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Sirenengesang und Wachs in den Ohren

Wie eine Rede die Lage im US-Kongress aufdeckt – Freiheitsglocke mit rotem Hamas-Dreieck beschmiert

26.07.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
In Washington gab es wegen der Rede Netanjahus vor dem Kongress heftige Proteste vor dem Kapitol, bis hin zum Tränengas-Einsatz. Ein Denkmal und die Replik der historischen Freiheitsglocke wurden beschmiert – ganz wie einst im BLM-Sommer, als es schon einmal der US-Leitkultur an den Kragen gehen sollte.

„Hamas is coming“ steht groß auf dem Kolumbus-Brunnen an der Union Station in Washington D.C. Wie darf man das übersetzen? Die Hamas kommt auch zu dir? Die Hamas kommt groß heraus, ist im Kommen? In allen Fällen bedeutet das nichts Gutes für liberale Gesellschaften westlicher Prägung. Das sollten auch die herrschenden Kreise und linken Studenten wissen. Weiter unter sieht man schräg die Abkürzung „AZAB“, offenbar: „All Zionists are bastards“ – „Alle Zionisten sind Bastarde“, eine Übertragung von „All cops are bastards“ („alle Polizisten…“). Angeblich waren die Demonstranten in großen Bussen teils aus entfernten Bundesstaaten gebracht worden. Wer hatte die Busse bezahlt?

Daneben wurden US-Flaggen herabgerissen und durch Palästina-Fahnen ersetzt. Zwei US-Banner und eine Netanjahu-Puppe wurden gar am Kapitol feierlich verbrannt. Dort hatten sich Demonstranten versammelt, keineswegs immer friedlich. Benjamin Netanjahu sprach zur gleichen Zeit vor dem US-Kongress. Es war eine feierliche und zum Teil ziemlich wirkungsvolle Rede.

Aber wer mag sich heute noch mit Argumenten auseinandersetzen? Die Demonstranten auf den Straßen und Plätzen nicht. Sie bevorzugten den Ausschluss, die symbolische Vernichtung des Feindes. Auch einige Demokraten gingen vergleichbar vor und verweigerten Netanjahu ihre Anwesenheit. Anscheinend waren das wahre Sirenengesänge, denen man sich nur mit verstopften Ohren oder an einen Mast festgebunden aussetzen darf.

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Netanjahu sagte unter anderem den Satz, dass die Pro-Hamas-Demonstranten vor dem Gebäude eigentlich Scham über sich selbst empfinden sollten, weil sie an der Seite „des Bösen“ stünden und die „nützlichen Idioten“ des Irans seien, der Homosexuelle an Kränen aufhängt und Frauen wegen falsch sitzender Kopftücher verfolgt. Applaus kam vorwiegend von konservativ-republikanischer Seite.

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Darüber hinaus entschieden die Demonstranten, dass sie die Freedom Bell, eine Kopie der Liberty Bell von 1752 im Maßstab 2:1, mit nun wirklich unzähligen Graffiti beschmieren wollten – ganz wie einst im großen Sommer 2020 von „Black Lives Matter“, als es ebenfalls der amerikanischen Leitkultur an den Kragen gehen sollte. Jetzt, da Trump wieder vor den Toren der Macht steht, scheint einigen die Zeit für ein Revival dieser rechtlosen Phase in der US-Geschichte gekommen zu sein.

Netanjahu-Rede ohne Harris und Pelosi

Und wäre das Versäumnis des Secret Service beim Attentat auf Donald Trump nicht um vieles größer gewesen, dann müsste Amerika jetzt über die Versäumnisse der verschiedenen Polizeien streiten, die das alles geschehen ließen. Alle Kräfte schienen vor dem Kapitol konzentriert zu sein. Zum Schutz der nationalen Denkmäler gab es angesichts dessen wohl keine Kapazitäten mehr.

Vizepräsidentin Kamala Harris und Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, hatten die Rede Netanjahus boykottiert, was man nicht so recht als parlamentarischen Brauch ansehen kann, zumal nicht von den beiden ranghöchsten Mitgliedern des Kongresses, die wohl hinter Netanjahu hätten Platz nehmen müssen. Das war zumindest Pelosi schon einmal schlecht bekommen – bei Donald Trump, dessen Rede sie mit nervösem Wimperngeklimper und dem Zerreißen ihrer Kopie begleitete. Es war das klassische Trump-Derangement-Syndrom, von dem auch der Ex-Präsident dieser Tage gewohnt selbstsicher sprach.

