird. Er wirkt gehetzt im Kampf um den populärsten Auftritt, kommt wie der Hase aus dem Busch und muss doch feststellen, dass der Igel schon vor ihm da war. Als Kamelle fürs Volk noch zu gebrauchen, als Macher ausgespielt. Ein Volk, das sich in der Gefahr nach Führung sehnt, wird sich auf der Suche nach der Dramaqueen auch künftig lieber bei den Trash-TV-Angeboten bedienen – für das Kanzleramt wird es nach anderen Persönlichkeiten Ausschau halten.

Patachon Spahn hingegen scheint die Kurve gekriegt zu haben. Von der Last befreit, auf Krampf mit Kampf CDU-Chef werden zu müssen, gelingt es ihm durch sachlichen, fachlich fundiert wirkenden Auftritt, die Versäumnisse seines Hauses in der Früherkennung der Gefahr vergessen zu machen. Selbst die noch vor einem Jahr gelobte Empfehlung der staatsmonopolistisch kapitalistischen Bertelsmann-Stiftung, das Krankenhausangebot weiter auszudünnen – Schnee von gestern, der nie gesagt worden sein soll. Bleibt er dieser Linie treu, wird Jens Spahn in der CDU als der vermutlich größte Gewinner aus der Krise hervorgehen. Mit einem dank Corona dann fast 100-Prozent-Bekanntheitsgrad wird Merkel an ihrem ungeliebten Zögling künftig nicht mehr vorbeikommen. Da steht nun unübersehbar Einer mit großen Ambitionen und großer Zukunft in der Partei.

Bayern überrollt Preußen

Der eigentliche Gewinner der Union allerdings sitzt im schönen München und dirigiert mit bajuwarisch-entschlossener Gelassenheit das Land. Marcus Söder, seit ehedem politisch flexibel aber kräftig im Auftritt, verbreitet jene Aura des Machers, die dem Konkurrenten um das Kanzleramt aus dem fernen Rheinland so gänzlich abgeht. Der Franke wirkt souverän und vergisst dabei auch ein wenig Ironie nicht, wenn er anlässlich seiner Regierungserklärung die demnächst unvermeidliche Maske in bayerischem Weißblau aus der Tasche zieht, dabei den überregional bundesdeutsch bedeutsamen Hinweis nicht vergisst, dass es solche selbstverständlich „auch in anderen Farben“ gäbe, jedoch immer daran zu denen sei, dass man diese „nicht nur über den Mund, sondern auch über die Nase“ ziehen müsse, solle sie ihren Zweck erfüllen. Der gezielte Seitenhieb auf jenen Komödianten vom Rhein, der sich bei seinem Krankenhausbesuch zwar mundbedeckt, aber nasenfrei ablichten ließ, bleibt ungesagt, aber nicht unbemerkt.

Söder gibt den souveränen Kümmerer, sorgt sich um die „Grundrechte, die auch in schweren Zeiten gelten,“ ebenso wie um das Vaterland, denn „es geht um unseren Wohlstand“. Will sagen: Das Unvermeidliche tun, um die Verbreitung des Virus zu unterbinden – aber das Notwendige zulassen, um die Zukunft des Landes nicht zu gefährden. Das kommt an beim Volk, wenn es von einem gestandenen Mannsbild wie dem Bayern-Premier mit ernster Sorge und notwendiger Durchsetzungsbereitschaft präsentiert wird. So hat Söder im Rennen um die Merkel-Nachfolge bereits die Nase vorn – auch wenn er diesen Anspruch nie formuliert außer mit dem Hinweis, dass der von CDU-Seiten vorgetragene Mechanismus der Personalidentität von CDU-Vorsitz und Kanzleramtsaspirant an den Realitäten der CSU vorbeigehe. Da steht nun einer, dem das Volk zunehmend zutraut, zu führen und gleichzeitig die Zeichen der Zeit zu erkennen.

