<
>
Wird geladen...
Am Ende eine Frage des Preises von Erdoğan

Finnland und Schweden in die Nato? Die Rache des Sultans

16.05.2022

| Lesedauer: 6 Minuten
Den Nato-Beitritt von Finnland und Schweden allerdings wird Erdogan am Ende doch nicht verhindern. Und das allein schon deshalb, weil sonst der ganz große Bruder in Washington den Osmanen spürbare Daumenschrauben anlegen würde.

Spätestens nach dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf das Nachbarland Ukraine war zu erwarten: Diejenigen demokratischen Staaten Europas, die bislang noch nicht unter das Dach der Nato geschlüpft waren, würden spätestens jetzt ernsthaft darüber nachdenken – und letztlich den Schritt wagen. Maßgeblich handelt es sich dabei aktuell um zwei skandinavische Länder, die – aus unterschiedlichen Gründen – seit ewigen Zeiten neutral waren und dennoch militärisch bereits eng verzahnt sind mit den Streitkräften der nordatlantischen Allianz. Doch plötzlich kommen Querschüsse aus der Südostflanke des Bündnisses. Die Türkei des Recep Tayyip Erdoğan ist dagegen – und Beitrittsbeschlüsse müssen einstimmig erfolgen.

Betreibt Erdoğan hier das Geschäft Moskaus – oder was treibt ihn, dem Verteidigungsbündnis ein Bein zu stellen?

Der Fall Finnland

Finnland, an dessen Beitrittsgesuch keine Zweifel mehr bestehen, gehörte vom Spätmittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert zur damaligen Ostsee-Großmacht Schweden. 1808 überfiel Alexander I. den Landstrich zwischen Bottnischem und Finnischem Meerbusen. Nach einem erfolgreichen Eroberungsfeldzug gegen Schweden einverleibte Russland die Finnen seinem Imperium und schuf das Großfürstentum Finnland. Dortige Unabhängigkeitsbestrebungen führten dazu, dass im Zuge der Oktober-Usurpation durch die kommunistischen Berufsrevolutionäre um Lenin das finnische Parlament am 6. Dezember 1917 seine Unabhängigkeit erklärte, was noch im Dezember vom Russland der Räte anerkannt wurde. Allerdings kam es in der Folge zu erfolglosen, sozialistischen Umsturzversuchen in Finnland, hinter denen zumindest geistige Brüder der neuen Kremlherren zu vermuten waren.

1920 unterzeichneten die Sowjetunion und Finnland einen Friedens- und Grenzvertrag, in dem die Grenzen des Großfürstentums anerkannt sowie um einen Zugang zum nördlichen Polarmeer erweitert wurden. Da Russland – empirisch betrachtet – schon immer die Tendenz hatte, sich an Verträge nur so lange zu halten, wie es dieses für sich zweckmäßig erachtete, stellte die Sowjetunion 1939 an Finnland die Forderung, die Landenge von Karelien – nördlich von Leningrad – abzutreten. Mit der Forderung Stalins hätte Russland seine Landgrenze bis auf 30 Kilometer an die zweitgrößte finnische Stadt Viipuri/Wiborg herangeschoben. Als Finnland ablehnte, kam es zum russischen Überfall und zum sogenannten Winterkrieg vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940. Zuvor hatten die beiden diktatorisch geführten Länder UdSSR und Deutsches Reich in einem Nichtangriffspakt Finnland einer „sowjetischen Einflusszone“ zugeschlagen.

Das Ukraine-Muster

In gewisser Weise ähnelte Stalins Überfall jenem Muster, das dessen Nachfolger Putin gut 80 Jahre später in der Ukraine versuchen sollte. Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur sollten die Finnen in die Knie zwingen – eine großangelegte Landoffensive die Einverleibung des Landes sicherstellen. Zwar konnten die Finnen unter Carl Gustaf Emil Mannerheim die Besetzung ihres Landes abwehren, doch die Sowjetunion hält mit einem erpressten Friedensvertrag Teile Finnlands bis zum heutigen Tage besetzt. So verloren die Finnen 1940 mit Karelien nicht nur ihre Stadt Viipuri, sondern auch einen Vorposten im Nordmeer und den Osten der Region Salla. 1944 kam es zu einem erneuten Konflikt, bei dem die UdSSR den Finnen nunmehr auch deren Zugang zum Nordmeer abpresste.

