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Macrons Internet-Zensur

Welches Signal geht von Frankreich aus?

04.07.2023

| Lesedauer: < 1 Minuten
Zur französischen Tradition gehört die Bereitschaft der Bürger, schnell in großen Zahlen der Regierung ihre Meinung auf der Straße kundzutun. Aber zu den Errungenschaften der französischen Revolution gehören eben nicht nur die Menschen- und Bürgerrechte, sondern auch die Diktatur Napoleons.

Ob und was Emmanuel Macron schon zur Zensur des Internets in Frankreich unternommen hat, ist unklar. Dass er das Internet als Kommunikations- und Organisationsort der gewalttätigen Ausschreitungen in Frankreich im Visier hat, ist bekannt. Sollte es Macron gelingen, die bewaffneten Auseinandersetzungen in Frankreich hinter einem Internet-Vorhang verschwinden zu lassen, steht die Herrschaft des Rechts im Land des Code civil auf dem Spiel.

Das dürfte nicht nur mich an die Tage des Militärputsches im Algerienkrieg unter General Massu 1958 erinnern. Zu den Errungenschaften der französischen Revolution gehören eben nicht nur die Menschen- und Bürgerrechte, sondern auch die Diktatur Napoleons. Zur französischen Tradition gehört die Bereitschaft der Bürger, schnell in großen Zahlen der Regierung ihre Meinung auf der Straße kundzutun. Wie die Nachfahren der aus Frankreichs Kolonien wie Algerien nach Europa Gekommenen und inzwischen Hinzugekommenen aus dem Maghreb und anderen Teilen Afrikas wie von anderswo diese französische Tradition übernommen haben, erlebt Frankreich in diesen Tagen so heftig wie noch nie. Kenner der Szene sagen aber, wer meint, das sei der Höhepunkt, irrt. David Boos beschreibt in seinem heutigen Beitrag den Rückzug des Rechts, die sukzessive Aufgabe des Gewaltmonopols des französischen Staates und weist auf die strukturell parallele Entwicklung in Deutschland hin – ja, in ganz Westeuropa.

Hinter einem Zensurvorhang im französischen Internet könnte Macron zur Rettung seiner Präsidentschaft Polizei, Gendarmerie und Armee tun lassen, was er ihnen vor dem Vorhang untersagt. In Frankreich könnte der Verlust der Herrschaft des Rechts (und damit von Demokratie) durch die Addition der Gewalt aus den Banlieues und der aus dem werdenden Polizeistaat das tragische Ergebnis sein.

Um die Idee von Freiheit durch Recht als Demokratie steht es schlecht, während in Brüssel und Straßburg EU-Funktionäre Mitgliedsstaaten und Länder in aller Welt in Sachen Recht und Demokratie belehren wollen.

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33 Kommentare

  1. Ich denke, die Destabilisierung gehört zum Programm des WEF.

    Es ist seit langem bekannt (man lese Peter Scholl-Latour), daß die Geheimdienste Algeriens und Marokkos eng verbandelt sind mit der organisierten Kriminalität in Frankreich. Über interstaatliche Kuhhändel lassen sich solche Unruhen organisieren. Man wartet auf irgendeinen Anlass und nutzt die bereitliegenden Werkzeuge, um diese Aufstände zu inszenieren.

    Die Zerschlagung der Nationalstaaten mittels Migrationswaffe und Wirtschaftszerstörung schreitet voran.

    Dazu werden Probleme erschaffen, als deren Lösung dann die gewünschte Diktatur verkauft wird:
    Diese Aufstände sind m.E. so künstlich wie das Laborvirus Corona oder das Märchen vom bösen CO2.

    Bald wird man uns als Erlösungsmythologie den globalen digitalen Überwachungsstaat präsentieren, der ALLES kontrolliert und unter Kontrolle bringt – von der Pandemie über das Klima bis hin zur inneren Sicherheit.

    Von Bargeldabschaffung bis Insektenfressen, die schöne, neue Welt des „Own nothing, be happy“ ist nah.

