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Urteil gegen Veggie-Produkte

EuGH: Freiheit für die Veggie-Wurst

19.06.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Kann man eine Soja-Pflanze melken wie eine Kuh? Wie kommt die Milch in die Kokosnuss? Muss eine vegane Currywurst brüllen wie am Spieß: Ich bin kein Fleisch?

Man muss kein Vegetarier sein, um zu wissen, dass Soja-Milch oder Tofu-Butter nicht von einer Kuh oder Ziege stammen. Dennoch hat der Europäische Gerichtshof jetzt in einem Urteil diese Produktbezeichnungen verboten. Die Bezeichnung „Milch“ sei grundsätzlich allein Milch tierischen Ursprungs vorbehalten. „Butter“ dürfe nur ein Erzeugnis aus Milch genannt werden. Andere Produkte, wie zum Beispiel Leberkäse, die auch keine Milch enthalten, seien von der EU-Kommission ausdrücklich als Ausnahmen zugelassen und in einer Verordnung geregelt. Gott sei Dank, der Leberkäse ist gerettet!

Die Frage ist: Muss das sein? Muss die EU dies regeln? Ist damit dem Konsumenten gedient oder ist dies lediglich eine erneute bürokratische Stilblüte aus Brüssel? Dient das ganze tatsächlich der „gemeinsamen Marktintegration landwirtschaftlicher Produkte“ in einem gemeinsamen europäischen Markt? Wohl kaum.

Ein aufgeklärter Verbraucher macht sich schlau und informiert sich. Eine kritische Öffentlichkeit informiert über Fehlentwicklungen. Hersteller haben, wenn sie langfristig Erfolg haben wollen, selbst ein Interesse ihre Kunden zu informieren. Warum sollte ein Soja-Milch-Hersteller seine Kunden nicht darüber informieren wollen, dass Soja-Milch keine Milch von Kühen oder anderen Tieren enthält? Sie haben doch selbst ein Interesse daran, denn die Vegetarier sind ja ihre Zielgruppe.

Landwirtschaftsminister Christian Schmidt bläst inzwischen ins gleiche Horn wie die EU. Er will die vegetarische Currywurst verbieten. „Ich möchte nicht, dass wir bei diesen Pseudo-Fleischgerichten so tun, als ob es Fleisch wäre,“ so der Minister von der CSU. Natürlich kann man sich die Frage stellen, warum ein Vegetarier, der kein Fleisch oder Milch zu sich nehmen will, die typischen Bezeichnungen wie Wurst, Schnitzel oder Milch, Käse und Butter übernehmen soll. Aber es ist doch keine Frage, die der Landwirtschaftsminister oder die EU regeln müssen. Hier wird ein Popanz aufgebaut, wo man sich schon fragen muss, ob der gemeinsame europäische Markt nicht andere Probleme hat. Ist es nicht gerade dieser Vorschriftenwust, der dazu führt, dass kleine und mittelständische Unternehmen nicht mehr durchblicken? Sie werden sogar dadurch gehindert, am europäischen Markt teilzunehmen, weil sie immer Gefahr laufen, irgendeine Vorschrift übersehen zu haben. Sie können sich keine Stäbe im Unternehmen leisten, die erst mal die jeweiligen Vorschriften im anderen Land prüfen, damit sie dort Kunden beliefern dürfen.

Deutschland ist leider in Europa ein Paradebeispiel für diesen falschen Verbraucherschutz. Was haben vermeintliche Verbraucherschützer und Politiker beispielsweise für das Reinheitsgebot beim Bier gestritten? Vor 30 Jahren hat der EuGH das damalige Verbot, Bier, das nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde, hierzulande nicht verkauft werden durfte, aufgehoben. Der Untergang des Abendlandes wurde heraufbeschworen. Heute werben deutsche Brauereien mit dem Reinheitsgebot als Qualitätsmerkmal neben den vielen Anbietern, die nicht nach den strengen deutschen Regeln ihre Produkte in Deutschland verkaufen. Sind Konsumenten dadurch Nachteile entstanden? Nein, ganz im Gegenteil. Seitdem hat die Produktvielfalt beim Bier enorm zugenommen.

Das Ganze wird uns immer als Verbraucherschutz verkauft. Es ist aber das Gegenteil dessen. Es dient dazu, Märkte abzuschotten, etablierte Hersteller zu privilegieren und damit zu bevorteilen. Es soll die Regierung in ein vorteilhaftes Licht rücken. Mit dem Schutz der Konsumenten hat das aber alles nichts zu tun.

