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Einmal mehr wurden Schüler als Versuchskaninchen missbraucht

19.09.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Die klassische Methode des Schrift-Erwerbs ist die beste. Wann endlich gehen die Eltern auf die Barrikaden?

Wissenschaftler des Instituts für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Universität Bonn haben soeben festgestellt: Das Erlernen des (Recht-)Schreibens nach der Methode „Lesen durch Schreiben“ und nach der Methode „Rechtschreibwerkstatt“ ist dem herkömmlichen, „systematischen Fibelansatz“ weit unterlegen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von gut 3.000 Grundschulkindern in NRW.

Ist dieses Ergebnis eine Überraschung? Keineswegs! Erfahrene Lehrer und vernünftige Eltern wissen es seit Jahren, aber sie vermochten gegen den Innovations- und Karrieredrang mancher „moderner“ Pädagogen und Bildungs-„Wissenschaftler“ nichts auszurichten. Man beruft sich in diesen Kreisen auf Leute wie den Schweizer „Reformpädagogen“ Jürgen Reichen (1939 – 2009) und auf den deutschen Grundschuldidaktiker Hans Brügelmann. Mit Hilfe einer bebilderten Anlaut- und Buchstabentabelle sowie einem „Buchstabentor“ (A/a für Affe und Ameise, Ch/ch für Chinese, I/i für Indianer und Igel, S/s für Sonne usw.) dürfen Schüler bis in die dritte Grundschulklasse hinein Lautketten bilden und so schreiben, wie sie hören.

Nichts ausrichten konnten erfahrene Lehrer und viele Eltern auch gegen die euphorischen Versprechungen der Protagonisten des „Lesens durch Schreiben“ (Synonyme: „Schreiben nach Gehör“ bzw. „phonetische Schreibweise“), die da lauten: Damit würden die Kinder freier, unkomplizierter, origineller und kreativer mit der Sprache umgehen. „Kreativer“, ja, das kann man wohl sagen, wenn wie folgt geschrieben wird: „Wia gen in den tso.“ „Dort Gips keine Fögel.“ „Schraip widu schprichsd.“ „Wi schaibst dueden?“ „Die Schulä fenkt an.“

Es ist ein Kulturkampf daraus geworden, den gottlob nicht alle deutschen Länder, zuvorderst aber die rot-grün regierten mitgemacht haben. Immerhin hat jetzt mal in Baden-Württemberg eine Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) den Grundschullehrern in ihrem Bundesland den Einsatz der Methode „Schreiben nach Gehör“ verboten. Sehr zum Missfallen roter und grüner und gewerkschaftlicher Lobbyisten!

Hoffentlich schließen sich andere Länder an, die den Reformzirkus mitgemacht und Kinder als Versuchskaninchen missbraucht haben. Denn mit der Rechtschreibung unserer jungen Leute steht es nicht zum besten. Sehr aufschlussreich ist hier etwa die umfangreiche Darstellung der Professoren Wolfgang Steinig et. al. aus dem Jahr 2009 (Siehe Wolfgang Steinig, Dirk Betzel, Franz Josef Geider, Andreas Herbold: Schreiben von Kindern im diachronen Vergleich. Texte von Viertklässlern aus den Jahren 1972 und 2002. Münster 2009). Die Autoren hatten eine Längsschnittstudie durchgeführt. Darin verglichen sie anhand eines identischen Textes mit 100 Wörtern die Fehlerhäufigkeit von Viertklässlern im Jahr 1972 mit der Fehlerhäufigkeit von Viertklässlern des Jahres 2002. Ergebnis: Im gleichen Text machten die Schüler im Jahr 1972 im Schnitt 6,9 Fehler, im Jahr 2002 12,2 Fehler. Das ist eine Zunahme um 76 Prozent. Steinig et al. schreiben dazu wörtlich: „Als wesentlichen Grund für diesen außergewöhnlichen hohen Anstieg sehen wir den Rückgang von Instruktions-, Lern- und Übungszeit, die im Deutschunterricht auf die Rechtschreibung verwandt wird.“ Und: „Wir vermuten, dass dieser außergewöhnlich hohe Anstieg zumindest teilweise mit der Verunsicherung durch die Rechtschreibreform aus dem Jahre 1998 zu erklären ist.“ Stimmt auch, denn die sogenannte Rechtschreibreform war in weiten Teilen eine Schlechtschreibreform.

Die Steinig-Studie stammt aus dem Jahr 2009. Aber sie ist nicht überholt. Weitere Studien des Berliner Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) der letzten Jahre zeigen, dass die Rechtschreibleitung vor allem in gewissen deutschen Ländern nach wie vor desaströs ist. Auch im „Bildungstrend 2015 – Sprachliche Kompetenzen am Ende der 9. Jahrgangsstufe im zweiten Ländervergleich“, veröffentlicht im Oktober 2016, bestätigt sich dies. Im Teilbereich Rechtschreibung erreichten in Deutschland 67,9 Prozent die Regelstandards. Spitzenreiter war Bayern mit einer Quote von 76,7 Prozent. Ganz hinten lagen Bremen mit nur 54,0 Prozent, Berlin mit 59,7 Prozent und Hamburg mit 60,6 Prozent.

Apropos Regelstandards: Sehr anspruchsvoll waren diese Standards ohnehin nicht. Der Rechtschreibtest bestand aus einem Lückentext mit 28 Lücken, in die etwa folgende Wörter richtig geschrieben einzusetzen waren: unendlich, gereizt, nachts, Wasservorrat, relativ, Beschluss.

Conclusio I

Die 68er haben wieder mal einen großen „Erfolg“ eingefahren. Sie hatten die Rechtschreibung in ihrem Egalisierungsfuror zum „Herrschaftsinstrument“ erklärt, das es zu schleifen gelte. Es ist ihnen dies in weiten Bereichen gelungen. Dass damit aber vor allem Kinder sozial schwächerer Schichten zu leiden haben und dass der seit Jahrhunderten bewährte Grundsatz „Besser gleich richtig lernen, als Falsches umlernen zu müssen“ außer Kraft gesetzt wurde, können sie sich auch an ihre Fahnen heften.

Conclusio II

Eltern, lasst Euch das nicht mehr gefallen! Geht auf die Barrikaden!

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85 Kommentare

  1. Bei meinen beiden Kindern wurde in der Grundschule Schreiben nach Gehör empfohlen mit dem Hinweis auf keinen Fall zu korrigieren. Selbstverständlich nahmen wir die Sache selbst in die Hand und haben intensiv Diktate geübt. Damit konnten wir die Katastrophe abwenden. Meine beiden Kinder haben darunter unter fachlichen Gesichtspunkten nicht gelitten. Sie machen beide eine akademische Karriere.

  2. Die Zeiten sind zum Glück schon lange vorbei, in denen meine drei Söhne (in Hessen) zur Schule mussten. Das war in den 70er Jahren. Welch ein Grauen. Da herrschte im Bildungswesen ein Wahnsinniger namens von Friedeburg. In Hessen nahm ja damals der Irrsinn seinen Anfang. Zum Glück kamen meine Söhne noch einigermaßen glimpflich davon, aber auch nur durch intensives Arbeiten zuhause mit meiner Frau, die sich um die Erziehung und Hausaufgaben kümmerte.
    Und der Irrsinn der schulischen „Reformen“ ging ja bundesweit ungebremst voran. Überall dort, wo die Linken und später die Grünen die Bildung in ihre schrecklichen Hände bekamen, ging es rapide abwärts. Und merkwürdigerweise sind in diesem Ministerium immer die schlimmsten Ideologen und ungebildetsten Schwätzer am Werk. Wohin das geführt hat, ist überall zu erkennen. Abertausende von Analphabeten verlassen die Schulen. War das im Kaiserreich möglich?
    Und schauen wir uns die Anforderungen für das Abitur an. Wie viel Prozent der heutigen Abiturienten würden die Prüfungen des Jahres 1960 oder auch noch 1970 bestehen? Wenn ich schätze, dass dies maximal 10% wären, dürfte das noch sehr optimistisch sein. Der große Plan ist eben, Deutschland als Bildungsnation zu vernichten. Und der Plan gelingt, zu hoffen, dass sich das Bildungsniveau nochmal zum Guten verändern kann, ist wahrlich zwecklos.