Die Nach-Corona-Ära der Union zeichnet sich ab

Angesichts der bundesdeutschen Konstellationen hält sich Söder sämtliche Türen offen. Lobt die inhaltliche Übereinstimmung mit dem sozialdemokratischen Bundesfinanzminister ebenso wie die vertrauensvolle Abstimmung mit dem grünen Ministerpräsidentenkollegen aus dem benachbarten Südwesten. Mit dem Österreicher Sebastian Kurz kann er auch und verzichtet auf Ischgl-Bashing, betont, ganz Europäer, die Bereitstellung bayerischer Intensivbetten für Kranke aus Italien, Frankreich und anderen EU-Staaten. Und selbst auf seine zuletzt immer schriller wirkenden Attacken gegen die AfD verzichtet der Protestant der katholischen Stammlande, nicht ohne einen vorgeblichen Gottesdienstanspruch als notwendige Konsequenz der grundgesetzlichen Glaubensfreiheit für alle sogenannten Glaubensgemeinschaften zu deklarieren. Ausdrücklich dankt der bayerische Ministerpräsident im Landtag der Opposition für ihre konstruktive Zusammenarbeit – und verzichtet auf den sonst üblichen Pawlowschen Reflex, die ungeliebte AfD von diesem Dank auszunehmen.

MEDIZIN CONTRA MENSCHLICHKEIT
Corona: Was Masken mit uns machen
Da nutzt einer die Krise, um sich selbst in die erste Reihe der Bundespolitik zu stellen, ohne diesen Anspruch plakativ vor sich herzutragen. Dabei sieht er sich im Einklang mit Merkel, deren aktuelle Führungsrolle in der Volksberuhigung er unwidersprochen akzeptiert und die sich in Richtung des besonnen auftretenden Bayern mit Blick auf den ständig um noch mehr Publikumswirksamkeit bemühten Laschet damit bedankt, vor einer „gefährlichen Öffnungsdiskussion-Orgie“ zu warnen. Söder nimmt auch dieses gelassen zur Kenntnis, öffnet das, was er für richtig hält und hält das geschlossen, was ihm zu gefährlich wirkt, weil es die mühsam eingedämmte Pandemie zu einem neuen Ausbruch bringen könnte, der am Ende auch ihn hinwegfegen könnte. Aus dem Sturm der Entrüstung, der der Frau Bundeskanzler angesichts ihrer sprachlichen Entgleisung in einer ernsten Situation unerwartet ins Gesicht bläst, hält er sich ebenfalls heraus. Der Arbeitersohn aus Nürnberg schaut einfach nur zu, wie sich der Rest der alten Union nebst Merkel-Garde angesichts Covid-19 verschleißt. Die Strukturen der Schwesterparteien in Nach-Merkel-Ära bilden sich so ganz behutsam heraus. Söder und Spahn entwickeln sich dabei gegenwärtig zu den Kristallisationspunkten – Merz, Laschet und Co hingegen haben ihre Zukunft zunehmend hinter sich.

So bewahrheitet sich die alte Erkenntnis, dass Krisen Zeiten jener sind, die sie für sich zu nutzen wissen. Weshalb nun auch für ein Tandem Söder-Spahn sich vorrangig die Frage stellen wird, wann Merkel nun tatsächlich abtreten sollte. Beiden käme es gelegen, wenn Mama Doc noch einmal als Kanzlerkandidatin anträte – vorausgesetzt, es gelingt ihr, die aktuelle Zustimmung auf hohem Niveau zu halten. Zur Halbzeit dann könnte Merkel ihren Weg in den Ruhestand antreten. Bis dahin hätten sich Laschet nebst anderen Aspiranten dank Corona abschließend selbst aus der Corona der Macht expediert – und der bayerische Ministerpräsident könnte ansetzen, das wichtigste Amt der Bundesrepublik nach Bayern zu holen. Vorausgesetzt, der Republikaner auf dem Stuhl des Prinzregenten macht jetzt keine Fehler. Bislang allerdings hat er die Krise besser für seine Ambitionen zu nutzen gewusst, als jeder denkbare Konkurrent. Insofern: Schaun mer mal, dann seh’n mer schon …

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52 Kommentare

  1. Söder wird nicht. Es gibt eine gültige Absprache innerhalb der Union: Niemals ein CSU-Kanzlerkandidat.
    Spahn wird auch nicht. Er ist mehr gutaussehend als kompetent; wenn er Glück hat, braucht „Mama Doc“ (super!!) als Nachfolgerin von AKK zwischenzeitlich einen neuen politischen Sandsack, der anschließend mit irgendeiner Sinekur entschädigt wird.

