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Trennung von Kirche und Staat

Feiertage, Kirchensteuer und Zivilehe

24.10.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Nicht noch mehr Privilegierung von Religionsorganisationen braucht die freie Gesellschaft, sondern die Vollendung der unvollkommen gebliebenen Säkularisierung.

Mit der Zivilehe und anderen Aufgaben des Standesamtes nahm der Staat den Kirchen quasistaatliche Funktionen weg. Doch die Säkularisierung insgesamt wartet bis heute auf ihren Abschluss. Hitler kaufte den Klerus mit dem staatlichen Einzug der Kirchensteuer, wie er Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Kommunisten mit dem Staatsfeiertag 1. Mai korrumpierte und mit anderen Privilegien andere Interessengruppen.

HEILIGES SAKRAMENT, ZIVILEHE, WILDE EHE, LEBENSPARTNERSCHAFT, STEUERVORTEILE UND PRIVILEGIEN
Die Zivil-Ehe, ein Auslaufmodell
Die Formen des Zusammenlebens werden auch im Jahre 2050 den Formen des Arbeitens folgen und daher vielfältig, flexibel und ständig im Fluss sein. Das wird neue Freiräume schaffen, vielfältige Entwürfe ermöglichen und damit viele unterschiedliche Wahlmöglichkeiten von Partnerschaften. Die lebenslange Einehe wird dabei sein – als moralisches Luxusmodell. Die Zivilehe als privilegierter Zugang zu den Segnungen des Wohlfahrtsstaats wird obsolet, weil die Megacity von 2050 als selbständige politische Einheit das komplett neu organisiert, was wir heute Sozialstaat nennen. Aber das ist eine andere Geschichte.

BEI DER KATHOLISCHEN KIRCHE HAKT ES
Trennung von Kirche und Staat
Ich sehe nur wenige ursprünglich religiöse Feiertage, die so sehr zum kulturellen Erbe gehören, dass staatliche Feiertage gerechtfertigt sind: Weihnachten und Ostern. Wer andere religiöse Feiertage begehen will, soll das bitte tun, aber nicht mit staatlicher Lizenz und auf Steuerzahlers wie Unternehmers Kosten. Wer zusammenleben will, soll das bitte tun, aber nicht staatlich lizensiert. Und wenn sich die Zivilehe so ins Steuersystem gefressen hat, dass dieses ohne sie auseinanderbricht, dann ersetze man die Zivilehe durch ein öffentliches Register, in das sich ein- und austrägt, wer und wann es will.

Wer feierlich heiraten will, bediene sich der Religionsgemeinschaften oder bei Eventagenturen, die das beide gegen Bezahlung gerne anbieten werden. Den Kirchen entziehe man die Dienstleistung des Einzugs der Kirchensteuer. Kassieren sollen die Religionen bitte selbst. Tun sie außerhalb Deutschlands wohl überall. Privilegien von Religionsgemeinschaften bitte streichen – alle. Bitte nicht mit den Kirchen als soziale und gesundheitliche Einrichtungen argumentieren: zahlt alles der Staat. Und die Kirchen sind reich, sehr reich. Bitte die oft trickreich versteckten Übrigbleibsel des Kirchenbesitzes aus vorsäkularer Zeit beseitigen. Auf 18 Milliarden Euro beziffern Kritiker die Summe aller direkten und indirekten Staatskosten für die zwei Kirchen: einsparen.