  3. Eine vorzügliche Gelegenheit für Josef Kraus, seinen Hass auf die 68er. die Grünen und die Linken an die große Glocke zu hängen. Es fehlt nur noch seine Wahlempfehlung. Für wen? Vermutlich für Adenauer.

  4. „Barrikaden“? Was für „Barrikaden“? Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Bevor wir Eltern „auf die Barrikaden“ gehen, muß uns klarsein, was derartige Experimente, wie Josef Kraus sie anprangert, überhaupt möglich macht:
    Es ist die absolut verstandene deutsche Schulpflicht. Nichts mehr und nichts weniger. Das genau sind die „Barrikaden“, die – allen Elternräten, Lehrergesprächen und Mitbestimmungsgedöns zum Trotz – sicherstellen, das unsere Kinder „Versuchskaninchen“ im staatlichen Schulsystem sind und bleiben. Und auf diese „Barrikaden“ sollen wir gehen?
    Eltern haben in unserem Land (im Gegensatz zu den meisten anderen) keine Alternative zur staatlichen Schule. Da komme niemand mit dem Verweis auf „Privatschulen“. Denn die hängen genauso am „staatlichen Tropf“ – und können die dort verordneten Pädo-Experimente höchstens ein Stück weit abpuffern. Der relativ begrenzte Zugang zu „Privatschulen“ (regional, finanziell) steht praktisch nur wenigen offen.
    Nun gibt es bei uns Eltern, die tatsächlich in Sachen Schule „auf die Barrikaden gehen.“ Das sind diejenigen, die ihre Kinder konsequent selber unterrichten, statt sie in die Schule zu schicken. Sie lassen sich das einiges kosten, sind sie doch von der Güte schulferner Bildung und Erziehung überzeugt.
    Weil sie der in ihren Augen wenig vertrauenswürdigen „Schule“ den Blankoscheck nicht ausstellen mögen, droht ihnen finanzieller Ruin, Verlust von Sorgerechten bis hin zu mehrmonatigem Gefängnisaufenthalt. So ist Deutschland.
    Leider tat Herr Kraus sich in der Vergangenheit stets als beinharter Verfechter der „Schulpflicht“ – und absoluter Gegner häuslichen Unterrichts hervor. Bildungsfreiheit kanzelte er immer wieder als eine Form von Kindesmißhandlung ab. Nämlich in der Art, daß „religiös fundamentalistische“ (oder sonstwie spinnerte Eltern) dem Kinde die Segnungen gemeinsamen Lernens im Schulgebäude vorenthielten. So einfach ist das (?).
    Insofern schwingt in dem Aufruf „Eltern, auf die Barrikaden!“ etwas Unaufrichtiges mit. Nach meiner Überzeugung setzt erst Hausunterricht den Appell, mit dem der Artikel endet, wirklich konsequent um.

  5. Es würde Generationen benötigen, die Rechtschreibung wieder auf das alte Maß zurückzuführen. Doch davon kann man nur träumen. Pädagogische Vielfalt und unvermögende Selbstdarsteller in den Rechtschreibkommissionen sorgen für den Niedergang der deutschen Sprache.
    Ich habe mit der Schiefertafel und dem Setzkasten begonnen. Es hat mir nicht geschade. Mein wertvollstes Buch ist ein alter Bertelsmann Duden. Und ich weigere mich, die neue deutsche Rechtsschreibung anzuwenden.
    Gendergerecht wird der Duden irgendwann Dudin heißen, irgendwie mit oder ohne * geschrieben.
    Das werde ich hoffentlich nicht mehr erleben.

  6. Moderne Pädagogik, moderne Architektur, moderne Musik – tragische, epochale Irrtümer. So möchte man den diesen Wahnsinn kommentieren, der jahrgangsweise wehrlose ABC-Schützen zur Verzweiflung trieb und treibt. Eine beachtliche Gruppe von Grundschullehrerinnen flog regelrecht auf diese Narretei. Eltern leisteten keinen massiven Widerstand und die Ministerialbürokratie war entzückt, weil wieder einmal Reformgeist herrschte. Hat so eine Sekten-Pädagogik erst einmal ohne jede wissenschaftliche Evidenz Einzug gehalten, so bedarf es jahrelanger massiver wissenschaftlicher Forschung, um sie in den Orkus linken Modernisierungswahns zu befördern. Ähnlich wird es mit der Totalinklusion, dem jahrgangsübergreifenden Unterricht und dem „offenen Unterricht“ kommen. Leider braucht der wissenschaftliche Kampf gegen die Gurus der Pädagogik zu lange, um massive gesellschaftliche Schäden zu verhindern. Denn gerade die von der Natur nicht überreichlich ausgestatteten Schüler leiden am meisten unter solchen Experimenten, wie die aktuelle Studie der Bonner Psychologen zeigen konnte.
    Passend dazu berichtet focus über die ZDF-Doku 37°, die den grausamen Alltag in deutschen Hauptschulen in die Wohnzimmer bringt: Lautes Inklusionschaos mit dem Ergebnis, dass „eine ganze Generation von Kindern an die Wand gefahren wird.“
    https://www.focus.de/familie/schule/tv-doku-37-grad-lehrer-am-limit-wir-fahren-eine-ganze-generation-von-kindern-an-die-wand_id_9622358.html

  7. Als ich im DLF hörte, dass Kinder nach Gehör schreiben dürfen, habe ich gedacht, ich habe mich verhört.
    Und jetzt lese ich hier, ich habe mich nicht verhört.
    Was geht eigentlich in den Schulen ab? Das Abitur besteht man mit ein paar mal Melden, mit einem Referat über den Klimawandel inklusive der absurden Unkenntnissen in Physik und Mathematik und mit einer großen Fresse, wenn da nur links-drehendes Zeugs rauskommt.
    Die Dämlichkeit, mit der unser Bildungssystem operiert, steht qualitativ proportional zur medialen Gehirnwäsche audio-visueller Medien, die tagtäglich auf unverbrauchte und verbrauchte Hirne wie Platzregen niederprasselt. Und von unerträglichen, nicht länger tolerierbarem Dämlichkeiten verkommenen Journalismus‘ verkrachter und am letzten Loch pfeifender Druckerzeugnisse ganz zu schweigen.

  8. Ja ueberall wo der genderismus zuschlaegt geht es abwaerts. Fast zweihundert professorpro für diesen wahnsinn. Ich gebe Herrn Hatmund Danisch recht.

  9. Man mag von der ehemaligen DDR halten, was man will… 😉

    Im Nachhinein bin ich froh, 10 Jahre lang, einschließlich jeden (!) Samstag, dort zur Schule gegangen zu sein. Natürlich, inklusive „Rotlichtbestrahlung“- Pioniere, FDJ- ließ sich ja nicht vermeiden… 😉

    Natürlich haben regelmäßige Diktate dazu gehört. Später Arbeiten in Grammatik, bis hin später zu Aufsätzen… von den anderen Fächern mit den (neumodisch) genannten „Tests“ reden wir da noch gar nicht.
    Zensuren ab Klasse 1 !
    Gibt es heute auch nicht mehr…

    Meine Tochter hat glücklicherweise vernünftig das Lesen und Schreiben beigebracht bekommen, obwohl wir in Niedersachsen leben… naja, ist ja schon ein paar Tage her…

    Ok- sieht man von dieser „Rechtschreibreform“ ab, da muss man als Eltern auch quasi umschulen, um seinem Kind nicht irgendwelche Fehler anzustreichen, wo keine sind..

    Dass Eltern auf die Barrikaden gehen, ist eher nicht anzunehmen. Das Kind würde es ausbaden.

