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Hymne gendern: Welcome to Absurdistan.

09.03.2018

| Lesedauer: 4 Minuten
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Wenn Gleichstellungsbeauftragte eine Ungerechtigkeit orten, schließen sie in von sich selber auf alle anderen, bilden sich ein, mit ihrer Gender-Ideologie im Namen ihrer Geschlechtsgenossinnen zu sprechen. Das tun sie nicht.

Gestern war Frauentag. Einige Tage zuvor, so ist anzunehmen, ist eine deutsche Gleichstellungsbeauftrage aufgewacht mit dem Gedanken: Wie in aller Welt soll ich das nächste Mal die Nationalhymne singen, wo doch im Text zwei Worte stehen, die ein paar Frauen beleidigen könnten?

Der Rundbrief der Gleichstellungsbeauftragten Kristin Rose-Möhring aus dem SPD-geführten Familienministerium ging dann sofort raus an alle Mitarbeiter, wie Bild.de vergangene Woche berichtete. Ihre durch den Frauentag inspirierte Forderung: In der Hymne sollte ‚Vaterland‘ in ‚Heimatland‘ umbenannt werden, statt ‚brüderlich‘ soll es ‚couragiert‘ heissen. Der Gedanke ist ja nett, aber leider nicht ganz durchdacht, denn gerade der Ausdruck ‚Heimat‘ ist ja in Deutschland alles andere als unumstritten. Und weil sich auch mit Formulierungsalternativen immer irgendeine Gruppe getriggert fühlt, würde sich am besten der Text ‚Bla bla bla, bla bla bla blablabla‘ eignen.

Die Idee mit den geschlechtsneutralen Umformulierungen bei Nationalhymnen ist nicht neu. Die kanadische Hymne wurde erst kürzlich angepasst. Österreich machte aus „Heimat bist du großer Söhne“ neu „Heimat großer Töchter und Söhne“. Beim Schweizerpsalm scheint zwar kein Genderproblem verortet, dennoch unternahmen einige Findige Änderungsversuche, weil der Text angeblich nicht mehr zeitgemäß, zu religiös und patriotisch sei. Es blieb bei Versuchen. Da haben es die Spanier einfacher: Der „Marcha Real“ hat gar keinen Text.

GENDER
Finger weg vom Deutschlandlied
Hymnen reichen zurück bis in die Antike. Der Hymnus war schon bei den alten Griechen beliebt, sie sangen ihn zur Götter-, Helden- und Naturverehrung. Im Mittelalter hatte die Hymne mit der Anbetung Gottes einen religiösen Zweck. Im 19. Jahrhundert wurde die Hymne im Zuge der Gründung von Nationalstaaten als Staatssymbol entdeckt, die meisten Nationalhymnen entstanden in der Zeit – laut Kulturradio SRF entweder, um im Kampf anzuspornen oder das Volk zu vereinigen und das Oberhaupt zu preisen. Nationalhymnen sind stark mit der Geschichte und Politik des Landes verbunden, drücken Verehrung und Stolz aus, normalerweise widerspiegeln sie die zentralen Werte einer Gesellschaft.

Und weil sich die Gesellschaft wandelt, weiterentwickelt, aufgeklärter und sensibilisierter geworden ist, wandelt sich mit ihr auch ihre Ausdrucksform. Heute würde man bestimmte Hymnen-Texte anders formulieren als vor 70 oder 100 Jahren. Man würde auch Filme anders filmen, Gedichte oder Bücher anders schreiben. Und das ist gut so. Wenn aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen sensibler artikuliert und formuliert wird, bedeutet es Fortschritt und ‚Inklusion‘ (Einbeziehung), um mal das angesagte soziale Modewort zu beanspruchen.

