Sätze können so entlarvend sein. Jüngst auch bei der mündlichen Verhandlung am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg. Dort ging es um die Verfassungsbeschwerden gegen die EZB-Anleihekäufe, die bislang fast 2.500 Milliarden Euro umfassen, und die die EZB mit Geld aus dem Nichts bezahlt hat. Das Bundesverfassungsgericht hatte die Klagen den Luxemburger Richtern vorgelegt, um zu klären, ob das Programm gegen das Verbot der monetären Staatsfinanzierung verstößt.
In der Verhandlung verglich die EZB-Vertreterin laut FAZ, das Vorgehen der EZB mit der Tätigkeit eines Schleusenwärters. Durch das Öffnen und Schließen der Wehre könne dieser bestimmen, wie viel Wasser durch die Schleuse fließt, und so den Wasserstand in seinem Bereich kontrollieren. Die EZB stehe an der Schleuse für die Geldzufuhr im Euroraum. Seit Beginn der Finanzkrise 2008 habe die Zentralbank die Wehre geöffnet, um im Interesse aller, entgegenzusteuern. Die Wirtschaft wachse und die Arbeitslosigkeit sinke. Die Überschwemmungen, die mancher befürchtet hatte, seien hingegen ausgeblieben, so die EZB-Vertreterin.
Potemkin’sche Dörfer
Das Bild sagt sehr viel über die Denke der EZB aus. Geldpolitik ist in ihren Augen ein technischer Vorgang, der präzise gesteuert werden kann. Die Notenbanker sind die Ingenieure der Geldpolitik, die alles im Griff haben. Sie steuern die Geldmenge, die Inflation, den Zins und auch die wirtschaftliche Entwicklung. Und sie sind überzeugt, dass sie erfolgreich sind. Doch hier werden Potemkin’sche Dörfer errichtet. Unabhängig davon, dass die Wirtschaftsleistung im Verhältnis zu anderen Weltregionen langsamer wächst und die Arbeitslosigkeit höher ist, verschweigt die EZB geflissentlich, welche Folgen an anderer Stelle diese Eingriffe in die Geldmenge und den Zins haben.
Frederic Bastiat hat bereits 1850 in seinem Essay „Was man sieht und was man nicht sieht“ die Wirkung solcher Markteingriffe sehr anschaulich dargelegt. Darin bekommt der Sohn des Bürgers Biedermann Ärger mit seinem Vater, weil er eine Scheibe zerschlagen hat. Die Passanten, die dieses Schauspiel verfolgt haben, trösten Biedermann mit der Aussage: „Unglück ist zu etwas nutze. Solche Unfälle geben der Industrie ihr Auskommen. Alle Welt muss leben. Was würde aus den Glasern, wenn man niemals Scheiben zerschlüge?“ Das ist in Bastiats Augen das, was man sieht. Er führt nach dieser Geschichte aus, was man nicht sieht: Man sieht nicht, dass das Geld anderweitig ausgegeben werden könnte. Vielleicht muss Biedermann seine abgelaufenen Schuhe ersetzen oder er hätte sich ein Buch für seine Bibliothek kaufen können. Kurz: er hätte mit diesem Geld irgendetwas gemacht, was er nun nicht mehr machen kann. So ist es auch beim Schuldenaufkaufen der EZB. Auch hier richtet sich der Blick vielfach nur auf das, was man sieht.
EZB: Schleuser oder Fischzucht-Betreiber?