DIE WIEDERKEHR DER MACHT DES KLERUS
Die Wahl des Bundestagspräsidenten – Dokument der Abkehr vom Laizismus
Die Weimarer Reichsverfassung hat 1919 vieles aus der Paulskirchenverfassung von 1849 übernommen. Aber der Macht des Klerus und dem Anti-Laizismus hat sie wieder Platz gegeben und das Grundgesetz hat das nicht korrigiert. Wer heute nicht versteht, warum vor allem die Katholische Kirche die Ansprüche der islamischen Funktionäre unterstützt, findet hier die Antwort. Den höheren Dienstgraden der Kleriker ging es schon immer um die Macht, nicht um Religion oder Glauben. Tomas Spahn gab das eben anschaulich zu Protokoll:

„Hatten sich die Verfassungsgeber der ersten deutschen Demokratie 1871 ebenso wie zuvor beim Norddeutschen Bund noch strikt an die laizistische Trennung von Staat und Religion, folglich von staatlicher und kirchlicher Institution gehalten, so zog mit der Weimarer Verfassung der Klerus wieder ein in die Politik der deutschen Republik.”

2019 – 170 Jahre nach der Paulskirchenverfassung von 1849 und 100 nach der Weimarer Reichsverfassung von 1919 –  ist ein schönes Zieldatum für die Verwirklichung der Trennung von Kirche und Staat. Welche Politiker in der Bundesrepublik schreiben das auf ihre Agenda?

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41 Kommentare

  1. Zu Hunde des Herrn: Sie bestätigen exakt meine Ausführung. Domini c a n e r — daraus Canes domini …. deutsch: Hund des Herrn. So etwas nennt man in deutscher Das Schmähwort bezieht sich nicht, wie Sie meinen auf die Hexenverfolgung, sondern auf die Tätigkeit der Dominikaner als Inquisitoren in den Gerichtsverfahren der Inquisition.
    Zur Bulle zitiere ich aus der katholenfreundlichen Wikipedia:
    “ … Damit bestätigte er als e i n z i g e r Papst überhaupt – in einem Dokument, das innerkirchlich n u r s e h r g e r i n g e Bedeutung hatte[1] – die Existenz der Hexerei. Zugleich versuchte Innozenz VIII. eine bisher und künftig gültige kirchliche Lehrmeinung (Canon episcopi) zu ändern.

    Zweck und Inhalt
    Mit der Hexenbulle, die später in den meisten Ausgaben des Hexenhammers abgedruckt und daher weithin be-kannt wurde, plante Institoris, die bis dahin eher mühsa-me Hexenjagd zu rechtfertigen und zu vereinfachen. Die Bulle verlieh z w a r die Vollmacht z u r Zurechtwei-sung, Inhaftierung und Bestrafung verdächtiger Perso-nen, jedoch n i c h t z u r H e x e n v e r b r e n n u n g.

    Im übrigen möchte ich nichts entschuldigen oder gar verharmlosen; ganz im Gegenteil.

    Wofür ich allerdings wenig Verständnis habe und wogegen ich argumentiere, sind einseitige, aus antikatholischen Ressentiments gespeiste Schuldzuweisungen für und Skandalisierungen von Narrativen, die durch die Forschungsergebnisse einer unvoreingenommenen Geschichtsschreibung, wenn nicht widerlegt, so doch längst zurechtgerückt wurden.

    Wie betete man früher auf katholischen Beerdigungen: …. Wir bitten um Vergebung …, wo er aus menschlicher Schwäche oder durch eigene Schuld gefehlt hat.

    Im Rückblick sollten wir tunlichst vom hohen Ross der Gegenwart herabsteigen und den Versuch machen, menschliches Handeln aus der Zeit heraus zu verstehen … Diese Maxime sollte, selbst wenn es schwer fällt, auch bei diesem Thema gelten.

    Mein Vorschlag: We agree, that we disagree!.

  2. Ich bin Protestant. Und daher, Gott sei’s gedankt, Freidenker und kein Dogmatiker. Mit Affinität zur nachkonziliaren römisch-katholischen Liturgie. Sie ist der ursprünglichen lutherischen verwandt. Im Volksgesang, doch vor allem in ihrem Sakramentsverständnis.

    Vielen heutigen Christen (evanglischen wie katholischen) ist das gar nicht mehr bewusst. Eine römisch-katholische Feier der Eucharistie berührt Leib und Seele zutiefst. Wie eine lutherische (deutsche) Messe auch (ja, die gibt es). Auch sie berührt Leib und Seele zugleich.

