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Geldanlage

Flucht ins Gold mit Hindernissen

15.04.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Edelmetallhändler antworten derzeit gereizt, wenn man sie um einen Kommentar zu ihrem Geschäft in diesen unruhigen Tagen bittet. Die riesige Nachfrage hat erstmals Lieferschwierigkeiten bei Barren und Münzen ausgelöst. Trotzdem zeigt der Goldpreis keine klare Tendenz

Ausverkauft. Edelmetallhändler mit jahrzehntelanger Erfahrung sind ratlos. Mit den Ausgangsbeschränkungen kam auch die Angst vor der ganz großen Krise. Und in der sollte man, das haben die Leute gelernt, Gold besitzen. So kam es nicht nur zu langen Schlangen vor den Supermarktkassen, sondern auch vor den Türen der Goldhandelsgeschäfte. Viele Anleger wollten sich schnell mit Barren oder Münzen eindecken.

Mittlerweile haben viele Händler das Edelmetall nur noch in beschränktem Umfang, manche gar nicht mehr zur Verfügung. Auch Silber ist nicht genug vorhanden. „So etwas habe ich noch nie erlebt, nicht mal in den wilden Siebzigerjahren, als der Goldpreis innerhalb nur eines Jahrzehnts auf das 24-Fache durch die Decke schoss“, berichtet ein alter Hase der Branche.

Keine Frage, Covid-19 hinterlässt seine Spuren, bei den Edelmetallpreisen ebenso wie bei den Aktienkursen, nur halt in jeweils anderer Richtung. Analysten sprechen dann von negativer Korrelation, das heißt, Aktienkurse runter, Goldpreis rauf. Mitte März war das zunächst noch anders.

Dieses Szenario hinterließ manchen Kenner der Szene zunächst ratlos– bis der eine oder andere alte Goldhase die naheliegende Idee hatte, auf die Preisentwicklung während der Finanzkrise von 2008 zurückzublicken. Und siehe da, damals ging es mit Aktien und Gold monatelang einträchtig abwärts, bevor beide sich vom Sturz erholten. Verfolgt man die Entwicklung bis zu Beginn der 1990er zurück, kam es immer wieder mal zu positiven, mal zu negativen Korrelationen.

HANDLUNGSUNFäHIGER STAAT
Markus Krall und Max Otte im Gespräch: Was passiert mit unserem Geld?
Von 2012 bis zum Februar dieses Jahres dominierte der negative Zusammenhang. Das heißt, mit den Aktienkursen ging es immer weiter aufwärts, während der Goldpreis schon 2011 ein Zwischenhoch erreicht hatte, von dem aus er trotz so mancher kurzfristigen Erholung bis 2019 im Trend fiel. Das hatte seinen Grund in erster Linie in der expansiven Geldpolitik insbesondere der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Aufblähung der Geldbasis führte unmittelbar zu einer Inflationierung der Vermögenswerte: Aktien und Immobilien, aber auch Anleihen.

Aber warum profitierte Gold, schließlich auch ein Vermögenswert, nicht von der EZB-Politik? Der Versuch einer Erklärung geht so: Weil Aktien neben Anleihen im Zuge tendenziell sinkender Zinsen hohe laufende Renditen versprachen, beide Anlageklassen darüber hinaus auch Kursgewinne. Wahrscheinlich auch, weil Banker und Börsianer ständig in die Welt hinausposaunten, Aktien seien alternativlos, wohingegen Gold als zinslose Anlageklasse es schwer habe, und – so viel sei spekulativ hinzugefügt – weil so manche Bank sich wegen „political correctness“ nur auf ein Minimum an Goldgeschäften einließ.

Das heißt zum Beispiel, dass eine Schweizer Bank mit viel US-Umsatz im Zweifel lieber auf Geschäfte mit dem Edelmetall verzichtete, als sich Ärger vonseiten der Schweizer Finanzmarktaufsicht einzuhandeln, die keinen Streit mit US-Behörden riskieren wollte. Man denke nur ein paar Jahre zurück, als es den USA gelang, das Schweizer Bankgeheimnis auszuhebeln.