Daher sollte man die Geldpolitik der EZB dem Europäischen Gerichtshof mit einem anderen Bild erklären. Eigentlich ist die EZB der Betreiber eines Karpfenteiches, der auf immer mehr Erträge getrimmt ist. Regelmäßig gibt die EZB den Karpfen Kraftfutter, so dass sie immer größer und fetter werden. Steigt die Menge an Karpfen nicht, dann wird mehr Kraftfutter eingesetzt. Irgendwann reicht auch das nicht mehr aus. Ertragssteigerungen sind dann nur noch mit „unkonventionellen“ Maßnahmen möglich. Daher setzt die EZB nun Anabolika ein, um die Karpfen noch größer zu machen. Immer mehr und immer häufiger. Die Folge ist, die Karpfenzucht wächst und gedeiht. Doch die Kollateralschäden sind verheerend. Die großen Karpfen fressen die kleinen. Große und Kleine fressen alles andere im Teich. Und der Teich droht umzukippen. Jetzt versucht es die EZB mit Frischwasser, um die stinkende Brühe zu strecken. Doch der Teich kann nur eine bestimmte Wassermenge aufnehmen, sonst droht er überzulaufen. Daher werden kleinere benachbarte Fischteichbesitzer eingeladen und integriert, am bisherigen Mastprogramm teilzunehmen. Doch irgendwann kippen auch diese Fischteiche um, und alle Fische sind tot.
Das ist die Situation in der Eurozone. Ein bescheidenes Wirtschaftswachstum wird mit einer relativ und absolut immer höheren Geld- und Kreditmenge erkauft. Insgesamt steigt die Verschuldung daher immer stärker an. Diese faktische Überschuldung kann nur durch niedrige Zinsen weiter finanziert werden. Und nur durch eine gemeinsame Haftung für die Risiken gelingt es, die Märkte zu beruhigen. Daher wird es nicht zu nennenswerten Zinserhöhungen kommen. Und für das Ankaufprogramm der EZB, kann unabhängig vom Urteil in Luxemburg und anschließend in Karlsruhe, prognostiziert werden, dass die EZB munter weitermachen wird. Sie hat heute schon angekündigt, dass sie fällige Anleihen durch den Ankauf neuer Anleihen ersetzen will. Und auch die Regel, dass die Euro-Notenbanken maximal ein Drittel der Staatsanleihen eines Landes aufkaufen dürfen, ist von der EZB selbst definiert und kann jederzeit verändert werden. Nicht ohne Grund spricht die EZB von einer „unkonventionellen“ Geldpolitik. Normal ist anders.
Die Geldpolitik der EZB ist nicht unkonventionell, sondern – sagen wir mal krank. Die EZB-Geldpolitik unter Draghi (Goldmann Sachs) ist ein bis heute andauernder Frontalangriff auf die deutschen Steuerzahler und Sparer. Gegen die Anleihenkäufe haben neben dem CSU-Politiker Peter Gauweiler mehrere Ökonomen geklagt. Was macht die Bundesregierung? Angela Merkel. In ihrer Stellungnahme für den EuGH stellt sie sich gegen die eigene Bundesbank und unterstützt die Politik der EZB weitgehend. https://www.geolitico.de/2018/07/08/merkel-steht-draghi-vor-gericht-bei/
Hat irgendjemand etwas anderes erwartet?
Wenn die Schleusentore brechen könne auch wir in den Abgrund schauen.
Das wird sicher lustig.
Die österreichische Schule der Nationalökonomie wird auch diesmal wieder Recht behalten -leider, für uns alle..:
„Die Inflation ist gewöhnlich sowohl für die Regierung als auch für die private Geschäftswelt der leichte Weg aus momentanen Schwierigkeiten … Sie ist das unausbleibliche Ergebnis einer Politik, die alle anderen Entscheidungen als Gegebenheiten ansieht, an die das Geldangebot so angepaßt werden muß, daß der durch andere Maßnahmen angerichtete Schaden so wenig wie möglich bemerkt wird.“ -Friedrich August von Hayek (1960), Die Verfassung der Freiheit, S. 419 – 420.
Wenn sie es für besonders clever halten können Sie Ihr Vermögen ja in Edelmetallen anlegen. Sie brauchen aber auch ein Bankschließfach (zuhause kommen Einbrecher, die Ihnen Gewalt antun) und eine gute Versicherung.
