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Helds Ausblick – 10/2023

Erdogans „osmanische“ Rede und die angebliche „Urschuld“ der Europäer

von Gerd Held

17.11.2023

| Lesedauer: 8 Minuten
Die Aufteilung des Osmanischen Reiches ist nicht der Grund für die heutigen Krisen im Nahen und Mittleren Osten. Eine Wiederbelebung alter Reichs-Mythen wird die Region in unlösbare Großkonflikte stürzen.

Am 28.10.2023, dem Vorabend zur 100 Jahr-Feier des heutigen türkischen Staates, hat der türkische Präsident Erdogan auf einer Massenkundgebung in Istanbul eine Rede gehalten. Dort hat er nicht nur die Hamas als Organisation von „Freiheitskämpfern“ bezeichnet und Israel vorgeworfen, einen „Vernichtungsfeldzug“ gegen die Bewohner in Gaza zu führen, sondern er hat auch einen weitgehenden Machtanspruch der Türkei erhoben. Im Rückbezug auf das Territorium des alten Osmanischen Reiches, erklärte er, dass „Gaza“ den Türken so nahe stünde wie „Adana“ (eine Stadt im Süden der heutigen Türkei, unweit der syrischen Grenze): „Manche Leute mögen Gaza als einen fernen Ort betrachten, der mit uns nichts zu tun hat. Aber vor hundert Jahren war für diese Nation Gaza nicht anders als Adana.“

Er stellte Israels militärische Antwort auf den Überfall der Hamas als Teil eines Komplotts des Westens dar, der sich auch gegen die Türkei richte: „Unter der Oberfläche der von Israels Führung beschriebenen Konzepte wird man eine heimtückische Karte finden, die sich auf Territorien unseres Landes erstreckt.“ Erdogan behauptete, das Vorgehen Israels in Gaza sei eine Fortsetzung des „unvollendeten Plans“ westlicher Mächte, die Türkei politisch, geographisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich zu zerstückeln. Das aber bedeutet im Umkehrschluss, dass Erdogan – 100 Jahre nach der Gründung der heutigen Türkei – wieder Machtansprüche stellt, die an die Ausdehnung des im Ersten Weltkrieg untergegangenen Osmanischen Reiches anknüpfen. Erdogans Rede ist also eine Revisionsrede, die hinter den republikanischen Umbau und territorialen Rückbau der modernen Türkei zurückgehen will – also hinter jene Türkei, die der Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk 1923 als seinen Erfolg angesehen hatte.

Während Atatürk die begrenzte Territorialität als Voraussetzung für innere Reformen und gute Beziehungen zu den früheren Kriegsgegnern ansah, scheint Erdogan diese kluge Selbstbegrenzung nun als unnötige Nachgiebigkeit anzusehen. Er scheint auf die mobilisierende Kraft eines osmanischen Mythos zu setzen. Er rechnet offenbar damit, dass solche Ambitionen auch in den anderen Ländern des Nahen Ostens Widerhall finden. Und er setzt offenbar auch darauf, dass er die Europäer unter Druck setzen kann, wenn er ihnen wegen Demontage des Osmanischen Reiches die Schuld an den heutigen Krisen im Nahen Osten zuweisen kann.

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Europas seltsame Sehnsucht nach der eigenen „Urschuld“ – Wie aber sieht die europäische Antwort aus? Eigentlich sollte man erwarten, dass der Westen der Wiederbelebung imperialer Reichsideen deutlich entgegentritt und die guten Gründe darlegt, die auch im Nahen Osten für einen Pluralismus territorial begrenzter Nationalstaaten sprechen. Aber diese Erwartung täuscht. Seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass der Glaube an eine europäische „Urschuld“ für die Krisen des „globalen Südens“ in einem beträchtlichen Sektor der europäischen Gesellschaften Anhänger findet – insbesondere auch in Deutschland. So finden sich jetzt Beiträge im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, die den Positionen der Erdogan-Rede sehr nahe kommen. Es geht um einen präzisen Punkt: um die zwischenstaatlichen Grenzen im Nahen Osten. Am 29.Oktober 2023 wurden aus Anlass des 100. Jahrestages der türkischen Republik im deutschen Fernsehsender „Phönix“ (dem Politik-Sender der ARD) insgesamt vier Dokumentarfilme ausgestrahlt. Ein Film (von Gerhard Jelinek 2019 produziert) trägt den Titel „Blutige Linien – Die Grenzziehung von Sykes-Picot im Nahen Osten“. In der Ankündigung heißt es:

„Der Bürgerkrieg in Syrien, das grausame Schlachten des IS, die Fehden zwischen Sunniten und Schiiten im Irak: Der Nahe Osten ist ein Dauer-Brandherd der Welt. Gelegt wird das Feuer bereits während des Ersten Weltkrieges, als England und Frankreich die Landkarten zwischen Damaskus und Bagdad im Handstreich neu zeichneten. Noch während der Erste Weltkrieg 1916 mit voller Härte tobt, ziehen der Engländer Sir Mark Sykes und der Franzose Georges Picot neue Grenzlinien in den arabischen Sand. Den beiden Großmächten geht es vor allem darum, sich längerfristig Einfluss im Nahen Osten zu sichern…Die von Sykes und Picot gezogenen Grenzen werden letztlich zu den Wurzeln der späteren Katastrophe im Nahen Osten.“

Hier wird die neuere Geschichte des Nahen Osten als finstere Katastrophen-Geschichte erzählt. Und die Urschuld daran sollen die Europäer tragen – und zwar die Engländer und Franzosen, und nicht Deutschland und Österreich-Ungarn, die bekanntlich das Osmanische Reich bis zu seinem Untergang unterstützten. Dieser Film liegt also sehr dicht an Erdogans Rede. Und noch ein zweiter Film wurde an diesem 29.10.2023 ausgestrahlt. Sein Titel lautete „Der vergiftete Frieden – Das Ende der Osmanen“ (von Elias von Salomon 2021 produziert). Hier kann man in der Ankündigung folgende Sätze lesen:

„Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges stand neben dem Vertrag von Versailles auch ein anderer Ort für die Neuordnung der Welt: Sèvres, ein Pariser Vorort. Dort besiegelten die Siegermächte Frankreich, Großbritannien und die USA das Schicksal eines großen Imperiums: Das Osmanische Reich sollte für immer zerschlagen werden. Die Folgen sind bis heute unübersehbar: Der Nahe Osten brennt, wird von Krieg und Terror überzogen. Die Dokumentation zeigt die Fehler und ihre Auswirkungen auch hundert Jahre später auf.“

Wenn so ein Zusammenhang zwischen „Das Osmanische Reich sollte für immer zerschlagen werden“ (Ursache) und „Die Folgen sind bis heute unübersehbar“ (Folge) hergestellt wird, ist das ein sehr weitgehender geschichtlicher Erklärungsanspruch. Er wird von der Darstellung nirgendwo erfüllt. Die Konstruktion einer europäischen Urschuld besteht nur in ahnungsvollem Geraune.

