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Soll/kann die Bundeswehr auf die Insel?

Eine brisante Gemengelage: Grönland, Trump und die Nato

07.02.2025

| Lesedauer: 5 Minuten
Die EU-Regierungschefs sprachen beim verteidigungspolitischen Gipfeltreffen in Brüssel über die Idee einer dauerhaften Nato-Präsenz auf Grönland. Hat da die Bundeswehr etwas zu bieten? Im Moment nicht. Wenn man allein daran denkt, dass sie drei bis vier Jahre braucht, um die 5000-Mann-Brigade „Litauen“ aufzustellen.

Wie eine Art Harvester will US-Präsident Donald Trump das eigene Land und die nördliche Hemisphäre des Globus durchroden. Der Instrumentenkasten seiner Greifarme und Sägen ist prall gefüllt mit Ideen, Schnapsideen, Drohungen, „Deals“. Eine kleine Auswahl: Zölle, Grenzkontrollen, Schluss mit Gender, Schluss mit WHO, Schluss mit Klimaabkommen, Schluss mit USAID-Milliarden, Kanada als 51ster, Panama wie ein 52ster, Palästina als eine Art 53ster und Grönland als eine Art 54ster US-Bundesstaat.

Man kann auf all die Pläne reagieren, wie es viele in Europa tun: wie ein Hühnerstall, in den ein Fuchs eingedrungen ist; oder mit Gelassenheit ob der überschaubaren vier Jahre einer letzten Trumpschen Amtszeit und der biographischen „Restlaufzeit“ des 78-jährigen Donald Trump; oder mit zynisch-lässiger Erinnerung daran, dass Trump den Ukraine-Russland-Krieg entgegen seiner Ankündigung doch nicht einen Tag nach Amtsantritt beenden konnte …

Ein Trump-Plan dürfte für Europa und die Nato von besonderer Brisanz und herausragender Relevanz sein: Trumps Schielen Richtung Grönland. Grönland hat es in sich: Es ist mit 2,14 Millionen Quadratkilometern größer als der größte US-Bundesstaat Alaska (1,72 Millionen Quadratkilometer). Es ist überreich an Bodenschätzen: seltenen Erden, Erdöl, Erdgas, Gold usw. Es liegt näher an den USA als an Europa. Und es spielt angesichts expansiver maritimer russischer und chinesischer Gelüste im Atlantik geostrategisch mit seiner Lage direkt an der zunehmend eisfreien Arktis eine immer bedeutendere Rolle.

Nun ist Grönland mit seinen 57.000 Bewohnern eine seit 1979 parlamentarisch selbstregierte Insel als autonomes Gebiet innerhalb des Königreiches Dänemark. König Frederik X. ist Staatsoberhaupt. Von daher ist Grönland via Dänemark „halbes“ EU- und Nato-Mitglied. De facto ist Grönland weitestgehend frei von Militär. Es sind dort nur 60 dänische Soldaten und in der Pituffik Space Base (früher: Thule Airbase) etwa 130 US-Soldaten stationiert. Der US-Stützpunkt dient als Frühwarnsystem für ballistische Raketen, da der kürzeste Weg von Europa nach Nordamerika über Grönland führt.

Trumps aufgewärmter Plan

Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident, konkret 2019, die Idee in die Welt gesetzt, Grönland zu kaufen. Seit Dezember 2024 wärmt er diese Idee neu auf. Er ließ seinen Sohn „privat“ die Insel besuchen. Parallel dazu gab Trump senior eine Pressekonferenz. Dort schloss er militärische oder wirtschaftliche Schritte nicht aus, um die Kontrolle über Grönland zu erlangen. „Das ist ein Deal, der zustande kommen muss“, so Trump. Und weiter: Die USA seien der Ansicht, dass es „im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt“ eine „absolute Notwendigkeit“ sei, Grönland zu besitzen und zu kontrollieren. Trump ist übrigens nicht der erste US-Präsident, der an Grönland interessiert ist. Bereits Harry Truman wollte die Insel 1946 für 100 Millionen Gold-Dollar kaufen. Kopenhagen lehnte ab.