Der nächste Sturm steht bereits vor der Tür. In China stehen insolvente Banken und Staatsunternehmen bereits mit über 250 Milliarden USD in der Kreide. In Ländern wie Argentinien oder der Türkei sind viele Kredite in USD aufgenommen worden, deren Rückzahlung sich aufgrund steigender FED-Zinsen sich schwierig gestalten wird. Diese Länder sind sehr anfällig für Kapitalabflüsse ins Ausland und eine Abschwächung des Wachstums. In den USA geht es um knapp 1,5 Billionen USD an Studenten-Darlehen, bei denen sich die Ausfallraten der 20%-Marke nähern. Als nächstes steht uns eine Welle von Junk Bond Defaults, also Kreditausfälle bei Hochrisikoanleihen bevor, deren Volumen seit 2008 um 58% (aktueller Nominalwert ca. 3,7 Billionen USD) gewachsen ist. Viele dieser Unternehmen aus dem High-Yield-Bereich sind sehr hoch gehebelt und werden, sobald der nächste wirtschaftliche Abschwung kommt, nicht mehr in der Lage sein ihre Verbindlichkeiten zu bedienen und Kreditausfälle werden sich zunehmen wie eine Seuche im System ausbreiten. Parallel dazu erhöht die FED die Zinsen, verkleinert ihre Bilanz und verknappt die Geldmenge. Diese Einflüsse schlagen sich bereits jetzt in der Realwirtschaft nieder. Letztlich spielt es keine Rolle, aus welchem Land oder welcher Assetklasse die Lawine ins Rollen gebracht wird. Es ist jedenfalls illusorisch anzunehmen, dass wir in Europa davon verschont bleiben werden. Und wenn uns dieser Finanz-Tsunami trifft, was will die EZB dann machen bzw. wie will sie Europa aus der zwangsläufig folgenden Rezession herausholen? Um einen wirtschaftlichen Stimulus zu erzeugen, muss das Zinsninveau um 3-5% gesenkt werden. Wir stehen allerdings bereits bei 0%! Falls uns eine neue Finanzkrise in den nächsten 12 Monaten erreicht (und davon gehe ich stark aus), wird die EZB mit herunter gelassenen Hosen dastehen und ihr nichts mehr anderes übrig bleiben, als die Geldschleusen noch viel weiter zu öffnen. Dies wird dann allerdings kein kontrolliertes Öffnen mehr sein, sondern eher der Sprengung des gesamten Stauwerks gleichkommen. In Erwartung dessen schichte ich schon seit einiger Zeit mein Vermögen in Assetklassen um, die (noch) keiner Kontrolle und Transparenz des deutschen Staates oder der EU unterliegen. Ich habe nämlich keine Lust darauf, dass ich – z.Bsp. im Rahmen des 2013 von IWF vollzogenen Gedankenspiels einer 10%igen Sonderabgabe auf Vermögen – am Ende für das mithafte, was uns unsere Polit- und Finanzeliten eingebrockt haben.
Dann würde die Staatsdefizite explodieren, da die Zinsausgabe für die Staaten massiv steigen würden. Auch für Deutschland wären es zweistellige Mrd. Beträge.
Da wären mehr als die Hälfte der Euro-Länder pleite und die Industrie würde auch jammern.
Alles sozialistische „Investitionen“ in die Zukunft!
In Erinnerung an einen bekannten Aphorismus hört man immer wieder den Politiker zum Banken- oder Wirtschaftswissenschaftler sagen: „Halte Du sie dumm, ich halte sie arm.“ Und womit?
