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Überdehnen bis zum Platzen

Die EU zählt sich selbst an

04.09.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Scholz und die anderen des Politkartells Parteienstaat verstehen nicht, dass ein Supranationalstaat EU nicht zur Großmacht EU führen würde, sondern zur EU-Herrschaft Frankreichs ohne jede Welt-Bedeutung. – Teil 5 der TE-Serie zur Zukunft der EU.

Das gängige Narrativ lautet: Die EU, gerne schönrednerisch „europäische Idee“ genannt, habe erneute Kriege in Europa verhindert. Boris Kálnoky lässt aus diesem Luftballon von politischer Europaprosa die Luft, wenn er ebenso nüchtern wie wahr sagt:

„Gegründet wurde das europäische Projekt, um ein konkretes Problem zu lösen. Die Grundidee kam aus Frankreich. Sie lautete: Wie kann man erreichen, dass die Deutschen damit aufhören, andauernd Kriege anzufangen?“

Werte Leser, bevor Sie schreiben, dass „die Deutschen“ nicht „andauernd Kriege angefangen“ haben, darum geht es hier nicht, sondern darum, dass in diesem Geist das „europäische Projekt“ von den politischen Eliten in Paris, London, Washington usw. begonnen und das Ziel, Deutschland von politischem Einfluss möglichst weit fern zu halten, nie geändert wurde.

Das neue Europanarrativ von der „Großreform der EU“, das nach Emmanuel Macron nun Olaf Scholz in Prag intonierte, ist nichts anderes als die alte Erzählung, die im Juncker’schen Leitmotiv von immer mehr Zentralmacht der EU seine zynische Fassung fand:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

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Der undemokratische Juncker’sche Prozess würde natürlich durch die Aufgabe des Einstimmigkeitsprinzips der EU maximal erleichtert. Dann dominierte die Achse Paris–Berlin–Rom den Rest, angesichts des Zustands des deutschen Parteienstaats die Achse Paris–Rom, am Ende Paris allein, denn Weltmacht-Gelüste hat Rom keine – Italien will nur auf seine Art leben.

Scholz und die anderen des Politkartells Parteienstaat verstehen nicht, dass ein Supranationalstaat EU nicht zur Großmacht EU führen würde, sondern zur EU-Herrschaft Frankreichs ohne jede Welt-Bedeutung der EU. Die englische Elite weiß, dass das Empire 1918 an Washington verloren ging. Frankreichs Classe Politique träumt immer noch von einem Europa als Großmacht auf Augenhöhe mit USA, China und Russland – unter französischer Führung. Die deutsche Politklasse hat nichts gegen die Rolle als Zahlmeister der EU, ist mit der „Klimarettung“ selbstgefällig voll beschäftigt und fühlt sich dem Rest der Welt damit uneinholbar moralisch überlegen.

Dass die oft beschworenen „nationalistischen“ Sünden des Nationalstaats in einer „übernationalen“ EU überwunden oder vermieden werden könnten, ist auch politische Europaprosa, eine Erzählungsreihe, die davon lebt, nie hinterfragt zu werden. Warum sollte ein EU-europäischer Zentralstaat nicht alle Sünden der Nationalstaaten bloß im größeren Maßstab wiederholen? Und wie soll „Nationalistisches” im Supranationalstaat EU weniger werden, wenn mit der ungesteuerten Einwanderung die Tribalismen nur noch zunehmen?

EINE ILLUSION VON BERLIN UND PARIS
Nein, die EU muss nicht Großmacht werden
Aber so weit wird es nicht kommen, denn die Zahl der Länder der EU steigt, die sich die Abschaffung der Einstimmigkeit auch mit noch so viel Geld nicht abkaufen lassen werden, das Berlin liefert, ohne die deutschen Nettosteuerzahler je gefragt zu haben, ob sie damit einverstanden sind. Dass Berlin aber angesichts der politischen Zerstörung des Industrielands und des von ihm finanzierten Sozialstaats demnächst der EU das nötige große Geld zur Gängelung der Mitgliedsstaaten gar nicht mehr liefern kann, ist den Politfunktionären in Paris, Berlin und Brüssel wohl noch gar nicht bewusst.