Angebot sinkt, Nachfrage steigt

Für das derzeit zu beobachtende riesige Auseinanderklaffen der Preise am Kassa- und am Terminmarkt gibt es dagegen einfache Erklärungen. Einerseits besteht ein Run auf das gelbe Metall. Anderseits haben die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus, wie in anderen Branchen, die Lieferketten der Verarbeiter unterbrochen.

So teilte die Royal Canadian Mint, bekannt durch ihre Münzenserie Maple Leaf, mit, die Produktion werde fürs Erste heruntergefahren. Und Goldraffinerien wie Argor-Heraeus, Pamp und Valcambi haben einfach dichtgemacht. Wo die Nachfrage wächst und das Angebot schrumpft, steigen die Preise.

Die Edelmetallhändler könnten also eigentlich ein gutes Geschäft machen, müssten sie ihre Angebote an Münzen und Barren aus Gold nicht zunehmend rationieren. Wer jetzt noch schnell das eine oder andere Stück erheischen will, muss mit Preisaufschlägen rechnen, zum Teil über den veröffentlichten Preis hinaus. Auf www.goldseiten.de kann man sich erkundigen, welche Goldhändler noch Ware haben.

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31 Kommentare

  1. Ich finde es erstmal sehr beachtlich, dass sich Gold scheinbar doch teilweise parallel zu anderen Investments entwickle. Kurs nach dem Corona-Crash in der Wirtschaft, sackte auch Gold kurz ab, und seit die Kurse seit ein paar Wochen auf dem Aktienmarkt wieder steigen, steigt auch Gold wieder und erreicht seinen Höhepunkt. Beim offiziellen Goldkurs (https://www.gold-preisvergleich.de/goldpreis/) sieht man einen Spike so groß wie noch nie zuvor. Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich Gold in Relation zu anderen Kursen entwickelt, wenn es im Sommer voraussichtlich in den USA nochmal richtig schön kracht. Denn auch dort verbreiten sich die Infektionen exponentiell und im Gegensatz zu Europa haben die es am Anfang dort nicht so ernst genommen. Naja, da wird man dann man sehen, ob sich das jahrelange Investieren in Gold und Silber am Ende auszahlt. 😉

  2. Das man kein Gold kaufen kann oder nur mit Hindernissen, halte ich für ausgemachten Unfug.
    Perth Mind Goldbarren aus Australien sind in verschiedensten Grössen verfügbar. Kann man sich binnen 2 Minuten bestellen oder hinfahren und persönlich abholen. Wo soll das Problem oder Hindernis sein ?

  3. Also, Herr Gburek,

    bei ihrem immer wieder veröffentlichten Geldgeklimper auf Goldseiten u.ä.habe ich schon vor Jahren feststellen müssen, dass sie eben auch nichts weiter als Geklimper und Kaffeesatzlesen anzubieten haben.

    Falsche Zahlen, Unrecherchierte Behauptungen, an Haaren herbeigezogene Schlüsse, Allerweltsaussagen, Offensichtlichkeiten, Übersetzen, Kopieren und Einfügen von Beiträgen anderer „Finanzjournalisten“, – alles nicht von Wert und Substanz.

    Ja, ihr obergescheiten „Finanzjournalisten“, man kann euer Geschwafel auch einfach nicht mehr hören und lesen!

    Genauso wenig wie das der Anlageberater, der Bankheinis, der „Analysten“ und der Rummelplatz-Wahrsagerinnen, die von ihrer Zunft zu Recht kritisiert werden.

    Wie sie es mit ihrem bescheidenen Wissen nun auch noch in TE geschafft haben, spricht nicht gerade für TE.

    Schönen Tag noch.

