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Bildungsabschlüsse werden entwertet

Die Noten-Inflation rast – Opfer sind die Schüler und das ganze Land

08.02.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Gefälligkeits- und Erleichterungspädagogik in der Corona-Pandemie hat die ohnehin schon galoppierende Inflation auf den Zeugnissen weiter beschleunigt. Darunter leiden die Schüler selbst am meisten.

In den Zeitungen, zum Beispiel in der FAZ, lesen wir soeben als Überschrift: „Corona hat vielen ein besseres Abitur beschert“. Diese Aussage ist halb richtig und halb unvollständig. Komplett wäre die Überschrift gewesen: „Corona hat den Trend zu immer besseren Noten bei immer schwächerer Leistung weiter beschleunigt.“ Denn eine Inflation von immer mehr guten und an Bestnoten haben wir seit Jahren.

Aktuelle Beispiele zu den Corona-Jahren 2021 und 2022 belegen dies:

  • Hessen: Dort lag der Anteil der Abiture mit 1,0 im Jahr 2013 noch bei 1,6 Prozent, in den beiden Corona-Jahren 2021 und 2022 stieg er auf 4,2 und 4,5 Prozent.
  • Sachsen: Dort vervielfachte sich der vormals relativ geringe Anteil der 1,0-Abiture von 1,2 Prozent vom Jahr 2013 auf 4,2 Prozent im Jahr 2022.
  • Deutschlandweit insgesamt lag der Anteil der Abiture mit 1,0 im Jahr 2013 bei 1,4 Prozent, im Jahre 2022 waren es 3,4 Prozent.

Was ist in den Corona-Jahren der noch zunächst nachvollziehbare Grund? Es sollte für Schüler, die wegen der Schulschließungen viel Unterrichtsausfall hatten, eine Art Nachteilsausgleich sein. Die Ansprüche wurden gesenkt, die Maßstäbe für die Notengebung ebenfalls.

Recht und schön, gut gemeint, aber nicht durchdacht. Denn diese Art von Gefälligkeits- und Erleichterungspädagogik wird man – Motto: Gleiches Recht für alle! – nach Corona nicht mehr einfangen. Außerdem wurde in den Corona-Jahren fortgesetzt, was es bereits vor Corona gab.

Corona also hin oder her: Der Abbau von Anforderungen wurde – von Bundesland zu Bundesland in unterschiedlichem Maße praktiziert – möglich durch folgende Maßnahmen, mit denen die Abiturpolitik bereits vor Corona begonnen hatte:

  • Kürzung der Stoffumfänge für die Abiturprüfung, zum Beispiel der Pflichtlektüren;
  • mehr Auswahlmöglichkeiten der Prüflinge bei den gestellten Aufgaben:
  • Verlängerung der Arbeitszeiten;
  • Ersatz von schriftlichen Prüfungen durch mündliche Prüfungen, die erfahrungsgemäß immer ein bis zwei Notenstufen besser ausfallen;
  • Einführung neuer Prüfungsformen, wie Projektprüfung und Präsentation, die zu Hause vorbereitet werden können;
  • Liberalisierung der Bewertungsmaßstäbe;
  • Verzicht auf eine Zweitkorrektur.

Folge: Arbeiten, die früher mit einer 4 bewertet wurden, gelangten in den Bereich der Noten 3 oder gar 2. Dabei hatten manche Bundesländer schon vor Corona Notenschnitte für das ganze Land von 2,1 bis 2,2. Ja, früher war 2,1 ein Spitzenabitur in vielen Schulen, jetzt ist es Durchschnitt. Oder: 40 und mehr Prozent eines Abiturjahresganges haben eine 1 vor der Kommanote. Nicht wenige Gymnasien rühmen sich bei ihren Abiturfeiern, dass 60 Prozent eine 1 vor der Kommanote haben.

Folge unter anderem bei manchen Abiturienten: Heulkrämpfe der „Generation Schneeflocke“, wenn es „nur“ eine 2 ist. Bei einer Prüfung scheitern, „durchfallen“ – das gibt es fast nicht mehr. Wie es ja auch kaum noch Sitzenbleiber in den früheren Jahrgangsstufen gibt und selbst an Gymnasien alle Schüler durchgeschoben werden, bis sie dann auch noch über die Abiturhürde gehievt werden müssen.

Was verbirgt sich hinter solcher Abiturpolitik? Es steckt dahinter ausgesprochen oder unausgesprochen ein Egalitarismus, der allen Heranwachsenden das Abitur geben möchte. Es verbirgt sich dahinter ein Kniefall vor ehrgeizigen Eltern. Und es steckt dahinter ein politischer Gefälligkeitspopulismus.

EIN VIELE JAHRE VERNACHLäSSIGTES PROBLEM
Lehrermangel gefährdet den Bildungsstandort Deutschland
Die Folgen freilich sind massiv und wohl irreversibel: Studierbefähigung und Studierberechtigung driften immer weiter auseinander – zu Ungunsten der Studierbefähigung. Die Hochschulen können ein Lied davon singen, wenn sie in immer mehr Fächern für Studienanfänger Liftkurse etablieren müssen, um schulische Defizite auszugleichen. Vor allem aber ist die Inflation guter und bester Noten ungerecht, weil hier nicht mehr differenziert wird zwischen schwachen und wirklich sehr guten Abiturienten. Und schließlich gaukelt eine Inflation guter Noten den jungen Leuten etwas vor; dabei sind ihre Zeugnisse oft nur ungedeckte Schecks.

Allerdings setzt sich die Noteninflation auch an den Hochschulen in einigen Bereichen fort – vor allem in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie in den immer neuen hochideologisierten Glasperlenfächern von „Gender“, „diversity“, „Intersektionalität“, Postkolonialstudien, „Humanities“ … Und auch die Zahl der Promotionen, jährlich rund 30.000, sehr viele auch mit summa oder magna cum laude, nimmt entsprechend zu.

Masse statt Klasse ist angesagt – im gesamten Bildungswesen. Und das in einer Zeit, in der man in Deutschland über einen Fachkräftemangel klagt. Tatsächlich aber lügt man sich in die Tasche, denn am Ende des Abiturwahns steht nichts anderes als ein nach unten nivelliertes, pseudoakademisiertes Land.


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69 Kommentare

  1. Das ist doch kein neues Phänomen, schon vor 20 Jahren hat meine damalige Freundin an einer Realschule einen identischen Test aus den Achzigern ihre Schüler schreiben lassen, der im Ergebnis ganze 2 Noten schlechter als damals war. Um an eine weiterführende Schule zu kommen, musste man einen bestimmten Notenschnitt erreichen und die Anforderungen dazu waren schon damals in Bayern wesentlich höher als z,B. in Hessen, damals begann das Bildungsdesaster als erstmals die Grünen in die Regierung einzogen. Den Anforderungen entsprechend gab es dort auch nur einen Türken an der ganzen Schule, der aber schon nach zwei Jahren wieder zur Hauptschule zurückversetzt wurde, weil er einfach mit dem Lehrstoff nicht mitkam. Wie sehr die Anforderungen gesenkt wurden, kann man plakativ daran feststellen, dass sogar jemand wie Sawsan Chebli zu einem Berliner Abitur kam, ihre Bezeichnung als Quotensprechpüppchen wurde sogar gerichtlich als rechtlich unbedenklich festgestellt.
    Unzweifelhaft dürfte auch sein, dass die illegale Migration zum Leistungsabfall in den Pisa-Studien erheblich mit beiträgt, und das sind nicht nur die fehlenden Sprachkenntnisse, wer sich die Länder anschaut, aus der sie kommen, muss nicht lange rätslen, an was das wohl liegt. Das ganze Gegenteil sind die eingewanderten Ostasiaten, die vielfach sogar bessere Noten als Einheimische erzielen. Alles klar belegbar, spricht man es aber an, bekommt man den Stempel Rassist verpasst.