Wenn also eine Gleichstellungsbeauftragte an einer Hymne herumdoktert, ist das nicht weiter tragisch. Bestimmt meint sie es gut. Und angesichts der zig Millionen sich im singfähigen Alter befindenden deutschen Frauen, die alle regelmäßig die Hymne trällern und sich ob deren Text ärgern, scheint das Ausdenken von neuen Begriffen auf Staatskosten ein vernünftig investierter Aufwand. Oder doch nicht? Sind es vielleicht gar nicht so viele Frauen, die sich wegen der Worte ‚Vaterland‘ und ‚brüderlich‘ ausgegrenzt und herabgewürdigt fühlen und es als dringend zu lösende Knacknuss erachten?

Wir sind beim ersten Problem der gendergerechten Sprache. Wenn Gleichstellungsbeauftragte irgendwo eine Ungerechtigkeit orten, schließen sie in der Regel von sich selber auf alle anderen. Sie bilden sich ein, mit ihrer Gender-Ideologie im Namen ihrer Geschlechtsgenossinnen zu sprechen. Das tun sie nicht. Sie sprechen für eine Minderheit, zwar eine laute, aber eine Minderheit. ‚Vaterland‘ stellt für die Mehrheit der Gesellschaft kein Problem dar und deshalb sind solche rückwirkenden Sprachänderungen reine Bevormundung.

Weiter entpuppt sich die Priorisierung eines angeblich unzumutbaren Zustandes, der keiner ist, als klassisches First World-Problem – dessen Lösung man übrigens an eine Schulklasse zur Abschlussarbeit delegieren könnte. Ein Ministerium, das Leute beschäftigt, die sich mit dem Umwandeln von Hymnentexten auseinandersetzen, suggeriert (auch wenn es nicht für all diese Bereiche zuständig ist), dass man alle anderen Probleme im Land gelöst hat, von der Arbeitslosigkeit bis zur Altersarmut, von der Kriminalität bis zur Umweltverschmutzung – und weil eben alles palletti ist, geht man halt noch die Hymne an. Dass dem augenscheinlich nicht so ist, und viele Menschen solche Genderfixierungen darum als ‚Genderwahn‘ bezeichnen, ist nachvollziehbar.

#HEIMATHORST
Politik: Finger weg von Heimat
Man kann nun argumentieren, es sei nicht Wahn, sondern einfach eine Anpassung von Dingen, die nicht mehr ins heutige Gesellschaftsbild passen. In Deutschland zum Beispiel wurde ja auch die erste Strophe des „Deutschlandliedes“ nicht mehr gesungen, weil die Worte „Deutschland, Deutschland über alles“ von Nationalsozialisten ideologisch für ihre Zwecke missbraucht wurden; außerdem wären bestimmte Passagen wie jene zu den Landesgrenzen heute falsch. Der Unterschied zur gegenderten Hymne ist aber, dass diese Anpassungen nicht wegen einer sich möglicherweise benachteiligt fühlenden Gruppe gemacht wurden, sondern für die Gesellschaft als Ganzes, und eben, weil sie inhaltlich nicht mehr stimmen. Rückwirkende Anpassungen aber wegen eventuell frauenfeindlicher Textpassagen sind absurd. Wer sich als Frau ernsthaft an ‚Vaterland‘ stört, der empfindet bestimmt auch etwas so Banales wie Ampelmännchen als diskriminierend. Moment, das haben wir ja tatsächlich.

Die Ironie an der gendergerechten Sprache aber ist, zumindest bei der aktuellen Forderung, dass die Gender-Sensiblen nun mit den Integrations-Sensiblen kollidieren. Mit dem Vorschlag ‚Vaterland‘ in ‚Heimatland‘ umzubenennen, wird nämlich die Verstimmung einer weiteren Gruppe riskiert: „Heimat ist ein ausgrenzender Begriff“, twitterte die Grüne Jugend Deutschland. Der Begriff ‚Heimat‘ würde von den Rechten verwendet. „Er ist mindestens unsensibel, wenn nicht völlig deplatziert“, so ein Links-Politiker laut der Berliner Zeitung. Ja, was denn nun?