Natürlich mit einer Vielzahl von Begriffen, in denen das Wort Stabilität, Aufsicht oder ähnliches vorkommt: EU-Konvergenzkriterien, Stabilitäts- und Wachstumspakt, Nichtbeistands-Klausel, Europäischer Stabilitätsmechanismus (ESM), Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF), Outright Monetary Transactions (OMT), Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus (SSM), Fiskalpakt etc. Wer aber, um Gottes Willen, möchte sich in einem solchen Irrgarten bewegen, wer nimmt sich die Zeit, da durchzusteigen? Parlamentarier werden dort nicht anzutreffen sein, aber sicherlich „Fachleute“, die bei irgendwelchen Finanzoligarchen in Lohn und Brot stehen und der Politik die Gesetzesvorhaben ausformulieren sollen.
Jene „Fachleute“ (Juristen, Bankmanager, Verwaltungsexperten, Wirtschaftswissenschaftler) entwarfen in der Krise die europäische Rettungspolitik und verbargen die eigentlichen Ziele hinter der einschüchternden Überschrift „Scheitert der EURO, scheitert EUROPA“.
Statt Schaden von ihren Völkern abzuwenden, entschieden sich bereits damals die „konservativen“ Regierungen Sarkozy und Merkel dafür, so zu tun, als habe Griechenland lediglich ein vorübergehendes Problem und könne natürlich in Zukunft seine Schulden bedienen. Sie umgingen dafür die gesetzliche Grundlage, auf der der EURO basiert – nämlich das Verbot des Zahlungsbeistandes zwischen den Staaten. Sie hatten Griechenland Kredite gegeben, nicht um es zu retten, sondern französische und deutsche Banken. So wurde der notwendige Schuldenerlaß verhindert. Jeder halbwegs intelligente Mensch konnte bereits damals ahnen, daß das an Griechenland verliehene Geld unwiederbringlich verloren ist. Die gesamte EURO-Rettungspolitik ist Betrug an den europäischen Völkern.
Die EURO-Retter als Handlanger korrupter Machteliten, die längst Teil des Kapitalismus in unseren noch stabilen Demokratien geworden sind, machen Europa kaputt, hetzen die Völker gegeneinander auf und sind weit davon entfernt, den Kontinent als Rechts- und Kulturraum zu bewahren. Es wird daher höchste Zeit, daß sich die Bürger Europa wieder zurückholen und es nicht internationalen Bürokraten, verantwortungslosen Bankern und inkompetenten Politikern überlassen.
Hoffentlich ist es nicht zu spät.
Bitte nicht vergessen, daß Merkel und Schäuble die EZB-Politik seit Jahr und Tag stützen.
Der Euro ist immerhin die Friedens-Währung und hat uns seit 1945, also seit ca. 73 Jahren Frieden beschert. Wenn man auf diese typischen Äußerungen des Miljöhs der naiv-grünen Linkspopulisten (incl. Merkel, Katholen und Evangelen, Gewerkschaften, Ringelpiezler) auf die Abschreckungs-Politik durch NATO und Warschauer Pakt hinweist, dann schaut man in (noch) dämlichere Gesichter. NATO kennt man, aber wer oder was ist der Warschauer Pakt?? Und das diese Abschreckung auf atomarer Aufrüstung ( Atom, ganz böse) beruhte, das weiß kaum noch jemand. Hat schon mal einer der Gesinnungs-Journalisten von ZEIT und SZ und Spiegel oder von der Staats-Propaganda den Herrn Micron gefragt, wann er seine Atom-Waffen einzumotten gedenkt??
Das Euro-Problem resultiert aus der unterschiedlichen Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Länder und Deutschland (Merkel und Schäuble) können den Südländern keine Wettbewerbsfähigkeit anweisen.
Das ist, so meine Erfahrung, den Bürgern schwer zu vermittlen. Deswegen wäre Lucke mit seiner AfD und seinem Thema gescheitert, denn Lucke wollte den „Volks-HochschulLehrer“ für VWL spielen. Das reicht nicht für eine Volkspartei.
Herr Schäffler könnte sicher darüber berichten, ob die damaligen „Top-Politiker“ der FDP wie Lindner, Bahr, Rösler usw. das Euro-Dilemma kapiert haben.