  3. Oh weh, Sie verstehen mich gerade gründlich falsch.

    In Ihrer Glaubensauffassung und dem Ziel, die (mit dem Grundgesetz unvereinbare) Scharia zu bekämpfen, stimme ich mit Ihnen überein. Gerade in der Scharia sehe ich eine Quelle erheblicher seelischer Gewalt. Weil seelische Gewalt aber nur schwer juristisch zu fassen ist, muss sich unser freiheitlich-säkularer Rechtsstaat auf die Bekämpfung der Androhung und Ausübung körperlicher Gewalt beschränken.

    Staatlich garantierte Gewaltfreiheit schafft die Voraussetzung für Gewissensfreiheit und eine friedliche, verbale Auseinandersetzung. Dies ist übrigens die einzige Rechtfertigung für ein staatliches Gewaltmonopol.

    Deshalb plädiere ich für eine streng laizistische, freiheitlich-demokratische Grundordnung.

  4. Neusprech pervertiert und sinnentleert viele Begriffe. „Neoliberalismus“ (eigentlich eine gute Sache) gehört dazu ebenso wie „Antifaschismus“ (einst auch eine gute Sache, doch mittlerweile von Linksfaschisten übernommen und besetzt).

  5. Falsch! Ohne Glauben, ohne Bekenntnis zu Christus, kein Heil der Seele.

    • römisch = zentralistisch
      katholisch = allumfassend, weltumspannend

      Es ist der römisch-katholische Theologe Hans Küng, der mich in seinem Buch „Ist die Kirche noch zu retten?“ auf diesen Widerspruch hingewiesen hat.

  6. Die Geburt Jesu geschah in Bethlehem( Judäa), am 25. Kislew, am Tag des Lichterfestes der Juden. Deshalb feiern wir am 25. Dezember Weihnachten. Mit der Wintersonnenwende hat dies gar nichts zu tun.

    • Natürlich fügte sich das eine zum anderen und daran ist auch gar nichts auszusetzen.

  7. Gott ist die Liebe. Jeder, der im Namen Gottes, tötet, lästert Gott, und beleidigt ihn schwer.

  8. Ob die Bibel nun von Gott kommt, kann ich den ganzen Tag nicht beurteilen und wäre da auch vorsichtig, das einfach so in den Raum zu stellen, bzw. zu glauben.
    Ich habe eher den EIndruck, dass sich in der Bibel Erzählungen/ Erkenntnisse darüber finden, wie nach damaligem Kenntnisstand die Welt funktioniert und das Zusammenleben der Menschen.
    Ich sehe die Bibel als Sammlung von Ratschlägen an und prüfe, ob diese nützlich sind oder mir gar nichts sagen.
    Nur wenn man sich intensiv mit der Bibel beschäftigt und sich seine eigenen Gedanken dazu macht, kann man von den gesammelten Erkenntnissen darin profitieren. Eine Erkenntnis, die ich für mich übernommen habe ist, dass der Mensch fehlbar ist. Er hat nicht den absoluten Blick auf irgendeine „letzte Wahrheit“.
    Sofern man dies für sich im Hinterkopf behält, weiss man auch, dass man zwar galuben, wünschen, meinen kann, der einzig wahren Kirche, dem einzig wahren Gott anzuhängen; dennoch widerspricht dies genau der Erkenntnis, dass man eben als Mensch nicht im Besitz genau dieser einen Wahrheit sein kann.
    DIeser Gedanke ist ein kluger Gedanke in der Bibel. Er weist darauf hin, dass wir uns selbst und anderen einen Gefallen damit tun, keine Absolutheitsansprüche zu stellen.
    Es lebt sich dann auch netter miteinander.
    Es gibt absolute Wahrheit, nach der man streben sollte, indem man so handelt, dass man die als wertvoll erkannten Werte lebt (nicht nur davon redet). Aber man darf(!) nicht für sich in Anspruch nehmen, im Besitz einer absoluten Wahrheit zu sein und dann andere selbstgerecht damit zu drangsalieren.

