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Vor einem Dauerkriegszustand?

Eine Ukraine, die nicht verlieren, aber auch nicht siegen darf

16.02.2023

| Lesedauer: 9 Minuten
Einerseits möchte man Putin die Ukraine nicht überlassen. Andererseits möchte man nach einem möglichst baldigen Ende des aktiven Kampfes gern wieder zum Business-as-usual mit Russland zurückkehren, dabei jedoch ahnend, dass dieses mit einem Putin niemals mehr möglich sein wird.

Nun hat sich also auch ein greiser und für manchen vielleicht weiser Mann zur Causa Ukraine zu Wort gemeldet. Jürgen Habermas (93), Mitwirkender der sogenannten „Frankfurter Schule“, die mit ihren neosozialistischen Thesen den Niedergang der Bundesrepublik vorbereitet hat, sah sich berufen, auch etwas zu dem Krieg vor den Toren der EU von sich zu geben. Sein Herumgeeier ist dabei exemplarisch für die Diskussion nicht nur in der Bundesrepublik.

Habermas plädiert für „rechtzeitige Verhandlungen“. So what!, ist man geneigt, auszurufen. Wer, der ein wenig Verstand im Hirn hat, wäre nicht für Verhandlungen? Nur – wenn es nichts zu verhandeln gibt, dann gibt es auch keine Verhandlungen. Gäbe es welche, so wären sie nichts anderes als Zeitverschwendung. Und gegenwärtig ist es nach wie vor so, dass es nichts zu verhandeln gibt. Zu gegensätzlich und sich gegenseitig ausschließend sind die Bedingungen, die die Kontrahenten stellen, um überhaupt über Verhandlungen nachdenken zu können. Das erkennt auch Habermas, der seine eigene Verhandlungsforderung selbst zum Placebo und Lippenbekenntnis macht, wenn er feststellt: „Es gibt einstweilen kein Anzeichen dafür, dass sich Putin auf Verhandlungen einlassen würde.“

Ist so. Putin will nach wie vor den souveränen Staat Ukraine von der Landkarte tilgen. Für Putin ist es nach eigenen Darlegungen und denen seiner Sprachrohre nicht damit getan, der Ukraine im Osten und Süden ein paar Provinzen zu stehlen. Er will den ganzen Kuchen – bis an die Grenze zu Polen, Rumänien und Ungarn. Eigentlich will er sogar noch mehr. Belarus hat er faktisch bereits übernommen. Dort darf Langzeitdiktator Lukaschenko noch ein wenig auf souveräner Präsident machen – aber wehe, er würde auch nur ein Jota von Putins Linie abweichen. Daneben stehen die baltischen Staaten, die es aus russischer Sicht noch nie als souveräne Nationen hat geben dürfen. Letztlich schwebt Putin erst die alte Elbgrenze vor – und später dann vielleicht die Übernahme bis an den Südwestzipfel Portugals. Was allerdings im Moment eher auf Eis liegt, da dem Leningrader sein Ukraine-Abenteuer zu schwer im Magen liegt und die West- und Mitteleuropäer begriffen haben, dass mit einem Putin-Russland keine friedliche Koexistenz zu machen ist.

Also schwenkt auch Verhandlungsapostel Habermas auf die Mehrheitslinie ein. Mit einer vermutlich als „philosophisch“ titulierten Hintertür. Doch auch mit dieser offenbart er lediglich einen Konflikt, der quer durch alle Nato-Staaten geht. Eben genau deshalb, weil er entgegen dem Mainstream Stimmen wahrnehme, die „auf ein Nachdenken über den schwierigen Weg zu Verhandlungen“ drängten, und wenn er, Habermas, sich diesen Stimmen anschließe, dann sei dieses so, weil gerade „der Satz richtig ist: Die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren.“

Nicht verlieren bedeutet auch nicht gewinnen

Nicht verlieren bedeutet nicht zu gewinnen. Wer solcherart nach Verhandlungen verlangt, hat die Ukraine schon im Stich gelassen. Doch bei Habermas steht hinter diesem Herumgeeiere dieselbe Ambivalenz, die die gesamte Politik der westlichen EU- und Nato-Staaten prägt. Einerseits möchte man Putin die Ukraine nicht überlassen – obgleich sowohl Biden als auch Scholz unmittelbar vor Russlands Überfall entsprechende Signale nach Moskau geschickt hatten. Andererseits möchte man nach einem möglichst baldigen Ende des aktiven Kampfes gern wieder zum Business-as-usual mit Russland zurückkehren, dabei jedoch ahnend, dass dieses mit einem Putin niemals mehr möglich sein wird.

Deshalb lautet die Parole, dass die Ukraine nicht verlieren dürfe. Aus Gründen des Völkerrechts nicht – und auch deshalb nicht, weil es die Ukraine dann nicht mehr gäbe. Gleichzeitig aber ist auch ein Sieg der Ukraine nicht gewünscht. Wobei hier definiert werden müsste, wie „ein Sieg über Russland“ aussehen könnte. Muss die Ukraine dazu erfolgreich in Moskau einmarschieren und eine demokratisch legitimierte Regierung im Kreml aufs Gleis setzen? Wohl kaum. Weder ist das das Ziel Kiews, noch wäre dieses realistisch. Ein Sieg der Ukraine über Russland kann deshalb nur die Situation sein, die wiederum Selenskyj zur Bedingung von Verhandlungen gemacht hat. Die Befreiung aller von Russland völkerrechtswidrig übernommener oder besetzter Gebiete der Ukraine. Hier geht es um die auch von Russland einst anerkannten Grenzen der Ukraine von vor 2014.

Dieser Ukraine-Sieg allerdings wäre allein für sich auch keiner. Denn glaubt irgendjemand ernsthaft, dass ein Putin eine solche Situation absegnen würde, nachdem er dann vielleicht sogar Hunderttausende seiner Landsleute für absolut Nichts verheizt und Russlands Wirtschaft in den Erdboden gewirtschaftet hätte? Seien wir realistisch, egal, ob wir Putin aus irgendwelchen unverständlichen Bewunderungsphantasien unterstützen oder als jene, denen die Pax Americana nach 1949 ein selbstbestimmtes Leben gewährleistet hat: Diese „militärische Spezialoperation“ wird entweder mit dem Sieg russischer Despotie über das europäische Volk der Ukrainer enden – oder mit dem Zusammenbruch und möglichen Zerfall der Russischen Föderation.

Was nach Putin?

Das Einzige, was diese Alternative verhindern könnte, wäre ein Sturz des russischen Despoten und eine an die Macht kommende Regierung, die ohne die großrussischen Illusionen Putins daran geht, für Russland das zu retten, was dann noch zu retten ist. Aber auch hier sollten wir uns keinen Illusionen hingeben. In Russland haben sich die Warlords für die Putin-Nachfolgekämpfe längst positioniert. Ob Prigoschin, Kadyrow oder Schoigu – bereits diese drei verfügen mittlerweile über Privatarmeen, die jederzeit am regulären Militär vorbei zum Einsatz kommen können. Auch innerhalb Russlands selbst. Weshalb wiederum die Gegner eines russischen Großreichs nicht nur heimlich mit dem Gedanken spielen, dass dieses riesige Land sich selbst in eine Situation wie nach der Oktober-Usurpation von 1917 hineinmanövriert.

Ausgeschlossen ist das nicht, denn da spielen nicht nur die Russen eine Rolle. Da sind auch die Chinesen, die historisch begründete Ansprüche erheben könnten, sollte Transuralien kollabieren. Und da sind die asiatischen Nachfolgerepubliken der UdSSR, deren Existenzrecht von manchen in Moskau ebenso in Abrede gestellt wird wie das der Ukraine. Noch heulen sie ein wenig mit dem Wolf an der Moskwa – doch wenn der fällt und Russland implodiert, werden von Kasachstan bis Uzbekistan die kleinen und mittleren Herrscher schnell neuen Anschluss suchen, der sie gegen marodierende Horden aus dem Norden schützen soll.

Es gibt verschiedene Szenarien, wie das Morden enden kann. Für Putins Russland gibt es nur eines. Die anderen spielen sich in den Köpfen seiner Gegner ab.
Die Ultima Ratio, von US-Politikern als Situation beschrieben, in der von Russland nie wieder eine Gefahr für den Weltfrieden – oder gern auch für die Pax Americana – ausgehen kann, ist jener Zerfall des Russischen Imperiums. Hatten bis dorthin nicht einmal Hardliner ein Interesse daran, Russland zu minimieren, sorgte die Entwicklung nach Jelzin mit dem 24. Februar 2022 für die Vorstellung, dass es mit einem großen Russland niemals echten Frieden geben wird.

Es ist eine Beurteilung, die falsch sein mag auch dann, wenn Putin den Beweis zu liefern scheint – doch es eine Beurteilung, die von zunehmend mehr politisch Verantwortlichen geteilt wird. Vor allem und ausgerechnet in den Reihen der grünen Neomarxisten der Bundesrepublik scheint diese Position zahlreiche Anhänger zu haben. Sie ziehen aus ihrer Sozialisation in der Abneigung gegen ihr deutsches Vaterland den Schluss, dass Deutschland nur dann keine Gefahr mehr darstelle, wenn es keine Deutschen mehr gäbe. Folgelogisch gilt dann aber auch, dass Russland nur dann keine Gefahr mehr darstelle, wenn es keine Russen mehr gäbe.

Grüne Neomarxisten projezieren ihre Deutschlandfeindschaft auf Russland

Hier wird die Ukraine zum Instrument einer Ideologie, die in Volk und Nation die Wurzel allen Übels sieht – und die dennoch selbst in dem Dilemma steckt, dass auch der Widerstand des Volkes der Ukrainer ein nationaler ist. Dass die Neomarxisten jedoch mit einer solchen Schizophrenie gut leben können, haben sie bereits im Arabisch-Israelischen Konflikt unter Beweis gestellt, wo sie treu an der Seite eines nationalfaschistischen Kunstvolkes stehen, welches als „Palästinenser“ in den späten Sechzigern in Kooperation von Arafat und einem deutschen Nachrichtenmagazin erfunden wurde, nachdem der zuvor verfolgte, pseudointernationalistische panarabische Weg an den Eitelkeiten der damals großen Araberpräsidenten gescheitert war.

Der Greis Habermas tickt hier eher auf der Welle der orthodoxen Sozialmarxisten, wie sie in der Bundesrepublik vor allem in den Reihen der SPD anzutreffen sind. Immer noch geblendet von Willy Brandts vorgeblichen Erfolgen in der sogenannten Entspannungspolitik, verweigern sie die Erkenntnis, dass es mit einem Putin keinen Frieden geben wird. Die Illusion, man könne die Ukraine dabei unterstützen, einige weitere Teile ihres besetzten Landes zu befreien, um dann einen östlichen Rest nebst Krim dem Kreml als Morgengabe zu lassen, prägt nicht nur die Sozialisten. Auch die linken Pseudoliberalen nicht nur in der Bundesrepublik mögen sich von der Illusion, man könne einen Putin mit ein paar nahrhaften Knochen besänftigen, nicht lösen.
Nein, kann man nicht. Putin will alles – und bekommt er es nicht, muss er es zerstören.

Putins Kampf um die Ukraine ist längst ein Kampf um Putins Zukunft

Diplomatischer Rationalismus, der weder den ersten noch den zweiten großen Waffengang der europäisch-imperialen Selbstvernichtung im 20. Jahrhundert hat verhindern können, hat bei Putin keine Chance. Nicht deshalb, weil er von seinen Zielen nicht mehr herunterkommt, sondern weil ein solches Herunterkommen sein persönliches Ende bedeutete. Putins Kampf um die Ukraine ist längst ein Kampf um Putins Zukunft geworden. Das wissen alle – auf allen Seiten. Doch niemand redet darüber, weil sie hoffen, dass ihnen irgendeine biologische Uhr, die im Kreml tickt, die Last der eigenen Verantwortung von den Schultern nehmen möge.

Damit sind wir nun wieder bei der Ukraine, die nicht verlieren, aber auch nicht siegen darf. Die dann unverzichtbare militärische Unterstützung, wenn die Ukraine nicht verlieren darf, kommt in homöopathischen Dosen. Erst ein paar Helme und Decken. Dann ein wenig ausrangiertes Material aus den Zeiten des Kalten Krieges. Ein paar hochwertige Geräte modernerer Konstruktion folgten und machten den Russen derart zu schaffen, dass sie bedeutende Teile ihrer Eroberungen aufgeben mussten. Nun die schweren Panzer – nach langer und zermürbender, öffentlicher Debatte. Viel zu spät für die einen, viel zu kompliziert und riskant für die anderen.

Es folgt unvermeidbar die Debatte um Kampfjets. Braucht die Ukraine sie, um nicht zu verlieren? Oder könnte sie etwa die Maschinen nutzen, um zu siegen? Die Debatte wird die kommenden Wochen beherrschen – und am Ende wird irgendetwas geliefert werden. Wobei Militärexperten zutreffend darauf hinweisen, dass das Beherrschen eines hochmodernen Kampfjets westlicher Produktion nicht allein durch den Wechsel vom MIG-Cockpit über die Piloten kommt. Wer in vielleicht einem halben oder einem dreiviertel Jahr westliche Kampfjets an die Ukraine liefern will oder muss, der sollte umgehend mit der Ausbildung ukrainischer Piloten beginnen. Geschieht das nicht, werden die entsprechenden Maschinen nicht vor Sommer oder Herbst 2024 zum Einsatz kommen können.

Eine Situation übrigens, die auch die Debatte um die Leopard-Lieferungen viel früher hätte bestimmen müssen. Das russische Material aus den Achtzigern und früher, mit dem die Ukrainer bislang unterwegs waren, ist technisch meilenweit von den Leos und Abrams entfernt. Selbst erfahrene Panzerschützen dürften mehrere Monate brauchen, um dieses Gerät zu beherrschen.

War das öffentliche Geplänkel um moderne Waffen eine Art Kriegslist?

Vor allem aber auch macht in manchen Analysestuben mit Blick auf das Hin und Her der Zögerlichkeit nun auch eine andere Variante die Runde. War das öffentliche Geplänkel eine Art Kriegslist? Wer effizient einen Freund mit Waffen unterstützen will, der macht darum kein großes Aufsehen, welches dem Gegner detailliert Informationen über die Art der Waffensysteme und die Zeitschienen des Einsatzes gibt. Sollte mit den Leo- und Abrams-Debatten also vor allem in Russlands Generalstab eine Panik erzeugt werden, die die von allen Seiten erwartete Großoffensive in der Planung stören und zu einem undurchdachten Vorziehen der Offensive veranlassen sollte?

Britische Dienste – und mit ihnen die CIA – gehen davon aus, dass Russlands Kriegsmaschinerie nach wie vor weit davon entfernt ist, für eine Großoffensive wirklich gerüstet zu sein. Die Panzerproduktion soll bei weitem nicht den Output generieren, den Putin intern gefordert hat. Auch bei herkömmlichen Waffen und Munition scheint der russische Schlendrian seinen Tribut zu fordern. Vor allem aber soll die Logistik derart unverzichtbarer Dinge wie Nahrung und Bekleidung an der Front alles andere als funktionieren. 1916/17 führte eine solche Situation zum Streik russischer Gefreiter – und letztlich zum Sturz des Zaren. Und so wird gemutmaßt, dass die nun verkündete Leo-Lieferung für den März vor allem das Ziel hatte, Russlands für den Frühling erwartete Großoffensive in den kalten Februar zu locken. Ungenügend vorbereitet und angesichts der Mangellagen mit dem Potential, vor allem für die russischen Kämpfer zu dem zu werden, was die Landser im Ersten Weltkrieg eine „Knochenmühle“ nannten.