Das Gender-Dilemma, es offenbart sich: Immer mehr Gruppen melden immer mehr Forderungen an – es scheint schier unmöglich, eine universelle Sprache zu sprechen, bei der sich kein Mensch dieser Welt ausgegrenzt fühlt. Wenn jetzt in Hymnen Männer neutralisiert werden sollen, wer kommt als nächstes? Nebst den binären Geschlechtern gibt es heute über 70 Geschlechtstypisierungen, von Intersexuell über Transgender bis Transsexuell und Queer, die wahrscheinlich in keiner Hymne vertreten sind. Eventuell sollte man Hymnentexte generell abschaffen, so wie die Spanier. Wie empfinden eigentlich nicht-weibliche Wesen angesichts Begriffen wie Mutter Erde, Muttersprache und Schraubenmutter? Und was sollte man nach den Hymnen ändern? Gedichte übermalen hatten wir ja schon. Vielleicht Literatur umschreiben? Jene Menschen, die alte Texte in Hymnen nicht ertragen, werden wohl bald auch gewisse alte Bücher, Filme, Gedichte und Schriften nicht mehr ertragen. Wer sich also eine Nachbarschaft von sich stets benachteiligt fühlenden Zeitgenossen anerziehen will, sollte Gleichstellungsbeauftragten und ihren Ideen unbedingt nachgeben.

Es ist nicht so, dass man eine Hymne absolut nie einer Änderung unterziehen sollte – Sprache hat sich stets gewandelt; irgendwann schreibt man vielleicht eine komplett neue Hymne – denn, sind wir ehrlich, wer benutzt heute noch Begriffe wie ‚Vaterland‘? Der Wandel geschieht aber auf natürliche Weise, dazu benötigt es keine Staatsangestellte.

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41 Kommentare

  1. Wie sagt ein altes Sprichwort: „Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis tanzen!“ – oder um es mit Obelix zu sagen: „Die spinnen, die GenderistenInnen!“

  2. Sind doch inzwischen (fast) alle verrückt geworden, in diesem Land. Ausnahmen bestätigen die Regel.

  3. Fragen sie mal, ob die Engländer ihre Hymne auf den neuesten Stand der Genderisierung bringen wollen. Man könnte sagen, eine solche Schnapsidee kann nur aus dem geschichtsverwirrten Deutschland kommen.

  4. Das alles ist leider kein Witz: Streit um „Paprika-Sauce“Sinti und Roma wollen Zigeunersauce umbenennen lassen. Focus vom 15.8.2013.

    Es gilt schon als „Mikroaggression“, jemanden zu fragen, woher er kommt, wenn ersichtlich ist, dass es kein Deutscher ist.

    Der Sarottimohr ist den Nationalsozialisten ebenso zum Opfer gefallen wie den Sprachfaschisten der 68’er. Es gibt ihn nicht mehr, weil er ein Mohr war.

    Andererseits erleben wir, dass die Rapper-Familie Aufrufe zum Amoklauf besingen. So etwa der Gangsta-Rapper Kollegah mit dem Rapp Gamechanger. Der Text ist bei genius.com/Kollegah-and-farid-bang-gamechanger-lyrics nachzulesen und rangiert ganz oben in den Charts. Es heißt dort:

    „Hundesöhne rennen vor dem Halbkanadier[Der Rapper selbst], ich komm‘ und zertrenne deine Halsschlagader. Bange mit der AK[Kalaschnikow], bam bam, alle meine Bratans Member in der Balkanmafia. Nutte, meine Lambositze Alcantara, mache wieder mal ’nen Holocaust, komm‘ an mit dem Molotow“

    Warum wird so ein Song nicht aus dem Verkehr gezogen? In der Welt vom 24.05.2014 „Hier arbeitet der Boss noch selbst“ wird der Rapp gelobt: „Er ist der lebende Beweis dafür, dass harter Hip-Hop nicht hirnlos sein muss.“

    Deutschland: Absurdistan oder linker Faschismus?