Seit 2009 nun hat die Insel das Recht, sich durch ein Referendum für unabhängig zu erklären. Sollte dies eintreten, könnte sich Grönland für eine Anbindung an die USA entscheiden – etwa in Form eines Assoziierungsabkommens. Die meisten Inselbewohner wünschen sich tatsächlich mehr Unabhängigkeit. Seit 2019 haben grönländische Politiker wiederholt erklärt, dass sie daran interessiert seien, die Zusammenarbeit und den Handel mit den USA zu stärken. Dänemarks seit Juni 2019 amtierende Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bezeichnete Trumps Vorschlag damals zwar als „absurd“. Aktuell fügte sie nun allerdings hinzu, dass die Grönländer ein Volk seien und es ihr Land sei. „Nur Grönland kann Grönlands Zukunft bestimmen.“

Außenminister Lars Lökke Rasmussen sagte, Dänemark sei offen für einen Dialog über die Interessen der USA in der Arktis. Das Verhältnis zwischen Grönland und Dänemark ist jedenfalls seit geraumer Zeit angespannt. Die „Fesseln des Kolonialismus“ beseitigen: Mit diesen deutlichen Worten hat sich Grönlands Regierungschef Egede in seiner Neujahrsansprache 2025 für eine Unabhängigkeit von Dänemark ausgesprochen. Donald Trump und dessen Interesse an der Insel kamen in seiner Rede allerdings nicht vor.

Am 11. März 2025 stehen Parlamentswahlen in Grönland an. Wegen der Trump-Pläne wurden die ursprünglich für den 6. April geplanten Wahlen sogar um fast vier Wochen vorverlegt. Im Wahlkampf geht es vorrangig um die Unabhängigkeit der Insel, die Entwicklung der Wirtschaft und die Beziehungen zu Dänemark und den USA. All dies hätten die EU-Regierungschefs mal berücksichtigen bzw. abwarten sollen, ehe sie in Sachen Grönland reflexartig mit Trump-Putin-Vergleichen auftraten.

Was hat Grönland mit der Nato und der Bundeswehr zu tun?

Trumps Grönland-Plan hat zwei Seiten. Das eine sind die Begehrlichkeiten in Richtung Bodenschätze. Typisch Trump eben: Hier geht es um „Deals“. Allerdings sind solche Deals auch nicht völlig uninteressant für die Europäer, wollen sie etwa bezüglich seltener Erden nicht noch mehr abhängig von China werden. Die andere Seite ist die militärstrategische. Hier ist man zunächst überrascht, dass die USA unter Trump sich nach Jahren der Verlagerung der US-Interessen in Richtung Pazifik wieder auf den Atlantik konzentrieren. Aus Sicht der Europäer eigentlich notwendigerweise. Denn dem zunehmenden maritimen Treiben der Russen und der Chinesen im Atlantik, längst im Nebenmeer der Ostsee erkennbar, werden sie mangels eigener maritimer Potenz kaum standhalten können.

Die EU und die europäischen Nato-Mitglieder werden sich also eine eigene, selbstbewusste Grönland-Politik ausdenken müssen. Konkret stellt sich die Frage: Was können europäische Armeen und Flotten tun, um Grönland zu stärken und wirtschaftlich sowie militärisch zugleich selbst Nutznießer zu sein? Und um Grönland nicht allein zu Trumps Sache werden zu lassen. Kurz: Die Europäer müssen Trump zeigen, dass es bei Grönland um gemeinsame Interessen geht: Deals und Sicherheitsinteressen! Das heißt dann eben auch: Die Bundeswehr ist gefordert. Es fragt sich allerdings: Ist die Bundeswehr im arktischen Bereich einsetzbar, um die Nato-Pläne einer deutlichen Ausweitung der alliierten Militärpräsenz dort mitzutragen?