Versuchen diese Politfunktionäre in den kommenden Monaten tatsächlich, die Einstimmigkeit zu Fall zu bringen, könnten sie damit ganz gegen ihre eigenen Interessen die Axt an die EU legen. Fällt Deutschland als Zahlmeister der EU aus, gibt es niemanden, der an seine Stelle treten könnte oder das auch nur wollte. Ohne den Geldsegen aus Brüssel ist die Liste der Länder lang, die ihr Interesse an der EU schnell verlören.

Nein zu Scholz’ „Großreform der EU“ sagte die tschechische Regierung ihm gleich in Prag, die polnische kurz darauf indirekt mit Forderungen nach ein oder zwei Billionen Reparationen für den Zweiten Weltkrieg (oder die polnischen Teilungen davor gleich mit?).

DIE EUROPäISCHEN VISIONEN EINES KANZLERS
Olaf Scholz will noch mehr EU und weniger Deutschland
Die schon lange vor Putin in Gang gesetzte Inflation als Folge einer weltweiten Umverteilung von unten nach oben durch das unheilige Zusammenspiel der Interessen globaler Konzerne, ihrer Agenturen UN und EU mithilfe der woken Internationale rot-grün-schwarz-gelber Parteien und staatlich steuerfinanzierter NGOs ist voll dabei, in einer Situation ähnlich der Weltwirtschaftskrise von 1928 zu enden.

Nun wird es darauf ankommen, wer dieses Mal aus ihr heraus führt. Jedenfalls findet dazu kein Krieg militärisch gegen Deutschland statt, sondern ein Kulturkrieg innerhalb der Länder des Westens selbst. Entschieden wird er in den USA, nirgendwo sonst – in Deutschland und Westeuropa finden die Ausläufer dieses Kulturkriegs statt. Sein Ausgang ist ungewiss. Aber die EU von heute wird es danach nicht mehr geben, denn die Länder Osteuropas und Nordeuropas zuerst (England ging voraus), später alle anderen, werden neue Wege gehen, Wege der Kooperation statt Unterordnung.

Die von den USA gewünschte westeuropäische Armee als „Europäische Verteidigungsgemeinschaft“ scheiterte 1954 am französischen Parlament. Mit der Gründung der Nato hatten die USA, was sie gegen die Sowjetunion wollten. Mit der von Putin unbeabsichtigten Wiederbelebung der Nato brauchen die USA die EU nicht mehr. Was Washington an seinem Nebenkriegsschauplatz Europa neben seinem Hauptkriegsschauplatz Ostasien braucht, kann es mit dieser belebten Nato erreichen.

Eine EU, die die USA nicht brauchen, eine EU, welche die nun verlässlichsten Nato-Mitglieder in Ost- und Nordeuropa ihres Vetorechts in der EU berauben will, eine EU, die bald auf kein großes Geld aus Deutschland mehr zählen kann, eine solche EU wird überflüssig. Dass sie die Einsicht finden, zu einer Wirtschaftsgemeinschaft ohne eigene Währung zurückzufinden, ist bei der Beschaffenheit ihrer Politfunktionäre nicht zu erwarten. Die EU ist angezählt.

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22 Kommentare

  1. Herr Goergen beschreibt in diesem Ausnahmeartikel, das Fantasiegebilde EU in selten schonungsloser Ehrlichkeit und mit bestechendem Realismus. Tatsächlich ist dieser kompakten Analyse kaum etwas hinzuzufügen, außer vielleicht, dass der vom Autor als Grundproblem identifizierte Parteienstaat seine Wurzeln, wie sein Nährboden, in genau dieser hier so treffend beschriebenen EU findet.

  2. Sagt mir ein Positives, das uns die EU gebracht hat. Außer mehr Vorschriften, Gängelungen, Formalismen und Papierkrieg fällt mir nichts ein.
    Wegen mir kann dieses überteuerte Bürokratenbiotop weg. Je eher, desto lieber.