    Es liegt letztlich an den Eltern, zu Hause ein Auge darauf zu haben. Es spornt einen Erstklässer an, seine früheren Vorlesebücher alsbald selber lesen zu können 🙂

  10. Aus aktuellem Anlass hier nun die „Fünf Schritte zur modernen Orthografie“:

    Erster Schritt:
    Wegfall der Großschreibung.
    einer sofortigen einführung steht nichts im weg, zumal schon grafiker und werbeleute zur kleinschreibung übergegangen sind.

    zweiter schritt:
    wegfall der dehnungen und schärfungen.
    dise masname eliminirt schon di gröste felerursache in der grundschule, den sin oder unsin unserer konsonantenverdopelung hat onehin nimand kapirt.

    driter schrit:
    v und ph werden durch f – z, tz und sch durch s ersetzt.
    das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasinen und sesmasinen fereinfachen sich, wertfole arbeitskräfte könen der wirtsaft sugefürt werden.

    firter srit:
    q, c und ch werden durch k – j und y durch i – pf durch f ersest.
    iest sind son seks bukstaben ausgesaltet, di sulseit kan sofort fon neun auf swei iare ferkürst werden. anstat aksig prosent rektsreibeunterikt könen nüslikere fäker wi fisik, kemi oder reknen ferstärkt gelert werden.

    fünfter srit:
    di seiken ä, ö und ü werden durk a, o und u ersest.
    ales uberflusige ist iest ausgemerst. di ortografi ist wider slikt und einfak. naturlik benotigt es einige seit, bis dise fereinfakung uberal riktig verdaut ist, fileikt sasungsweise ein bis swei iare. anslisend durfte als nakstes sil di fereinfakung der nok swirigen und unsinigeren gramatik anfisirt werden.

    • Danke, exzellent. Bitte schlagen Sie das für das Programm der Grünen oder SPD vor. Was noch fehlt, ist die radikale Reduktion des Wortschatzes, denken Sie nur, wie vieles man mit „tun“ und „Teil“ schon ausdrücken kann. Und bitte entwickeln Sie eine analoge Strategie für die Mathematik. Ein Anfang könnte sein:

      Begrenzung des Zahlenraumes auf 0 bis 99, also alles modulo 100, möglicherweise Abschaffung aller ungeraden Zahlen, da verwirrend und bisweilen nicht teilbar, also zur Teilhabe unfähig. In der symbolischen Mathematik als Ausdruck der Diversität Verbot aller Symbole außer x und y, aller Indices, Potenzen, Klammern usw. Merke: Klammern setzen Hierarchien von Operationen, sind Ausdruck faschistisch-autoritärer Gesinnung und gegen Gleichstellung gerichtet. x und y müssen in jedem mathematischen Ausdruck vorkommen, der Gleichberechtigung wegen, und jeder mathematische Ausdruck muss ein Gleichheitszeichen enthalten.

      In Topologie und Graphentheorie dürfen nur noch zusammenhängende Strukturen untersucht werden, des Zusammenhalts gegen Rechts wegen. Differenziale sind verboten, da diskriminierend, statistische Diskriminanzanalysen sowieso, sie sind auch überflüssig, da es keine Unterschiede gibt. In der Geometrie werden Wahlzettel durchgenommen unter dem Aspekt, dass Kreuze korrekterweise nur an bestimmten Stellen vorkommen können. Das wird mittels moderner, mit Rechensteinen operierender Antifa-Techniken ganz ohne patriarchalische Logik bewiesen.

      Dann kommen endlich alle mit, und niemand wird zurückgelassen.

      • Moderne Rechtschreibung und moderne Mathematik, erschöpfend beschrieben im Kommentarbereich von TE.

        @TE: diese richtungsweisenden Kommentare bitte für archivieren, sind arbeiten da wieder irgendwelche Reform Komitees Jahrzehnte auf Steuerzahler kosten dran, genau die gleichen Konzepte (in minderer Qualität, ohne Ironie) zu entwickeln.

      • Dazu fallen mir auch einige pädagogisch wertvolle Veröffentlichungen von Emil Steinberger zur Mengenlehre ein. Das wäre doch mal was:

        https://www.dailymotion.com/video/x5yfvq

    • Oh Oh Oh, hoffentlich liest das kein Verantwortlicher der Bremer Schulverwaltung.
      Sonst wird das dort zeitnah eingeführt;-)

    • Ha, am Ende musste ich an Schweden denken, wenn sie sich am Deutschen versuchen.

  11. Aber uns fragt ja Keiner. Es ist in geheimen Kreisen bekannt, dass bei Ansagen mit Blickkontakt wesentlich mehr hängen bleibt. So findet ein in die Ecke gemurmeltes „mach doch endlich die Kiste aus!“ des Elterteil wenig Gehör. Ergo: Frontalunterricht.
    Stellen wir uns vor, im Parlament würden die Abgeordneten in Sechserinseln angeordnet
    versuchen, die Geschicke des Staates zu lenken. Obwohl…..
    Zweitens: Jeder Klavier- Ski- Tennis- oder Fahrlehrer weis, das es wesentlich schwieriger ist, falsche Angewohnheiten abzutrainieren, als sofort von Null an korrekt zu lernen.
    Deshalb ist Schreiben nach Gehör als Einstieg sowas von….

  12. Dann gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und verwenden die bewährte Rechtschreibung.

  13. Heute gegenderten Brief vom Gymnasiallehrer bekommen: Mit Binnen I UND Sternchen! Also Schüler*In. Konnte den Brief vor lauter Sternchen und I s nicht lesen. Da weiss ich auch nicht mehr weiter. So *** Leute unterrichten mein Kind. Verdammt noch mal.

    • Schicken Sie den Brief an Ihren Gymnasiallehrer zurück und verlangen Sie eine Ausfertigung in deutscher Sprache.

    • Unterrichten ? Vernichten wäre wohl richtiger. Meine Tochter kann heute noch ein Lied davon singen, wie sie während ihres Studiums unter den Auswirkungen der unsäglichen Ganzwortmethode litt, die in den siebziger/achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts an den Schulen in Niedersachsen grassierte. Ohne auf Einzelheiten einzugehen stellt sie noch heute Defizite in den Kenntnissen und Anwendungen der Muttersprache fest. Eigene Bemühungen hsben es ihr ermöglicht, die Defizite der damaligen angewendeten Pädagogik stark zu mildern. Zu mildern eben.
      Grün und Rot sind des eigentlich wohlgeratenen Bürgers Tod.

  14. Das Fernziel einer gerechten Gesellschaft ist nur durch Gleichmacherei auf dem tiefsten Niveau möglich.

    • Schlaue können sich dumm stellen, Dumme sich aber niemals schlau. Tja…

  15. Dass die Rechtschreibreform an der Misere schuld ist, bezweifele ich sehr: Die Schreibanfänger wurden doch nicht von der Reform verunsichert, sondern die Erwachsenen. Außerdem betraf sie hauptsächlich die s-Schreibung, die Groß- und Kleinschreibung (im dunkeln/Dunkeln tappen) sowie die Zusammen- und Getrenntschreibung (sitzen bleiben, aber liegenbleiben). „Wia gen in den tso“ ist wohl kaum ein Ergebnis der Reform.
    Aber immer, wenn ich an der Uni Ende der 90er-Jahre die Lesen-durch-Schreiben-Methode in Diskussionen kritisiert habe, stand ich am Ende als reaktionärer Trottel da. Dass sich jetzt zeigt, dass ich damals Recht hatte, nutzt den Kindern gar nichts mehr.
    Aber ist man deshalb vorsichtiger geworden mit der Einführung von Neuerungen an den Schule ohne ausreichende Erprobung? Leider nein! Ein Beispiel ist die anlaufende Digitalisierung in der Grundschule. Hirnforscher, wie Prof. Manfred Spitzer, zeigen klar auf, dass der Umgang mit Computer und Smartphone die richtige Entwicklung des Gehirns bei Kindern verhindert. Aber schon wieder haben linke Medienpädagogen das Sagen und setzen sich durch. Schon wieder stehe ich in Diskussionen an unserer Schule als reaktionärer Trottel da. Außerdem muss ich als Beamter die Weisungen meiner Vorgesetzten umsetzen. Mich tröstet zwar der Gedanke, dass sich in einigen Jahren wieder zeigen wird, dass ich Recht habe. Aber den Kindern wird das wieder nichts nützen. Noch schlimmer: Wer jetzt mit den Wölfen heult, ist dann trotzdem in ein paar Jahren Schulleiter, Schulrat oder Professor mit einem Lehrstuhl für Didaktik und bleibt es auch.