  2. Der Artikel beschreibt vieles richtig, aber er läßt für mich eines außer acht. Ein Kanzler ist nicht nur für die Innenpolitik zuständig, sondern auch für „Internationale- und Außenpolitik“ und das Ansehen Deutschlands in der Welt. Wo weisen Söder und Spahn auf diesen Gebieten Erfahrungen auf? Sollen wir weiter von Witzfiguren wie einem „postpubertären, pickelgesichtigen Spaß-Guido“ oder einem „praepubertären Konfirmanden Maas“ im Ausland lächerlich gemacht werden? Wer sich um den Posten des Kanzlers bewirbt, sollte vorher auch außenpolitische Kompetenzen erwerben. Das kann man als Ministerpräsident eines Bundeslandes sicher besser, als ein „Frischling im Ministeramt“. Söders Chancen für die Zukunft mögen vielleicht nicht schlecht sein, aber er hat noch viel zu lernen, bevor er die ganz große Bühne betritt. Vielleicht weiß er das und hält sich deshalb auch mit offiziellen Ansprüchen zurück. Das Kanzleramt wäre jetzt noch einige Nummern zu groß für ihn, aber auch Helmut Kohl wurde anfangs als „Saumagen-fressender Provinzfürst aus der Pfalz“ belächelt, als er seine bundespolitische Karriere begann. Schau ma mal…!

  3. Ich kann nur hoffen, daß uns sowohl Söder als auch Spahn erspart bleiben. Die beiden machen nämlich nichts besser, die machen nur den nächsten Schritt ….. in den Abgrund.

  4. „Die Fußsoldaten zitieren artig …“ Ist diese geistige Erstarrung des Mainstreamjournalismus hierzulande nicht eine Bankrotterklärung für eine lebendige Demokratie? SPIEGEL oder WELT braucht man eigentlich gar nicht mehr zu lesen, man weiß ja mittlerweile schon, dass dort zu jedem Thema dieselben abgedroschenen Meinungen vertreten werden. Die intellektuelle Auseinandersetzung mit den Argumenten des politischen Gegners ist einer AgitProp-Mentalität gewichen, die einen Tiefpunkt in der Geschichte des deutschen Journalismus darstellt. Besonders skurril wirken die Versuche des deutschen Haltungsjournalisten von SPIEGEL und von WELT, Angela Merkel, weil sie ein paar nichtssagende Texte vorgelesen hat, zur genialen Krisenmanagerin hochzuschreiben. Das ist doch Artigkeit, die ans Lächerliche grenzt.

    • Das muss man halt tun, wenn die Gates-Stiftung mit einer Viertelmillion Euro aushilft !

  5. Unser politisches System ist von den Alliierten bereits so entworfen worden dass eben keine „Persönlichkeiten“ an die Macht kommen können.

    • Bei jedem, ausnahmslos jedem finden Sie, wenn Sie nur gründlich genug suchen, irgendwelchen Dreck am Stecken, irgendwelche Jugendsünden, die man so groß aufblasen kann, dass man selbst davor erschrickt.
      Aber Adenauer, Erhardt, Strauß, Brandt und sogar Schröder und Kohl waren Persönlichkeiten, denen man nicht nachsagen kann, sie hätten für Deutschland nicht das Beste gewollt.
      Und dann kam die fürchterliche Katastrophe namens Merkel und ihre Klatschhasen.

  6. Die beiden „Kristallisationspunkte“ Söder und Spahn. . Söder könnte inzwischen auch als Ober Grüner durchgehen (10000 Euro Zuschuss fürs EAuto). Verräter aller Werte für die er eigentlich stehen müsste. Für einen CSUler ganz schön derbe. Und Spahn? Das ist doch der mit der Gesundheit. Hüh und Hott gleichzeitig.
    Hoffentlich verschwindet die CDU im Nirvana. Das wäre ein gerechter Lohn für die Führerinnen Schleimer und Demokratievernichter.

