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Wie, wenn's nur Sozialingenieure gibt?

Herr Merz und die Potemkinschen Gaskraftwerke

28.01.2025

| Lesedauer: 5 Minuten
Wirtschaftliche Kompetenz von Politikern wird oft schon in Ankündigungen sichtbar. Sah Kanzler Scholz noch völlig grundlos ein Wirtschaftswunder über uns hereinbrechen, träumt Kanzlerkandidat Merz von vielen neuen Kraftwerken. Das ist nicht nur zu spät, sondern auch weltfremd und aussichtslos.

Wenn sich jemand, der für die Geldschmiede BlackRock gearbeitet hat, zu einem wirtschaftlichen Thema äußert, unterstellt man leichtfertig eine gewisse Kompetenz. Zumindest beim Kanzlerkandidaten Friedrich Merz ist dies ein Fehlschluss. So verlautbarte er:

„Wir müssen so schnell wie möglich 50 Gaskraftwerke in Deutschland bauen, die sofort ans Netz gehen.“

Damit erweckte er den Eindruck, das sei eine realistische Option. Abgesehen davon, dass neu gebaute Kraftwerke sicherlich zeitnah ans Netz gehen und nicht herumstehen werden und somit das Ende seiner Aussage überflüssig ist, klingt seine Formulierung „so schnell wie möglich“ sehr ambitioniert, wenn man so formuliert wie heute üblich.

Der Blick ins Land zeigt, dass bei uns nichts mehr schnell geht, mit Ausnahme des wirtschaftlichen Abstiegs. Der Flughafen BER brauchte 14 Jahre Bauzeit statt geplanter sieben, der Umbau des Stuttgarter Bahnhofs wird es auf 15 Jahre statt neun bringen, das neue Schiffshebewerk in Niederfinow brauchte 14 Jahre Bauzeit, doppelt so lange wie das Vorgängerbauwerk in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Viele andere staatlich induzierte Projekte könnten aufgezählt werden, sie ziehen sich wie Kaugummi. Die vielbeschworene künstliche Intelligenz wird keine Hilfe sein, da es offenbar an natürlicher mangelt.

Eine Kraftwerksbauindustrie ist in Deutschland im Grunde nicht mehr vorhanden. Sie wurde nur noch für den Service einer immer geringer werdenden Anzahl von Altanlagen gebraucht. Sicher, wir haben mit der Siemens-Gasturbinensparte noch einen sehr guten Player, auch in Teilen der Elektroindustrie haben wir Quantität und Qualität. Aber bei Siemens sind die Auftragsbücher voll und die Lieferzeiten elektrischer Bauteile steigen durch den Netzausbau und die „Erneuerbaren“ stark an.

Transformatoren der 110-Kilovolt-Ebene haben Lieferzeiten von bis zu drei Jahren, darunter auf der 20-Kilovolt-Ebene geht es nicht viel schneller. Innerhalb weniger Jahre haben sich die Preise verdreifacht. Für Schaltanlagen und Kabel braucht es Wartezeiten von einem halben Jahr oder auch mehr. Man stelle sich vor, es würden fast zeitgleich Bestellungen für 50 Gaskraftwerke ausgelöst. Ohne viel Fantasie schwant einem, dass hier überhaupt nichts schnell gehen würde.

Mehr Personal!

Vorgelagert wären die Genehmigungsprozesse, die schon heute durch den Fachkräfteschwund in den Behörden erhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Danach kommt der Fachkräftemangel in der Bau- und Energiewirtschaft. Wer wird da tätig? Es gibt in Deutschland mehr Studenten der Theaterwissenschaften als Azubis im Fliesenlegerhandwerk. Andere gewerbliche Ausbildungsrichtungen sind ähnlich unterbesetzt. Politikwissenschaftler sind reichlich vorhanden, Elektroingenieure muss man mit der Lupe suchen. Bedienpersonal in rollenden Schichten, 24/7 übers Jahr, wird zwar gut entlohnt, die Tätigkeit entspricht aber nicht den Vorstellungen der nachwachsenden Generation. Viele aus dieser bevorzugen Tätigkeiten wie Blogger, Influencer oder, wenn möglich, Model. Vielleicht auch was mit Medien, wenn es nicht zu konkret wird. Nacht- und Wochenendarbeit ist ohnehin out. Von Kindesbeinen an wurde ihnen mitgegeben, dass die fossilen Energiequellen böse sind und wir sie sowieso nicht brauchen.

Das Bildungssystem ist in Schräglage. Man kann 17 oder mehr Semester Genderwissenschaften kostenlos studieren, seine Meisterschule muss der Handwerker aber selbst bezahlen. Andererseits werden durch den Stellenabbau in der Industrie auch Fachkräfte frei. Selbst im politischen Raum wird erstmals Personal abgebaut. Durch einen verkleinerten Bundestag werden ein paar hundert Referenten freigesetzt wie auch 106 Mandatsträger selbst. Ob sie für einen Einsatz in wertschöpfender Tätigkeit geeignet sind, steht auf einem anderen Blatt.

Technische Ausbildung und Einsatz an Anlagen, die rund um die Uhr laufen (das werden auch einige Gaskraftwerke tun, weil wir mit ihnen Kohlekraftwerke ersetzen) ist kein attraktives Berufsziel mehr. Das Durchschnittsalter eines großen Teils der heutigen Bediener liegt in der Rentenerwartungsebene, einer Generation, die sich noch gut an Hans-Joachim Kulenkampff, Peter Frankenfeld oder auch Heinz Quermann in Schwarz-Weiß erinnern kann.

Es wird generell an allen Ressourcen für neue Kraftwerke mangeln, materiell, finanziell als neuer Subventionstatbestand und personell. Dazu kommt die Frage des Gasbedarfs, über den noch nicht gesprochen wird, weil aus dem Hintergrund ständig jemand „Wasserstoff“ ruft. Das moderne Gaskraftwerk Fortuna in Düsseldorf zieht bei voller Last (600 Megawatt elektrisch, 300 thermisch) pro Stunde 105.000 Normkubikmeter Erdgas durch die Turbinen. Das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 50 Einfamilienhäusern. Nun könnte man abschätzen, wie viel Gas nur zehn oder zwanzig Gaskraftwerke brauchen, die zwei- bis dreitausend Betriebsstunden im Jahr laufen und Kohlekraftwerke ersetzen

Das alles weiß Herr Merz offenbar nicht. Seine Partei hat den Atomausstieg inszeniert, den Kohleausstieg zumindest wohlwollend begleitet, die moderne Nutzung eigener Gasvorräte wie auch die CCS-Technologie verhindert, dem Abbau gesicherter Kraftwerkskapazitäten tatenlos zugesehen. Mit dieser Vergangenheit sollte man sich selbst reflektieren und nicht den Mund zum Pfeifen spitzen, wenn erwartbar kein Ton kommen wird.