Die in solchen Fragen zwar nicht unbedingt maßgebliche FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ) hält einen Bundeswehreinsatz auf Grönland für wünschenswert. MASZ ist Vorsitzende des EU-Verteidigungsausschusses. Dem „Spiegel“ sagte sie: Sofern die „Bundeswehr über entsprechendes Potenzial verfügt, sollte sie sich daran beteiligen, denn es liegt auch in unserem Interesse, dass diese Passage gesichert ist.“ MASZ weiter: Es müssten sich allerdings weitere europäische Partner beteiligen, schon allein, „um den USA zu signalisieren, dass sie dort kein alleiniges Hoheitsrecht haben, sondern dass es unser aller Verantwortung bedarf“, so Strack-Zimmermann.

Auch laut Philip Krämer (Grüne) könnte die Bundeswehr einen Beitrag leisten. „Gerade zum Monitoring russischer Atom-U-Boote hat Grönland eine zentrale geografische Lage. Hier sind die Marineflieger der Bundeswehr ausgewiesene Experten, von deren Fähigkeiten auch unsere Alliierten USA und Großbritannien lernen“, sagte er ebenfalls dem „Spiegel“. Unions-Fraktionsvize Johann Wadephul rät dazu, diese Stützpunkte in die Nato-Strukturen aufzunehmen. „Grönland allein wird der geballten Herausforderung aus Russland und China womöglich nicht gewachsen sein. Deswegen kann man überlegen, die bestehenden US-Strukturen in die Nato einzubetten und auch mit Truppen aus weiteren Mitgliedstaaten zu verstärken“, sagte der CDU-Mann dem „Spiegel“.

Dänemark selbst kündigte an, die Militärpräsenz in der Arktis deutlich zu verstärken. Bisher verfügen die Dänen nur über vier veraltete Inspektionsschiffe, ein Überwachungsflugzeug und zwölf Hundeschlittenpatrouillen. Die EU-Regierungschefs sprachen unterdessen beim verteidigungspolitischen Gipfeltreffen am Montag, 3. Februar, in Brüssel über die Idee einer dauerhaften Nato-Präsenz auf Grönland.

Hat da die Bundeswehr etwas zu bieten? Im Moment nicht. Wenn man allein daran denkt, dass die Bundeswehr drei bis vier Jahre braucht, um die 5000-Mann-Brigade „Litauen“ aufzustellen. Und bis vor kurzem nicht einmal alle Soldaten hinreichend mit Winterkleidung ausgestattet waren. Es gibt jedenfalls auch in Sachen Grönland viel zu tun. Da das Ende der Fahnenstange des 100-Milliarden-Sondervermögens für die Bundeswehr naherückt, wird an einer Aufstockung des Verteidigungsetats von bislang regulär 50 Milliarden Euro pro Jahr auf rund 80 Milliarden Euro kein Weg vorbeiführen.

Aus eigenen Interessen und wenn man ernstgenommen werden will, nicht weil Trump 5 Prozent des BIP für Militär fordert: 5 Prozent, die die USA mit 3,5 Prozent selbst nicht erfüllen. 5 Prozent, die für die Bundeswehr einen Etat von mehr als 150 Milliarden Euro bedeuteten. Es gibt jedenfalls einiges zu tun für eine neue Bundesregierung.


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30 Kommentare

  1. Ich staune immer wieder, wie brav mainstreamkritische Leute den linksgrünen Propagandisten aus der Hand fressen, sobald die was gegen die USA in ihre verlogenen Blätter schmieren…🙄

    Schon mal drüber nachgedacht, dass 40 oder 60% Grüne und Linke in den Redaktionen über Trump genau so schamlos lügen und framen wie über die AfD, über Putin, Wagenknecht, Rammstein und wen sie sonst noch so hassen?

  2. Bei aller Kritik an T. die auch ich – Verschiedenes betreffend – habe:
    Es braucht immer mal wieder ZWINGEND einen „rule-breaker“. Einen Motley Fool der die an sehr vielen Stellen hoffnungslos verkrusteten DENK- und sonstige Gewohnheiten radikal aufbricht.
    Dass da eine ganze Menge „Gewohnheitsmenschen“ laut aufheulen und jammern, „das haben wir ja noch nie so gemacht/gedacht, da könnte ja jeder kommen“, wen wundert’s … mich nicht!
    Im Rückblick verläuft „Geschichte“ – im weitesten Sinne – nach dem seit der Antike berühmten Schema garnicht selten derart, dass im Untergrund zunächst eine ganze Weile lang ein Thema/Problem quasi „quälend ungelöst schwelt“. Erst dann quasi eruptiv aufbricht, wenn „der Lauf der Dinge“ den Vollstrecker, den der den Mut hat die Regeln zu brechen, auf-zu-räumen mit „Altem“, gefunden ist. –