Sollte dem so sein, dann steht dahinter immer noch die Hoffnung, Putin mürbe zu machen. Oder eine Palastrevolution gegen ihn zu veranlassen, weil der so dringend benötigte, große Erfolg ausbleibt und auch den einfachen Russen trotz aller Propagandaberieselung langsam bewusst werden könnte, dass ihr Führer sie in eine unhaltbare, zukunftsvernichtende Situation manövriert hat. Womit dann vielleicht doch noch dieses Quentchen Hoffnung greifen könnte, das zu Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine führt, bei denen die Ukraine eben diese Grundbedingung erfüllt, nicht zu verlieren, aber auch nicht gesiegt zu haben.
Es soll eben nicht nur Russland dazu gebracht werden, auf seine Maximalforderungen zu verzichten. Auch die Ukraine soll zu Abstrichen bereit sein.

Sollen Russland und die Ukraine zum Verzicht auf Maximalforderungen gebracht werden?

Der ukrainische Verzicht auf die Krim scheint dabei im Westen längst ausgemacht. Auch der Donbas und die russische Landbrücke zur Schwarzmeerhalbinsel soll die Ukraine für einen Frieden mit Russland opfern, wenn sie dafür dann in NATO und EU unterschlüpfen darf. Doch das alles sind gegenwärtig nur Gedankenspiele, mit denen sich die Unentschlossenen im Westen selbst über die Runden zu retten suchen, um sich nicht der tatsächlichen Entscheidung stellen zu müssen. Sie lautet, wie es Bundesaußenminister Baerbock bereits laut verkündete: Führt der Westen einen Krieg gegen Russland – oder hilft er nur der Ukraine, sich in einem Krieg gegen Russland zu verteidigen. Dabei ist faktisch die Entscheidung längst selbst für Leute wie Habermas gefallen. Weil sie nicht im Westen, sondern im Kreml entschieden wird.

Solange Russland der großrussischen Nationalschimäre folgt, gibt es keinen Frieden. Zu dieser Zeit nicht – und auch nicht zu einer Zeit nach irgendwelchen Verhandlungen, die nur scheinbar den Weg zum Ausgleich suchen. Man mag dieses als Bellizismus bezeichnen – doch die Geschichte der Europäer hat gezeigt, dass es Situationen gibt, in denen Verhandlungen keinen Frieden bringen. Ohne das Münchner Abkommen hätte es vielleicht den großen Opfergang von 1939 bis 1945 nicht gegeben. Weil Hitler dann möglicherweise doch auf den Einmarsch in die Tschechoslowakei verzichtet hätte. Oder weil die Westmächte bereits zu diesem Zeitpunkt militärisch hätten eingreifen müssen, um dem Deutschen Reich die Grenzen seiner Expansion aufzuzeigen.

Doch fühlten sich die Westmächte damals noch nicht ausreichend auf einen Waffengang vorbereitet und gaben sich der Illusion hin, einen irrationalen Welteroberer durch Ratio besänftigen zu können. Die Situation im Umgang mit Putin ist leider vergleichbar. Er und sein Umfeld haben die Ebene der politischen Ratio längst hinter sich gelassen. Sie glauben, wie ich es schon vor knapp einem Jahr bei ServusTV sagte, ihren eigenen Lügen. Aus einer solchen Situation heraus führt kein Verhandlungsweg. Und deshalb und so bitter es auch sein mag, heißt die tatsächliche Alternative bis auf Weiteres: Die Ukraine opfern oder sich bewusst machen, dass es ein unerklärter Krieg gegen Russland ist, den NATO und EU derzeit führen. Den sie nicht deshalb führen, weil sie es gern getan hätten – sondern den sie deshalb führen, weil Putin sie ultimativ vor eben genau diese Wahl gestellt hat.

Und weil das so ist, macht Traumtänzerei keinen Sinn. Die Führungen des Westens sollten sich dringend zusammensetzen und sich nicht länger um die Grundsatzentscheidung herumdrücken, um das Ergebnis dann mit aller, vielleicht auch bitteren Konsequenz durchzusetzen. Mit Putin wird es keinen Frieden mehr geben. Ohne Putin mit einem zur Ratio zurückkehrenden Russland vielleicht. Dabei allerdings gilt mit Blick auf 1944 auch: Das Schicksal meint es nur selten gut mit jenen, denen ihr Restverstand sagt, wann genug genug ist. Das Attentat auf Hitler kam aus der Ratio jener bislang Getreuen, die verstanden hatten, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen war. Hitler überlebte und das Morden ging nicht nur weiter, sondern wurde immer heftiger. Denn auch Hitler hatte sich längst von jeglicher Ratio verabschiedet – wie jene seiner Anhängerschaft, die noch nach seinem Tod daran glaubten, mit den Alliierten einen Verhandlungsfrieden abschließen zu können.

Manche Dinge müssen bis zum bitteren Ende durchgezogen werden. Und dieses bittere Ende lautet: Die Ukraine aufgeben und mit Russland einen mal kalten, mal wärmeren Dauerkriegszustand schaffen – oder mit aller notwendigen Konsequenz dieses Russland in die Schranken zu verweisen. Mit allem, was dazu dann notwendig und vielleicht unvermeidbar sein wird.

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110 Kommentare

  1. Niemand weiß, was Herrn Putin vorschwebt. Und zur Vorbereitung von Verhandlungen fordern die Verhandlungspartner immer mehr, als am Ende die Einigung vorsieht.
    Haben wir in Form von Frau Baerbock versucht, Verhandlungen anzustoßen?. Oder auch nur der Diplomatie. Und Diplomatie bedeutet nicht, Herrn Putin zu besuchen und Forderungen aufzustellen.
    „Mit Putin wird es keinen Frieden mehr geben. Ohne Putin mit einem zur Ratio zurückkehrenden Russland vielleicht.“ Und wie lange wollen Sie darauf warten auf die Zeit nach Putin? Und bis dahin geschieht nichts? Das ist echte Politik. Menschenleben opfern, um zu warten.

  2. „Wer, der ein wenig Verstand im Hirn hat, wäre nicht für Verhandlungen?“

    … die Bundestagsdebatte vom 09.02.2023 zum Antrag der AFD „Deutschlands Verantwortung für Frieden in Europa gerecht werden – Eine Friedensinitiative mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Russland“ lässt erahnen, dass auf Seiten der selbsternannten „Demokraten“ weniger als „wenig Verstand“ vorliegt. Es war ein einziger Shit-Storm gegen die AfD …

    „Nur – wenn es nichts zu verhandeln gibt, dann gibt es auch keine Verhandlungen. Gäbe es welche, so wären sie nichts anderes als Zeitverschwendung.“

    … stellt sich die Frage, warum es nichts zu verhandeln gibt!? Der letzte – fast erfolgreiche Versuch – fand im März 2022 statt und wurde auf Veranlassung des „Westens“ abgebrochen.

    „Es gibt einstweilen kein Anzeichen dafür, dass sich Putin auf Verhandlungen einlassen würde.“

    Der „Westen“ wird Putin wohl schon in erheblichem Maße entgegenkommen müssen.
    Nachdem Merkel, Hollande und Poroschenko zum Besten gegeben haben, das Minsker Abkommen habe lediglich dazu gedient, der Ukraine Zeit für militärische Aufrüstung zu verschaffen und im Laufe der Folgejahre (lt. OECD) ca. 14.000 Angehörige der im Donbass ansässigen ethnischen (russischen) Minderheit umgebracht wurden, würde niemand bei klarem Verstand den „Westen“ als vertrauenswürdigen Vertragspartner betrachten. Angefangen hat es ja seinerzeit schon mit der NATO-Osterweiterung …

    Der US-Think Tank „RAND Corporation“ hat noch 2019 für ein „Overextending and Unbalancing Russia„, also die Schwächung Russlands votiert, plädiert aber mittlerweile dafür ‚zurückzurudern‘ … „Avoiding a Long War …

    „Putin will nach wie vor den souveränen Staat Ukraine von der Landkarte tilgen.“

    Ich glaube eher nicht, dass Putin so dumm ist, müsste Russland doch den Wiederaufbau der Ukraine dann alleine finanzieren. Dies wird er für den ‚Rest‘ der Ukraine sicherlich gerne der EU überlassen.

    Auch die USA würden das nicht gerne sehen, da ja dann die gem. „Ukraine Democracy Defense Lend-Lease Act of 2022“ gelieferten Waffen bzw. die dafür gewährten Kredite nicht (auch nicht seitens der EU) bezahlt würden.

  3. Die USA hatten ursprünglich eine ganz andere Agenda für die Ukraine als die EU.
    Wir erinnern uns an den Satz der Victoria „Fuck the EU“ Nuland. Warum erhielt der Biden-Sohn Hunter ein Monatssalär von 50Tsd. Dollar beim ukrainischen Enrgiekonzern Burisma? Warum gab Joe Biden als Obamas Vize damit an, den ukrainischen Präsidenten Poroshenko binnen sechs Stunden dazu gezwungen zu haben, seinen Generalstaatsanwalt zu entlassen (YT)? Warum dreht und wendet sich die Unterstaatssekretärin Victoria Nuland bei einer Senatsanhörung im Februar 2022 auf die Frage von Senator Rubio als sie einräumen muss, dass bestimmte Chemielabore in der Ukraine den Russen besser nicht in die Hände fallen sollten (YT)? Die USA finanzier(t)en pharmakologische Militärforschung in der Ukraine, die in den USA verboten ist.
    Die USA hatten vermutlich vor, die Ukraine als eine Art nützliche Kolonie zu entwickeln. Das ist gründlich misslungen.
    Putin und seine Militärs haben zwar den anfänglichen Kriegsverlauf gründlich versemmelt. Die Verluste an Menschen und Material auf beiden Seiten sind verheerend. Die Russen waren aber in der Lage, sich im Osten anders aufzustellen. Sie können einen Abnutzungskrieg beliebig verlängern und ukrainische Infrastruktur sowie substanzielle Quantität an Wohngebäuden wirksam zerstören.
    Die russische Führung  kann nun genüsslich registrieren, dass Munitionsvorräte, Artillerie und Kettenfahrzeuge des gesamten Westens knapp werden. Militärisch läuft es auf ein Patt hinaus, wobei Russland den längeren Atem haben dürfte. Das permanente Betteln Selenskys um mehr und stärkere Waffen ist nichts anderes als die Panik dessen, der zur Einsicht kommt, dass dieser Krieg für die Ukraine nicht zu gewinnen ist. Als ob die Lieferung einiger Kampfjets und Hightec-Panzer etwas an der Gesamtlage ändern würde.

  4. Herr Spahn,
    Simpel schreiben Sie zur Lösung des RUS-USA/NATO/EU-UKR Krieges:
    Manche Dinge müssen bis zum bitteren Ende durchgezogen werden. Und dieses bittere Ende lautet: Die Ukraine aufgeben und mit Russland einen mal kalten, mal wärmeren Dauerkriegszustand schaffen – oder mit aller notwendigen Konsequenz dieses Russland in die Schranken zu verweisen. Mit allem, was dazu dann notwendig und vielleicht unvermeidbar sein wird.“ Wurden übrigends irgendwann die USA wg. ihrer Angriffskriege in die Schranken verwiesen?
    Sie wissen natürlich auch, daß der UKR Krieg eine Vorgeschichte hat, die über 2014 zurück bis 2008 greift und in der die USA hauptsächlich und die EU hauptsächlich den Maidan Putsch 2014 organisierten. Sie sollten George Friedmann-
    https://youtu.be/fATq03kBs44– in seinen Aussagen von 2015 eigentlich kennen. Minsk I und II und die Begründung der Nichtdurchführung durch die EU, Frau Merkel, hauptsächlich durch die USA sollten Sie auch kennen.Wie sagte doch der Präsident von Brasilien zu7 dem BRD Kanzler Olaf Scholz: Zum Streit gehören 2 !
    Mir schleierhaft, wie Sie auf den Gedanken kommen, mit aller notwendigen Konsequenz, mit allem was dazu dann notwendig und vielleicht unvermeidbar sein wird, RUS in die Schranken zu verweisen. Also auch mit dem Einsatz vom Atomwaffen auf beiden Seiten? Ich nenne Ihnen einige Ziele für RUS Raketen (konventionell/atomar auf deutschem Boden: Seehäfen: BREMERHAFEN, CUXHAFEN,HAMBURG etc z.B. ROTTERDAM, KIEL Landziele: BÜCHEL,RAMSTEIN,ULM, BAHNSTATIONEN,FLUGPLÄTZE, NATO Gefechtstände …. Das heißt, Sie nehmen die Zerstörung Mitteleuropas in Kauf.zu finden?
    Toll!

  5. Mit Ihren fundierten Artikeln sind Sie, Herr Spahn, einer der besten Analytiker der gegenwärtigen Situation. Der Westen krankt tatsächlich an Schwäche und Unentschlossenheit, die sich – Gott und der Ukraine sei Dank – noch nicht verheerend ausgewirkt hat, aber sich als fatal erweisen könnte. Dringen notwendig ist, dass endlich einmal die Kriegsziele klar festgelegt werden, wobei nichts um die Erkenntnis herumführt, dass diese allein in einem Sieg der Ukraine und dem vollständigen Abzug russischer Truppen aus allen Gebieten der souveränen Ukraine (einschließlich der Krim) bestehen können. Es gilt das schöne Wort: There´s no substitute for victory! Was danach aus der Russischen Föderation wird, ist tatsächlich vollkommen offen, aber diese unvorhersehbare Entwicklung darf nichts an den Kriegszielen ändern.

  6. „Phosphor- und Streumunition fordert der ukrainische Regierungsvize in München neben Kampfflugzeugen, um Russlands Angriff zurückzuschlagen. ach Kampfpanzern und Kampfjets hat die Ukraine auf der Münchner Sicherheitskonferenz den westlichen Verbündeten einen neuen Waffen-Wunsch für den Kampf gegen Russland präsentiert. Vizeregierungschef Olexander Kubrakow forderte am Freitagabend Streumunition und Phosphor-Brandwaffen – der Einsatz beider Waffen ist sehr umstritten. Wie Russland wolle auch sein Land diese „Art von Kampfmitteln“ nutzen. „Es ist unser Staatsgebiet.“ Er verstehe die Schwierigkeiten wegen Konventionen, aber diese Art von Munition könne dazu beitragen, dass man den Angreifern standhalten könne.
    Kubrakow spielte damit darauf an, dass der Einsatz von Streumunition völkerrechtlich geächtet ist. “ https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-will-streumunition-und-phosphor-einsetzen-18688462.html
    Jetzt bin ich wirklich gespannt, wie sich der „Wertewesten“, die Werte EU und vor allen Dingen die deutschen GrünInnen positionieren. Immerhin tötet der Wertewesten und die Werte EU moralisch überlegen und die GrünInnen mit ihrer Völkerrechtlerin und feministischen Außenpolitik sind die Supermacht der Moral. Den Wertewesten, der Werte EU und den GrünInnen holt jetzt der Fluch der bösen Tat der fortwährend Böses muss gebären ein.

  7. Ein Grußwort bei der Berlinale, eine Videobotschaft zu Beginn der Münchener Sicherheitskonferenz!
    Der ukrainische Präsident Selenski ist dieser Tage an unzähligen Orten zu sehen, omnipräsent; und untergräbt mit dieser Strategie das eigene Anliegen.
    Früher war es das Murmeltier, heute grüßt Selenski täglich.