Nach dem Ende des bewaffneten Konflikts in Europa folgte die entsprechend benannte „Finnlandisierung“. Der Begriff besagt, dass Finnland zwar offiziell ein unabhängiger, neutraler Staat blieb, jedoch vom Wohl und Wehe der Launen der Herren in Moskau abhängig war. Dieser Zustand änderte sich erst mit der Implosion des Sowjetreichs 1989/90, in dessen Folge Finnland zwar nicht die russisch besetzten Gebiete zurückbekam, jedoch sich nun eindeutig nach Westen orientierte, der EU beitrat und den Euro einführte. Die offizielle Neutralität allerdings hatte Finnland trotz der militärischen Kooperation mit der Nato bewahrt, bis Russlands Überfall auf die Ukraine nun den finalen Beweis erbracht hatte, dass sich an der aggressiv-imperialen Politik der russischen Führungen seit dem Zarenreich nichts geändert hat.

Der Fall Schweden

Anders als das kleine und junge Finnland gehörte Schweden seit den Zeiten der Wikinger zu einer der Führungsmächte an der Ostsee. Schwedische Waräger gelten im Frühmittelalter als Ursprung der Besiedlung und Kultivierung des russischen Kernlands. Im 17. Jahrhundert war Schweden eine europäische Großmacht, die durch ihre Einmischung in die Konflikte des sogenannten 30-jährigen Krieges auch Teile des Südufers des baltischen Meeres unter ihre Kontrolle brachte. Seine Vormachtstellung verlor das skandinavische Königreich im Zuge des Nordischen Krieges gegen die Allianz aus Russland und Dänemark zwischen 1700 und 1721, an dessen Ende Russland zur Ostseemacht wurde und Zar Peter I mit der Gründung der künftigen Metropole Sankt Petersburg im Jahr 1707 Russlands Westausdehnung manifestierte.

Schweden, das nun auch seine deutschen Besitzungen verlor, hielt sich künftig aus den europäischen Konflikten weitgehend heraus, bewahrte selbst im Krieg von 1939 bis 1945 seine Neutralität – nebst wirtschaftlicher und diplomatischer Beziehungen zum von Adolf Hitler geführten Deutschen Reich. Auch in der Phase des Kalten Krieges zwischen den damaligen Supermächten USA und UdSSR fuhr Schweden mit seiner Neutralität scheinbar gut, musste jedoch regelmäßig die Erfahrung machen, dass sich russische U-Boote in seine Gewässer „verirrten“. Auch in Schweden hat der eklatante Vertragsbruch und die Aggressivität Russlands gegenüber der Ukraine seit 2014 ein Umdenken bewirkt, welches voraussichtlich dazu führen wird, dass die Skandinavier unmittelbar nach den Finnen um Beitritt in die Nato ersuchen werden.

Und was hat das mit der Türkei zu tun?

Umso unverständlicher will erscheinen, dass nun ausgerechnet die Türkei einem solchen Beitritt der beiden längst in die Nato-Militärstrukturen integrierten Länder widerspricht. Das lässt die Frage aufkommen, ob Erdogans Türkei nicht klammheimlich das Geschäft Putins betreibt, mit dem er sich bereits im Syrienkrieg auf einen Status quo der Macht geeinigt hatte, der beiden Beteiligten einen territorialen Zuwachs und politischen Einfluss sichert.

Doch die tatsächliche Antwort dürfte wesentlich profaner sein. Erdogan nutzt zum einen die Gelegenheit, dem Dauerrivalen Griechenland eins auszuwischen: „Wir verfolgen die Entwicklungen, was Schweden und Finnland angeht. Aber wir sehen das nicht positiv. Denn frühere Regierungen haben in der Vergangenheit einen Fehler bei der Mitgliedschaft Griechenlands in der NATO gemacht. Und jeder kennt die aktuelle Haltung Griechenlands gegenüber der Türkei, hinter der auch die NATO steht. Als Türkei wollen wir ähnliche Fehler nicht wiederholen.“ Und er nutzt sie zum Schlag gegen die Kurden: „Skandinavische Länder sind wie ein Gästehaus für Terrorgruppen. Mitglieder der PKK verstecken sich in Schweden und den Niederlanden. Es gibt Unterstützer des Terrorismus im Parlament. Wir können dem nicht positiv gegenüberstehen.“

Kurzum: Der türkische Diktator vermengt wieder einmal Fakten und Scheinfakten und Weltsichten, die miteinander und vor allem mit der Sache selbst wenig bis nichts zu tun haben. So legt nun Erdoğans außenpolitisches Sprachrohr Mevlüt Çavuşoğlu eilfertig nach, unterstreicht den Vorwurf, beide Länder würden die von der Türkei als „Terrororganisationen“ geführten, kurdischen Befreiungsbewegungen der marxistisch orientierten Exil-türkischen PKK und der syrischen YPG, die dort in Kooperation mit den USA gegen den radikal-islamischen „Islamischen Staat“ vorgeht, zu fördern. Diese beiden Länder sollten aufhören, den „Terrorismus zu unterstützen“. Zudem müssten Exportbeschränkungen gegen die Türkei aufgehoben werden. Hier geht es vor allem um Rüstungsgüter und um das Verhältnis EU-Türkei.