  4. Die Anlageform, die sich nicht enteignen lässt, ist leider noch nicht gefunden. Gold, Aktien, Immobilien, Bargeld unterm Kopfkissen – ein Federstrich, und weg ist die Herrlichkeit. Auch die vermeintlich unangreifbaren Stiftungen für die Bessergestellten existieren nur so lange, wie der Staat nicht auf sie zugreift.
    Steueroasen? Inselchen wie St Kitts and Nevis mögen perfekt sein, um seine Gelder zu verstecken, bis irgendwann einmal die USA genug haben und die Marines als Nachauditoren schicken – und die von dort eingetragenen Vermögen gezahlte Rendite lässt sich ohnehin so gut wie jedes andere Geld einziehen. Und in den Steueroasen selber leben möchten im allgemeinen auch nicht die Leute, die es sich erlauben könnten.
    Man muss schon so viel Geld haben, dass die Politiker einen im Zweifelsfall nicht enteignen WOLLEN, weil sie sich vom status quo mehr Vorteile versprechen… und selbst das kann böse enden: Da gab es mal einen Herrn Graf, der unter der schützenden Hand eines sportbessessenen BaWü-Ministers stand, bis der besagte Minister lieber seine eigene Haut rettete und ihn fallenließ, da hieß es dann „Geh nicht über Los“.

  5. Außer vielleicht international organisiertem Menschen-, Waffen- und Rauschgifthandel sowie Geheimdiensten ist nichts weniger transparent als der internationale Goldhandel, wobei auch daran noch gewisse Zweifel erlaubt sein könnten. Angeblich gibt es zweimal täglich ein Gold-Fixing in London, dann gibt es irgendwelche Indikationen auf Tickern, dann das Short-Long-Verhältnis im Futures-Handel der COMEX, allocated und unallocated gold, Contango und Backwardation, London Good Delivery 400oz und 100oz, viermal und fünfmal die Neun uswusf. Alles darauf angelegt, eine echte Preisfindung an einer öffentlich kontrollierten Börse zu vermeiden. Wenigstens haben wir ein bisschen vom gelben Shiny in echten Barren in Deutschland gebunkert, worüber das schön aufgemachte Buch der Bundesbank „Das Gold der Deutschen“ Auskunft gibt.

  6. Gold ist seit 2000 jahre stabil im Wert geblieben. Ein reicher Römer bekam für eine Unze Gold ein prächtiges Gewand, eine Kopfbedeckung und Lederschuhe, ein Ritter im Mittelalter bekam ebenfalls für eine Unze Gold ein prächtiges Gewand, im 18. + 19 Jahrhundert kostete ein Maßanzug, Hut und Schuhe eine Unze Gold. Heute bekommt man für den Geldwert einer Unze Gold ebenfalls einen Massanzug, Schuhe und Hut. Das gleiche Beispiel könnte man sicher auch für viele andere Dinge anführen.

    • Auweia, auf welcher „Goldseite“ haben sie denn das abgeschrieben? Welche Kopfbedeckung trug der „reiche Römer“? Einen Lorbeerkranz? Und waren Lederschuhe damals wirklich so teuer? Aus welcher Zeit liegen Ihnen die Preise dafür vor? Die Römerzeit deckt ja immerhin fast 1.000 Jahre ab… Bin ja durchaus ein Freund von Edelmetallen (speziell Silber) aber von „Stabilität“ kann man hier wirklich nicht sprechen, dazu sind die Schwankungen allein der letzten 25 Jahre zu heftig. Gold schadet als Beimischung nicht, ist aber nicht die Wunderwaffe, als die es von den selbstlosen Anbietern und Crash-Gurus seit Jahrzehnten angepriesen wird.

  7. Also, ein bisschen Rechnen sollte sie schon können, die „Alten Hasen“.

    Eine Preissteigerung in den 70ern von ca. 200 auf 1800 Dollar ist zwar eine gewaltige , aber noch lange keine 24-fache!!!

    Gerade solche Aussagen sind es, die die „Experten“ unglaubwürdig machen.

    Erst denken, dann denken und kontrollieren, dann Beiträge unter die Leut jubeln.

    Alles klar, ihr Superexperten!