  9. Der Islam betrachtet sich als die ursprüngliche Religion. Für ihn, den Islam, war schon Abraham ein Muslim.

    Zu den beiden Personen, Jesus und Mohammed, gibt es eine Sequenz des großen Philosophen und Mathematikers:
    Mohammed ließ morden, Jesus ließ sich morden.

    Mohammed hat in seinem Leben all das auf sich geladen, was „Gott“ und Mensch verboten haben.

    Der Koran, zusammen mit den Ahadith gelesen, und die Prophetenbiografien von Ibn Ishaq, Ibn Hisham und Al Tabari machen das überdeutlich.

    Christen haben Leid über diese Welt gebracht, unendliches Leid, Not und Tod. Aber kein Christ kann sich bei seinen Gewalttaten auf seinen Religionsstifter berufen. Im Bild gesprochen, schlug er und schlägt er seinen Religionsstifter, Jesus, den Sohn der Maria, erneut ans Kreuz.

    Er vergeht sich an der Botschaft dieses Jesus.

    Um bei Thema zu bleiben: Es wäre in der Bundesrepublik hohe Zeit einen weiteren Schritt in Säkularisierung und Laizismus zu machen.

  10. Da der ZMD aber ein“ heterogen zusammengesetzter Verband“ ist, darf man das nicht so eng sehen und muss sich auch keine Sorgen machen.

    Drucksache 18/9353 des Bundestages vom 5.8.2016:

    „8. Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung angesichts des Einflusses der ATIB auf den ZMD und der Tatsache, dass mit Mehmet Alparslan Celebi dort ein führender Funktionär der ATIB einen Vizevorsitzenden stellt bezüglich ihrer Kooperation mit dem ZMD?

    Der Zentralrat der Muslime (ZMD) ist ein heterogen zusammengesetzter Verband und als solcher kein Beobachtungsobjekt der Verfassungsschutzbehörden. Die in
    der Frage genannte Person ist bisher als Vertreter des ZMD gegenüber dem BMI nicht in Erscheinung getreten.“

  11. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen: Es ist das Empfinden der eigenen, individuellen Freiheit.

  12. Die staatliche Privilegierung von privaten Organisationen hin zu staatsähnlichen Institutionen beenden. Personen und Gruppen dürfen selbstverständlich tun, was sie wollen, so lange sie andere nicht in ihrem Tun beeinträchtigen. So einfach.

  13. …welchen „diesen Leuten“?
    Na klar könnten sie flüchten und im Optimalfall woanders „Asyl“ und eine neue Staatsbürgerschaft erlangen…
    Aha, Werte und Moralvorstellungen haben mit dem religiösen, christlichen Glauben und den Kirchen nichts zu tun – eine interessante, wenn auch sehr gewagte These…
    Vielleicht sollten sie darüber noch einmal nachdenken!
    Womit haben sie ihrer Meinung nach denn sonst zu tun??

    • Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, dass unsere Werte und Moralvorstellungen, die selbstverständlich auch christlich, religiösen Ursprungs sind unabhängig von der Institution Kirche existieren könn(t)en. Neben diesen rein christlichen Werten und Moralvorstellungen können Sie meinetwegen noch die Erkenntnisse der Aufklärung und alles möglich weitere hinzunehmen. Meine eigentliche Intention war es, aufzuzeigen, wenn man diese Werte als obsolet betrachtet, dass man dann neue Werte definieren muss und dass dies nicht grenzenloser Individualismus sein kann, der m.E genauso schädlich ist, wie der Kollektivismus.
      Mit diesen Leuten meine ich konkret all diejenigen, die uns in die jetzige Situation gebracht haben. Also alle Vertreter von Politik, Medien und Kirchen, die beispielsweise einer unkontrollierten Zuwanderung das Wort reden oder die das Gendermainstreaming angestoßen haben oder die sogenannte Energiewende zu verantworten haben. Sprich allen, die die Irrationalität in die Politik eingebracht haben.