  3. Ich stimme Herrn Goergen voll zu. Aber meine Freunde und Bekannten der akademischen Oberschicht nehmen weder das himmelschreibende Demokratiedefizit noch die Krisenhaftigkeit der EU wahr. Sie glauben an „Europa“ wie die Visionäre der 1950’er Jahre. Scholz und Co reden, um diesen Leuten zu gefallen, weil sie glauben, damit ihre Posten zu sichern.

    Ich glaube, die EU muss erst richtig gegen die Wand gefahren sein, damit die Gesellschaftsschicht, die die Politik des Landes trägt und bestimmt, es begreift.

  4. Die Schweiz wird nicht der EU beitreten! Groß-Britannien ist bereits rechtzeitig ausgestiegen. Mir ist nicht bekannt, dass Rumänen etc. seit ihrer „EU-Mitgliedschaft“ besonders innovativ unterwegs sind. In Deutschland hält die Mehrheit ein in Bangladesch, Türkei, China hergestelltes Produkt wie „Billigkleidung“ bereits für innovativ oder besonders herausragende wirtschaftliche Beziehungen! Die deutsche ungebildete Masse kommt gar nicht auf die Idee, ihre preiswerten Einkäufe zu hinterfragen! Warum Männer samt Gattin in Hamburg mit Rucksack, Wanderschuhen, kurzen Hosen unterwegs sind? Sie kennen nicht „Jakarta“ mit 10,56 Millionen vor der Tür! Dort liebt man den „öffentlichen Nahverkehr“, ein Narr, wer dabei an den Islam oder Kleidung sehr reicher Menschen denkt! Ich hatte das Vergnügen, „the World“ im Cruise-Center- Altona begrüßen zu dürfen. Ich war auf einiges vorbereitet quasi wie der Abklatsch Udo Lindenberg in seinem Hotel…das Gegenteil war der Fall! Ich konnte die Eigner des Schiffs kaum von der Crew unterscheiden! Immer daran denken, sehr reiche Menschen heißen nicht nur Marc Zuckerberg und jeder Neid hat mit IQ und mangelnder Kenntnis des Marktes zu tun!
    Es gab bereits öffentlich genug Warnschüsse unter anderem von Herrn Hans-Olaf Henkel oder auch „Richter Gnadenlos Barnabas Schill“. Insbesondere Herr Schill machte nie ein Geheimnis ob seiner hedonistischen Lebensfreude! Das unterscheidet heutiges Personal im „Berliner Kanzleramt“, dabei würde gerade der gelangweilte Habeck es gerne noch mal außereuropäisch so richtig krachen lassen? WARUM KEINE HANDELSBEZIEHUNG MIT RUSSLAND?

  5. Europa wird keine Großmacht sein. Mit oder ohne französische Führung. Europa muss in nächster Zeit vor allem darum kämpfen, dass es wirtschaftlich nicht stark abfällt. Das zu verhindern, wäre schon ein sehr großer Erfolg für Europa.