    • Die genannten Studien (und die tägliche Erfahrung als Lehrer) zeigen, daß die Schüler vor allem dort Fehler machen, wo die Rechtschreibreform eingegriffen hat: Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung, S-Laute und Zeichensetzung. Natürlich sind die Kinder nicht „verunsichert“, sondern sie sind mit einer Rechtschreibung geschlagen, deren Systematik sich eben nicht so intuitiv erschließt wie die der bewährten Schreibung. Daß die Rechtschreibreformer eben das bestreiten, ist kein Widerspruch, sondern Kern des Problems.
      Spätestens dann, wenn man Schulleiter, Professor etc. geworden ist, muß man nicht mehr mit den Wölfen heulen. Es ist eine Charakterfrage.

      • Ich bin seit 1982 im Schuldienst tätig. Ich habe vor der Rechtschreibreform Tausende von Schülerarbeiten korrigiert und nach der Reform Tausende von Schülerarbeiten korrigiert. Eigentlich sollte ich auch jetzt gerade welche korrigieren. Mir ist während der ganzen Zeit aufgefallen, dass die Rechtschreibleistungen immer schlechter wurden. Einen besonderen Bruch konnte ich nach Einführung der Rechtschreibreform nicht feststellen. Der Bruch kam erst, als auch in Bayern die Methode Lesen-durch-Schreiben praktiziert wurde. Als Klassenlehrer in der 3. und 4. Jahrgangsstufe muss ich jetzt Fehler anstreichen, die früher nie vorkamen. So schreiben manche Kinder „schp“ und „scht“ statt „sp“ und „st“ und ich kann es ihnen einfach nicht abgewöhnen. Seit der neue Lehrplan in Bayern eingeführt wurde, wird aber auch die Reichenmethode immer seltener angewendet – an unserer Schule jedenfalls nicht mehr. Dafür schädigen wir ab jetzt mit der Digitalisierung, die gerade an Bayerns Grundschulen eingeführt wird, die Gehirne unserer Kinder. Dagegen sollten wir uns jetzt eigentlich wenden, statt uns über vergangene Fehler weiter aufzuregen.

  16. Was habe ich mich wegen diesem „Schreiben nach Gehör“ Unsinn mit den Lehrern gestritten.
    Bis zum Direktor ging das, weil ich es nicht eingesehen habe, mir von einer gerade fertig studierten jungen Frau erklären zu lassen, wie mein Kind am besten schreiben lernt.
    Es ist doch völlig unlogisch den Kindern erst etwas falsches beizubringen, oder sie einfach machen zu lassen und nach 2 Jahren zu sagen: „Übrigens war alles falsch, ihr müsst es jetzt anders schreiben“.
    Jeder normale Mensch wird das einsehen. Mein Pech ist allerdings gewesen, dass mein Kind große Probleme hatten, was Lesen und Schreiben angeht.
    Das wurde natürlich als Bestätigung aufgefasst und her genommen, weil wir das Kind ja verwirren würden.
    Letztlich hatte es dann einen ganz anderen und unvermuteten Hintergrund und wir haben nun auch die Schule gewechselt, wo das Kind gefördert wird, wie es seinem Stand entspricht.
    Was teuer ist, aber da nur am Rand.
    Jedenfalls habe ich daran schon gesehen, wie der Kampf um die Kinder bereits in der Schule beginnt und das die Ideologen einem erzählen, was das beste fürs eigene Kind ist.
    Es versetzt einen in wütend-fassungsloses Staunen, mit welcher Verve die einem ihren Unsinn entgegen schleudern.

    • Es sind weniger die Ideologen als deren willfährige Schüler, allen voran junge Grundschullehrerinnen, die sich besonders fortschrittlich vorkommen, wenn sie die Predigten ihrer Professoren nachbeten. Daß sie die Lehren nicht tief genug begriffen haben, um Kritik daran zu ertragen und einzuordnen, bemerken die Lehrerinnen zwar, interpretieren das aber als Beweis für die Heiligkeit ihrer Lehrer und verpflichten sich deshalb um so stärker dem bedingungslosen Gehorsam.

      • Ja, es hat etwas Religiöses. Und die Jüngerinnen brauchen eben ihren männlichen Heilsbringer.

  17. Gegenfrage: Wann werden die Lehrer endlich auf die Barrikaden gehen? Bisher wurden schon viele fragwürdige Dinge in die Schule getragen. Es geht nicht nur um Lesen und Schreiben. Inklusion, Frühsexualisierung etc. Hinter vorgehaltener Hand erklärt der eine oder andere Lehrer, dass er diese Dinge nicht gut findet. Aber das Einkommen oder die zukünftige Pension ist wichtiger als Wissen und Gewissen. Leider ist in dieser Gesellschaft die persönliche Feigheit ein sehr weit verbreitetes Problem und ermöglicht so den Mächtigen eiskalt ihre Interessen durchzusetzen.

    • Die gehen nicht auf die Barrikaden, weil sie den Blödsinn Schreiben nach Gehör unterrichten und gut finden!!!!! Eigenständiges denken scheint übrigens -laut meinen Erfahrungen- bei Grundschullehrern allgemein nicht besonders angesagt zu sein.

      • Vielleicht sollten Sie Ihre Erfahrungen bei Gelegenheit auffrischen und vor allem Lehrer der weiterführenden Schulen hinzunehmen.

    • Die Lehrer gehen immer wieder gegen so etwas vor. Sie wahren allerdings ihre Dienstpflichten dabei (was wäre auch durch ein Disziplinarverfahren gewonnen?). Dabei kriegen sie von allen möglichen Seiten was in die Schnauze (wenn auch selten von vorn). Dabei sind die Vorgesetzten nicht mal der große Widersacher; Journalisten und Elternverbände toben. Wenn z. B. Lehrer gut begründet die Inklusion kritisieren und die Förderschule preisen, muß nur eine aufgebrachte Mutter mit bebender Stimme „Wollen Sie etwa meinem Kind das Recht auf Bildung versagen?“ rufen, und schon ergreifen die Journalisten sofort Partei für die Mutter, und die Diskussion ist unmöglich, und der Lehrer steht als fauler Sack dar, der nur die Beamtenvorzüge will, aber sich für jede Anstrengung zu schön ist.

    • Die Lehrer werden niemals auf die Barrikaden gehen!
      1. An Grundschulen gibt es kaum Lehrer, sondern fast nur Lehrerinnen. Die sind in der Regel in Hinsicht auf den Unterricht engagiert, aber ansonsten friedlich gesinnt und keine Revoluzzerinnen.
      2. Die meisten Lehrerinnen unterrichten aus familiären Gründen nur in Teilzeit – viele Kolleginnen gerade acht Wochenstunden! Eine Frau, die sich um Mann und Kinder kümmern muss, geht nicht auf die Barrikaden.
      3. Die meisten Lehrkräfte stehen links. Entsprechend aufnahmebereit sind sie für alle Ideen, die von erkennbar linker Seite kommen.
      4. Frauen (Lehrerinnen) sind für esoterische Lehren anfällig. So, wie sie an die Wirksamkeit der Homöopathie glauben, obwohl sie dem gesunden Menschenverstand widerspricht, so glauben sie auch an die wunderbare Wirksamkeit von Lesen-durch-Schreiben. Wenn dann noch die eine der anderen erzählt: „Aber beim Neffen meiner Freundin hat’s ganz toll funktioniert!“, ist alles klar.
      5. Lehrerinnen und Lehrer sind bis auf Ausnahmen Beamte und auch so sozialisiert. Der deutsche Beamte aber funktioniert. Anweisungen der Regierung mögen vielleicht kopfschüttelnd oder gar zähneknirschend zur Kenntnis genommen werden, aber sie werden vor allem umgesetzt. Wenn mich jemand fragt, warum der Nationalsozialismus dieses Land in die Katastrophe führen konnte, so werde ich antworten: Es liegt am deutschen Berufsbeamtentum. Der deutsche Beamte macht alles mit und wenn es in die Katastrophe führt! Denn nur so kann er auch Karriere machen. Man denke dabei gerne auch an andere Dinge, die unserem Land gerade ablaufen.