    • Die Aussage bezüglich der Steigerung des Goldpreises um den Faktor 24 während der 1970er Jahr ist im Wesentlichen durchaus korrekt. Der Goldpreis war bis zum „Nixon-Schock“ 1971 mit 35 US-Dollar pro Unze festgelegt (Bretton-Wodds-System). Unter Wikipedia-„Goldpreis“ findet man dann die Aussage:

      »Am 21. Januar 1980 markierte der Goldpreis am London Bullion Market angesichts der Krise im Iran und des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan einen Rekordstand von 850,00 US-Dollar je Feinunze«

      Und mit 850 / 35 = 24,28 zeigt sich, dass die Aussage mit dem Faktor 24 tatsächlich zutrifft. Man könnte noch diskutieren, ob der 21. Januar 1980 noch in zu den 1970er gehört, denn es gibt tatsächlich zwei verschiedenen Definitionen, bezüglich Beginn und Ende eines Jahrzehntes, aber das schein doch etwas kleinlich.

      • Also, die Tageskurse lagen im November 1970 bei 36,56 bzw. bei 677,97 Dollar im Januar 1980. Selbst da sind wir von 24fach weit weg.

        Der viel interessantere, weil inflationsbereinigte Goldpreis lag jedoch bei 238 Dollar und bzw. ca.2.200 Dollar in diesem Zeitraum.
        Das ist zwar eine beachtliche fast Verzehnfachung, aber eben keine 24 fache.

        In Wikipedia sehe ich nach, wann Wilhelm Busch Geburtstag hat (heute), ansonsten greife ich zu verlässlicheren Quellen.

  8. „Aber warum profitierte Gold, schließlich auch ein Vermögenswert, nicht von der EZB-Politik? Der Versuch einer Erklärung geht so: …..“

    Vergessen Sie die gazen Erklärungen, schließlich ist Gold nichts anderes als das ursprüngliche Zahlungsmittel, dessen Vorhandensein mit ca. 200.000 Tonnen fix ist. Papiergeld, als das zu Gold konkurierende Zahlungsmittel, ist hingegen unlimitiert verfügbar, und kann von den Zentralbanken in beliebig Menge erschaffen werden. Jeder kann sich selbst ausrechen, in welchem Verhältnis das oberirdisch vorhandene Gold zu der erschaffenen Kreditmenge von 260 Billionen Dollar steht, nämlich deutlich über den aktuellen Tageskursen. Und damit es dazu nicht kommt, werden im nächtlichen Börsenhandel, wenn praktisch kaum Liquidität im Markt ist, unlimitierte Verkaufsorders von Papiergold in den Markt gegeben, was regelmäßig zu Kursrückgängen führt. Trotzdem gehört Gold zu den solidesten Anlageformen, die man langfristig haben kann, und mit Immobilien, und Aktien gleichgewichten sollte.

  9. es ist auch jetzt noch genug Zeit. DIe Lierferketten werden sukzessive wieder hochfahren und damit kommt auch die Ware wieder in die Shops und damit zu den Kunden. Es gibt ja keine Goldknappheit. Gold kauft man weil man befürchtet dass Währungen oder Staaten kollabieren. Beides wird nicht von heute auf morgen passieren. Es bleibt mehr als genug Zeit sich mit Gold einzudecken wenn man daran glaubt dass wir eine starke Inflation oder zusammenbruch von Währungen erleben werden.

  10. Wer 2013/14 Gold in kleinen Barren bis 100 gr. gekauft hat kann heute lächeln, denn der Ertrag ist zwischenzeitlich sehr hoch und es bestätigt sich immer wieder, daß man nur über ein gewisses Risiko mehr Zusatzvermögen schaffen kann, verlieren ist auch drinn, das liegt aber im eigenen Ermessenspielraum und ist nichts für Zauderer und Rückversicherer, da sind Lebensversicherungen und Bausparverträge besser geeignet, hat aber den Nachteil der Ertragsmaximierung und wenn, dann allenfalls für die Gesellschaften, die Verträge mit den Zauderern abschließen.