    • NUR eine einfache Analogie zum dramaturgischen Schema des Dramas!
  3. Keiner außerhalb Europas will auf der Seite der EU-Loser stehen. Man bevorzugt die Seite starker Gewinner. Entscheidend ist, was die Inuit wollen, die dort die politische Hoheit haben. Und die wollen mehrheitlich zu den USA. Die EU lässt sie hingegen wirtschaftlich verhungern – weil die EU eine Losertruppe ist.
    Die USA waren bereits Jahrzehnte lang mit einem großen Stützpunkt dort. Auch Island gehörte mit zur Interessensphäre. Kann man übrigens noch gut an Artefakten dort erkennen. Dänemark – und mit ihm die EU – ist nur der Puups, der jetzt ein wenig quersitzt.
    Trump muss nur feste pressen … (beschreibe ich hier jetzt nicht;-)

  4. Wenn da soviel wertvolle Rohstoffe liegen, warum ist kein EU-Land daran interessiert ist, mit Grönland Geschäfte zu betreiben?
    Ach so, selbst wenn die Grönland billiges Gas und Öl verkaufen könnten, würde wir das nicht annehmen wegen der Klimapolitik, die fossile Brennstoffe als Tabu betrachtet.

    • weil die grönländische Regionalregierung es bis jetzt verbietet…Grönland erhält ca. 600.000.000,- p.a. Unterstützung von Dänemark, die Abbauerlöse müßten zu 50% an Dänemark abgegeben werden.
      Die Grönländer wollen aber erst abbauen wenn sie unabhängig sind, sie wollen nicht teilen aber weiter alimentiert werden…die liberalen Dänen voller schlechtem Gewissen lassen sich das gefallen…Rio Tinto wird mit solchen Faxen schnell Schluß machen und Denen ein Reservat zuweisen…

      • ZUTREFFEND!
        Ist doch auch viel einfacher einfach zu kassieren und eine „weiße Weste“ zu behalten … bevor GRÜN und ROT laut aufschreit.
        • Siehe anderen post: „Wohlanständigkeit“!

  5. „halbes“ EU- und Nato-Mitglied: Wieso halbes Mitglied? Ein Angriff auf Grönland löst also keinen Nato-Fall aus? Was fehlt Grönland denn, um ganzes Mitglied zu sein?

  6. Wenn die Grönländer sich dafür entscheiden, der übergriffigen Krake EU und der Nato mit ihren wilden Plänen den Mittelfinger zu zeigen und sich, wenn überhaupt, den USA zuzuwenden, dann kann man sie nur beglückwünschen!

    Schaun mer mal, was bei den Wahlen rauskommt.
    PS: Bislang hat sich die EU und die Nato einen Schei*dreck um Grönland geschert. Aber kaum macht der Donald darauf aufmerksam, wird es wichtig… sehr durchschaubar.

  7. Geld Geld Geld….zunächst einmal müßte diese marode Struktur von Grund auf reformiert werden…die Reichswehr wäre sicher nicht das schlechteste Vorbild…parallel und als absolute Basis steht allerdings die breite politische Entscheidung wozu und mit welchen Mitteln die Armee überhaupt eingesetzt werden sollte, eine Heimatschutztruppe nach Schweizer Vorbild + einer kleinen internationalen Eingreiftruppe (mit amphibischen Fähigkeiten + einer nuklearen Abschreckung (allein oder mit Partnern), wäre mein Vorschlag, die Seeherrschaft in der Ostsee ist sowieso eine Selbstverständlichkeit….