Verbraucherschutz entmündigt den Verbraucher nicht, sondern vertraut ihm. Nur aufgeklärte Verbraucher finden sich in unserer komplizierten Welt zurecht. Ein Staat, der diese Verbraucher immer an die Hand nehmen will, der jeder vermeintlichen Gefahr vorab per Gesetz vorbeugen will, behandelt die Bürger wie Schafe. Sie sind eingezäunt und beaufsichtigt, bekommen regelmäßig zu essen und zu trinken und dürfen ab und zu herumblöken. Wer das nicht will, muss klar sagen: Freiheit für die Veggie-Wurst!

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Fuldaer Zeitung.

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33 Kommentare

  1. Einfache Frage: Warum nennen Veggies ihre pflanzliche Tofu-Butter nicht Tofu-Margarine? Versucht man einem Produkt, das eigentlich Margarine ist, einen wertigeren Anstrich zu verpassen, „gute Butter“ versus billige Margarine? Dreht man das Ganze um, könnte sich, z.B., RAMA Sonnenblumenbutter nennen. Das wäre dann tatsächlich die EU für die Big Player, wie in einem Kommentar erwähnt. Ist Analogkäse Käse nur weil das Wörtchen drinsteckt? Vegetarische Leberwurst kein Widersinn? Kommt dann noch Tofu-Rindersteak? Warum nicht Tofustreichfett mit Buttergeschmack? Weil’s dann doch nicht wie Butter schmeckt, was aber mit Tofu-„Butter“ quasi suggeriert wird? Also Verbrauchertäuschung? Zum „Sonnenmilch und Kalkmilch“-Kommentar: Wenn sie die mit Lebensmitteln verwechseln, dürfen sie künftig auch ihre Zehennägel in die Wand einschlagen.

  2. Die Begriffsbestimmung von Milch gibt es in Deutschland schon seit 1990 im „Gesetz über Milch, Milcherzeugnisse, Margarineerzeugnisse und ähnliche Erzeugnisse (Milch- und Margarinegesetz)“. Und das ist auch nur Upgrade eines früheren Gesetzes.

    Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/milchmargg/BJNR014710990.html

    In §2 (Begriffsbestimmungen) wird Milch definiert:

    1. Milch: das durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnene Erzeugnis der normalen Eutersekretion von zur Milcherzeugung gehaltenen Tierarten.

    Aha. Es fehlt eine gesetzliche Defintion, was ein Euter ist. Kann man sich wohl aussuchen.

    Macht die EU sich eigentlich auch Gedanken über Kirschwasser?

  3. Hier möchte ich mal was Spaßiges beitragen.
    In Konstanz gibt es jetzt einen Unverpackt-Laden.

    http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/Einkauf-ohne-Huellen-der-erste-Unverpackt-Laden-in-Konstanz-ist-eroeffnet;art372448,9295635

    Und ich dachte bisher, wenn ich Mehl, Zucker und Bohnen in Tüten kaufe, hätte das doch gewisse hygienische Vorteile. Man lernt nie aus. :-)))
    Ist das überhaupt lebensmittelrechtlich erlaubt?
    Muß der Verkäufer da nicht eine ausführliche Dokumentation betreiben bezüglich Chargennummer, Haltbarkeitsdatum, Herkunft, Abfüller usw.?
    In der Nachkriegszeit hatte meine Familie einen Lebensmittelladen. Da wurde alles noch aus Säcken zeitaufwändig in Tüten abgewogen.
    Aber gebrauchte Tüten wurden schon damals nicht wieder mitgebracht zum nachfüllen.

  4. „Ist es nicht gerade dieser Vorschriftenwust, der dazu führt, dass
    kleine und mittelständische Unternehmen nicht mehr durchblicken?“

    Exakt darum geht es!
    Die Kokusnuss-Milch und die Mandelmilch gibt es schon länger, beide benutze ich zum Kochen – und ich bin nun wirklich keine Vegetarierin. Und ob ein Sojaklops Soja-Frikadelle, oder Soja-Schnitzel heißt, das ist mir herzlich egal!
    Eines aber geht gar nicht: Veggie-Leberwurst. Denn in der Leberwurst muss nun einmal ein Mindestprozentsatz an Leber drin sein. Und eine vegetarische Leber hat die Natur noch nicht erfunden.

    Aber wie halt im Artikel bereits geschrieben. Es geht gar nicht um die Verbraucher – es geht einzig und allein darum den großen Konzerne Vorteile zu verschaffen.

    • Welche Konzerne sollen dadurch Vorteile haben? Man kann die Produkte doch problemlos unter anderem Namen vertreiben. Man muss nur eine angemessene Bezeichnung verwenden.