  11. Sehen Sie, im Zuge dieser Corona Krise werden wirklich extrem(!!) viele Menschen, und das SOGAR weltweit wohlgemerkt, einfach gezwungen sein, ihr reales Gold oder „Papiergold“ irgendwie zu Geld zu machen, um als Geschäftsmann oder als Privatperson irgendwie dauerhaft über die Runden zu kommen!

    Daher mein Gesamtfazit:

    Auch Gold ist und bleibt auch zukünftig in Wahrheit ein SEHR spekulatives Anlageobjekt!

    Kann man zwar im eigenen Portfolio haben, muss man aber nicht!

    • Wenn Sie noch lernfähig sind, werden Sie in Kürze den „Lackmustest“ starten können.
      Falls das Obige Ihre wirkliche Meinung war, viel Glück!

  12. Ich hatte vor einigen Monaten das wirklich riesige Glück, eine für meiner Verhältnisse ziemlich große Erbschaft zu einem Drittel in Edelmetalle investiert zu haben. Tatsächlich mit enorm großem Aufwand und viel Fahrerei, um dabei anonym zu bleiben.
    Dass das Bankensystem samt FIAT-Geld mit Vollgas gegen die Wand fährt, ist ja fast schon eine Binse, insofern war das für mich selbstverständlich.

    Dass Silber-Unzen als Münze gerade fast das doppelte des Silberpreises wert sind, überfordert mich offen gesagt. Falls das an den selben Prepper-Trotteln liegt, die schon Klopapier gehortet haben, müsste ich die Münzen wohl noch heute mit 50% Gewinn abstoßen und dann nach Corona billiger nachkaufen, wenn genug nachgeprägt ist und sich die Preise angeglichen haben.
    Falls der hohe Preis für physisches Silber einen anderen Grund hat, zum Beispiel dass irgendwelche Papier-Zertifikate auf Silber einfach nicht gedeckt sind, wäre genau das ja der falsche Schritt.

    Ich bin wirklich überfordert und für jeden Kommentar dankbar, sehr gerne auch mit Quellen.

    • Also wenn Sie für jeden Kommentar dankbar sind….ich halte von Gold und Silber als Anlage genau gar NICHTS. Es hat keine Rendite, ist nicht produktiv, schafft keine Arbeitsplätze und Innovationen. Es bringt einen selbst und uns insgesamt nicht weiter. Sondern liegt nur blöd rum und wartet darauf von jemandem geklaut zu werden.
      Allerdings und jetzt kommt das aber, ich trage auch ein wenig das Sammlergen in mir und so ist im Laufe der Jahre eine grössere numismatische Gold- Silbermünzensammlung zusammengekommen. Und zwar früher zum Materialwert, bei Silber sogar meistens darunter.
      Wenn sich jemand an geprägten Silberunzen erfreut und dafür heute einen Aufpreis zahlt, kann ich das schon verstehen, weil so etwas was ganz anderes ist als ein öder Barren. Wobei diese Anlagemünzen auch langweilig sind, meine Sammlung ist eher historisch-numismatisch 19. Jahrhundert und älter.
      Es gibt also auch Umwege um an Edelmetall doch Gefallen zu finden.

      Als Geldanlage bevorzuge ich jedoch Aktien. Und zwar nicht wie viele Landsleute mit ihren superhippen US-Werten ausschliesslich nur langweilige deutsche Aktien.
      Und zwar weniger aus Patriotismus, sondern mehr wegen den vielen kleinen versteckten Kostennachteilen von Auslandswerten, der Rechtssicherheit im eigenen Land und weil ich auch aktiv meine Stimmrechte ausüben möchte.

      • Edelmetalle, allen voran Gold und Silber sind KEIN Investment, es ist ein Wertespeicher. Um was erwirtschaftete Guthaben möglichst ohne Verlust von einem Finanzsystem ins nächste zu schaffen.

        Viel Glück mit ihren Aktien, sie werden es brauchen.