Ergo: Mit dem Thema ist politisch schwer zu punkten und wenn die Hyper-Inflation erst einmal auf dem Weg ist, dann ist sie nicht mehr zu bremsen. Und dann wacht der Michel auf und auch einige Politiker, außer Merkel, die ist dann schon in Süd-Amerika in der frei gewordenen Wohnung von Margot Honecker.
Der Artikel kreist um Symptome und fragt nicht das Entscheidende: Was wäre ohne die Geldpumpe der EZB passiert? Einige Länder und im Dominoeffekt auch wir, wären bereits am Boden und pleite.
Pleite heißt nicht etwa, dass es am nächsten Tag wieder lustig von vorn losgeht, sondern kaputt bleibt unten. Schließlich wären wir überschuldet. Starke Investoren würden unsere Assets aufkaufen und würden damit die Eigentümer. Wir würden für sie arbeiten. Sie würden unsere Erarbeitetes (Geld) außer Landes schaffen.
Schulden, die bekanntlich durch frisch gedrucktes Geld entstehen, wurden überhaupt noch nie „finanziert“, auch nicht durch Zinsen. (Die Zinssumme ist normalerweise kleiner als der Kreditbetrag. Das kann keine Finanzierung sein.) Schon gleich gar nicht können immense Schulden durch kleine Zinsen „finanziert“ werden. Auch die kleinen Sparzinsen sind keine Finanzierung sondern ein Markteffekt.
Sparzinsen können auch in jedem anderen Geldsystem, sogar bei einem staatlich ungesteuerten und auch bei einem privaten klein sein, nämlich bei kleiner Nachfrage seitens der Banken nach flüssigem Geld (das sie bspw. als Kredite vergeben könnten).
Und überhaupt: Wer legt Geld in diesen Zeiten noch in nennenswerten Mengen zu so kleinem Zins an? Es zwingt einen ja keiner. Wo nichts zum kleinen Zins angelegt wird, wird auch nichts „enteignet“. Ein Wort, dass noch nicht einmal korrekt ist, denn das Geld wird nicht weggenommen, man bekommt lediglich nichts mehr obendrauf. Die Inflation ist übrigens auch klein. Der Sparzins war auch zu anderen, „besseren“ Zeiten kaum einmal größer als die Inflation. So what?
Wir haben ohne Frage ein großes Problem mit dem Geldsystem als solchem. Aber der kleine Zins ist es nicht und schon gleich gar nicht als Ursache. Er ist lediglich ein Symptom auf einem anderen Hintergrund. Die Geldpumpe der EZB ist ebenfalls nicht die Ursache, sondern die Reaktion auf ein ursächliches Problem, das schon immer im Konstrukt des Geldsystems als solchem schlummerte. Wenn wir tatsächlich noch enteignet werden, wird es nicht am kleinen Zins liegen.
@Herbert: Erklärtes Ziel Draghis war ja u. a., seinen geliebten Landsleuten (und auch den anderen PIGS-Staaten) Zeit zu kaufen, damit diese ihre dringend benötigten Struktur-Reformen angehen.
Und? Kam da was? Ich habe nichts dergleichen gelesen.
@EURO fighter: Die Zeit hat noch nicht ausgereicht. Sie brauchen weitere Jahrzehnte für ein paar Reförmchen.
Nun ja, es war auch notwendig, den PIGS-Staaten Zeit zu verschaffen. Dass nicht genug dabei rausgekommen ist, steht auf einem anderen Blatt. Vergleichbare Maßnahmen haben in den USA schließlich zu Erfolg geführt.
Oder hätte Draghi einen erheblichen Teil der EU „ungeliebt“ absaufen lassen sollen, weil darunter auch Landsleute sind? Ich dachte zuletzt, dass die Unliebe zum eigenen Volk eine eher deutsche Tugend ist.