  5. Ich kann das gut verstehen, dass Frauen sich diskriminiert fühlen von Worten wie „Vaterland“ oder „brüderlich“. Man muss sich nur mal vor Augen halten, welche oft gebräuchlichen Worte nicht genderkonform sind …. Teddybär, Berliner und Amerikaner (Süßspeisen), Kavalier oder Gentlemen, Inuit, Neandertaler, Alien, Krebs oder Virus, Heuschrecke (aber das gilt für fast alle Tiere) usw.,usw.. 😉

  6. Zusatz: Die Änderung der franz. Hymne zwecks europ. Einigung zu verlangen, reicht wohl der Mut nicht ? oder die Intelligenz ?

  7. Wer kennt die Übersetzung der berühmten franz. Hymne ? Na, aber hallo, reaktionärer
    geht es nicht ! Fehlt nur noch, dass sie neben einem Schafott gesungen werden muss und einem Leichenberg. Von Genderung oder Modernisierung absolut keine Spur.

  8. Chapeau
    Es gab diese Idee einer neuen Hymne nach der Wiedervereinigung und zwar nach dem Text der Kinderhymne von Bert Brecht. Und da ich glaube, dass hier im Forum nicht so viele Brechtexegeten vertreten sind, im Folgenden Strophe 1 und 4.

    Anmut sparet nicht noch Würde
    Leidenschaft nicht noch Verstand
    Daß ein gutes Deutschland blühe
    Wie ein andres gutes Land
    ( bezieht sich sicher auf Schillers „Über Anmut und Würde“, mithin auf Kants
    „Kritik der reinen Vernunft“ )
    Und weil wir dieses Land verbessern
    Lieben und beschirmen wirs
    Und das Liebste mag
    s uns scheinen
    So wie andern Völkern ihrs.

    Upps, das Wort „Volk“ steht doch in Deutschland mittlerweile auch auf dem Index?
    Übrigens, die Holländer „schwören“ gar noch dem König von Spanien die Treue, ich plädiere also auch für organisches Entwachsen´.
    ...

  9. Einigkeit-IN und Recht-IN und Freiheit-IN
    für das deutsche Vaterland-IN
    danach läßt uns alle streben
    schwesterlich MIT Herz-IN und Hand-IN….
    Geht doch! Und singt sich wahrlich einmalig!! 🙂

  10. Ein gute Lösung wäre es gewesen, den wunderschönen Text der DDR-Hymne zu übernehmen. Das kam für die westdeutsche Besatzungsmacht aber natürlich nicht in Frage. Unsere alberne sogenannte „Nationalhymne“ ist ohnehin ein nichtssagender Witz. Die wird auch durch „Herumdoktern“ nicht schlechter.

    • Ich finde „Einigkeit und Recht und Freiheit “ und „danach lasst uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand “ ganz im Gegenteil wunderschön, wenn auch sehr vernünftig und arbeitsam. (Muss man in anderen Hymnen eigentlich auch dauernd streben/arbeiten? ) demokratisch, eigentlich genau das, was mir gefällt. Sogar die sehr hyghelige – und sehr hübsche- dänische Hymne ist kriegerischer als die unsere, da kommen noch Helden in Freyas Saal vor.

      HaTikva, auch wunderbar. Auch sehr friedlich.

      Und wenn jeder das Seine am besten fände, aber das der anderen auch schön – um wieviel einfacher wäre die Welt. ..

    • Sollte ich Ironie übersehen haben – Entschuldigung. Blöder Tag. Höre mir die dänische Nationalhymne an und werde ruh6.