Keine Dunkelflaute mehr

Unser Bildungswesen bringt zahlreiche Bildungsunfälle hervor, die dann beispielweise als Journalistin arbeiten. Amy Walker schreibt für die Frankfurter Rundschau und den Münchner Merkur und hat verinnerlicht, dass es in unserer Wirtschafts- und Energiepolitik schon lange nicht mehr um Zahlen, Daten, Fakten geht. Es geht um Visionen, um ein Könnte, Hätte, Sollte und das Framen der Wirklichkeit. „Keine Dunkelflaute mehr: Diese Energiewende-Lösung kommt in Riesenmengen nach Deutschland“, schreibt sie und meint damit vor allem Großbatterien, die derzeit von vielen Investoren priorisiert werden, um mit zunehmenden Strompreisschwankungen gutes Geld zu verdienen. Ein neuer Großspeicher in Sachsen-Anhalt, ein „Riesenspeicher“, könne 90 Megawattstunden bevorraten.

Auf die Idee, diese Menge vergleichend darzustellen und dann über die Sinnfälligkeit der Schlagzeile nachzudenken, kommt sie nicht. Diese 0,09 Gigawattstunden Speicherkapazität können eben nur einen winzigen Teil der etwa 1.500 Gigawattstunden des Tagesbedarfs Deutschlands bevorraten. 650 Anschlussbegehren gäbe es an die Netzbetreiber, aber deren Möglichkeiten sind begrenzt. Wären die 650 Batterien angeschlossen und von gleicher Größe wie die beschriebene in Sachsen-Anhalt, ergäbe dies eine Kapazität von 58 Gigawattstunden. Das ist weit weg vom Tagesbedarf und nicht einmal tauglich, die regelmäßigen Wind- und Solarschwankungen auszubügeln, geschweige denn, Dunkelflauten zu überbrücken.

Grüngeneigte Journalisten sehen ihre Aufgabe vor allem darin, die Energiewende zum Erfolg zu schreiben, auch wenn das Ende der Sackgasse schon zu sehen ist.

Dass die großen Lithium-Ionenspeicher keine Streicheltiere sind, sieht man gerade an einem der weltgrößten Batteriespeicher in Moss Landing in Kalifornien. Drei Gigawattstunden können eingespeichert werden bei einer Leistung von 750 Megawatt. Amy Walker würde schreiben: ein Riesenriesenspeicher. Nun ist er zum wiederholten Mal in Brand geraten. 1.200 Anwohner wurden evakuiert, die Feuerwehr sieht keine Löschmöglichkeit und lässt kontrolliert abbrennen. Ein giftiger Cocktail wird freigesetzt in Luft, Boden und Wasser. Es ist eine Umweltsauerei ersten Ranges.

Gibt es keine neuen risikoärmeren Stromspeicher? Die Firma Notus Energy aus Potsdam wollte 2016 im Unterspreewald einen Druckluftspeicher errichten, offenbar verlief das Projekt im Sand. Bereits 2014 war das RWE-Projekt „ADELE“ in Sachsen-Anhalt gescheitert. Vielleicht hat man das bemerkt oder es hat sich jemand mit den thermodynamischen Eigenschaften von Gasen befasst. Inzwischen verdient die Firma gut im Subventionsstreichelzoo der alten „erneuerbaren“ Wind- und Solarwirtschaft. Verstetigte Zahlungen aus dem Staatshaushalt garantieren gutes Überleben. Auf eine Presseanfrage zum Druckluftspeicher-Projekt reagierte die Firma nicht.

Mehr Kohle und Gas

Vielleicht steht der Weg zu schnellen 50 Gaskraftwerken in der Regierungserklärung eines neuen Kanzlers Merz beschrieben. Vielleicht gibt es aus der BlackRock-Perspektive Möglichkeiten, die wir als Wahlfußvolk noch nicht kennen. Unter Präsident Trump wird die US-Gas- und Kohleförderung zunehmen, Frieden in der Ukraine könnte auch zu Gaslieferungen aus dieser Richtung führen. Der vorgezogene Kohleausstieg in NRW ist gescheitert, auch die Kohle hilft über die Zeit, bis neue vernunftbasierte Entscheidungen durch den Druck der Realitäten erfolgen.

Ohne modernisierte und saubere Kohlekraft und den mittelfristigen Wiedereinstig in die Kernkraft wird es nicht gehen. Das werden viele Journalisten nicht verstehen wollen, die dauersubventionierte „Erneuerbaren“-Lobby sowieso nicht. Ein künftiger Kanzler Merz steht vor der Entscheidung, diesen Weg durchzuziehen. Knickt er ein, fahren wir endgültig vor die Wand.


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84 Kommentare

  1. Die Union hat energiepolitisch – und daran hängen nun einmal Wirtschaft und Wohlstand der Unternehmen und Privathaushalte – kein anderes Programm als Rotgrün. Die Kernaussage steht ja drin: durch beschleunigte Genehmigungsverfahren stark auszubauende Flatterenergie der Wind- und Solarkraft; keine Rückkehr zur Nuklearkraft. Also auch mit der Union mehr riesige Windmühlen in Schutzgebieten. Die Unionsparteien bieten im Gesamtpaket Deutschland keine Alternative.

  2. Vielleicht sollte Herr Merz mal mit seinem zukünftigen Vizekanzler, Herrn Habeck, sprechen. Dieser wusste nämlich schon, dass wir kein Stromproblem, sondern ein Gasproblem haben. Daher macht es auch keinen Sinn aus Gas, welches wir nicht haben, Strom zu erzeugen, welchen wir nicht brauchen….

  3. Wozu benötigt man Gaskraftwerke, wenn man kein Gas hat? Russisches Gas will er nicht haben und der Energieminister in Katar droht mit Nichtlieferung wenn die EU-Granden mit ihren irren Lieferkettenideen Zicken machen. Zur Erinnerung, der derzeitige Gasvorrat reicht mit ach und krach dazu um über den Winter zu kommen.

  4. Es gibt ein natürliches Regulativ, um wieder alles ins Lot zu bringen, wenngleich auf einem unerfreulichen Niveau. Dieses Regulativ heisst Inflation. Die allgemeinen Preissteigerungen aufgrund der verkorksten Wirtschaftspolitik werden früher oder später jeden in Deutschland erwischen und die Schwächsten – das sind die, die Preissteigerungen nicht auf andere überwälzen können – wie immer am meisten.