Mich wundert außerdem, dass ausgerechnet Verfechter des freien Marktes unter allen Umständen einen bestimmten Mindestzins für Spargeld erwarten. Denn genau das steht implizit hinter der Klage, der Zins sei zu niedrig.
Demnach erwartet der Freund des freien Marktes sage und schreibe eine Regelung, die sich nicht auf dem freien Markt ergibt. Welcher Lapsus bei System-Überlegungen führt denn zu dieser merkwürdigen Inkosistenz?
Wenn Sie sich Herrn Schäfflers Artikel noch einmal genauer durchlesen, dann ging es ihm nicht nur darum, dass durch die Nullzinspolitik eine „Enteignung“ im weiteren Sinne stattfindet, sondern um die Konsequenzen, die sich aus dem Euro ergeben, wenn unterschiedliche Wirtschaftskräfte der Teilnehmer auf
gleiche Währung trifft. Wer nicht abwerten kann, und damit die Differenzen unterschiedlicher Wirtschaftsleistung abfedert, der bekommt das, was wir heute als „Währungskrise“ vorgesetzt bekommen. Der Ankauf von wertlosen Papieren ist schlicht eine Verschuldung. Man kaschiert das als „Mechanismen“ wie ESM und weitere, für Normalos intransparente Konstruktionen, wo kaum Fachleute durchsteigen. Und jeder Privathaushalt weiß: eine Verschuldung durch neue Schulden auszugleichen setzt die Abwärtsspirale erst richtig in Gang.
Mit der „Schleusenöffnung“ der EZB wird genau dies gemacht. Ohne Rücksicht darauf, dass die Wirtschaftsleistung der ins Trudeln geratenen Länder auch nur irgendwie aufzufangen ist.
Herr Schäffler hat Recht, wenn er von Potemkin’schen Dörfern spricht. Es wird den EU-Euphorikern gespiegelt, es handele sich bei der „Eurorettung“ lediglich um Korrekturen im Finanzkonstrukt Euro, und nicht um eine strukturelle Wirtschaftsschwäche der Südländer.
Im Grunde genommen handelt es sich nicht um eine Rettung der Währung Euro, sondern um eine gigantische Verschuldung, die zur Vergemeinschaftung ansteht.
Was wäre gewesen, ohne die Rettungsmechanismen? Nun, ein schneller Ausstieg der Südländer aus dem Währungsverbund wäre notwendig gewesen. Als erste Maßnahme. Und eine völlige Revision des Fiskalordnung in Griechenland z.B., und and andere strukturelle Maßnahmen.
Die EZB hat die Schleusentore komplett geöffnet, Einbahnstraße, das Wasser läuft logischerweise nur in eine Richtung. Da ist nichts mehr mit „schleusen“ (also beidseitig: flussaufwärts/flussabwärts), dem eigentlichen Sinn einer Schleuse! Wenn die EZB so ihre Arbeit verrichtet, bringt sie den Verkehr natürlich zum Kollaps.
Es ist eher die „Flutung der Sahara“ als das Öffnen irgendwelcher Schleusen in einem Kanalsystem. Das Geld versickert und ist weg.
Stinkige Karpfen essen nur Bekloppte. Die gleichen Bekloppten essen auch amerikaniche Rindviecher denen man das Wiederkäuen abgewöhnt hat, um sie schneller zu mäßten und daher mit Popkorn füttert. Europa wird nicht gesund wenn es immer wieder Amerika kopiert. Draghi ist ein altes Romaweib, dass nur in irgendeine Glaskugel guckt. Die Welt der Herrschenden ist entgrenzt und favorisiert den Untergang. Schaffen wir sie ab und zwar zügig.
Herr Schäffler, nur mal kurz zur Erinnerung: Als sich 2011 das Ende der Amtszeit Trichets näherte, war eigentlich klar, dass Deutschland den nächsten EZB-Präsidenten stellt, nämlich in Gestalt von Bundesbank-Präsident Axel Weber. Er war aber Merkel ein bisschen zu sperrig und finanzpolitisch zu konservativ, so dass ein italienischer Leichtfuss das Rennen machte.