  11. Tjoh, an 150 Jahre alten Texten herumdoktern – wozu? Achso, ja Gendergerechtigkeit, rechtfertigt alles. Ich habe als bekennender Mann zwar nie darüber nachgedacht und wenn ich im Bekanntschaftskreis herumfrage, auch keine bekennende Frau.
    Naja, wirklich gestört hat mich auch die Ver- „Innen“ung nicht, liebe SprachvergewaligerInnen, bis auf ein Kopfschütteln konnte mir das nichts abringen.
    Eher ärgert mich, daß Rose-Möhring so einen unvollständigen Vorschlag (und dann auch noch mit einem französischen Lehnswort) als Ergebnis harter Arbeit des Familienministeriums präsentiert.
    Ich würde eher zu Stefan Raabs „Ich liebe Deutscheland“ radikal verkürzter Fassung gleich mit Kinderreimmelodie versehen tendieren, aber nur als Ausgangsbasis: https://www.youtube.com/watch?v=7IPpUm-pDNw
    Seit 2001 haben sich natürlich gegen diese eindeutig nationalistisch gefärbte Fassung Widerstände formiert, so daß auch die radikal verkürzte Fassung „Schland gutt!“ letztlich verworfen werden muß.
    Gendergerecht und politisch korrekt und um unsere Neubürger nicht zu überfordern noch zu übervorteilen sollte es also heißen: „Alles gutt!“. Als einzige Textzeile genügt dann „Alles, alles gutt, alles alles gutt, alles, alles, alles gutt!“

    Unangemessene Satire bitte selbst zensieren.
    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Merkel weg muss.

  12. „Vater unser…..“ abschaffen, aber pronto!!

  13. Man kann alles übertreiben,selbst das Wasser trinken. Wer kommt demnächst auf die Idee, dass in bekannten Theaterstücken und Opern bestimmte Personen rassistisch und antisemitisch verunglimpft sein könnten? Z.B. der Mohr oder der Kaufmann von Venedig, Monostatos in der Zauberflöte u.s.w. Wie könnt man dies denn gender- bzw. politisch korrektumgestalten, ohne N DIE KÜNSTLERISCHE Substanz ZU gehen?

  14. Ich finde die Gendertheorien fantastisch, vor allem um sie den Gendervertretern selbst um die Ohren zu knallen.

    Wenn alles „nur“ (das „nur“ ist ganz wichtig) Konstruktion ist, nach manchen Gendervertretern wie Judith Butler ja nicht nur das soziale Geschlecht („gender“), sondern auch das biologische („sex“), so frage ich die Gendervertreter gerne, wer denn „gender und „sex“ und sonstige Ansichten bei den Gendervertreter selbst „nur“ konstruiert hat?

    Es kann doch nicht sein, dass immer nur die anderen „nur“ konstruiert sind, aber nicht die Genderristen selbst.

    Da ergeben sich bisweilen spannende Diskussionen mit denen, die ihre Axiome/Hypothesen doch auch nur bei Psychoanalyse, Psychologie und Philosophie geklaut haben und es jetzt „gender studies“ nennen, über schlussendliche Normationen – aber nur mit jenen, die ein wirkliches Interesse an anthropologischen Fragen haben. Die, die die Gendertheorien nur benutzen für ihre egoistische Ziele, reagieren auf tieferes Bohren schnell mit Gesprächsabbruch und dem Ziehen der Machtkarte.

    P.S. Fragen Sie einmal einen Genderisten nach der Ätiologie von Homosexualität, insbesondere ob diese auch „nur“ Konstruktion ist – und durch wen.

  15. Völlig richtig: Ich werde von diesen Menschinnen – wie lautet die genderkorrekte Anrede?- nicht vertreten. Ich als Männin habe mir schon angewöhnt, mich dagegen zu verwahren. „Rossfrau“
    an der Tür von Rossmann…gehört auch dazu. Wie traurig ist es eigentlich, dass ich das Gefühl habe, im Zeitalter der Gleichberechtigung mich hier wehren zu müssen.

  16. Schon die satirische Zeitschrift „Pardon“, stellte Anfang der 1970er Jahre fest, daß sich die Melodie der Nationalhymne ganz hervorragend auf „Käsebrötchen, Käsebrötchen“, absingen liesse. 😉 🙂

  17. Die Minderheiten haben, dank der Mainstreammedien, schon seit Jahren Hochkonjunktur. Je absurder, je schräger, je „außergewöhnlicher“ desto besser.
    Gender/innen oder Genderinnen/?, Schwule, Lesben, Transen und ich weiß nicht was es noch alles gibt.
    Es gibt, weiß Gott, wichtigere Themen.
    Die stehen offensichtlich nicht im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Oder doch?
    Es soll jetzt ein Heimatministerium geben??
    Der blanke Hohn!