… und die Rache für den Genozid

Die Osmanen, die angesichts des russischen Überfalls Oberwasser verspüren, versuchen einmal mehr einen Handel. Im Grunde kann es Erdogan und seinen Vasallen an der Südostflanke der Nato nur recht sein, wenn die Nordostflanke durch den Beitritt zweier leistungsfähiger Partner gestärkt wird.

Doch da ist nicht nur die Kurden-freundliche Politik, die in beiden Nordstaaten gepflegt wird – da ist auch noch die türkische Grundverärgerung darüber, dass der jungtürkische Völkermord an den Armeniern von einigen Ländern als solcher benannt wird. So hatte Schwedens Parlament 2010 neben der grundsätzlichen Genozid-Anerkennung den Türken ins Stammbuch geschrieben: „Eine Anerkennung des Genozids von 1915 ist nicht nur wichtig für die Wiedergutmachung mit den betroffenen ethnischen Volksgruppen und Minderheiten, die noch immer in der Türkei leben, sondern auch für die Förderung der Entwicklung der Türkei. Die Türkei kann keine bessere Demokratie werden, wenn sie die Wahrheit über ihre Vergangenheit leugnet.“

Hier wittert nun Erdogan die Chance zur Revanche: Als Rache für den gefühlten schwedischen Tritt gegen das türkisch-nationale Schienenbein will Erdogan nun den Skandinaviern ein Bein stellen. Finnland ist dabei eher nur Kollateralschaden.

Der ganz große Bruder wird es richten

Allerdings wurde am Sonntag auch erkennbar, dass offenbar bereits ein Ordnungsanruf aus dem fernen Washington erfolgt sein dürfte. Denn nun ließ Çavuşoğlu immerhin wissen, dass man den Nato-Ansatz der „offenen Tür“ grundsätzlich unterstütze. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, er gehe davon aus, dass die „türkischen Bedenken“ ausgeräumt werden könnten. Es geht also nur noch um die Höhe des Preises, der ergattert werden kann. Und im Zuge der Verhandlungen vielleicht auch ein wenig um die Frage, ob der Ausschluss aus der Nato für Mitglieder, die in jeder Hinsicht gegen die im Vertrag niedergeschriebenen Statuten verstoßen, ebenso einstimmig erfolgen muss wie die Aufnahme neuer Mitglieder.

Denn an der Tatsache, dass sich die Türkei längst von jeder Voraussetzung für die Nato-Mitgliedschaft meilenweit entfernt hat, herrscht in den Reihen der Bündnispartner keinerlei Zweifel. Ungewohnt diplomatisch fasste Außenminister Annalena Baerbock diese Tatsache in die folgenden Worte: „Eigentlich müsste jedes demokratische Land erfreut sein, wenn Demokratien mit starken Verteidigungsfähigkeiten das gemeinsame Bündnis stärker machen.“ Will sagen: Uneigentlich ist es bezeichnend, dass sich ausgerechnet ein Land gegen die Bündniserweiterung stark macht, das es mit Demokratie nicht so recht hat.

Nur leider braucht man den neo-osmanischen Quälgeist am Bosporus derzeit noch – und wird ihn brauchen, solange der traditionelle russische Wortbruch nebst Überfallpolitik nicht der Vergangenheit angehört. So etwas macht selbst einen schwachen und unsicheren Kantonisten wie Erdogan zumindest vorübergehend stark. Den Nato-Beitritt von Finnland und Schweden allerdings wird er am Ende dann doch nicht verhindern. Und das allein schon deshalb, weil sonst der ganz große Bruder in Washington den Osmanen spürbare Daumenschrauben anlegen würde.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

37 Kommentare

  1. Erdogan blockiert den Beitritt doch nur weil er hofft vorher noch ordentlich Kohle zu bekommen, damit er sein veto zurückzieht.

    Richtiger „ehrenmann“.

    Dumm ist die Aktion nicht, nur halt sehr offensichtlich.

    Erdogan wird immer nein sagen wenn er denkt dass sonst noch Geld bei rausspringen könnte.