  2. Das ist doch kein neues Phänomen, schon vor 20 Jahren hat meine damalige Freundin an einer Realschule einen identischen Test aus den Achzigern ihre Schüler schreiben lassen, der im Ergebnis ganze 2 Noten schlechter als damals war. Um an eine weiterführende Schule zu kommen, musste man einen bestimmten Notenschnitt erreichen und die Anforderungen dazu waren schon damals in Bayern wesentlich höher als z,B. in Hessen, damals begann das Bildungsdesaster als erstmals die Grünen in die Regierung einzogen. Den Anforderungen entsprechend gab es dort auch nur einen Türken an der ganzen Schule, der aber schon nach zwei Jahren wieder zur Hauptschule zurückversetzt wurde, weil er einfach mit dem Lehrstoff nicht mitkam. Wie sehr die Anforderungen gesenkt wurden, kann man plakativ daran feststellen, dass sogar jemand wie Sawsan Chebli zu einem Berliner Abitur kam, ihre Bezeichnung als Quotensprechpüppchen wurde sogar gerichtlich als rechtlich unbedenklich festgestellt.
    Unzweifelhaft dürfte auch sein, dass die illegale Migration zum Leistungsabfall in den Pisa-Studien erheblich mit beiträgt, und das sind nicht nur die fehlenden Sprachkenntnisse, wer sich die Länder anschaut, aus der sie kommen, muss nicht lange rätseln, an was das wohl liegt. Das ganze Gegenteil sind die eingewanderten Ostasiaten, die vielfach bessere Noten als Einheimische erzielen. Alles klar belegbar, spricht man es aber an, bekommt man den Stempel Rassist verpasst.

  3. Ein kurzer Einblick zur Zeugnisvergabe aus meiner Familie: Kind 1 bekommt ein Zeugnis, auf dem das falsche Schuljahr abgedruckt ist (der ganze Jahrgang Q2), Kind 2 bekommt gar kein Zeugnis, weil der Deutschlehrer die Deutschklausur vom Dezember noch nicht korrigiert hatte und die gesamte Konferenz verschoben werden musste. Bei Kind 3 waren z T. falsche Lehrernamen eingetragen und es wimmelt von RS-Fehlern.
    Ich selbst bin an einem Gymnasium und auch Klassenlehrerin. Natürlich passieren Fehler, aber offenbar schaut gar keiner mehr genau hin. Das ist wirklich im wahrsten Sinne ein Armutszeugnis.
    Das Bildungssystem kollabiert bald. Was ich tagtäglich versuche, ist kein Unterricht, sondern Schadensbegrenzung. Und das ist so zermürbend, wenn man diesen Beruf ergriffen hat, um den Kindern die Schönheit der deutschen Sprache und Literatur nahe zu bringen.

    • Machen Sie sich keine Sorgen! Das kenne ich mit vergessener Unterschrift! Auf Rückfrage erhielt ich die Gegenfrage von der verantwortlichen (!) Direktorin, wer dafür zuständig sei. Meine klare Antwort: „Sie persönlich!“, brachte mir ihren Unmut. Weiterhin wurden nachweislich Noten vertauscht, mit dem Schüler, der unter dem Namen meines Kindes stand. Auf die Bitte um Korrektur wurde meiner Tochter geantwortet, das sei doch nicht so schlimm, das Zeugnis sei nicht so wichtig! Und wenn man sich dann als Elternteil beschwert, wird das Kind bei der nächstbesten Gelegenheit von Lehrern gemobbt. Ich bin heilfroh, dass wir das deutsche Schulsystem hinter uns gebracht haben!

  4. Die Zugewanderten und als „Flüchtlinge“ titulierten werden das Niveau weiter senken! Die Ukrainer z.B. sprechen in der Regel kein Deutsch; sie können nicht einmal unser Alphabet lesen! Von den restlichen „Schutzsuchenden“ ganz zu schweigen! Der Bildungsverfall wird in einigen Jahren exorbitante Ausmaße annehmen, dafür braucht man kein Prophet zu sein! Deutschland, mir graut’s vor dir!

  5. Ein Studienfreund hatte die Theorie des „Triumphs des Mittelmaßes“. Bei ihm hat sie funktioniert; mit möglichst wenig Aufwand ist er Mitte der 90er durchs Studium gekommen und hat es in der Wirtschaft recht weit gebracht. Gesellschaftlich gesehen, geht das aber schief.
    Heutzutage nennt sich jede hohle Nuss Student. Es gibt eine Inflation an höheren Bildungsabschlüssen (möglichst in „angesagten“ Fächern), während Hunderttausende Handwerker und Facharbeiter fehlen. Immer mehr können nicht lesen, schreiben oder rechnen, was aber auch nicht schlimm ist, da man in der sozialen Hängematte einigermaßen leben kann – sogar gut, wenn man mehrere Kinder hat.
    Neulich habe ich mit einer frisch gebackenen Doktorin der Physik gesprochen. Ich war entsetzt über die Wissenslücken, von vermutlich fehlendem Talent ganz zu schweigen. Zu meiner Zeit hätten die Professoren der Dame spätestens nach dem Vordiplom geraten, auf ein weniger mathematisch orientiertes Fach umzusteigen.
    Wenn eine Kultur-, Wissenschafts- und Technologienation wie Deutschland alle Ansprüche an Bildung und Leistung aufgibt und sich aufs Mittelmaß besinnt, wird sie nicht triumphieren, sondern in jeder Hinsicht nach unten durchgereicht.

  6. Eine Leistungsbewertung mit einem untauglichen Instrument [schulische Notenskala ist ordinal] kann nicht erfolgreich sein. Man benötigte zur wissenschaftlichen Leistungsbewertung/Benotung nämlich zureichend gültige, personenunabhängige, gleichabständige und verlässliche Kriterien als Bewertungsmassstäbe, die auf eine kardinale/metrische Skala hinausliefen. Die hatte und hat man aber nicht.

  7. Leistung und bedingungsloses Grundeinkommen wiedersprechen sich für die Zukunft und wer heute noch kann, rettet sich gleich in den öffentlichen Dienst oder artgelagerte Versorgungsanstalten, wo man sich schon im gemachten Bett ausruhen kann und nur noch auf die Rente wartet und davon haben wir bereits zuviele, denn was nicht gelehrt wird ist der absolute Wille, die Ausdauer und der unentwegte Prozeß der Weiterbildung, bis man das Rentenziel erreicht hat, was aber kein schneller, höher weiter bedeuted, sondern Abstriche in sich birgt, was von der Logik her auch zu erwarten ist.

    Schließlich kann am Ende die Rentenformel ja nicht über dem bedingungslosen Grundeinkommen liegen und so sollen sie alle weiter träumen, denn da kommt nichts mehr und wer noch auf seinen sicheren Arbeitsplatz vertraut, mit dem gewohnten Ablauf, wird noch sein blaues Wunder erleben, die Arbeitsnomaden werden weit größere Anteile in sich bergen und der Kampf wird sich über die ganze Welt ausbreiten und wer schneller ist und stramm stehen kann, der wird das Rennen gewinnen, die anderen werden verlieren, das hat man schon vor vierzig Jahren in Asien gesehen, was da alles kommt.

    Dann ist es doch egal, ob man bei der hiesigen Bank hinterm Thresen steht oder in Nigeria, denn wir haben bereits Endzeitstimmung, niemand will es wahrhaben und alles redet noch von Fortschritt, obwohl der Zenit bereits überschritten ist, was sie ja mit dem bedingungslosen Grundeinkommen ja schon demonstrieren, das es nach der alten Formel so nicht weiter gehen kann.