  6. Meine volle Zustimmung, Herr Goergen
    Die EU alter Prägung schafft sich gerade selbst ab, auch wenn ihr das gegenwärtig noch gar nicht bewußt. Das liegt offensichtlich am Spitzenpersonal, welches „vom Mindset“ irgendwo in der 90er Jahren des letzten Jahrhunderts hängengeblieben ist (wie das Gross unserer Bundespolitiker auch)
    In deren Welt ist „alles Finanzpolitik“ – alles hat Preis, Gewinnmargen, Zinsen, langfristige Verbindlichkeit – was sich kalkulieren läßt, ist machbar, ist gleich Realität. Es ist der Kern des sog „Globalismus“, des weltweiten Handels, Produzierens, der Logistik, der Lieferketten und Absatzmärkte, in denen Menschen, Arbeiter, Bürger etc. nur Manövriermasse internationaler Konzerne/Banken und Finanzströme sind.
    Kurz: das Primat der Finanzwelt, der Börsen, des Zockens
    Natürlich klingt das beim WEF, jedem G7 oder G20 Treffen wesentlich netter und vor allem viel grüner, nur ändert es nichts am Kern, daß wenige Meinten, alle weltweit über ihre Kalkulationen auch steuern und bestimmen zu können. „Klima“ war auf allen Sitzungen der Jahre vor Corona das große Zauberwort, für weltweite Regulierungen nach westlicher Pfeife. Ob Zölle, Marktzugänge oder CO2 Zertifikate egal, Klima wurde das Codewort für westliche Dominanz – wer, was, wie herstellen und dann wohin liefern könne, dürfe etc. Die alte Saga der „Menschenrechte“ war wesentlich unschärfer und schwammiger, hat vielleicht etwas Kinderarbeit weltweit zurückgedrängt oder auch nicht. Die Liebe Greta durfte sicher nicht vor der UN allen ihre Empörung zurufen, weil sie ein liebes Mädchen oder eine neue Heilige war oder ist, sondern weil sie nützlich war, das Thema Klima als globales Schreckgespenst zu verkaufen, dem sich mehr oder weniger alle bedingungslos unterwerfen sollten, incl aller Groß- und Supermächte.
    Im Hintergrund ratterten schon die Taschenrechner für Investitionen, Subventionen, Werbebudgets, Campaigningmassnahmen, Neufassung Internationaler Abkommen, Beschränkungen, Steuern, Zölle, Abgaben etc
    Und kaum war Gretas „how dare you“ verhallt, war die neue CO2 Steuer in Deutschland durchgewunken und wurde 2020/21 Gesetz – mitten in Corona.
    Augenscheinlich haben Russland und China keinerlei Interesse, sich dieser „neuen Klima Weltordnung“ zu unterwerfen, zudem unterwerfen sich beide Supermächte nicht mehr der Vorherrschaft der globalen Weltordnung durch westliche Kontrolle der Geldströme.
    Russland zeigt gerade, welche Bedeutung der echte Besitz und die physische Lieferung bzw Nichtlieferung von Rohstoffen im Vergleich zum beliebigen produzieren von Zahlen oder angeblichen Geld in Computern besitzt. Dass die Nato nicht Russland angreifen würde war klar, dass keine militärische Vergeltung erfolgen würde. Damit blieb nur der Wirtschaftskrieg incl der üblichen Sanktionen, im alten Glauben an die westliche Allmacht „über das Geld“.
    Dieser Allmachtsfantasie wurde durch Russland ein recht beeindruckender Stresstest entgegengesetzt, was Preissteigerungen für Energie durch Verknappung+Sanktionen im Westen !!! auslösen.
    Dass unsere Oberdeppen sich dann beklagen, Russland würde die Energieversorgung als „Waffe“ einsetzen, entbehrt nicht bitterer Ironie aus Mündern, die Russland durch Sanktionen scharf treffen wollten, zum Ende des Angriffs incl Rückzug zwingen wollten, die Wirtschaft Russland massiv schädigen wollten.
    Es ist einfach nur erschütternd dumm.
    Und China? Im Kern gilt ähnliches zu China wie zu Russland. Eine Dominanz des Westens über Klima aka Herrschaft über die Finanzströme wird nicht akzeptiert. Um sich noch unangreifbar zu halten, wurden viele Waren- und Lieferströme aus China „wegen Corona“ unterbrochen, verlangsamt, ausgesetzt etc
    Mit Russland wird offen kooperiert, wissend, dass sich weder die USA noch die EU noch Deutschland einen Eklat mit China leisten können. Erhebliche Teile der Wirtschaft in der EU und D wären sofort erledigt, bräche China als Markt und Zulieferer weg. Wie bei Russland hat sich über Jahre die Richtung der Abhängigkeit „des Westens“ komplett umgedreht, China sitzt mittlerweile am viel längeren und verheerenden Hebel, insb bzgl Deutschland – an dessen Wirtschaftskraft als letztes großes Nettozahlerland mittlerweile die ganze „Idee EU“ hängt. Spolpert Deutschland wirtschaftlich, ist die EU in sofort erledigt, ihr Zerfall unausweichlich.
    War „Klima“ als globaler Trojaner des Westens durch Dominanz per Regulierung geplant, ist der Plan kolossal gescheitert, Russland, China, Indien und viele andere „spielen nicht mit“.
    War „Klima“ nur zur ökonomischen Selbstversenkung gedacht, ist das auf einem guten Weg, grandios zu gelingen, insb in Deutschland – damit auch bzgl der EU. Den superwoken grünen Eurokraten war und ist scheinbar nicht bewußt, dass Deutschland sich über Jahre in massive Abhängigkeiten gegenüber Russland und Chinas begeben hat und sich damit für die EU als ganzes zur tickenden Zeitbombe entwickelt hat. Dieser Irrsinn wurde nur durch die deutsche Variante von „Energiewende“ getoppt, den die Eurokraten auch nicht als Irrsinn erahnen – also mindestens dreifache Blindheit auf allen Augen und Ohren.
    Man muss schon unendlich robuster Optimist oder ausländischer Agent sein, ein „weiter so“ für eine sinnvolle Option zu halten. Und unsere vier Varianten von Grün sind wild entschlossen, ihre Agenda aus den 80/90er Jahre zu vollenden, hohe Energiepreise sind nur ein vorübergehendes Ärgernis, ein Ansporn, den natürlich richtigen Weg der Energiewende zu forcieren, alles wird schön, mit Wasserstoff, in wenigen Jahren…
    In jeder durchschnittlichen Klappsmühle wird mehr Vernunft versammelt sein, als in unserer „herrschenden Klasse“ des Parteienkartells.

