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Es folgt eine umkämpfte zweite Runde

Frankreich: Le Pen und Bardella entscheiden ersten Wahlgang klar für sich

30.06.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Das Rassemblement National (RN) hat den erwarteten Sieg im ersten Wahlgang eingefahren. Das Linksbündnis folgt auf dem Platz, Macrons Wahlbündnis lag nur auf Platz drei. Nun sollen es doch wieder Absprachen zwischen Macron und Linksfront richten.

Das Rassemblement National (RN) hat unter dem Führungsduo Marine Le Pen und Jordan Bardella den erwarteten Sieg in der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen davongetragen. Die Partei erhielt nach ersten Hochrechnungen 34 Prozent der Stimmen. Unklar bleibt, ob in dieser Zahl auch die Stimmen für die LR-Kandidaten um Éric Ciotti enthalten sind. Es folgt die linke „Neue Volksfront“ mit 29 Prozent.

Auf dem erwarteten dritten Platz liegt Macrons Bündnis „Ensemble“ mit 22 Prozent in der ersten Projektion. Danach folgen – noch einmal deutlich abgeschlagen – die Republikaner und diverse Kandidaten der Rechten mit neun Prozent. Extrem linke Parteien erhielten 1,5 Prozent, die Partei Reconquête („Rückeroberung“) des ehemaligen Journalisten Éric Zemmour bekam ein Prozent der Stimmen, die „anderen“ 3,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung wurde am Ende auf 67 bis 69 Prozent geschätzt. Sie lag damit etwa 20 Prozent höher als noch vor zwei Jahren.

Um 18.30 Uhr war Marine Le Pen im Hauptquartier ihrer Partei in Hénin-Beaumont im Pas-de-Calais angekommen, mit Blicken, die zwischen Zuversicht und Ernst zu schwanken schienen. Unterstützer erwarteten sie bereits. Zur selben Zeit hatte Macron die Spitzen der ihn unterstützenden Parteien im Élysée-Palast zusammengerufen. Der erste Wahlabend in einem Zwei-Runden-System erfordert besondere Botschaften: solche des Durchhaltens oder des endlichen Triumphierens in der zweiten Runde.

Kurz nach 20 Uhr trat Jordan Bardella in der Pariser Parteizentrale vor die Presse und sprach vom zweiten Wahlgang am 7. Juli als einem der „einflussreichsten Wahlgänge“ in der Geschichte des Landes, während er sich zudem alarmiert über die hohe Zustimmung für die „extreme Linke“ zeigte. Die „Neue Volksfront“ sei in der Tat „gefährlich“ für das Land, habe Kandidaten aufgestellt, die „kommunitaristische Kandidaten“ oder gar Gefährder aufgestellt habe, die „unsere Nation einer existenziellen Gefahr aussetzen“.

Marine Le Pen sicherte derweil – angesichts eigener Wahlvorschläge –, dass „kein Franzose Rechte verlieren“ werde. Bardella schloss mit der Forderung an seine Wähler (und andere): „Es ist an der Zeit, dass Sie Leute an die Spitze des Landes bringen, die Sie respektieren“. Er wolle „der Premierminister aller Franzosen sein“.

Macron will republikanische Front neubeleben

Über den abschließenden Wahlausgang – nach der zweiten Runde – sagen diese Prozentwerte nur bedingt etwas aus. So könnte eine hohe Zahl an Dreier-Duellen, die bei nahe beieinander liegenden Ergebnissen möglich sind, einen letztlichen Sieg des RN begünstigen, weil damit wohl die bisherige Verteilung des Kuchens auf mehr oder weniger drei Blöcke (rechts, links, Macronie) erhalten bliebe. Allerdings können Kandidaten auch auf ihre Kandidatur im zweiten Wahlgang verzichten, und dieses Prinzip will die Linke laut verschiedenen Stimmen praktizieren.