    • Vielleicht ist es wirklich ein Plan und nicht nur Inkompetenz und Ideologie-getriebene Politik. Ein Plan zur Abschaffung der Demokratie, über den Umweg eine De-Stabilisierung, die man vorher selbst durch eine unkontrollierte Masseneinwanderung befeuert hat.

      Um so wichtiger ist es, dass der Widerstand sich nicht spalten läßt. Herr Kleine-Hartlage sagte im Auf1-Interview völlig zurecht, dass die einzige Chance der Demokraten momentan noch in der Bildung einer Querfront über rechts und links hinweg bestehen dürfte.

      Übertragen auf Frankreich bedeutet dies: Hoffnung bestünde vielleicht bei einer Allianz der Gelbwesten und migrantischen Normalos. Denn vielleicht will die Mehrheit der Migranten und ihrer Nachkommen gar keine „große Transformation“ in eine woke Diktatur?

  2. Was Sie schreiben, lieber Herr Goergen, werden viele nicht verstehen. Denn: Wird Demokratie noch wirklich gewürdigt? Oder genügt heute nicht Haltung?

  3. Glaube nicht, daß Macron derzeit die Wahl gewinnen könnte und Le Pen muß nur warten, bis er sich selbst zerlegt, denn die letzte Wahl war knapp und die Franzosen sehen doch, was sie für einen Helden gewählt haben, wo Napoleon im haushoch überlegen war, denn der hatte noch nationale und für damalige Verhältnisse internationale Vorstellungen und hat sich zum Herrn von Europa gemacht, was allerdings auch schief ging, weil er sich am Ende mit seinen Möglichkeiten falsch eingeschätzt hat und ihm dann zum Verhängnis wurde.

    Macron ist vergleichsweise Verschnitt im weltpolitischen Geschehen und wer im Gedanken der Grande Nation schwebt, ohne es auch umsetzen zu können ist doch im Prinzip auf der Verliererstraße, denn da gehört mehr dazu um die anderen von den eigenen Vorzügen zu überzeugen und so wird er schrumpfen, mehr und mehr und Le Pen wird ihn ersetzen, die sicherlich ein anderes Kaliber darstellt, wo sich dann ganz besonders die Deutschen fürchten müssen.

    Wenn die Franzosen ihre internen Probleme nicht in den Griff bekommen, werden sie in naher Zukunft daran scheitern, denn die EU wird von Deutschland dominiert und das schafft für die weitere Zukunft alte Animositäten, die sich irgendwann mal entladen und dann sind wir wieder da, wo wir einstmals aufgehört haben und das Experiment der grenzenlosen Freundschaft ist dahin, denn die war ehedem nur eine Formalie und wird uns über alle kommenden Wirren erneut entzweien, was auch anders gehen könnte, wenn man die richtigen Politiker hätte, die noch normal denken können und frei wären von fremden Einflüssen, die äußerst schwer auf uns lasten und damit zum Zerfall der ganzen europäischen Union führen.

  4. Die einzige Lehre aus dem anarchischen Chaos kann nur lauten: Wehret den Anfängen! Ansonsten seid ihr die Nächsten!

    • Die Anfänge des „Elends“ liegen für mich mindestens ca. 37 Jahre zurück.
      Bei JFS Rede 1986.
      Als er „Grün“ so passend wie deutlich charakterisierte.
      In den Jahren danach sind „so ganz Viele“ n i c h t aufgewacht, haben sich n i c h t gegen die Anfänge gewehrt. Sonndern Toleranz bis zur Selbstaufgabe geübt. Und jetzt steckt der Karren sowas von im Dreck, dass … fast „Mathäus am Letzten“ ist. Langsam die Ersten beginnen auf zu wachen.
      Zwar nicht in der CDU, aber wenigstens …

  5. Frieden ist die fragile Phase zwischen zwei Kriegen.
    Die Franzosen haben Napoleon auch nach Elba verbannt, als er seinen Job erfüllt hatte. Was hier gerade passiert, ist kein Dauerzustand, indem sich die Gesellschaft langfristig einrichten wird. Was hier passiert, ist eine temporäre Ausnahmesituation. Eine Immunreaktion auf ein Problem, was es zu lösen gilt.
    Im Krieg gelten andere Regeln, als im Frieden. Genau wie bei einer temporären Grippe, die auch dann erst vorbei ist, wenn der Körper den Erreger wieder losgeworden ist. Zwischenzeitlich wird es dann eben etwas unangenehm.
    Damit muss man sich arrangieren. Es führt kein Weg dran vorbei.
    Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.