  7. Zitat: „Dass Berlin aber angesichts der politischen Zerstörung des Industrielands und des von ihm finanzierten Sozialstaats demnächst der EU das nötige große Geld zur Gängelung der Mitgliedsstaaten gar nicht mehr liefern kann, ist den Politfunktionären in Paris, Berlin und Brüssel wohl noch gar nicht bewusst.“

    > Bevor ich beim lesen zu obigen Zeilen angelangt bin, gingen auch mir schon ähnliche Gedanken durch den Kopf, nämlich: WAS wird wohl geschehen wenn dem Dukaten-Scheißer Deutschland das Geld ausgeht und in EU-Brüssel kein Geld mehr vom deutschen Steuerzahler eingeht und/oder wenn sich in dem großen Führungsland EU-Frankreich dann herumspricht das die Franzosen den Part des Dukaten-Scheißer übernehmen werden müssen??

    Nun ja, die Antwort auf meine Gedanken wurden dann ja beim weiterlesen im obigen Zitat und Artikel gegeben.

    – – – – – –

    Wie ich zu diesem von den linken Pseudodemokraten angedachten einzelstaatenlosen „1000-jährigen 4.Reich“ mit einer mehr oder weniger fernen „Brüsseler Zentralregierung“ stehe und das ich !dieses! EU-Brüssel mit seinen über mich bestimmenden, mir unbekannten und von mir nie gewählten wildfremden Politikern sowie seinen Massen von NGO’s und Lobbyisten zutiefst ablehne, habe ich hier an anderen Stellen schon mehrmals geäußert.

    Außerdem erschließt sich mir auch absolut nicht was nun der große Vorteil sein soll, wenn man fast 30 Einzelstaaten die es je nachdem schon über 100de oder 1000de Jahre mit ihren eigenen Gesellschaften und Kulturen gibt auflösen und zu einen einzelnen großen Superstaat machen will. WAS soll daran gut und WAS der Sinn sein wenn man die verschiedesten Gesellschaften und Kulturen zu einen einzelnen Gebilde zusammenpfercht??

    WOBEI in diesen Superstaat dann hinzu auch noch in Massen die Gesellschaften und Kulturen aus den Drittweltstaaten und Shithole-Countries mit einfluten. WAS soll ein solcher Superstaat bringen und WOZU gut sein?