So sprach etwa der ultralinke Jean-Luc Mélenchon von einer „breiten und unbestreitbaren Niederlage des Präsidentenlagers, kündigte aber zugleich an, dass die Linksfront ihre Kandidaten zurückziehen will, wo es sonst zu Dreieckswahlen käme – man würde als dem macronistischen Lager Stimmen schenken, obwohl man nun mehr Stimmen gewann als dasselbe. Für den zweiten Wahlgang hat sich etwa der Ex-Präsident François Hollande (PS) qualifiziert.

Umgehend, nachdem die ersten Ergebnisse bekannt geworden waren, riefen Emmanuel Macron – wie andere Politiker seines Wahlbündnisses – zu einem „breiten, eindeutig demokratischen und republikanischen Zusammenschluss“ gegen dem RN auf. Die gestiegene Wahlbeteiligung führte er auf „den Willen zur Klärung der politischen Lage“ zurück, zudem auf die Bedeutung, die diese Wahl „für alle unsere Landsleute“ gehabt habe, um dann die Worte anzuhängen: „Ihre demokratische Wahl verpflichtet uns.“

Unruhen in Paris und Lyon befürchtet

Um 22 Uhr ist eine Versammlung der Anhänger der linken „Neuen Volksfront“ auf der Place de la République geplant. Ob sich hier direkt Demonstrationen und Protest anschließen werden oder gar vorausgehen werden? Jedenfalls haben die Pariser Behörden für alle Eventualitäten vorgesorgt: Am Rande von Demonstrationen wurde der Einsatz von Drohnen genehmigt. Grund: mögliche „Störungen der öffentlichen Ordnung (…) im Zusammenhang mit den Wahlergebnissen“. Zudem sei das nationale Territorium zweifellos von „terroristischen Bedrohungen auf erhöhtem Niveau“ betroffen. Auch in Lyon hat der grün-ökologistische Bürgermeister um Verstärkungen der städtischen Polizei gebeten.

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27 Kommentare

  1. Und was ziehen bei uns die Grünen und die Linken daraus als Lehre?
    Dass Neuwahlen um jeden Preis zu verhindern sind. Denn dann sind sie wohl draußen.

  2. Sieht aus wie das deutsche Strickmuster, Veränderungen im Parteien- und Machtgefüge werden mit allen möglichen Mitteln bekämpft. Da sind sich CDU und Grüne einig, ebenso SPD, FDP und Linke (dazu BSW). Wählerwille und Wahlsieger haben dabei keine wirkliche Bedeutung, wenn sich alle Verlierer verbünden. Doch leider addieren sich dabei nicht nur die Wählerstimmen sondern auch die Unfähigkeit vernünftig zu regieren.

  3. Macron agierte mit seinen vorgezogenen Wahlen am cleversten!

    Jetzt „muss“ er rein formal mit den Linken kooperieren. Ohne diese Neuwahlen, wäre es ihm als Charakterfehler, bzw. als ein „von der Fahne gehen“ verübelt worden!

  4. > Demokratie vs. Sharia

    Demokratie hätte sich vermutlich schnell durchgesetzt, doch tatsächlich lautet die Alternative eher Woke Scharia gegen islamische Scharia. Die Woke ist weitgehend härter – zum Beispiel jede Fleischsorte verboten statt nur Schweinefleisch. In den islamischen Ländern, in den es mehrere Parteien gibt – ob man dort Zustände wie kürzlich in Essen dulden würde? Das war doch wie Revolutionsgarden einer (von Oben angeordneten) Wokistischen Revolution. Zumindest aus der Türkei werden ähnliche Vorfälle nicht berichtet – wo es nicht nur die Partei Erdogans gibt.

  5. Also, was halten wir fest?
    Bis jetzt ist noch gar nichts geschehen!
    RN hat bis jetzt 39 Sitze… die linken haben 32…
    Man wird sich nach dem 2. Wahlgang verdutzt die Augen reiben…
    Jetzt wird also die einfache Mehrheit ausreichen und wenn die Linken und Macron sich einigen, dann wird der/die/das RN nicht viel hinzugewinnen.
    Irgendwie kommt mir diese Berichterstattung vor wie und täglich grüsst das Murmeltier…
    Beim letzten mal war es ähnlich … RN.. der RN kommt … nein der RN muss sich wie auch in Deutschland die AfD, einem Einheitsparteienbündnis stellen und wenn man dann die Linken und die Marcons zusammenzählt haben sie oftmals locker die Mehrheit …
    Also immer schön geschmeidig durch die Hose atmen und die Ball flach halten. Ich sehen den RN noch lange lange nicht am regieren!