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Die Story von den „bösen Grenzen“ – Der Kern des Schuldvorwurfs beruht auf der Grundidee der „bösen Grenzen“. Aber worin soll das Böse bestehen? Schon bei dieser Frage ist die Antwort merkwürdig unscharf: Zum einen wird gesagt, der konkrete Verlauf der Grenzziehungen durch das Osmanische Reich sei willkürlich. Insbesondere ethnische Grenzen würde nicht respektiert. Die Grenzzieher am grünen Tisch hätten hinsichtlich der Realitäten vor Ort weder Ahnung noch Respekt gehabt. Doch ein Kartenvergleich der heutigen Grenzen im Nahen Osten mit den Sykes-Picot-Linien zeigt, dass sich die konkreten Grenzverläufe inzwischen erheblich verändert und verfeinert haben – im Zuge der fortschreitenden nationalen Unabhängigkeitsbewegungen im Laufe des 20. Jahrhunderts. Zugleich muss festgestellt werden, dass die ethnischen Unterschiede prinzipiell nicht 1:1 in räumliche Grenzen übersetzt werden können: Entweder würde eine solche Übersetzung zu sehr komplizierten Linienverläufen mit allen möglichen Enklaven führen, oder sie würden gar nicht funktionieren, weil sich die ethnischen Zugehörigkeiten in ein und demselben Raum überlagern. Dies Problem können die Territorialstaaten nur verringern, indem sie in der Regel nicht allzu große Territorien bilden (also das Problem einer „Überdehnung“ vermeiden), oder indem sie im Innern eine gewisse regionale oder lokale Selbstregierung gestatten (durch Subsidiarität und Föderalisierung).

Doch die These von den „bösen Grenzen“ will von dem räumlich-institutionellen Problem der Überdehnung nichts wissen, sondern erhebt einen Generalvorwurf gegen jeden Rückbau eines Reiches. Hier geht es der Kritik nicht mehr um den konkreten Verlauf einer neuen Grenze, sondern um etwas prinzipiell Verwerfliches von Grenzziehungen. Die Europäer hätten an die Stelle des Osmanischen Großreiches irgendwie „das Trennende“ (soll bedeuten „das Spaltende“) gesetzt, um dort nun zu herrschen. Damit begibt sich die Kritik auf das Gleis einer umfassenden Geschichtsrevision. Denn wenn die Auflösung des Osmanischen Reiches und der territoriale Rückbau der Türkei als „Wurzel der Katastrophen“ und bloßes Mittel zur Errichtung neuer Fremdherrschaft dargestellt wird, müsste man das auch vom zeitgleichen Ende des Habsburger Reiches oder – ein Jahrhundert vorher – vom Ende des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation und vom Ende des spanischen Weltreiches sagen. Mitten in Europa sind also Geisterfahrer der neuzeitlichen europäischen Geschichte unterwegs.

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Wie neuerdings wieder das Osmanische Reich verklärt wird – Bereits im Jahre 2016, zum hundertsten Jahrestag des Sykes-Picot-Abkommens, erschienen in verschiedenen deutschen Zeitungen Artikel, die dieser Argumentation der „fatalen Folgen“ des territorialen Rückbaus des Osmanischen Reiches folgten. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschien am 15.5.2016 ein Artikel von Rainer Hermann unter dem Titel „Imperialer Federstrich – Wie die Großmächte keine neue Friedensordnung im Nahen und Mittleren Osten schufen“. Der Schlussabsatz zeigt exemplarisch die Verklärung, die heutzutage auf einmal wieder das osmanische Herrschaftssystem erfährt:

„Diese Gebiete waren unter osmanischer Herrschaft relativ friedlich gewesen. Die Osmanen hatten durch eine kleinteilige Aufteilung des Gebiets Konflikten vorgebeugt, die entstehen, wenn viele unterschiedliche Gruppen in einem Staat zusammenlebten. Zudem wurden die kleinen Einheiten effizienter verwaltet. Die Kolonialmächte hatten das nicht begriffen: Sie legten drei osmanische Provinzen zusammen und nannten das Gebilde dann Irak. Drei andere Provinzen hießen nun Syrien, ohne dass es solche Nationen gegeben hätte. Um diese künstlichen Gebilde zusammenzuhalten, bedurfte es erst der Kolonialstaaten, dann repressiver Diktaturen. Als diese wegfielen, stürzte die Region in Krieg und Chaos. Der Westen versucht zwar, die alte Ordnung in den hundert Jahre alten Grenzen zu retten. Eine neue, stabile Ordnung, die an Sykes-Picot anknüpfen könnte, zeichnet sich aber nicht ab.“

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Entwicklungen des 20. Jahrhunderts, die übergangen werden – Dem idyllischen Bild, das hier von den Provinzen unter osmanischer Herrschaft gezeichnet wird, wird in dem Artikel das Bild eines fatalen 20.Jahrhunderts gegenübergestellt, in dem der Nahe Osten als Gefangener einer Raumordnung dargestellt wird, die der europäische Kolonialismus vorgegeben haben soll. Ein erstaunlicher Zeitraffer ist in dieser „postmodernen“ Geschichtsschreibung am Werk. Sie erzählt etwas von 1916 und macht dann einen großen Sprung in unsere Gegenwart. Was dazwischen geschah, erscheint als bloße Fußnote. Das ist eigentlich recht geringschätzig und lieblos gegenüber einer großen Region dieser Welt. Deshalb sollen hier einige Realitäten benannt werden, die im Zeitraffer unterschlagen werden:

Syrien wurde, zusammen mit dem Libanon, in den 1920er Jahren als Mandatsgebiet des Völkerbundes an Frankreich übertragen. 1946 wurde es unabhängig. Der Libanon erhielt 1926 seine Eigenstaatlichkeit und 1943 die volle Unabhängigkeit (Er war Gründungsmitglied der Vereinten Nationen). Der Irak wurde ab 1921 zum Königreich Irak, dann ab 1958 zur Republik. Zu einer Beherrschung durch Frankreich oder Großbritannien kam es also gar nicht.

Es gab in den 1950er Jahren verschiedene Versuche grenzüberschreitender Zusammenschlüsse: Irak und Jordanien („Arabische Föderation“); Syrien und Ägypten („Vereinigte Arabische Republik“). Sie wurden nach kurzer Zeit wieder aufgelöst. Die Grenzen erwiesen sich als dauerhafter als der Panarabismus. Zugleich fand der verheerendste Krieg im Nahen Osten (der Iran-Irak-Krieg) an einer Grenze statt, die viel älter ist als die Sykes-Picot-Linie.

Die heutigen Konflikte in der Region gehen meistens auf innere Bruchlinien zurück. Die drohende Gefahr ist der Zerfall der jungen Staaten. Wieso ein Rückgriff auf ein übergeordnetes, besonders ausgedehntes Reichs-Gebilde vor dem Zerfall besser schützen soll, ist nicht einzusehen.

Alle Staaten des Nahen Ostens können im Jahrhundert-Rückblick erhebliche Fortschritte beim Bruttoinlandsprodukt aufweisen. Die Infrastrukturen von Verkehr, Wasserversorgung, Bildung und Gesundheit sind heute auf einem viel höheren Niveau. Aber die Bevölkerungsentwicklung lief noch schneller. Sie hat sich inzwischen von der Entwicklung der Wirtschaft und des Staatswesens entkoppelt. Die Bevölkerungszahlen von Syrien sind ein Beispiel: 1918: 1,5 Mio – 1938: 2,5 Mio – 1970: 6,3 Mio – 2010: 20,9 Mio.. Diese Zahl erhöhte sich bis 2021 nur wenig (21,3 Millionen), was dem Bürgerkrieg und der Massenflucht zuzuschreiben ist. Für den Irak liegen mir folgende Zahlen vor: 1957: 6,7 Mio – 1977: 12,0 Mio – 1997: 22 Mio – 2010: 29,6 Mio. Hier sind die Zahlen von 2021 sehr stark gestiegen: 43,5 Mio.. (2010).

Insgesamt spricht das alles nicht dafür, das gesamte Jahrhundert seit 1916 als Irrweg für den Nahen und Mittleren Osten zu werten. Es spricht – trotz einer ernsten Entwicklungskrise – durchaus dafür, die bestehenden Territorial-Staaten als souveräne und selbstverantwortliche Träger der Entwicklung zu stärken. Und damit eine pluralistische Staaten-Welt im Nahen Osten weiter zu festigen.