  2. Mir ist nicht ganz klar, warum ausgerechnet diese plappernde Sprechpuppe Baerbock wieder dieses dumme Zeugs von sich gibt. Deutschland hat doch wohl den wenigsten Grund, gegen Erdolf das Maul aufzureißen. Zumal die „Große Vorsitzende“ ihn schon für ihre Katastrophenpolitik brauchte.
    Das Erdogan mal wieder die Möglichkeit großer Abzockerei gekommen sieht, ist unschön, ihm aber nunmal eigen. Natürlich weiß er, daß die NATO niemals eine 1300km lange Grenze zu Russland einfach sausen lassen würde.
    Und noch dümmer sind die Kommentare eines NATO-Austritts der Türkei. Die sollten gelegentlich mal wieder einen Atlas zur Hand nehmen.

  3. Dem Autor scheint nicht bekannt zu sein, dass die angeblichen sowjetischen U-Boote an Schwedens Küsten von gänzlich anderer Nationalität waren! Dazu gab es mal eine Fernsehdoku, u.a. mit einem britischen Admiral…
    Begründete Vermutungen gehen von italienischen, deutschen und britischen U-Booten aus. Die sowjetische Admiralität hatte den Schweden übrigens empfohlen. wenn diese sich der sowjetischen Urheberschaft ganz sicher seien, diese doch zu bombardieren. Warum hat Schweden dies nicht getan, Herr Spahn?

  4. Herr Spahn, wir wissen beide, dass Russland und die Türkei noch nie wirkliche Freunde waren. Alleine der Bosporus und die Dardanellen sind ein ewiges Reizthema für Russland.

    Und diese Aussage spricht für sich:

    „“We fought Russia 16 times in the past, and we will do it again, our vengeance will be quite terrible,“ Erdogan’s foreign affairs adviser, Mesut Casin, said in a television interview.“

    https://www.voanews.com/a/middle-east_turkish-russian-leaders-talk-fighting-continues-syria/6185005.html

  5. Die EU, deren meiste Staaten in der NATO sind, sollten den „Sultan“ mal daran erinnern, welche z.B. wirtschaftlichen Sonderrechte die Türkei ggü. der EU genießt. Ohne diese wäre er längst pleite. Nur mal so.

  6. Wozu braucht der Westen ein NATO Mitglied das weder seine Kultur noch die politischen Ziele teilt? Ein Mitglied welches im Ernstfall sowieso ein fragwürdiger Verbündeter ist?

    (Nein, gemeint ist nicht Finnland)

  7. Papier ist geduldig, jedes – sei es mit US oder Russischer Tinte geschrieben
    Ob Schweden oder Finnland der NATO beitreten oder nicht, ist Russland im Grunde genommen völlig egal, zumal beide schon in der EU sind.
    Bis heute brechen auch weder die EU noch Russland ihre Rohstoffbeziehungen ab, trotz heißem Krieg in der Ukraine.
    ja, man plant bis … von Russland unabhängig zu werden … ok, aber wie schaut’s heute, morgen, übermorgen aus? Tja, jetzt soll Russland Bitteschön weiterliefen, man ist noch nicht soweit…
    Aber man sanktioniert Russland brutalst möglich… bis auf, na ja, sie wissen schon…
    Und die Ukraine muß siegen, dank unserer gemeinsamen Werte und unserer Unterstützung und Russland darf den Öl, Gas, xy Hahn nicht abdrehen, denn man arbeitet noch an der Unabhängigkeit von Russland…
    Noch Fragen?
    Unsere Linie ist so grade und konsequent wie ein Wackelpudding, die Ukraine ist schon um Jahrzehnte zurückgebombt und kurz vor der offiziellen Staatspleite, aber ein paar Panzer aus Altbeständen werden ihr den Sieg bringen, wenn sie denn mal wirklich geliefert werden, möglichst mit Munition.
    Kurzum: es ist nicht einmal Nebel, der uns präsentiert wird, sondern völlig unlogischer und inkonsistenter Humbug. Das macht es für die UkrainerInnen natürlich nicht schöner oder besser, aber deren Schicksal war besiegelt, als man es auf eine Eskalation mit Russland zutreiben ließ

  8. „Der türkische Diktator vermengt wieder einmal Fakten und Scheinfakten“

    An der Wortwahl bei der Bezeichnung diverser Staats- bzw. Regierungschef erkennt man hierzulande überdeutlich, welche Absichten jeweils verfolgt werden.

    Sollte man Erdogan demnächst also wieder Präsident nennen (denn unabhängig davon, was von ihm und seiner Politik halten mag, ist er gewähltes Staatsoberhaupt), anstatt die üblichen Invektive wie „Diktator“, „Machthaber“, „Despot“, „Autokrat“ oder wie auch immer, weiß man, daß der Propagandamodus gerade ausgeschaltet wurde. Selbiges gilt für Putin.