      • @der_chinese
        Sie haben die Funktion von Gold als Wertespeicher auf den Punkt gebracht.
        Jens Weidmann (Deutsche Bundesbank):
        „Fragen Sie uns bei der Bundesbank, was unsere Goldbestände für uns bedeuten, und wir werden Ihnen sagen, dass sie in erster Linie einen sehr großen Teil der deutschen Währungsreserven sowie einen bedeutenden Wert in der Bilanz der Bundesbank ausmachen.“
        https://finanzmarktwelt.de/bundesbank-sieht-gold-als-stabilitaetsanker-149561/

        Aus gleicher Quelle ein weiteres Zitat:
        „Fazit und Ausblick
        Es ist schon auffällig, wie zahlreich sich Notenbanker weltweit zu den Goldreserven ihrer Länder bekennen und bestrebt sind, diese im eigenen Land zu lagern und sogar noch aufzustocken. Einige tun dies sehr diskret, lediglich sichtbar durch die steigenden Bestände in den Notenbank-Bilanzen, andere, wie Jens Weidmann, gehen ganz offen mit der Bedeutung des Goldes auch für unser modernes, digitales Geldsystem um. In Zeiten überbordender Verschuldung und experimenteller Geldpolitik, die irgendwann an ihre Grenzen stoßen wird, ist dies absolut nachvollziehbar.

        Jeder kann selbst seine Schlussfolgerungen daraus ziehen, aber die Motivation der Notenbanker, einen Sicherheitsanker oder eben auch eine solide Basis für die gigantische Schuldenpyramide zu besitzen, ist nachahmenswert.“

      • Jens Weidmann interessiert mich weniger, eher dieser Kommentar hier

        In testimony to Congress on December 18, 1912, J.P. Morgan stated: “Money is gold, and nothing else.”

      • Schauen Sie Chinese, Glück ist zumindest bei Geldfragen völlig überbewertet.
        Das hat man manchmal und manchmal nicht.

        Was zählt ist das Beherrschen der Grundrechenarten und möglichst noch der Zinseszinsrechnung um gute Geschäfte zu machen.
        Und da rechnet sich Gold eben nicht. Im besten Fall, der aber auch nur ganz selten eintritt noch als Wertspeicher, ok. Aber warum ein Leben lang darauf warten ?
        Wer genug Unternehmensbeteiligungen, Eckhäuser, Kunst in seinen Sammlungen hat, braucht sich doch nicht mit schnöden Metallklumpen beschäftigen.
        Gold hab nebenbei natürlich auch noch. In schönen, alten Münzen.
        Aber als Hobby, aus Lebensfreude.
        Nicht um damit einen uiui-Doomsday zu erwarten.
        Ist halt auch eine Sache der Einstellung.

    • Naja dass EM Preise im Moment deutlich höher liegen als der London Preis liegt einfach daran das der Realmarkt sich vom Papiermarkt entkoppeln tut, der Papiermarkt legt ja den offiziellen Preis fest. Wenn aber der Goldhändler(welcher ja nicht an den offiziellen Preis gebunden ist) sieht, dass die Nachfrage steigt, so muss man sich eben umarrangieren.

      Die Diskrepanz wird wohl eher weiteransteigen, bis die Papierfirmen kollabieren, da sie nicht mehr physisch ausliefern können, wenn danach gefragt wird. Immerhin Lagern sie nur einen BRUCHTEIL des an der Börse gehandelten Goldes.

      Über Jahre wurde immer ein Aufschlag gestattet, sollte ein Kunde auf physische Auslieferung bestehen. Das wird jetzt sicherlich immer weniger werden und irgendwann ist kein Gold mehr da zur Auslieferung und der wahre Preis von Gold, gemessen an Nachfrage und Angebot, wird sich ermitteln lassen.

      Und dann gibts ja noch das Land in dem ich verweile, offiziell haben sie knapp unter 2000 Tonnen, man munkelt aber schon seit langem, dass die Führung spätestens unter Deng Xiaoping angfangen haben, zu akkumulieren. China hat genau wie die USA massiv Geld gedruckt, ohne gegenwert, also Schulden kreiert. Sollte jetzt also die USA oder China ihre jetzigen Währungen oder die die danach kommen sollten, mit Gold hinterlegen, würde der Goldpreis bis in den Himmel steigen um damit in der Lage zu sein die Schulden zu begleichen.