  14. Die Amerikaner sind gewiss nicht kulturlos!
    Wer so daher redet, beweist damit selbst einen Mangel an eigener Kultur und an Wissen. Hollywood und New York sind nicht Amerika, werden Ihnen die Menschen im Herzen der USA sagen und haben damit irgendwie recht.

    „Ich weiß nicht so recht, ob man im Gegenzug dann einen für alle verpflichtenden Ethikunterricht braucht; auch dieser wäre ja zwangsläufig wieder stark religiös gefärbt.“
    Über ähnliche Fragen denke ich schon den ganzen Abend über nach. Aber ich kann es noch nicht in Worte fassen.
    Nur soviel: Doch, wir brauchen Unterricht in Moral, Ethik und Religion. Wir als Gesellschaft und Individuen fussen auf diesen Erkenntnissen. Ohne sie haben wir plötzlich kein Fundament mehr. Unsere Traditionen sind unsere Erkenntnisse darüber, was wichtig ist und was funktioniert. Diese Erkenntnisse müssen wir weitergeben, damit sie gelebt, überprüft und ggf. angepasst werden.
    Wir können nicht darauf verzichten, sie zu leben, denn unser Leben ist davon durchdrungen. Wir haben gewisse Traditionen bis heute gelebt, weil sie unser Zusammenleben lebenswert gemacht haben und es verbessert haben.
    In unseren Traditionen und dazu gehört auch das Christentum, ist unser gesammeltes Wissen darüber enthalten, wie man gut zusammenlebt und wie es garantiert schief geht. Wenn wir dieses Wissen über Bord werfen, hat unser Schiff kein Steuer und kein Ruder mehr und wir werden beim ersten grösseren Sturm untergehen.
    Ich halte es für dringend wichtig, dass wir im Alltag unbefangen über unsere Traditionen reden, damit wir uns wieder darüber klar werden, dass sie weitaus mehr als Oktoberfest und Christbaum sind. Sie sind der Erfahrungsschatz aller unserer Vorfahren. Wir haben nicht das Recht, dass wegzuwerfen, wir haben die Pflicht, dieses Wissen zu vergrössern und es der nächsten Generation zu überreichen.
    Davon bin ich überzeugt.

  15. Das hab ich dort auch so erlebt. Das Niveau der Kirchenmitglieder allein trägt schon die Gemeinde. Sie wissen fundierter über die Bibel bescheid, bemühen sich um eine Auslegung, lassen sich nicht alles nur vorkauen und arbeiten aktiv in ihrer Kirche mit. Das Weihnachtskonzert, dass ich im Mittleren Westen besucht habe, war umwerfend, mitreissend und gekonnt.
    Die Leute, mit denen ich in den USA über Glaubensfragen spreche, können einem sofort und unbefangen sagen, warum man glauben sollte. Das war zunächst befremdlich, aber es gefällt mir immer wieder. Die Kraft der USA liegt auch im Glauben begründet. Beide Küsten sind eher links und progressiv und schauen auf das Heartland herab.
    Für richtig halte ich diese Einstellung nicht, denn die Menschen im Heartland sind nicht „rückständig“, sie sind auch „im heute“ und sie sind „beständig“.