  6. Das Signal ist klar. Macron und die Elite bekommt die Quittung für die Vernachlässigung der Banlieus. Dabei gab es Pläne – Verbesserung der Schulen, Verkleinerung der Klassen, Infrastruktur usw. -, aber es war der Elite zu teuer.
    Jetzt knallt es in den Vorstädten und man veranstaltet wieder Marketingsitzungen mit den Bürgermeistern, um Aktivität zu heucheln, belässt aber danach wieder alles beim Alten. Ich sage nur Gelbwesten…
    Dabei wäre es, wie in Deutschland einfach, die Probleme zu lösen: Bringt die Leute in Arbeit und Brot, bietet Perspektiven, sorgt für Bildung, dann lösen sich die Probleme auf. Das kostet selbstverständlich Geld. Aber es ist wie jede Investition in Humankapital, sie zahlt sich am Ende – nach mehreren Jahren aus.
    Es ist nämlich nicht so, dass Muslime, Afrikaner etc. nicht integrierbar sind. Es ist nur so, dass wenn man nichts dafür tut, diese natürlich zu gesellschaftlichen Außenseitern mit den entsprechenden Problemen werden und dann steigen die Kosten.

    • Richten Sie einfach Ihren Blick auf die Herkunftsländer der Afrikaner und Muslime, in denen diese naturgemäß voll integriert sind. Dann begreifen vielleicht auch Sie, wen Sie da vor sich haben, und dass wir hier nicht von Humankapital sondern eher von einer Hypothek sprechen müssen.

    • „Es ist … nicht so, dass Muslime, Afrikaner etc. nicht integrierbar sind.“
      Gut gebrüllt, aber wer diese mit Sozialleistungen verhätschelt und deren Parallelgesellschaften duldet wird selbige (von Ausnahmen abgesehen) kaum dazu bringen Bildung zu erwerben und eine seriöse Ausbildung zu absolvieren. Das auskömmliche Leben ohne Bildung und Arbeit ist doch viel bequemer so lange die dummen Weißbrote zahlen. Wer kriminell wird ist eben nur ein Opfer einer angeblich rassistischen Justiz und Gesellschaft. Eine Integration dieser Klientel geht nur mit deren individueller Bereitschaft einerseits und zugleich konsequentem und ständigem Assimilierungsdruck durch die Gesellschaft (Staat) andererseits.

  7. „Um die Idee von Freiheit durch Recht als Demokratie steht es schlecht,…“ Ja.

    Es gibt Kulturen, die sind für Demokratie und einen freiheitlichen Rechtsstaat nicht geeignet. Praktisch alle muslimischen Länder sind Diktaturen; das hat einen Grund. Und Huntington wies in seinem Clash of Civilisations darauf hin, dass der westliche Typ von Demokratie sich besonders in Ländern des westlichen (römischen) Christentums durchgesetzt habe, nicht aber so sehr in Ländern des orthodoxen Christentums. Auch hier vermute ich eine tiefe kulturelle Prägung.

    Ich habe Zweifel daran, dass die jetzige Einwanderungspolitik mit dem Erhalt von Demokratie und Rechtsstaat vereinbar ist.

  8. „Welches Signal geht von Frankreich aus?“

    Moslems sind nicht integrationsfähig.

    • In ihren eigenen Staaten bringen sie meist nichts vernünftiges zustande, sind sie woanders, stören sie die bestehende Ordnung.

  9. Es tritt nunmehr die nächste Stufe der großen Transformation ein. Der Zusammenbruch des politischen Europas ist zu erwarten. Der Nutznießer sitzt nicht in Moskau. Ein Krieg gegen Russland erscheint zunehmend wahrscheinlicher. Für diesen gibt es nur ein Ziel, selbst wenn er nuklear geführt wird, er muss auf Europa begrenzt werden.