  7. Mit Verlaub, sachlich und fachlich fundiert haben die Auftritte des Bankkaufmanns Spahn als Gesundheitsminister in der Corona-Krise auf mich noch nie gewirkt, weder zu Beginn, noch jetzt beim Zurückrudern (werden verzeihen müssen…). Daß da nun Einer stehe „mit großen Ambitionen und großer Zukunft in der Partei“ mag vielleicht so scheinen, wenn sich die momentan hochgejubelten Umfragewerte der Union in absehbarer Zukunft aber (hoffentlich) wieder halbiert haben, sehen wir weiter!

  8. *

    Stunde der Komödianten

    Sie haben´s mir angetan, Herr Spahn, mein modernes – Altes Deutschlandbild – rückt ins rechte(!) Licht…

    …man trägt heute:

    * Mundschutz von Trigema
    * Gleitsichtbrille von Fielmann
    * Hörgerät vom Fachmann ihres Vertrauens
    * künstliche Zähne auf Krankenschein
    * frisch Kataraktoperiert auf beiden Augen

    doch

    …es herrscht Krise und kein Frisör!

    https://media0.faz.net/ppmedia/aktuell/3332735973/1.6698982/default/hq/karikatur-greser-und-lenz-was.jpg

    ***

    • ??? Sehr schön! Frag mich gerade, wie Hofreiter jetzt aussieht. Gibt’s da auch was?

  9. Für die Menschen in seinem Land hat Söder in dieser Coronakrise auch nichts besser gemacht, als seine MP-Kollegen in den anderen Bundesländern.

    Nur für sich selbst und für seine berufliche Zukunft, hat er die Sache besser gemacht. Er hat es verstanden, sie besser und erfolgreicher zu vermarkten. Er ist somit einer, der dank der Corona-Pandemie persönlich zu den Gewinnern gehört. Er ist ein Gewinner, aber nicht deshalb, weil er ein Macher ist, sondern weil er das PR besser kann.

  10. Söder hat in Berlin nichts verloren.
    Keiner von uns Bayern hat dort etwas verloren.
    Man will uns ja nicht einmal.
    Nur unser Geld.

  11. Jetzt ist es halt eine Führerin. Ein einfältiges Volk braucht halt seine Führer.

  12. Söder? Nein Danke. Das ist auch nur so ein Verschlimmbesserer. Und er ist mir ein wenig zu wendig.

  13. Da haben Sie sich mal wieder selbst übertroffen, lieber Herr Spahn. Großartige Analyse, nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich – von der „Sauermilchmimik“ über die „Schlaftablettenrhetorik“ bis zur perfektionierten „Simplitude“ …
    Warten wir also auf den nächsten Kümmerer – aber „a Hund is a scho“!

  14. Das ist doch nicht Ihr Ernst? Spahn kompetenter Macher und Söder als Bundeskanzler? Spahn hat ebenso versagt wie der ganze Rest der Regierungsdarsteller (erst Abwiegeln, dann Versagen bei der Schutzmittel-Beschaffung, dann Panikmache und Bevormundung), hätte er einen Hauch von Verantwortungsbewusstsein, müsste er spätestens nach Ende der Krise zurücktreten. Söder hielt noch am 15.3. Kommunalwahlen in Bayern ab und befeuerte damit das Infektionsgeschehen so richtig, sodass sein Verantwortungsbereich Bayern seit Wochen die Infektionsrate pro 100.000 EW anführt (313 Fälle/100.000 EW, zum Vergleich NRW trotz Karneval: 177 Fälle/100.000). Danach kupferte er auch nur bei Kurz ab, ist aber jetzt zu feige für dessen Öffnungsmaßnahmen. Söder taugt also nur zum Selbstdarsteller, als Kanzler wäre er eine ähnliche Katastrophe wie die Amtsinhaberin. Allerdings sehe ich auch nirgendwo anders einen Lichtblick.

  15. „Mama Doc“ und ihr Apparatschik Scholz.
    Das hat sie halt gelernt – den Umgang mit Apparatschiks.