  8. ich kann nur einen Beitrag von Franz Lemmermeyer (Mathematiker und Mathematiklehrer) „Der Schwanz ist eine monoton fallende Exponentialfunktion“ empfehlen (einfach danach im Internet suchen). Sein Resümee nach Analyse des Mathematikunterrichts in Deutschland: „Ich habe auch den Glauben daran verloren, dass die Schule reformierbar ist: auch hier ist der Niveauverlust endgültig.“ Und das schon lange vor Corona! An meiner ehem. Uni gibt es die mathematische Fakultät schon lange nicht mehr, dafür mehrere „geisteswissenschaftliche“.

    • Ein zweiachsiges Koordinatensystem wurde im Mathematikunterricht als „Spinnennetzkonstruktion“ bezeichnet und weitere Albernheiten!

  9. Lauter kleine Einsteins. Wir gehen herrlichen Zeiten entgegen. Vermutlich versucht man, das Bildungsniveau der Einheimischen an das der neu zu uns Hereingeschneiten anzugleichen. Da ist noch einiges an Talfahrt zurückzulegen. Die heutigen Abiturkenntnisse reichen zumindest für das Studium der Geschwätz-Wissenschaften, bei MINT-Fächern sieht das schon ganz anders aus.

    • Ich habe selber als „Realsschulabschluss“ und Techniker in den letzten Jahren MINT-Studenten an der Uni im Praktikum mitbegleitet und musste mit meinem Wissen z.T. rudimentäre Physikkenntnisse vermitteln.
      Höhere Mathematik…katastrophal.
      Wohlgemerkt: mitt.Reife: 2,8!
      Bin jetzt „G-ttseidank“ in Rente!

    • Als HiWi hatte ich die ehrenvolle Aufgabe künftigen Medizinern im Mikrobio-Praktikum die Agarose-Platten usw neu auszuplattieren (2004), weil die mehrheitlich zu dämlich waren, die Temperaturen beim Abflammen zu beachten und die Bakterienkulturen zu heiß aufstrichen. Da half auch der 10. Hinweis nicht! Aber es waren eben Medizinstudenten! Damit die Studentenelite nicht regelmäßig Nullwachstum protokollieren musste, machten wir das in Nacht-und-Nebel-Aktionen selbst! Und wie stolz waren sie auf „ihre“ Kulturen! Das sind unsere Epidemiologen und Virologen von heute!

  10. Ein verrottetes Bildungssystem. Und dabei war unser früheres Bildungssystem mal der Garant für eine gute wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes. Die Vorbilder sind zu Haufe da. Ohne jeglichen Abschluss, ohne jegliche berufliche Erfahrung und mit gefakten Lebensläufen schafft man es locker bis in ein Ministeramt. Und darunter gibt es in Bund und Land noch 100.000 ende sehr gute bezahlte staatliche Stellen. Alle wollen dort hin. Und die, die es schaffen sind dann gleich noch ein weiteres, dramatisches Problem für unser Land. Können nicht viel, falsch erzogen, vollkommen überhöhtes Selbstwertgefühl (ich bin der Nabel der Welt) und in erste Linie Ich-bezogen. Und das sind dann die Staatsdiener, die dem Volke „dienen“ sollen. Das gesamte System in Deutschland ist marode und verkommt zu einem wabernden Einheitsbrei des Mittelmaßes (oder gar schlimmer). Wer sein Abi mit 2 oder 1 gemacht hat, aber eigentlich eine 3 oder 4 verdient hätte, kommt mit einer hohen Anspruchshaltung in den Job. Am besten noch ein Studium on TOP. Auch dort sinkt das Leistungsniveau in`s bodenlose. Und dann kommt die große Enttäuschung. Warum bekomme ich keinen super bezahlten Arbeitsplatz. Abi 1, Studium 2-1. Frust kommt auf. Schuld sind die anderen. Und an alle Eltern, die ihre Kinder so erziehen mein freundlicher Apell: Es ist falsch! Ihr tut Euren Kindern damit keinen gefallen. Es braucht Regeln in der Erziehung, Leitplanken, Eigenverantwortung und nicht „Bemutterung“ bei allen noch so kleinen Dingen. Ihr erzieht lebensunfähige Kinder. Das ist doch nicht Euer Ziel?

  11. Die Noten wurden schon in der Vergangenheit immer besser, die Klagen über das schlechte Bildungsniveau der Absolventen gleichzeitig immer lauter.

    So wie sich die Deutschen im (noch) eigenen Land künftig in ihre kunterbunte Umwelt werden integrieren müssen, so wird das Bildungsniveau sukzessive schon mal an dasjenige der einwandernden Jungmänner angepasst. Der grün-rote Zeitgeist sorgt für den unaufhaltsamen Abstieg Deutschlands. Immer unter der Flagge der Moral, des Kümmerns, des niemanden Zurücklassens.

  12. Ich höre von ständigen Verspätungen, hohen Fehlzeiten, Leistungsmangel und Disziplinlosigkeit bei vielen Schülern! Wie passt das mit der Noteninflation zusammen? Offenbar ist die Schule zum Erlebnispark und Ausflugsziel geworden! Bloße Anwesenheit reicht, Leistung unerwünscht!

  13. Mein Sohn hat im Oktober 2022 seinen Masterabschluss in E-Technik an der FH-Aachen erreicht. Mit 23 Jahren, in Regelstudienzeit! An der FH-Aachen wird in den MINT Fächern (noch) Leistung verlangt, entsprechend hoch war die Abbrecherquote. Der ist natürlich begeistert wenn jemand um die Ecke kommt, stolz wie Bolle, hat ja auch studiert, Laberfach, und scheitert dann am 3-Satz Rechnen. Das Bildungswesen produziert ein urbanes geisteswissenschaftliches Lumpenproletariat dessen Bodensatz auf den Strassen klebt um „das Klima zu retten“. Wir schaffen das….

    • Die Geisteswissenschaften „produzieren“ in erster Linie Lehrer, die verbeamtet werden wollen. Schon während der Ausbildung werden in den Studienseminaren Lehr- und Ausbildungspläne verfolgt, die auf „Kompetenz“, aber nicht auf Wissen abzielen. Wann immer ich Referendare an meiner Schule beobachten konnte, waren diese bereits vom Leistungsprinzip weit abgerückt und von ihren Fachleitern „stromlinienförmig“ auf Fördern statt Fordern getrimmt! Man will nicht begreifen, dass viele Schüler bei mathematischen Aufgaben schnell an ihre intellektuellen Grenzen stoßen, über die sie nicht hinwegkommen.Diese Schüler sind für die Oberstufe nicht tauglich; stattdessen fährt man das Niveau soweit heruinter, dass es schließlich passt! Und das Resultat ist das von Ihnen geschilderte!

  14. In einer sich unaufhaltsam globalisierenden Welt sind die Einser-Abiturienten doppelt betrogen.
    Hierzu höchst aufschlußreich, aber auch deprmierend: Gunnar Heinsohn, Wettkampf um die Klugen.