Daneben trat die Repräsentantin Rashida Tlaib mit Palästinensertuch und „Schuldig des Völkermords“-Schild auf. Anscheinend durfte Tlaib diese Parole als Schild vor sich in die Luft halten. Die T-Shirts von sechs Verwandten von Geiseln waren dagegen der Anlass für eine Verhaftung und erst spätere Freilassung der Geisel-Angehörigen. Auf ihren T-Shirts stand, an Netanjahu gerichtet: „Unterschreiben Sie das Abkommen jetzt.“

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Plötzlich sprechen auch Democrats vom Terror und seinen Unterstützern

Erst am Tag danach waren plötzlich auch die Stimmen der Demokraten zu hören. Verkehrsminister Pete Buttigieg kritisierte die Sachbeschädigungen an öffentlichem Eigentum. Sorgen um den Krieg in Gaza könnten keine „Unterstützung des Terrorismus“ rechtfertigen, natürlich auch nicht die „Entstellung von Bundeseigentum mit Hamas-Slogans“. Der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus Hakeem Jeffries (Dem., New York) sprach davon, dass Juden Gewalt angedroht worden sei.

Vizepräsidentin Kamala Harris sprach von „verabscheuungswürdigen Handlungen unpatriotischer Demonstranten“. Natürlich ist Harris sehr für „friedliche Proteste“, aber „Antisemitismus, Hass und Gewalt jeder Art“ haben laut ihr keinen Platz in den USA. Am Tag nach seiner Rede traf auch Harris auf Netanjahu und wusste offenbar nicht recht, wie freundlich sie sein sollte. Zuvor hatte Harris geprahlt, solche Typen wie Donald Tump kenne sie noch aus ihrer Laufbahn als Staatsanwältin im wilden San Francisco. Doch das diplomatische Ritual machte diesen ziemlich populären Twist – Kamala gegen die Kriminellen – in Netanjahus Fall schon wieder zunichte, auch wenn Harris das sicher so hätte spielen wollen

Besonders ikonisch bleibt die Beschmierung der Freiheitsglocke, die zwar erst 1975 als Replik des Originals gegossen wurde, aber auch schon ein halbes Jahrhundert alt ist und damit ehrwürdig genug scheint. Auf Glocke wie Kolumbus-Brunnen (errichtet 1912 aus weiß-grauem Marmor) fanden sich zudem die auf der Spitze stehenden roten Dreiecke, die aktuell in aller Welt für die Hamas-Verherrlichung gewisser „links-progressiver“ Kreise stehen, die allerdings heute weitgehend als woke und offen neomarxistisch anzusehen sind. Die Hamas nutzt das rote Dreieck auch selbst, um von ihr zum Tode verurteilte israelische Soldaten zu kennzeichnen, schreibt die New York Post dazu. Am Donnerstagmorgen wurden die beschmierten Denkmäler sandgestrahlt, wobei wiederum nicht klar ist, ob Überreste der Schmierereien verbleiben, ähnlich wie beim Brandenburger Tor in Berlin.

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22 Kommentare

  1. Diese widerlichen Mörder Claqueure machen es der Polizei doch sehr leicht … alle einsammeln und in ihrer Wunschheimat Gaza per Fallschirm absetzen – Wunsch erfüllt!!

  2. Gott bewahre uns vor Kamala Harris.
    Wir können nur hoffen, dass Trump wieder Präsident wird.
    Im Interesse der einzigen Demokratie im Nahen Osten, Israel.
    Der Islam ist eine ständige Gefahr für uns alle im Westen. Solange er in der Minderheit ist, wird er sich ruhig verhalten.

    Aber irgendwann rechnen Muslime auch mit einer Mehrheit im Westen.

    Und dann wird es gefährlich für uns, und unsere freiheitliche Grundordnung in Kultur und Gesellschaft, wenn der Clash of Culture zu Konflikten führt, wie jetzt schon in Frankreich zu sehen, und sich der Islam politisch organisieren wird.

    Aus einem jetzt noch friedlichen Islam kann schnell ein politischer Islam werden, der mit entschlossener Gewalt, seine Vorstellungen Deutschland und Europa in ein Kalifat umzuwandeln, durchsetzen will.
    Die USA stehen selbst unter einer solchen Bedrohung, die man in den USA ( Republicans) mit Aufmerksamkeit beobachtet.