  8. Sehr gute Analyse. Dieses herumgeeiere von Scholz ist in der Tat nicht zielführend. Putin ist nun mal der Aggressor der ein Nachbarland überfallen hat. Eine Bedrohung Russlands durch die Nato gab es nie (womit auch). Es war ein Überfall eines wahnsinnigen Dikators der auch die eigene Bevölkerung unterdrückt. Der Vergleich mit Hitler ist deshalb in vielen Punkten richtig. Deshalb muss Putin gestoppt werden. Der einzige Fehler den man dem Westen vorwerfen kann ist, dass er nicht vor dem Einmarsch von Russland klar gemacht hat das man dies mit allen Mitteln stoppen wird inklusive eigener Angriffe auf Russlands Truppen in der Ukraine. Das wäre wohl das einzige, was Putin noch abgehalten hätte. Nun müssen wir den langwierigen Weg wählen, der jeden Tag viel mehr Tote kostet.

  9. Es wird immer absurder! Jetzt fordert der olivfarbene Warlord schon Streumunition und Phosphor-Brandwaffen! Als ob sie die nicht schon seit Jahren gegen die Zivilbevölkerung im Donbass einsetzen würden (Stichwort „Schmetterlingsminen“ googlen)! „Die USA und etliche andere Verbündete hätten Millionen von Schuss davon, erklärte Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Freitagabend bei der Münchner Sicherheitskonferenz.“ (aus Welt online) Fordern, fordern und noch mehr fordern! Mir graut davor, wenn dieses Land wirklich Mitglied der EU UND der NATO werden würde! Mir wird dabei sogar richtig übel! Sieht das der „Westen“ nicht? Die Ukraine hat jedes Maß verloren. Selenskyj stellt sich mit Streumunition und Brandbomben auf die gleiche Stufe wie zuvor Assad. Das ist vollkommene Eskalation!

    • „Das ist vollkommene Eskalation!“
      Der einzige der eskaliert ist Putin durch seinen Angriffskrieg. Er kann ja jederzeit seine Besatzungstruppen zurückziehen.

      • oh Mann, niemand bestreitet, dass Putin angegrifffen hat. Das rechtfertigt aber noch lange nicht alle taten, Forderungen von Selenskyi.

      • „Der einzige der eskaliert ist Putin durch seinen Angriffskrieg. Er kann ja jederzeit seine Besatzungstruppen zurückziehen.“

        Na klar, Putin zieht sich zurück und schaut zu, wie die Ukrainer die russische Minderheit im Donbass metzelt!?

        Auch ethnische Minderheiten sind – wie im Falle der Russen im Donbass – Völkerrechtssubjekte. Es war schon eine Schande, dass der „Werte-Westen“ nicht auf die Ermordung von (lt. OECD) 14.000 Angehörigen dieser Minderheit reagiert hat. 

  10. Wir wissen alle dass im Krieg als erstes die Wahrheit stirbt. Dass Propaganda, falsche Kriegsgründe,, Kriegslisten, mitunter leere Drohungen, falsche Opfer- und Waffenzahlen, false flag Aktionen, usw. an der Tagesordnung sind. Wenn überhaupt, können wir uns also nur an Dingen orientieren die ganz oder zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit bestätigt sind. Die Orientierung sollte „ganzheitlich“ erfolgen. Also incl. der Vorgeschichten, der (geo)politschen Lagen und und zugegeben Zielen und der Glaubwürdigkeit der Parteien und ihrer Verbündeten. Letztlich sollten auch Logik und Rationalität hinsichtlich möglichen Einsatzrisiken an Geld, Leben und „Volksstimmung“ in Relation mit möglichen Gewinnen oder auch Verlusten eine Rolle spielen. Das Ganze nützt allerdings nichts wenn die Herangehensweise nicht ein Minimum an Objektivität enthält und wenn man nicht bereit ist zumindest ein paar Schritte in den Schuhen das Anderen zu laufen.
    Ohne Anspruch auf 100%tige Richtig- oder Vollständigkeit ergibt sich bei Anwendung des oben Genannten bei mir ein diametral anderes Bild als das dass uns Herr Spahn in seinen Beiträgen zeichnet.

  11. Ähnliches kann man ja auch aus anderen Ecken hören.
    Wenn man dann die Verlautbarungen dieser sogenannten „Sicherheitskonferenz“ hört, fragt man sich wirklich, hinter welchem Vorhang haben die die letzten vier Wochen geschlafen. Der Tunnelblick wird stetig enger.
    Diese Veranstaltung ist so überflüssig, wie es auch der Migrationsgipfel war. Alles, was hier wie dort Grundlage der Diskussion war und ist, ist längst obsolet, von der Wirklichkeit überholt.
    Es ist auch wenig hilfreich, wenn der Olivgrüne keine Gelegenheit auslässt, sich auf jeder Großleinwand, wo auch immer, zu produzieren. Das ist nur noch peinlich.
    Diese ganze Panzer-Diskussion wird doch ausschließlich von den Medien am Leben gehalten. Die existieren ja im Moment einfach nicht.
    Think-Tanks in den USA überlegen ja schon, wie man aus dem Schlamassel rauskommt, ohne das Gesicht zu verlieren. Nur darum geht es eigentlich noch. Alles andere ist Geschwätz.

  12. Ich habe auf TE selten einen Artikel gelesen, der die Fakten so derart einseitig ignoriert, wie diesen. Der gesamte Westen incl. der USA haben offenbar zwischenzeitlich eingesehen, daß der Krieg für die Ukraine verloren ist und Putin ganz schlicht und ergreifend gewonnen hat. Die Mär, daß Putin seiner Wirtschaft geschadet hat, ist durch die Zahlen (u.a. Rubelkurs, traumhafte Gewinne aus ALLEN Rohstoffen) eindeutig widerlegt. Daß sich die westliche Welt gerade versucht, so elegant wie möglich aus diesem nicht zu gewinnenden und auch sehr teuren Konflikt herauszuziehen, zeigt die Bereitschaft, weitere Waffen zu liefern (außer D natürlich). Zudem sollte es einem, der nur einen einzigen Blick in die Geschichtsbücher getan hat, aufgefallen sein, daß Rußland noch NIE in der Geschichte durch irgendwen besiegt wurde – und mit Napoleon und der Wehrmacht sind schon ganz andere Kaliber an Rußland zerbrochen. Allein die strategische und räumliche Konstellation macht einem doch klar, daß Putin nur Ressourcen aus dem eigenen Land herankarren muß – der Westen hat allein schon ein logistisches Problem. Dazu kommt noch der alte Spruch „Es ist alles ein Mengenproblem“. Dieses hatte schon die Wehrmacht gegen die abertausenden von T-34. Und heute? Da schicken sie den Ukrainern hochtechnisierten, aber kriegsuntauglichen, olivgrün bemalten Schrott. Wenn ich schon Leo 1 höre – der war schon damals, als ich vor 40 Jahren bei der BW war, ausgemustert. Auch der Marder ist de facto ein Oldtimer, auch wenn er noch so viele Kampfwertsteigerungen erfahren hat. Der Käse ist gegessen – so sieht es aus. Und mit JEDEM TAG länger, wird dieser Fakt klarer.

  13. Der Beitrag hat das große Verdienst, den Blick wieder auf die Kriegsziele zu lenken. Geht es in der Ukraine darum, Putin daran zu hindern Europa a la Hitler zu überrennen? Oder doch einfach nur zu eskalieren, um Russland „weisszubluten“ (auf Kosten der Ukrainer)? Geht es Putin darum, vielleicht auch um eine ganz persönliche Revanche – falls der Abschuss von MH-17 damals in Wirklichkeit eigentlich seiner eigenen, ähnlich aussehenden Präsidentenmaschine galt?
    Für mich ist die Theorie von Peter Haisenko, dass vielleicht nicht eine russische BUK, sondern eine ukrainische SU-25 hinter dem Abschuss von MH-17 stecken könnte, jedenfalls ein Mosaikstein der das ganze Bild plötzlich in völlig anderem Licht erscheinen lassen würde (siehe: https://ansage.org/abschuss-von-mh-17-punktgenau-werden-alte-luegen-aufgefrischt/). Es ist notwendig, sich auch mit dieser Möglichkeit auseinanderzusetzen.

  14. Die Amerikaner werden die Ukraine in gewohnter Manier wie eine heiße Kartoffel fallenlassen, sobald sich dort die Erkenntnis durchsetzt, daß zukünftig die „wirtschaftliche Musik“ nicht mehr in einem deindustrialisierten und von Stromausfällen bedrohten Europa spielt, sondern in Asien, und es deshalb gilt, dort den Hegemonialbestrebungen Chinas energisch entgegenzutreten.

    Dann wird man nach Ex-Jugoslawien den tumben Europäern nonchalant einen weiteren „Dauerbrandherd“ überlassen, der dann als Faß ohne Boden den klammen EU-Staaten dauerhaft Milliarden von Euronen abverlangen wird.

    Ein Kriegsziel haben die USA bereits erreicht, nämlich mit tatkräftiger Unterstützung der Koniferen [sic!] der Bundesregierung („free the leopards“) das deutsch-russische Verhältnis auf längere Dauer zu vergiften. Bravo.

  15. Einerseits … andererseits
    Und wenn wir ein bisschen weiter nachdenken, merken wir auch noch, dass das in der Ukraine natürlich auch ein Krieg ist, der westlichen Interessen gegen Russland dient und der schon deshalb noch ein bisschen dauern darf.
    Die Ostukraine und die Krim waren uns doch schließlich jahrelang recht egal, da müssen wir jetzt nicht das Schicksal von Luhansk, Donezk und der Krim so großartig bemühen.
    Vielleicht sind die, die von „Rußland auf die Knie zwingen“ und „dass Russland jahrelang nicht mehr auf die Beine kommt“ nur zu ehrlich. Da muss man natürlich auch nicht verhandeln.

  16. „Eine Ukraine, die nicht verlieren, aber auch nicht siegen darf“

    Bleiben wir mal ganz realistisch auf dem Boden der Tatsachen und sagen: „….niemals siegen wird, weil sie nicht siegen kann.“

    Ein Blick auf die Landkarte genügt, um das festzustellen. An Russland haben sich schon ganz Andere die Zähne ausgebissen.

  17. „Die Ukraine aufgeben und mit Russland einen mal kalten, mal wärmeren Dauerkriegszustand schaffen – oder mit aller notwendigen Konsequenz dieses Russland in die Schranken zu verweisen.“
    Eine zutreffende Zusammenfassung der Situation. Hier müssen die USA eine Entscheidung treffen. Und ich vermute, sie werden die Ukraine erstmal aufgeben, was Putin dann zu weiteren Eroberungszügen animiert. Der Krieg nährt den Krieg. Das wissen wir seit Napoleon und Hitler.
    Der „Kipp-Punkt“ würde ein Angriff auf die baltischen Staaten sein. Große Teile des Baltikums hat Peter der Große als Ostsee-Gouvernements 1721 im Frieden von Nystad für Russland gewonnen. Dagegen wurde die Krim erst 1783 von Katharina der Großen „von nun an und für alle Zeiten“ für russisch erklärt. Wer also historische Rechte Russlands an der Krim anführt, muss auch die älteren Rechte auf das Baltikum anerkennen.
    Zu dem Thema äußerte sich Putin am 9. Juni 2022 öffentlich in Moskau: „Peter der Große führte 21 Jahre lang den Großen Nordischen Krieg. Er kämpfte gegen Schweden und versuchte, dem Land einige seiner Teile zu entreißen. Er hat nichts genommen, sondern er hat das Land zurückgeholt.“
    Was diese Aussage bedeutet, werden wir sehen, wenn die Ukraine vom Westen nicht weiter unterstützt wird. Aber niemand kann sagen, er hat davon nichts gehört.

  18. In den USA scheint man ja auch langsam umzudenken, siehe den neuesten Erguss der RAND Corporation. Außerdem sieht man einen Konflikt mit China um Taiwan in nicht allzu ferner Zukunft, sodass man nicht alle Ressourcen in der Ukraine verpulvern kann. Jetzt muss man nur einen Weg finden, eine politische und militärische Wende hinzulegen, ohne komplett das Gesicht zu verlieren. Einerseits gäbe es da die Chance, die allseits bekannte Korruption der Ukraine wieder mehr ins Licht zu rücken, was ja bereits in den letzten Wochen erfolgte: Wollen wir wirklich noch mehr Geld und Waffen in diesem korrupten Sauhaufen versenken? Zum anderen scheint man jetzt die bereits mehr oder weniger zugesagten Waffenlieferungen an die Bedingung zu knüpfen, dass die Ukraine auch militärische Erfolge vorweisen kann – was immer schwieriger werden dürfte, da nicht nur Waffen und Munition, sondern vor allem auch die Soldaten ausgehen. Aber dann ist da noch Selenskyj, der mit dem Rücken zur Wand steht und deshalb alles daran setzt, die NATO offen in seinen Krieg hineinzuziehen (z.B. durch „russische“ Raketen in Polen, die tatsächlich aus der Ukraine kamen). Ich hoffe nur, dass Biden & Co. vernünftig genug sind, diese Eskalation zu vermeiden.

  19. Hier zeigt sich die absolute und unheilbare Distanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

  20. Politisch gebe ich ihnen in vielen Dingen recht. Allerdings wird weder der Westen, noch Russland und schon gar nicht die schwer in Mitleidenschaft gezogene Ukraine den Krieg gewinnen. Die bluten alle aus. Wenn drei sich streiten, freut sich der Vierte. Das werden China und Indien (und Iran) sein. Mal wieder…

  21. Die Tatsache, dass der NATO 2014 verdeutlicht wurde, wie Putin seine Großrusslandpläne anlegt, ist noch lange kein Beweis für eine Verschwörungstheorie, die einen NATO-Angriff auf Russland zum Mittelpunkt hat. Dass gleichwohl die NATO durch Putins Vorgehen zusammengerückt ist und sich Finnland und Schweden dem Bündnis anschließen wollen, wird – nachvollziehbar – in der NATO selbst nicht als Nachteil betrachtet. Ein NATO-Angriffskrieg gegen Russand ist und blebt dennoch eine Chimäre des Putinschen Selbstbetrugs.

  22. Putin wäre ganz klar damit durchgekommen. Seine Planung des Krieges war auch vom Ende her schlüssig. Selenski wurde wie im Artikel ja überall Asyl angeboten. Alle, wirklich alle, auch die, die zuvor noch glaubten, Russland würde das niemals tun, waren fest davon überzeugt, dass die Ukraine in 24 Stunden gefallen ist. Das Gelaber, man müsse auch nach einem russischen Sieg noch mit Putin klarkommen, war überall zu hören. Das geplante „Narrativ“ um das künftige herumeiern zu rechtfertigen war auch auf deutscher Regierungs-Seite das übliche russische Propaganda-Geschwätz. „Die arme unterbelichtete russische Socke war wie ein verhaltensgestörter und geistesgestörter Hund in die Ecke gedrängt und konnte seine Beißreflexe nicht beherrschen.“

    Das ist alles nicht passiert. Putin weiß, was das heißt. Mit ihm an der Spitze wird Russland auf der globalen Bühne nie wieder einen Fuß aufsetzen. Er wird immer einen teuren Preis zahlen. Er ist nunmal der neue durchgeknallte Gaddafi, der Saddam Hussein des 21. Jahrhunderts. Sein Außenminister steht Comical Ali in nichts nach. Putin weiß, dass so oder so seine Zeit abgelaufen ist an der Spitze. Die Sowjetunion konnte deshalb am Verhandlungstisch sitzen, weil die Person am Tisch regelmäßig ausgetauscht war. Deshalb wird er versuchen einen Nachfolger zu installieren.

    Wen er dann nicht gebrauchen kann: Prigoschin, Kadyrow oder Schoigu. Egal ob Putin gestürzt wird oder es ihm gelingt, einen Nachfolger zu installieren und sich vorläufig abzusichern. Den drei Herren gebe ich keine 3 Stunden. Der eine wird unglücklich die Treppe herunter gefallen sein, der andere bekommt eine wirklich fiese Magen-Darm-Grippe und der letzte wird nach einem plötzlichen Herzinfarkt in einer immer weiter schlagenden Drehtür verenden.