  5. Die „Milch“
    ist nur EIN Beispiel – in diesem Fall sogar ein harmloses –
    von vielen Bespielen und nicht nur die EU betreffend
    für das was ich „Als-ob-Politik“ nenne. –
    „Als-ob-Politik“ die dem Motto zu folgen scheint:
    Beschäftige die Menschen mit absoluten Nebensächlichkeiten
    dann fält der eklatante Mist der angerichtet wurde und wird
    samt der internationalen Bedeutungslosigkeit nicht auf!

  6. Endlich mal ein Thema bei TE, daß mich überhaupt nicht interessiert. Da kann ich heute Morgen raus an die Sonne gehen ? (Liebe Redaktion das war ein Kompliment)

  7. Nach der künstlichen Grün-Strom-TÜV-Erregung noch so ein Klopper-Artikel. Ist bei euch schon saure-Gurken-Zeit? Milch ist Milch und Schnitzel ist Schnitzel – da will ich nix vegetarisches drin haben.

  8. Vielleicht wird die EU ja auch noch irgendwann die deutsche Rechtschreibung reglementieren und den Duden neu schreiben.

  9. Hier muss ich die EU verteidigen: Auch eine auf den Kernaspekt geschrumpfte EU, nämlich eine Zollunion, braucht Namensklarheit. Das bedeutet tausende von Bestimmungen. Dass einzelne Bestimmungen nicht sinnvoll sein mögen – wie etwa die hier gegen Veggie-Käse – gebe ich gern zu. Dass sich aber die EU aus diesem Bereich herausziehen sollte: nein. Denn täte sie es, würden wieder nationale Bestimmungen gelten, 28 von ihnen. Sich über 28 nationale Bestimmungen zu informieren ist aber gerade kleineren Betrieben kaum möglich.

  10. Der aufgeklärte Verbraucher kennt sich aus?

    Wo gibt es denn diesen Verbraucher? Wer viel direkt mit Verbraucher zu tun hat, der muss leider tagtäglich feststellen, dass die Leute immer dummer werden. Das kommt vielleicht davon, weil sie sich längst daran gewöhnt haben, dass sie alles vorgeschrieben bekommen (Beispiel: Der ADAC-Opa erklärt in den TV-Nachrichten, dass bei Ferienbeginn mit Staus auf den Autobahnen zu rechnen ist und, dass es bei Schneefall Glätte auf den Fahrbahnen geben kann).

    Und weshalb bezeichnen die Produzenten Produkte, die keine Milch sind als Milch? Weil sie damit den Verbraucher suggerieren wollen, dass diese Produkte (auch) Milch sind. Das ist gezieltes Marketing zum Zwecke der Verbraucherverdummung.

    Die Sehnsucht nach tierischen Produkten ist bei Veganer offensichtlich doch sehr groß, Denn es ist doch besonders makaber, dass die Anhänger der Veganer- Religionsgemeinschaft große Begierde danach haben Milch und Wurst zu essen, was ja eigentlich Bezeichnungen für tierische Produkte sind. Das ist genauso, als würde ein Antialkoholiker Wert darauf legen, dass sein alkoholfreies Lieblingsgetränk mit dem Label Whiskey bedruckt wird.

    • Kokusnussmilch heißt in fast allen Ländern so. Sie ist weiß wie Milch, man kann damit Kochen, oder sie trinken.
      Und ich kenne niemanden, der sich jemals an der Bezeichnung gestört hätte.

      • Das ist aber auch keine neue Wortschöpfung. Kokosmilch hieß immer so. Daher wird sie kaum jemand mit richtiger Milch verwechseln.

      • Trotzdem fällt sie nun unter das Verbot der EU

      • Noch schlimmer: Kokosmilch gehört wie Erdnußbutter und Leberkäse zu den Ausnahmen, die in dieser Vorschrift explizit aufgelistet werden. Das alte preussische Prinzip: verboten ist alles, was nicht explizit erlaubt wurde!

      • na ja, Leberkäse heißt korrekt ja auch Laiberkäs.
        der Begriff bezeichnet eigentlich nur den Kasten in Form eines Brotlaibs, in dem das Fleischprodukt gebacken wird.

    • Veganer haben ja erst mal keine Essstörung. Sojamilch kostet das drei bis vierfache im Vergleich zu Kuhmilch. Deshalb werden schon die Hersteller ein Interesse daran haben, dass die eigene Klientel die Produkte auch findet?