  8. Die Europäer können froh sein, dass es die Briten und Norweger gibt. Ansonsten wäre von denen niemand bereit, das Gas und das Öl in der Nordsee abzupumpen. In Deutschland würden sich wahrscheinlich die Ureinwohner an den Grund des heiligen Wattenmeeres kleben und eher den Freitod wählen, als auch nur ein Loch in den Boden zu bohren. Am Ende muss man nur tief genug graben, um brauchbare Bodenschätze zu finden. Dieses Land ist leider in eine Art Ökowahn verfallen, dass nun dem Wind, der Sonne und dem Wasserstoff hinterherjagt. Mit Grönland wissen wir doch nichts anzufangen. Außer dass da ein paar Eisbären leben, fällt uns nichts ein. Da muss wirklich erst ein 78-jähriger Amerikaner kommen, seine Zukunftspläne auf den Tisch legen und den Europäern einen guten Morgen wünschen.

  9. Was soll eine Gurkentruppe wie die Bundeswehr auf Grönland? Die können noch nicht einmal unser eigenes Land verteidigen!

  10. Obwohl die Ukraine am 24.2.2022 von Russland überfallen wurde, hat die westliche Welt die Brisanz nicht erkannt und bräsig vor sich hin gewirtschaftet und den um Waffen bettelnden Selenskj wie bei einer Freakshow Anfang des 20. Jahrhundert von einer Veranstaltung zur nächsten gereicht und schöne Bilder gemacht.
    Hat Scholz trotz dem „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro die Bundeswehr wehrfähiger in drei Jahren gemacht? Nein. War er politisch stark genug, einen Frieden mit Putin auszuhandeln? Nein.
    Obwohl am 7.10.2023 die Hamas Israel überfiel und 1200 Menschen barbarisch niedermetzelten, flossen die Hilfsgelder für UNRWA weiter und es sind bis zu heutigen Tage zig Geiseln in den Tunnels der Hamas verborgen, die mit genau diesen Hilfsgeldern gebaut wurden.
    Im Gegensatz zur letzten Amtszeit ist Trump sehr gut vorbereitet und trifft auf eine bräsige EU mit Green Deal, die sich um ihre eigene Selbstgefälligkeit dreht. Die EU ist weder in der Lage einen Frieden auszuhandeln, noch sich selbst zu verteidigen, noch die jüdischen Geiseln frei zu bekommen.
    Sie haben bis Trump Grönland ansprach, noch nicht einmal darüber nachgedacht und halten es für selbstverständlich, dass die Amis für ihre Sicherheit sorgt.
    Sind die Regierungen wirklich aufgewacht? Nein.

  11. Ich würde mir auch weitaus mehr Gelassenheit gegenüber Trumps unzähligen Ankündigungen, Versprechungen und Ideen wünschen.
    Selbst ein Großteil der per Executive Order angeordneten Maßnahmen sind eher symbolischer Natur. Das gilt sogar jene die Migration betreffend.
    Wie wurde Trump hier gefeiert ob seiner gegenüber Kolumbien erzwungenen Landung eines Fliegers mit Flüchtlingen. Das erinnert an die medial inszenierte Abschiebung afghanischer Straftäter per Flieger durch die Ampel letzten Herbst.
    Und? In den USA leben geschätzt 11-14 Millionen illegaler Einwanderer. Die Betonung liegt auf „geschätzt“, denn tatsächlich ist die USA hier noch weitaus dysfunktionaler als die BRD: Im Gegensatz zu den USA können wir die Zahl der Ausreisepflichtigen wenigstens genau benennen: knapp 221.000. Wolle Trump nur die Hälfte der illegalen Einwanderer abschieben, bräuchte es rd. 40.000 solcher Flüge, täglich 30 für die verbliebenen rd. 1400 Tage von Trumps Amtszeit.
    Was Trumps geostrategisches Gepoltere Richtung Panama, Kanada, Grönland oder jüngst den Gazastreifen anbelangt müsste er 4 gigantische Militäroperationen auf dem Globus lostreten, entgegen seiner MAGA-Versprechen.
    Und das, was er tatsächlich nach nur wenigen Wochen durchsetzte provoziert bereits die ersten innenpolitischen Krisen. Zig tausende Regierungsbeamte nach „Säuberung“ über Nacht auf die Straße setzen und damit die Existenz zig tausender amerikanischer Familien zerstören, wird nicht ohne Folgen bleiben.