  9. „Da Russland – empirisch betrachtet – schon immer die Tendenz hatte, sich an Verträge nur so lange zu halten, wie es dieses für sich zweckmäßig erachtete“

    Die NATO, genauer gesagt deren Hegemon namens USA, hatte empirisch und historisch betrachtet schon immer diese Tendenz. Speziell, was das Völkerrecht und den Einmarsch in andere Länder betrifft. So geschehen bei der Bombardierung von Serbien, den Einmarsch in Afghanistan, im Irak, die Mißachtung der eingegangenen Versprechen, nicht auf die Grenzen der Russischen Föderation vorzurücken usw. usf.

    Offenbar glaubt man jetzt, mit übelster Geschichtsklitterei diese oben genannten Vorgehensweisen verschleiern zu können.
    Apropos: Öl und Gas liefert uns Rußland, vormals die UdSSR, seit über 60 Jahren zuverlässig, auch in den Zeiten des Kalten Krieges. Tut es jetzt übrigens immer noch.

  10. Was wäre denn ein völkerrechtlich konformer „Überfall“?
    Und der „ganz große Bruder“? Ehrlicherweise wird doch sowieso gemacht, was der verlangt? Und zwar von allen europäischen und noch weiteren Staaten.
    Und wir behaupten, die Ukraine wäre souverän?? Und Deutschland???
    Heuchelei, wohin man schaut!

  11. Hier irrt Herr Spahn einmal mehr.

    Die „Daumenschrauben“ werden in der Lieferung der bereits bezahlten F35 Kampfjets bestehen. Und vielleicht noch mit dem einen oder anderen Gimmick, mit welchem Erdolf vor seinem Volke glänzen kann.

    Übrigens, überführt Herr Spahn mal so nebenbei den gesamten Westen als Scheindemokratie, wenn er die USA völlig zu Recht als „ganz großen Bruder“ bezeichnet. Denn das bedeutet doch nichts anderes, als daß jeder demokratische Beschluß eines Volkes im goldenen Westen nur solange Bestand hat, wie er im Sinne Washingtons ist.

    Und mit dem Rauswurf der Türkei aus der Nato zu drohen, ist lächerlich. Die Türkei würde sich sofort mit einer endlosen Flut von Migranten in Richtung EU rächen und der Bosporus wäre für die Nato endgültig dicht.

    Und wo sollen dann die 90 B61 Atom-Bomben bleiben. Incirlik ist etwa genauso wichtig für die USA, wie Ramstein.

    Im Übrigen ist die Anwesenheit von amerikanischen Soldaten auf syrischem Boden ein Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, hier das Verbrechen der Aggression. Hinzu kommt, daß sowohl bei Einsätzen gegen die PKK, als auch gegen die YPG des türkischen Militärs, neben den Leichen von kurdischen Terroristen auch die Leichen von amerikanischen Soldaten gefunden wurden. Manchmal sogar auf türkischem Staatsgebiet.

    Nato und EU sind bereits mit dem Ukrainekrieg voll ausgelastet. Da kann man sich nicht in unmittelbarer Nähe einen weiteren Krisenherd leisten.

    Deshalb wurd das Pokerface vom Bosporus den Preis bis auf’s äußerste Limit treiben. Feilschen liegt den Orientalen im Blute. Hier heißt die Ware Natobeitritt von Schweden und Finnland. Und jeder dumme Spruch eines europäischen Außenministers (m,w,d) treibt den Preis unnötig in die Höhe. Insoweit hätte Baerbock einfach nur die Klappe halten müssen.

  12. Dieser Sultan verhindert im besten Fall einen Flächenbrnd und Einmarsch in Schweden und Finnland. Die NATO will unbedingt ihren Krieg in Europa. Um jeden Preis, um absolut jeden! Es geht nicht darum, dass Schweden und Finnland geschützt werden, es geht auch nur nebensächlich um eine weitere Einkesselung Russlands, es geht darum, Russland so weit zu provozieren, dass sie sich auch noch Schweden und Finnland holen, bevor die NATO sich diese Länder holt. Damit hätte man sich einen Kriegsgrund zusammengebastelt. Es wäre doch mal spannend, ob die gebildete skandinavische Bevölkerung das überhaupt möchte. Oder ob es nur die Medien und Politik will, weil man finanzielle Zuwendungen aus Washington bekommt. Die USA sind ein sterbendes Imperium, das noch nicht unter die Erde will. man setzt deshalb alles auf eine Karte. Das übergeordnete Ziel ist die Zerstörung Russlands, damit man sich die russischen Rohstoffe einverleiben kann. Entweder durch Destabilisierung Russlands, sodass es zerbricht, oder durch Krieg.