Und wer war damals der Koalitionspartner von Merkel und hat das mitgetragen?
Axel Weber ist lieber zur UBS gegangen, statt sich der Arbeit in der EZB zu stellen. Ich hatte damals schon die Vermutung, dass er GENAU wußte warum…
Der Zustand des Euro spiegelt den Zustand der NGO-EU Führungselite wieder…https://www.facebook.com/afd.bayern/videos/1689889414461985/?t=0
Herr Schäffler,
Sie sollten das Plädoyer gegen die EZB beim EuGH halten, damit die Klage gegen die EZB den Hauch einer Chance auf Erfolg hat.
Irgendwann kracht es, dann sind der EUGH und die EZB bedeutungslos.
man ist auf die juristischen Windungen gespannt warum diese monetäre Staatsfinanzierung keine monetäre Staatsfinanzierung ist, im Zweifel weil dadurch eben keine Staaten mehr finanziert werden, sondern nur noch Provinzen
Das sind riesige Luftbuchungen, bei denen die neu in Umlauf gebrachten Währungseinheiten, die bereits Bestehenden entwerten. In Kombination mit Nullzins, ist es ein Enteignungsprogramm. Wie stellte Brecht treffend fest, „was ist schon der Einbruch in eine Bank, gegen die Gründung einer Bank“?
@BK: Brecht hätte seine Argumentation noch steigern können: „Was ist schon die Gründung einer Bank gegen die Gründung einer Notenbank?“ Leider kommt von den deutschen subventionsverwöhnten Autoren und Theaterregisseuren heute nur noch die Provokation des Publikums , nicht der Regierenden. Man könnte ja für rechts gehalten werden…^^
Als Künstler werden sie nun mal vom Staat subventioniert, und der sind heute nicht die Bürger. Als Banker haben sie Narrenfreiheit, genießen quasi Immunität, und wenn es brennt, rufen sie nach diesem Staat. Für all die Schäden, die Banken angerichtet haben, kam nie ein Banker ins Gefängnis. Ausser auf Island, dort gingen Kaupthing, Glitnur, u. Landsbanki bankrott. 26 Banker gingen ins Gefängnis.
Zitat „Geldpolitik ist in ihren Augen ein technischer Vorgang, der präzise gesteuert werden kann. Die Notenbanker sind die Ingenieure der Geldpolitik, die alles im Griff haben.“
Genau so sieht es aus! Als Ingenieur läßt sich deshalb sicher rechen, weil die gesamte Erdphysik auf den ERHALTUNGSGRÖßEN Energie, Impuls, Stoff (=Masse) beruht! Nun beobachte ich die Parallelen zwischen Geldgesetzen und klassischer Physik schon seit Jahren und muß sagen, dass sich hier teilweise tatsächlich erstaunliche Dinge transferieren lassen. Doch die absolut oberste, allerwichtigste Prämisse ist die Erhaltungsvorraussetzung, die immer mehr zu einer reiner Illusion verkommt! Ich sehe keinen guten Zeiten entgegen!
Die EZB handelt so wie alle Technokraten der Macht, auch die in der Politik, handeln und erfüllt damit den Ruhigstellungsauftrag. Ohne diese im Endeffekt katastrophale Ruhigstellung bestünde die Gefahr, dass zumindest ein Teil der Völker in Europa sehr unruhig wird und womöglich die EU- kritischen oder ablehnenden Parteien wählt. Es geht also wie immer um Macht und Versorgung und die Gefahr, dass z.B. eine ( vorrübergehend )zunehmende Arbeitsplatzkrise bei einer deutlich restriktiveren Geldpolitik bestimmten Parteien helfen könnte. Dann doch lieber den Schein aufrechterhalten und die Sedierung durch wertloses Geld zusätzlich zur ( kulturellen ) Sedierung durch Mário Barth und den „ Bachelor“ und der Simulation der „ heilen Welt“ fortsetzen.