  10. Eins ist doch klar wie Kloßbrühe :
    Wer halb “ Kalkutta “ zu sich holt bzw. kommen lässt ,
    wird halt irgendwann selbst zu “ Kalkutta “ !
    Aber die noch herrschenden Klassen schwafeln weiter
    statt zu handeln .
    Aber anscheinend sind die Leute damals vor “ Wien “ umsonst verreckt !
    Es wird nicht mehr lange dauern , dann wird der Spruch :
    “ Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht “ Realität
    werden ….. , und die selbsternannten Eliten werden hinweggefegt
    sein ……

  11. Die Uneinigkeit, wie man dem offensichtlichen Unrecht begegnen soll, erleben wie derzeit in größerem Rahmen auch in Osteuropa, beim russisch-ukrainischen Krieg, oder vielmehr darin, wie die westlichen Völker damit umgehen.
    Hier erleben wir praktisch vertauschte Rollen. Beim internen Krieg, dem Bürgerkrieg daheim, sind die Linken die Appeaser, oder die, die offensichtlich die Seite gewechselt haben, ins Lager der Invasoren. Sie wollen immer mehr Armutseinwanderung, sie quasi schon bei der Einreise einbürgern, im schon kaum noch verhüllten Ansinnen, die geburtenschwache autochthone Bevölkerung zu marginalisieren und endlich zu ersetzen. Hier ist es die Rechte, die als Verteidiger der Freiheit und Unabhängigkeit auftritt. Sie kommt aber unverändert nicht gegen das eher unbeabsichtigte und daher informelle Bündnis zwischen agilen Linken, Einwanderern und opportunistisch bis feige passiv bleibenden Bürgerlichen an, von denen aber auch viele schlicht überfordert sind nach 70 Jahren Ruhe im Wohlstand, oder einfach zu alt.
     
    Im Osten ist es umgekehrt. Hier will die Rechte die Unterwerfung unter den Aggressor, in der Hoffnung auf Fortdauer des langen Nicht-Krieges und Rendite aus seinem Sieg. So wie die Linke intern hat sie stille bis offene Sympathien mit dem Aggressor, hält ihn für die Lösung der aus Dekadenz und Linksliberalismus überhandnehmenden Probleme. Dass er alles andere als demokratisch und freiheitlich ist und den Westen gar nicht retten will, verdrängen sie so wie die Linke intern, die die Armutszuwanderer als edle Wilde oder Reinstitution von Reinheit und Glaubensstärke deutet.
    Die Linke stellt sich dafür im Osten dem Aggressor entgegen und unterstützt die Ukrainer.
    Auch das ist voller Widersprüche. Die Ukrainer sind Osteuropäer. Mental und sozial gehören sie in ein Lager, das derzeit von Polen und Ungarn dominiert wird – also weder in die EU noch „den Westen“ passt, zumindest aber radikal andere Konzepte verfolgt. Ihre Zuwendung zum Linksliberalismus ist rein opportunistisch, da darauf die Hilfe des Westens aufbaut – so wie Polen und Ungarn finanziell ohne die EU untergehen würden und daher nicht austreten. Die westliche Linke will keine unabhängige Nation Ukraine, sondern die gleiche Herrschaft von Richtern, LTTBQ und BiPoC auch in Kiew wie im Westen. Dafür nimmt sie inkauf, mit der Nationalisierung der Ukraine ein Staatskonzept zu unterstützen, dass sie für die eigenen Länder vollkommen ablehnt.
     
    So erleben wir den Versuch einer Externalisierung der immer unerträglicher werdenden inneren Probleme der westlichen Zivilisation. Ob sie sich innerhalb der im 20. Jahrhundert etablierten Staatsformen lösen lassen, ist zumindest zweifelhaft, denn viele dieser Probleme entstammen dieser Staatsform selbst.