  13. „…weil sonst der ganz große Bruder in Washington den Osmanen spürbare Daumenschrauben anlegen würde.“
    Das ist Gott sei Dank im Falle Deutschlands nicht nötig!

    Im Übrigen gibt es einen Witz aus Sozialismus Zeiten:
    Sind die Russen unsere Freunde, oder unsere Brüder?
    Unsere Brüder natürlich. Freunde kann man sich aussuchen!

  14. Ich weis jetzt nicht wieso sie so auf den Landverlusten rumreiten? die Gebiete im Norden waren ja kaum besiedelt und wenig kulturell belebt.
    Und bei dem Verlust von Siedlungsgebiet fällt mir aber auch ein weiteres Land ein! Auch dies wurde zum Abtreten von Gebieten gezwungen die eine bis zu 1000 jährige kulturelle Geschichte aufweisen können.
    Aber das ist nun auch mal der Lauf der Zeit! Alles ist im Fluss nichts ist Starr und für die Ewigkeit nicht einmal die grossen Landmassen auf denen wir leben.

  15. Solange der Sultan die Schwarzmeerflotte am Auslaufen ins Mittelmeer (oder am Wiedereinlaufen) hindern kann weil er auf dem Bosporus sitzt, wird ihn niemand aus der NATO entlassen.

  16. Nur leider braucht man den neo-osmanischen Quälgeist am Bosporus derzeit noch?
    Wenn Erdogan gegen die Aufnahme von Finnland und Schweden ist, dann kann er gerne die Nato verlassen. Wir brauchen keinen Erdogan. Wenn die Mehrheit sich für die Aufnahme Finnlands und Schwedens entscheidet, dann hat Erdogan die Wahl, ob er bleibt oder geht. Keiner zwingt ihn, Mitglied der Nato zu sein. Die Nato braucht keinen Erdogan. Und wenn er nicht einlenkt, dann wird er gegangen. Die NATO hat wichtigeres zu tun, als sich mit einem Erdogan zu beschäftigen.
    Wer nicht zur NATO paßt, hat dort nichts verloren.

  17. Wie geschichtsvergessen ist dieser Neo-Osmane. Weiß er nicht, daß einst auch die Krim unter osmanischer Suzeränitat stand? Wie nahe will er die Russen an seiner Westflanke haben?

  18. Es geht weniger um die Kurden, sondern mehr um Waffen Im- und Exporte. Ich zitiere Mal eine englische Quelle:

    •The United States and other NATO bodies must lift all sanctions related to Turkey’s purchase of the S-400, including sanctions upon the Turkish Defense Industry Directorate.
    •Turkey would not only receive the new F-16s and upgrade kits for its existing fleet, but Turkey will also be able to rejoin the F-35 program from which it was expelled after activating the Russian S-400s.
    •Lastly, the United States would cease preventing Turkey from exporting military products containing Western components.

    Das ist größtenteils nicht machbar, da viele der o.g. Dinge im Gesetz verankert sind und ein Herr Beiden kann nicht per Odre de Mutti Gesetze ändern.

    • Hauptproblem dürfte das S400-Luftabwehrsystem sein. Hätte die Türkei das S400 und die F35, könnten sie dem S400-System beibringen, die F35 trotz Tarnkappeneigenschaften zu erkennen.

      Damit könnten die USA die F35 (das teuerste Rüstungsprogramm aller Zeiten) sauer einmachen.

  19. Es wird Zeit, dass der Westen diesem größenwahnsinnigen Haustyrann zeigt, wo der Hammer hängt. Immer wieder Ärger mit dem Kerl. Es nervt.
    Die Türkei wäre doch ohne die ganzen finanziellen Hilfen der EU und Deutschlands längst im Staatsbankrott.
    Erdogan ist wie Putin, beide verstehen nur die Sprache der Härte, sonst gar nichts.
    Umgekehrt ist es dringend notwendig, dass die Nato diesen Unsinn verändert, dass alle Mitgliedsstatten zustimmen müssen.
    Was soll das?
    Es reicht völlig, wenn die Mehrheit zustimmt. Dann gäbe es das Problem nicht, dass diese Witzfigur die ganze Nato erpresst.

    • Derartige Zustimmungen/Ablehnungen müssten m. E. mit 2/3-Mhrheiten beschlossen werden können. Solange Griechenland UND die Türkei in der NATO sind, wird dieser Despot immer versuchen diese zu erpressen. Leider kann man aus militärischer Sicht einen Austritt bzw. Rauswurf der TR nicht so ohne weiteres verkraften. Und wenn er sich anschließend mit Russland verbinden würde, was für ihn nur logisch wäre, dann würden Griechenland UND Zypern ein großes militärisches Problem und die EU ein kaum zu lösendes Migrantenproblem bekommen.