    • Seit wann bringt „natürliche“ Inflation eine auf fast allen Ebenen kaputte Politik und deren Ergebnisse ins Lot?

      • Schon immer. Mit „ins Lot“ ist ein neues allgemeines Preisgleichgewicht aller Faktorpreise (Rohstoffe, Energie, Arbeit, Mieten, Zinsen etc.) gemeint, das sich natürlicherweise ausschliesslich an Knappheiten orientiert. Man nennt das auch die „unsichtbare Hand des Marktes“. Dieser Mechanismus funktioniert selbst in sozialistisch/kommunistischen Zentralverwaltungswirtschaften, nur dass sich dort nicht die Preise anpassen, sondern die Länge der Warteschlangen vor den leeren Geschäften.

  5. Er knickt ein, weil er die Grünen an der Macht hält! Außerdem profitiert nicht nur die Windkraft – und Solarlobby von Habecks irrealen Klimakurs. Noch etwas, wer traut sich , sich diesem Kurs entgegenzustellen, der würde sofort in AfD und Trump Nähe gerückt, das Schlimmste was einem hierzulande passieren kann?

  6. Da kommen gerade Erinnerungen hoch: So gegen Ende der 80er Jahre wurden Gaskraftwerke in der DDR gebaut. Welch Parallele! Nur Kohle und Atomkraftwerk wurden nicht stillgelegt. Hätte jemand eine Gasleitung aus der Sowjetunion gesprengt, wäre das vermutlich der Beginn des dritten Weltkrieges gewesen.Das Politbüro war weit intelligenter als die derzeitigen Politiker*innen*und*außen. Hätte jemand von Wasserstoff gefaselt, wäre er recht schnell in der Klapse gelandet.

    • In Stendal und Greifswald wahren Kernkraftwerke im Bau und angeblich noch welche in Dahlen.

  7. Wenn nicht mal mehr als 50% aufs erste mal den Theoretischen Führerschein schaffen, wer bitte soll dann die Kraftwerke bauen?

    • Evtl. sollte man wegen Notstand für die nächsten Jahre einen extrem hohen Numerus clausus (Hochschulbegrenzung) für schöngeistige Orchideen-Studiengänge erlassen.
      Wir dürften inzwischen genug Vordenker, Teilzeitphilosophen, Künstler, Coaches, Moderatoren, Sozialforscher, Erzieher, Berichterstatter und Laberer haben.
      Es wäre evtl. hilfsreich wenn man sich von nun an entscheiden würde: ökonomische Produktivkräfte mit oder ohne Studium. Denn: was würde passieren, wenn sämtliche Arbeitsplätze, die nur auf Umverteilung basieren plötzlich finanziell auf der Kippe stünden?

  8. So schnell, gezielt und konsequent die menschlichen Ressourcen einer Volkswirtschaft, ja, der Wirtschaft in der ganzen Breite von Schule, Ausbildung und Universitäten zu zerstören, das hat die SPD geschafft.
    Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf, Zitat wird einem bekannten chilenischen Dachdecker-Rentner zugesprochen. Er ist und war ein Vorbild für die SPD bis heute.

  9. sehr geehrter Herr Henning, wie immer ein Artikel auf den Punkt. „Visionen, um ein Könnte, Hätte, Sollte und das Framen der Wirklichkeit“ Mir kommt das Land vor wie in einer Schockstarre! Alles wackelt noch, aber die Akkus werden müder, von Tag zu Tag. Warum fallen die Leute immer wieder auf solche Nebelwerfer wie Merz und andere herein. Unsere klugen Köpfe wandern ab. Es ist wie 89. Das Politbüro feiert sich jeden Tag selbst und steht schon bis zum Hals im Wasser. Na ja, der kluge Robert hat in Davos sicher einen neuen Plan bekommen

    • Das System BRD hat perfidere Propagandaorgane. Deshalb muss noch weiter abgewirtschaftet werden, so dass die harte Realität die Propaganda entlarvt.

  10. Im afrikanischen Marokko, nahe Tahaddart, steht ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk. Marokko hat weder technische noch personelle Kompetenzen zum Bau und Betrieb eines solchen Werkes. Daher hat der Staat Marokko damals einen Komplettvertrag mit Siemens geschlossen. Siemens hat das Werk errichtet und betreibt es auch. Mit eigenem Personal. All inclusive. Von staatlicher Seite sind lediglich einige Beamte erforderlich, um die Lieferscheine und Qualitätsmeßprotokolle abzuheften und die Rechnungen an Siemens zu überweisen.
    Wenn sich das technische und personelle Niveau Deutschlands weiter an Marokko annährt, könnte unser Politbüro nach diesem Vorbild ebenfalls Bau und Betrieb solcher Kraftwerke komplett an ausländische Unternehmen vergeben. Positiver Effekt ist, daß Deutschland dann bereits EU-Nehmerland sein wird, also Fördergelder aus Brüssel beanspruchen kann.

  11. Das Erschreckendste aus diesem Artikel ist für mich, dass Deutschland bald überall die Personen fehlen, die dieses technisch anspruchsvolle Industrieland am Laufen halten können. Und niemand redet darüber.

    Die Wohlstandsverwöhnten wollen lieber in Kultur dilettieren (und glänzen!) als sich für Technik anstrengen. Das ist in den USA ähnlich. Dort aber können die technisch anspruchsvollen Jobs von begabten, fleißigen und gut ausgebildeten Einwanderern gemacht werden. Solche kriegt Deutschland aber nicht…

    Mal sehen, wann der Laden hier zusammenbricht. Diagnose: multiples Organversagen.

    • 1945 ging es auch irgendwie weiter.

      Alles eine Nummer kleiner. Oder zwei. Manche Dinge garnichtmehr. Stahl, Grundstoffchemie. Ein oder zwei Autokonzerne weniger.
      Genau das sagen die GRÜNEN seit Jahren und werden trotzdem gewählt, weil sie Experten für Agitation+Propaganda sind. Und weil die Deutschen naive Leute sind.

      • Nach 1945 konnte man auf bestehende Institutionen und auf bestehende Fachleute zurückgreifen; auch die Bildungsinstitutionen waren, trotz des enormen Verlusts durch Vernichten und Vertreiben der Juden, intakt.

        Das Beklagen, dass nach 1945 so viele Nazis an verantwortlichen Stellen wirkten, erklärt sich ja auch daher: Man konnte eben nicht auf alle Nazis verzichten UND Deutschland wieder aufbauen. (Wie Adenauer sagte: Er könne nicht das schmutzige Wasser wegkippen, ehe er nicht sauberes habe.