    • Immer langsam mit die jungen Pferde. Auch ein Donald Trump will richtig verstanden sein. In den angesprochenen Dekreten geht es in erster Linie um illegale Einwanderer, die kriminell auffällig wurden und sind, sowie diejenigen die nicht nachweisen können, bereits mindestens 3 Jahre in den USA zu leben.

      Nicht gleich Wannseekonferenz 3.0 wittern, gelle?

  12. Ich war 1980 bei der BW und schon damals hielt ich es für einigermaßen lachhaft, hier einen auf Armee zu machen. Es galt das Bonmot: „Wenn der Russe kommt, Privatsportschuhe anziehen und rennen, bis „richtige“ Soldaten kommen.“ Diese elende deutsche Großmannssucht. Man muß es knallhart so sagen: Die letzte funktionsfähige deutsche Armee war die Wehrmacht. Aber wenn man das sagt, ist man sofort Nazi-Verherrlicher. Anstatt daß man sich auf den Verfassungsauftrag der BW als VERTEIDIGUNGS-Armee konzentriert und die Strategie entsprechend auf die Bedürfnisse in Deutschland abstellt. Das hieße: KEINE Waffensysteme, die eigentlich für den Angriff gedacht sind (Marder, Leo etc.), sondern billige, kleine Radfahrzeuge, gepanzert allenfalls gegen Handfeuerwaffen. Dafür aber hocheffiziente Panzerabwehrwaffen, Drohnen, Flugabwehrraketen, montiert auf diesen Radfahrzeugen. Davon Unzählige. Ich hab’s mal ausgerechnet: Für einen einzigen Leo bekommt man etwa 150 solcher Radfahrzeuge. Wenn ein Leo kaputt ist, ist Feierabend. Wenn ein Radfahrzeug defekt ist, sind noch 149 andere zugange. Wieviele Leos hat die BW aktuell? 212 (lt. Wikipedia). Für ganz Deutschland? Das ist doch lachhaft. Da ja eventuell noch ein paar davon im Ausland sind, frage ich mich, wieviele in Deutschland übrig UNS einsatzfähig sind.

    • Sehe ich genauso. Verstehe auch diese Panzer-Nostalgie vieler BW-Freunde nicht – die Dinger sind heute das, was im 2. Weltkrieg die Schlachtschiffe ware: unfassbar teuer mit niedrigem strategischem Kampfwert und schnell zerstört. Abwehr von Flugzeugen, Raketen und Drohnen in der Luft, bewegliche Einheiten am Boden mit tragbaren Lenkwaffen und vor allem Profi-Soldaten, die wie die Amis trainieren und nicht wie beim Bund die Munition einzeln zugeteilt bekommen (und wehe, am Abend fehlt eine Patrone). Und noch etwas: eine Flinte zur Selbstverteidigung für jeden unbescholtenen und netto steuerzahlenden deutschen Staatsbürger – das gehört auch dazu, wenn man robust abwehrbereit sein wil gegen die eigentlichen Geger (die sind nämlich schon längst im Land).

  13. nachdem die Bundeswehr ja schon unsere „Freiheit“ am Hindukusch verteidigte, in Mali und weiteren Ländern unterwegs war, Rüstungsgüter in die Ukraine schickt, damit dort unsere „Freiheit“ verteidigt wird, soll sie jetzt nach Grönland und was verteidigen? Derzeit ist „Demkratie schützen / verteidigen“ ganz hip.
    Die BW hat nichts auf Grönland zu suchen. Sie sollte erstmal fähig werden , unser Land im Ernstfall zu verteidigen.

  14. Das erinnert ja an den „Zwei-Fronten-Krieg“ der 40er Jahre als die dt. Wehrmacht in der Ukraine und dem Nordatlantik aktiv war.
    Das das damals in keinster Weise gut ausgegangen ist, ist allgemein bekannt.
    Was soll das also.