    • Die Pflicht bei einem Beitritt in das Militärbündnis NATO besteht darin für den „Bündnis-Verteidigungsfall“ bereit zu stehen und seinen Teil zu leisten. Diese Pflicht erfüllt die Türkei. Und dies teilweise besser als manch anderer „Partner“.
      Die Pflicht besteht nicht darin alles abzunicken was die Führung/ die anderen Bündnispartner möchte(n). Das wäre eine Art Unterwerfung und Abgabe von Souveränität.
      Man mag von Erdogan halten was man will aber er erfüllt seine Pflichten und macht von seinem Recht gebrauch. Ein Recht dem alle NATO-Partner zugestimmt oder es beim Beitritt akzeptiert haben.
      Mal unabhängig davon dass es etwas seltsam anmutet dass es nun eine „Kontroverse“ zwischen Schweden, Finnland, der Türkei und der Rest-NATO gibt, die ausgelöst wurde durch einen militärischen Konflikt an dem niemand der Betroffenen beteiligt ist…hier geht es, wie fast immer in der Geopolitik, nicht um die Vordergründig genannten Argumente, sondern um die Umsetzung langjähriger „Schubladenpläne“ bzw. deren Verhinderung.

  20. Will Erdogan sein Macht erhalten, muss er sich ein Beispiel am Europa insb. Deutschland nehmen. „Lufthoheit über die Kinderbetten“- und die Medien ist für den Machterhalt essentiell. Will er global relevanter werden braucht er mehr Menschen. Der Islam legt da gut vor, allerdings könnte er weitere Anreize setzen. Die momentanen 1 Million Türken pro Jahr mehr sind jedenfalls viel zu wenig für den gewollten politischen Einfluss im Westen. Das müssten eine Million türkische Migranten in den Westen und 1 Million Türken in der Türkei mehr pro Jahr sein. Dann sähe das mit den Schweden und der Nato auch anders aus. Wichtig wäre für ihn zunächst die Exiltürken in seinem Sinne an die jeweiligen Wahlurnen zu bringen. Langfristige Außenpolitik macht man heute mit ethtischer Migration. Man siedelt die Population mit den gewünschten Eigenschaften dort an wo eine Population mit ungewünschten Eigenschaften lebt und fördert die gewünschte Population bei gleichzeitiger schädigung der unerwünschten.

  21. Unser islamischer Despot wird mit den Wölfen heulen müssen.
    Der ganz große Bruder wird es richten“
    Gut so!
    Aber man muss fürchten, dass das Gegengeschenk die Aufnahme in die EU sein wird. Man ist also auch hier erpressbar geworden.

  22. Gibt es im NATO-Vertragswerk eigentlich einen Passus, nach dem man einstimmig ein Mitglied ausschließen kann? Das wäre doch der Königsweg. Ich weiß, das wäre nicht gewollt, schon gar nicht von Erdogans Vasallenstaat.

  23. Machen wir Europäer uns doch nichts vor. Der Natobeitritt der Türkei war ein riesiger Fehler. Ein orientalisches Land gehört nicht in ein westliches Verteidigungsbündnis. Jetzt hat man den Salat. Wer und warum hat damals für die Aufnahme der Türkei plädiert? Türkei gehört weder in die EU noch in die Nato. Türkei ist Teil der islamischen Welt.

    • Es waren auch die USA, die dafür gesorgt haben, dass die damalige Bundesregierung in größerer Zahl türkische Gastarbeiter aufnehmen musste. Die damalige deutsche Regierung war dagegen, aber es ging den Amerikanern darum, die Armut in den völlig zurückgebliebenen türkischen Landesteilen zu lindern, um sich für den Nato-Beitritt des Landes zu bedanken. Deshalb schüttelten die gebildeten türkischen Bürger auch immer den Kopf angesichts der rückständigen, islamisch geprägten Einwanderer, die nach Deutschland kamen und fanden diese Landsleute ziemlich peinlich. Es wäre ohnehin mal lohnend, zu überprüfen, welchen Druck die US-Administration auf Deutschland bei der massenhaften Aufnahme von Migranten spielt, auch im Syrien- und Irak-Konflikt.