        Heute aber werden die Babyboomer-Fachleute pensioniert und Ersatz fehlt. – Klar, die Menschheit stirbt deshalb nicht aus und alles geht irgendwie weiter: aber auf welchem Zivilisationsniveau?

  12. Ich finde den marktwirtschaftlichen Aspekt in Form der Preisbildung bei der Zauberenergie aus Sonne und Wind interessant: Wie bildet man Preise für ein Gut, daß mal im absoluten Überfluß verfügbar ist und damit quasi „Müll“, also verramscht werden muß, tlws. gegen Negativpreise? In anderen Phasen ist gar nichts verfügbar, was den Strompreis ins Galaktische steigen lässt. Ein weiterer Faktor ist die mangelnde Rentabilität der Gaskraftwerke, wenn sie nur nicht unter Vollast laufen bzw. nur in Mangelphasen (hatte Alexander Wendt bereits in seinem Buch beschrieben). Diese Gemengelage macht die komplette Energiewende ein absurdes Unterfangen, was nur in der Vorstellung von Ideologen funktionieren kann.

    • Wegen der Subventionierung aus Steuergeldern sind die marktwirtschaftlichen Regeln weitestgehend außer Kraft gesetzt. Wäre es anders, gäbe es weder Windräder noch Solaranlagen. Alles Schwindel.

    • Man kann dafür Regeln finden, welche am Ende halt die Windmühlen stillegen, wenn sie zuviel Wind haben.

      Gaskraftwerke werden hauptsächlich für die „potentielle“ Leistung bezahlt.

      Das größere volkswirtschaftliche Problem ist die Ineffizienz dieser Stromproduktion. Sie wird klar zu einer Verarmung der Deutschen führen, nein sie HAT schon zu Armut geführt.

  13. Es brauchte auch dringend eine Zeitenwende in der Bildungspolitik mit Schwerpunkt Naturwissenschaften.
    Allein der Genderblödsinn werden über 200 Lehrstühle aus erpressten Steuern finanziert.
    Daher weg mit diesen Geschwätzwissenschaften. Das Abitur wieder auf ein Niveau zu bringen, das einer wirklichen Hochschulreife gerecht wird. So wie es früher war.

    Die Abiturienten sind noch nicht einmal in der Lage, selbstbewusst sich ohne Mami und Papi zu immatrikulieren! Die machen sich doch jetzt schon in die Hosen, weil ihnen die Lehrer fehlen, die ihnen schon eine 1 für ein Referat gegeben haben, abgeschrieben bei Windows Copilot und bisschen Geschwätz! – Ach, diese Einser-Abiturienten..

    • Nicht alle Schüler laufen diesem Schwachsinn nach. Es ist nur so, dass durch sozialistische Politik viel zu viele Leute auf Gymnasium+Hochschule geschickt werden.

  14. Man darf ja nicht ausser acht lassen, dass sich unser Kanzler Scholz dieser Tage euphorisch über die große Zukunft von Geothermie schwadroniert hat und sich im Zuge dessen in einem solchen Kraftwerk ablichten hat lassen. Blöd nur, dass ihn da fürchterlich fror, weil dieses Kraftwerk seit zwei Jahren ausser Betrieb ist.
    Es ist alles nur Schaumschläger- und Gaukelei, was wir da zu sehen und hören bekommen.

    • Für „schöne“ Bilder sind die sich zu nichts zu schade. Stand er damals nicht propagandistisch perfekt platziert neben einer angeblichen russischen Gasturbine in Mülheim/Ruhr?

  15. Leider werden wichtige Entscheidungen in Deutschland nicht mehr von Fachleuten getroffen, sondern von fanatischen Irrationalisten. Wenn man sich anschaut, wie viel vernünftiger die Skandinavier und Schweizer ihre Energiewirtschaft betreiben, kann man nur staunen.
    In Deutschland haben die Sozial“wissenschaftler“ über die Naturwissenschaftler gesiegt. Nicht umsonst sprechen die Angelsachsen nicht von Sozialwissenschaften sondern Humanities.

  16. Es ist absoluter Wahnsinn, einen so edlen Brennstoff wie Erdgas, den ich ohne Weiteres als Brenn- und Treibstoff verwenden kann, zu verstromen. Bei Kohle sieht es anders aus. Für den Einzelhandel muss ich sie erst veredeln, für die Verstromung nicht. Es scheint den Energiewendern nicht klar zu sein, dass für eine kostengünstige Energieversorgung die Zahl der Umwandlungsschritte vom Enerigieträger zum gewünschten Endprodukt (Strom, Wärme, Mobilität) möglichst klein zu halten ist. Im Übrigen ist ein monovalenter (also nur auf den einen Brennstoff ausgelegter) Erdgasverbrennungsmotor super effizient und sauber, aber dies nur am Rande.
    Ich kann mich noch an den selten dämlichen Spruch einer FDP-Kreisverbandsvorsitzenden erinnern. Grds. seien ihr die Probleme mit den erneuerbaren Energien zwar bewusst (was ich bezweifeln würde), aber, wenn das Erdöl „alle“ sei, hätten wir wenigstens noch die Windräder. Da ringst du erstmal um Fassung und weißt nicht, ob du lachen oder heulen sollst.

    • nach der Logik kann ich auch sagen es ist absoluter Wahnsinn Öl in Form von Treibstoff zu verbrennen, weil die Möglichkeiten Öl anderweitig zu nutzen viel besser sind.

      • Ist das so? Welche bessere Nutzungsmöglichkeit – im Sinne der Realisierung eines Maximums der gespeicherten Energie – wäre das und vor allem: Welche anderen Energieträger wollen Sie statt Öl für die individuelle Mobilität einsetzen?

  17. Vor allem: wo soll das Methan für diese 50 Kraftwerke herkommen ?

    Für Fracking in Deutschland sind die Deutschen zu feige. Es könnte ja die Erde ein bisschen wackeln.

    Bleibt Nordafrika und Russland.

    Nein – wir müssen die Deutsche Braunkohle nutzen. Haben wir massig.

    Kann Merz das durchsetzen ? Eher nicht.