  15. Gesinnung und Haltung reicht doch völlig, unsere Trampolinspringer mit dem Abschluß „freiwilliges soziales Jahr“ in höchsten Ämtern sind doch die hinreichenden Vorbilder, das man in der grünen Ökodiktatur keine Fachkräfte mehr braucht, sondern Populisten mit genug Sekundenkleber.Fachkräftemangel? Ruft Polen morgen wegen Wehrpflicht und Ukraine alle seine Bürger zurück nach Polen an die Waffe, ist Deutschland bereits besiegt, denn keine Baustelle, kein Pflegeheim, keine Kantine, kein Handwerk, keine Straße etc… mehr wird dann hier mehr bearbeitet. Es ist zu, geschlossen, niente, nichts geht mehr, aus und vorbei. Werden die vielen genderprofessoren dann diese Jobs machen? Achso, wie das Klinikum Lüneburg holen wir dann Mexicaner oder einst auch Spanier, Portugiesen, Brasilianer etc… der neue Neokolonialismus mit Skalvenhandel mit modernem grünen Antlitz, der anderen Nationen ihre Menschen raubt um sie hier in prekäre Beschäftigung zu stecken, von der man in Deutschland jedenfalls keine Familie mehr ernähren kann.Schule, Ausbildung? Wer braucht das noch? Google und Tagesschau weiß doch alles, vertrauen Sie unserer Buntesregierung!

  16. Als ich noch zur Schule ging, da gab es sogar noch Noten für das Betragen. Allein dieses Wort dürften heutige Schüler kaum noch verstehen. Eine Regierung die erklärt hat die englische Sprache in Deutschland zur Amtssprache machen zu wollen, hat die Unterstützung der Bevölkerung über 50 Jahren Lebensalter verloren. Aber das ist Ministern wie Baerbock auch egal.

  17. Na das ist doch einfach. Es werden gut dotierte Staatsstellen geschaffen, die dann, wie schön immer, von den Deppen finanziert werden, die einen nicht akademischen Ausbildungsweg gemacht haben.
    Kein Abitur machen ist eben auch keine.Lösung.

  18. Vor Jahren hatte ich einen Lehrauftrag an einer Fachhochschule (Nebenfach Steuerrecht). Teilnehmer ca 20 Bachelor Studenten. 5 der Studenten hatten den „Unterricht“ aufmerksam verfolgt. 15 hatten ihren Laptop geöffnet und sich mit fachfremden Themen beschäftigt. Die am Ende des Studienjahrganges von mir auf der Basis des gelehrten Stoffes erstellte Klausur, brachte das (zwangsweise) Ergebnis: 15 der Studenten Note 5 bis 6. Meine Frage an den für mich zuständigen Professor, „was tun, ich muss 15 der Studenten in meinem Fach durchfallen lassen“?
    Antwort: „gebe für alles irgendwie einen Punkt und korrigiere so lange, bis mindestens 80% der Studenten mindestens die Note 4 erreichen“.
    Aus meiner Sicht eine Verbrechen an den Studenten und „alle“ haben mitgemacht und machen wohl immer noch mit.
    Das Denken in Zusammenhängen ist in der Mehrheit der Bevölkerung verkommen und die Konsequenzen werden wir tragen müssen. Es ist aber bereits zu spät. „The point of no return“ ist auch bei diesem Thema überschritten.

  19. Auf ZON ist man schon weiter, da war zu lesen: „Hauptschulabschluss:Schafft den Hauptschulabschluss ab!Hunderttausende Jugendliche haben weder Ausbildungsplatz noch Arbeit. Der Hauptschulabschluss schadet ihnen – nicht nur, weil er stigmatisiert ist.“
    Zur Generation Schneeflöckchen: nicht alle kommen einmal bei NGOs unter oder machen Parteikarriere. In der FAZ war zu lesen „„Generation der Schneeflöckchen taugt kaum zum Chef. Ausländische Studenten bringen mehr Erfolgshunger und Tatendrang mit als der verzärtelte deutsche Nachwuchs. Kommt Führungspersonal mit Ehrgeiz künftig vorwiegend aus Asien und Osteuropa?“
     https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/manager-der-zukunft-fuehrungspersonal-aus-osteuropa-und-asien-17476073.html

  20. Nicht jeder, der ein Abitur macht, nimmt auch ein Studium auf. Schon zu meiner Zeit (Abitur 1983) ist ein Großteil der erfolgreichen Abiturienten in Ausbildungsberufe gewechselt. So war in allen Bereichen -ob nun in akademischen Berufen wie auch im Handwerk und Angestelltenbereich – für kompetente und engagierte Auszubildende und spätere Fachkräfte gesorgt, deren Reihen gut gemischt waren.
    Heute jedoch habe ich das Gefühl, dass nur noch ein geringer Anteil der Abiturienten überhaupt wirklich befähigt ist, ein Studium oder eine Ausbildung aufzunehmen. Die Defizite in der Bildung sind immens. Das Sterben des Know How`s in Deutschland frißt sich seit mindestens zwei Jahrzehnten von der Basis in alle Bereiche hinein wie ein Spinnennetz, das alles besetzt, überdeckt und abtötet.
    Ich gehe davon aus, dass längst nicht alle Lehrer damit einverstanden waren, die Anforderungen dermaßen nach unten zu korrigieren. Aber wer hat schon protestiert? Ich kann mich an keine Lehrer-Demos erinnern.
    Und wer protestierte schon groß bei der Abschaffung der Orientierungsstufen und Sonderschulen? Unter dem Deckmantel von Inklusion wurde etwas vorgegaukelt, was in der Realität kaum eine Wirkung zeigt, außer der Verschlechterung aller Leistungen anstatt Verbesserung.
    Rechnen Sie zurück, wann das begann. Der Ausverkauf Deutschlands begann schon nach der Jahrtausendwende. Und diese Generationen sind oder werden gerade Lehrer. Da kann nichts gutes dabei herauskommen.

  21. Also ich finde, Herr Kraus unterschätzt massiv die Vorzüge der Noteninflation:

    1. Die Eltern können voller Stolz auf ihre Sprösslinge schauen und die Ursachen für die hervorragenden Schulleistungen in den eigenen Genen und der eigenen erzieherischen Leistung finden.
    2. Die Lehrer ersparen sich stundenlange Debatten mit Schülern und deren Eltern.
    3. Die Bildungspolitiker gewinnen geneigte Wählerschichten, ohne für finanzielle Mittel kämpfen zu müssen.
    4. Die Absolventen haben perfekte Ausreden, warum sie statt harter unangenehmer Jobs nur weichgespülte annehmen können, denn für den Rest sind sie ja überqualifiziert.

    Fazit: Alle sind damit glücklich. Wo ist das Problem?

  22. Lieber Herr Kraus, Sie sprechen mir sowas von aus der Seele! Als Lehrerin im Ruhestand habe ich genau diese Entwicklung im Gymnasium jahrelang mit Bedauern und zusammengebissenen Zähnen beobachtet. Wir tun den jungen Leuten sicher keinen Gefallen, wenn wir sie nicht fordern, sondern unterfordern, wenn wir ihnen gute Noten für unzureichende Leistungen vergeben, ihnen das Abitur mehr oder weniger schenken. Wie Sie richtig sagen, wählen mittelmäßige Abiturienten dann nutzlose Studiengänge, da sie der Meinung sind, für etwas Handwerkliches oder Praktisches zu hoch qualifiziert zu sein. Und dann? Landen sie in der Politik oder in NGOs, wo sie mehr Schaden anrichten als in einem soliden Beruf, den sie mit mittlerer Reife auch erreichen hätten können. Was wir leider in der Praxis gerade sehr gut beobachten können…

    • Super: „… wählen mittelmäßige Abiturienten dann nutzlose Studiengänge, da sie der Meinung sind, für etwas Handwerkliches oder Praktisches zu hoch qualifiziert zu sein.“ Mit einem Platten gehen sie zum Fahrradhändler. 

  23. Vorbilder die aktuelle Regierungsbank. Aber auch einige Sitzbeleger im Bundestag bezeugen immer wieder mit einem unglaublichen Selbstbewußtsein, „wes Geistes Kind“ sie sind.