      • Schöne Persiflage auf Grundschullehrerinnen. Die wahren Verbrecher sind Guru-Pädagogen wie Jürgen Reichen.

      • Historisch falsch. Die Beamtenschaft war stets Hitlers größter Widersacher, weil sie durch kleine Manöver große Wirkung erzielen konnte, ohne daß das im Betrieb großartig auffiel: Verschleppung, heimliche Benachrichtigung über Amtsvorhaben, Paßfälschungen, absichtliche Irrtümer usw. usf. Das hat so manchem Juden und Regimegegner das Leben gerettet, und Hitler hat das nie in den Griff gekriegt.

    • Ich würde schätzen, dass gut 80% des Lehrkörpers eine grün-linke Weltanschauung haben. Was erwartet man da auch groß?

      • In England hat man Lehrer befragt und es sind tatsächlich 80%.

  18. Eine alte Volksweiseheit hat sich wieder bestaetigt:
    Bevor Kinder Lesen und Schreiben lernen koennen, muessen Paedagogen denken lernen.

    Fuer Leser aus Berlin und Bremen oder aus dem Berufstand der Paedagogen kann ich auf Anfrage gerne ein Bild dazu malen, damit auch sie in den den Genuss dieses Kommentars kommen koennen.

    • Ich bitte darum! Bitte auch mehrfarbig abgesetzt, aber nicht mehr als vier Farben, sonst komme ich durcheinander.

  19. Sehr geehrter Herr Kraus, danke, dass Sie über diese wanderfull suckzess storrie schreiben, die andere Großbaustelle ist ja die Mathematik im Sinne von „3×3=10 für alle“. Wenn die und die Physik auch weg sind, kommt endlich das Armen&Banausen-Paradies, von dem die Protagonisten des Herdenstaates träumen. Auch fallen dann importierte intellektuelle Nieten unter den endemischen nicht mehr auf, das ist echte Gleichstellung und Teilhabe.

  20. Was diese rot-grün-schwarze Mischpoke auch anfasst, es geht nach hinten los…
    Ich habe den Eindruck, dass der Einbruch halb-bis untalentierter Frauen in die Politik damit etwas zu tun hat, dass der Karren so im Dreck sitzt.
    Merkel, vdL, KGR, CR, KKB, Nahles etc. das ist doch alles bildungsferner Schrott, dritte Wahl, Resterampe….

    • Stimmt, andererseits könnte man dem Schulz, Kauder, Maas, Oppermann, Kühnert und Stegner entgegen halten, um nur mal einige Beispiele zu nennen und das schreibe ich als Mann…

      • Stimmt auch! Mein Eindruck kommt daher: als das Gedöns noch nicht so omnipräsent war, lief es besser für Deutschland.

  21. Wer mit Kleinkindern arbeitet kennt das Phänomen: Viele Kinder lispeln bei den sog. Zischlauten: Die Schule wird zur Suhle…. Der Fisch zum Fis…..Ab einem bestimmten Alter lässt sich das wieder wegtrainieren, so dass bei unbekannten Worten das Sch richtig ausgesprochen wird, aber die Sule bleibt lange und so mancher Logopäde, so manche Eltern verzweifeln weil der Kleine/ die Kleine hartnäckig bei der Sule bleibt! Die Sule ist einfach im Gehirn „eingebrannt“, hat den „Löschschutz“ der nicht so einfach aufgehoben werden kann. Da nützt auch kein Administratorkennwort! Genauso ist beim „Falschlernen“ : was einmal eingebrannt ist, lässt sich nicht so ohne weiteres umprogrammieren…. Man hätte einfach – vor den Experimenten – Logopäden zu Rate ziehen sollen oder Psychobiologen!l Aber wenn die Ideologen mal in Fahrt sind, sie noch befördert werden, Doktortitel bekommen, dann hält sie keiner mehr so schnell auf!

    • Das Scheitern der Kinder ist das Ziel der Linken Ideologen, dieses serielle kaputt refomieren ist also nicht der verzweifelte Versuch etwas besser zu machen, sondern die erfolgreiche Vernichtung einer der wichtigsten Säulen des über alles gehassten Bürgertums.

  22. „ich kan suhper schraibn, opwol ich auf dehr Waldoofschuhle bihn“
    Was geht eigentlich in den Hirnen der theoretischen Pädagogen vor, die noch nie eine Schule von innen gesehen haben, auf den PHs und in den Behörden ihre durchideologisierten, praxisbefreiten Theorien ausbrüten und diese dann dank eines grün-roten Umfelds in den Kultusministerien auf die Schüler loslassen dürfen?
    Es bedarf nur eines winzigen Rests an Logik, um zu erkennen, dass solche Lernmethoden nie und nimmer zum Ziel führen können. Eine Sprache ist standardisiert, um Kommunikation zu erleichtern. Wenn jeder seine eigene Schreibweise kreiieren darf, ist vernünftige Kommunikation über das Geschriebene nicht mehr möglich.
    Das Schlimme ist, dass man einem Schüler, der mehrere Jahre „sein eigenes Ding“ gemacht hat, dieses Ding nie mehr austreiben kann.
    Ist doch eigentlich ganz einfach zu begreifen, liebe Elfenbeinturm-Pädagogen.

    • „dass solche Lernmethoden nie und nimmer zum Ziel führen können.“

      Doch, das tun sie.
      Nur ist das Ziel nicht die optimale Schulbildung aller Kinder, sondern die Zerstörung des Bildungswesens als fundamentalem Grundpfeiler des (Bildungs)bürgertums.

    • Und die westgermanischen Sprachen sind halt schwierige Sprachen. Deutsch ist nicht phonetisch. Wie einfach fällt dagegen das Erlernen der italienischen Sprache. Man kann sich den Unterschied auch im fMRI-Scanner anschauen. Italiener benötigen nur ein kleines Hirnareal, um flüssige Sprache zu generieren. Deutsche und Engländer müssen viel mehr Hirngewebe aktivieren, um ihre Sätze zu formen. Vielleicht einer der Gründe, warum Latein so lange die Lingua franca war.

  23. Mein Sohn kommt nächstes Jahr in die Schule. Alle Grundschulen hier in dem Städtchen lernen mit Anlauttabelle, also hören und dann schreiben.
    Da mein Kind jetzt schon das Alphabet lernen will und schreiben lernen will, kaufe ich ihm eine Fibel und lerne mit ihm Zuhause. So einfach.

    Jeden Fehler werde ich korrigieren, niemals lasse ich mir vorschreiben, wie ich meinem Kind etwas beibringe. Experimente in der Schule von mir aus. Zuhause muss ich eben nacharbeiten. Zum Glück ist mein Kind nicht doof und vertraut mir mehr als den Lehrern. So bleibt es hoffentlich noch ein paar Jahre.

    Und noch zu den Eltern: da geht niemand auf die Barrikaden. Viele haben Angst, dass es sich negativ auf die Kinder auswirkt in der Schule. Ist leider auch oft so. Lehrer sind ziemlich nachtragend.

    • Bildung ist etwas was Sie Ihrem Kind für das ganze Leben mitgeben und keiner kann es stehlen.

      PS: Dann wird ihr Kind die nächsten Jahre der „Aushilfslehrer“ auf der letzten Bank sein.

      • Keine Sorge, wer lehrt, lernt erst richtig – trifft allerdings nur auf Nicht-Ideologisierte zu, die die Augen offen haben und bereit sind, sich selber zu hinterfragen und damit weiterzuentwickeln

  24. Erstaunlich (höfliches Wort für: idiotisch), dass es in Deutschland unüblich ist, neue Lehrverfahren in einer kontrollierten Versuchsanordnung zu testen. Dann hätte man in 2 oder 3 Jahren herausgefunden, was das neue Verfahren taugt. Es hätte zwar auch „Versuchskaninchen“ gegeben (ganz ohne geht es nicht), aber doch sehr wenige. Stattdessen verpestet Deutschland die Luft mit ideologischen Streitereien, ohne die Frage empirisch zu klären.