    Ich bin zwar kein Politiker und auch kein Professor für Geschichte, dennoch sage ich absolut NEIN zu ein solch einzelstaatenlosen „1000-jährigen 4.Reich“ mit einer „Brüsseler Zentralregierung“.
    Außerdem bin ich auch grad mit Blick auf die sehr großen Staaten wie z.Bsp Indien, Rußland oder China der Meinung, dass umso größer ein Land ist, dass deren Politiker dann umso mehr meinen „Machen & Tun“ zu können wie es ihnen in ihrer fernen Zentralregierung gefällt und das der fern lrbende Bürger nur noch Befehlsempfänger wird/ist.

    Wir auch immer: ICH sage und bleibe bei einen NEIN zu !diesem! EU-Brüssel mit seinen linken Pseudodemokraten UND erst recht NEIN zu einen einzelstaatenlosen „1000-jährigen 4.Reich“ mit einer „Brüsseler Zentralregierung“. Und ich hätte auch absolut nichts dagegen wenn dieses EU-Brüssel noch morgen wie ein Kartenhaus zusammenbricht und/oder wenn der Dexit ausgerufen und wir Großbritannien folgen würden.

  8. Die EU ist ein Projekt der sog. politischen Elite, welcher die ordentlich funktionierende EWG nicht gut genug war. Die Einführung der Gemeinschaftswährung erwies sich dann letztlich als Sargnagel. Bündnisse von Staaten hatten historisch genauso wenig Bestand wie Währungsunionen.
    Die Grossmächte USA und China nützen ihre Position: Den Amis liegt nix an der Stärkung Europas, China lässt Russland im Ukrainekrieg in die Falle tappen und hofft auf dessen Zerfall (die sibirischen Bodenschätze locken!).
    Nach 400 Jahren Weltherrschaft scheint der Kontinent ziemlich am Ende.
     
     
     
     
     

  9. Auf den Punkt gebracht kann man sagen, das deutsche Geld ist der Kleber der EU. Wenn das weg ist gibt es nichts mehr was den Laden zusammenhält. Außer vielleicht der Euro oder die nicht vorhandenen Grenzkontrollen. Da wird man sich aber auch früher oder später überlegen müssen, ob diese Kleinigkeiten die permanente Gängelung durch Brüssel wert sind.

  10. Politkasten aller Mitgliedstaaten profitieren von der Freigebigkeit der EU und der Waehrungsunion. Selbige wird von deutscher Freigebigkeit unterfuettert. Laengst hat das Establishment der EU damit begonnen, sich von deutscher Freigebigkeit unabhaengig zu machen. Die Faehigkeit in eigenem Namen Schulden aufzunehmen ist eine der Volten. Die EZB wird willig EU Anleihen kaufen. Die EU ist nicht “nachhaltig” um eine beliebte Terminologie zu Ehren kommen zu lassen. Ich sehe aber keinen baldigen Zusammenbruch sondern wachsende Verarmung, begleitet von sozialen Unruhen. So gern wie ich Optimist waere, einen Neuanfang in Freiheit und Wohstand sehe ich nicht kommen.