  23. Biden hat es doch letztlich der Ukraine deutlich klargemacht: Eine Kriegsunterstützung gibt es weder ohne Zeitbegrenzung als auch ohne Finanzbegrenzung. Damit ist klar: Für die Amis ist der Krieg bereits Geschichte. Kissingers Vorstellungen von der Abtretung des Donbas und der Krim an Russland und den Beitritt der Ukraine zur NATO müßten beide Seiten, Russland als auch die Ukraine, enorme Zugeständnisse machen und die NATO wäre der eigentliche Sieger. Dem widersetzt sich Putin noch vehement, muß aber inzwischen aufpassen, daß seine eigenen „Kameraden“ ihn nicht vom Thron kippen und dem Westen kann an einer völligen Destabilisierung Russlands überhaupt nicht gelegen sein. Wenn Dummköpfe wie dieser Kadyrow plötzlich an die Macht kommen sollten, hätten wir den 3. Weltkrieg.

  24. Es ist wie bei der P(l)andemie: Wir alle schauen auf dieselbe Leinwand aber sehen zwei ganz unterschiedliche Filme.
    Ich bin mir sicher wie schon bei „Corona“, den wirklichen Film zu sehen.

  25. Ich stimme Herrn Spahns Analysen fast immer zu. Aber der folgende Satz beschreibt die Lage nur ungenügend: „Einerseits möchte man Putin die Ukraine nicht überlassen – obgleich sowohl Biden als auch Scholz unmittelbar vor Russlands Überfall entsprechende Signale nach Moskau geschickt hatten.“ Was steckt hinter diesem komischen „obgleich“? Biden hat m.E. Putin bewusst in diesen Krieg gelockt. Kurz vor dem Einmarsch hat er eine ziemlich klare Botschafts ausgesendet, hinter der manche damals eine Fehlleistung des senilen Biden vermutet haben, nämlich das eine kleine militärische Operation nicht das Problem wäre. Scholz hat aus Dummheit ins selbe Horn geblasen. Für die Amerikaner ist dieser Krieg ein wichtiger Mosaikstein im großen geopolitischen Spiel. Rußland soll als möglicher Bündnispartner von China ausgeschaltet bzw. so geschwächt werden, dass es militärisch keine Gefahr mehr darstellt. Es wird gezeigt, wie mit einem Taiwankonflikt umgegangen werden würde: Den Kessel am Kochen halten. Genau zu dieser These passt das gesamte Verhalten der USA. Nachsatz von mir: Und das ist gut so.

    • Mich amüsiert Ihre klare Einordnung: Biden, das Schlitzohr, das Russland gezielt in einen Selbstvernichtungskrieg lockt, und Scholz, der Volldepp, der vor lauter US-Hörigkeit sofort auf dasselbe Böckchen springt. Da überschätzen Sie den einen, und unterschätzen den anderen – und unterstellen den führenden Politikern ein Maß an Intelligenz und Weitblick, das weder im positiven wie im negativen vorhanden ist.
      Beide Aussagen dürften eher der damals herrschenden Annahme geschuldet sein, dass Russland die Ukraine im Handstreich besetzen und Selenskyj sich schnell vom Acker machen würde. Wenn dann nach 24 Stunden russische Einheiten an der Grenze zu Polen und Rumänien stehen, hätte eine NATO-Intervention keinerlei Sinn gemacht und wäre allein schon an der Mobilmachung gescheitert. Selenskyjs Mut und die Widerstandsfähigkeit der Ukrainer hatten insofern die westlichen Strategen kalt erwischt. Manchen auch ganz oben in den Etagen wäre es vermutlich lieber gewesen, die Ukrainer hätten sofort die weißen Fahnen gehisst und Selenskyj sich als Exil-Präsident nach Washington abgesetzt.

      • Die Frage ist, ob Herr Selenskyj überhaupt noch Herr Selenskyj von früher ist. Ich habe noch seine Wimmerei beim Russeneinmarsch gegenüber Österreich im Ohr, nachdem er selbst davon ausging, in 24h verschwunden zu sein.
        Der heutige Selenskyj ist alles andere als ein Wimmerer. Er erscheint mir eher als ausgebildeter Militärstratege. Und das die USA, nicht Biden, einen Einmarsch Russlands wollten, ist auch offensichtlich. Die ganzen Übertagungsmöglichkeiten und Live-Schaltungen aus Kiew müssen erst mal installiert werden. Und gewöhnlich dauert so etwas, bis es funktioniert. Das war alles perfekt vorbereitet, einschließlich dem Auswechseln russlandfreundlicher Ukraine-Generälen im November vor dem Angriff.
        Dieser gegenwärtige Abnutzungskrieg nützt den USA ungemein, die Schlagkraft Russlands zu verringern – zuletzt mit oder ohne Ukraine. Er wird nur langsam den USA zu teuer, deshalb steuern sie vorsichtig um. Und da die USA ihrer Abstimmung mit Westeuropa leid sind, quark dort jeder ein anderes dummes Zeugs zusammen.

      • Es soll Menschen geben, die wachsen mit ihren Aufgaben.

      • Es freut mich, wenn ich Sie zum Lachen habe bringen können. Aber Scholz musste für seine Linie nicht US-hörig sein, es war einfach die SPD-Rußlandpolitik. Heutigen Politikern unterstelle ich überhaupt kein Intelligenz und schon gar keinen Weitblick, den Strategen hinter ihnen aber sehr wohl. Im Kalten Krieg haben die Strategen in OSS bis CIA gezeigt, dass sie einen sehr großen Weitblick hatten/haben, nehmen wir nur alles, was mit dem Kongreß für kulturelle Freiheit zusammenhängt, oder die Solidarnosc-Zeit. To keep the pot boiling war übrigens wörtlich die Devise der CIA 1953 in Berlin … Biden war sich wahrscheinlich gar nicht bewusst, was er da sagte bzw. ihm aufgeschrieben wurde. Meine These braucht nicht Ihr „obgleich“ und passt zu allem anderen. Sie brauchen Ihr „obgleich“.

      • Selbstvernichtungskrieg ist ihre Erfindung. Sie erfinden Sachverhalte, die Sie dann noch Dritten in den Mund legen. Das hat wirklich eine besondere Qualität.

  26. In der Diskussion fehlt auch die Ehrlichkeit gegenüber der Zukunft.

    • Die Ukraine wird demilitarisiert werden.
    • Der Enthauptungsschlag gegen den ungezogenen Marketingkasper wird aus den eigenen Reihen kommen. Der Westen wird nichts tun können.
    • Die Mittel für einen Aufbau Ukraine hat kein einziges Land in Europa.

    In Summe eine Niederlage und eine Sieg der USA und der NATO. Der Sieg wurde gegen Deutschland errungen. Das hat sich lebend begraben.

    • Da ich im Gegensatz zu Ihnen über keine Glaskugel verfüge, enthalte ich mich derartiger Prognosen. Planspiele in den Thinktanks haben da übrigens ganz andere Vorstellungen. Aber nach wie vor gilt: Prognosen sind schwierig – vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.

  27. Mit Putin nicht, mit Nawalny schon.Wenn der den GULAG überlebt. Europa hat zwei Feinde, Russland und den Islam. Man muss Russland aber klar machen, dass der Islam auch sein Feind ist. Zusammenarbeit zur Abwehr dieser Zumutung ist notwendig. DARÜBER kann man verhandeln, nicht über die Freiheit der UA: Die ist nicht verhandelbar.

  28. Herrn Spahns Artikel kriegt trotz eines seit langer Zeit mal wieder zu spürenden Hauches sachlicher Ambivalenz von mir keine … – weil meine russische Frau von der „ewig“ russischen Krim kommt, ich preiswert Auto fahren und heizen will, aus dem Osten komme, das parasitäre Berlin nicht mag und somit zwangsläufig zu Russland halte. Im Leben muss man sich eben entscheiden – aber nur als Privatmensch; Journalisten westlicher Prägung haben neutral zu bleiben.

    • Entschuldigung, aber so weit sind wir noch nicht, dass irgendjemand „Journalisten mit westlicher Prägung“ vorschreiben könnte, dass sie „neutral“ zu bleiben hätten. Auch wenn in dieser woken Republik die freie Meinungsäußerung zunehmend in Gefahr gerät – als Kommentator bei TE sollten sie nicht in solche Hörner stoßen.
      Was Ihre „Zwangsläufigkeit“ betrifft: Die ist eine freie Entscheidung und sei Ihnen gegönnt. Ich habe allerdings genug „Ossies“, Russen und Ex-Sowjetbürger im Freundeskreis um zu wissen, dass man sich auch anders entscheiden kann.

      • S. g. Herr Spahn, ich zolle Ihnen Respekt dafür, dass Sie sich mit Ihren Lesern in den Widerstreit begeben und nicht dozieren. Meine Worte waren etwas zugespitzt. Beste Grüße. Ingo Nietzold, Leipzig

      • Da in einem Konflikt beide Parteien lügen, ist Neutralität nur dergestalt möglich, dass beide Seite gleichrangig dargelegt werden und ein Kommentar zu unterbleiben hätte. Und genau das ist in einem Krieg nicht möglich. Hier unternimmt jede Kriegspartei alles, um die Sichtweise der Gegenseite im eigenen Lager nicht zu publizieren. Daher wird eben auch versucht, russische Propaganda in der BRD zu unterbinden. Für eine Kriegspartei eben völlig normal. Und die BRD ist Kriegspartei. Der Unterschied zur Ukraine ist nur graduell, nicht prinzipiell.
        Und mal ehrlich, Sie wollen doch auch nicht auf einen Kommentar verzichten.
        Dies schließt gründliche Recherche selbstverständlich ein. Und wo diese endet, muss dies auch eingestanden werden. Jeder hat das Recht aus Spekulationen, nur sollten diese erkennbar sein oder darauf hingewiesen werden.
        Ihr letzter Satz ist wohl richtig, aber im Krieg gibt es nur Haltungsjournalismus.

  29. Nato- wie EU-Staaten haben natürlich nach wie vor ihre eigenen Interessen, eine Ukraine als Staat gehört nicht dazu. Niemand in Nato- oder EU-Staaten will einen offenen Krieg mit der Russischen Föderation, gerade auch nicht um der Ukraine willen.

    Sobald die Ukraine finanziell und wirtschaftlich so ruiniert ist, dass sie nicht weiterexistieren kann, wird man überlegen können, wie sie am besten aufzuteilen ist.

    Stellten Nato- wie EU-Staaten nämlich ihre finanzielle, wirtschaftliche und militärische Hilfe für die Ukraine schlagartig ein, hörte die Ukraine ebenso schlagartig auf als Staat zu existieren. Ganz ohne die Russische Föderation.

    Herr Habermas war übrigens nie „Leitphilosoph“ der Frankfurter Schule, sondern nahm nach dem Tod von Horkheimer und Marcuse, die ablehnten ihn zu habilitieren, lediglich dort einen Lehrstuhl ein.

    Wären die Grünen tatsächlich „Neomarxisten“, würden sie längst zu einer vernünftigen Einschätzung der politischen Lage gekommen sein. Das aber konnten und können die jakobinischen, maoistischen und verbalradikalen Kleinbürger gar nicht.

    • Den „Leitphilosophen“ hatte irgendwer in der Redaktion ohne meine Zustimmung in den Text gebastelt. Jetzt steht da wieder „Mitwirkender“ – und das sollte auch reichen.

  30. Gorbatschow war eine Fehlinszenierung des östlichen Riesenreiches und Putin ist dabei, dessen Fehler zu korrigieren und wer glaubt, er könne einen US-Präsidenten wegdiskutieren oder Einfluß auf die KPC nehmen, soll weiter träumen, denn, wenn das geschieht, dann kommt es allenfalls von innen und die Russen wurden doch systematisch eingekreist um nach Osten vorstoßen zu können und das hat Putin mit seinem Einschreiten verhindert und die Wahrscheinlichkeit, daß sie freiwillig einen Rückzug antreten, dürfte sehr gering sein.

    Sie wissen doch sehr genau, was es bedeuted. sollte sich die Nato und die EU in der Ukraine festsetzen, das wäre für sie das Ende und das sieht nicht nur Putin so, sondern das gesamte Rußland und deshalb werden sie so lange kämpfen, bis sie eine Situation geschaffen haben, mit der sie einigermaßen leben, können, alles andere ist reine Illussion und Putin ist das Gegenteil dessen, wie er immer beschrieben wird, das ist reine Propaganda um ihn zum Satan zu machen, eine altbewährte Methode, was man mit anderen auch gemacht hat und nicht neu ist, wäre da nicht die Betrachtung eigenständiger Köpfe, die noch selbst denken können.

    Das hat auch nichts mit einer einseitigen Beweihräucherung zu tun, denn alles im Leben hat Ursache und Wirkung und wer die Sauereien in der Ukraine nicht zur Kenntnis nehmen will, die der ganzen Auseinandersetzung schon Jahre zuvor voraus gingen, der hätte ja recht in seiner Ansicht, so aber sollte man es neutral bewerten und muß dann zu dem Schluß kommen, daß hier bewußt provoziert wurde um die Russen aus der Reserve zu locken, was sich die Amis im Gegenzug in Kuba ja auch nicht gefallen ließen und es damals noch ohne Krieg ausging, im Gegensatz zu heute.

    • Danke für diese „fundierte“ Analyse!
      Sie wissen aber schon, dass Russland die Ukraine überfallen hat und nicht umgekehrt? Es ist auch Russland, das die zivile Infrastruktur der Ukraine zerstört und nicht umgekehrt. Man könnte letzteres auch als „Kriegsverbrechen“ bezeichnen, das Russland neben anderen auf dem Boden der Ukraine begeht und nicht umgekehrt.

  31. Wenn man Putin zu Anfang des Krieges unterstellen konnte, dass er beabsichtigte die ganze Ukraine im Handstreich zu nehmen, so muss man jetzt nach großen Verlusten des russischen Militärs und eines fast zum Erliegen gekommenen Vormarschs doch annehmen, dass sich Putin den innenpolitischen Zwängen nach baldiger Beendigung des Krieges nicht entziehen kann. Das Heikle dabei, die russische Regierung darf das Gesicht nicht verlieren bei Friedensverhandlungen.

    Ich unterstelle Russland nicht, dass es jemals die Absicht hatte, das Baltikum oder gar ehemalige Satelliten des Warschauer Paktes bedrohen oder erobern zu wollen.
    Aus meiner Sicht, wenn man die russischen Medien mit einbezieht, will Putin einen geopolitischen status quo in Europa für Russland konservieren und nicht zulassen, dass Russland von der von den USA beherrschten NATO eingekreist wird und innenpolitisch bedrängt. Warum nicht auch Russland Sicherheitsinteressen zubilligen, die die unipolare Weltmacht USA weidlich für sich beansprucht?
    Aber je nach Entwicklung des Ukraine-Konfliktes – Regisseur waren und sind die USA – kann eine Kriegslage entstehen, in der Russland plötzlich im Krieg gegen die NATO steht. Dann weitet sich ein Krieg ganz schnell zum Abtausch von Atomwaffen aus, da die konventionellen Resourcen Russlands, wie man weiß, beschränkt sind und Russland vor allem auf atomare Abschreckung setzt.

    Sollten wir als Deutsche nicht ein vitales Interesse daran haben, dass es nicht so weit kommt?

    • Putins eigentliches Problem war und ist die Angst, dass die Ideen des Maidan auf „sein“ KGB-Reich übergreifen könnten. Deshalb musste die Maidan-Ukraine weg. Aus demselben Grunde hassen die iranischen Mullahs Israel und die USA. Am Ende geht es ganz simpel nur um den eigenen A…. totalitär Herrschender.
      Volker Rühe sagte einmal den Satz: Die entscheidende Errungenschaft der Demokratie ist es, dass die Herrschenden abtreten können, ohne persönliche Nachteile fürchten zu müssen. Da liegt das Problem: Ob Putin, Khamenei, Xi oder auch Erdogan – sie alle fürchten das Scherbengericht, das über sie kommen kann, wenn sie die Zügel der Macht aus den Händen verlieren.