  12. In Frankreich geht es bald um die schiere Existenz des Staates. Wenn Millionen von Bewohnern diesen Staat nicht mehr anerkennen, dann war es das einfach! Dann gibt es halt wieder ein paar weitere Kosovos! Fragen sie doch mal die Serben wie das gelaufen ist da im Süden Serbiens!
    Es muss schnellstmöglich mit aller Gewallt gegen diese Unkultur und diese Parallelgesellschaft vorgegangen werden, sonst ist der Kampf um Frankreich verloren, denn dann gibt es bald keine Franzosen mehr, die Ihre Knochen hinhalten werden.
    Wie bereits richtig bemerkt wurde, ist dies auch erst der Anfang. Es wird sich nun Stück für Stück weiter hochschaukeln! Es wird sich auch wieder beruhigen aber es wird weiter schwelen um beim nächsten kleinen Fauxpas seitens der Autochtonen explodieren. Nur dann wird es schlimmer werden! Also ob irgend ein Internetverbot da irgendetwas richten würde! Einfach nur lächerlich, genau wie sich Verbrecher auch an die Waffengesetze halten…

  13. Ob der französische Präsident Macron eine Internet-Zensur einführen will, weiss ich nicht. Womöglich versucht er lediglich, eine sich gegenseitig in Gewaltphantasien steigernde und aufpeitschende Gruppe von Personen genau von diesen Gewaltphantasien abzuhalten.

    Der in Frankreich lebende Manfred Haferburg beschreibt heute auf achgut eine doch andere Erfahrung von der von verschiedenen Gruppen ausgeübten Gewalt und deren Hintergründen als das viele Medien tun.

  14. Die Idee ist nach wie vor nicht schlecht und nicht einmal völlig unrealistisch. Sie bedarf allerdings gewisser Bedingungen, die (auch) im Wertewesten noch nie so richtig und heute so gut wie gar nicht erfüllt werden. Diese Bedingungen, die zumindest den Kundigen auch sehr gut bekannt sind, sind es allerdings, die einigen ( vielen) Teilen im Wertewesten nicht in den Kram passen. Dass die Demokratie die nahezu ideale Ausgangslage fuer, aus Sicht der Untertanen, weniger erfreuliche Systeme bildet, weiss man eigentlich schon lange. Das sich regelmaessig aus einer Demokratie, erst recht, wenn es sich wie hierzulande, aber auch anderswo um eine Fassaden – oder Pseudodemokratiehandelt, lt Plato entwickelnde System bedarf zur Verhinderung bestimmter Voraussetzungen oder es geht transformatorisch dahin. Eine dieser Voraussetzungen hat mit dem Demos selbst zu tun, weshalb die alten Griechen sich bemühten, die Risiken aus diesem Demos zu verhindern. Demgegenüber sind die Regimes im Westen genau gegenteilig unterwegs, nicht zufaellig oder ungeschickt natuerlich, sondern entsprechend ihrer Ziele. Wer nur genauer zuhoert, weiss das auch. Er sollte halt nicht wie in Teilen des Westens ueblich verdrängen. Ohne Gemeinsames, zumindest in wesentlichen Teilen, geht es nicht und diese „Gemeinsamkeit“, Ausfluss einer gewissen Homogenität, ist bekanntlich anruechig geworden. Der Versucht von frueheren Zivilisationen, Barbaren fuer ihre Kultur zu gewinnen, war schon immer sehr riskant, erst recht bei bestimmten Kulturen und Ethnien, wenn sie auf eine suizidale Gesellschaft trafen. Athen ist weniger an „seinen“ Barbaren gescheitert als am militant maskulinen Sparta. Die ausgeprägte Effeminisierung scheint mir auch kein sehr erfolgreiches Mittel der Selbstbehauptung zu sein, der pathologische Antinationalismus auch nicht. Ein demokratischer Rechtsstaat ohne Nation, hinreichend homogenem Volk mit hinreichend gleichen „Werten“ und einem gesunden Mass an Selbstbewusstsein und Wettbewerbswillen und fähigkeit, nunmehr migrantisch und archaische massiv durchsetzt, duerfte wenig Chancen haben. Zumal hier noch eine dazu passende geopolitische Selbstaufopferung fuer den Hegemon, der seine nationalen, unipolaren Interessen gegen fremde Mächte durchsetzen moechte, koste es, was es wolle, dazukommt. Er selbst zahlt den vergleichsweise geringen Preis, seine“ treuen“ Vasallen verelenden. Die Quintessenz aus dem verheerenden Befund ist ebenso klar wie die foermlich ins Auge springende Loesung, der erste Teil davon. Ob es die westlichen Gesellschaften begreifen und danach handeln wird man sehen. Zweifel sind angebracht, fuer dieses Land sind die Aussichten sehr schlecht, wenn das nationale Revirement mit all seinen Konsequenzen daraus ausbleibt.