  3. Man könnte schreien vor Wut! Amerika hat sie alle aufgenommen, hat ihnen Chancen geboten, die sie in ihren verrotteten Heimatländern nie im Leben bekommen hätten: Tlaib u.a. Was wäre aus ihr geworden? Hausfrau mit 6 Kindern? Und jetzt zeigen sie ihren wahren Charakter! Bläst der Wind von der Gegenseite ins Gesicht, wird zerstört, offener Hass gezeigt. (Nicht vergessen: wie vielen bot/bietet Deutschland ebenfalls eine neue Heimat, unter Aufbietung massiver Steuergelder, und diese Leute treten alles mit Füßen.) Amerika steuert auf heiße Zeiten zu, diese Marxismus- und Islamismusauswüchse müssen radikal beschnitten werden. Sei es mit einer sofortigen Exmatrikulation aller Beteiligten oder sogar einem Studienverbot von jungen Leuten aus bestimmten Ländern. Bedanken dürfen sich diejenigen Anständigen bei ihren lautstarken Landsleutepack! So geht es nicht mehr weiter!

    • Es ist die Dummheit des Westens, anzunehmen, dass sie mit Geburt Unterworfene integrieren könnten.
      Die Ideologie schreibt ihnen vor, das niemals zu tun – um nicht selbst durch die Glaubensbrüder zum Tode verurteilt zu sein.
      Hamed Abdel Samad braucht wie Ates oder Mansour hier in Deutschland seit Jahren 24/7 Polizeischutz.

  4. Beiträge zu „Baerbock … Feinde Israels“ und „Frankreich … TGV“ lese ich schon gar nicht mehr. Und das ist schlimm. Es ist zu „Business as ususal“ verkommenen.

    Das hier ist noch ein anderes Kaliber! Die Aufschrift „Hamas ist coming“ ist auch bei Weitem nicht die wirkliche Wahrheit.

    Sie ist längst da! Und Keiner hat’s bemerkt oder will es wahrhaben. … Überall, hier und eben auch drüben.

  5. Der Islam muss weltweit zurückgedrängt werden.
    Wann wollt ihr Journalisten aufwachen!?

    „Eines Tages werden Millionen von Männern die südliche Hemisphäre verlassen, um in die nördliche Hemisphäre zu gelangen. Und sie werden nicht als Freunde dorthin gehen. Sie werden dort vielmehr eindringen, um diese Länder in Besitz zu nehmen. Und sie werden diese mit ihren Söhnen erobern. Die Gebärmutter unserer Frauen werden uns den Sieg geben.“ — Houari Boumedienne UN Vollversammlung 1974

  6. Was haben diese „arabischen“ Schmierfinken, Flaggen und Symbolpuppen Verbrenner, und Randalebrüder eigentlich dem Westen zu bieten?
    Alles kaputt machen was ihrem beschränktem Denken nicht passt. Und hinterher sitzen sie auf dem „Ergebnis ihrer Arbeit“, einem weiteren trostlosen Müllhaufen.
    In solchen Fällen ist „Toleranz“ gleich Akzeptanz der eigenen Zerstörung.

  7. Der Islam bedrohen den Weltfrieden. Sie wittern die Macht um mit Hilfe linksgrüner Wokness die Schranken zu brechen. Ob in USA oder Europa die Welt, wie wir sie kannten ist vorbei. Wir erleben nun die Zerstörung der westlichen Welt und deren Werte. Der Islam und seine Fanstiker haben ihre eigene Welt zerstört, nun sind sie weiter auf dem Vormarsch.

  8. Die Geschichte von Liberty Bell steht richtig bei Wikipedia. Ich nehme an, dass Herr Nikolaidis nicht dabei war als Harris Netanjahu traf, und deshalb nicht wissen konnte, ob sie “ nicht wußte wie freundlich sie sein sollte „. Viele in Israel, Juden in Europa und den USA, sogar Angehörige von israelischen Geiseln kritisieren Netanjahu heftig dafür, dass er sich zu einseitig auf das Draufhauen, und nicht simultan auf Lösungsmöglichkeiten konzentriert. Der extreme Krawall auf den Straßen und symbolträchtigen Orten von Washington zeigt, dass der Wahlkampf um die Stimmen der Linksradikalen für die Demokraten nicht einfach ist. Diese würden zwar kaum Trump wählen, aber sie sollen nicht wegen Gaza der Wahl fernbleiben. Dies erklärt auch das Taktieren von Harris und Pelosi, die übrigens seit 2 Jahren nicht mehr “ Sprecherin des Repräsentantenhauses “ ist. Den Posten hat seit 2 Jahren der Republikaner Mike Johnson.