    • Will Blackrock, daß Deutschland billige Kohle verstromt statt US-LNG, an dem Blackrock fett beteiligt ist?
      „Deutschland ist schwach und, reich, das ideale Opfer.“ (Peter Scholl-Latour)

  18. Wir brauchen nicht 50 neue Gaskraftwerke, sondern weniger Stromverbrauch!

    Dem könnte man schnell beikommen, indem man bei der Neuzulassung von Autos 1.) den realen Primärenergieverbrauch und Schadstoffausstoß zu Grunde legt (bei E-Autos also den realen Strom-Mix in D. inkl. Ladeverlusten berücksichtigt) und 2.) nicht nur den WLTP-Fahrzyklus misst, der nur die Verhältnisse in Südkalifornien bei 24°C Außentemperatur ohne jegliche Nebenaggregate wie Heizung, Licht etc. nachbildet, sondern auch einen Winterfahrzyklus errechnet, der eine Nachtfahrt bei Schnee und -15° C simuliert, sodass wir auf die deutsche Jahresdurchschnittstemperatur von 9°C kommen.

    Unter diesen „Real World“-Bedingungen wären neue E-Autos automatisch nicht mehr zulassungsfähig.

    • völlig unlogisch. Mit jedem E-Auto sinkt der Gesamtenergieverbrauch Deutschlands. Deswegen muss auch alles elektrifiziert werden. Ein durchschnittlicher Benziner/Diesel hat einen Verbrauch von ca. 60-80kwh pro 100km. Die weiteren Kosten für die Raffination des Kraftstoffs mal außen vorgelassen. Da brauchen sie mit Strom-Mix, echtem Verbrauch oder Ladeverlusten nicht ankommen. Dieser Verbrauch liegt min. Faktor 3 über jedem E-Auto. Es wäre also weitaus effektiver wir bauen in Deutschland 50 Ölkraftwerke die nichts anderes tun als Strom für die E-Autos zu liefern, denn selbst das Öl-Kraftwerk hat eine wesentlich höhere Effizienz als der kalte PKW Motor am morgen.
      Unter Real-World Bedingungen wäre der Verbrenner heutzutage nie mehr zugelassen.

      • Ganz so blumig/einfach ist es sicher nicht (die neu zu errichtende Ladeinfrastruktur, der Netzausbau, der Nachteil bzgl. Energiedichte und damit verbunden die sehr hohen Fahrzeuggewichte, deutlich geringere Reichweiten und dann auch noch wetterabhängig, lange Ladezeiten trotz der krassen Lade-Leistungen, das wurde hier alles unter den Teppich gekehrt) und das wissen die Tesla-Fanboys im tiefsten Inneren auch 😉.

  19. Was kann man mit Methangas machen?
    https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRWVuyc4YprExGRRy-piDpvnsjgUbe1xpEWIs3AHNg6&s
    Methan ist auch der Hauptbestandteil von Erdgas. Da Methan auf Mülldeponien aufgefangen werden kann, kann es verbrannt werden, um Strom zu erzeugen, Gebäude zu heizen oder Müllwagen anzutreiben . Das Auffangen von Methan, bevor es in die Atmosphäre gelangt, trägt auch dazu bei, die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern.09.05.2017″ https://archive-epa-gov.translate.goog/climatechange/kids/solutions/technologies/methane.html?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq#:~:text=Methane%20is%20also%20the%20main,the%20effects%20of%20climate%20change.

  20. Wo will er denn das Gas hernehmen. Hat er schon Putin gefragt?
    Abgesehen davon sollte lieber auf Kernenergie gesetzt werden. SMR-Kraftwerke sind vergleichsweise schnell am Netz, wobei schnell, in Deutschland auch 10 jahre bedeuten würde, aber man muss endlich mal beginnen mit den Vorplanungen und eruieren, wo man die zertifizierten Ingenieure herholt. Sonst wird das in 100 Jahren noch nichts.

  21. „Das Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal ist ein 1997 in Betrieb genommenes Müllheizkraftwerk, welches vom Zweckverband Thermische Abfallverwertung Donautal (TAD) betrieben wird. Es steht im Industriegebiet Donautal in Ulm und verfügt über 2 Linien, welche bis zu 9,89 Tonnen Müll pro Stunde verfeuern können.[1]
    Das Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal verfügt über eine Turbine mit 11 MW Leistung und einen 91 Meter hohen Kamin. Es erzeugt jährlich 72 MWh elektrischen Strom, wovon 49 MWh ins Stromnetz eingespeist werden. Zudem erzeugt es jährlich 202 MWh thermische Energie, wovon 134 MWh an das Ulmer Fernwärmenetz (FUG) abgegeben werden.[2]
    Der Müllbunker fasst 5.800 Kubikmeter, was etwa 2.000 Tonnen Restmüll entspricht. Im Einzugsbereich des Müllheizkraftwerks sind die Landkreise Alb-Donau-KreisHeidenheimSigmaringen und Biberach, die Stadt Ulm und die Stadt Memmingen (TAD-Mitglieder). Zudem wird Müll aus den Partnerlandkreisen Tuttlingen und teilweise aus dem Ostalbkreis verfeuert.[3] Jährlich kommen so ungefähr 160.000 Tonnen Müll zusammen.
    Der Bau des Müllheizkraftwerks kostete 172 Mio. Euro (61,4 Mio. Euro für die Rauchgasreinigung). Es beschäftigt aktuell 59 Mitarbeiter, 30 davon arbeiten im Schichtbetrieb.“ https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCllheizkraftwerk_Ulm-Donautal

  22. Bei Durchsicht der Kommentare fällt auf, dass fast alle Foristen den Schwerunkt auf Gas, wo es herkommen soll (am liebsten Russland) legen oder dann die Grünen bashen. Das kann man immer, aber Framk Hennig legt den Schwerpunkt seines Beitrages gar nicht auf Erdgas oder ob man 50 Gaskraftwerke bauen sollte.
    Es geht darum, dass – und warum – wir das schon gar nicht mehr können. Ja, wir konnten es mal. Und zwar auch in der Lebenszeit der meisten Foristen, ihr Alter unterstellt. Das ist aber vorbei. Woran ein Wiedereinstieg Deutschland in die Kernkraft vor allem scheitern würde, ist, dass wir keine Fachkräfte mehr für solche Technologien haben. Wir hätten sie nicht einmal dann, wenn uns Finnen oder Chinesen schlüsselfertig AKWs auf die grüne Wiese stellen würden.
    An den Universitäten und Fachhochschulen wurden die entsprechenden Studiengänge schon vor 15 Jahren ausgepharst. In den wenigen verbliebenen Anlagen wird auch seit einem Jahrzehnt nicht mehr neu ausgebildet. Es ginge nicht nur um Reaktoringenieure, sondern schon schlicht um bloße Klempner oder Mechaniker. Ich schaue regelmäßig Videos zum Bau des Bahnhofs Stuttgart 21. Auf der Baustelle hört man kaum deutsch. Die Eisenbieger? Sind Türken (also echte aus der Türkei) die Betonarbeiter kommen vom Balkan, und so weiter. Nix sprecken deitsch. Wie im spätrömischen Reich müssen wir uns für alles und jedes Ausländer holen, die alles erledigen, nicht nur in der Pflege.
    In Berlin läuft gerade eine Diskussion, ob man nicht aufgrund der immensen Kosten eine Hochschule schließen sollte. Die linken Parteien heulen auf, sofort. Das akademische Prekariat stellt zu 90 Prozent ihre Wähler, und das nicht nur bei den Genderstudien. Ohne diese irre Masse an Akademikern gäbe es die grüne Partei gar nicht. Dabei müsste Berlin mindestens die Hälfte seiner Hochschulen schließen und die Studenten zwangsexmatrikulieren,. Danach könnte man ihnen Stellenanzeigen des Handwerks oder der BVG in die Hand drücken. Doch die verwöhnten Bürgerkinder wären heillos überfordert. Vermutlich versuchten sie dann, in anderen Bundesländern unterzukommen.
    DAS ist unser Problem. Nicht Putins Gas oder Merzens Volten.