  11. Tacheles. Kompakt, niveauvoll, zusammenhängend, entlarvend, brillant.
    Meinen ersten Gedankenreflex über die Verantwortung Deutschlands für die Kriege 1870-71 und 1914-18 lege ich an der Stelle wieder ad acta.
    Allerdings würde ich der Phantasie mit Bezug auf die künftigen Finanzquellen der EU auf die Sprünge helfen wollen:
    „Fällt Deutschland als Zahlmeister der EU aus, gibt es niemanden, der an seine Stelle treten könnte oder das auch nur wollte.“
    So wie ich das EU-System und deren Strippenzieher einschätze geht man wie immer den politisch einfachsten und billigsten und gleichzeitig technokratisch intransparentesten Weg sobald Deutschland (selbstverschuldet durch das dauerherrschende Parteikartell CDUCSUGrüneSPDFDP) ökonomisch und finanziell ausgetrocknet und die Deutschen trotz jahrzehntejahrelanger abgepresster Höchststeuerquote am existenzgrenzenden Geld- und Almosentropf des sozialistisch-autokratischen Staates hängen (Euro-Ticket, Tankrabatt, „Einmalzahlungen“, demnächst vielleicht Fresspakete, Einmannpackung, usw. sind hier nur die ersten Testfelder auf dem Weg in die totale Staatswirtschaft und sozialstaatliche Abhängigkeit von immer mehr Millionen verarmten Deutschen nebst Abermillionen Fluchsuchenden und illegalen Migranten in Deutschland), der da lautet:
    Institutionalisierte und dauerhafte EU-Schuldenaufnahme über Bonds (die anders genannt werden), Haushalte, Fonds, Fazilitäten, usw. Bestehendes EU-Vertragsrecht interessiert hierbei wie immer in Sachen EU niemanden und etwaige Klagen wegen Rechtsbruch schmettern BVerfG und EuGH wie immer brüsk ab.
    Für Antworten wer die Multimilliarden und Billionensummen dann in den kommenden Jahrzehnten zurückzahlen soll wird dann wie immer eine Hirn-benebelnde, unverständliche EU-Prosa, eine EU-Erzählung, gestrickt – kolportiert und verbreitet durch den systemisch-angebundenen Medienkomplex (in Deutschland ARD, ZDF, DLF, Springer, Bertelsmann, Holtzbrinck, Burda, Funke, FAZ, SZ, etc.). Wenn dem System trotz mit Millionen Euro beauftragter externer Kreativberater dann wie zu erwarten nichts bürgerverdummendes Zeuch einfällt, wird es halt die Mischung aus Inflation (wozu hat man die EZB schließlich) und Belastung künftiger Generationen (was man aber auch anders benennt damit es „nachhaltiger“ klingt) sein, womit man die neuen EUR-Schulden irgendwie in ferner Zukunft wegmachen will – aber wen interessiert schon die ferne Zukunft. Der Wand gegen die man fährt wird mit der Drei-Affen-Strategie begegnet. So funktioniert die EU nun mal.

    • Über die deutschen Kriege des 19. und 20 Jahrhundert gibt es diverse Theorien. Der Krieg in der Ukaine lässt dies auch in einem anderen Lichte strahlen.
      Nur eines steht fest: Deutschland zahlt …

  12. Zum Glück ist die EU endlich „angezählt“. Deutsche Imbezilität und Herrenreiterpose, verkörpert durch Scholz und v.d.Leyen, im Verbund mit, von JupiterMacron höchstselbst regierter Grande Nation Frankreich und EZB Königin Lagarde stellen eine Achse des Grauens und der grotesken Lächerlichkeit dar. Mögen andere EU Staaten uns und sich vor diesen fremdgesteuerten Narren-Herrschern bewahren und dem hyperbolen Ochlokraten-Reich das Ende bereiten. Erst dann bietet sich die Gelegenheit für einen „Great Reset“, der, im Sinne der Res Publica, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, vor allem aber die Freiheit und Würde des Einzelnen auf ein vertrauenswürdiges und verlässliches Fundament stellen kann. Ob wir für ein solches Unterfangen auf ausreichend glaubwürdige und kompetente „Arbeitskräfte“ werden zurückgreifen können, muß allerdings derzeit bezweifelt werden.

  13. Die Bundesregierung will mehr Europa? Die hatten noch nie einen Plan. Europäisches Asylrecht beschliessen, danach sabotieren. Mehrwertsteuerrichtlinie beschliessen, sich danach aufregen, dass die dann auch für öffentliche Leistungen gilt. Kindergeld beschliessen, sich dann wundern, wenn diese für zahllose Kinder im Ausland gilt.

    « Übergewinne » europäisch absahnen, aber sonst nationaler Alleingang.
    Gurkentruppe!