    • Das Vegetarier- und Veganer-Bashing in den konservativen Kreisen ist mir unverständlich, bedeutet doch konservativ auch bewahrend im Sinne einer lebenswerten Umwelt. Hier endet jedoch der Blick am eigenen Tellerrand. Man möchte keine Gedanken verschwenden an die unsäglichen Missstände in der Massentierhaltung, das elende Leid der Tiere, die Auswirkungen auf die weltweite Ökologie, hier zuletzt auch evident an der Nitratverseuchung unserer Böden und der damit einhergehenden Trinkwasserverteuerung. Die Liste lässt sich weiter
      fortsetzen.

      Wir sind alle hier sozialisiert, von klein auf an unsere hiesige Nahrung gewöhnt. Wenn nun jemand umdenkt und verantwortlich seinen Konsum von tierischen Produkten einschränken oder darauf verzichten möchte, so heißt das ja nicht, dass ihm Milch & Co nicht mehr schmecken, sondern dass er auch Alternativen wählen kann. Diejenigen, die aus ethischen Gründen Fleisch ablehnen, werden eher keine Fake-Schnitzel zu sich nehmen, aber derjenige, dem der Arzt geraten hat, seinen Fleischkonsum der Gesundheit zuliebe einzuschränken, wird dankbar sein, eine Art Wurst im Kühlregal vorzufinden, ebenso wie derjenige, der nur aus ökologischen Gründen auf Tierprodukte verzichtet. Es gibt ja auch Menschen, die ihren Tee mit Süßstoff statt Zucker trinken oder eine E-Zigarette statt einer herkömmlichen rauchen.

      Und nein, die Veganer sind nicht schuld am massenhaften Sojaverbrauch, der „Brüste wachsen und Schniedel schrumpfen“ lässt. Der massenhafte Sojaverbrauch, 80 % der weltweiten Ernte, geht auf die Fütterung der Nutz- und Schlachttiere zurück, welche in ihrem Leben mehr Sojaschrot eingeflößt bekommen, als ein Veganer je vertilgen könnte. Jeder Fleischesser und Milchtrinker nimmt somit deutlich mehr Phytohormone auf Umwegen zu sich, zusätzlich zu den in der Tiermast legal und illegal zugesetzten Antibiotika und Hormonen, die „die Brüste wachsen und die Schniedel schrumpfen“ lassen.

      • Sie bringen es auf den Punkt. Im Artikel ging es um EU Regelungen und am Ende des Tages wird über Vegetarier und Veganer hergezogen. Ich hatte nie den Anspruch, Jemanden zu missionieren. Tierleid interessiert auch Niemanden, aber wenn Sie Jemanden ein schmackhaftes, sahniges Gericht servieren und das beinhaltet kaum Kalorien und HDL Cholesterin (ups, weil mit Soja SAHNE hergestellt), haben Sie die volle Aufmerksamkeit.

        Zu der Thematik, ob Soja/der Verzicht auf Milchprodukte gesund ist, gibt es zahlreiche Studien. Das Ergebnis hängt immer vom Auftraggeber ab. Ein Argument finde ich jedoch interessant: Nirgendwo auf der Welt werden so viele Milchprodukte verzehrt wie in Europa und den USA. Gleichzeitig gibt es nirgendwo so viele Krankheiten, die auf einen Mangel an Kalzium zurückzuführen sind (z. B. Osteoporose).

        Echte Milch darf im Übrigen einen gewissen Prozentsatz an Eiter (!) enthalten. Eier sind nix Anderes als die Periode der Henne. Honig wird von den Bienen ausgekotzt. Wenn ich das nun nicht verzehre, VERHALTE ICH MICH KOMISCH. SCHON KLAR!

        Die jährliche Fleischkonferenz der USA hat sich bereits 2008 zum Thema Vegetarier wie folgt geäußert, was auch die Frage nach dem Interesse der Industrie beantworten sollte:

        Die Gefahr ist DA
        Die Gefahr ist AKUT
        Die Folgen können immens sein.

  11. Mal wieder eine komplett sinnfreie Aktion. Soja tut Keinem weh und die Verwechselungsgefahr hält sich stark in Grenzen. Echte Transparenz bei den Inhaltsstoffen aller Lebensmittel wäre mal was. Aber das ist ja nicht gewollt, weil es Produkte „diskriminieren“ würde. Und so dürfen lustig Zuckerbomben als besonders gesund für Kinder angepriesen werden und über den Fruchtjoghurt will man schon gar nicht nachdenken. Viele Verbraucher mögen aufgeklärt sein, aber wer kann schon den halben Tag imSupermarkt rumlungern um die Herstellerangaben auf den Verpackungen zu entschlüsseln?!