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Das verheerende Ressentiment gegen alles Nationale – Angesichts der Wiederkehr des osmanischen Reichsmythos und angesichts der Neuauflage der Legende von einer europäischen „Urschuld“ ist es dringlich, die deutsche und europäische Position zu klären. Es gibt eine merkwürdige Hilflosigkeit gegenüber den regressiven Tendenzen im Nahen Osten. Man ist auf eine geradezu bizarre Weise unfähig, die Prinzipien der eigenen Staatlichkeit zu verteidigen. Das liegt daran, dass die Europäer inzwischen vielerorts ein gebrochenes Verhältnis zum territorial verfassten Nationalstaat haben, der doch die Grundlage war, auf der ihre neuzeitliche Geschichte stattfand. Und auf der die Auflösung der vormodernen, imperialen Großreiche erfolgte. Den „Rückbau“ zu einer territorialen Kompaktheit, ohne die eine flächendeckende Herrschaft von Recht und Demokratie gar nicht möglich gewesen wäre, haben viele Länder im 19. und 20. Jahrhundert durchmachen müssen – und mental einen Verlust von „Größe“ ertragen müssen. Das gilt auch für Deutschland. Insbesondere in Gestalt der Bundesrepublik ist dieser Rückbau Realität geworden und die Wiedervereinigung hat daran nichts geändert. Insofern kann man sagen, dass die Zurückhaltung in den Ansprüchen auf Weltgestaltung deutsche Staatsräson geworden ist.

Aber ganz so eindeutig und solide begründet war diese Staatsräson vielleicht doch nicht. Sie wurde nicht mit einem positiven Verhältnis zum Nationalstaat verbunden. So konnte eine Deutung die Oberhand gewinnen, die in den Begrenztheiten des Nationalstaates nur noch den Nährboden für einen gegen andere Menschen und Länder gerichteten „Nationalismus“ sah. Dass der Nationalstaat die moderne Auflösung der vormodernen Großreiche bedeutet und eine fortdauernde Sicherung gegen imperiale Neigungen ist, wurde vergessen. Ein in diesem Sinn positives Verhältnis zur Nation wurde nie wirklich zur deutschen Staatsräson. Und durch diese Hintertür konnte sich in den vergangenen Jahrzehnten eine neue Neigung zur Großraum-Politik im Land festsetzen – im moralisch „guten“ Gewand der humanitären oder ökologischen Weltgestaltung, grenzüberschreitend im Doppelsinn von „Offenheit“ und „Intervention“. So ist das Bewusstsein der eigenen Grenzen und die zurückhaltende Staatsräson Deutschlands den Regierenden und einem beträchtlichen Teil der Gesellschaft sichtlich abhandengekommen.

Und nun zeigt sich eine fatale Konsequenz. Die Großraum-Politik erweist sich als wehrlos, wenn im Nahen und Mittleren Osten (und auf deutschem Boden) imperiale Mythen an Einfluss gewinnen und ein Vernichtungsfeldzug gegen den Staat Israel begonnen hat. Was für eine schreckliche Wendung. Wie klein ist der Schritt von der postmodernen Beliebigkeit zur vormodernen Knechtschaft. In Deutschland (und vielen anderen Ländern des Westens) fehlt sichtlich eine Staatsräson, die eine entschiedene, sofortige Wehrfähigkeit mobilisieren kann. Die vage Rede von der „Zeitenwende“ kann diese Staatsräson nicht liefern. Deutschland wird nicht darum herumkommen, sich mit der Nation im modernen Sinn zu befassen und zum territorial verfassten Nationalstaat ein positives Verhältnis zu gewinnen. Und diese Aufgabe duldet jetzt keinen Aufschub mehr.

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48 Kommentare

  1. Man darf nicht vergessen dass nach Sevres von der Türkei praktisch nichts übrig geblieben wäre. Es ist dem Volksaufstand und der Führung von Atatürk zu verdanken dass die Türken sich noch einmal aufrappeln konnten, und zumindest Anatolien zurückgewinnen konnten, während die Entente einfach kriegsmüde war. Sevres war für die Türkei zutiefst traumatisch, kein Wunder dass kein Vertrauen zu den westlichen Siegermächten da ist. Vielleicht würde uns Deutschen ein bisschen mehr Skepsis auch gut tun…

  2. Ich schätze diese Analysen und den Autor sehr, muss der Schlussfolgerung diesmal aber widersprechen: Tatsächlich könnte sich Erdogan für einen möglicherweise bald kommenden, großen Konflikt in der Region positionieren, und zwar in meinen Augen strategisch durchaus richtig – nämlich mit einer an eigenen Interessen orientierten Agenda, die an historische Muster anknüpft. Bei meinen langen Aufenthalten in dieser Weltgegend ist mir überdeutlich geworden, dass die „nationalen“ Identitäten dort nur Tünche sind, die ein tribalistisches Gesellschaftssystem nur mühsam überdecken. Auch nach Jahrzehnten intensiver Bemühungen, so etwas wie nationale Identitäten aufzubauen, sind die aus der osmanischen Zeit (und zuvor) vererbten Muster keineswegs verschwunden. Und ja, deshalb wäre der Rückgriff auf die osmanischen Strukturen durchaus sehr gut geeignet, die Region dauerhaft zu befrieden.

    Noch ist der nahe Osten weitgehend abhängig bzw. unter dem Einfluss des von den USA geführten westlichen Imperium (das zwar nicht offiziell besteht, aber eigentlich alle Kriterien erfüllt nach denen „Imperien“ definiert werden, wie z.B. „Wertegemeinschaften“). Die subtilen Abhängigkeiten sind aber geschwächt, denn man hat durch direktes Eingreifen wie z.B. in Afghanistan und Irak den Bogen deutlich überspannt, und die Absetzbewegungen (z.B. Saudi-Arabien und die BRICS) sind mittlerweile unübersehbar. Wenn sich die Spannungen entladen sollten, ist davon auszugehen, dass eine Neuorientierung am einem Punkt in der Vergangenheit ansetzen wird. 1918 könnte ein solcher Punkt sein.

    Als deutschem Reisenden kann es einem passieren, dass man in einem einsamen Dorf in der hintersten arabischen Wüste auf die Verdienste des wilhelminischen Kaiserreichs angesprochen wird, von dessen ausgezeichnetem Ruf wir noch heute profitieren. Aber auch in Israel können israelische Gesprächspartner beginnen zu erzählen, dass ihr Urgroßvater als jüdischer Patriot in der osmanischen Armee gekämpft habe. Dann schwingt ein unausgesprochenes „was wäre wenn“ mit…. Historisch gesehen war das osmanische Reich jedenfalls der Normalfall: Nämlich das eine Großmacht aus der Region das bunte Gemisch von Ethnien in der Region zusammenhielt und weitgehend befriedete. Seit 1918 sind es nun aber Großmächte von weiter außen, die hier ihre Peripherien abstecken, sich die Ressourcen sichern, und sich der schwachen Staaten und Herrschercliquen bedienen wie Werkzeuge. Das Ergebnis sind Dauerkonflikte.

    Wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn die Mittelmächte den 1. Weltkrieg gewonnen hätten, ist natürlich Spekulation. Es ist aber auf jeden Fall interessant, sich die ziemlich umfangreiche Original-Literatur aus den letzten Jahren des osmanischen Reiches einmal anzusehen (vielen davon in Deutsch). Ich persönlich komme zu dem Schluss, das die alliierte Kriegspropaganda viel zu einer unfairen Beurteilung des osmanischen Reiches beitrug, die bis heute die öffentliche Wahrnehmung dominiert. Es spricht vieles dafür, dass sich die Region sehr viel friedlicher entwickelt hätte, wenn das Reich heute noch bestehen würde.