      • Können Sie sich vorstellen, dass große Teile der russischen Bevölkerung evtentuell gar keine „amerikanischen Verhältnisse“ wollen?
        Der Patriotismus ist m. E. in der russischen Bevölkerung sehr präsent. Das hat seine Begründung nicht nur in der Nachwirkung des Großen Vaterländischen Krieges, sondern auch in der jüngsten Geschichte nach dem Zusammenbruch des Sowjetreichs. Gorbatschow, der Glasnost und Perestrojka und damit die Unsicherheit des nächsten Morgens unter die Russen getragen hat, der ist nicht beliebt in Russland.
        Ich gehe davon aus, dass diejenigen, die von den USA „befreit“ werden wollen maximal 15% der Bevölkerung ausmachen.

      • Wie kommen Sie auf die Idee, dass Russen von den USA „befreit“ werden müssen? Den Job müssen die Russen als Patrioten selbst erledigen, wenn sie es denn wollen. In anderen totalitär beherrschten Staaten in Mittel- und Osteuropa hatte das 1989/90 auch geklappt – nicht zuletzt in der damaligen DDR. Oder wittern Sie dahinter auch eine heimliche CIA-Kommandoaktion, die die Proteste in Leipzig und anderswo organisiert hatte?
        Tatsache aber bleibt, dass Putin Angst davor hat, dass es mehr als die von Ihnen gemutmaßten 15 % sind, die mit seiner Herrschaft nicht einverstanden sind. Er sollte es wissen – schließlich manipulieren seine Getreuen die Wahlergebnisse.

      • Ja, heimliche „ wer auch immer-Aktionen“ haben die sogenannte „Wende“ herbeigeführt. Lange geplant und die Vorreiter in der alten Bundesrepublik „ installiert“. Die „Wende“ geschah aus dem Inneren der Bundesrepublik heraus. Hört sich phantasievoll an, ist aber Fakt, der auch irgendwann bewiesen werden kann. Genauso verhält es sich mit dem Nato/Ukraine/Russland/Konflikt. Siehe Aussagen von Merkel und Stoltenberg! Falls es Ihnen nicht zu anstrengend ist, ( das Buch ist ein echter Brocken), empfehle ich „ Der Schlaf in den Uhren“ zu lesen.

  32. Was mich bei all der düsteren Realität wundert: Wo bleibt eigentlich ein russischer Stauffenberg? Es muss doch auch in Putins Umfeld Leute geben, die ganz und gar nicht mit dem Genozid und der Vernichtungspropaganda des unheilbar Irren im Kreml einverstanden sind.

    • Bei Stauffenberg stand der Wehrmacht das Wasser bereits bis zum Hals. Davon ist Russland weit entfernt.

    • Danke für die vielen negativen Bewertungen der russischen Internet-Trolle. Das zeigt doch, wer auf dieser Seite tatsächlich Putin-Propaganda mit zahlreichen putinfreundlichen Kommentaren betreibt. Auch wenn der Tichy-Zensor meinen Eintrag erneut löschen sollte wie schon meine ironische Gratulation an Putin für seinen mittlerweile einjährigen(!) Blitz(!)krieg.

  33. Herr Spahn, Sie kämpfen Arm in Arm mit Frau Baerbock; ich Arm in Arm mit Frau Wagenknecht. Und ich muss Ihnen sagen, ich fühle mich dabei deutlich wohler! Es gibt in diesem Krieg nur Verlierer – bis auf die Vereinigten Staaten. Multipolare Welt – können Sie vergessen. Nach der Ausschaltung Russlands bleibt China. Da reicht eine Pipelinesprengung sicherlich nicht aus!

    • Ich kämpfe nicht. Ich analysiere und beschreibe. Das sollten Sie bitte nicht verwechseln.

      • Sehr geehrter Herr Spahn, Sie machen einen endscheidenden Fehler: Sie sehen lediglich auf die militärische Lage und beurteilen von dort die Frage von Sieg und Niederlage. Aus meiner Perspektive ergibt ein anderes Bild: Sowohl die Ukraine als auch Russland sind die grossen Verlierer – und dsran wird sich durch eventuelle militärische Erfolge nicht das Geringste ändern

      • Lieber Herr Decker, hier bei TE haben wir gewisse Möglichkeiten des Umfangs, die gelegentlich die Konzentration auf bestimmte Teilaspekte unvermeidbar macht. Wer am Ende Gewinner und Verlierer sind – darüber werde ich bestenfalls urteilen, wenn dieses Ende erreicht ist. 1940 hätten alle Hitler für den den großen Gewinner gehalten. Kam dann doch anders.
        Heute bereits Verlierer sind die Ukrainer und Russen, die in diesem mehr als unsinnigen Krieg ihr Leben oder ihre Gesundheit opfern. Ich hoffe, dass wir dahingehend Einigung finden.

      • Vielen Dank für Ihre freundliche Antwort!

  34. Darüber, welche globalpolitischen Strategien die Grossmächte USA und China (die Russische Föderation gehört nicht dazu) verfolgen, vielleicht in Vorbereitung ihrer künftigen Auseinandersetzung über die Vorrangstellung auf dem Planeten, lässt sich nur mutmaßen.

    Für den aufmerksamen Beobachter des Geschehens an der Front sieht es jedenfalls, im Moment, auf dem Spielfeld Ukraine so aus, dass die Ukraine nicht mehr gewinnen kann (oder soll). Auch die Diskrepanz zwischen Reden und Tun des Westens führt zu diesem Urteil. Die Frage ist nur, ob der neue Eiserne Vorhang mitten durch die Ukraine, oder an der Grenze zu Polen verlaufen wird. Damit haben aber letztendlich weder der Westen, noch Putin gross was gewonnen. Die Opfer auf beiden Seiten sagen Danke für nichts.

  35. Das Ganze ist ein klassischer geopolitischer Konflikt USA – Russland. Januar 2022 in Genf bestand die letzte Möglichkeit mittels einer amerikanisch/russischen Vereinbarung diesen Konflikt nicht millitärisch auszutragen. Die russische Forderung war eine verbindliche Erklärung der USA, dass die Ukraine und Georgien niemals Mitglied der Nato würden. Die USA beharrten auf dem Standpunkt, dass die Ukraine als souveräner Staat, Bündnisentscheidungen souverän treffen könne. Genf scheiterte mit den bekannten Folgen. Alles weitere, auch die im Artikel von Tomas Spahn gemachten Erwägungen sind letzendlich nur von feuilletonistischer Bedentung. Niemand weiß in einem sich dynamische entwickelndem Kriegsgeschehen, wie die Sache zu Ende kommt. Der bekannte CDU Politiker Kiesewetter verlangt, Russland müsse „lernen“ zu verlieren. Ob dieser „Lernprozeß“, den der „Verlierer“ Russland zu leisten habe, tatsächlich so erfolgen wird, ist Thema für kommende Historikergenerationen.

  36. Wir sollten beten, dass es zu einer Verhandlungslösung kommt, solange noch einigermaßen intakte staatliche Strukturen in beiden Ländern vorhanden sind. Ein Zerfall der staatlichen Strukturen verbunden mit chaotischen Zuständen, egal ob in der Ukraine und/oder in Russland, hätte verheerende Folgen für die Staaten Mitteleuropas, insbesondere Deutschlands. Wir wären einem Tsunami von Flüchtlingen ausgesetzt, der alles übersteigen würde, was wir bislang erlebt haben. Es würde binnen kürzester Zeit das totale Chaos und völlige Anarchie in Deutschland herrschen.
    Das sollten sich mal langsam alle Politiker und sogenannten Experten dringend vor Augen führen…

  37. Der Krieg in der Ukraine wurde zwar von den Russen begonnen, aber von einer anderen Großmacht provoziert, die wie geplant von diesem Krieg profitiert. Leidtragende sind die ukrainische Bevölkerung und die zahlreichen Toten auf beiden Seiten.

    Offensichtlich hat diese Großmacht in einem terroristischen Akt auch die Nord-Stream-Gasleitungen zerstört. Damit kann sie nur ein Feind Deutschlands sein. Gleichwohl wird sie in Orwellscher Verdrehung von Politik und Medien als Freund bezeichnet und von der Regierung dieses Landes gedeckt, die kein Interesse an der Aufklärung dieses Terroraktes hat bzw. haben darf.

    Deshalb darf Deutschlands das korrupte und diktatorische Verbrecherregime Selenskyjs nicht verteitigen, auch wenn es dazu von der oben erwähnten Großmacht genötigt wird.

  38. Könnte es nicht auch genau andersherum sein? Wird denn die USA Ruhe geben, wenn sie mit der Ukraine fertig ist? Im Übrigen wäre mir die USA als alleinige Großmacht genau so ungeheuer, wie Russland, China oder Indien! Ist es nicht endlich an der Zeit mit Lebenslügen aufzuräumen und die Scheuklappen abzulegen? Russland böse und gefährlich und USA und deren Vasallen gut und friedlich wäre so ein Beispiel.

  39. Über den letzten Absatz sollten Sie noch mal nachdenken, Herr Spahn. Denn laut diesem Absatz würde es ja bedeuten, dass Sie einen Krieg in ganz Europa, wenn nicht ein Dritter Weltkrieg, durchaus für sinnvoll erachten.

    Ich hoffe, dass ich Sie mißverstanden habe.

    • „Sinnvoll“ ist ein Begriff, den Sie verwenden und der hier fehl am Platze ist. Es geht um logische Konsequenz. Logik muss nicht sinnvoll sein, weil Sinn eine individuelle Bewertung jenseits der Ratio und mehr noch jenseits der Logik beschreiben kann.
      Meine Logik sagt mir, dass in der zu betrachtenden Situation es kein sowohl-als auch mehr geben kann. Ob das Ergebnis so oder so „Sinn“ macht, habe ich nicht diskutiert.

  40. Der Westen hat der Ukraine den „kleinen Finger“ – goldige Zeiten in der EU / Natoerweiterung – gereicht. Selensky und sein Clan haben die ganze Hand genommen, und sie halten sie ganz fest und ziehen uns mit in den Abgrund: Versprochen ist doch versprochen ! Ihr seid doch der Wertewesten ! Immer so hoch moralisch ! In Afghanistan Fersengeld gegeben, jetzt braucht es einen Erfolg auf dem Schlachtfeld. Dann liefert doch mal, ihr seid doch so reich, ihr könnt dann den Laden neu aufbauen. Selenky will doch überleben und für die Oligarchen kommt dann das Gewinnerspiel. beim Wiederaufbau.
    Am Ende steht: Donbass und Krim werden irgendwie Russland „zugeschlagen“ – das Konstrukt wird am Verhandlungstisch ausbaldovert. An den Narrativen für das gemeine Volk wird noch gebastelt werden, sie / WIR müssen das doch bezahlen – die verantwortlichen Politker – die Versager ohne geistigen Tiefgang- geben selbst keinen Penny dafür. Wieviele Billionen kostet der Doppel-Doppel-Wumms. Schulden machen ohnegleichen. Künftige Generationen zahlen. Keiner wills gewesen sein. Die Verantwortlichen – merkt euch deren Namen sind dann längst weg, so wie Merkel, deren Schandtaten noch der Aufarbeitung harren.
    Wenn Rußland am Boden legt, dann kommen SIE – Flüchtlinge ohne Ende.
    Dann wird uns wieder erzählt, wir brauchen noch mehr Fachkräfte. Wir schaffen das. Wir müssen uns nur anstrengen. Sgm. Merkel : Die Deutschen brauchen doch Herausforderungen – jetzt wo sie da sind – macht doch mal , Ihr müsst doch nur nach vorne schauen
    Ultima Ratio: Was ist, wenn sich unsere Regierungs- Atomschlag-EXPERTEN und die “ Drei Damen vom Grill“ einfach veranalysiert haben, bei Lanz, Illner, Will, Moma – Scholz ist ja schon im Atombunker abgetaucht …
    “ Das haben wir nicht gewollt und nicht gewusst „- Putin wars !
    Einfach in die Geschichtsbücher schauen : „Die Schlafwandler“ !
    Nach wieviel 100 000 en Toten, ab JETZT (vor der gewünschten, vom Westen beförderten Neuen Befreiungsoffensive) in den Schützengräben ist dann Schluss ?
    Pontius / Pistorius / Scholzus / Strackus / Baerbous / Merzus / Pilatus : „Ich wasche meine Hände in … “ ?
    Und nun das Ablasswort für das abdrucken hier: „Ich bin gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ Putins

  41. Für alle, die an einer objektive Einschätzung der gegenwärtigen militärischen Lage interessiert sind, empfehle ich den Mitschnitt zum Thema “Der Ukrainekrieg und die neue globale Machtstruktur” aus der Diplomatischen Akademie Wien (auf youtube, vom Januar 2023). Die Ausführungen des Oberst Reisner sollten allen die Augen öffnen, dass eigentlich nur ein schneller Waffenstillstand noch das Schlimmste verhindern kann. Selbst der Oberbefehlshaber der NATO in Europa hat nach einer Meldung des Wiener „Express“ vom 12. 02. gesagt, dass aus den Arsenalen der NATO die Ukraine kaum sehr lange unterstützt werden kann. Weiterhin weise ich auf die Aussagen des ehemaligen Ministerpräsidenten Israels, N. Bennett, hin, der an den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine unter türkischer Mitwirkung im Frühjahr 2022 teilnahm. Er sagte, dass der Westen diese Verhandlungen praktisch zum Scheitern gebracht hat. Wenn man all dies weiß, kann man eigentlich nur noch die Aufrufe zum sofortigen Frieden unterstützen. Das Wunschdenken und den Moralismus einiger Journalisten mag man vielleicht prinzipienfest finden, aber beides hat nichts mit der Realität zu tun.

  42. Ist schon komisch. Seit Juni 22 gelten Verhandlungen als unmöglich und gem. ukrainischer Verfassung als Hochverrat. Nach Merkels Eingeständnis ist Putins Misstrauen gegenüber Verhandlungen nicht nachvollziehbar? Und Misstrauen ist keinesfalls vorhanden, auf beiden Seiten nicht. Zumal Putin sich im Krieg mit dem Westen sieht. Verwunderlich? Baerbock hat es erklärt und vor knapp 12 Monaten geschworen Putin ökonomisch die Beine wegzuschlagen. Und das russische Volk wusste ganz genau, dass dieses „Beine wegschlagen“ nicht Putin trifft, sondern sie selbst. Also auch von da kein Vertrauen zu Verhandlungen.
    Also bis zum Ende durchziehen. Aber was ist das Ende? Stoltenberg warnt, keine Munition zu haben. NATO-Oberbefehlshaber Cavoli ist entsetzt über die ukrainischen Verluste. Die Slowakei verlangt Zoll um zerschossene Raketenwerfer zur Reparatur in ihr Land zu lassen. Neben Deutschland und Portugal (Stand 16.02.23; 19.24 Uhr) ist kein weiterer NATO-Partner bereit, Panzer zu liefern. Es scheint, Deutschland ist über den Tisch gezogen worden. Ein Ziel scheint die NATO auch nicht zu haben (Ukraine darf nicht verlieren, ist kein politisches Ziel, das ist Klein-Mädchen-Geschwafel).
    Warum fällt mir gerade die Bemerkung Macrons ein, die NATO ist hirntot? Macron wäre im Irrtum, wenn Chaos und wirtschaftlicher Verfall Europas das Ziel war.