      Wird es so kommen? Ich weiß es nicht, aber ich gratuliere zu ihrer Erwachung und aquirierung von EM.
      Nicht vergessen, seit 5000 Jahren ist der Wert von EM nie gegen Null gegangen, und wieviele Papiergeldwährungen hat es in 5000 Jahren gegeben die heute nicht mehr existieren.

  13. Nachfrage steigt, keine Lieferung, Preis stagniert – Marktversagen. Was es nach Meinung der Theoretiker gar nicht geben kann, aber die unsichtbare Hand ist wohl gerade mit irgendetwas Unzüchtigem beschäftigt.

    • Marktversagen hervorgerufen durch Staats-Intervention

  14. Nur eine persönliche Meinung : Es gibt ein paar Dinge, über die man nachdenken sollte, bevor man Gold erwirbt. Erstens sollte man nicht wegen evtl. „Gewinne“ in der Coronakrise in Gold einsteigen. Da wäre der Aktienmarkt lohnender wegen der Volatilität. Zweitens ist Gold, speziell physisches, klar angestiegen, wird aber irgendwann nach längerem Anstieg, vielleicht in zwei Jahren, wieder fallen. Papiergeld würde ich persönlich nicht kaufen, weil die Gegenpartei ausfallen könnte… Drittens sollte man das Geld längerfristig „über“ haben, denn bei Verkauf des physischen Goldes muss man gegenüber dem Kauf im Durchschnitt vier Prozent abziehen. Bewegt sich der Goldpreis nicht nach oben, wird zwangsläufig dann ein Verlust fällig. Aber der Gewinn an Sicherheit in extremen Krisen ist es allemal wert, auch 10 Jahre vielleicht “ teuer“ eingekauft “ zu haben. Wie man aktuell gerade sieht. Noch ist es sicherlich nicht“ zu teuer „, denn die Risiken steigen bald sehr schnell und stark an! Aber am Wichtigsten : nur bei seriösen Händlern kaufen, sonst lieber gar nicht.

    • „sollte man nicht wegen evtl. „Gewinne“ in der Coronakrise in Gold einsteigen. “

      Und warum nicht? Gold, physisches, hat gegenüber 2010 um 85% zugelegt. Seit 1. Jan dieses Jahres schon um 17%.

      Es kommt wie immer das richtige timing an.

  15. Nachfrage nach physischem Gold steigt immens, das Angebot sinkt. Eigentlich müsste der Goldpreis durch die Decke gehen. Macht er aber nicht. Warum? Neben realem Gold, das man immer noch, wenn auch mit bedeutenden Aufschlägen käuflich erweben kann, gibt es „Papiergold“ oder Termingold. Der Handel damit verwässert den eigentlichen Goldpreis, den man trotzdem zu zahlen hat, wenn man Gold in Form von Barren oder Münzen gegen Hingabe von Papiergeld zu erstehen wünscht.

    • Ich teile Ihre Vermutung, dass Gold massiv unterbewertet ist. Allerdings gibt es neben irgendwelchen Papierspielereien auch noch einen nachvollziehbaren anderen Grund für den niedrigen Goldpreis:
      Momentan sind wegen der Krisen (damit meine ich Corona und das allgemeine Bankenwirrwarr z.B. in Griechenland) viele Menschen gezwungen, ihr physisches Gold wider besseren Wissens zu verkaufen, um einfach nur mit dem Geld über die Runden zu kommen.

      Vermutlich lassen die Haie den Goldpreis erst durchstarten, wenn die Mittelschicht so ausreichend geschröpft wurde.

    • Naja, ist die Nachfrage gewaltig gestiegen oder ist sie nur aufgehäuft worden weil die Lieferung nicht mehr nachkam? Es dürfte genug Gold am Weltmarkt geben. Man müsste vergleiche mit anderen Ländern machen bei denen kein Lockdown stattgefunden hat ob dort der Preis so dramatisch gestiegen ist. Ich denke eher nicht.

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