    Es ist jedenfalls nicht überraschend, dass es den arabischen Staaten nie gelang, echte Legitimität für nationale Staaten aufzubauen. Ich gehe davon aus dass muslimisch geprägte Bevölkerungsteile egal welcher Ethnie einer türkische Führungsrolle viel Sympathie entgegen bringen würden, wenn Erdogan einen Weg fände das 1924 erloschene Kalifat wieder zu beleben. Größter Fallstrick dürfte hier das türkische Nationalbewusstsein selbst sein, mit dem Erdogan recht großzügig agierte, sei es in der Kurdenfrage und zum eigenen Machterhalt….

  3. Als erdogan das erste Mal die Wahlen gewann, trat er mit seiner Frau aufs Podium und seine Frau trug ein Kopftuch. Das hatte ich bisher so in der Türkei bei Staatsanlässen noch nie gesehen.
    Schon damals war ich als junge Frau relativ schockiert und konnte es kaum fassen. Ich ahnte Böses. Und die Ahnung hat sich bestätigt.
    Der türkische, selbsternannte Gottvater ist der Totengräber einer freien und fortschrittlichen Türkei. Die Islamisierung der Türkei ist mit Siebenmeilenstiefeln vorangeschritten. Und erdogan hat nicht erst jetzt völlig den Verstand verloren. Hätte man ihn besser im Knast gelassen. Denn da gehört er hin.
    Deutschland prostituiert sich aufgrund der Migrantenkrise so derart peinlich mit diesem Staatsempfang, dass ich mich winde vor Scham.
    Aber was will man auch von einem merkel-Adlatus wie steinmeier erwarten. Ich jedenfalls: Nichts.

  4. Man ist ganz einfach ein Verrückte. Er ist wütend, weil die Wiederaufbau von osmanischen Reichs nicht so klappt, wie er es gehofft hat.
    Dabei gehört er eher zu schon zivilisierten Muslimen. Erdogan führt die Türkei weit zurück, obwohl er denkt, dass es was großes und zukunftsgerichtete aufbaut.

  5. „Deutschland wird nicht darum herumkommen, sich mit der Nation im modernen Sinn zu befassen und zum territorial verfassten Nationalstaat ein positives Verhältnis zu gewinnen.“

    Dem ist unbedingt zuzustimmen.

    Nur leider wird nichts daraus werden, solange wir im Linksstaat leben. Und der wird von ALLEN Altparteien gestützt.

    Es gibt natürlich eine Alternative. Aber die wird noch immer von viel zu wenigen gewählt.

  6. Um auf das Konzentrat des Artikels zu kommen, das durch den Sultan und seine Gelüste etwas verdünnt wurde und auf andere Fragen umgeleitet wurde : Es spricht aus verschiedenen Gruenden trotz aller historischen „Fehler“ viel dafuer, aktuelle Grenzen zu beachten. Die Folgefragen einer Auflösung fuehren keineswegs ins Paradies, sondern eher in das noch groessere Unheil, denn die Faktoren wie Ethnie, Kultur, Religion, Historie, usw sind aeusserst konfliktbeladen und angesichts multipler Interessen sowie eines ausgeprägten Fanatismus alles andere als leichter zu loesen. Insoweit waeren Autonomiwlisungen die bessere, vor allem gesündere Alternative. Fast noch wichtiger ist Dr zweite Aspekt, das „Bekenntnis“ zum Nationalstaat selbst als aus mehreren Gruenden definitiv beste Option fuer die Menschen Innen und Aussen. Und wie der Autor zutreffend bemerkt ist es genau der Nationalstaat, der mindestens zur Disposition gestellt wird, eher noch weniger vom Sultan, als von den „Globalisten“ und „Universalisten“ der westlichen Eliten. Dass sich der one – world – Gedanke, mit einer vor allem ideologisch, tendenziell auch sektenhaft handelnden Weltherrschaft, mit der uebernationalen Umma unter Fuehrung von Theokraten bzw Mullahs trifft, ist kein Zufall. Die (saekulare) Nation, gemeint ist eine unabhängige, ihre spezifischen Interessen veteidugende, also nicht so etwas wie Sch’land seit 1945, wird bin mehrerer Seiten massiv angegriffen. Die supranationalen Orgs und ihre Sponsoren mit Weltherrschaftsambitionen nicht zu vergessen. Eines der Probleme ist allerdings, dass es hierzulande nur eine Partei gibt, die das Problem erkennt und vor allem die richtigen Schluesse daraus zieht. Die Liberalkonservativen jammern ueber Uebergriffigkeiten, zuletzt auch der WHO, wollen aber nichts aendern. Dabei ist, in politischer Fortsetzung des Artikels, die konkrete Umsetzung der Idee des Nationalstaates mit der Frage der Unterwerfung unter diverse Orgas, nicht zuletzt auch unter den Hegemon, eng und untrennbar verbunden. Aber der Liberalkonservative ist und bleibt ein sich nicht nass machen wollender Waschender, denn die innere ( psychische) Verbindung zwischen dem Nationalen und dem erfolgreichen „rechts“ Stigma ist hierzulande nicht aufzulösen. Der erste Nationalstaat, der fallen wird, faktisch auch fast schon gefallen ist, ist von den Transformatoren ausgemacht und bekannt. Angesichts der „Mitwirkung“ der muslimischen Gaeste geht es nicht um das ob“, sondern nur das „wann“. Bei aller Relevanz des Sultans, es gaebe hier mit Blick auf die Uhrzeit sehr viel zu tun. Die CDU wird es nicht richten.

  7. Man kann sich immer einen beliebigen Bezugspunkt in der Geschichte herausgreifen und verklären. Im Imperium Romanum war es dort auch lange friedlich; vielleicht sollte die Meloni mal Ansprüche anmelden. Free Rome! From the river (Euphrat) to the sea (Atlantik)!

  8. Der Hintergrund der Rede Erdogan’s ist nicht eine waberige Sehnsucht nach alter osmanischer Größe, sonder viel konkreter: Rußland erlebt in der Ukraine derzeit sein Afghanistan 2.0, und es ist absehbar, daš die Russische Föderation diesen Krieg nicht überleben wird. Herr Erdogan ist diesbezüglich deutlich besser im Bilde als die „Experten“ im Westen. Selbige haben von dieser russisschen Föderation sowieso ein völlig falsches Bild. Die „Russen“ sind nur eine verschwindend kleine Minderheit. Im Süd-Kaukasus gibt es diverse Teile (Dagestan, Baschkorostan, sogar Tschetschenien), die von sunnitisch-muslimischen Turk-Völkern bewohnt sind. Diese sind der Türkei in der Tat religiös-ethnisch viel näher als Moskau, sind reich an Bodenschätzen, haben auch immer wieder Krieg gegen die Moskowiter geführt und haben nach 20 Jahren Ausplünderung durch Herrn Putin und seine Komplizen die Nase Voll. in all diesen Gebieten gibt es aktive Unabhängigkeits-Bewegungen (es kämofen sogar Baschkiris in der Ukraine gegen Rußland), und Moskau schwächelt zusehends. Einen Vorgeschmack hat es bereits in Azerbaidjan (mit Unterstützung durch die Türkei) und jüngst Dagestan gegeben. Der Laden fliegt demnächst auseinander, und Herr Erdogan meldet Ansprüche an.