  24. Ein Berliner Vater geht gerade gerichtlich gegen das Gendern an der Schule seines Sohnes vor mit dem nachvollziehbaren Einwand, dass die deutsche Rechtschreibung kein Gendern kennt. Sogar die Duden-Redakton sagt genau das, Gendern in der Schriftsprache ist falsch.
    Da kommt die zuständige Schulbehörde und sagt schlicht, die deutsche Rechtschreibung sei für die Berliner Schulen nicht verbindlich, da es keine Vorschrift gäbe, diese beim Unterricht anzuwenden.
    Das muss man sich vorstellen: Nur weil es keine Richtlinie gibt, wird die korrekte deutsche Sprache einfach nicht den Kindern beigebracht.
    Meine Erfahrung ist, dass jede Schule, ja jeder Lehrer in Berlin das macht, wie er will. Diejenigen, die natürlich links-grün sind, gendern – nicht alle, aber immer mehr.
    Wenn man schon mit Grundsätzlichen hadert, ist es ja kein Wunder, wenn bei den richtigen Lerninhalten dann auch nicht aufs Niveau geschaut wird.

    • Unglaublich. Deutsche Rechtschreibung nicht mehr verbindlich. Nach Schreiben nach Gehör kommt Schreiben wie man will.

      • Dabei stellt das Gegendere aber nur die Spitze des Eisbergs dar. Angefangen hat das mit der „Rechtschreibreform“. Seit deren Einführung schreibt jeder gerade so wie er will. Daran waren aber nicht die Grünen schuld, das war die CDU.

  25. Das Problem ist VIEL ÄLTER. Das begann schon um 1995! Damals, als ich selbst noch zur Schule ging, ging schon das Gerücht um, dass man mit einem Hauptschulabschluss nur Arbeitslos werden könne; selbst die einfachsten Berufe wollten schon Realschulabschlüsse sehen. Die Sparkassen haben nur noch Abiturienten als Azubis eingestellt – für einfachste Schalterjobs!
    Zu dem Zeitpunkt fing die SPD an, die Hauptschule abschaffen zu wollen; Eltern konnten zudem die weiterführende Schule für ihr Kind auswählen, ohne Rücksicht auf die Schulnoten und Empfehlungen.
    Inzwischen gibt es ja kaum noch Hauptschulen, aber die Schüler sind ja wohl kaum schlauer geworden…
    Wenn ich dann höre, dass bei unseren Großeltern die Volksschule solide Bildung vermittelt hat, die teilweise über das Niveau einiger heutiger Gymnasien hinausgeht, dann weiß man doch bescheid, wie lange die „Noteninflation“ schon andauert.

    • Ich glaube, der Effekt auf einen Abschlussjahrgang an einem Gymnasium wird wie folgt sein:
      1) Die 2–3 Besten werden trotz widriger Umstände ihren Weg gehen, da das Interesse und die Begabung vorhanden ist, sich nötigenfalls Wissen selbst anzueignen. Allerdings wird dieser Weg oft ins Ausland führen.
      2) Bei den Noten unter 2,0 gibt es eine starke Zunahme. Diese Leute überschätzen sich. Wenn nun auch die Hochschulen ihre Ansprüche weiter senken, werden sie das aber nicht mitbekommen. Erst im Beruf dürfte es Schwierigkeiten geben.
      Für den Rest dürfte sich wenig ändern. Dass mit den Noten natürlich auch das Bildungsniveau sinkt, steht auf einem anderen Blatt.

  26. Wenn alle Schüler eine 1haben, hat keiner eine 1! (J.Kraus)

  27. Es wird leider ein wichtiger Faktor vergessen; die Fachkompetenz der Lehrer geht zurück durch die Devise: mehr Pädagogik, weniger Fachwissen. Von Fachlehrern (Deutsch) gestaltete Arbeitsblätter mit fehlerhafter Interpunktion, falschen Imperativen in den Aufgabestellungen („lese“ statt „lies“) und Wortungeheuern wie „Reimschemen“ statt Reimschemata sind deutliche Anzeichen dafür, daß die Herren und Damen Lehrer an ihren Fächern über das Allermindeste hinaus wenig Interesse haben. Da sollen es dann die Schüler entwickeln?

    • Die Fachkompetenz so mancher Lehrer, insbesondere der jungen, geht zurück, weil sie selbst zu wenig wissen. Beispiele aus dem Alltag: eine Deutschlehrerin (Gym) kann keine fehlerfreie E-Mail schreiben, Orthographie- und Kommafehler in fast jedem Satz! Und ja, ich habe diesen Murks mir erlaubt, korrigiert zurückzuschicken!
      Ein Geschichtslehrer (Gym), der im Unterricht auf Hinweis der Schüler, dass sowohl unter Stalin als auch Mao und Pol Pot Millionen Menschen dem Kommunismus geopfert wurden, das vehement in Abrede stellte und meinte, dass das Fake-News der AfD seien!
      Die mündlichen Noten, die seit mehr als zehn Jahren ihr Unwesen treiben, um LRS-Schülern den Gymnasialzugang zu ermöglichen, werden dazu benutzt, um unliebsame Schüler/Eltern abzustrafen. Da diese nicht justiziabel sind, kann man dagegen auch nicht vorgehen. Zur Fachnote werden schriftliche und mündliche Leistung zur Hälfte gewichtet, dh kritisch denkende Schüler können trotz sehr guter schriftlicher Leistungen nach Ermessensspielraum des Lehrers über die mündliche Note bis zu zwei (!) Notenpunkte der Gesamtnote herabgestuft werden. Im Gegenzug werden „unterwürfige“ Schüler entsprechend angehoben. Dieses Verfahren generiert Hohlschwätzer der nächsten (grünen) Generation!

    • Was erwarten wir denn von Lehrern, die ihrerseits bereits in den 90ern mit Lernmethoden wie „Schreiben wie man’s hört“ beschult wurden? Und diese so selbst angeeigneten Defizite werden so an die nächste Schülergeneration weitergereicht. Da muss man sich nicht weiter wundern, dass das Bildungsniveau immer weiter den Bach runter geht. Im Gegenteil: die Lernanforderungen auf den Gymnasien bilden die politisch korrekte Brandmauer aus, um sich gegen jene Kinder und Eltern aus den Milieus zu distanzieren. Und das ganz unabhängig davon, inwieweit die intellektuelle Leistungsfähigkeit unserer verzärtelten Schneeflöckchen für eine Gymnasialempfehlung ausreicht, damit diese nicht länger die Schulbank mit Migrantenkindern teilen müssen.

  28. Ich finde das super: mein Abitur von vor mehr als 20 Jahren wird jeden Tag wertvoller und ich muß überhaupt nichts dafür machen – das erledigt alles die Bildungspolitik. Gleichzeitig leiden die Leute am meisten darunter, die das genau so wollen, weil zunehmend bekannt wird, daß deren Abiturnote kaum noch etwas aussagt – im Gegensatz zu einer von vor 20 Jahren, die jeden Tag mehr aussagt, selbst wenn es eine 3,0 gewesen wäre (ich war etwas besser 😉 )

  29. Etwa 70 – 80 % der deutschen Abiturienten haben von sich selbst ein überzogenes Persönlichkeitsbild. Aber die deutschen Schulen bilden auch nicht aus, sondern richten nur ab. Deshalb heißen die Personalabteilungen in deutschen Unternehmen inzwischen Human Resources Management, die „Mitarbeitende“ wie Legosteine behandeln und deren Weiterbildung über Webinare mit politisch korrekten Filmchen und Antwortsätzen organisieren. Wer dann noch nicht spurt, wird mit hausinterner Bürokratie fertig gemacht oder unter Leistungsdruck gesetzt. Die Zitrone muss halt ausgepresst werden und ist nicht mehr als eine Ressource die man heute über das Internet abfischt.