  6. Ich vermute Macron wird im zweiten Wahlgang mit der Linken paktieren….dann bleibt nur zu hoffen, dass sich die Wähler gegen dieses „Bündnis“ entscheiden werden….aber hoffen kann man viel. Wenn Frankreich „links“ wird….wird es richtig übel in der EU.

    • Ja, sehr übel! Aber ob nicht doch einmal gilt, ganz real: Beuteland ist abgebrannt (frei nach Bruno Bandulets Werken)? Dann würde es noch übler werden, in ´Schland.

  7. Das „antifaschistische“ Parteienkartell steht auch in Frankreich. Schon jetzt ziehen je nach lokaler Situation die jeweiligen Parteien ihre Kandidaten zurück und fordern zur Unterstützung der „Nichtrechten“ auf. So kann man auch einen Bürgerkrieg provozieren.
    Womöglich war genau das das Ziel Macrons gewesen, seine eigene „Partei“ war eh nur ein Kunstprodukt und Vehikel zur Vermarktung seiner selbst.

  8. Ein Schauspiel ohne Wirkung. Nichts wird sich ändern.
    Die Ankündigung das Macron mit den Linken zusammenarbeitet leitet eine weitere Niederlage Le Pens ein. Damit bleibt alles wie gehabt. Und wenn es Ausrutscher gibt, na dann löst El Presidente einfach alles wieder auf.
    Eine Farce.
    Die Krise hat einen Namen, sie nennt sich Demokratie, mit diesem aus der Zeit gefallenen Mehrheitswahlrecht.

    • „Demoratie“ oder doch besser Neofeudalistische Mehrparteien-Demokratur?

  9. „Frankreich steht vor einer Katastrophe“ schreibt gerade ZDF online. Die Angst geht um, die linke Vorherrschaft ist in Gefahr, das ist für Linke das Schlimmste!

  10. Bedenklich sind die 29 % für das Linksbündnis. Nach deutschem Wahlsystem könnte jetzt Macron mit den Linken koalieren. Aber in Frankreich entscheidet der Präsident(in). Und das ist, genau wie in den USA oder in Russland ein anderes System, nämlich eine Präsidialdemokratie.

    • Der Unterschied zwischen Russland und den USA – Putin hat eines Tages die Oligarchen versammelt und verkündet, dass diese sich schön aus der Politik rauszuhalten haben, wenn sie nicht wie Chodorkowski im Knast landen wollen. Man mag es für autoritär halten, doch ich wäre froh, jemand hätte im Westen Ähnliches Gates, Soros & Co verkündet – doch das kann ich mir weder von Biden noch von Trump vorstellen. Dann haben wir WEF und unzählige linksgrüne NGOs am Hals.

  11. > riefen Emmanuel Macron – wie andere Politiker seines Wahlbündnisses – zu einem „breiten, eindeutig demokratischen und republikanischen Zusammenschluss“ gegen dem RN auf

    Er meint ähnliche Art der „Demokratie“, wie gegen die AfD in Essen? Macrons exzessive Hetze gegen Ungeimpfte müsste noch im Gedächtnis bleiben.

  12. Wer naiv genug ist um die Franzosen nicht zu verstehen, der wird sich noch wundern, wenn die erst mal anfangen ihre eigenen Gedanken Richtung Brüssel zu übertragen.

    Einen bescheidenen und unauffälligen Auschluß rechter deutscher Mitwerber im konservativen Sinne haben sie doch schon gemacht und das ist erst der Anfang, wo man wieder alten Franzosenherrlichkeiten fröhnt, denn das ist nach außen das erklärte Ziel, wobei die inneren Zerwürfnisse auch nicht gelöst werden, denn der Zug ist wie bei uns schon abgefahren und somit wird man sich wieder an Deutschland abarbeiten und das wird dann nicht leichter, wenn der alte Siegerstolz wieder eine Renaissance erfährt und niemand weiß, wie sich alte Animositäten dabei entwickeln können, was auf die alte Selbstzerfleischung hinaus laufen kann und das war es dann und den Russen wird es freuen.