    Ich verlange kontrollierte Tests vor allgemeiner Einführung neuer pädagogischer Verfahren.

    • Unter beseelten Pädagogen ist die naturwissenschaftliche Herangehensweise mit kontrollierten, prospektiven, randomisierten Studien gänzlich verpönt. Diese Einstellung teilen sie mit den Anthroposophen.

      • Ich habe nichts gegen „beseelt“ und gegen Einfühlungsvermögen usw. Aber als alleiniges Erkenntnisverfahren, und so benutzen es ja die „Beseelten“ (danke für diese wunderbare Bezeichnung), ist es ungeeignet.

        In den USA wissen sie das. Aber Deutschland befindet sich mal wieder (oder immer noch?) auf seinem anti-rationalen, gefühligen Sonderweg (nicht nur hier!). Wenn die vernunftgesteuerten den Kulturkampf gegen diesen Sonderweg nicht gewinnen, geht es übel aus.

  25. „Wann gehen die Eltern auf die Barrikaden?“ Wen würde denn das interessieren?! Um es gleich klarzustellen: Es gibt jede Menge Lehrer, die ihren Job mit Herzblut und Engagement ausüben. Aber das „System Schule“ ist inzwischen genauso kaputt und beknackt wie der Rest der Bundesrepublik.

    Kostprobe?

    Lehrer dürfen (bei einigen scheitert es bestimmt auch am Wollen…) nicht mehr direkt disziplinierend eingreifen. Hat ein Schüler z.B. wiederholt Schulmaterial „vergessen“, wird das als „Strich“ notiert. Bei x Strichen (über Wochen, manchmal Monate „gesammelt“) erfolgt dann die Meldung an die Eltern, die dann was tun sollen? Vorschläge von Eltern, darauf doch unmittelbar mit der Verordnung „pädagoisch wertvoller Zusatzaktivität“ zu reagieren, werden beantwortet mit: „Das dürfen wir nicht!“ Pädagogik ist demnach nicht mehr direktes Einwirken auf das Kind zu dessen eigenem Wohl, sondern das Erstellen von Diagnosen zur Übermittlung an die Eltern. Die dann was tun sollen?! Pudding-Entzug?

    Übrigens ist aus der im Kern berechtigten Forderung nach „Selbstorganisation“ eine Art Einbahnstraße geworden: Fällt Unterricht aus, werden die Kinder auch mal unplanmäßig vor die Tür gesetzt bzw. nach Hause geschickt. Mancher sieht das – Stichwort „Sicherheit“ – als durchaus problematisch an. Rechtzeitige Info an die Eltern? Wieso das denn?! Einen Tag hat die Schulmensa geschlossen? Die Kinder bekommen kein Mittagessen trotz Ganztag? Ja, ist nun mal so…. Selbst wenn die Mahlzeiten bereits bezahlt wurden. Juckt nicht!
    Bücher, die aus den extra dafür vorgehesenen Boxen im Klassenzimmer von Unbekannten entwendet werden, wer ersetzt diese? Die Eltern der betroffenen Kinder natürlich! Denn: Die Schule „hat kein Geld“; die Eltern haben jede Menge davon. Dies ist nur ein kleiner Auszug der „Attraktionen“…. Die Anzahl der ständigen „Brückentage“, „Lehrerfortbildungen“ und „Konferenzen“ sind auch beeindruckend und werden den Eltern kurzfristig avisiert…

    Wem kann ich eigentlich die „Strich“-Liste schicken, mit all den organisatorischen Meisterleistungen von Schule und Lehrern? Ach richtig, die kann ich in den Papierkorb werfen, das juckt in diesem Land niemanden. Und dabei haben wir anscheinend noch eine der „besseren Schulen“ erwischt.

    Aber zur Kernfrage zurück: „Wann gehen die Eltern auf die Barrikaden?“

    Antwort: Wir machen die Faust in der Tasche und – wenn wir abends mal wieder über „Überraschungseier aus der Schule“ lachen, weinen, schimpfen – dann bitten wir die Kinder inständig: „Bitte sag´ in der Schule nichts davon! Als Protestler steht man schnell in der falschen Ecke… und der Schul-Apparat sitzt am längeren Hebel!“

    Es ist eine Schande, was dieses Land seinen Kindern antut!

    • Die Eltern gehen nicht auf die Barrikaden, solange die Kinder trotzdem gute Noten im Fach Deutsch erhalten. Die Noten sind für sie das Entscheidende, nicht das Können! Deshalb sind auch Diktate zur Leistungserhebung verpönt. Sie werden durch andere Methoden der Leistungserhebung mindestens ergänzt oder möglichst verdrängt. Durch diese neuen Methoden (Lücken ergänzen, richtige Schreibweise ankreuzen, Regeln formulieren, einzelne Wörter zu Bildern schreiben usw.) kann man wunderbar verschleiern, dass die Kinder die Rechtschreibung eben kaum beherrschen und trotzdem gute Noten erhalten. Dass das Kind die Rechtschreibung nicht beherrscht, merken die Eltern erst, wenn der Sprössling einen Brief an Oma und Opa schreiben soll und dieser Brief kaum lesbar ist. Da aber der Nachwuchs der Nachbarn auch nicht besser schreibt, ist man schnell wieder beruhigt. Deren Kinder haben ja Gott sei Dank keinen Vorteil gegenüber den eigenen.

    • Wenn Eltern nicht wissen, was sie tun sollen, wenn die Schule meldet, daß das Kind seine Schulsachen nicht parat hat, ist das kein Versäumnis der Lehrer.

  26. Werter Herr Kraus, denken Sie nicht, daß sich der Kreislauf sehr gut komplettiert?

    Die Wähler werden durch die Altparteien ständig ver… Wann gehen die Wähler endlich auf die Barrikaden?
    Die Kinder werden bereits in der Schule heftigst islamisiert (ich berichtete hier schon wie die Erstklässler monatelang Moscheen bastelten zu der Zeit, wo es die größten christlichen Feste zu feiern galt). Wann gehen die Eltern auf die Barrikaden?
    Die Kinder werden als Versuchskaninchen für fragwürdige Experimente mißbraucht. Wann gehen…? Usw.

    Meine definitive Antwort lautet in allen Fällen – Nie!

    Im Zuge der Arbeitsteilung und der (angeblich) hohen Spezialisierung aber primär durch die (nur scheinbar) unautoritäre Erziehung, die in Wirklichkeit hörige folgsame Spezies produziert, haben wir nun den Salat.

    Man hält sich für nicht genug kompetent, um sich in die Prozesse einzumischen, die von „Spezialisten“ durchgeführt werden. Man hat generell keinen Charakter, sich der aufgezwungenen Meinung zu widersetzen.

    Ich riskiere für meinen folgenden Satz viele negative Bewertungen zu erhalten, schreibe ihn aber trotzdem… Hören Sie sich auf dem Kinderspielplatz um. Lauschen Sie mal den Papas für einige Zeit! Alleine die enorm weiblich klingelnden Herrenstimmen verraten das (nicht vorhandene) Potential, sich ernsthaft widersetzen zu können.

    Man kann von der indigenen Bevölkerung wenig erwarten. Gerade deswegen wird sie nach Belieben durch Politik (UND die Hinzugekommenen) umgeformt.