  9. Warum kommt Erdogan zu einem Blitzbesuch nach Deutschland? Nun, er will Scholz von seiner „Staatsraison“ gegenüber Israel abbringen. Dabei droht er mit seiner „Migrantenkeule“. Er weiß, daß er in Scholz eine schwache Person vor sich hat. Er weiß auch, daß sich in der SPD viele palestinenserfreundliche Linke befinden.

  10. Türkei und Iran sind eigentlich Spieler am Rande, die nur so stark sind, weil die Araber so schwach sind.
    Wer immer in der Region etwas Macht hat, MUSS dafür sorgen, dass die Araber nicht geeint sind. Denn ein vereinigter arabischer Staat vom Atlantik bis zum Persischen Golf wäre DIE neue Supermacht, die auch Europa dominieren würde. DAS wäre wirklich der europäische Alptraum. Und nicht der Iran oder die Türkei.
    Wäre ich Araber, würde ich dem heutigen Westen genau das vorwerfen (Nicht irgendwelche Handlungen vor 100 Jahren): Dass der Westen (aber nicht nur er, im Grunde alle Player) im arabischen Raum intervenieren MÜSSEN: Um einen geeinten arabischen Staat zu verhindern.

  11. Und hierzulande träumt man davon, dass der Scholz dem Erdogan ein paar klare Ansagen machen könnte, müsste, sollte.

  12. So einig sich die orientalischen Despoten auch sein mögen in ihrem Haß auf den Westen, so wenig werden sich die Araber oder andere Völkerschaften, die einst zum osmanischen Reich gehörten, dafür begeistern, wieder unter türkischer Herrschaft zu stehen. Wenn linke Geschichtsklitterer sich so für die Restauration ehemaliger Großreiche auf Kosten von Nationalstaaten begeistern, sollten sie eigentlich auch Putins Bemühen begrüßen, die Ukraine wieder ‚“heim ins Reich“ zu holen.

    • Erdogan wollte gar nicht Gaza heim ins Reich holen, sondern sagte nur, die Türkei habe besondere Bindungen zu dieser Stadt, die einst im Inland war – weswegen die Zerstörungen besonders schmerzen. Es gab Zeiten, da hätten deutsche Politker (zumindest einige) Ähnliches über Breslau und Danzig gesagt. Wobei gerade diesen Städten dürfte es zuletzt besser gehen als Düsseldorf oder Hannover (zumindest wird dort mW mehr gebaut).

  13. Was wurde Pistorius gescholten, für seine Aussage wir müssten wieder kriegsfähig werden. Vielleicht wäre abwehrbereit der weniger kontroverse Ausdruck gewesen. Aber wir sehen jetzt deutlich wo der Feind steht. Und mir bereitet Putin weniger Sorgen, als der Kalif aus der Türkei. Denn seine Truppen stehen nicht nur im Ausland, sondern sind mitten unter uns.

  14. Die Antwort könnte simpel sein.
    Sollte die Ukraine fallen, sind Erdogan und die auf Russland gerichteten Atomwaffen in Incirlik für die NATO wichtig.

  15. „“Der „Rückbau“ zu einer territorialen Kompaktheit Nation, ohne die eine flächendeckende Herrschaft von Recht und Demokratie gar nicht möglich gewesen wäre, „“ dieser goldene Satz, diese Erkenntnis des Autors, steht eben leider auch im Gegensatz, zu der tatsächlichen, seit ’68 in Deutschland (v)erfolgten Geschichte. Dies, mit freundlicher Unterstützung der Internationalen (heute: „One-World“). Ein Ideengebäude mit dem Feindbild Nation aus Tradition. Die unausgesprochene „Entente gegen den Westen“, dieser so unterschiedlichen „Stiefbrüder im Geiste“, mag wohl mit Erdogans Rede vom 28.10.2023, einen unfreiwilligen formalen Anfang gefunden haben. Allein wer etwas von den offenen Grenzen oder dem Schlepperwesen auf dem Mittelmeer etc. in Deutschland mitbekommen hat, weiß bereits um den Motor beider Gruppen. Die neue Qualität, ist die Erweiterung der Rollenverteilung. Gaben bisher nur die Vertreter linker Gedankenwelten im Westen die Sprechblasen zur politischen Rechtfertigungsmusik ab, hat nun auch eine aufgepäppelte Türkei Anschluss gefunden.

  16. Haben die Türken nicht im Ersten Weltkrieg gegen die Araber gekämpft und waren die nicht ihre schlimmsten Feinde ? Die Türken wurden von den arabischen Stämmen seit jeher als Kolonialherren empfunden. Tatsächlich wurden auch nicht die Osmanen von den Europäern betrogen, sondern die arabischen Stämme, die von einem vereinten Grossarabien träumten. Im Übrigen war Anatolien vor der seldschukischen Landnahme griechisch-christlich. Irgendjemand war vorher schon immer dagewesen. Ganz am Anfang waren es wohl Wölfe und Bären.

  17. Ist ja ganz was Neues. Wenn etwas schiefgeht, ist immer der Westen schuld.
    Die vielfach höhere Kriminalität gruppenvergewaltigender, von Sozialleistungen lebender Orientalen liegt natürlich an der fehlenden Integration durch die Gastländer.
    An allem Elend des Nahen Ostens ist natürlich der Westen schuld, was gewinnt er auch gegen das Osmanische Reich. Kriegsgewinne und Eroberungen -wie Konstantinopel- dürfen immer nur Osmanen und andere Muslime behalten, andere müssen sofort immer alles zurückgeben.
    Geschichtlich wird auch immer nur soweit zurückgegangen, wie’s grade paßt, d.h. bis zu den Kreuzzügen…keine Rede von den vorhergehenden muslimischen Eroberungs- und Vernichtungszügen.
    Und natürlich gibt’s auch nur westliche Sklaverei- und Kolonialgeschichte, die wesentlich längere und verheerendere afrikanische/arabische existiert schlicht nicht.
    Mir reichts, ich kann das durch und durch verlogene, zutiefst heuchlerische Gesabbel der Muslime und ihrer westlichen fünften Kolonnen in Medien und Unis nicht mehr hören.

    • Sie verwechseln Ursache und Wirkung.
      Hätte man diese Menschen nicht in Massen importiert und wäre ihnen dann nochmit Nachsicht begegnet,gäbe es die von Ihnen richtig benannten Probleme nicht.

  18. Nehmen wir einmal an, die PKK hätte von Kurdistan aus, überfallartig tausende Raketen auf türk. Städte gefeuert, wäre dann in die Türkei einfallen, hätte massenhaft Zivilisten abgeschlachtet und hätte Geiseln nach Kurdistan verschleppt. Wäre die PKK für Erdogan dann Freiheitskämpfer, oder wären sie für ihn Terroristen? Genau das o.g. tat die Hamas mit Israel, aber die Hamas sind für Erdogan Freiheitskämpfer, keine Terroristen und die PKK sind für ihn Terroristen, keine Freiheitskämpfer. Der Islamist Erdogan wirft dem Westen doppelte Standards vor, seine eigenen, heuchlerischen, doppelten Standards ignoriert er. 
    Weil die etab. Politik in D nicht bereit ist, die eigenen Staatsgrenzen zu schützen, ist man auf Typen wie Erdogan angewiesen! AFD wählen, dann klappt’s auch mit dem Schutz der eig. Staatsgrenzen und man kann auf Typen wie Erdogan verzichten.

  19. Nun kann man es Reichsbürger Erdogan ja durchaus nachsehen, dass er unsere Steilvorlagen von Dauerschuld und Selbstgeißelung für seine rechtspopulistische Propaganda zuhause ausschlachtet. Weniger Nachsicht hingegen sollten wir mit jenen haben, die ihm diese Steilvorlagen bieten, ihn hofieren und hierzulande eine Bühne für übelste Agitation bieten!