  16. „Hippiemädchen“…
    das stelle ich Frage!
    Entweder kennen sie die Anschauung der Hippie-Bewegung nicht, leben in einer „Seifenblase“ und bilden sich ein, ein paar Blümchen im Haar und „a Heart full Peace“ macht sie dazu oder sie sind auch nur eine von unzähligen „Guten Uschis“…
    Das letztere erscheint mir wahrscheinlich. Ich behaupte, sie habe NULL Kenntnis von den biblischen „10 Geboten“, ansonsten würden sie sich nämlich absolut selbst widersprechen, wenn sie diese für gut empfinden und sich selber als Hippie bezeichnen.
    Zitieren Sie doch bitte mal DIE „10 GEBOTE“ und erklären sie auch bitte, warum Sie die darin beschriebene Gleichstellung „des Weibes“ mit dem Vieh lieben…
    Sie sind kein Hippiemädchen, denn dann wären sie für die absolute Gleichstellung von Frau & Mann!
    Ertappt✌

  17. Ich würde mich mit Ihnen unterhalten.
    Mit Frau Kässmann oder KGE gibt es für mich nichts zu reden.
    Wenn ich es mir aussuchen kann, dann rede ich gern mit jemandem, von dem ich etwas lernen kann. Egal was. Es ist mir auch völlig egal, ob er Atheist oder gläubig ist.

  18. Meine persönliche Trennung von Kirche und Staat habe ich nun endlich in diesem Jahr vollzogen (durch Austritt aus der Kirche) nach dem Motto „besser spät als nie“. Wenn man – wie ich – schon seit Jahrzehnten nicht mehr an Gott glaubt, sollte man keiner Kirche angehören, auch nicht aus Tradition bzw. weil man als Säugling getauft wurde. Wenn alle, die nicht an Gott glauben, aus der Kirche austreten würden, hätten die Kirchen nicht die Macht, die sie im Moment leider noch haben.

  19. Die Frage ist halt, ob das Haar in der Suppe nicht größer gemacht wird als die Suppe.

    In einem Diskurs um die Grundlagen, die ggf. umgekrempelt werden sollen, geht es erst mal ums Prinzip, nicht schon um die Details und Übertreibungen, die wichtiger gemacht werden als das Prinzip. Wer kann schon auf einen Gesetzgeber und eine Exekutive verzichten, der den o.g. Rechten Macht verleiht?

  20. Kommen Sie zur Wahrheit, zu Christus. Im Neuen Testament spricht Gott zu Ihnen. Wer suchet, der findet. Wer anklopft, dem wird auf getan. Die Katholische Kirche ist die wahre Kirche Christi. Der Mensch ist von Natur aus, ein spirituelles Wesen. Ein Geschöpf Gottes. Von Gott, seit jeher, geliebt. Gott ist nicht fern. Er ist uns stets nah. Näher, als wir uns bewusst sind.

    • Ja, nee – is klar…
      Im „Alten Testament“ schweigt der selbe „Gott“ also ihrer Aussage nach…!???
      Aha?“Rosinenpickerei“ ist also ihre Botschaft…
      Dann leben sie mal weiter glücklich und ignorant in ihrer Fantasie-Abenteuer-Welt!!!
      p. s. SELBST jeder erfundene Comicheld hat mehr Charisma als der von Ihnen probagandierde und ebenso wie vor ihm etliche (von Menschen erfundene und „abgewählte bzw. erfundene) Gottheiten“ – das „Neue Testament“ gehört in einer Büchersammlung direkt neben „Grimm’s Märchen“ und „Harry Potter“ in die Rubrik des Fantastischen…
      Glauben Sie doch bitte, woran Sie wollen – dadurch erhält ihr Glaube trotzdem keinen Wahrheitsgehalt – egal, wie Viele daran festhalten…

  21. Es sind ja auch Protestanten. Der wahre Glauben ist der Katholische. Die wahre Kirche ist die eine heilige katholische apostolische Kirche. Und nur in ihr ist die Wahrheit hinterlegt und aufbewahrt. Protestanten leugnen viele Glaubenswahrheiten und die Sakramente der heiligen Kirche. Protestanten sind nicht in der vollen Wahrheit.