    • Also ich finde die massenhafte Einnahme von Pflanzenöstrogen nicht unbedingt gesund. Das tun Sie aber, wenn Sie Sojasaft als „Milch“ etikettiert in sich hineinschütten. Ob es weh tut, wenn frei nach Otto „der Schniedel schrumpft, der Busen schwillt“, müssen Sie entscheiden.

      • Also ich finde die Massenhafte Einnahme von echtem Östrogen und Progesteron nicht unbedingt gesund. Dazu das Bundesinstitut für Risikobewertung:
        „Die Gehalte an Progesteron, Testosteron und Östrogen sind in Kuhmilch im Vergleich zu Muskelfleisch oder den verzehrbaren Organen von Schlachttieren oder zu Fisch, Eiern oder vegetarischen Lebensmitteln höher. Ein erheblicher Anteil der von einem Erwachsenen über diese Lebensmittel täglich aufgenommenen Gesamtmenge an Östrogenen (ca. 60 %) und Progesteronen (ca. 80 %) stammt aus Kuhmilch.“
        Wenn Sie sich wirklich Sorgen um Gynäkomastie machen würde ich eher versuchen die echten Hormone zu reduzieren :^)

    • …“Soja tut keinem weh…“

      Ich schrieb ja schon weiter oben: „Wo gibt es denn den aufgeklärten Verbraucher“?

      Selbstverständlich gibt es auch Probleme wegen Sojaunverträglichkeit bei Menschen. Symptome: Probleme an Schleimhaut in Mund und Rachen, Reaktionen im Atembereich und an Gelenken und der Haut, Erbrechen, Durchfall, …

      Deshalb ist es schon wichtig, dass hier nicht Milch vorgetäuscht wird, wo gar keine Milch drinn ist. Ist schon merkwürdig, wenn Manche sagen, die Verbraucher sollen selber überprüfen, ob Milch auch Milch enthält.

      Nicht alles was vegan ist und pflanzlicher Herkunft ist auch für alle Menschen problemlos verzehrbar, zumal die meisten und stärksten Gifte, mit denen der Mensch zu tun hat, pflanzlicher Herkunft sind.

    • Wer könnte mit den „tatsächlichen Inhaltsstoffen“ schon was anfangen???
      Sogar ich als ein „Gelernter …“ tue mir manchmal schwer.
      Was versteht aber Lieschen Müller?
      Im Zweifel versteht sie nämlich MISS!!!
      Aber SOWAS von …!!!
      Und was fängt Lieschen damit an?
      Ist ihnen schon mal aufgefallen dass genau DIE (nicht sehr Wenigen) den ungesündesten Einkaufswagen haben die etwas „Wissen“ am nötigsten hätten? DIE die schon mit den heutigen(!!!) Deklarationen (Ampel) nicht klar kommen???

    • Naja, mit den Angaben zu Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten (Zucker extra aufgeschlüsselt) lässt sich zumindest einigermaßen sinnvoll schon etwas anfangen. Für mich wäre das in dieser Frage Inhaltsstoffe Regulierung „genug“.
      Lesen und vergleichen wird halt immer irgendwie Zeit kosten im Supermarkt 😉
      Dass man vegetarische Wurst nicht mehr „Wurst“ und Soja-Milch „Milch“ nennen können soll, erschließt sich mir auch nicht. Es sind nunmal Ersatzstoffe für diese normalen Produkte.
      Also „V-urst“ und „V-ilch“…?

    • „Soja tut Keinem weh und die Verwechselungsgefahr hält sich stark in Grenzen.“
      Ich vermute mal, dass vor allem viele betagte Rentner Milch nur als Kuhmilch und Wurst nur aus Fleich kennen. Es tut auch keinem weh, wenn man einfach neue Begriffe zur Abgrenzung schafft.

  12. Wer glaubt, dass die EU für die Bürger entstanden ist, der glaubt auch, dass es keinen Lobbyismus gibt. Die EU ist ein Konstrukt für die Big Player im Business, welche grenzübergreifend agieren. Dazu halten sie sich ein ganzes Heer an Laufburschen, um ihre Interessen zu wahren. Kleine Krumen fallen dabei auch schon mal für den Bürger ab. Damit muss es dann aber auch gut sein.

    • Wollen Sie vielleicht zurück zur Kleinstaatrei !?!?

      • Was war so schlimm an der „Kleinstaaterei“?

  13. Bei einem solchen Start in die neue Woche könnte einem der Appetit vergehen. Da fährt man am besten nach dem Motto: Was die Narren in Brüssel beschließen, ist mir total Wurst!

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