    • klares Statement. ….aber „Plato“ wurde doch von den Wokonten gecancelled, obwohl diese nicht einemal einen Buchstaben seiner Werke nur gesehen haben….

  15. Selbst keine Demokraten aber andere belehren wollen wer Demokrat ist und wer nicht. Da brauchen wir nicht nach Frankreich zu schauen, Anschauungsmaterial gibt es dazu in Deutschland genug! Die französischen Verhältnisse haben wir sicher auch bald, deshalb ist man ja so inbrünstig dabei diese herunterzuspielen und den gemeinen Deutschen durch die Hintertür zu belehren, das er sich gefälligst zu unterwerfen hat. Eine Wirtschaftsweise will noch mehr von Sozialhilfeempfängern hereinholen die noch nicht einmal deutsch sprechen müssen, nein die Beamten müssen gefälligst deren Sprache erlernen, noch Englisch, künftig natürlich arabisch usw….

  16. Man kann in diesem Zusammenhang nur hoffen, dass in der EU schnellstmöglich der völlig schrankenlose Internetzugang für Kinder und Jugendlich mindestens drastisch eingeschränkt oder gar unmöglich gemacht wird!
    Zugang nur für ausgewählte Programm wie Schule, Wissen, Bildung, Kultur, Notruf und Mobilität/ Fahrkarte für den ÖPNV.
    Die Schulen sollen dafür Intranet aufbauen und für Schüler/-innen zugänglich machen!

  17. …“Zu den Errungenschaften der Französischen Revolution gehören eben nicht Menschen- und Bürgerrechte,
    ..die Ergebnisse der sog. Revolution, die sich insbesondere auszeichnete durch idelogische Intolleranz, die sich in -Kopf-ab-Aktionen- der -„Demokratieverteidiger“ eines Robespierre und anderen Konsorten erschoepfte
    …das kann man heute noch, wenn man denn will, in Teilen, aber dennoch eindrucksvoll an den anno dazumal verscharrten Menschenköpfen in Paris besichtigen kann
    …Guter Herr Goergen: Im Vordergrund Ihres Artikels sehe ich das: …“sondern auch die Diktatur Napoleons“
    ….das Ganze, von 1789 bis 1815 war insgesamt eine riesige menschenverachtende Schlaechterei,
    …die sehr viel zu tun hatte mit der französischen Grossmannssucht in Europa
    …und unter der, wie so oft, wir als Deutsche, in der Geschichte z. Beispiel nach dem Desaster des 30-ig jährigen Krieges, ganz besonders zu leiden
    hatten
    ..und haben Sie, oder besser, haben wir alle, aus dieser völlig falsch verstandenen und leider in unseren und auch den heutigen Schulen glorifizierte, aber im Kern an Intoleranz sich überbietende und in die genannte „Schlächterei“ endende Französische Revolution irgendetwas gelernt
    …wenn man sich die Situation in den aktuellen Frankreich ansieht: offensichtlich nicht!
    .

  18. Auch bei der demokratie geht es macht! Wer hat denn in einer gesellschaft DIE macht? Es sind immer die oberen 10% egal welche art der regierungsform. Ausgehend davon frage ich mich WARUM hat die macht (die oberen 10%) in einer demokratie ein interesse an der zuwanderung oder dem „vermischen“ einer gesellschaft?