  24. Geschichtsschreibung einmal geframed. Weder ist Wortbruch in der internationalen Politik spezifisch russisch, noch Expansionspolitik. Auch muss nicht jeder Satz über den aktuellen Krieg mit „völkerrechtswidrig“ eingerahmt werden, oder machen Sie das bei Jemenkrieg, Irak, Jugoslawien usw. auch Herr Spahn? Die ganze Angelegenheit ist viel zu ernst, um darauf mit plattem Russlandhass zu reagieren und Sie Herr Spahn, machen sich dazu gemeinsam mit Herr Tichy einen Namen als Scharfmacher. Es gilt den Konflikt einzuhegen und sicherheitspolitische Konsequenzen zu ziehen (z.b. entsprechende Ausstattung der europäischen Armeen, bessere Zusammenarbeit usw.). Aber letzteres ist langfristig – für den Krieg muss eine diplomatische Lösung her, andernfalls wird bis zum letzten Mann gekämpft und vermutlich nicht nur in der Ukraine.

    • Absolut richtig! Als ob wir nun nicht langsam alle wüssten, dass es sich hier um um einen „völkerrechtswidrigen Krieg“ handelt, den jeder von uns verurteilt. Wobei in den ersten Bombennächten des „völkerrechtswidrigen“ Angriffskriegs durch die USA im Irak – an deren Anfang eine glatte Lüge stand, für die sich Colin Powell immerhin noch bis ins Grab hinein schämte, mehr Todesopfer zu beklagen waren, als bisher im Ukraine/Russland-Konflikt zusammen. Mir ist aber durchaus bewusst (geworden), dass dies für die wackeren Gesinnungsethiker und P(C)-utin-Falken unserer Tage nebst Ihrer Aufzählung westlich geführter bzw. „völkerrechtswidriger Angriffskriege“, bestenfalls als Kollateralschäden der „guten“ – weil vom „zivilisierten Wertewestens ausgehend“ – Kriege, verbucht werden, mit denen man aber keinesfalls etwas „aufwiegen“ oder „relativieren“ dürfe, etc. Hier gereift die Blüte grünrotschwarzbuntvergilbten Denkverbote, welche in der totalen „Willkommenskultur“ -bzw. im Schulterschluss mit den Kartellmedien eingeführt- in der Corona-P(l)andemie drastisch intensiviert- und nun im Ukraine-Komplex perfektioniert wurden, zu ihrer Vollendung. Expertisen, deren Geschichtsschreibung hier mit dem 24. Februar ‚022 beginnen, nehme ich (und viele andere) ob ihrer Unterkomplexität daher nicht mehr ernst.

  25. Vielleicht wird auch die Türkei, immerhin als einziges wirkliches verteidigungsfähiges Land der NATO, diese verlassen.

  26. An Ländern wie z.B. Rußland, Türkei etc. und auch an merkel kann man wunderbar sehen, was für Verwerfungen entstehen, wenn ein einzelner Mensch mehr als zwei Legislaturperioden die vollkommene Macht über ein Land und dessen Menschen hat. Irgendwann drehen die alle total ab.

  27. Finnland beteiligte sich nach dem verlorenen Winterkrieg von 1939/40 am deutschen Angriff auf die UDSSR im Jahre 1941. Es gab keinen zweiten Krieg im Jahre 1944, sondern Finnland schloss damals einen Separatfrieden mit der UDSSR mit den genannten Gebietsverlusten.

    • Sie kommen der Sache schon weit näher. Der Separatfrieden 1944 ist ein absolutes Unikum. Alle anderen Verbündeten Hitlers, die sich im Einflussgebietes der SU befanden ( Rumänien, Ungarn, Bulgarien ) kamen bekanntlich nicht so einfach davon. Man darf getrost davon ausgehen, dass in irgendeinem Giftschrank in Helsinki eine verstaubte Kopie einer Neutralitätserklärung „auf ewige Zeiten“ mit Mannerheims Unterschrift liegt. Das Original wird wohl in Moskau verwahrt werden. Nur so lässt sich die finnische Geschichte seit 1944 logisch erklären.

  28. Der Möchtegern Sultan hat sich m.A. überschätzt. Er gegen den gesamten Rest der Nato? Was hält die davon ab zusätzliche Exportverbote gegen die Türkei zu verhängen und gleichzeitig Schweden und Finnland ihrer Unterstützung zu versichern? Mitglieder oder nicht.

    Letzteres machen Dänemark und Norwegen bereits.

  29. Erdogan will nach den unvermeidlichen Gesprächen mit Schweden, Finnland und anderen europäischen Nato-Mitgliedern, von Biden gebeten werden. Hoffentlich können alle mit dem komplexbeladenen Sultan gut umgehen.

  30. „Nur leider braucht man den neo-osmanischen Quälgeist am Bosporus derzeit noch“
    Warum denn? Um sich von ihm auf der Nase rumtanzen zu lassen? Man braucht ihn nicht. Die Türkei ist ein Sicherheitsrisiko und kein Sicherheitsgarant.

Einen Kommentar abschicken