  18. Hoffmann von Fallersleben soll ‚couragiert‘ (Coeur = Herz (franz.)) in sein ‚Lied der Deutschen‘ gegendert bekommen.
    „Der konkrete Anlass für Hoffmann, das Lied zu verfassen, waren französische Gebietsansprüche auf das Rheinland in der Rheinkrise. Diese Ansprüche wies er mit dem Lied zurück, …“ (Quelle: Wikipedia).
    Frau Rose-Möhring aus dem SPD-Familienministerium hat einfach keine Ahnung von Kultur.

  19. Es bietet sich die so genannte „Becher Hymne“(DDR Hymne) an, die keine genderfeindlichen Passagen enthält. Jede Zeile ist nach unserem Verständnis geeignet.
    Außerdem ist sie problemlos auf die Melodie des „Deutschlandliedes“ zu singen.

    • Stimmt nicht!
      1. Strophe
      …Laß uns dir zum Guten dienen,
      Deutschland, einig Vaterland.
      2. Strophe
      Glück und Frieden sei beschieden
      Deutschland, unserm Vaterland.
      Müsste man eigentlich rückwirkend noch anpassen!!!

    • Stimmt grundsätzlich, allerdings passt das Versmaß der Verse 8 und 9 nicht zur Melodie der alten österreichischen Kaiserhymne. Da holpert´s!

  20. Wo bleibt die Forderung, alle Gesetzestexte zu „gendern“?
    So kennt das Strafgesetzbuch z.B. keine Mörderinnen.
    Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

  21. Wozu braucht dieses Land noch eine Hymne ? Ich sage Euch: Mir ist mittlerweile Alles nur noch peinlich. Bin heute mal wieder beruflich durch Frankfurt am Main gelaufen. Was ist daran noch deutsch ? Die Zeil ist halb Afghanistan und halb Balkan. Die Deutschen huschen nur noch schnell durch. Ihnen gehört die Stadt schon lange nicht mehr. Wozu noch eine Hymne ? Für den Migranten – Fußball ? Verzichte ich drauf ! Je früher Ihr Euch auf die neuen Zustände einstellt, desto besser. Wie war das mit der Evolution, die die sich angepaßt haben konnten überleben, der Rest starb aus. Paßt Euch an und macht das Beste draus, denn nicht mehr Lange dann wird es krachen und zwar gewaltig.

    • Nachdem die deutschen damals noch Nationalmannschaft genannten Fußballer Weltmeister wurden, wollte ich von Charlottenburg aus nach Hause. Viele Feiernde. Besoffen aber nett. Kurz nach Mitternacht kippte die Stimmung. Nur noch Araber. Keine Frauen mehr auf der Straße. Autos, aus deren Fenstern Leute hingen, wie es die StVO nicht erlaubt, und Palästinenserfahnen schwenkten.

      Das war vor 2015. Aber da hatte ich vielleicht zum ersten Mal die Erkenntnis der Heimatlosigkeit. Öffentlicher Raum, Fußball, alles okkupiert, auch wenn das albern klingen mag.

      Was die Evolution angeht: Das stimmt ja eben nicht. Was nur von der Unterstützung anderer überlebt, ist ja nicht fit. Nur eben in der jetzigen Sozialstaat-Situation. Wovon wollen denn die in der U 7 in Berlin überleben, die mir vor die Füße spucken, wenn ich nicht mehr da bin?