  23. Die neue Regierung, wie sie auch immer aussehen wird, wird nicht mal mehr die Energie haben um dieses Land endgültig vor die Wand zu fahren.

    • Der Zustand der Entropie läßt sich ohne Energiezufuhr erreichen. Für die Erzeugung des finalen Chaos brauchen die keine Energie.

  24. Herr Henning, wir haben das Drei-Schwachkopf-Problem: Schwachköpfe in Obrigkeit, Schwachköpfe in Medien und Schwachköpfe im Wahlbürgertum. Noch einfacher: Idiocracy. Sie – und andere – versuchen mit der Nennung von Naturgesetzmäßigkeiten, Ressourcenrechnungen und ähnlich evidenzbasierten Argumenten einer in weiten Teilen inzwischen völlig verblödeten Zivilgesellschaft etwas zu vermitteln, das die nicht mehr in Ansätzen versteht. Es wird nicht gelingen.

    • Die Doofen sind erregt, wenn man ihnen ihre Dummheit vorrechnet.

      Jede Rechnung/Überlegung kommt auf die deutsche Braunkohle zurück, aber die ist laut GRÜN nicht Halal.

    • Stimmt. Nichts korreliert derart mit BIP-pro-Kopf wie die durchschnittliche Intelligenz der Nationen.

  25. Ich dachte Herr Habeck hat schon 50 Gaskraftwerke gebaut?
    Na ja, wir haben zwar kein Gas aber ein gedanklicher Anfang ist schon wie vor 4 Jahren gemacht.
    Wenn nicht so traurig wäre könnte man ja lachen.

    • Franzosen und Russen gehört das Land, Das Meer gehört den Briten, Wir aber besitzen im Luftreich des Traums Die Herrschaft unbestritten. Heinrich Heine
      Habeck scheint in solchem Meisterschaft erreicht zu haben.

  26. „Der Blick ins Land zeigt, dass bei uns nichts mehr schnell geht…“ Leider doch. Nach meiner Beobachtung werden überall neue Windkraftanlagen aufgebaut, als sei der Teufel hinter ihnen her! Scheint die Lizenz zum Gelddrucken zu sein dank 20-Jahres-Verträgen.

    • Es ist auch zugleich die Lizenz zu gigantischer Naturzerstörung (vor allem Wälder) und zum Schreddern von Millionen Insekten und tausenden Vögeln und Fledermäusen. Aber die Natur hat die Grünen – falls überhaupt – wohl nur in ihrer Anfangszeit interessiert.

      • Man könnte auch sagen: Es war nur ein Trick, um an die Macht zu kommen !

    • Mit Vollgas Unsinn zu implementieren, das ist so eine deutsche Krankheit.

  27. Man konnte auch existierende Kohlekraftwerke modernisieren was nicht nur weniger aufwändig aber auch billiger und schneller wäre. Das konnte man schon Dekaden her machen – die Grünen in Merz Partei wollten es aber wohl nicht.

    • Mit der üppigen Pacht für die Grundstücke, auf denen die zehntausenden Rotoren aufgestellt werden, können die CDU-Bauern viel mehr (risikolos) Geld verdienen.

    • Die CDU lässt sich nach wie vor von marxistischen Schreiberlingen und Funkjournalisten vor sich hertreiben,

    • Soll nicht gar Braunkohle-Verstromung direkt am Tagebau in einem modernen Kraftwerk weniger CO2-Emissionen erzeugen als die Verstromung von amerikanischem Fracking-LNG-Gas in Deutschland?

      • Sehr gut möglich, denn Brennstoffkosten sind oft sehr direkt gekoppelt mit dem Aufwand zur Brennstoffbereistellung(lese: Energieaufwand).

  28. „…

    Uniper will in Oberbayern Gaskraftwerke schließen und gleichzeitig bauen

    In Oberbayern soll das neue 300-Megawatt-Gaskraftwerk Irsching 6 zur Abdeckung von Spitzenlast gebaut werden.

    Am Standort stehen aber bereits jetzt die beiden Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerke Irsching 4 und 5 bis auf wenige Stunden im Jahr still.

    Während die Kosten für das neue Werk voll von den Stromkunden getragen werden müssen, müssen die Besitzer der beiden höchstwirksamen alten Turbinen jährlich Millionenverluste selbst tragen. Diesen Irrsinn unseres Energiewirtschaftsgesetzes verstehen nicht alle.

    Der Gas- und Dampfturbinen-Block (Irsching 5) ging 2010 in Betrieb; er gilt mit 846 MW Leistung und einem Wirkungsgrad von 59,7 Prozent als eines der modernsten Gaskraftwerke Europas.

    Noch effektiver ist Irsching 4: Das Kraftwerk mit 561 MW Leistung nahm 2011 den Betrieb auf. Damals bedeutete sein Wirkungsgrad von 60,4 Prozent Weltrekord bei effizienten Gaskraftwerken.

    Doch genutzt werden beide immer weniger. So ging die Einsatzzeit von Irsching 5 von 100 Stunden im Jahr 2016 auf nur noch 15 Stunden im Jahr 2018 zurück. Zur Erinnerung: Ein Jahr hat 8760 Stunden.