  16. … So schlägt nun in der Krise die Stunde der Union? Es ist Merkels Stunde. Ihre Stimmen kommen nicht aus dem Lager der Zukunftsmacher. Corona hatte zuerst vor allen bei denen ,die nur das Heute leben, den größten Schrecken ausgelöst. Nun wo es nur wenige hart erwischt, ändert sich ihre Einstellung. Gewinnen doch gerade alle die, denen Zukunft und Vorsorge Fremdwörter, nun eine vorher ungeahnte und nicht erarbeitete Freizeit. Wer dadurch nicht um Existenz und erhebliche Lebenseinschränkung fürchten muss, scheint das zu genießen. Merkelsche Abwarte-Politik und ihre ebenfalls nur auf den Augenblick reagierende Regierungsarbeit passt dazu. Meint doch Merkel alle Widrigkeiten und Krisen immer allein mit genügend Geld im Kurzschlussverfahren zu überstehen und noch politisches Kapital dabei zu gewinnen. Mit Geld das noch nicht einmal durch Leistung gedeckt und aus wundersamer Geldvermehrung entstehen soll. Immer im Blickwinkel, was interessiert mich politisch die Zukunft. Das damit alle die, die für die Zukunft durch oft schwer erarbeitete Rücklagen, Versicherungen usw. vorsorgen, um einen erheblichen Teil ihrer eingebrachten Leistungen betrogen, scheint nebensächlich. Aber mit der Zeit werden wir alle Verlierer. Wegen denen, die solche Politik heute mitmachen, unterstützen, oder sie sogar zum persönlichen Vorteil nutzen. Merkel verspielt nicht nur die politische Zukunft der CDU, sondern unserer aller Zukunft. Unsere wirtschaftliche, soziale und damit gesellschaftliche Zukunft. Daran sollten alle noch mal erinnert werden, die sie auch heute wieder so hoch loben.

  17. Die mit Abstand beste Rede im Bundestag hat nach meinem Dafürhalten in dieser Woche Sebastian Münzenmaier von der AfD gehalten. Gut strukturiert, angriffslustig und stets den Finger in der Wunde wie man an den sauren Gesichtern auf der Regierungsbank sehen konnte. Mediales Echo, so wie stets in den letzten Monaten, wenn die AfD politisch agiert: Null und dafür das xte inhaltslose Lindner- oder Habeck-Interview. Es würde mich freuen, wenn Tichys Einblick einmal diesen medialen Dauerboykott der AfD unter demokratischer und gesellschaftspolitischer Perspektive analysieren würde.

    • Bin völlig Ihrer Meinung, denn ich habe Münzenmaiers Rede auch live gesehen bzw. gehört. In der üblichen Presse darüber wieder kein Wort. Allein die Gäste heute Abend bei Will sagen alles. Niemand dabei von der momentan größten Oppositionspartei. Mein Mann und ich werden uns das nicht zumuten.
      Aber Laschet wird wohl wieder versuchen sich zu profilieren. Dazu Baerbock, Lindner, Lauterbach sowie die Prantl-Presse. Nicht zum Aushalten.

  18. Die Stimmungslage passend beschrieben existiert eigentlich kein Führungspersonal mehr in den Parteien. Dei SPD hat sich nach Schröder laufend selbst demontiert und Scholz ist nur ein Kandidat für die 2. Reihe. Die Basis der SPD ist das Hauptproblem, den die sind geschlagen von Blindheit und Interesselosigkeit. Die Grünen wollten nie zur Macht, sondern nur als Juniorpartner in die Regierung, weshalb aus den Mündern der Spitzenkandidaten schlicht gequirlter ökosozialistischer Unsinn kommt. Die 2. Reihe der Trittins, Künast, Roth, Göhring-Eckard, Hofreiter und Co. machen immer wieder abwechselnd auf sich aufmerksam und zeigen das maoistische Gesicht der Partei. Linke und AfD sind in der Form nicht wählbar, denn erschießen und Arbeitslager wird es b.a.w. nicht geben. Was die Diadochen Kämpfe in der CDU/ CSU anbelangt, scheint Merkel mittlerweile Söderlein zu präferieren, die ihr Liebling Laschet war nicht brav. Nicht auszudenken, Merkel kandidiert nochmals für die Kanzlerschaft, Deutschland so tief sinken zu lassen, das haben selbst die Deutschen nicht verdient. Auch wenn mir das eine Flasche Champagner einbringt ?, um den Karren Deutschland aus dem Dreck zu ziehen, ist sie nicht die richtige. Trostpflaster und Schmerztabletten ist eher ihr Metier.