  19. Die Chance für ein wirksame Strategie ist schon seit Jahren vorbei.
    Nämlich seit die EU beschlossen hat, nichts gegen die grenzenlose Zuwanderung in die Sozialsysteme zu unternehmen, und im Gegenteil diesen katastrophalen UN-Pakt unterschrieben hat.
    Ganz vorne dabei natürlich Deutschland und Frankreich. Und die Franzosen sind außerdem noch den inzwischen vernünftigen Italienern bei der Aufnahme von Schleppermigranten in den Rücken gefallen.
    Die kritische Masse ist dann erreicht, wenn Möglichkeiten für eine gelungene Integration durch die pure Masse von Migranten nicht mehr gegeben sind, wenn die menschlichen und technischen Ressourcen für eine Eingliederung am Ende sind.
    Danach landen die Leute unweigerlich in den Parallelgesellschaften der Vorstädte.
    Diejenigen, die noch rechtzeitig die Reißleine ziehen wollten, wurden bekanntermaßen als Rechtspopulisten oder gleich als Nazis verunglimpft.
    Ist ja bei den grünlinken Wendeorgien genauso, wer warnt und Vernunft walten lassen will, ist ein XXX-Leugner oder Verschwörungstheoretiker.
    Und das Schlimme ist, die machen unbeirrt weiter mit der Staatsvernichtung.

  20. Die Herrschaft der Demokratie ist ja seit Corona schon vorbei.

  21. Lieber Goergen,
    das was sie im letzten Absatz – leider – nur zart andeuten sollten sie etwas deutlicher machen. Ich vermute stark, für nicht wenige hiesige Leser sind die Konsequenzen dessen was sie mit „belehren wollen“ andeuten nicht deutlich genug. –

  22. Es gibt nur 2 Möglichkeiten. Entweder diktatur oder Bürgerkrieg bzw. Ähnliche Zustände .
    Friedliches miteinander oder nebeneinander geht offensichtlich nicht.

  23. Bei uns ist es nicht die Polizei, sondern die öffentliche Verwaltung, die den denkenden Bürger „niederprügelt“.

  24. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Böse liegt so nah, verehrter Her Goergen?
    Nach meiner Wahrnehmung (und ich hoffe, dass ich mich fundamental irre) haben wie im besten Deutschland in einigen Rechtsbereichen überspitzt formuliert drei Klassen von Menschen.
    1. Klasse: UnsereFeudalherrscher (Maskendeals),
    2. Klasse: Migranten aus bestimmten Regionen (neudeutsch Westasien), sofern sie sich Clans organisieren oder ihren sehr männlichen Bedürfnissen nachgehen.
    3. Klasse: Deutsche Bürger und andere, gesetzestreue Migranten: Voller Einsatz des Rechtsstaates selbst bei kleineren Delikten (z.B Gefängnis bei Verweigerung der GEZ Gebühr)
    Da geht sicher noch mehr. Notfalls über Bande mit Brüssel, WHO oder anderen supranationalen Einrichtungen, die ohne jede demokratische Kontrolle tätig sind.

  25. Ein innerlich zerrissenes Land kann nur autoritär regiert werden, wenn überhaupt. Aus diesem Grund sind alle Vielvölkerstaaten der Welt derart fragile Gebilde. Jeder der ein wenig in der Schule aufgepasst hat, versteht das und darüber hinaus, dass nur eine komplett bekloppte Gesellschaft wie die deutsche, aus dem eigenen Land einen Vielvölkerstaat macht.

    Insofern kann ich Ihnen Ihre Ängste nehmen, Herr Georgen, es ist sonnenklar, dass am Ende dieser Entwicklung autoritäre Staaten stehen werden. Manche glauben, das wäre überhaupt erst der Grund für das massenhafte Importieren von gesellschaftlich Inkompatiblen, die bestehende Ordnung soll beseitigt werden.

  26. »Sie sägten die Äste ab, auf denen sie saßen // Und schrien sich zu ihre Erfahrungen // Wie man schneller sägen konnte, und fuhren // Mit Krachen in die Tiefe, und die ihnen zusahen // Schüttelten die Köpfe beim Sägen und // Sägten weiter.«

    Berthold Brecht

    Sie zerstören unser Leben unsere Kultur und unsere Gesellschaft. Sie zerstören die Zukunft unserer Kinder.

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