    ….“

    (Bayerische Staatszeitung, 29. März 2019)
    https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/wirtschaft/detailansicht-wirtschaft/artikel/der-irrsinn-von-irsching.html#topPosition

    • Hier erfährt man ja allerhand. Man würde ja meinen, wenn wir in Bayern durch den Atomausstieg nun zu wenig Strom haben, dass wir den durch diese Gaskraftwerke ersetzen könnten. Aber offenbar kauft man liefer Strom von anderen Ländern. Dass die modernen Gaskraftwerke bei dem Strommangel durch den Atomausstieg nicht genutzt werden ist für mich nicht im geringsten nachvollziehbar. Da fragt man sich, wo ist der gesunde Menschenverstand in D abgeblieben.

      • Da wären wir wieder beim Thema… Wo sollen die Bayern das Gas herbekommen? Da müssen die schon viel Radi futtern, um den Gasbedarf zu decken….

      • Das ist doch einfach zu verstehen. Da der Strom von den Solar- und Windanlagen die Priorität hat, müssen andere Quellen aus bleiben. So ist das nun. Die Leute wollen es so. Die Ergebnisse von BT Wahl bestätigen das jedes mal erneut.

  29. Gaskraftwerke sind Rohrkrepierer.
    In einem Land ohne Gas, das die Industrie ins Ausland vertreibt, keine eigenen Fachkräfte heranzieht, das Radwege in Peru baut, u.a., in einem solchen Land, kann man keine Lösungen von Politdarsteller erwarten, die davon leben, das Volk zu behumsen und sich den ganzen Tag damit beschäftigen, die gesichert „böse“ AfD zu verteufeln.
    Milei hat in seiner Rede in Davos, sh. TE „Wokeness ist das Krebsgeschwür unserer Zeit“,das Krebsgeschwür unserer Zeit hervorragend beschriebn
    Milei: „Wokeness ist das Krebsgeschwür unserer Zeit“
    Kann jeden Leser von TE nur empfohlen werden. Eine beeindruckende Rede.
    Die Parteien und ihre Konzepte sind aus der Zeit gefallen und dienen nur einen Zweck, die eigenen Pöstchen zu sichern
    Politik in Schland ist das Opium fürs Volk. Nur das Volk will keine Tricksereien, nicht kiffen, sondern daß sich („verdammt nochmal“) etwas ändert.

  30. Kommt hinzu, dass diese 50 Gaskraftwerke nur wie Windräder 20% der Jahreszeit unter Vollast laufen werden oder gar nur 10% der Zeit, wie die Solaranlagen in Deutschland. Sie sind halt nur unwirtschaftliche Lückenbüßer, bei Dunkelheit und Flaute. Darum wird der Staat sie bauen müssen – und der Steuerzahler bezahlen. Und ohne preiswertes russisches Gas werden 50 Gaskraftwerke dann auch noch nicht wettbewerbsfähigen teuren Strom erzeugen.

    • Exakt. Gaskraftwerke sind der ideale Ausgleich zum Wind-Solar-Flatterstrom.

      Fehlt nur noch das Methan.

  31. vor allem die Druckluftspeicher sind der Knüller, fast ein grünes „perpetuum mobile“, und so harmlos im Betrieb!

    • Früher hieß es, in der Werkstatt sei Druckluft die teuerste Form der Energiespeicherung. In der Zwischenzeit sind die Grünen ja darauf gekommen, Wasserstoff als Speicher verwenden zu wollen. Würde mich nicht wundern, wenn die statt eines Druckluftspeichers lieber einen riesigen Wasserstoffspeicher unter Potsdam anlegen würden. Von mir Daumen hoch für die Idee.

    • Dieser Tage hat sich in Kalifornien die größte Batteriespeicheranlage der Welt in Moss Landing unlöschbar! in Rauch aufgelöst.
      Wurde in Deutschland in msm wie im örr nicht berichtet – hier aber schon: „Brennende „Mega-Batterie“-Speicher: Eine Mrd. $ gehen in Rauch auf (VIDEOS)“
      https://unser-mitteleuropa.com/157662
      So sterben Habecksche Illusionen eine nach der anderen. Zumal von H2, nur unter Energieverlust herzustellen, schon gar nicht mehr geredet wird.

  32. Die kurzfristige Lösung liegt nicht im Bau von Gas-, sondern im Weiterbetrieb und der Reaktivierung von Kohlekraftwerken.
    Wünschenswert wäre auch eine Wiederinbetriebnahme von Kernkraftwerken, sofern das technisch und wirtschaftlich überhaupt noch möglich ist.
    Und was Gas betrifft, sollte endlich das Fracking-Verbot aufgehoben werden.

  33. Jeder der etwas kaufmännisch gebildet ist, weiß das „so schnell wie möglich“
    eigentlich nichts bedeutet, dann war es halt früher nicht möglich.
    Zur Kompetenz von Merz in Energiethemen kann ich nichts sagen, aber auf ihm lasten zwei Dinge: Die Hinterlassenschaft der Merkel – Ära und die Tatsache, das er den grünen Irrweg der Energiewende nicht thematisieren kann, weil er womöglich bald mit diesen in eine Koalition eintreten will oder muss.

    • Wider jede Vernunft – solches Merzsches Verhalten.

  34. Wirtschaftliche Kompetenz von Politikern….bei politikern (parteien) geht es doch nicht darum denn diese sind ja lobbyisten was man besonders gut an herrn Habeck sieht. So wird herr Merz ganz sicher immer an blackrock denken wenn er bezogen auf wirtschaft was denkt. Ich meine das das grundübel am sozial-gesellschaftlichem system liegt. Selbst jetzt wo es 5 nach 12 ist soll es darauf bezogen weiter gehen wie gehabt. Die unterschicht soll verzichten damit die mittelschicht nicht weiter belastet wird währen die oberschicht weiter und mehr bekommt. Das funktioniert auch für eine kurze zeit macht es dann aber noch schlimmer siehe zb agenda2010.

  35. Das mit dem Gas geht so. Weil unsere bisherige Gasversorgung von Freunden undzu unserem Besten sabotiert wurde, aber unsere Energieversorgung (aber auch als Werkmaterial) auf Gasimporte angewiesen ist, importieren wir jetzt mehrfach teureres Flüssiggas.
    Dieses Flüssiggas wird zu Apothekenpreisen aus den USA, in geringerem Umfang aus Norwegen und zu einem immer noch relevanten Anteil aus…Russland importiert (Import in die EU 2024 insgesamt 20 Milliarden Kubikmeter).
    Ähnlich wie mit der Kernenergie scheinheiligt sich Deutschland durchs Leben in dem es ethisch verträglich das russische Flüssiggas aus belgischen und niederländischen Röhren bezieht. So viel Prinzipientreue muss sein.