  14. Wie üblich eine brillante Analyse des Autors. Dem ist nichts hinzuzufügen.

  15. Danke für den in allen Bereichen zutreffenden Artikel.

  16. Das diese sogenannte,,EU“, ein bürokratisches Monster, nur solange bestehen bleibt, wie die BRD ( ich weigere mich, das Gebilde hier als ,,Deutschland “ zu bezeichnen) das zahlen kann, hat schon die kluge Frau Thatcher erkannt und auch etwas wichtiges dazu:,,I want my Money back!“ Sie wußte eigene Interessen des UK zu benennen und zu wahren. Im Gegensatz zu den Ampel-Hampeln hier.

  17. Eine Schlüsselfrage, ein weiterer Spaltpilz jetzt schon, aber besonders in Zukunft: „Wie hälst Du es mit Russland“.
    Es gibt zahlreiche europäische Völker, die traditionell ein gutes oder zumindest freundlich neutrales Verhältnis zu Russland haben (zB Ungarn, Serbien, Italien, Griechenland, Bulgarien, in Deutschland so la la, gibt viel Neutrale, viele „Russenfresser“ aber auch viele „Putinversteher“), jedoch deren in ganz Europa installierte Elite geschlossen in der anti Russland Nato Front mitmacht.
    Da (m MG nach) Russland als grosser Player auch in Europa aus dem Krieg hervorgehen wird, wird diese Frage viel Sprengstoff bieten und keine einstimmige EU weite Antwort finden können.
    Länder wie Polen und die Balten werden immer antirussisch sein, selbst wenn das ihren Interessen zuwiderläuft.
    GB, das faktisch noch in der EU ist, ist seit der Rivalität im 19 Jhdt. (Great Game) auch gesichert antirussisch.

  18. „Die EU zählt sich selbst an“…. Die EU verschuldet sich bis sie platzt. Wir haben nicht verstanden wie die Welt funktioniert. Wenn wir der Meinung sind und bleiben dass Gewinnmaximierung ein erstrebenswertes Ziel sei werden wir erkennen müssen dass dies ein grandioser Irrweg war. Die EU ist ein Sammelsurium von Staaten die sich die Lösung ihrer Probleme von anderen erwarten. An die Spitze dieser Organisation hat man eine Frau Dr. med. gesetzt deren Dissertation angeblich zu beinahe der Hälfte aus Plagiaten bestand. Sie konnte es noch nie. Schaun wir mal.

  19. Die EU erinnert mich an die Arabische Liga von früher: Auch große Worte, nichts dahinter. Heute versuchen zumindest die Golfstaaten, ihr Land wirtschaftlich voranzubringen.
    Meine These: Die Zeit der großen Wort in Europa geht langsam zu Ende. Jedes Land wird ohne internationale oder europäische Solidarität sich um sich selbst kümmern müssen. Es muss dafür sorgen, das eigene Land zukunftsfähig zu machen. Alles, was auf internationaler oder europäischer Ebene gemacht wird, kann man vergessen. Es wird nicht funktionieren.

  20. Die Grundidee kam aus Frankreich. Sie lautete: Wie kann man erreichen, dass die Deutschen damit aufhören, andauernd Kriege anzufangen?“:
    Wenn ich Grundidee aus französischer Sicht betrachte, dann ist es das Problem, welche Frankreich seit 1871 hat:
    Ich habe einen Nachbar östlich von mir, der wirtschaftlich, vielleicht auch militärisch, aber auch demographisch größer und stärker ist als ich. Trotzdem möchte ich in Zentraleuropa (ohne GB und Russland) die Nummer 1 sein. Wie schaffe ich das?
    Vor 1914: Durch ein Bündnis mit Russland (und eventuell noch mit GB).
    Zwischen 1918 und 1939: Durch ein Bündnis mit vielen osteuropäische Staaten (und eventuell noch GB).
    Ab 1950: Durch ein Bündnis europäischer Staaten inklusive Deutschlands, wo ich versuche mit allen möglichen Tricks und Intrigen diesem Bündnis in den wichtigsten Punkten meinen Willen aufzudrücken.

  21. Gut analysiert. Wenn Deutschland pleite ist, war es das mit der EU. Das glauben die Eliten noch nicht, aber das lernen sie 2023 / 2024 auf die harte Tour. Wir leider auch…

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