  30. Die Folgen dieses Handelns sind viel verheerender, als man sich dies zuerst mal vorstellt. Die guten Noten suggerieren den Schülern studiertauglich zu sein. Da scheitern dann immer mehr junge Menschen. Gleichzeitig geht auch hier das Ausbildungsniveau runter. Diese jungen Menschen fehlen dann im Ausbildungsbereich oder erreichen diesen erst Jahre verspätet. Diese Jahre fehlen dann im Rentenkonto und führen zu weiterer Altersarmut. Gleichzeitig haben wir immer mehr Niedrigperformer in Führungspositionen (siehe aktuelle Politiker) die zum teil noch nicht mal den Ansatz einer vernünftigen Ausbildung vorweisen können.

    Das Drama bahnt sich langsam aber bestimmt an. Die Jungen Menschen sind überfordert weil die Noten ihnen einreden: „Du bist top“ und dabei sind sie eben nur so „Mittel“. Die psychischen Erkrankungen nehmen jetzt schon zu und auch das wird weitergehen.

    Unser „Nachwuchs“ wird nicht „performen“ nicht lange genug Arbeiten um ausreichend Rente zu beziehen, nicht ausreichend echte Führungskräfte erzeugen (aktuell lebt dieser Bereich noch von den Boomern). Der Nachwuchs ist „ausgebrannt“ bevor die Arbeit wirklich los geht… sie wollen mit einer „Life-Work-Balance“ einsteigen und haben weder von Life oder Work eine echte Ahnung.

    Und die Gesellschaft darbt ob der fehlenden echten Fachkräfte, den ausgebildeten Handwerkern, den Werksleitern die noch selbst im Werk gelernt haben usw.

    „Unsere“ Zeit ist vorbei. Wir sollten anfangen das zu akzeptieren. Nur die Erkenntnis ermöglicht einen neuen Weg einzuschlagen. Aber dazu braucht es min. zwei Generationen.

    Irgendwie schade um das Volk der Dichter und Denker und Nobelpreisträger.

  31. Auch in den Unis läuft es seit Corona so.
    Jahre Freisemester, obwohl man alle Klausuren schrieben darf. Dazu die Online-Klausuren, wo man auf den Bildschirm gucken darf, um die Aufgabenstellung zu sehen und sein Mikrofon im Raum einfach muten kann. Und von den Durchvollquoten in den ersten richtigen Klausuren will ich gar nicht erst anfangen. Teilweise > 80%bei der Generation, die ihr Grundstudium unter o.g. Bedingungen in „0 Semestern Regelzeit“ absolviert hat.

    • Ein Freund, der an einer renommierten deutschen Hochschule Klausuren korrigiert berichtet ähnlich. Aufgrund des Datenschutzes muss kein einziger Student seinen Bildschirm zeigen oder die Webcam anmachen wenn er eine Klausur schreibt.
      Wer da im Endeffekt die Prüfungen ablegt weiß niemand so genau.

  32. Alles richtig gesehen. Eine kleine Anmerkung noch: Als in Bayern in den 70ern die Kollegstufe eingeführt wurde, war es möglich, die Lieblingsfächer als Leistungskurs zu belegen. So kamen dann tolle Abiturnoten beispielsweise für Sportskanonen zustande, zumal man ja unliebsame Fächer wie Mathe abwählen konnte. Die Inflation an guten Noten begann also schon lange.

  33. Alte Weisheit – jetzt spürt es jeder: „Abitur für alle ist Abitur für keinen‘
    Übrigens: Danke dafür, daß Sie mein Abitur vor 50 Jahren als ‚Spitzenabitur‘ geadelt haben.

  34. Auffällig, seit wann gegen Noten zu Felde gezogen wird:
    seit der „Marsch durch die Institutionen“ begann. Seit 1968.

    Passt insofern, als die Ideen der ’68er der Gesellschaft nicht an einer einzigen Stelle nützlich waren und ausschließlich nur Schaden angerichtet haben.

    Ob neben Sicherheit, Wirtschaft, Energiesystem, Rente, Währung, Rechtssystem, Verwaltung, Hochschulen nun auch noch die Bildung kaputt ist – es kommt schon fast nicht mehr darauf an.

    Für das Land braucht es entweder einen Herkules, der den Augiasstall ausmistet oder ein Phoenix, der der Asche des Untergangs entsteigt und den Neubeginn ermöglicht.

    In BEIDEN Fällen bitte beachten:

    gleich zu Beginn einer neuen Ära Linkes Agitieren unter hohe Strafen zu stellen. (Rechtes ist es ja schon.)
    Sonst landen wir immer wieder genau da, wo über 80 sozialistische Experimente immer gelandet sind: im Unglück!

  35. die Nivellierung nach unten fing bereits in den 90er Jahren des vorigen Jhdts an, wurde verstärkt durch SCHRÖDER/FISCHER Regierung. Ich erinnere mich an die lautstarke Frau KÜNAST, die ab 1998 fortwährend aufs Rednerpult trommelte mit ‚wir brauchen Bildung, Bildung, Bildung‘. Das Gegenteil begann sich zu verstärken. Auch haben türkische Verbände erheblich daran mitgewirkt, da sie sofort aufschrieen, ihre Kinder würden diskriminiert, indem das Lehrerkollegium ihnen schlechtere Noten gäbe.
    Parallel tobte die Rechtschreibreform – es kreißte ca. 10 Jahre der Berg und gebar eine Maus. Jedoch: die Auswirkungen sind verhehrend. Weder kann oder will das Lehrpersonal eine geordnete Rechtschreibung vermitteln, noch wird den Schülern gleich welchen Jahrgangs lesen und über das Gelesene zu referieren abverlangt. Hätten die Computer keine Korrekturtaste, würden allein die Bewerbungsmappen vor Fehlern wimmeln. Mit lesen und schreiben verstärkt sich allerdings das Sprachverständnis – scheint wohl nicht mehr gewollt zu sein.
    Je inflationärer die Gute-Notengebung, desto aufwändiger und kostenintiver ist die Abitur-Feier.
    Nach dem Abitur – und, wie heute gern üblich, einem ‚Orientierungsjahr‘, gern in Südamerika oder Asien – beginnt die Inflation der Studenten, schließlich habe man ja mit dem Abitur die Berechtigung zum Studium. Und so plagen sich die Professoren mit einer Vielzahl von Studenten herum, die aufgrund mangelndem Verstand den zu vermittelnden Stoff in der jeweiligen Fachrichtung, die sie wählten, nur schwer oder gar nicht begreifen. Und feststellen, dass sie an dem Fach eigentlich doch kein Interesse hätten.
    Das deutsche Bildungssystem mit kostenlosem Universitätsbesuch trägt die Verantwortung dafür, dass die Hörsäle überfüllt sind, viele Studenten gelangweilt an ihren Mobiltelefonen rumspielen, der Prof der Idiot ist, der vor ihnen steht in ständigem Bestreben, seinem Lehrstoff Gehör zu verschaffen.
    Nicht selten werden nach dem 4., 5., 6., 7. oder mehr Semester/n die Studiengänge abgebrochen – die Politik saugt die Dauerstudenten ohne Abschluss willig auf.
    Indem die Studiengänge so stark unterteilt wurden, wird auch weniger Allgemeinwissen vermittelt. Allgemeinbildung ist bereits im Gymnasium rar.
    Diejenigen, die einen Abschluss haben, gehen mit Flausen im Kopf in die Industrie. Deren Vorstellung, zB als Textilingenieur BA mit einem Auslandssemester und viel Theorie im Kopf ein vermeintliches Anrecht auf ein Anfangsgehalt von 80.000€ zu haben, trifft sodann auf die harte Realität, dann nämlich, wenn ihnen der langjährige Meister (drei Jahre Lehre plus Gesellenprüfung plus Meisterprüfung plus 20 Jahre Berufserfahrung) im Unternehmen zu verstehen gibt, dass er oder sie erst einmal von der Pike auf den gesamten Produktionsablauf zu lernen und praktisch durchzuführen hätte, und das für weniger Jahreseinkommen.
    Highflyers gibt es natürlich, sie sind jedoch gering in der Zahl.
    Es gäbe noch zig Beispiele…..