  20. Ich würde eine andere Perspektive vorschlagen. Die bestehenden Staaten, die korrupten, ausbeuterischen Machteliten, waren und sind nicht in der Lage sich der Bevölkerungsentwicklungen anzupassen. Die Menschen haben sich um die Staaten immer weniger gekümmert, sich nicht mit einer gemeinsamen Nation identifiziert. Siehe Syrien, wo sich nicht einmal mit Milliardenhilfen von Aussen genügend Opposition gegen das überhaupt nicht so starke Assad-Regime formieren ließ. Deshalb fliehen sie auch millionenfach in die Türkei, in andere, jeweilige Nachbarländer und nach Europa. Es gibt überall erheblichen konfliktvollen Widerstand gegen die Eliten, den diese dann, mit westlicher Unterstützung zur Aufrechterhaltung einer staatlichen Ordnung, mit offenen und verdeckten Sicherheitsapparaten, und mit mehr oder weniger brutaler Repression niederhalten. Deshalb auch die weitverbreitete Meinung bei Arabern, dass der Westen immer an ihrer Misere mitschuldig ist. Letzteres ist leider selten ganz falsch, ist aber immer auch eine sterile Externalisierung der Verantwortlichkeit. Aus den Repressions-Biotopen und Gefängnissen der Länder sind die Terrororganisationen entstanden. Die Anführer des Terrors nutzen die Sehnsucht der Menschen nach Gerechtigkeit und einer zivilen Entwicklung um sie zum islamistischen Kampf gegen die Machteliten zu motivieren. Der Koran und die Scharia erscheinen als die einzige Hoffung auf eine stabile Rechtsordnung. Es bedarf dann einer weiteren, konfliktreichen Erfahrung dass es so auch nicht funktioniert.

  21. Der Islam ist die wahre Pandemie unserer Zeit. Er infiltrieren, zersetzt und zerstört Europa, da die Eintrittspforten offen sind, und kein Interesse besteht, dieser Pandemie Herr zu werden. Die Konsequentzen liegen auf der Hand.

  22. Ich bin einmal gespannt, ob der den Scholz genauso arrogant abseviert wie damals die Merkel. Daß er ihr nicht in den Hintern getreten hat war alles. Ich habe mich damals, für die servile deutsche Politikerin, geschämt und das wird sich n.m.M. immer wiederholen, sobald dieser Typ in Deutschland erscheint. Anstatt im klar zu machen, was der Entzug deutscher Hermesbürgschaften, für deutsche Firmen, die in der Türkei tätig sind, oder das Verbot, deutsche Krankenversicherungskarten in der Türkei zu verwenden, bedeutet, wird man wieder, auf der Schleinspur, hinter Erdogan herkriechen. Würmer haben halt kein Rückgrat.

  23. Was war das Osmanische Reich anderes, als ein Rassenimperium, also die Negation der Nation, in dem das türkische Kernland, in etwa die heutige Türkei, die Provinzen im Nahen Osten ausbeutete. Für das britische Empire logischerweise äußerst verlockend, ebenso wie heute wieder für Erdogan. Auch Hitler wollte ein Imperium (mit den Germanen als Herrenrasse) und nicht etwa ein vergrößertes Deutsches Reich, das wird bei der heutigen Verteufelung der Nation als Ursprung des Nationalsozialismus gerne vergessen.

  24. Da hat er ja mit dem Bundesmahner Steinmeier einen Verbündeten. Selten so einen Unfug gehört wie den dieses Sultans der Türkei.

  25. Schuld:

    • Haben hauptsächlich die USA, und ihre Verbündeten, die aktiv an Kriegshandlungen beteiligt waren. Deutschland war nie aktiv in diesen Kriegen.
    • Die USA führen in ihrem Weltmachtskoller seit Jahrzehnten Krieg gegen muslimische Länder, und generell gegen jeden, der sich ihnen nicht unterwirft. Das alles mit perfiden Kriegslügen und Aufständen von angeblichen Rebellen, die von ihnen ausgebildet und finanziert wurden/werden, und Ermordung von Machthabern.
    • Diese Kriege werden einzig und alleine zur Erhaltung der USA Weltmacht und Abschöpfung von Ressourcen ausgeführt, und kosteten Millionen Zivilisten das Leben. Bevor die USA diese Länder bekämpften, ihre Machthaber umbrachten, gab es keine Probleme. Die Machthaber hatten ihre Länder im Griff, und merzten jeden Terror aus. Vor allem aber hatten viele dieser Länder freiere Strukturen, zum Teil mit europäischen Charakter. Frauen liefen nicht verschleiert herum, es herrschte keine Scharia. Dieser Unsinn immer zu behaupten, man habe das alles nur gemacht um demokratische Strukturen einzuführen, ist erstens eine Lüge und zweitens noch nie erfolgreich gewesen.
    • Daher verstehe ich die Wut der Muslime sehr genau, aber akzeptiere natürlich nicht, dass sie nun alle Juden und Christen speziell in Europa umbringen wollen. Der Hauptschuldige, die USA, dagegen kaum betroffen ist. Die Wut und die Angriffe durch Anschläge, Vergewaltigungen, Messerattacken usw. richten sich gegen normale Bürger, die speziell in Deutschland seit Jahrzehnten pazifistisch agieren und auch gegen diese Kriege protestieren. Obwohl wir nie aktiv in den USA Kriegen mitmischten und unzählige Kriegsopfer aufnahmen, richtet sich ihr Hass gegen uns. Das empfinde ich als ungerecht. Wir können uns gegen die USA nicht wehren, die bei uns die Politik seit Ende des 2.Weltkrieges bestimmt. Unsere Regierungen machen grundsätzlich was die USA verlangt. Deswegen sind wir in gewisser Hinsicht auch keine Täter sondern Erpresste und Befehlsempfänger. Die Bürger können das auch durch Wahlen nicht ändern, da jede Regierung so handelt.
    • Was Erdogan betrifft, ist es mir unverständlich, wie aber auch bei anderen „finanziellen Unterstützungen“, dass man für Deals zahlt, die angeblich Flüchtende zurückhalten sollen, aber offensichtlich dieses nicht geschieht. Jedem (!), dem wir Gelder zahlen, damit sie ihre Bürger davon abhalten zu uns zu kommen, betrügt uns. Aus deren Sicht auch logisch, so verdienen sie doppelt. Sie erhalten von uns staatliche Gelder und ermutigen ihre Bürger zu uns zu flüchten, die dann auch vom Bürgergeld Gelder in die Heimat senden. Da dort sehr niedrige Kosten vorhanden sind, bereichern sie sich alle doppelt und dreifach.
    • Durch die ganzen Gelder konnten sie sich so formieren und bewaffnen, sowie fortbilden, dass sie sich nun gestärkt fühlen sowohl jüdisches als auch christliches Leben zu vernichten, und den Islam weltweit als Hauptmacht zu verbreiten. Sie sitzen zu Millionen in Europa, da man sie aufgenommen hat. Die USA hat das nicht getan. Der Kriegstreiber ist fein raus. Und genau das war auch ihr Ziel. Ein destabilisiertes Europa, in Bürgerkriege versunken, lässt sich gut einnehmen und/oder beherrschen. Eine Europäische Union als Zusammenschluss wurde daher immer angestrebt. Da man so alle europäischen Länder beherrschen kann. Hätte jeder eine eigene Souveränität, wäre das sehr viel komplizierter.
    • Assange/Wikileaks haben das alles wunderbar entlarvt und bewiesen, es ist keine Verschwörungstheorie. Und die Presse hat weltweit diese Kriegslügen mitgemacht, bis heute. Und immer noch werden die selben Mechanismen für neue Kriege/Angriffe genutzt. Nach wie vor werden die Kriegstreiber und ihre aktiven Mithelfer medial reingewaschen.
  26. Um es vorweg zunehmen: Ein Osmanisches Reich 2.0 (wie immer das im Detail aussehen würde, nach einer noch nicht erkennbaren Genese) ist mindestens genauso legitim wie das seinerzeitige Britische Empire, das Französische oder Niederländische Kolonialreich. Von der „Landnahme“ in Nordamerika Richtung Westen im 19. Jh. ganz zu schweigen. – Natürlich sind Großbritanien und Frankreich verantwortlich wie die Lage auf der Arabischen Halbinsel insgesamt sich nach 1919, 1947/1948 bis heute darstellt: Da haben ja „tollkühne“ französische und britische Stabsoffiziere einfach nach 1919 irgendwelche Grenzen festgelegt (Der Völkerbund schaute da zu …). – Übrigens: Wie im benachbarten Afrika auch: Dort braucht man nur auf die mit dem Lineal gezeichneten heutigen Pseudo-Staaten (daß sich da fast ausschließlich nur autoritäre Regime halten können, ist eine logische Folge davon) anschauen: Alles grauenhaft und überall (Bürger)Kriege von Zeit zu Zeit bis heute. – Zwischendurch zur Klarstellung: Mit „Europa“ haben die ganzen „Themen“ wie hier bei TE (es sind zahlreiche Themen) nichts zu tun. Das ist ein dreistes Nebelgeschoß, wie bei der Schwampelregierung auch, die auch immer von „wir“ spricht. Also ganz deutlich: Keine deutsche Angelegenheit! Das Reich mit Bismarck an der Spitze war nur einmal, 1876 auf dem Berliner Kongreß, als Makler tätig: Das wäre eine vernünftige Rolle – mit anderem Personal – mehr nicht. Übrigens: Die noch nicht beendigten „Befreiungen“ von Fremd- und Kolonialherrschaft (um 1938/1939 gab es erst an die 40 /45 Staaten, um 1955 waren es dann bald an die 100, heute über 200 Staaten) haben England und Frankreich am 3. September 1939 selbst ausgelöst … Ohne Plan. Noch der todkranke US-Präsident Roosevelt reiste nach der Konferenz von Jalta in seinen letzten Wochen noch nach Riad (Saudi-Arabien): Wg. dem Öl. Damit wird klar um was es „dem Westen“ immer ging und eght: Nur fremde Länder „ausplündern“, damit die eigenen Demokratie-Wähler weniger leisten/arbeiten müssen … Man denke nur an die Plünderungsfeldzüge Napoleons 1796/1797, an die US-amerikanischen „Interventionen“ um 1898/1899 gegen Spanien über den Irak usw. bis heute. Beispielhafte Fälle im besagten Sinne …