    • Warum setzen Sie die linksfaschistische Truppe in einen Atemzug mit der AfD ? Würde der AfD ein gleiches Forum in den Medien zugebilligt, wie es Grüne und Linke erhalten, wäre Mama Doc (genial) bereits abserviert. So steht zu befürchten, das Merkel die Corona-Hype bis 2021 fortsetzt, um dann aus Gesundheitsgründen nur Briefwahl zulässt, die dann von ihren Kahane-Enkeln nach stalinistischer Manier ausgezählt werden. Merkel for Cancelor 98,7%.

  19. My2Cents

    Ein Volk in Panik sucht nach Schutz und Hilfe vor einem unsichtbaren Feind. Ja, schon, aber den meisten (Leistungsträger) ist nicht klar daß diese exorbitante Fiatgeldpumpe jemand bitter bezahlen muß. Sie selbst. Superinflation, Währungs-Reset, Goldverbot, Zwangshypotheken, am Bargeld fummeln sie auch schon fleissig rum. Dies sind nur ein paar Beispiele aus der Folterkammer höchstverschuldeter Staaten. Es wird grausam werden.

    Eine CSU wird niemals einen Kanzler oder eine Kanzlerin stellen. FJS zu extrem konservativen Bundesbürgerzeiten hat es ja nichtmal geschafft. Diese „Vision“ ist doch ein Witz, schaut man sich die aktuelle politisch-mediale Situation der auf linksgrün gedrehten Republik an. Die mediale Schlammschlacht und das Dauerkübeln gegen Trump wären ein Kindergeburtstag sollte Söder wirklich so du… wirklich wollen. Im Übrigen bin ich der Meinung daß die Bayern-CSU’ler – und auch deren Wähler – allesamt heuchlerische Pseudoheimatbewahrer sind! Die Betonung liegt auf Pseudo!

    Die Dauerschleifenveröffentlichungen von Umfrageergebnissen sind ein hervorragendes Nudging-Instrument. Fällt denn niemand auf (anscheinend nicht), daß Umfrageergebnisse, je näher sie an den tatsächlichen Wahltermin heranrücken, immer wieder ins Faktische „korrigiert“ werden (müssen). Der Schulz-Zug der SPD mit Höchstgeschwindigkeiten von 40% und gleichauf mit der Union nur als Beispiel. Was bei der BT-Wahl im Sept. 2017 für die SPD dann letztendlich rauskam kann man nachlesen. Da ging dann wohl die Kohle aus oder der Heizer hatte die Schnauze voll.

  20. **

    Man sollte nicht vergessen, dass das der Mann ist, der sich noch vor 1,5 Jahren im bayerischen Landtagswahlkampf gar nicht maximal genug von Merkel distanzieren konnte („Zu meiner Abschlusskundgebung kommt keine Bundeskanzlerin, sondern ein Bundeskanzler“) und sich jetzt als ihr fleißigster Schüler präsentiert („Gemeinschaft der Umsichtigen“). Natürlich unter kräftigem Beifall der Medien, denn bist du für Merkel, bist du ein Guter.

    Man braucht nur auf die Corona-Zahlen Bayerns zu schauen, um zu wissen, dass das insgesamt kaum überzeugend ist, was Herr Söder abliefert. Dies mit der Nähe zu Ischgl und den anderen Tiroler Skigebieten zu rechtfertigen, sind Scheinargumente. Die Hotspots in Bayern liegen auch im äußersten Nordosten des Landes, hunderte Kilometer von der Grenze zu Tirol entfernt.

    Sollte Söder tatsächlich ins Kanzleramt einziehen, wissen wir, dass es tatsächlich noch schlimmer als unter Merkel werden könnte. Das gilt natürlich auch für Armin Laschet.

  21. Scholz versagt bereits beim G20 Gipfel in Hamburg. Leider vergessen die Leute zu schnell.
    Söder wurde eigentlich von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz angetrieben. Als es hier noch nur Appelle von Söder und der Kanzlerin gab, die Grenzen weiterhin sperrangelweit offen ließ usw. hatte Österreich bereits die Grenzen geschlossen und den shut down vollzogen. Söder zog erst eine Woche später noch.