  9. Narrenhände beschmieren Tisch und Wände. Nie wieder ist jetzt!
    Fällt Israel, dann fällt als nächstes der Westen!
    Und über Allem thronen die Fragen: „Wer hat mit der Gewalt angefangen?“ und „Cui bono?“

  10. Die Übersetzung lautet „Jihad“.
    Denn mit Freiheit können „Palästinenser“ wie alle Muslime nichts anfangen. Wie auch, wenn man in die Unterwerfung geboren wird und diesen Zustand bei Androhung des Todes aus der eigenen Ideologie heraus niemals verlassen darf?
    Und dass sie keine Achtung vor anderen wie deren Leben in Freihat haben – wie Symbolen, die das darstellen – ist nicht erst damit hinreichend bewiesen.
    Wir hingegen werden an der Toleranz gegenüber solchen zugrunde gehen, wie Karl Popper im Toleranzparadoxon lange beschrieb.
    Es ist hohe Zeit, sich mit dem Zwangskonstrukt derer die da kommen zu beschäftigen wie dem Gesetz, das sie mitbringen und aller Welt überstülpen wollen: https://www.atheisten-info.at/downloads/Bill_Warner-Scharia_fuer_Nicht-Muslime.pdf

    • „Freiheit“ bedeutet für Hamas und alle anderen Kalifatsgruppierungen, die Freiheit sich dem Islam unterzuordnen. Wer das nicht möchte, wählt den Tod. Soweit ist es schon!

  11. Genau deswegen war Netanjahu nach Amerika gefahren, weil ihm der neue antisemitischen Wind von Hamas Sympathisantin Kamala Harris ins Gesicht blies.
    Um sich reinzuwaschen hat Harris nun ein verlogenes und heuchlerisches Statemant abgegeben das sich gegen die Hamas richt.
    Ein charakterlose Lügnerin, das eine sagen und das Gegenteil tun. Das ist es was uns erwartet mit einer Präsidentin „wir sind froh dass es eine Frau ist“.
    Wenn sie dann auch noch keine „weiße Rassistin“ ist, um so besser.
    Isreal, Ukraine, EU, Neostalinismus, Neoliberalismus, alles nur Trümmerhaufen welche die Großmächte Sieger nach dem 2.WK hinterlassen haben überall in der Welt,
    als sie die Welt neu unter sich aufgeteilt haben, aber überall nur die Trümmer von Genocid und Vertreibung ihres Jahrhunderte alten Imperialismus und Kolonialismus hinterlassen haben.
    Nirgendwo auf der Welt wurden die viel beschworenen Friede, Freiheit und Demokratie hinterlassen, sondern nur die gleichen jahrhundertealten ideologischen, religiösen imperialistischen Strukturen.

  12. Ein kluger Autor schrieb diese Woche einen Artikel über die Eroberung des Westens durch den Islam/Islamismus.
    Schon im Jahre 711 eroberten islamische Krieger teilweise die iberische Halbinsel.
    https://www.welt.de/geschichte/article113258613/Der-erste-Sturmangriff-des-Islam-auf-Westeuropa.html

    An ihrem Bestreben hat sich nichts geändert. Heute sind die Islamisten allerdings schon als „Trojanische Pferde“ in Europa weit verbreitet. Es fehlt nur noch der Befehl zum Angriff.

    • Da wir ihnen mit dem ersten illegalen Schritt in unser Land Tribut zahlen, was sie als Dschizya erkennen, sind wir schon viele Schritte weiter.
      Lesen Sie die Artikel von Barbara Köhler, die hier bei Tichy schon 2015/16 erschienen – unter den anderen diesen: https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/merkel-und-die-hidschra-unbeabsichtigte-einladung-zur-eroberung/
      Keinerlei Verteidigungsbemühungen hinsichtlich der einreisenden Raffkes, die eh denken, dass ihnen hier schon alles gehört.
      Damit sind wir lange auf dem Weg ins Kalifat und keinesfalls unter die Knute Russlands – was die Sache mit der Ukraine als „Ablenkung“ vom wirklichen Geschehen outen müsste.