  36. Anekdote: Nach meinem Maschinenbaustudium wurde ich von der Hochschule auf Jahresbasis zu Forschungszwecken angestellt. Eine Folge war, dass ich als wiss. Ma. dann mit den Profs an einem Tisch zu Mittag speisen durfte. Mein Matheprof war eine Seele von Mensch, der gutmütigste und freundlichste Professor, den man sich denken kann. Eines Tages fuhr der beim Essen aus der Haut und tobte: „Das gibt es doch gar nicht, mit diesen Studenten kann nichts mehr anfangen, allesamt Idioten!“. Ich war einigermaßen schockiert, da selber gerade erst fertig geworden und frage nach einer kurzen Pause, ob damit auch die alten Ingenieurstudiengänge oder nur Bachelor/Master gemeint sind? (ich war im letzten Ingenieurstudiengang vor der Umstellung) „Nein, mit denen hat es noch Spaß gemacht.“
    DAS WAR 2006!

  37. Die staatlich organisierte Volksverdummung läuft schon seit Jahrzehnten und ist nichts anderes als vom Gleichheitswahn getriebene linke bzw. linksgrüne „Bildungs“politik.

    Die Ergebnisse dieser „Bildung“ können wir inzwischen in den Parlamenten bewundern.

  38. „… am Ende des Abiturwahns steht nichts anderes als ein nach unten nivelliertes, pseudoakademisiertes Land.“

    Da muss ich wieder einmal mit dem alten Goethe kommen:

    • „Gleich zu sein unter Gleich,
    • dass lässt sich schwer erreichen.
    • Du müsstest ohne Verdrießen
    • wie der Schlechteste zu sein dich entschließen.“

    Dort sind wir nun mehr oder weniger angelandet.

    Viele dieser „Durchgeschleusten“ scheitern im richtigen Leben. Dann landen sie schlimmstenfalls in den Parlamenten, was so manches erklären würde.

  39. Sagt der König zum Pfaffen: „Halt du sie dumm, ich halt sie arm.“
    So kann man treffend den heutigen Politikbetrieb beschreiben. Je dümmer das Volk, desto leichter lässt es sich regieren, selbst wenn die Regierenden auch nicht zwingend die hellsten Kerzen auf der Torte sind.

  40. Der Prozess, allerdings keineswegs „nur“ dieser, ist tatsaechlich irreversibel. Das Vertrackt daran ist, dass man sich nicht nur ganz leicht daran gewöhnt, sondern nach einem “ immer mehr davon“ verlangt. Inzwischen bewegt man sich bereits im 0, x-Bereich, weil die 1, x nicht mehr ausreicht. Vermutlich braucht es irgendwann besonderer Zeichen, weil die normalen Zahlen die Genialitaet des Nachwuchses nicht mehr hinreichend deutlich widergeben. Wie bei den anderen Dekadenzprozessen auch, die letztlich nur das zunehmende psychische Problem der“ Teilnehmer“ symptomhaft zeigen, gibt es hier tatsaechlich keinen Halt, jedenfalls nicht im Einvernehmen mit den Betroffenen, mit denen man unweigerlich beginnen muesste, zumal diese auf die Benachteiligung gegenueber denen davor verweisen wuerden. Der folgerichtige Zusammenbruch, naemlich dann, wenn die Restressourcen auch hier verbraucht sind, erfolgt auch hier nicht im Subsystem selbst, das sehr“ kreativ“ mit den Exzessen umgehen wird, sondern wie immer dort, wo am Ende die Rechnung zu begleichen ist, wo es gilt, wo Zeugnisse mit der Realitaet konfrontiert werden, in der Wirtschaft, in der Wissenschaft und auch im politmedialen Komplex und das Ende wird richtig schmerzhaft.

  41. Ach wäre das schön, würden WIR immer klüger. Aus einem Bericht des MDR von 2022: „Die Inflation der Noten führt zu allmählicher Entwertung, aber solang das nicht sehr schnell geht, ist das unproblematisch.“ (Zitat  von Robert Kreitz, Professor für Erziehungswissenschaft an der Uni Chemnitz). Der Wissenschaftler spricht zwar von einer leichten Entwertung der Topnoten, diese sei aber unproblematisch: „Wichtiger ist, dass die Maßstäbe der Bewertung zwischen den Schulen und den Bundesländern einigermaßen gleich bleiben.“ – Das heißt: Wenn das Abi bundesweit halbwegs gleichmäßig entwertet wird, macht’s nichts?
    Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zitierte im letzten Juli den Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes Heinz Peter Meidinger. „Statt … mehr Geld und Ressourcen in schulische Förderung und echte Leistungssteigerung zu investieren, werden die Leistungsanforderungen abgesenkt“, sagte Meidinger. „Die letztliche Folge ist eine schleichende, aber scheinbar unaufhaltsame Entwertung der Abschlüsse.“ So sei es inzwischen leichter möglich, schwierige Fächer zu umgehen und die mündliche Leistung werde stärker gewichtet. Auch kämen gute Noten durch einen Wettbewerb zwischen den Bundesländern zustande. „Die Politik feiert dann immer bessere Ergebnisse … als Ergebnis ihrer tollen Bildungspolitik, was natürlich Quatsch … ist“, so Meidinger. Wenn das Leistungsniveau tatsächlich gestiegen sei, müssten auch die Ergebnisse bei der Pisa-Studie besser werden. Das sei nicht der Fall.
    Zu fragen bleibt auch, ob und wie die Noten ggf. mit der strukturellen Veränderung der Schülerschaft (mehr Migranten) zusammenhängen.

  42. Wir werden „von einem Volk der Schlauen zu einem Volk der Dummen“ gemacht, indem man wirklich intelligente Schüler zurückstutzt und verdummt, ihnen jeglichen Elan nimmt und die dummen, angepassten fördert. Ziel: die Dummen sollen sich gut fühlen können. Zum Schluss realisiert man als beruflicher Klimakleber nicht einmal, dass es keinerlei Einfluss auf das Klima hat, ob man sich in Deutschland auf einen Radweg pappt oder nicht oder man möchte Länder, die 100.000e km weit weg sind, unterstützen.
    Bei wie vielen Schülern wurde mit Diagnosen wie Lese-Rechtschreib-Schwäche inflationär um sich geworfen, anstatt die Eltern am Wickel zu packen und ihnen vor Augen zu führen, dass man sich im häuslichen Umfeld auch um Lesen/Vorlesen kümmern muss. Ein Hörspiel gestreamt, ersetzt nämlich nicht die Leseerfahrung.
    Und die Regierungspräsidien möchten ebenfalls gut dastehen und erwarten von den Lehrern/Rektoren, dass ihre Vorgaben umgesetzt werden. Einer der größten Knaller, die ich indirekt erleben durfte, war der Sohn aus westasiatischen Landen, der im Unterricht im dunklen unteren, leistungsbefreiten Bereich, nahe der Nulllinie der Gaußschen Verteilungskurve herumlavierte, aber das konsequent in zwei Jahren Kursstufe. Im Rahmen der mündlichen Englisch-Abiturprüfung wurde der 3- bzw. 4-Punkte-Schüler gerettet, indem er sagenhafte 15 Punkte erhielt und damit, quasi auf dem letzten Punkt das Abitur schaffte. Dass er kein Englisch auf 15 Punkte-Niveau sprach, war Nebensache, die Schule durfte sich aber gut fühlen. Ehrlicherweise muss man sagen, dass der Schüler von der Bewertung selbst völlig überrascht war und zugab, dass es eigentlich nicht seinen Leistungen ensprechen würde. Nun ja!
    Leistungsbefreite Schulabschlüsse führen zu leistungslosem Grundeinkommen!