  36. Um als Jurist im Aufsichtsrat von Blackrock Deutschland zu arbeiten braucht man nicht zwingend großen ökonomischen Sachverstand.

  37. Herr Henning, bei vielen Dingen kann man ihnen sicher zustimmen. Manche Sachen sind schlichtweg falsch oder offensichtlich populistisch dargestellt. Nicht nur das Studieren von Genderstudies, sondern aller öffentlichen Studiengänge ist in diesem Sinne kostenlos, auch Ingenieurstudiengänge und Maschinenbau. Bei Meisterlehrgängen muss gezahlt werden. Die muss der Frisör genauso wie die Fliesenlegerin machen. Der geneigte Tichy-Lesende weiß natürlich warum sie sich ausgerechnet für dieses Beispiel entschieden haben. Sie hätten die Dramatik des Textes aber sich auch mit weniger populistischen Ausführungen aufrecht erhalten können.

    • Immer schön vom eigentlichen Thema ablenken, aber das ist man ja aus der grünlinken Ecke inzwischen gewöhnt.

      P.S.
      Selbstverständlich sind MINT-Studiengänge auch kostenlos, allerdings braucht es um solche Studiengänge abschließen zu können sehr viel Fleiß und mathematisch naturwissenschaftliche Kompetenzen und genau deshalb finden sich hier eben genau keine Betätigungsfelder für die grünlinken Ideologen, denn die sind grundsätzlich mit MINT-Studienfächern komplett überfordert.

  38. Merkel hat also keinerlei Vorsorge für die Zukunft getroffen –
    aber stattdessen haben sie und die folgende Ampel noch weiter zerstört, was problemlos hätte noch Jahrzehnte laufen können?
    Und cdu-Merz schwallt jetzt einfach nur rum?

  39. „Wir müssen so schnell wie möglich 50 Gaskraftwerke in Deutschland bauen, die sofort ans Netz gehen.“ Dazu müsste man zunächst gut Rahmenbedingungen schaffen, die mit einem verlässlichen Investitionsschutz einhergehen und Marktwirtschaft zulassen. Nicht, dass es anschließend heißt, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint, werden die Kraftwerke abgeschaltet. Und mit welchem Gas sollen die Kraftwerke denn betrieben werden? Mit dem teuren LNG, das in Tankern um die halbe Welt gefahren werden muss oder soll Russland einspringen? Für mich redet er wirres Zeug. Und ganz klar, schnell ist mal hier gar nichts gebaut. Am Nachbarhaus dämmt man seit 1,5 Jahren die Fassade. Also das Haus steht schon, es gibt Strom und Heizung, die Mieter wohnen schon lange dort. In der Zeit könnte man einen ganzen Straßenzug neu bauen. Aber die Baufirma scheint auch nicht sehr viel Zeit zu haben. Nur gelegentlich werden ein paar Osteuropäer geschickt, die dann etwas machen und wieder für längere Zeit verschwinden, während das Baugerüst jeden Tag Miete kostet. Wenn alle höchste Bildungsabschlüsse erreichen und Sozialpolitik studiert haben, nennt man das wohl Misswirtschaft.

    • Tja. Woher er das Gas nehmen wird ist auch unklar.
      Sein Freund Selenskyj verweigert ja inzwischen den Transfer über die Ukraine. Und Scholz/Habeck wollen nicht von den Sanktionen gegen Russland lassen – und reagieren gar nicht auf das Angebot Putins, über die intakte Leitung von NSII günstig zu liefern.
      Und Merz hat ja noch nicht revidiert, mit der Taurus unterm Arm gegen Russland ziehen zu wollen.

    • Die durch die politischen Rahmenbedingungen verursachten Probleme dürften am Ende wenigstens so groß sein wie auf der organisatorischen, technischen und personellen Seite.
      Die Politik hat jedes Vertrauen in die Verläßlickeit der Rahmenbedingungen so gründlich zerstört, daß ich nicht sehe, wie man jemanden dazu bewegen kann, Milliardenbeträge, die über Jahrzehnte amortisiert werden müssen, in Großprojekt zu investieren. Die einzige Möglichkeit dürfte in einer staatlichen Subventionierung bestehen, die einer kompletten Finanzierung aus Steuermitteln nahekommt. Und das auf dem Rücken einer Volkswirtschaft, die ungebremst in Richtung Kollaps marschiert.
      Grund zu Optimismus sehe ich da nicht.

  40. Vielen Dank für den Artikel. Kleine Ergänzung zu den Studienfächern. An der TU Dresden (Excellenz- Uni, was immer das auch sein mag), gibt es von ca. 30000 Studenten noch ganze 450 an der Fakultät Maschinenwesen. Das war damals die Gründungsfachrichtung. Allerdings gibt es Genderprojekte! Das ist alles gelaufen. Es braucht Generationen, sollte die Karre wirklich aus dem Dreck gezogen werden. Noch ein Wort zu CCS. Mit der größte Unfug, der gemacht werden kann. Sehen Sie das anders, Herr Hennig? Das wage ich eigentlich nicht anzunehmen.

    • Ist es auch. Ich meine Unfug. CCS Gehört zu der gleichen gehirnlosen Ideen wie auf H2 basierte Energiewirtschaft.

  41. Wie immer guter Artikel von Herrn Hennig. Nur eine Bitte: Kann man ein für allemal den unsinnigen Bezug zu Blackrock unterlassen? Merz war nur im Aufsichtsrat der deutschen Tochtergesellschaft und hatte geschäftlich nichts zu sagen und hat auch keine Qualifikation für das Asset Management-Geschäft.Für den war das bloß ein Verwaltungsjob wie andere Aufsichtsratsposten auch. Für Blackrock war der eine belanglose Personalie an einem drittrangigen Markt. Die Amis brauchen ganz bestimmt keine Leute vom „Format“ eines Merz, um igendwo ihre geschäftlichen Interessen zu verfolgen. Der ständige Blackrock-Bezug dagegen adelt den ja geradezu.

    • Auf der anderen Seite eröffnet die Erwähnung natürlich die Möglichkeit, so auf die tatsächlichen Umstände hinzuweisen, wie Sie es hier tun. Daumen hoch dafür.

    • Ich stimme zu. Außerdem habe ich selber in ETF von Blackrock investiert, das sind ganz normale Indexfonds. Sicherlich macht Blackrock eine Lobbyarbeit, die mir in Teilen auch nicht gefällt. Aber wie Sie sagen hatte da Hr. Merz eine Verwaltertätigkeit bei einem Vermögensverwalter, nichts weltbewegendes.

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