      Natürlich ein schwacher Trost für uns, die wissens ja nicht, und die Folgen kommen auch erst, wenn wir nicht mehr da sind

  22. Der beste Kommentar zu Frau Rose-Möhring kam für mich von Birgit Kelle:
    https://twitter.com/Birgit_Kelle/status/970363379926827008

    Anscheinend fühlen sich einige berufen, das Lied der Deutschen zu verändern. Also weshalb das Ganze nicht gleich in afrikanischen Dialekten komplett entfremden, wie hier durch einen afrikanischen Künstler, der „uns“ damit sogar bei der Biennale vertrat?
    https://www.youtube.com/watch?v=KVaWwME27_4
    Ist das nicht ein Oxymoron, eine Nationalhymne in fremden Sprachen zu singen?

    Aufgekauft wurde das Ganze dann übrigens als Kunst für die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland durch die Bundesregierung.

  23. Interessant: je gendergerechter sie sich fühlen, umso „kultursensibler“ gehen sie mit der Frauenverschleierung um. Da kann man grundsätzlich drauf wetten und verliert nie.
    Reicht für mich, damit die ganze Bagage disqualifiziert ist.

    By the way: gibt es eigentlich schon eineN GleichstellungsbeauftragteN ??
    Ach, da schau her!

  24. Ich bin dafür, die Reihenfolge zu ändern: Statt „Einigkeit und Recht und Freiheit“ hätte ich gern „Freiheit, Recht und Einigkeit“. Kein Scherz: ich finde es wichtiger, dass wir in Deutschland das Bewusstsein für Freiheit wecken und aufrecht erhalten, als die Einheit zu betonen. Wie man an der unerträglichen Konformität der Medien sieht, haben wir eine viel zu große Neigung zur Einheit(lich)keit und eine klar unterentwickelte Neigung zur Freiheit. Anstreben sollten wir daher die Freiheit. In unserer Nationalhymne sollten wir deshalb ausdrücken, dass dies unser anzustrebendes Ideal ist.

    • Ausnahmsweise zum Thema : Danke an Frau Wernli, dass wenigstens sie noch unsere Nationalhymne verteidigt. Ihnen und mir, uns ist sie doch schon abhanden gekommen.

      Recht. Rechtssicherheit. Das halte ich für das Wichtigste und Grundlage für alles. Wenn ich einen Kohlkopf gieße und pflege, muss ich sicher sein können, dass er mir nicht geklaut wird. Oder der Dieb bestraft wird. Sonst investiere ich keine Mühe ins Feld. Wenn ich auf die Straße gehe, muss ich sicher sein, dass keine Bekloppten, schon 10x freigelassenen Straftäter mir auflauern. Sonst investiere ich keine Mühe ins morgen.

      Freiheit ist dagegen (Nur im Vergleich dazu!) Luxus, und ich hätte lieber den absolutistischen Friedrich mit der anekdote um die mühle in Potsdam wieder als das heutige Neukölln. Auf keinen Fall irgendwelche Demokraten im Bundestag mit steuerfinanzierten Montblanc-Füllern – Caran d’Ache und Castell sind auch noch viel besser, wussten die um Lammert aber wohl nicht – sondern den Fritz, der, wenn ein Handschuh durchgewetzt war, nur einen neuen kaufte. Als König und erster Diener seines Staates.

  25. Was machen wir eigentlich mit dem „deutschen“ Vaterland ? Wenn Mutti die Diskussion mitbekommt haben wir ein „Einigkeit und Recht und Freiheit für das Land derer, die schon länger gut und gerne hier leben“. Erledigt das Problem mit Mutter/Vater/Heimatland, passt allerdings nicht ganz zur Melodie. Also dann am besten auch die austauschen !

  26. Ein Hoch auf die Gender-Sensibelchen, aber der Lösungsvorschlag greift deutlich zu kurz. Auch die angedachte Version grenzt z.B. unsere türkischen Mitbürger, die ja bekanntlich Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut haben (derweil sich die Trümmerfrauen auf den Trümmern ausgeruht haben, daher auch der Name) brutal aus. Unsere historische Verantwortung gebietet somit, dass die Nationalhymne in Zukunft auf türkisch gesungen wird, mit einem leicht geänderten Text (so was ähnliches wie: Erdogan, Du weiser Führer, wert so viel wie tausend Frau’n…) Dann klappt das auch mit der Nationalhymne!