  43. In Österreich detto! Naivität, Dummheit, Unwissen et al werden mit Milliarden gefördert, Exzellenz mit Milliarden vernichtet. Politisch gewollt, vom p.t. Wähler unterstützt ????????????????

  44. Da wird eine ganze Generation von potentiellen GRÜNEN-Politiker*innen herangezogen, welche die Tradition von Claudia Roth, Katrin Göring-Eckardt, Riccarda Lang und anderen Geistesriesinnen fortsetzen kann.

  45. Das Problem sind die Lehrer, denn sie vergeben ja die Bewertungen (Noten!). Es gibt sehr gute Pädagogen. Die muß man allerdings mit der Lupe suchen. Die meisten sind allerdings die nach dem versorgungssichernden Beamtenstatus suchenden Pauker. Als Pädagogen völlig ungeeigent.

    • Man kann es allerdings auch andersherum sehen: die „guten“ (wie immer man sie definieren mag) Pädagogen sind oft die fachlich nicht ganz sattelfesten, die darum Gefälligkeitsnoten erteilen.
      Während die „Pauker“ die auf Leistung bestehenden sind.
      An welche Lehrer erinnert man sich gern? An die gerechten, aber strengen, bei denen man das Gefühl hatte, sie wollten den Schülern wirklich etwas Brauchbares und Verläßliches beibringen.
      Ein Lehrer, der (nur) beliebt sein will, hat seinen Beruf verfehlt.

  46. Im internationalen Wettbewerb hilft nur gute Leistung. Noten sind egal.

  47. „Allerdings setzt sich die Noteninflation auch an den Hochschulen in einigen Bereichen fort“
    Ich bin froh, dass Sie das erwähnt haben. Das habe ich 2015 erleben dürfen. Dazu kam noch (Was war 2015 nochmal?) ein ungeschriebenes Rede- und Diskussionsverbot über das, was da im Lande vor sich ging. Die Hochschule war nicht das, was ich erwartet hatte.

  48. Als erstes muss ich sagen, dass ich 1977 nach Realschule und FOS mein Fachabitur machte.
    2011 war meine Tochter mit Abitur dran.
    Und ich muss sagen, dass meine Bildung insgesamt besser war als ihre, ausgenommen Latein, das ich ja nicht hatte.
    Ich habe immer versucht die Bildungsdefizite zu Hause auszugleichen. Vor allem in Allgemeinbildung. Z. B. war Geographie ein Desaster und bei anderen Fächern haperte es auch ganz schön. Aber der Niedergang der Bildung ist nicht übersehbar.

    • Das kann ich bestätigen, Abitur Nachwende mit Ost- und Westlehrern, 1992. Tochter Abitur BW 2020. Ein einziges Jammerbild in allen MINT-Fächern, aber auch Deutsch. Sie hat viel von zu Hause mitbekommen und viel selbst gelernt.

  49. Überschwänglich verkündete der 1er Abiturient nach der Aushändigung seines Abiturzeugnisses: „Das ist doch alles super mega toll. Das hätte ich mir nicht gewünscht haben wollen. Jetzt mache ich was mit Medien. Vorher aber mache ich noch ein Praktikum bei den Grünen im Bundestag.“

  50. Das Problem sehe ich auch in der Schweiz. Bisher, da meine Kinder dort sind und ich sonst Verbindungen dorthin habe, in der Primarschule.
    Meine Kinder sind ganz normal, wie man früher war: sie spielen, sind aufgeweckt und neugierig, normal intelligent würde ich sagen.
    In der Schule sind sie die Besten. Nicht nur können sie zuhören und ruhig sitzen, auch wenn sie keine Lust haben, sondern sie können kreativ spielen mit wenig Material und haben Ideen. Das ist einfach nicht mehr Standard. Ich kenne Primarlehrerinnen, die sagen die Vorbereitungen von vor 10 Jahren schockieren sie wenn sie ihnen in die Hände kommen: das ginge heute nie im Leben mehr. Und das bei den Erstklässlern.

    • Das sind ja echt perfekte Kinder und Sie haben noch das Glück, dass sie eine perfekte Primarlehrerin haben. Sowas funktioniert anscheinend nur in der Schweiz.

      • Niemand ist perfekt, weder die Kinder, noch die Lehrerinnen noch sonstwer. Was ich meine: wenn Kinder dauernd Fernsehen und sich nicht selber beschäftigen können leiden die Leistungen, wenn die Mehrheit das tut steigen „normale“ Kinder zu Klassenbesten auf. Nicht weil sie kleine Genies sind sondern weil erschreckend viele andere sich nicht ihrem Potential entsprechend entwickeln können.

    • Die Beobachtung möchte ich ergänzen: Unsere Kinder sind sehr häufig durch Unterforderung gebremst/unmotiviert… – vor ein paar Monaten kam bei unserer jüngeren Tochter der Wunsch auf, nur noch zu den Exams angemeldet zu werden, zu Hause könne sie effektiver lernen und müsste nicht den Lärm und die Dummheit der Mitschüler aushalten… Das alles in einer internationalen Privatschule, Abschluss im Cambridge-System.
      Es geht im Grunde nur noch um den Stempel auf dem Zertifikat – das echte Leben beginnt danach. Wir nehmen die Noten nicht ernst. Zumal sie ohnehin eine, auch fachlich fragwürdige, Bemühung darstellen, Menschen vergleichbar zu machen, einfach, weil man nichts Besseres hat.
      Uns sind die schriftlichen Beschreibungen des (Lern-)Verhaltens unserer Kinder wesentlich aussagekräftiger; sie waren in deren deutschen Schule ein Teil des Zeugnisses, sind auch hier normal.

      Sollen die Schulen und Kultusministerien doch machen was sie wollen: Es ist in der Hand der Eltern, den Kindern zu realistischen Berufs- und Lebensperspektiven zu helfen, indem sie Wegbegleiter ihrer Kinder sind. Diejenigen, die durch die Inflation guter Noten zu Hybris geführt werden, sind im Grunde nur zu bemitleiden. Die Eltern, die stolz auf ein Superabi ihres eigentlich mittelmässigen Kindes sind, ebenfalls. Und eine kranke Gesellschaft ist offensichtlich mit all dem Kram zufrieden, bis —- ja: bis?

  51. Seit 2015 wird Versagen nicht korrigiert, sondern kaschiert. Egal, welche verheerenden Entscheidungen gefällt werden, der Rest des Einheitsbreis verhindert jegliche Aufklärung und Klärung. Glaubt der Einheitsbrei tatsächlich, langfristig damit durchzukommen? Aus wessen Kosten das alles geht ist klar, oder?

    • Ich bin mir keineswegs sicher, dass es sich bei dieser Nivellierung nach unten (logisch, nach oben funktioniert das nicht) tatsächlich um ein Versagen handelt.

      Man sollte bei der Beurteilung bedenken, dass sich künstlich verdummte Bürger viel leichter regieren lassen.

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