  22. Mama Doc — gefällt mir. Mama Doc Feelgood ist noch eine passende Steigerung

  23. Meine „Begeisterung“ ueber diese, zumindest nicht ganz unrealistischen, personellen Aussichten hält sich in aeusserst engen Grenzen. Zu bedauern ist, dass sich die einzige Oppositionspartei aus mehreren Gruenden selbst aus der Konkurrenz herausgenommen hat. Ob sie irgendwann wieder Boden gewinnt, ist offen. Natuerlich versucht das Establishment den Ausnahmezustand so lange wie moeglich aufrechtzuerhalten und die wirroligischen Apokalyptiker nach wie vor ohne hinreichende objektive Erkenntnisse helfen tatkräftig mit. Leider erweist sich aber auch das AfD- Personal als nicht allzu krisenfest und ernsthafte Versuche, die Restliberalen und Restdemokraten gerade in totalitaeren Zeiten durch entsprechende öffentliche Wahrnehmung zu erreichen, kann ich leider nicht erkennen. Selbst der chinesische Versuch der Einflussnahme wurde durch eine Gruene! bekannt. Ohne Pluspunkte wird es schwer.

    • Wie soll das gehen, wenn die genialen Redebeiträge diverser AfD-Abgeordneter in den Medien totgeschwiegen werden ?

  24. Unser Schicksal entscheidet sich in den USA.
    Wenn Trump diesen Kampf gewinnt ist das politische Schicksal der Globalisten auch in Deutschland besiegelt. Egal wie verstrahlt die Mehrheit der Deutschen noch ist.
    Wenn Trump fällt, fällt der Westen.
    Merkels (Macrons, Trudeaus etc.) letzte Hoffnung ist das die (schwächer werdenden) Kräfte des US deep state Trump doch noch stürzen.
    Offenbar sind diese Kräfte bereit die gesamte US Wirtschaft zum Einsturz zu bringen um Trump loszuwerden.
    Von den meisten Deutschen unbemerkt findet zur Zeit ein gewaltiges Ringen statt, dessen Ausgang das Schicksal für viele Generationen bestimmen wird.
    Deutschland ist, neben den USA, das Herz der Finsternis.

    • Dass das stimmt, sieht man schon daran, welche Häme Trump entgegenschlägt, wenn er sich über Corona äußert. Dass seine Äußerungen bisweilen mehr als merkwürdig klingen, ist eine Sache. Das sich die westeuropäischen Machthaber, in deren Staaten zusammegerechnet es wesentlich mehr Tote gibt als in den USA, sich aufspielen, als könnten sie mit ihren endlosen Geldspritzen die Welt retten, eine andere. Wer kann im Ernst glauben, dass eine farblose Figur wie Biden, dem man kaum zutraut, seinen Namen zu buchstabieren, die USA führen könne. Aber wer selbst blass ist, sucht eben nach seinesgleichen!

      • CNN (Clinton news network) verschweigen den jüngsten (von anderen vielen filmisch dokumentierten Frauen- und Kinderbefummelungen Bidens) Me Too Skandal von Joe Biden wo in einem Video von 1993 eine Mutter sich in der Larry King show darüber beschwert das Biden ihre Tochter sexuell belästigt hat. Scheinbar wird auch versucht das Video aus allen Archiven zu entfernen.
        Darüberhinaus mehren sich die Gerüchte, das Biden, von dem in der Öffentlichkeit kaum etwas zu sehen und zu hören ist, dement ist und er noch in der letzten Minuten durch einen anderen Kandidaten ersetzt werden wird.
        Hillary? „I can beat him again“.
        Auch gegen Johnson, der ja einige Zeit ausser Gefecht war, läuft wieder eine Offensive der Globalisten.
        Es steht spitz auf Knopf. Ähnlich wie damals in der Kuba Krise.

      • Auch die FED „generiert“ billiges Geld in Billionenhöhe (Returntaste)! Das ist ja gerade das Fatale, im Moment brechen unter den Corona-Deckmäntelchen (Missbrauch als schwarzer Schwan) alle Dämme. Den Zitronenfalterspruch wiederhole ich nicht. Aber wer denkt daß diese irre Schoose ohne signifikante Auswirkungen bleibt, weltweit… (Steuerparadiese wird es weiterhin geben, aber nicht für mich „Normalo“&Payroll-Automatik-Abgezockten).