  27. Man kann diesen Irrsinn nicht glauben. Hier werden wirklich Kinder zu Versuchskaninchen gemacht. Mich wundert das alles überhaupt nicht. Ich bin selber auf eine Schule im links-grün-verstrahlten Bremen gegangen. Wir haben dort auch jeden ideologischen Mist mittragen müssen. Zumindestens war man zu meiner Zeit nicht so irre „Schreiben nach Gehör“ einzuführen. Nach der 2. Klasse konnte jeder schreiben und es wurden auch Aufsätze geschrieben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich die Schreibmaschine meiner Eltern strapaziert habe und kleine Geschichten auf dieser geschrieben habe. Ich habe aber selber miterlebt wie „progressive“ Eltern meinen Deutschlehrer Ende der 8. Klasse abgesägt hatten, weil dieser die „falsche“ Literatur mit uns gelesen hat und weil seine schriftliche Bewertung aus Diktat, Aufsatz und dem Abfragen von fremdsprachlichen Wörtern in der deutschen Sprache bestand. Neben der falschen Literatur störte man sich insbesondere am Abfragen dieser fremdsprachlichen Wörter im Sinne von Vokabeln. Es verstand sich von selbst, dass diese progressiven Eltern inbesondere Akademiker waren, die auch in der Lage waren ihren Kindern privat Klavierunterricht anzubieten und vermutlich auch einen anderen Wortschatz, als vielleicht Kinder die auf dem Gymnasium waren und aus einem Nicht-Akademikerhaushalt kamen.

    • Seit 2015 ist ganze Deutschland Experimentierfeld. Stört auch nicht viele…

      • Macht es das besser?

  28. Kein Wunder, das Bildung mit dem sozialen Hintergrund korreliert. Bei Bildungsbürgern haben die Eltern die Versäumnisse der Schule ausgebügelt.

    Zumindest hat es schwerpunktmäßig auch die Wähler der links-grünen Umerziehung wie in NRW getroffen. Sarkastisch gesagt: mein Mitleid hält sich etwas in Grenzen.

  29. „Die klassische Methode des Schrift-Erwerbs ist die beste. Wann endlich gehen die Eltern auf die Barrikaden?“

    Nie, so ist meine Einschätzung. Die Eltern lassen sich von den Schulen viel zu viel gefallen.
    Der Bildungsauftrag der Schulen ist, die Schüler Fit fürs Arbeitsleben zu machen, und nicht für Gender, Umweltschutz oder sonstiges Gedöns. Diskutiere ich mit anderen Eltern darüber, an sich schon fast eine Unmöglichkeit, kommt immer das Argument, das diese Dinge aber auch wichtig seien. Sind Sie aber nicht, jedenfalls nicht für zukünftige Arbeitgeber!

    So läuft die Indoktrination in den Schulen umgebremst weiter, wobei das wesentliche unter den Tisch fällt! Letzte Woche drei Schulstunden ausgefallen, gestern, ohne vorherige Ankündigung, noch eine Stunde zusätzlich. Was ich damals in 8 Jahren Schule, mit dem Samstag als Unterichtstag, gelernt habe, lernen die heutigen Schüler selbst in 10 Schuljahren nicht mehr.

  30. Richtig Herr Kraus, aber zum einen wissen wir, dass die Deutschen ungern auf die Barrikaden gehen, höchstens wenn man ihnen den Spaß wegnimmt, zum andern wissen wir, dass es mehr als genug links/grüne Eltern gibt, was man nicht nur im Schulbereich feststellen darf. Und natürlich ist die „Rechtsschreibreform“ nur ein pars pro toto oder eine Art Eisbergspitze. Das eigentliche, dahinterstehende Problem oder die Mutter aller Bildungsprobleme kennen wir nur zu gut und selbst wenn es zur Reform der Reform käme ( bei links/grünen Ländern gilt es abzuwarten ), wäre damit das schon im
    Ansatz mental und systematisch sanierungsbedürftige und vor allem massiv zu entideologisierende Bildungswesennoch nicht gerettet und der Reset durchgeführt. Ganz im Gegenteil, denn gerade das Bildungssystem und der „ Einfluss „ auf Kinder gehört bei Menschheits – und Weltverbesserern und Egalitaristen zum entscheidenden Instrumentarium. Das werden sie nicht ( freiwillig ) hergeben und z.B. die Inflationierung von Abschlüssen und Spitzennoten unter grenzenloser !Absenkung der Anforderungen findet – ein Hoch auf die Selbsttäuschung ! – auch bei Eltern und Schülern/ Studenten viel Zuspruch. Die „Ernte“ werden wir noch einfahren.

  31. Ich gehe nicht auf die Barikaden. Sorry, den Mist, den die Schulen fabrizieren zu kompensieren ist anstrengend genug. Ich habe eine sehr kurze Diskussion in der ersten Klasse mit der Lehrerin zu dem Thema „schreiben nach Gehör“ geführt und sofort aufgegeben. Danach habe ich mein Kind gnadenlos verbessert, ich wurde zwar von der Lehrkraft ermahnt, dies aus motivationspschologischen Gründen nicht zu tun, habe aber nicht darauf gehört und zusätzlich einen Rotstift verwendet, damit es noch mehr auffällt. Meinem Kind ist bewusst, dass Rechtschreibung existiert, aber es ist schwierig, dieses Geschludere aus ihm herauszuhalten, weil es ja in der Schule nicht vorgelebt wird. Er schreibt aber sehr gut, dank einer Tatsache: üben, üben, üben, meckern, korrigieren, üben.

    • Und dann heißt es wieder, dass die Unterschicht in Deutschland aus unerfindlichen Gründen wie zementiert ist und Akademiker häufiger aus Akademikerhaushalten kommen. Das ist ja dermaßen ein Anzeichen von Ungerechtigkeit. Also, machen Sie es gefälligst wie die bildungsfernen Eltern in der Klasse Ihres Kindes und korrigieren Sie es nicht. Sie schaffen Ungleichheit, Sie ….

      • Ja, na sowas, ich Bildungsungerechte, ich. 😉
        (Gut für mein Kind)!

  32. „…und dass der seit Jahrhunderten bewährte Grundsatz“…
    Paperlapapp – was gelten schon seit Jahrhunderten bewährte Grundsätze, wenn der „Große Plan“ ist, den „Neuen Menachen“ zu züchten!

    (… daß das IMMER desaströs scheitert, werden die Doofen ,die sich für superschlau halten, nie lernen…)

  33. Kann man nur bestätigen. Wir erleben das ganze Desaster gerade 1:1 mit unserem Sohn in der Grundschule – in NRW.
    Schreiben nach Gehör – uns Eltern wurde sogar ausdrücklich verboten, die Kinder zu korrigieren, angeblich um den Lernprozess nicht zu stören … der erste Affront gegen die Eltern.
    Selbstverständlich hebeln wir zuhause die schädlichen Vorgaben aus dem Kultusministerium aus: Schreiben üben, Fehler korrigieren, Regeln erklären, wieder üben, korrigieren, erklären und immer so weiter … dadurch stellt sich eine ganz gute Rechtschreibsicherheit ein, vor allem kann sich so ein Gefühl und ein Verständnis für die korrekte Rechtschreibung entwickeln: so werden neu gehörte Wörter inzwischen meist von Anfang an richtig geschrieben, weil er die Regeln kennt. So ist es richtig.
    Andere Kinder in der Klasse bringen kaum verständliche Sätze aufs Papier, wo jedes Wort zwei oder drei Fehler enthält – die haben später so viel Arbeit vor sich.
    Was aber auch noch nervt, ist das genauso kaputte „Schreiben lernen in Druckbuchstaben“. Also die Kleinen lernen völlig unnatürlich schreiben als erstes in Druckbuchstaben, was zu einer sehr unleserlichen und krakeligen, völlig unflüssigen Schreibe führt (Handschrift kann man das nicht nennen, ist ja keine).
    Man hat den vagen Verdacht, den verantwortlichen Bürokraten ist es vor allem wichtig, von Anfang an erstmal kleine Formularausfüller heranzuziehen … denn handgeschriebene Druckbuchstaben braucht es allein zum Ausfüllen von Formularen und zu sonst nichts!
    Nun wird plötzlich auf Schreibschrift umgeschwenkt – eine eigentlich unnötige Belastung. Und wir sind erstaunt, wie gerne und mühelos unser Sohn Schreibschrift anwendet. Es macht offenbar Freude und bringt Genugtuung, „schöne“ Schrift „fließend“ aufs Papier zu bringen. Aber, hätte man ja von Anfang an so machen können …
    Insgesamt ein großer Unfug, der da im Grunde gegen die Familien und gegen unsere Kultur ausgeheckt wurde. Die Lehrer zucken mit den Schultern – sie setzen ja nur die Lehrpläne um.
    Auf die Barrikaden gehen? Keine Zeit. Keine Lust auf Ächtung als „Rechter“.
    Ihr habt damals sozialistisch gewählt, SPD und GRÜNE? – nun bekommt ihr den Kultur-Sozialismus bis in die Grundschulklassen eurer Kinder geliefert.