  15. Willkommen im Land der Naiven.
    Deutschland hat den 7. höchsten Militäretat weltweit. Ist aber wohl unter den Top 20 das einzige Land, welches weder sich selbst verteidigen, noch anderen dabei helfen kann. Immer neue Berichte über Mängel, was alles nicht fährt, nicht fliegt oder schwimmt. Die Bundeswehr ist kaputt bürokratisiert. Ein völlig inkompetentes und disfunktionales Beschaffungsamt hat erst kürzlich dazu geführt, dass zugeteilte 4,36 Milliarden Wehretat zurückgeflossen sind, weil sie nicht fristgemäß ausgegeben werden konnten, obwohl es an allen Ecken und Enden klemmt.
    Aktuell kommt noch die „Bedingslose“ Unterstützung für die Ukraine dazu. Warum nochmal? Sollte man nicht eher die Natoländer aufrüsten?
    Das Erbe der „Verteidigungsministerinnen“ , welches hier nicht näher thematisiert wird, weil eine nicht eingetretene Wohnungstür im Winter sinnvoll ist, wiegt ebenfalls schwer. (Bsp: Kampfpanzer ausgelegt für schwangere Soldatinnen)
    Die Bundeswehr ist nur eines der kranken Kinder resultierend aus Merkelpolitik und Ampelnachfolge. Ohne grundlegende Reformen säuft der ganze morsche Kahn zeitnah ab. Ob dann propalästinensische Straßenkämpfer unsere Konflikte lösen, oder sie eher noch verstärken, soll jeder für sich beantworten.

    • Die Bundeswehr hat aber wahrscheinlich als einzige Armee nach DIN-Norm beschafftes Toilettenpapier, das allen klimarettenden bürokratischen Regeln der EU entspricht.

  16. Ich möchte nochmals dran erinnern, dass das Meer vor Grönland und im Nordatlantik lange Zeit Fischbestände bot. War stets ein Schatz gewesen.
    Nicht einmal ein Vierteljahrhundert EU und die Naturlachse sind eine vom Aussterben bedrohte Art, der Kabeljau ist fast alle.
    Darüber darf man sich schon einmal Gedanken machen. Wo leistet die EU noch einmal was? Und Norwegen ist dazu berechtigt, Lachse auszurotten?
    Logisch. Iss‘ klar. Für meine Steuern wird mir ein Negativprogramm geboten und Uschi will mit einem Ausländer (Bill Gates) 500 mio Kinder mit mRNA impfen.
    Die EU sollte gar nix mehr tun. Die Staaten sollten konsolidieren. Was brauchen Sie? Vielleicht entstehen dann wieder zarte Ansätze. Ich bin nicht für Staaten, weil ich Kulturgemeinschaften präferiere.

  17. Sollte der grönländische Eisschild tatsächlich in historischer Zeit nennenswert abschmelzen und somit eine großflächige Besiedlung und auch Erschließung der hiesigen Bodenschätze ermöglichen (aktuell ist das sowieso nicht der Fall, kann aber ziemlich schnell gehen wenn der Eisschild kollabiert), ist es eine Frage reiner Machtprojektion, wer sich Grönland sichert. „Dass die Grönländer ein Volk seien und es ihr Land sei“ ist jedenfalls eine schöne Illusion. 40k Eskimos (der Rest sind Europäer), deren Zahl noch dazu seit Jahrzehnten stagniert und mittlerweile zurückgeht, können kein Land der Größe Grönlands dauerhaft gegen zig Millionen potentieller Einwanderer aus den Nachbarstaaten halten. Auch historisch ist ihr Anspruch zumindest umstritten. Schließlich haben die heutigen Thule-Eskimos die früheren Einwohner (Dorset) ausgerottet und da ist ja auch noch der Anspruch der europäischen Siedler (Grænlendingar) die bereits vor den Thule-Eskimos in Grönland siedelten und die nach ihrem Verschwinden rasch von dänischen Siedlern ersetzt wurden.