  43. „Nur – wenn es nichts zu verhandeln gibt, dann gibt es auch keine Verhandlungen. Gäbe es welche, so wären sie nichts anderes als Zeitverschwendung.“
    Diese Erkenntnis sollte man sich merken. Es gab wohl ein kurzes Zeitfenster (der Geschichte) für erfolgreiche Verhandlungen im März 2022, als auch Russland unzweifelhaft erkennen musste, dass seine „Spezialoperation“ komplett aus dem Ruder gelaufen ist, da die Ukraine mittlerweile militärisch durch die USA/NATO – für Russland offenbar überraschend – erstaunlich ertüchtigt wurde und maximal robuste Gegenwehr leistet(e).
    Hinzu kommt eine (bis heute) immense militärische Unterstützung der Ukraine durch die USA und deren NATO-Satelliten in den Dimensionen Information/ Aufklärung, Zielerfassung, Operationsführung/Gefechtstaktik, Material & Munition sowie Finanzmittel in zigfacher Milliardenhöhe im gefühlten Wochenrythmus.
    Wie man hört und liest hat die anglo-amerikanische Führung (Überbringer der Nachricht war wohl Boris Johnson) des „kollektiven Westens“ (heute könnte man auch sagen der weltweit betrachtet „kollektiv-isolierte Westen“) die beidseitigen Friedensbemühungen zwischen Russland und der Ukraine gesprengt.
    Nun wird dieser Krieg – entgegen aller Expertenbehauptungen in allerlei Talkshows und Mainstreammedien – in der Tat wohl eben nicht mehr mit einer „Verhandlungslösung“ enden – sondern mit einer bedingungslosen Kapitulation.
    Dass es dabei nicht die Nuklearweltmacht Russland ist die kapitulieren wird, dürfte jedem „der ein wenig Verstand im Hirn hat“ klar sein.
    Zumal selbst das US-/NATO-Sprachorgan „Welt“ (Springer) seit einigen Wochen vermehrt und zum wiederholten Mal Inhalte und Ansichten wie
    „Warum ein Sieg der Ukraine inzwischen unwahrscheinlich ist“
    verlautbaren lässt.
    Der Preis den Russland bereits bisher an ökonomischen, materiellen und vor allem personellen Verlusten hat hinnehmen müssen kann – aus russischer Sicht – wohl kaum mehr mit einem Fleckchen Donbas oder Krim kompensiert werden.
    Der Point-of-no-return ist für Russland wohl bereits überschritten. Nun heißt es all in. Ob nun 100.000 Mann Verluste oder 200.000 ist – zynisch gedacht – jetzt auch nicht mehr entscheidend, wenn am Ende der Sieg steht, stehen muss. Wann auch immer dieses Ende sein wird.
    Die Ukraine pumpt bereits jetzt fast nur noch Ü-50 Männer in die Lücken ihrer Brigaden und Bataillone. Es gibt keine jungen Ukrainer mehr in der Reserve. Die Ukraine läuft personell mittlerweile auf dem Zahnfleisch.
    Hat die Ukraine überhaupt noch das personelle und materielle Potenzial für eine weithin kolportierte „große Frühjahrsoffensive“? Zumal gegen ein im Vergleich zum Sommer/Herbst 2022 nunmehr deutlich stärkeres, stabileres russisches Heer?
    Eine militärisch mitentscheidende Niederlage der Ukraine, womöglich in Form eines russischen Frontdurchbruchs, ist daher wahrscheinlicher als umgekehrt und kann schneller von statten gehen als von den zahllosen „Experten“ in Presse, Funk und Fernsehen entgegen der offiziell-westlichen Erzählung heute denken bzw. kund tun. Wenn Wagnerführer Prigoschin in aller Öffentlichkeit von zwei, drei Jahren Krieg faselt, ist das womöglich Taktik um dem Gegner Zeit zu suggerieren die er in Wirklichkeit nicht hat.
    Aber vielleicht ist ja Rheinmetall der „game changer“ mit einer Fabrik in der Ukraine in der die technologischen Vorzeigemuster des deutschen Panzerbaus Panther und Lynx vom Fließband gehen. Wie lange würde eine solche Fabrik wohl unbeschadet überstehen? Wenn sie überhaupt jemals in Produktion gehen sollte…
    Je länger dieser Krieg andauert und je mehr Waffen der Westen in die Ukraine pumpt, desto mehr Tote auf beiden Seiten wird es geben (was im Narrativ der westlichen Erzählung jedoch wegargumentiert wird) und desto kompromissloser wird Russland weiterkämpfen und kann dabei ggf. wohl sogar zunehmend auf die konkrete materielle und technologische Hilfe Chinas setzen. Warum auch solle China Russland nicht unterstützen – so wie die USA die Ukraine unterstützen?
    Aus russischer Sicht gibt es von Tag zu Tag weniger zu verhandeln. Dann, wenn der kollektive Westen mit seiner kollektiven Ukraine um Verhandlungen nachsucht, wird es zu spät sein. Denn zu diesem Zeitpunkt hat die Ukraine bereits verloren. Alles verloren.

  44. Der Kampf gegen Russland ist ähnlich gut geplant und durchdacht wie der Euro, die Migration und die Energiewende.
    Ich mache mir also keine Illusionen über der Ausgang.

  45. Dieses Land sollte sich neutral verhalten weiter Handel mit Russland betrieben da die Wirtschaft auf günstige Energie lebensnotwenig angewiesen ist
    Der Mainstream lügt über die Ukraine die ist nie demokratisch der Verbrecher Selensky hat alle Parteien verboten seine Eltern haben für 10Mio ein Haus in Israel gekauft er selber hat Milliarden war immer in Schwulenbars (früher)unterwegs und fordert und fordert Die Steuerzahler hier arbeiten mittlerweile fürs Wohl und Erhalt der ganzen Welt die über diese Schlafschafe nur noch lacht
    das Gefährliche ist Selensky möchte die Eu in den Krieg reinziehen er lehnt alle Verhandlun gen wie Grüne und FDP Kriegstreiber auch ab………..
    das ganze wird in der Katastrophe enden…..

  46. Das ist „Dominotheorie“ reloaded.

    Das war im Vietnamkrieg schon Unsinn, das stimmt heute immer noch nicht.

    Wenn Putin so auf Eroberung aus ist, warum hat er denn am 1.April in Istanbul mit Selensky ein Friedensabkommen ausgehandelt, das dann von dem herbeigeeilten Boris Johnson verhindert wurde?

    Die USA wollen diesen Krieg, nicht die Russen!

    • „Friedensabkommen ausgehandelt“ – da dürfte der Wunsch Vater des Gedanken sein. Es wurden seitens der Ukraine einige Möglichkeiten dargelegt, die Putin in Moskau erst noch hätte absegnen müssen. Insofern brauchte es hier keines Boris Johnson.

  47. Ach, hätte man mal die Herren Bush oder den Herrn Fischer damals ein wenig bei ihren Angriffskriegen in die Schranken gewiesen. War die gesellschaftliche Rezeption im Rückspiegel betrachtet damals doch sehr mau im Vergleich zu der Auguststimmung bei unseren immer irgendwie mehr oder weniger grünen Bunkerhüpfern und Infantilos.
    Herr Spahns Artikel gefallen mir nicht mehr. Platte Einseitigkeit und selbst da wo es keine Einseitigkeit ist, sind die Schlussfolgerungen nicht überzeugend. Schade, ich dachte früher da wäre ein guter und argumentierender Autor. Ein solcher würde nämlich erkennen, dass eine einseitige Parteinahme keinen Nutzen für das deutsche Volk hat.
     
    Ist so. Putin will nach wie vor den souveränen Staat Ukraine von der Landkarte tilgen.“
    Immer noch doubtable. Die Annektionen der 4 Provinzen nach windigen Referenden waren lediglich eine Notlösung für Russland. Im Grunde spricht alles dafür, dass Russland ursprünglich gedachte einen Regime-Change zu machen, wie man es von den USA bekanntermaßen so ungefähr einmal im Jahr bei einem anderen souveränen Staat gewohnt ist, jedenfalls außerhalb der Trump-Präsidentschaften.
    Für nichts anderes war der versuchte „Enthauptungsschlag“ am Kiewer Antonow/Gostomel – Flughafen vorgesehen.
    Hinzu kam, dass Putin wahrscheinlich aus außerordentlich banalen legalistischen Gründen die Annektion durchführte: Damit er mobilisieren kann. Weil nur die Verteidigung russischen Territoriums eine Eskalation der sogenannten „militärischen Spezialoperation“ ohne Kriegserklärung erlaubt. Tatsächlich ärgern sich die Russen gewaltig, dass sie die Rebellenprovinzen 2014 im Stich gelassen haben um das Minsker Abkommen abzuschließen. Dass das Minsker Abkommen lediglich eine Täuschung war kam sogar noch persönlich von Muttis Lippen.
    Für Herrn Spahn, der sich da emotional sehr einseitig hereingesteigert hat, mag das jetzt wie eine Verhöhnung klingen, aber die russischen Soldaten waren wenigstens die ersten 3-4 Wochen darauf getrimmt, möglichste Rücksicht auf die Zivilbevölkerung zu nehmen. Teilweise zum eigenen Nachteil, wenn man dann in die ATGM-Fallen reingefahren ist oder sich halt den Panzer von einem Traktor hat abschleppen lassen. Mich hat das im letzten März schon verwundert, wie wenig eigentlich überhaupt (außerhalb des sowieso schon Jahre umkämpften Donbass) zerstört wurde. Zerstörte Gebäude Fehlanzeige. Mittlerweile ist natürlich jede Rücksicht fahren gelassen und Russland ebnet regelmäßig alles ein.
    Ich mag falsch liegen, aber ich glaube sogar die Ukraine hätte nach dem theoretischen Regime-Change nicht einmal Territorium abgeben müssen, von der Krim abgesehen. Man hätte lediglich eine strikte Autonomie für die Donbass Provinzen verankert, welche diese de facto unabhängig aber de jure bei der Ukraine belassen hätte.
     
    Belarus hat er faktisch bereits übernommen.“
    Stimmt. Nachdem 2020 dort das Maidan-Substitut gescheitert ist und somit zu Selbsterhaltungszwecken das Land in die Allianz mit Russland geradezu getrieben wurde. Da ging die Farbrevolution halt mal nach hinten los.
     
    Letztlich schwebt Putin erst die alte Elbgrenze vor – und später dann vielleicht die Übernahme bis an den Südwestzipfel Portugals.“
    Jetzt wird es sogar schwurbelig.
     
    Hier geht es um die auch von Russland einst anerkannten Grenzen der Ukraine von vor 2014.“
    Warum geht es eigentlich nie um die von den USA einst anerkannten Grenzen Jugoslawiens/Serbiens von vor 1999? Nur mal so.
     
    „Seien wir realistisch: Diese „militärische Spezialoperation“ wird entweder mit dem Sieg russischer Despotie über das europäische Volk der Ukrainer enden – oder mit dem Zusammenbruch und möglichen Zerfall der Russischen Föderation.“
    Was Herr Spahn hier beschreibt hat mehr mit der Verteidigung von Helms Klamm vor Sarumans Uruk-Hais zu tun, als mit realistischen Annahmen über diesen Konflikt.
    Beides ist unwahrscheinlich. Die „Spezialoperation“ wird damit enden, dass der Ukraine das Fleisch für die Blutmühle ausgehen wird, womit es zu Verhandlungen kommt, welche im Grunde die Front zur neuen Grenze machen werden. Vielleicht fallen die Polen/Ungarn/Rumänen noch in genau diesem Augenblick dann von Westen ein und holen sich Galizien/Transkarpatien/Bessarabien jeweils zurück.
    Nebenbei gibt es noch die nukleare Option. Letztendlich auch unwahrscheinlich, aber ausschließen will ich es jetzt nicht. Hängt größtenteils an der NATO, ob man Russland so weit reizen möchte.
     
    „Da sind auch die Chinesen, die historisch begründete Ansprüche erheben könnten, sollte Transuralien kollabieren.“
    Schon. Dann hätte China allerdings den größten strategischen Partner verloren. Warum sollte China dem Westen vertrauen, nach der konstanten NATO-Expansion und dem gebrochenen Münchn…Minsker Abkommen. Es ist ja das nächste Ziel der NATO. China wird erst in Sibirien handeln, wenn Russland tatsächlich in einer innerstaatlichen Kollaps-Situation ist. Wenn überhaupt. Weil Atombomben und so.
     
    „Hatten bis dorthin nicht einmal Hardliner ein Interesse daran, Russland zu minimieren, sorgte die Entwicklung nach Jelzin mit dem 24. Februar 2022 für die Vorstellung, dass es mit einem großen Russland niemals echten Frieden geben wird.“
    Es ist echt albern wenn man sich gewahr ist, wie oft die USA andere Länder angreifen. Wenn schon nicht mit Russland ein Zustand außerhalb von Krieg oder Vernichtung möglich ist, was ist dann erst mit den USA?
     
    Nein, kann man nicht. Putin will alles – und bekommt er es nicht, muss er es zerstören.“
    Konstante Wiederholung mag eine propagandistische Erfolgsgeschichte sein, wahrer wird es allerdings deswegen nicht unbedingt.
     
    „Die dann unverzichtbare militärische Unterstützung, wenn die Ukraine nicht verlieren darf, kommt in homöopathischen Dosen.“
    Ich spekuliere mal: Der Westen ist real blank. Alles was ich mitbekomme deutet darauf hin, dass man gar nicht viel mehr geben kann. Vor kurzem haben die USA ein gemeinsames Waffenlager mit Israel für Artilleriemunition geplündert. Und wenn die USA auf die Idee kommen Israel IRGENDETWAS wegzunehmen, dann muss die Verzweiflung schon groß sein. Der Westen wird allerdings nicht auf Kriegswirtschaft umschalten. Russland hat das nun teilweise gemacht. Auch wenn ich komplett daneben lag, dass dieser Krieg von Putin überhaupt begonnen werden würde, meine Erwartungen über den Verlauf sind bis jetzt mehr oder weniger eingetroffen. Russland wird gewinnen, aber unter hohen Schmerzen und es wird nicht der Sieg sein, den es eigentlich haben wollte. Die 4 Provinzen + Krim werden gewonnen werden und sie werden weitestgehend entvölkert und damit relativ nutzlos sein.

  48. „Letztlich schwebt Putin erst die alte Elbgrenze vor – und später dann vielleicht die Übernahme bis an den Südwestzipfel Portugals.“
    Diesen Satz habe ich so ähnlich schon bei Beginn der „Aktion“ in meinem Umfeld gehört und fragte woher die Info sei. Eine Antwort bekam ich nicht. Nun wird in diesem Artikel das Gleiche behauptet, leider ohne irgendwelche Zitate, Berichte oder andere Belege.
    Was soll ich damit anfangen? Ich möchte Teilhaben an dieser Denkweise, aber ohne Irgendwas, einfach die nackerte Behauptung?
    „In Russland haben sich die Warlords für die Putin-Nachfolgekämpfe längst positioniert. Ob Prigoschin, Kadyrow oder Schoigu – bereits diese drei verfügen mittlerweile über Privatarmeen, die jederzeit am regulären Militär vorbei zum Einsatz kommen können. Auch innerhalb Russlands selbst.“
    Auch hier keinerlei Belege, nicht mal der Versuch dazu. Wenn der Autor Recht hätte mit dieser Behauptung, wäre das für mich aber vonnöten.
    „Britische Dienste – und mit ihnen die CIA – gehen davon aus…“ Na wer glaubt denn soetwas, gibt es eigentlich was unglaubwürdigeres als den CIA? Könnte es sich um Propaganda handeln? Die gibt es im Krieg ja wohl immer von allen Seiten.
    Nun wenigstens am Schluß des Artikels werden Nägel mit Köpfen angemahnt.
    Wenn ein angeblicher Freund mich hintergeht, so wie der Wertewesten die Russen mit dem Minsker Abkommen, wäre bei mir auf immer „Schicht im Schacht“.
    Ich glaube die Bevölkerung in Russland UND in der Ukraine will das Schluß ist mit Krieg. Denn das wäre stinknormales menschliches Verhalten und ist wohl überall auf der Welt gleich.
    Seit dem Angriff ist Putin in Deutschland „der Teufel“. Ich bitte um Verzeihung aber als Ungeimpfte war ich bis gestern auch ein Teufel.
    Beipackzettel: Ich bin weder Kommunistin, Sozialistin oder Wertewestlerin.