  27. Eine Wiederbelebung alter Reichs-Mythen wird die Region in unlösbare Großkonflikte stürzen.

    Wer hat nochmal von Großdeutschland und heim ins Reich gesprochen? Nichts weiter ist das, was dieser Herr aus Konstantinopel betreibt.
    Schön nachzulesen bei Ludwig von Mises in Allmächtiger Staat.

  28. Setzen wir mal voraus, dass die Absichten Großbritanniens und Frankreichs gute waren, aber sie sind im Bewusstsein geschehen das sie das Empire sind oder die Grand Nation und somit das Recht hatten. Heute kann man sagen, dass diese willkürlichen Grenzziehungen eher ein Fehler waren, was aber nicht bedeutet, dass man dann das osmanische Reich zurück haben will.

  29. Während man unverdrossen am weltumspannenden Globalansatz bastelt, verdammt man die Bildung großer Reiche, wie Erdogan, Xi oder Putin sie sich vorstellen. Man muß aber bedenken, daß es historische Linien gibt, die sich über Jahrhunderte ausmachen lassen. Es gibt keine allgemeine Richtung der geschichtlichen Entwicklung, wie die Marxisten es glauben, hin zu einer höheren und zunehmend internationalen Stufe, an deren Ende dann der Kommunismus steht. Die EU ist nicht ohne Vorläufer entstanden, und das Jugoslawien Titos zerbrach flugs entlang der alten Grenzen zwischen den Völkern, sobald der Deckel vom Topf flog, den Tito gewaltsam zuhielt. Auch die Sowjetunion, das von den Zaren ererbte Völkergefängnis, zerbrach, und in der Ukraine kann man sehen, daß es polnische Verbundenheit besonders mit Teilen gibt, die einst zum polnischen Reich gehörten, und daß die Zuschlagung der Krim zur Ukraine nicht ohne Probleme möglich war. Solche Dinge entwickeln sich, und solange nicht mit militärischer Gewalt vorgegangen wird, sind sie auch nicht zu kritisieren. Bündnisse und Staatenbünde werden und vergehen. Nationale Selbstbestimmung ist ein großes Glück, die Völker müssen ihre Handlungsfähigkeit stets bewahren.

  30. „Europas seltsame Sehnsucht nach der eigenen „Urschuld““
    Erstens ist das nicht seltsam, sondern eine schwere genetische Degenerationserscheinung und zweitens ist das keine Frage „Europas“, sondern nur von deren defekten „Eliten“.
    „In Deutschland (und vielen anderen Ländern des Westens) fehlt sichtlich eine Staatsräson, die eine entschiedene, sofortige Wehrfähigkeit mobilisieren kann.“
    Kein Grund sich aufzuregen. Das ist ein völlig natürlicher evolutionärer Vorgang. Degenerierte Gesellschaften werden schlicht ausgemendelt.

  31. Der Grund, warum islamische Republiken so schlecht funktionieren, wenn sie nicht eben über Rohstoffe in großem Umfang verfügen, ist offensichtlich der Islam. Wenn man schon die Hälfte der Bevölkerung nicht wirklich am gesellschaftlichen Leben und Produktionsprozess teilhaben lässt, dann bleibt das Land arm. Wenn man Frauen in eine untergeordnete Rolle drängt, damit sie viele Kinder bekommen, dann bleibt das Land arm, denn niemand weiß, wie man so viele Menschen ernährt. Atatürk hat der Türkei einen Weg in die Zukunft gewiesen, Erdogan in die Vergangenheit, die also jetzt bis hin zum Osmanischen Reich reicht. Das größte Hindernis auf dem Weg zu einem prosperierenden Staat sind für die Türken die Islamisten mit Erdogan als ihrem Anführer.

    • Es wäre einfach für einen entschlossenen Westen im Verbund mit BRICS die Islammisten wieder auf ihre Kamele zu reduzieren.
      – Verzicht auf deren Rohstoffe
      – Abzug allen in Arabien / Persien investierten Geldes
      – Entfernen aller Beteiligungen an westlichen Firmen
      – Stopp von jeglichen Exporten, vorrangig Rüstungsgütern
      – Ausbürgern / Ausweisen aller Moslems aus Europa, USA (in Lateinamerika gibts eh keine)
      – konsequenter Grenzschutz.

      • > Es wäre einfach für einen entschlossenen Westen im Verbund mit BRICS die Islammisten wieder auf ihre Kamele zu reduzieren

        BRICS hat keine Probleme mit muslimischen Ländern, von den ein paar zum 1. Januar aufgenommen werden. Man muss nur auf Augenhöhe reden statt obenherab aus einem „Garten“, schon kann man sich verständigen. „Auf Kamele reduzieren“ wollen schon gar nicht.

        Streng genommen, Russland selbst ist zu 20% ein muslimisches Land; China etwas weniger.