  18. Hat da die Bundeswehr etwas zu bieten?“
    Nein, und das ist auch gut so. Deutschland hat sich endlich einmal zurück zu halten. Es gibt Dänemark, die EU und die Nato. D ist Mitglied in der EU und der Nato und einzig diese Rolle hat Deutschland einzunehmen.
    Dank unserer Außenministernden und Olaf Scholz ist D eh die Lachnummer in der Welt – nur die deutschen Steuergelder sind willkommen. .  

  19. „Bundeswehr“. Welcher Bund? Welcher Staat? Aus bunt und divers lässt sich keine Kultur- und keine Solidargemeinschaft zimmern. Die treten weder für uns noch für die Kameraden ein. Mit uns noch mit den Kameraden haben die etwas zu tun.
    Das ist die Wirklichkeit nach Jahrzehnten Altparteien. Es schaudert einem.

  20. „Erinnerung daran, dass Trump den Ukraine-Russland-Krieg entgegen seiner Ankündigung doch nicht einen Tag nach Amtsantritt beenden konnte …“
    Putin hatte gesagt, dass der Ausgang auf dem Schlachtfeld entschieden würde. Analysten hatten gesagt, dass Putin schon längst weiß , dass er mit der NATO wegen Transnistrien noch ein Hühnchen zu rupfen hat.
    Trump hat es nicht gesagt, aber indirekt sehr deutlich gemacht, dass er rein gar nichts von der NATO hält und die auch nicht für die Sicherheit der USA erforderlich ist.
    Die Alternative dazu, diese beiden ernst zu nehmen, besteht darin Annalenchen ernst zu nehmen. Das ist sehr exklusiv, weil es weltweit niemand anderes tut.

  21. > Da das Ende der Fahnenstange des 100-Milliarden-Sondervermögens für die Bundeswehr naherückt, wird an einer Aufstockung des Verteidigungsetats von bislang regulär 50 Milliarden Euro pro Jahr auf rund 80 Milliarden Euro kein Weg vorbeiführen.

    Aber klar gibt es einen Weg – dumpfe Russophobie einstellen und sich nicht in jedes Abenteuer weltweit stürzen. Länder wie die Schweiz konzentrieren sich auf pure Verteidigung.

  22. „Denn dem zunehmenden maritimen Treiben der Russen und der Chinesen im Atlantik, längst im Nebenmeer der Ostsee erkennbar, werden sie mangels eigener maritimer Potenz kaum standhalten können.“
    Worin besteht dieses „maritime Treiben im Atlantik“ konkret und wie soll denn ein solches dagegen Standhalten (egal welcher Kräfte des Westens) in der Praxis aussehen?
    Dürfen z.B. die Chinesen dem Treiben des Westens und Anderer in einer scheinbar zu akzeptierenden Einflusszone dann auch gegenhalten, etwa im Südchinesischen Meer oder in der Straße von Taiwan?

  23. Köstlich – jetzt soll der Beamtenladen namens BW sogar in der Arktis eingesetzt werden – aber bitte nur mit Kältezulage und drei Monaten extra Urlaub. Der Autor hat es schon auf den Punkt gebracht: Wer nicht einmal eine Brigade ausrüsten und vor allem kampftauglich trainieren kann (das gab’s beim Bund ja nicht einmal im Kalten Krieg, wie ich als ex-Panzergrenadier weiß), sollte die Füße still halten. Nur sollte die Konsequenz in Sachen Haushalt m.E. eine andere sein. Die Hälfte der bisherigen Militärausgaben würde völlig ausreichen für eine ganz auf heimische Verteidigung spezialisierte Profitruppe. Die freiwerdenden Mittel dann zugunsten von Schulen und Infrastruktur umschichten.

    • Ich war auch Panzergrenadier und ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Die BW ist eine Lachplatte. Siehe meinen anderen Post…

  24. > Wenn man allein daran denkt, dass sie drei bis vier Jahre braucht, um die 5000-Mann-Brigade „Litauen“ aufzustellen.

    Schon mal davon gehört, dass im Baltikum wie im Banderastan SS-Veteranen als „Nationalhelden“ gehuldigt wird? Kein Cent für diese Apartheid-Satrapien – die sollen russischsprachiger Bevölkerung volle Bürgerrechte gewähren, dann sind sie sicher.

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