    • Nur das es den Islam 711 noch gar nicht gab. Die arabische Expansion im 7.Jahrhundert war die Folge des Zusammenbruchs der regionalen Großmächte Byzanz und Persien, die sich in ihrer jahrhundertelangen Rivalität um die Vorherrschaft in der Region final verausgabt hatten. So gelang es den lokalen Bevölkerungsgruppen unter der Führung charismatischer und militärisch fähiger Anführer nicht nur die Fremdherrschaft abzuschütteln, sondern auch gleich noch die alten Okkupanten zu überrennen.
      Der Islam wurde dann erst im 8. Jahrhundert als neues Herrschaftsbegründungsinstrument aus dem nicht trinitarischen Christentum, Versatzstücken des Zoroastrismus und des Judentums zusammengeklöppelt. Was insbesondere deshalb notwendig wurde da das Christentum ja bereits im 4. Jahrhundert von den Römern zum selben Zweck okkupiert wurde.
      Machttechnisch war das sehr klug gemacht. Der neue Kult war damit nämlich kein Kulturbruch mehr, sondern schloss direkt an die vorherrschenden Kulte an. Weshalb er sich auch schnell verbreiten konnte. Vor allem da er von vornherein direkt mit persönlichen Vorteilen verbunden war.

      • Ja. Wobei die Neuen die Indigenen unterdrückten und verfolgten:
        „Die Zoroastrierunterdrückung begann nach der arabischen Eroberung des Sassanidenreichs im heutigen Iran im 7. Jahrhundert und dem Übergang der dortigen Staatsreligion vom Zoroastrismus zum Islam. Die arabische Eroberung erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte. Hormazdyar Mirza schreibt:
        „Die arabischen und muslimischen Eroberer und ihre Administratoren verfolgten die nicht-muslimischen und auch die nicht-arabischen muslimischen Untertanen grausam mit der ganzen Kraft ihrer Raserei und Gewalt; sie entzogen der unglücklichen Bevölkerung das Lebensnotwendigste und erpressten von ihr aus eigennützigen Motiven Geld zur persönlichen Bereicherung. Von einigen Oasenflecken abgesehen gab es für die unterworfenen Völker weder Gesetz noch Ordnung und Gerechtigkeit. Man kann sich die Lebensumstände der armen, hilflosen Zarathustrier, die mit zäher Entschlossenheit an ihrem alten Glauben festhielten und sich hartnäckig weigerten, den Islam anzunehmen, während dieser ganzen Jahrhunderte gut vorstellen.[3]
        Die Konfiszierung des Eigentums von Feuertempeln im Gebiet des heutigen Bahrain und Irak mag neben religiösen auch wirtschaftliche Gründe gehabt haben. Die breite Masse der Iraner weigerte sich zunächst, zum Islam zu konvertieren. Das Konversionsinteresse der Eroberer scheint auch rasch nachgelassen zu haben, da die Nicht-Muslime die Kopfsteuer zahlen mussten, an deren Eintreibung den islamischen Gouverneuren schon aus persönlichen Gründen gelegen war.[4] So wird von einer Gruppe von Zoroastriern aus Chorasan berichtet, die angeblich durch einen Wanderprediger zum Islam bekehrt worden waren, dann aber verhaftet und hingerichtet wurde, nachdem beim Gouverneur eine Beschwerde eingegangen war, dass die Konvertiten lediglich deshalb Muslime geworden seien, um Steuern zu sparen.“ Unschön weiter bei wiki
        Wäre gut, wenn vielen die Augen aufgingen und der durch lange Jahre der Propaganda sedierte Verstand das Arbeiten wieder begönne. Rasch.
        Denn auch „Reichtum“ wird auf Dauer nicht schützen, sich neuen Mächten nicht zu unterwerfen.

  13. Wenn der kollektive Westen der immer selbstverständlicheren Schändung seines kulturellen Erbes auf jeder Ebene (Sei es die Beschädigung von Denkmälern oder die „Einfärbung“ historischer Figuren in der Popkultur), wird von der freiheitlichsten und erfolgreichsten Kultur in der Geschichte der Welt in 2-3 Generationen nur noch die Erinnerung übrig bleiben, die unzivilisierte Neubürger übrig lassen. Viel wird es nicht sein.

    Oft ertappe ich mich bei Gedanken, was ein „Notfallplan“ sein könnte – leider gibt es kein Land mehr, dass den woken Linken noch nicht in die Hände gefallen ist. Jüngste Beispiele GB und FR. In der aktuellen Situation ein weiter wählen, ist mir unbegreiflich.

    • Woran machen Sie den den „Erfolg“ einer Kultur fest? Evolutionssystematisch lässt sich Erfolg lediglich durch die Dauer und Ausbreitung messen. In beidem schneidet das westliche Modell da eher schlecht ab. Lokal (Teilgebiet einer kleinen Halbinsel der eurasischen Platte) kurz aufgepoppt (maximal 250 Jahre) und nun bereits wieder abgeräumt.

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