  22. „Die meisten Religionen sind eine Art Lebensversicherung, deren Prämie nach dem Tot ausbezahlt wird.“

    Nun, diese Bemerkung ist natürlich sehr witzig, zeigt aber, dass der Kommentator keine Ahnung hat, was Religion sein kann und, für Einige, auch ist. Diese Ahnungslosigkeit nicht nur dieses Kommentators, sondern der gesamten Öffentlichkeit, über die wirkliche Natur von Religion ist genau das Ergebnis der Verbeamtung von Religion.

    Ich behaupte ja nicht, dass jeder einen religiösen Pfad gehen soll oder muss, denn das ist einfach auch viel Arbeit. Aber dass ein solcher Pfad bei den regulären Kirchen nicht einmal im Angebot ist: das ist der Skandal.

  23. Gefeiert haben die damals aber auch irgendwas Spirituelles, ein Ereignis z.B. wie die Wintersonnenwende, den Frühlingsanfang, Götter waren sicher dabei.

  24. Man sollte die Kirchen in der Tat entstaatlichen, also u.a. das Kirchensteuerprivileg nehmen, und zwar um der *Religion* willen. Wenn die staatliche Alimentation der Pastoren und Priester und der Hierarchen entfiele, müsste das Kirchenpersonal endlich wieder etwas anbieten, das die Menschen wollen und wofür sie bereit wären zu zahlen: eine lebendige Religion.

    Eine lebendige Religion ist etwas, das die seelisch vertrocknenden Deutschen m.E. auch brauchen würden. Den jetzigen Zustand, nämlich die Kirchen als Vorfeld-Organisation der SPD und anderer Gutmenschen-Parteien, braucht jedenfalls niemand.

  25. Meine persönliche Trennung von Kirche und Staat habe ich nun endlich in diesem Jahr vollzogen (durch Austritt aus der Kirche) nach dem Motto „besser spät als nie“.
    Wenn man – wie ich – schon seit Jahrzehnten nicht mehr an Gott glaubt, sollte man keiner Kirche angehören, auch nicht aus Tradition bzw. weil man als Säugling getauft wurde. Wenn alle, die nicht an Gott glauben, aus der Kirche austreten würden, hätten die Kirchen nicht die Macht, die sie im Moment leider noch haben.

  26. Man muss immer wieder (und gerade heute) darauf hinweisen, mit wem wir es
    zu tun haben:

    http://www.verfassungsschutz-bw.de/,Lde/Startseite
    Verfassungsschutzbericht 2016 – Baden-Württemberg

    Aus dem Eintrag zur Muslimbruderschaft (MB), Hervorhebungen von mir:

    Seite 64 – „Das Motto der MB lautet bis heute: „Gott ist unser Ziel. Der Prophet
    ist unser Führer. Der Koran ist unsere Verfassung. Der Jihad ist unser Weg. Der Tod für Gott ist unser Wunsch.“ Aus der Ideologie der MB und den Äußerungen ihrer Führungspersönlichkeiten wird ersichtlich, dass die Organisation demokratische Grundprinzipien ablehnt. Langfristig strebt sie ein islamisches Staatsgebilde an. Nach ihrer Auslegung nimmt der Islam darin eine Monopolstellung ein. Allen Andersgläubigen und generell den Frauen werden lediglich eingeschränkte Rechte zugestanden. Durch die avisierte islamistische Staats- und Gesellschaftsordnung werden zwangsläufig auch Meinungsfreiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen beschnitten, wenngleich die MB aus taktischen Gründen anderslautende Äußerungen veröffentlicht.“

    Seite 69 – „In der Bundesrepublik wird die MB-Ideologie von der „Islamischen
    Gemeinschaft in Deutschland e.V.“ (IGD) vertreten.“

    „ISLAMISCHE GEMEINSCHAFT IN DEUTSCHLAND E. V.“ (IGD)

    „Die IGD ist eine einflussreiche sunnitische Organisation arabischer Islamisten in Deutschland.“

    „Der sich als „unabhängig“ bezeichnende Dachverband „Zentralrat der Muslime in Deutschland“ (ZMD) vertritt auch die Interessen der IGD, die Mitglied im ZMD ist.“

  27. Das Absurde ist, dass ich – nachdem ich vor 25 Jahren aus der Kirche ausgetreten bin – durch die standesamtliche Eheschließung dazu verdonnert werde, „besonderes Kichgeld“ ans Finanzamt zu überweisen, weil mein Mann in der Kirche ist. Noch! Er arbeitet dran, auch, wenn es ihm schwer fällt.