    • Sie grenzen all die syrer, Afghanen, Eriträer und Iraner, die Pakistaner und kapverdianer und Nigerianer und Marokkaner und die Syrer aus Malawi, Burundi umd vom Mars aus.

      Volk ist jeder, der gerade hier ist. Sagte sie doch, die Unaussprechliche.

      Sie Spalter!

  27. In diesem Zusammenhang kann ich nur wärmstens das Buch von Birgit Kelle GENDER GAGA empfehlen. Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will.

  28. „.. irgendwann schreibt man vielleicht eine komplett neue Hymne ..“

    Richtig, sehr geehrte Frau Wernli, und das wäre völlig legitim. Wenn unser Land sich eine neue Hymne geben will, steht uns das genauso wie frei, wie der Wunsch über die Zukunft unseres Landes mitentscheiden zu dürfen.

    Einen hervorragenden Vorschlag haben Bertolt Brecht und Hanns Eisler schon vor langer Zeit gemacht:

    https://www.youtube.com/watch?v=a7GkiBcPz1s

    P.S. Singen muss auch ein guter Komponist nicht können, aber die Melodie ist Hanns Eisler wirklich gelungen.

  29. Chapeau! Vielen lieben Dank.
    Ich sehe schon wieder Bücherverbrennungen vor meinem geistigen Auge. Einige Menschen sind unfähig, mit den kulturellen Erbe ihres Volkes umzugehen.

    Btw: Das Verteufeln von Nationen und Vaterländern geschieht getade NICHT natürlich, sondern wird von den Herrschenden massiv vorangetrieben. Warum? Da gibt es interessante Erklärungen von Nicolas Sarkozy und Frans Timmermans …

  30. Da „unseren“ Gender-FreakInnen ja in der Regel Begriffe wie NATION und VATERLAND meist wegen linker Ideologie nicht „ganz so nahe stehen“, würde ich vorschlagen, daß sie unsere Nationalhymne besser in Ruhe lassen und sich eher ‚Liedgut‘ widmen, das ihnen ideologisch etwas näher steht…
    Ist ‚die Internationale‘ eigentlich gendergerecht?
    Wie steht es hier um den Begriff „Völker“ (…hört die Signale)… ist der Begriff „Volk“ nicht für gestandene Linke komplett inakzeptabel?
    Und wie steht‘s um die „guten alten“ sozialdemokratischen Kampflieder?
    „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit…“ ist ja wohl ein gendertechnischer Skandal ersten Ranges und schwer shitstormverdächtig!

    Ich meine, hier gibt es für unterbeschäftigte Gender-Schwester*Innen mit Hang zur Lyrik ein unendlich weites Betätigungsfeld, auf dem sie sich in Ruhe endlos lange austoben könnten, ohne normaltickende Menschen mit ihrem Schwachsinn zu nerven.

  31. „Gleichstellungsbeauftragte“ – irrigerweise habe ich mir immer eingebildet, dass sich dafür einsetzt wird, dass z.B. meine Frau und meine Töchter, nur weil sie weiblichen Geschlechts sind, nicht in ihren Freiheiten, in ihren Rechten und Chancen benachteiligt werden. Ein legitimes Ansinnen, dass ich gerne unterstütze. Aber aus Gleichstellungsaspekten heraus den Text einer Hymne ändern zu wollen, die dazu noch den Blick auf ein Land der Dichter und Denker lenkt, für das wir in der Welt Sympathie ernten? Wie bescheuert muss man dafür eigentlich sein? Frau Rose-Möhring hat sich damit direkt für höchste politische Ämter qualifiziert.

  32. Eine schöne Frau, ein schöner Beitrag und eine schöne Schweizer Nationalhymne. Doch. Wer benutzt noch heute den Begriff des Vaterlandes? Ein Gebrauchsbeispiel: Es gibt nur ein Europa der Vaterländer oder keins.

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