Es werden einfach mehr Karpfen von ausserhalb importiert, die den Kraftfutterumsatz nochmals steigern.
Und wenn die Schleusenwärter die Tore nicht auch regelmässig wieder schliessen, ist es nix – mit den wartenden Schiffen aufwärts.
Nicht mal ‚bildliche Darstellungen‘ können die Vertreter der EZB – muss einen Grund haben.
…wenn man demnächst den ersten Menschen zum Mars schickt, melde ich mich dafür schon jetzt an. Die Wahrscheinlichkeit, die nächsten 3 Jahre zu überleben, ist da viel größer als im EU-Fantasiegebiet.
Zum Mars? Warum so kompliziert? Machen wir es doch einfach so wie Herr Juncker, Präsident der Europäischen Kommission und Aushängeschild der gesamten EU:
Saufen bis Verstand und Beine versagen. Dann tangiert einen das alles auch nicht mehr. Volltrunken schwankend und sich wie der letzte Depp benehmend vor internationalen Regierungschefs und Kameras. Zum wiederholten Mal. Widerwärtig, abscheulich. Diesmal, anlässlich des NATO-Gipfels, ist seine totale, öffentliche Besoffenheit echt der „Gipfel“! Also, solidarisch hoch die Flaschen und rein mit dem Zeug bis zum Abwinken! Die „Koalition der Willigen“ wird uns schon stützen und irgendwie noch aufrecht halten, so wie ihn.
…an Tilo, habe doch Verständnis für den armen Herrn Junker, es war schon sehr heiss an diesem Tag. Da muss man natürlich genug trinken, damit der Flüssigkeitshaushalt im Körper im Lot gehalten wird.(Satire aus )
„Die destruktionistische Politik des Interventionismus und Sozialismus hat die Welt in schwere Not gestürzt. Ratlos stehen die Politiker der Krise gegenüber, die sie heraufbeschworen haben. Und sie wissen keinen andern Ausweg zu empfehlen als neue Inflation oder wie man heute zu sagen pflegt Re-Deflation. Die Wirtschaft soll „angekurbelt“ werden durch neue zusätzliche Bankkredite (d. h. durch zusätzliche Zirkulationskredite), wie die Gemäßigten wollen, oder durch die Ausgabe von neuen Staatsnoten, wie die Unentwegten wünschen.“ (Ludwig von Mises, Die Gemeinwirtschaft, S. 461) Wir brauchen mehr Mises und weniger Marx! – Und Mario Draghi ist ein Dieb!
Sie haben recht, Draghi ist ein Dieb, nimmt den Sparern die Zinsen, und sorgt für Inflation. Angesichts der Tatsache, dass sie von den Banken keine Zinsen bekommen, brauchen sie diesen ihr Geld auch nicht zu leihen. Holen sie es ab. Fünfzig 200-Euro Scheine sind auch 10.000, und passen in jede Jackentasche. Ehe man nach dem großen Knall wie blöd vor dem EC-Automaten steht, und wie in Griechenland 20 Euro am Tag abheben darf, ist es bei jedem zuhause viel besser aufgehoben. Deshalb soll sich auch jeder für den Erhalt des Bargeldes einsetzen. Das Geld abzuheben, ist eine Form von Protest.
Nützt nur alles nichts mehr, wenn der Euro wertlos geworden ist. Sofern vorhanden, nur noch zum Anzünden des Ofens zu gebrauchen.
Wer nicht beizeiten Anlage-Edelmetall in kleinen Einheiten beiseite geschafft hat, wird nicht zu beneiden sein. Das Brot wird in der Krise
genau damit bezahlt. Papiergeld will dann keiner mehr haben. Gold und Silber lachen !