    Das ganze wird für Europa nicht leichter und am Empire sieht man ja wo die mittlerweile gelandet sind und das wird auch in Frankreich, Deutschland und Italien folgen und damit ist der zentrale Gedanke erledigt, was manchem recht sein könnte, wären da nicht die Einflüsse von außen, die alles daran setzen um ja nicht einsetiig Partei zu ergreifen und das wird sozusagen des europäischen Hasen Tod, denn wer sich in falsche Bündnisse verstrickt, aus der Angst heraus, die eigene Stellung nicht verteidigen zu können, wird zwangsläufig verlieren, ein altes Naturgesetz, von Diletanten verstärkt und unabwendbar.

    Wer die Geschichte nicht kennt und die zum Teil fatalen Folgen, die daraus entstanden sind, wird bis heute nicht die Zusammenhänge erkennen, die in scheinbar harmlosen Abmachungen gipfelten und die bewegen uns schon seit über 250 Jahren, wo in einem kleinen Kloster Norddeutschlands der Friede über eine Konvention zwischen den Franzosen und Briten geschlossen wurde und das Ergebnis war die Ausweitung der Streitereien in die Kolonien Nordamerkas, was dann wieder zurück kam und uns seither beherrscht, wenn auch unter anderer Flagge, aber immer noch vorhanden ist, mit dem Ergebnis, daß das Empire nun am Ende ist und der neue Hegemon nun auch ums Überleben kämpft, weil andere im Osten nun die Herrschaft übernehmen wollen und das alte Europa im Morast versinkt.

    Das alles ist vergleichbar mit den seismischen Wellen, unsichtbar unter der Erde oder sichtbar über den berühmten Steinwurf ins Wasser, der ebenfalls Wellen schlägt und nachhaltig ist und wenn der Begriff zutrifft, dann für menschliches falsches Verhalten, mit allen Auswirkungen, die lange nachhallen und kein Mensch weiß mehr warum, während die Grünen neue Nachhaltigkeiten präsentieren und das ganze bagatellisieren um das es in Wirklichkeit nicht geht, sondern völlig andere Gründe der Vorherrschaft hat.

  13. Deutschland ist schuld am Wahlergebnis
    Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth sieht eine Mitverantwortung der Bundesregierung für das starke Abschneiden des RN. „Wir haben uns zu wenig gefragt, wie wir den proeuropäischen, liberalen Präsidenten Macron besser unterstützen können“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Politico. „Wir nehmen zu wenig Rücksicht auf politische Debatten und Probleme in anderen Ländern.
    die Kurzform der SPD heißt : ganz viel Steuergelder nach Frankreich verschenken.
    https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-06/ricarda-lang-parlamentswahl-frankreich-fehler-verrechnet

    • Was sagt man dazu? Theodor Körner: „Noch sitzt ihr hier oben, ihr feigen Gestalten…“?

      Ach, bitte nicht!

  14. War klar. Die Tür war offen und Le Pen ist durchgegangen. Damit verschiebt sich die Balance in der EU weiter in die andere Richtung.
    Wenn wir das in Deutschland auch schaffen, können wir mit den nötigen Korrekturen in der EU politisch endlich durchkommen.

  15. Das ist doch alles nur Geplänkel!
    Wenn Macron die Sache mit dem RN zu bunt wird, löst er das Parlament einfach auf und lässt neu wählen.
    Was vielen hier offenbar nicht bekannt zu sein scheint: Der französiche Präsident ist ein Sonnenkönig auf Zeit, ausgestattet mit quasidiktatorischen Vollmachten.

  16. 34 Prozent sind gerade mal grob ein Drittel der Stimmen. Wenn sich die andern für den zweiten Wahlgang zusammentun, wird das nichts mit dem Durchmarsch von Frau Le Pen. Das kann noch ganz schön spannend werden.