    • Lesen Sie Dugin und recherchieren Sie dessen Einfluss auf Putin. Dann haben Sie ihre Antwort.
      Wer sich ein Privatarmee zulegt, ist potentieller Warlord. Sonst bräuchte er sie nicht.
      Ob Sie glauben, dass die CIA von etwas ausgeht oder nicht, ist tatsächlich Ihnen überlassen. Gern dürfen Sie CIA-Positionen als Propaganda betrachten – sollten diese Kriterien allerdings auch dann anlegen, wenn Sie nach Moskau schauen.

  49. Zu Kampfjets ist selbst von ukrainischen Militärs gesagt worden, dass die ukrainischen Jet-Piloten, und das technische Personal am Boden, mindestens 3-6 Monate zielgerichtetes Training brauchen, um modernes, westliches Gerät in Einsätzen zu fliegen. In 2023 würde es demnach nicht mehr viel nützen, wenn man nicht sehr bald mit dem Training beginnt. Flugabwehr und Panzer mit Munition, und anderes, sind ein anderes Thema – es scheint, dass die Ukraine davon besser früher als später mehr gebrauchen könnte. Habermas ist 93 und hat zum Thema Ukraine offensichtlich nichts von Bedeutung zu sagen. Was er kürzlich sagte ist nicht bedeutend nur weil es von ihm kommt. Henry Kissinger, er wird im Mai 100, hat im Januar etwas gesagt, und die Rand Corporation hat auch zum Thema etwas veröffentlicht. Die Berater wissen, dass sie keine vollständigen Informationen von Militärs, Geheimdiensten und Wirtschaftsanalysten haben. Solche Informationen sind aber kritisch um einzuschätzen, wie lange Selenskyi seinem Militär die Bereitschaft zu sterben verordnen kann, und wie lange er der Bevölkerung das unermeßliche Leid und die Zerstörungen zumuten kann. Es wird dabei einen Erschöpfungspunkt geben. Es kann auch einen Erschöpfungspunkt für Putin-Russland geben. Solange der ukrainische Widerstand heftig genug ist, könnte für Putin die Situation eintreten, dass er lieber aufhört und darum verhandelt was er ohnedies schon hat. Das könnte er zusammen mit internationaler Anerkennung und Wegfall der Wirtschaftssanktionen am Roten Platz als Sieg verkaufen. Es wäre ein territorialer Kompromiß für die Ukraine, die aber trotzdem ein lebensfähiger Staat bleiben könnte. Kyiv könnte militärische Sicherheitsgarantie und massive Wiederaufbauhilfen als Basis für einen Kompromiß akzeptieren. Die Analysen von möglichen Erschöpfungspunkten werden nicht öffentlich verhandelt werden.

  50. So sehr ich Ihre Beiträge schätze, zum Thema Russland stehen Sie irgendwie neben sich.
    Ein paar Gegenthesen:
    a) Die Ukraine verliert bereits seit Monaten, vielleicht nicht so spektakulär wie evtl zu Zuschauern in der Ferne erwartet, aber stetig und existenziell. Die wichtigsten Verluste, die die Ukraine kaum noch auffüllen kann, sind ihre Gefallenen. Mögen wir unendlich Waffen liefern, nur an wen? An schnellbesohltes Kanonenfutter?
    Die zivile Infrastruktur des Landes, von Strom bis Fernwärme ist bereits weiträumig zerstört, im Winter…
    Heute war es in den Nachrichten, daß Selenskyj Umspannwerke unter die Erde verlegen möchte, eben wegen der Zerstörungen durch russische Raketen.
    Der Staat Ukraine lebt nur noch durch unsere Überweisungen, er wäre schon seit Monaten offiziell zahlungsunfähig also Pleite.
    Endet der Krieg irgendwann in den kommenden Monaten, wird das was von der Ukraine übriggeblieben und nicht von Russland annektiert wurde, insbesondere für uns (vordergründig natürlich die EU mit noch etwas USA) ein Milliarden-Faß ohne Boden.
    Sollte die chronisch korrupte Regierung Selenskyj im Amt bleiben, wäre wie bisher mit massiver Selbstbereicherung und Zweckentfremdung von Hilfszahlungen zu rechnen.

    b) Russland war sowohl während des kalten Krieges und ab 1990 immer ein verlässlicher Vertagspartner. Von 1990 bis 2022 war friedliche Koexistenz kein Wunsch oder politisches Ziel, sondern gelebt Realität.
    Unsere westliche Arroganz schätze die zerfallene Sowjetunion als schwach ein, sie war es auch bis zur Machtübernahme durch Putin. Auch er versuchte lange, die friedliche Koexistenz aufrechtzuerhalten.
    Wir dagegen haben insb die Nato massiv Richtung Russland erweitert, eben weil man von Russlands Schwäche ausging, es könne sich keinen ernsten Konflikt mit „uns“ leisten.
    Der Maidanputsch der Frau Nuland 2013 brachte das Pulverfass fast schon zur Explosion, aber Russland ließ es erst einmal mit Eroberung der Krim (offensichtlich zur Sicherung seines Flottenstützpunkts) gut sein.
    Seit 2014 hielten insb die USA den Konflikt im Osten am kochen, bildeten die Ukraine militärisch aus, lieferten Waffen. Knapp 20.000 russischstämmige Ukrainer starben über die Jahre im Osten, was hier wenige bis niemand interessiert hat.
    Vor diesem Hintergrund bzgl Habermas von „geeier“ zu schreiben, Putin in die schwarz/weiß Tyrannen/Despotenrolle zu stecken, klingt wenig überzeugend, abwägend oder objektiv. Natürlich kann jeder Partei ergreifendste er mag, nur wird das der Idee Frieden, Verhandlungen etc. auch keinen Millimeter helfen.
    Von unserem Sofa aus, aus sicherer Entfernung zum Kampfgebiet, ist auch leicht über Ukrainischen Heldenmut und russisches Unrecht geschrieben, es sterben ja überwiegend nur Ukrainer und Russen, wir jedenfalls nicht.
    Und ernsthaft zu glauben, die Ukraine könne bereits verlorene Gebiete sogar noch zurückerobern und dann wär’s ja ein guter Zeitpunkt für Gespräche mit Russland, ist ziemlich abwegig. Russland hat sich vor einem Jahr zum Krieg entschlossen und wird diesen nach Notwendigkeit eskalieren, aber sicher nicht „das Feld räumen“. Diese Illusion kann man getrost beerdigen, sie ist wie Glaube an den Osterhasen wenig realpolitisch überzeugend.

    • Was mich an Ihren Hinweisen vor allem interessiert: Welche konkreten Belege haben Sie für die Tatsachenbehauptung einer „chronisch korrupten Regierung Selenskyj“? Sind Sie bitte so nett, und lassen Sie mir diese zukommen, da sie in deutlichem Widerspruch stehen zu den Darlegungen Selenskyjs vor seiner Wahl zum Präsidenten und insofern, so zu belegen, ein Glaubwürdigkeitdefizit aufzeigen könnten.
      Ansonsten verwechseln Sie die UdSSR mit der Russischen Föderation. Nein, das ist nicht dasselbe, auch wenn der großrussische Imperialismus das gern so hätte.
      Was Putin betrifft: Wer wissentlich den Tod tausender Zivilisten befiehlt oder duch seine Befehle billigend in Kauf nimmt, ist, wenn er kein Despot ist, ein Krimineller. Die Entscheidung über die Alternative zu treffen, liegt bei Ihnen.

      • Ich meine mit chronisch korrupt die Pandora Papers, die 2021 veröffentlicht wurden, u.a. in:
        https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/pandora-papers-volodymyr-selenskij-der-ukrainische-praesident-und-sein-peinliches-netzwerk-li.188923
        und
        https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine-analysen/342240/dokumentation-offshore-geschaefte-selenskyj-und-kolomojskyj-in-den-pandora-papers/
        Und natürlich sterben in Kriegen auch Zivilisten, leider. Jeder Tote ist einer zuviel und immer eine Tragödie für die Angehörigen.
        Und es waren schon lange vor Feb 2022 viele Tausende in der Ostukraine gestorben, bzw. getötet worden, was soweit ich mitbekommen habe, zwischen 2014 bis 2022 hier keine großen Schlagzeilen verursachte.
        Ich habe das auch erst von Col. Mc Gregor über seinen YT Vlog erfahren, dass es wohl an die 20.000 Menschen waren, wohl überwiegend solche, die zur russischen Volkgruppe in der Ukraine zählen.
        Wenn ich es richtig erinnere, konzentrierte sich die hiesige Berichterstattung (also die in Deutschland) darauf, dass Russland Soldaten ohne Hoheitsabzeichen in der Ostukraine einsetzte. Von amerikanischer Unterstützung, Ausbildung und Bewaffnung der Regierung Selenskyj habe ich nichts in Erinnerung, entsprechende Berichte gelesen zu haben. Diese scheint aber seit 2013 massiv erfolgt zu sein, also schon deutlich vor Selenskyj‘s Wahl 2019.

      • Schon mal was von den Panama-Papers gehört oder von der Weltrangliste der Korruption?
        Umgekehrt: woher stammen denn Ihre Informationen über Wladimir Putin her?

  51. “ oder mit aller notwendigen Konsequenz dieses Russland in die Schranken zu verweisen. Mit allem, was dazu dann notwendig und vielleicht unvermeidbar sein wird.“
    Ich verstehe den gesamten letzten Absatz des Artikel als ein Plädoyer, jetzt einen Krieg gegen Russland mindestens zu riskieren, wenn nicht gar zu beginnen. Dafür gibt es gute Argumente, – dagegen allerdings auch.
    Auf alle Fälle meine ich, dass man, wenn man in letzter Konsequenz für einen Krieg plädiert, den Mut haben sollte, das Wort „Krieg“ in diesem Zusammenhang auch auszusprechen.

    • Wenn irgendein Land weder militärisch einsatzbereit noch willig ist, dann Deutschland. Ein paar grüne Maulhelden „gegen Putin“ ändern nichts an der tristen Tatsache, dass wir militärisch faktisch handlungsunfähig sind. Eine zeitnahe großflächige Mobilmachung ist schlicht unmöglich. Zudem fehlt es für die Umsetzung dieser „Idee“ überall an Ausstattung. Würden wir heute massiv produzieren oder wenigstens mal massiv Waffen bestellen, wäre frühestens 2024 mit ersten Resultaten zu rechnen, realistisch eher in diversen Jahren. Außerdem hat insbesondere unsere Jugend 100 andere Ideen und Absichten, als Soldat zu werden und gegen Russland in den Krieg zu ziehen.
      Der Zug ist einfach schon vor Jahren abgefahren. Wehrhaftigkeit wieder aufzubauen, nachdem sie viele Jahre ruiniert wurde, kostet unendlich viel Mühe, Zeit und Geld und braucht ein komplett neues Mindset aber der Schule.
      Hier und heute gibt jede und jeder den moralischen Gratis-Gandhi oder Gratismut-Kriegshelden. Hauptsache man bleibt selbst in der Komfortzone, kämpfen können ja andere.

    • Einen Krieg gegen Russland führen? Habe ich das richtig verstanden?
      Den gewinnt vielleicht die USA. Der erste Verlierer heißt aber nicht Russland, sondern Europa. Nachdem Europa verloren hat, einigen sich USA und Russland.

  52. Die Folgen des Terrorangriffs auf die Nordstream Pipelines haben zwar eine langsame Zündschnur, aber die politischen Folgen werden massiv sein. Das lässt sich nicht wegschweigen.

  53. In diesem Krieg geht es darum wer Hegemon in Europa wird.
    Russland oder die USA.
    Gut möglich, daß keine Seite es schafft die andere aus Kerneuropa zu verdrängen. In dem Fall könnten die beiden Mächte sich auf einen neuen Eisernen Vorhang einigen, vllt. an der Oder, wir werden es erleben. Oder nicht.
    Für die Ukraine, die wahrscheinlich völlig zerstört werden wird, aber auch für Deutschland eine Tragödie.

  54. Putin will nicht nur die Ukraine als Staat vernichten, nein, Putin will die Ukraine auch als Volk vernichten. Nicht ohne Grund greift er Kirchen, Museen und sonstige, historisch wertvolle Gebäude an. Auch sein Kinderraub zeugt davon. Viel öfters sollte auch in den Medien auf die frühere Bezeichnung, Ruthenen, zurückgegriffen werden. Dann würden viele den Unterschied zwischen Russen und Ukrainern besser verstehen.
    Unabhängig davon ist es m.E. jedoch so, dass nach Beendigung des Krieges eine Lösung für Russland gefunden werden muss. Ein Russland, das nur als Paria der Weltgemeinschaft dient, ist m.E. ein zu großes Risiko. Auch wirtschaftlich muss Russland dann wieder eine Chance erhalten.

    • Historisch betrachtet wird Putins Vorhaben als vorsätzlich geplanter Genozid in den Geschichtsbüchern stehen.
      Auch hinsichtlich des Umgangs mit Nach-Putin-Russland bin ich bei Ihnen. Wir sollten nicht den Fehler machen, unbeteiligte und verführte Russen undurchdacht für die Fehler ihrer russlandfeindlichen Führung in Haft zu nehmen. Die Frage, wie sich ein künftiges Russland als Wiedergutmachung an den Schäden in der Ukraine beteiligt, sollte nach den Erfahrungen von Versailles trotz der notwendigen Inhaftungsnahme sorgsam durchdacht werden. Ein Nach-Putin-Marshallplan für die Ukraine sollte auch über Chancen für Russland nachdenken.

  55. Das lässt sich nur über Verhandlungen beenden. Punkt.
    Die Ukraine kann nicht in die NATO und will nicht Teil von Russland sein.
    Also bleibt nur die EU Mitgliedschaft. Und die muss ausgehandelt werden.
    Jegliches Gerede eines Sieges der Ukraine oder eines Vernichtungsfeldzuges gegen Putins Russland, sind propagandistischer Unsinn, der aus dem Wunschdenken entsprungen ist. Wer die Lage wirklich im Blick hat, denkt anders.

    • Die Russen werden sich auf keine Lösung einlassen bei der sie in 10 oder 15 Jahren wieder in der selben Situation sind wie heute. Sie werden ihren Sicherheitspuffer schaffen und sie werden uns im Zweifel dafür plattmachen. Und die USA werden uns opfern wenn sie sich selbst retten können.

    • Ich liebe „Basta“-Kommentare. Sie zeichnen sich durch ein Höchstmaß an Konstruktivität aus, lieber Herr Poehling. Eine EU-Mitgliedschaft ohne NATO-Anwartschaft? Da gibt es nicht nur einen Rutschbahneffekt, den Putin um jeden Preis verhindern will – da wird auch die Ukraine nicht mitmachen können, weil sie dann der nächsten russischen Aggression weiterhin schutzlos ausgeliefert wäre.

      • Wer haufenweise Meinungsbeiträge wegzensiert, praktiziert „Basta“ im Extrem. Wer substantielle Argumente vorzuweisen hat, hat das nicht nötig.

  56. Warum sollte Putin darauf eingehen ? Die ukrainischen Kräfte sind nicht zu ersetzen, siehe – Untergang der Heeresgruppe Mitte.