    • Eine Wiederwahl wäre einer der schönsten Tage meines Lebens. Man muss nur die original Transkripte der trumpschen Pressebriefings mit den Medienmeldungen dazu (aktuell Trinken von Bleiche) vergleichen um zu erkennen mit welchen perfiden, um nicht zu sagen ekelhaften, Mitteln die MSM versuchen diesem Mann zu schaden. Und die Deutschen MSM schreiben wie üblich ungeprüft ab. Ja, es ist ein epischer Kampf der dort statt findet.

  25. Ach ja, hatte ich noch vergessen. Carl Schmitt sagt: „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand verfügt.“ – Merken wir uns das für künftige Zeiten!

    • Quasi passend dazu: „Never let a good crisis go to waste“, oderso. Churchill wars, so kolportieren die Zitatesammler.

    • Ich finde, jetzt paßt besser: Souverän ist, wer den Ausnahmezustand beendet. Das wird derjenige sein, der sich nicht zu sehr darin verfangen hat.

  26. Ist mir völlig wurscht, wer der nächste Kanzler wird. Hauptsache die Grenzen unseres vielfältigen und bunten Landes bleiben offen und die große Transformation schreitet voran.

    • Das dürfte so auch der Attitüde der eigentlichen Macher im Land sein.

  27. Ja, auf einmal werden bislang blasse Politiker zu „Übermenschen“. Söder, bislang nur an Stammtischen eine große Nummer, wird plötzlich zum Staatsretter. Laschet, sein Counterpart, entdeckt seine staatsmännische Attitüde, die er bislang nur im Kreisverband der SPD ausleben konnte. Helge Braun, studierter Mediziner, der diesen Beruf allerdings nie ausgeübt hat, wird auf einmal zum allwissenden Gesundheitsapostel. Damit wetteifert er mit Spahn, den man sich bislang nur an der Trage der Gesundheitslobby vorstellen konnte. Julia Klöckner, Es-Weinkönigin, wird plötzlich Expertin für Erntehelfer (Spargel gehört ja auch zum Wein). AKK mobilisiert die Bunderwehr: Wenn ohnehin nichts fliegt, können die Soldaten/innen den viralen Feind am Boden bekämpfen. Und Merkel? Ist wie immer alternativlos! Sie tut das Unvermeidliche und beleidigt unsere Augen und Ohren durch ihre Fernsehauftritte! Ach ja, Steinmeier ….. Pastoren sind derzeit wieder gefragte Gesprächsteilnehmen!

  28. Jetzt wo der engste Befürworter der Kanzlerin zur Widerrede ansetzt

    Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat angesichts der Einschränkungen vieler Grundrechte davor gewarnt, dem Schutz von Leben in der Corona-Krise alles unterzuordnen.

    https://www.focus.de/politik/deutschland/bundestagspraesident-schaeuble-mahnt-in-corona-krise-schutz-des-lebens-nicht-ueber-alles-stellen_id_11924714.html

    Soll das heißen, daß Schäuble sich nicht merh unterordnen will?

    • Schäuble, der Mann des kalkulierten Anfalls..

    • Nein, der wird immer nur zu Testzwecken vorgeschickt, weil er nix mehr zu verlieren hat.

      • Quasi der Crash Test Dummy der Groko, bzw. der akt. Politik? Ja, könnte man durchaus zustimmen.

    • Genau so ist es. Er wird noch gebraucht um die letzten konservativen Wähler bei der CDU zu halten.
      Seit dem Degenerierungssatz ist jedes Wort von ihm zu viel!

  29. Ja, eins kommt mir zur kurz. Es ist der Wähler. Dem schwant nämlich, dass es wirtschaftlich bergab geht. Die Ideen des Neomarxismus bedrohen den kleinen Wohlstand der Massen und das wird wahrgenommen.

    • Dem Wähler schwant gar nix. Der merkt das erst, wenn der Geldautomat nichts mehr hergibt und die Kreditkarte eingezogen wird. Die geplatzten Einzüge muss er ja nicht fürchten. Die kann er mit Hinweis auf „Coronna“ aussetzen.

  30. Die Deutschen werden sich erst im Untergang von Merkel abwenden.

    • Nein! Ein ganz entschiedenes Nein! Nicht im Untergang, sondern erst danach! So passt es. Leider.

    • Hinterher will es wieder keiner gewesen sein…..

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