  17. Haben die wenigen verbliebenen Franzosen doch mal ueber den Rand ihres Weinglases geblickt. Mal sehen, ob noch was zu retten ist …

  18. Soviel Kreide kann Madame Le Pen nicht essen, um eine Verbindung, wie wir sie auch in Sch’land kennen, zu verhindern. Wobei sie mit dieser „Kreide“, und noch ein paar anderen Versprechungen an die zugleich staatskritischen wie staatsaffinen Franzosen durchaus erfolgreich ist. Vermutlich aber an eine “ rechte“ Grenze anlangte, die in Frankreich natuerlich deutlich hoeher als im “ gestörten“ Sch’land liegt. Entscheidend ist und bleibt die Kollusion der ( zunaechst) Gleichgesinnten, sogen Linken mit einer WEF – Gruppe, vergleichbar der Blackrock – CDU, das ( Internationale) Grosskapital und damit die sogen. Elite vertretend. Offenbar kann diese vordergründig erstaunliche Koalition im Wertewesten zusammen auf hinreichend viele Waehler setzen und sei es nur, um die „Rechte “ fernzuhalten. Darauf duerfte nicht nur Macron gesetzt haben. Es sieht nicht so aus, dass die internationale, totalitaere Clique auf ihrem Weg in die „neue Welt“ politisch zu stoppen ist, wobei nicht zufaellig nur in Sch’land auch die Abschaffung der Nation und der Austausch, die Transformation, derart offenkundig und offensiv, mit nur geringem Widerstand, betrieben wird. Der Vasall, repräsentiert durch das Kartell, folgt eben der Elite des Hegemon. Es koennte fuer die Völker Europas noch sehr „spannend“ werden.

  19. Ich finde die Wahlen in Frankreich (und ähnlich auch in GB) mit ihren zwei Wahlgängen inkl. Stichwahl sind ein sehr gutes Argument gegen eine immer wieder angeführte reine Direktwahl der Abgeordneten. Dass wegen Absprachen und „Brandmauerbûndnissen“ eine Partei mit landesweit 34% der Stimmen am Ende vlt nur 10-15% der Abgeordneten stellt, ist eine Verhöhnung der Demokratie. Gleiches kennt man aus GB mit Ukip & Co.

  20. Das erfolgreichste (wahrscheinlich: das einzige erfolgreiche) „Projekt“ der DE Polit-„Elite“, die undemokratische Brandmauer, wird also schon in FR kopiert. Die Spaltung Europas, bzw., wenn man den Brexit dazunimmt, die Dreiteilung Europas (UK zum einen, FR, DE etc. zum anderen, und zum dritten die MOE-Staaten) wird damit weiter befördert. Nicht zu vergessen der ohnehin schon vorhandene nennen wir ihn San-Andreas-Graben zwischen häushälterisch seriösen Geber- und schlecht aufgestellten Nehmerländern. Würde mich wundern, wenn das Immer-mehr an „Integration“ (wobei hauptsächlich Scheinprobleme gelöst, ebenso reale wie gewaltige Probleme hingegen überwiegend links liegen gelassen werden) vermeintlicher Vorzeigeeuropäer nicht mittelfristig einen weiteren Knall vom Brexitkaliber zur Folge hätte. Die Frage ist für mich eigentlich nur, welche Ländergruppe weshalb ausscheren wird. Eines ist hingegen schon jetzt klar: DE macht jeden Stuss bis zum Ende mit – und zahlt alles.

  21. Dann wollen wir mal gespannt sein, was die moralisch überlegene deutsche Regierung und EU-Führung anstellen, um LePen zu verhindern bzw. abzusägen. Merkel hatte seinerzeit mit Milliarden Salvini in Italien abgesägt, damit der Migrationsfluss nach Deutschland nicht behindert wurde; heute würde man sagen, die Fachkräftezuwanderung.

    • Anders als damals ist der gesamte Westen am Fallen – das merkt nur noch nicht jeder. Auf Buntschland gerade hört eh niemand mehr.

    • Entsprechende „Argumente“ sind sicher schon beim Spiegel, der Süddeutschen oder Correctiv bestellt.

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