  57. Putins Russland wird Fakten schaffen, die der ach sooo kriegerische Westen – allen voran die Grü um Straff Zimmer Frau – akzeptieren wird müssen. Der amerikanische Stellvertreter Krieg in Galizien wird absehbar zum russischen Ergebnis kommen. In wenigen Wochen werden alle wehrhaften Einheiten der Ukraine tot oder verwundet sein, dass Bisschen an westlichen Waffen im Schrott und der heroische Westen vor der Wahl eigene Söhne tot schießen lassen oder auf Putins Sicherheitskorridor eingehen.

    • So sehe ich das auch. Jeder Tag, der ins Land geht, stärkt die russische Position. Ich habe auch keine Glaskugel, aber ich denke, ein Abkommen wird sehr eindeutig die russische Handschrift tragen. Putin ist brillanter Schachspieler. Er wird ein paar marginale, für die Gegenseite gesichtswahrende Pünktchen übrig lassen, aber ansonsten hat er doch bereits alles erreicht, was er wollte.

  58. Ich wundere mich auch immer über die ganzen Liberalkonservativen, die sich zwar tierisch darüber aufregen wenn Habeck die KKW – Laufzeiten nicht verlängert, ihm aber dann gleichzeitig glauben, er würde Deutsche Interessen im Ukraine Konflikt vertreten. Der Mann hat mehrfach und sehr deutlich gesagt dass er Deutschland zum Kotzen findet, warum glaubt man ihm nicht???

  59. Sehr geehrter Herr Spahn, diese Passage

    Vor allem und ausgerechnet in den Reihen der grünen Neomarxisten der Bundesrepublik scheint diese Position zahlreiche Anhänger zu haben. Sie ziehen aus ihrer Sozialisation in der Abneigung gegen ihr deutsches Vaterland den Schluss, dass Deutschland nur dann keine Gefahr mehr darstelle, wenn es keine Deutschen mehr gäbe. Folgelogisch gilt dann aber auch, dass Russland nur dann keine Gefahr mehr darstelle, wenn es keine Russen mehr gäbe.“

    sagt doch alles was die Russen wissen müssen. Die wissen es auch. Die Propagandaabteilung schläft da auch nicht. Baerbock wird genauer. Russland muß ruiniert werden. Wir sind im Krieg mit Russland.

    Ich frage mich langsam wie wir aus der Nummer wieder heile raus kommen.

  60. Wenn Putin (immer nur Putin, als würde es kein russisches Parlament usw. geben) sich die Ukraine einverleiben wöllte, dann hätte der das längst gemacht!
    Maximal 14 Tage bräuchte die russische Armee ohne Atomwaffen, um die Ukraine zu besetzen, da die Russen die absolute Luftherrschaft haben und am Boden ebenso überlegen sind. Oder will man uns hier etwa einreden, dass die Luftherrschaft doch nicht so wichtig ist?
    Russland will die Krim behalten und die Volksrepubliken als von Russland abhängiges Protektorat, der Rest würde lange Zeit mehr Kosten als Nutzen bringen.
    Die Krim gibt Russland definitiv nicht mehr her und das Ansehen Kiews ist in den Volksrepubliken derart ruiniert, dass dort für die Ukraine nichts zu holen ist. Mit Gewalt hat man es seit 2014 probiert und so eine volle Wiedereingliederung der Ostgebiete in die Ukraine für Jahrzehnte unmöglich gemacht.
    Die westlichen Berater, die der Ukraine geraten haben, die Volksrepubliken zu bekämpfen, müssten zur Strafe an die vorderste Front geschickt werden, ebenso wie jene, die dafür Waffen geschickt haben! Kann ja nichts groß passieren, da die Ukraine, laut unseren Medien, von Anfang an immer siegreich war und ist, während die Russen eine Eliteeinheit nach der anderen verlieren!

    • Russland wird seine Luftherrschaft nutzen, um die 14 + 3 Leos gebührend zu begrüßen. Auf der Bahn sind die am leichtesten auszuschalten, vor deren ersten Wumms.

  61. Langer Rede, kurzer Sinn! Herr Spahn übernimmt kritiklos die Position der „Transatlantiker“, ergo auch die „Domino-Theorie“ der 60er, 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Daß „böse“ Zungen behaupten, daß „good old“ Boris, Victoria und Joe vergangenes Jahr im März, April einem Herrn Selenskjy untersagt hatten, dem Herrn Putin einen Vorschlag zu unterbreiten, wird wissentlich und willentlich unter den Tisch gekehrt. Hätten die USA beschlossen, mit all ihren Feinden, nicht nur mit denen, gegen die sie Krieg führten, keine Handelsbeziehungen zu unterhalten, hätte die USA wahrlich eine „splendid isolation“ (er)leben dürfen, mit allen Vor- und Nachteilen. Das Leben, die Welt sind nicht so einfach, so schwarz – weiß, wie es hier suggeriert wird. Salopp formuliert, wage ich zu behaupten, die EU-Politk „zeichnet“ sich durch folgendes Bonmot aus: „Operation gelungen, Patient tot“ ?????? und abschließend, was ist mit northstream und den plötzlich all überall auftauchenden Ballonen? Die gab es alle nicht bis vor ca. 10 Tagen?!

  62. Herr Spahn, denken Sie einfach mal darüber nach, was passieren würde, wenn die Chinesen oder Russen einen Militärstützpunkt in Feuerland aufmachen wollten… Die Amerikaner versuchten das direkt an der russischen Grenze.
    Außerdem: Die Amerikaner verkaufen ihr Gas zu einem Mehrfachen dessen, was sie im eigenen Land erzielen können, an Deutschland. Mit der Unterbrechung der günstigen Energie aus Rußland wird Deutschland als Industrieland beendet und tritt nicht mehr als Konkurrenz für Amerika in Erscheinung. Die Fachkräfte unseres Landes, die die USA und Kanada aufgrund ihres miserablen Ausbildungssystems so nicht in der Lage sind zu erzeugen, wandern aufgrund fehlender Perspektive in Scharen nach Nordamerika ab. Ein wirtschaftlich schwaches Deutschland wird zu einem schwachen Europa führen – wie schön für Amerika .
    Die Waffenlieferungen aus den USA müssen bezahlt werden; sicher nicht von der Ukraine. Das stärkt die US- Wirtschaft weiter, usw. usf.
    Ein lang vorbereitetes Glanzstück US-amerikanischer Geopolitik.

  63. Russland geht es so, wie seinerzeit dem Deutschen Kaiserreich. Es kommt zu spät, die Welt ist schon aufgeteilt, aber nicht zu seinem Gunsten.
    Die Frage ist nur, ob die russische Geschichte so weitergeht, wie damals die deutsche.
    Am Ende standen die bedingungslose Kapitulation Deutschlands, ein kaputtes Europa und eine prosperierende USA.
    Heute läuft es erneut darauf hinaus.
    Alles andere sind Nebelgranaten für die europäischen Völker.

  64. Was ist eigentlich gewonnen, wenn Russland verliert? Dieser Oligarchenstaat Ukraine hemmt doch nur unsere eigene Entwicklung und man wird uns wieder einige hundert Milliarden Euro aus der Tasche ziehen, um dieses schrecklich rückständige Land an die EU anzuschließen. Die Ukraine ist in Russland besser aufgehoben und noch besser wäre es gewesen, wenn sie immer bei Russland geblieben wäre. Das ist doch wie dieser Arabische Frühling, nur im Osten, der uns mit Problemmenschen überschwemmt und unseren erarbeiteten Wohlstand vernichtet. Das ist ein Krieg der Amerikaner und wie es aussieht, sind sie für die Sprengung der Ostsee Pipelines auch verantwortlich.

  65. Alles Spekulation, Herr Spahn. Herbei spekuliert unter den Informationen, die „uns“ so erreichen. Wobei gerne übersehen wird, daß das erste Opfer eines Krieges die Wahrheit ist. Die landet nicht im Lazarett, die wird gleich begraben. Exhumiert wird sie Jahre später – durch Abstand und Historiker.

    Angeblich soll „der Krieg“ bereits rd. 220.000 Todesopfer gefordert haben. 120.000 auf russischer, 100.000 auf ukrainischer Seite. Schauen Sie mal zurück. Vietnamkrieg, Korea, Westfeldzug. Das Verhältnis Verwundete : Gefallenen beträgt durchweg 2 oder 3:1. „Der Russe“ marschierte vor 1 Jahr mit 150.000 Soldaten in der Ukraine ein. Davon sollen bereits 120.000 gefallen sein. Ungefähr 240.000 müßten der Erfahrung nach verwundet sein. Bei 3:1 müßten es schon 360.000 sein. Wer kämpft da noch auf russischer Seite? Und wer auf der kokainischen?

    Die „Unterstützerländer“ beschlossen vor einigen Tagen, der Kokaine keine Flugzeuge zur Verfügung zu stellen. Weil: „der Russe“ setze seine Luftwaffe nicht ein. Die angesagten 90 Panzer schmolzen zwischenzeitlich auf ganze 14 zusammen. Ein Krieg ohne Flugzeuge, ohne Panzer, aber mit mit Gefallenenzahlen, die weder glaubwürdig noch realistisch erscheinen.

    Insofern scheinen mir alle Kommentare zu den Kriegszielen und den Absichten Russlands, egal, wo sie veröffentlicht werden, mit äußerster Vorsicht zu genießen zu sein.

    Damit wir uns nicht mißverstehen: den Überfall auf die Ukraine verurteile ich. Der ist mit Nichts zu rechtfertigen. Ich gebe hier nur, ohne Wertung, meine Wahrnehmung der Berichterstattung darüber, was in der Ukraine geschieht, wieder.

  66. Sehr gute Analyse…die meiner Meinung nach plausibel und zutreffend erscheint.
    Es ist gut…im Hintergrund nach einer Beziehung nachzudenken…NACHDEM Putin weg vom Fenster ist.
    Mittlerweile ist es mir auch komplett egal…wie,wann..wo und durch wen!
    Allerdings müssen wir im Westen aufpassen..das wir, wenn vielleicht die Befriedung im eigenen Land durch die Vernichtung des Gegners allmählich zum Stillstand kommt…das heisst…wenn per a peu die Erfolge ausbleiben…die der Ukrainische Präsident seinen Bürgern beibringen muss (eine Art Status Quo besteht)…das dann wir auf westlicher Seite die Füße stillhalten können…und uns nicht tiefer in den Konflikt einmischen…als jetzt gerade so noch ganz gut die Balance besteht.
    Die Amerikaner verhalten sich da ja bisher recht zurückhaltend. (Waffen hauptsächlich zur Verteidigung)…Hoffen wir mal…das „Sleepy Joe“ im Weissen Haus auch weiterhin soweit reagiert…und er nicht denn „Bad Max“ raushängen lassen will.

  67. Was mit „Helmen“ angefangen hat… könnte mit „Atombomben“ enden. Und das tolle daran: Keinem juckts. Sogar unser Verteidigungsminister hat „keine Angst vor A-Bomben“… und das macht MIR Angst. Es bleibt mir nur die Flucht in den „eigenen Garten“ nach Dushan Wegner.

  68. Wir haben diesen Krieg schon jetzt verloren. Wir merken es noch nicht, aber das kommt. Bald. Es muss verhandelt werden, am besten sofort.

    • Verhandeln können nur die USA mit Russland. Die tun das erst, wenn das Zuschütten der Ukraine mit Waffen und Dollars nichts bringt.

  69. Das Problem sind die Medien. Man darf die Wahrheit nicht erfahren: Ukraine, Nordstream (kein Wille zur Aufklärung oder Reparatur), Facharbeiter. Bidens Besuch in der Ukraine 2014, die dubiose Rolle seines Sohnes,die rieigen ukrainischen Luxusschlitten an der polnischen Grenze Richtung Berlin (selbst gesehen. General Kujats Aussage, dass die Friedensverhandlungen kurz vor dem Abschuss standen. Dann kam Boris Johnson dazu und „Aus“,Man hat das Gefühl in fast allen Dingen permanent angelogen zu werden
    Warte nur noch darauf, daß Selenski die Osteransprache hält. Dem glaube ich!

  70. Ich bin ein wenig erschreckt, wie schon fast polemisch das Ganze hier abgehandelt wird. Der Konflikt wird nur und ausschließlich mit Zukunft für alle am runden Tisch entschieden. Die andere, endgültige Lösung ist nämlich die, dass wenn die Eskalationsspirale weiter gedreht wird, Russland irgendwann der Gaul durchgeht und der ominöse rote Knopf gedrückt wird. Dann ist auch Ruhe im Karton. Aber anders, als geplant. Und da es ja bereits Verhandlungswillen gab, den aber die Ukraine aufm Druck der Amis und Engländer hat wieder verfliegen lassen müssen, ist es immer möglich diplomatisch wieder einzusteigen. Und Zugeständnisse müssen alle Seiten machen. Ideal wäre zudem tatsächlich, wenn wir mit Russland in einen neuen Modus kommen, mit dem wir uns nicht ganz ins eigene Fleisch schneiden. Aber ich munkel mal, dass das nicht passieren wird. Wir, nach Stellungnahme des wissenschaftlichen Dienst des Bundestag, durch Ausbildung der ukrainischen Soldaten und Auslieferung von Kriegsgerät nun doch offizielle Kriegspartei, sollten ganz vorsichtig und froh sein, wenn der Konflikt „nur* die Ukraine zwingt. Wenn Putin eskaliert, dann ist ganz schnell die Ostzone wieder da……

    • Nie vergessen darf man, dass grün-linke nicht wollen, dass erneut Energie nach Deutschland fließt – deshalb wurden die zur Kriegspartei.
      Denn das ist Grundlage der von Grünen durchzusetzenden Politik, was sich dann bei einer gewissen Lang so anhört: “Es geht um einen kompletten ökonomischen Bruch… Wenn einmal kein russisches Gas mehr fließt, dann soll nie wieder russisches Gas fließen…Aber perspektivisch, auch keins aus Katar, auch keins aus den USA. Es geht um nichts weniger als um den Komplettausstieg aus fossilen Energieträgern.“ https://mobile.twitter.com/ProundContraOpa/status/1574607876236058624
      Wenn man den Auftrag hat, „fossile Geschäftsmodelle zu zerstören“ muss man wohl so vorgehen, wie Habeck. Ich finde, auch der Terrorakt passt bestens zu all dem wie der Schellnhuberschen Transformationsagenda:
      „Der WBGU begreift den nachhaltigen weltweiten Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft als „Große Transformation“. Auf den genannten zentralen Transformationsfeldern müssen Produktion, Konsummuster und Lebensstile so verändert werden, dass die globalen Treibhausgasemissionen im Verlauf der kommenden Dekaden auf ein absolutes Minimum sinken und klimaverträgliche Gesellschaften entstehen können. Das Ausmaß des vor uns liegenden Übergangs ist kaum zu überschätzen. Er ist hinsichtlich der Eingriffstiefe vergleichbar mit den beiden fundamentalen Transformationen der Weltgeschichte: der Neolithischen Revolution, also der Erfindung und Verbreitung von Ackerbau und Viehzucht, sowie der Industriellen Revolution, die von Karl Polanyi (1944) als „Great Transformation“ beschrieben wurde und den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft beschreibt.“ https://www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/welt-im-wandel-gesellschaftsvertrag-fuer-eine-grosse-transformation
      Und in dümmlichen Grünen, Merkel an der Spitze, haben sie die Passenden gefunden, ohne Sinn und Verstand mit Mühe geschaffene Strukturen und Werte in Billionenhöhe zu vernichten, bis kein Stein mehr auf dem andern bleiben wird. Von Blutvergießen deswegen dort in der Ukraine gar nicht zu reden.

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