  28. Sorry, Herr Goergen, obwohl ich sonst gerne mal mit Ihnen ausführlicher diskutieren würde, wofür wir wohl leider keine Gelegenheit haben werden, muss ich ein Mal etwas ausgeprochen Gefühlsmäßiges sagen.

    Dieser Artikel bzw. die vollendete Vorstellung der angesprochenen Änderungen wirkt auf mich insgesamt nicht befreiend, eher öffentlich aussperrend – ferner nur umbürokratisierend (weil die verschiedenen Zwecke trotzdem irgendwie erfüllt werden müssen und immer auch Geld kosten werden), und sehr formaljuristisch, als wollten Sie bestimmte Details im Sinne einer Ideologie gerecht perfektionieren. Werden Sie bloß kein Radikaler! 😉

    Schade, dass Sie mit Ihren zweifellos starken, analytischen Fähigkeiten, wenn es anschließend ums Konstuktive geht, so „neben der Welt“ sind. Lassen Sie doch einfach mal Spielräume zu, auch wenn sie ideologisch oder formaljuristisch nicht perfekt sind.

    Man will nicht immer nur den Ruf nach Freiheit als Forderung hören, man will sie von den Protagonisten auch spüren! Wer befreien will, muss erst mal selber frei sein.

    Mehr Freiheit entsteht nicht durch fordern, nehmen und verbrauchen sondern durch lassen.

  29. Immer wieder faszinierend, wenn das kommentiert wird, was nicht drinsteht.

  30. ??? Eben nicht, fürs Heil sind wir selbst verantwortlich – und frei. Wenn wir wollen.

    • Haben Sie den Kontext gelesen?

      Wenn der säkulare Staat die Alternative zum nichtsäkularen ist, so wie der Vorredner sie in Konkurrenz sieht…

  31. „Säkularismus ist auch nur ein Glaube.“ Wie bitte? Worin bestünde denn diese Glaube? Haben Säkularisten heilige Bücher, Geistliche, Rituale? Welchen Gott beten sie an?
    „Einen Gottesgegenbeweis haben Säkularisten auch nicht zu bieten.“ Wer ungeheuerliche Behauptungen aufstellt, ist in der Pflicht, sie auch zu beweisen. Man stelle sich vor, die Regierung würde eine Sondersteuer zum Schutz der Einhörner einfordern. Würden Sie nicht auch verlangen, dass die Existenz der Einhörner erst bewiesen wird? Könnten Sie deren Nicht-Existenz beweisen?
    Kant hatte wie die meisten von uns die christliche Indoktrination von Kindesbeinen an über sich ergehen lassen müssen. Das steckt halt tief in den Knochen. Wem es nicht so erging, der vermisst auch nichts. Lesen Sie mal eine Biografie über Kant! Der Mann war privat ziemlich absonderlich.
    In der Tat muss es um alle Religionsgemeinschaften gehen. Ausnahmen darf es nicht geben. Kirche e. V. – darüber hinaus sollte die Beziehung zwischen Kirche und Staat nicht gehen.

  32. Ach Gott ja, das weiß jeder, aber sie haben sich lange genug zum kulturellen Erbe entwickelt.

    • Etwa zurück in die geistige Finsternis, ins Heidentum, dass doch endlich überwunden schien. Da wo Geschöpfe Gottes und die Natur angebetet wurden aber nicht Gott? Da wollen Sie wieder hin. Wollen Sie zurück in die Barbarei?
      Nur Gott darf angebetet werden.

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