    • Bei all den Beschreibungen denke ich sehr wohltuend zurück an die Volksschulzeit von vor 20 Jahren und einer Mutter sowie Großmutter, die sehr erpicht darauf waren, ihren Nachkommen die Sprache ihrer Vorfahren in korrekter schriftlicher Weise beizubringen.

  34. Was, wenn mit „Schreiben nach Gehör“ einer ganz neuen Sprache der Weg geebnet werden soll, die die neuen Realitäten besser widerspiegelt? Das lästige Deutsch „benachteiligt“ doch so viele, gerade auch in NRW. Der Bevölkerungsaustausch hat viele Gesichter…

  35. Es wurde auch wenig Zeit auf Rechtschreibübungen verwandt. Rechtschreibung galt als vernachlässigbar, galt als weniger wichtig. Jetzt haben wir die Quittung. Das Gleiche wird uns mit der „Inklusion“ passieren. Jetzt noch hochgelobt, wird sie uns in ein paar Jahren als Irrweg präsentiert werden.

    • Die „Inklusion“ wird genau dann als Irrweg bezeichnet, wenn aufgehört wird darüber ideologisch verbrämt zu lügen.

  36. Bravo Herr Kaus! Es ist längst überfällig, die Verblödung der Kinder zu stoppen. Und damit auch das Ziel, die Gesellschaft auf das Niveau der Massenzugewanderten herunterzustufen, denn unzureichend gebildete Menschen lassen sich besser als billige Arbeitskräfte halten, sind leichter zu unterdrücken und auf die gewünschte Gesinnung zu trimmen. Die Eltern werden aber erst dann massenhaft auf die Barrikaden gehen, wenn sie nicht mehr anficht, als Nazi beschimpft zu werden!

    • Bei Eltern heißt das Helikoptereltern. Das sind diese überbehütenden Eltern, die alles besser wissen als unsere linksgrünen Bildungspolitiker. Schrecklich, diese Leute. Wie können sich Ingenieure, Ärzte, Unternehmer und dergleichen nur einbilden, bei solch komplizierten Dingen wie Bildung und Lernen mitreden und kritisieren zu können. Wo doch jeder Akademiker weiß, dass gerade der Teil des Campus, der Pädagogen und Soziologen beherbergt, mit den fähigsten und fleißigsten Studenten gesegnet ist. Die sind so schlau und schnell, die können sich im AStA organisieren und in der Sonne liegen, während andere noch mühselig in der Universitätsbibliothek sitzen und lernen müssen. Obwohl sie das gar nicht nötig haben, sondern sie in ihren Seminaren und überall, wo sie hin kommen, das reine Gold ab. Kann man auch sehr gut in den Parlamenten dieses Landes beobachten.

      • Ich glaube, man muss da differenzieren.
        Unter „Helikopter-Eltern“ verstehe ich die Eltern, die ihren Nachwuchs überbehüten. Alles wird hinterfragt, was Schule tut oder anbietet, es wird primär gegen Schule gearbeitet. Sicherlich ist eine kritische Einstellung gegenüber Schule und insbesondere Lehrern wichtig und notwendig.

        Allerdings sollte all das im Interesse des Kindes und seiner Entwicklung geschehen.
        Wenn ich mein Kind bei 20° C Außentemperatur warm einpacke und ihm verbiete, die Jacke auszuziehen, damit es sich nicht erkältet, handle ich unverantwortlich, weil sich durch diese überzogene Maßnahme das Immunsystem nicht kräftigt.
        Mache ich meinem Kind jedoch klar, dass es das, was Gelehrt wird, hinterfragen soll, logisch, vernünftig, dann wird sich mein Kind sicher gut entwickeln und einen eigenen, starken Charakter herausbilden.
        Sind für mich als Eltern lediglich die Noten wichtig, die mein Kind nach Hause bringt, so übersehe ich, dass es das Wissen und die Erfahrung sind, die mein Kind weiterbringen werden.

        Ein gemeinschaftliches Arbeiten an der Entwicklung des Kindes ist notwendig, alles andere ist ideologischer Müll.

  37. Mein Sohn wurde 2005 eingeschult und besuchte in NRW eine z.T. durchaus von grünen oder grünroten Modernisierungsideen geprägte Grundschule. Zum „Schreiben nach Gehör“ sagten Direktorin unbd Lehrerin aber schon damals: Das ist völliger Quatsch. Wir machen das nur pro forma ein bis zweimal im Monat, ansonsten wird spätestens ab Klasse 2 korrekte Rechtschreibung geübt, sonst wird das nie mehr was.

  38. Dazu mache ich in der gleichen Alterskohorte auch gerade eine nette ähnliche Erfahrung.

    Unsere Tochter musste jetzt in der neuen Jahrgangsstufe eine Laune des Betreuungslehrers seiner Klassleitung (noch Anwärterin) erdulden. Statt die Bänke wie im Vorjahr wieder frontal auf den Lehrer ausgerichtet zu haben, damit alle zuhören und sich konzentrieren können, gibt es jetzt Gruppentische, bei denen jeder in eine andere Richtung schaut und immer 6 Schüler zusammensitzen.

    Völlig „überraschend“ führt die neue gruppenfördernde Sitzordnung dazu, dass sich die Schülerinnen und Schüler in diesen Gruppen auch innerhalb der Gruppe unterhalten wollen und „schwätzen“. Natürlich gibt es – trotz einer fast identischen Klasse – keinen Anlass, das auf die unsinnig zusammengestellte Tischordnung zurückzuführen, obwohl das Problem zeitgleich mit der geänderten Sitzordnung auftrat. Das wäre ja ein Gesichtsverlust des Betreuers der Anwärterin, die vor dem 2. Staatsexamen natürlich keine Lust auf einen Kleinkrieg hat und sich auch nicht ihre Abschlussnote vermiesen lassen will. Ein Trauerspiel. Der Kultusminister ist übrigens nicht von den Grünen, sondern von einer angeblich bildungsliebenden Traditionspartei und hat nichts gegen diesen Quatsch; der ausbildende Seminarleiter der Anwärterin findet es gut so. Und das geht jetzt noch bis zu den Sommerferien so…

    • Jaja, diese bösen Helikoptereltern, die überall hinein reden wollen, wovon sie keine Ahnung haben. Augenzwinker.

    • Schreiben Sie einen Beschwerdebrief ans Ministerium. Mit Kopie an den Direktor.

  39. Viele Eltern machen das bereits, und viele Lehrer sind auch schon vom Schreiben nach „Gehöa“ abgerückt. Wo es dennoch gemacht wird, kann man nur mit Füßen abstimmen, und die Kinder zu Hause ständig kontrollieren und sofort jede falsche Schreibweise korrigieren. Auch Lesen hilft, denn idealerweise ist die Rechtschreibung in den Kinderbüchern ja richtig. Das Gefährliche ist dort eher der ggf. links-grün-bunte Inhalt, deswegen muss man auch da enorm aufpassen, was die Kinder so lesen, und zur Not indoktrinierende Bücher einfach aus dem Verkehr ziehen. Denn davon gibt es mittlerweile so einige.

    • Das würde mich interessieren. Da ich selbst kinderlos bin und mir da der Zugang fehlt. Vielleicht wären Sie so gut und würden einmal ein paar Titel auflisten? Vielen Dank. Ich würde mir das gerne einmal anschauen.
      Übrigens, nicht vergessen, es werden mittlerweile ja auch Bücher, wie z.B. Pipi Langstrumpf, umgeschrieben und das selbst gegen den massiven Protest der ursprünglichen Autorin, als sie noch gelebt hat.

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