    • > Der Grund, warum islamische Republiken so schlecht funktionieren, wenn sie nicht eben über Rohstoffe in großem Umfang verfügen, ist offensichtlich der Islam.

      Das ist zu pauschal. Saudi Arabien schützt eigene Grenzen effizienter als jedes Land Westeuropas; dort darf man auch als Muslim nicht beliebig einwandern. Indonesien überholt gerade beim BIP nach Kaufkraft Deutschland. Je nach dem Land funktionieren manche Dinge besser, manche schlechter.

      Mir ist aber kein Land bekannt, in dem Terroristen das bekannteste Wahrzeichen trotz Polizeipräsenz beschmieren dürfen. Die eine Seite des Brandenburger Tors wird gerade mühsam gereinigt, diese Woche wurde die andere beschmiert. Ist Ähnliches je in Mekka passiert?

    • Einige Türken,Russen und Chinesen würden Ihnen sicher entgegnen, daß man am Westen sieht,wohin es führt,wenn man,,die Hälfte der Bevölkerung… wirklich am gesellschaftlichen Leben und Produktionsprozess teilhaben lässt“.

      Von Merkel,Clinton,Baerbock über Greta Thunberg, Luisa Neubauer bis Chonchita Wurst und Tessa Ganserer?.

      In deren Augen sind das Protagonisten der ,,römischen“Dekadenz.
      Von niedrigen Fertilitätsraten und dem daraus folgenden demografischen Problemen,die diese Teilhabe mit sich bringt,abgesehen.

      ,,Alles Sehen ist perspektivisches Sehen “
      Friedrich Nietzsche

  32. > Wenn so ein Zusammenhang zwischen „Das Osmanische Reich sollte für immer zerschlagen werden“ (Ursache) und „Die Folgen sind bis heute unübersehbar“ (Folge) hergestellt wird, ist das ein sehr weitgehender geschichtlicher Erklärungsanspruch.

    Aktueller dürfte sein, dass anstelle des osmanischen ein anderes Imperium in Nahost mitmischt, welches nicht ein Jahr ohne Kriege kennt. Es wird in Westeuropa unterstützt, also europäische Schuld gibt es an der Entwicklung schon.

  33. Was heißt „wir“? Wir haben uns mit geschichtlichen Entscheidungen abfinden und arrangieren müssen. Das müssen andere Staaten halt auch tun. Wenn die Welt schon andere Probleme hat, dann sollte Typen wie Erdogan ganz schnell die Regierungsgewalt entzogen werden – von den Wählern, denen besseres passieren sollte, denn als Kanonenfutter von Grösenwahnsinnigen benutzt zu werden.

    • Zuerst kommt mir ein anderer Führer in den Sinn, dem man zwar seinen Namen auf einem Spickzettel schreiben muss, dennoch in dessen Namen weltweit ständig Kanonenfutter gesucht wird. Ein Krieg nach dem anderen, über 40 Millionen Tote seit 1945 und kein Ende.

      • Gerne, wir können auf die (nicht so schwierige) Suche gehen und würden fündig werden, es werden sicher mehrere sein.

    • „Was heißt wir“ (im Sinne von „unsere Population“), würde ich vor allem auch schon deshalb formulieren, weil ich von Leibeigenen abstamme; selbst 1880 waren immer noch die Hälfte aller Deutschen auf Bauernhöfen beschäftigt, hatten ganz andere Sorgen und waren froh, irgendwie ihre Bäuche füllen zu können. Andere vegetierten in Kohlegruben, Schlachthöfen, Gerbereien.

      Eine Handvoll Herrscher von „Gottes Gnaden“ hat damals überall entschieden und das meist nicht relativ clever und human wie Bismarck. Und auch heute noch ist „Demokratie“ ein rein rhetorischer Kniff, um Herrschaftsanspruch zu legitimieren. Demokratie entstammt aus Kleinstaaten/Stadtstaaten, nur dort ist Demokratie, also eine Herrschaft und Verantwortungsübernahme des „WIR“ möglich.

      Wer, habe ich gerade gelesen, ist beim Xi-Treffen in San Franzisko? Tim Cook (Apple), Stephen Schwarzman (Blackstone), Larry Fink (BlackRock), Daniel O’Day (Gilead Sciences), Merit Janow (Mastercard), Stanley Deal (Boeing), Rajesh Subramaniam (FedEx), Ray Dalio (Bridgewater Associates). Sollen das „WIR“ sein?

    • ,,Wenn die Welt schon andere Probleme hat, dann sollte Typen wie Erdogan ganz schnell die Regierungsgewalt entzogen werden…“

      Stellen Sie sich vor ,es gibt Menschen die ,,westliche Werte“,wie Massenmigration,Klimareligion und LGBTXYZ-Kult ablehnen.
      Einige sind bereit ,gegen diese,,Werte“ zu kämpfen.
      Sie mögen das ,,Kanonenfutter von Grösenwahnsinnigen“(Fehler im Original)nennen,andere würden das als ,,Einstehen für die eigene Lebensweise“ bezeichnen.

      Ich maße mir nicht an,zu beurteilen, was richtig oder falsch ist.

      Jedoch zu glauben, andere Völker müssten sich mit den ,,Problemen der Welt“,statt mit den eigenen beschäftigen,ist typisch deutsches Denken und zeugt von beeindruckender Arroganz.

      • Danke für den Rechtschreibhinweis!
        Es ist doch unbestritten, dass es genügend Probleme weltweit gibt, die in gemeinsamer Arbeit gelöst werden sollten, was sinnvoller ist als neue Großmachtsphantasien zu entwickeln? Das hat doch nichts mit typisch deutschem Denken zu tun, das wäre doch einfach vernünftig! Gerne darf man diesen Wunsch an viele der heutigen verantwortlichen Politiker richten, und da kennen wir beide wohl mindestens eine Hand voll!

  34. Zu diesen nahöstlichen Hitzköpfen muss man mehr auf Distanz gehen und sollte ihnen weniger Beachtung schenken. Schauen Sie sich doch nur im eigenen Land um. In oder mit einem Anzug bekleidet, erhalten Sie beispielsweise auch nur die Imitation eines Wirtschaftsministers. Mental ist es aber immer noch ein 16-jähriger, gefangen im Körper eines 50-jährigen Berufsaktivisten. Bei den Orientalen ist es eher noch schlimmer. Es ist eher ein einfaches Volk von Händlern und Bauern, das nach mittelalterlichen Regeln lebt und lieber einem König dient. Deren letzte Innovation war ein Fladenbrot mit Knoblauchsoße. Was macht das mit einer Gesellschaft? Wenn Sie Ihr Kind nur auf die Hauptschule und nicht in ein Elitegymnasium schicken, sollten Sie nicht erwarten, dass daraus ein Doktor der Mathematik wird. Deutschland ist schließlich auch nur aufgestiegen, weil aus immer mehr Bauern Handwerker, Industriearbeiter und Ingenieure geworden sind. Heute hat sich die Entwicklung umgekehrt. Wir holen uns immer mehr Bauern ins Land und aus den einst fleißigen Handwerkern werden „bürgerliche“ Berufshartzer. Wir sind schon ein halb osmanisches Reich, in dem der Staat von den Paladinen fremder Herren übernommen wurde.

    • Da möchte ich zumindest die deutschen Bauern in Schutz nehmen, zumindest das Getreide für mein Brot baut bei mir der Bauer an und nicht der Dachdecker.

  35. Seine Reden sind fuer uns unerheblich. Er IST Politiker und die Fortschrittskoaltion braucht ihn. Ebenso die NATO. Er wird seine Interessen durchsetzen und sich nicht belehren lassen. Verschwenden wir keine Zeit mit historischen Anlalysen.

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