Mit Einführung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 wurde ein 20-jähriger Förderzeitraum festgeschrieben. Je nach Technologie und Datum der Inbetriebnahme gibt es garantierte Einspeisevergütungen über diesen Zeitraum, die sich abhängig vom Jahr der Inbetriebnahme verringerten, aber eben auch für 20 Jahre unantastbar waren und sind. Dazu kommen die nicht bezifferbaren Vorteile eines vom Bedarf unabhängigen Strom-Einspeisevorrangs und eines kostenlosen Netzanschlusses. Müssen Anlagen auf Grund von Netzrestriktionen abgeschaltet werden, fließt trotzdem Geld für den so genannten „Phantomstrom“. Vertrieb, Vermarktung und Abrechnung sind ebenso für die Betreiber gratis.
Förderungen finden üblicherweise statt, um neuen Technologien beim Eintritt in den Markt zu helfen. Schon der Förderzeitraum von 20 Jahren zeigt, dass es sich hier um keine Anschubförderung, sondern eine Massen- und Dauersubventionierung handelt. Mit der EEG-Novelle 2017 und der Einführung von Ausschreibungsverfahren wehte ein kalter Hauch von Markt durch die Branche, der sofort zu heftiger Arbeitsverweigerung führte.
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Bevor nun zu Jahresbeginn 2021 erstmals Anlagen aus dem Förderzeitraum fallen würden, ergriff die Windbranche eine gewisse Panik, denn die betroffenen Anlagen sind nicht nur alt und ineffizient, sondern vor allem nicht wettbewerbsfähig. Die Lobby ist allerdings schlagkräftig genug, um auf den letzten Metern eine Anschlussregelung durchzudrücken, von der man sich einen irgendwie rentablen Weiterbetrieb verspricht.
Bürokratie als Methode
Im Paragrafen 23b der nunmehr beschlossenen Novelle soll es für die Anlagen, die ab 2021 und 2022 aus der Förderung fallen würden, einen „anzulegenden Wert“ geben, der per Ausschreibung ermittelt werden soll. Die Modalitäten dieser Ausschreibung erfordern wiederum eine neue Verordnung, die die Bundesregierung bis zum 30. Juni 2021 erlassen muss. Wer sich an dieser Ausschreibung nicht beteiligt, erhält pauschal einen Cent pro Kilowattstunde mehr als den „Monatsmarktwert für Windenergieanlagen an Land“, ab 1. Juli 2021 nur noch einen halben, ab 1. Oktober nur noch einen Viertelcent. Die Einzelheiten entnehmen Sie, liebe Leser, dem Gesetz, ebenso die geänderten Regelungen zur Photovoltaik, dem Mieterstrom et cetera. Sollten Sie dem inhaltlich nicht ganz folgen können, ist das kein Makel. Sollte zudem die Darstellung hier nicht in jedem Punkt korrekt sein, bitte ich vorauseilend um Entschuldigung. Bürokratie ist inzwischen Instrument politischen Handelns geworden. Die wenigsten der Abgeordneten, die dem EEG 2021 zustimmten, dürften den Inhalt auch nur annähernd umfänglich verstanden haben.
Die Rechnung von Sonne und Wind
Prognosen des DIW und anderer sagten für die 2020er Jahre fallende EEG-Umlagen und insgesamt fallende Strompreise voraus, eben weil ab 2021 viele Anlagen aus der Förderung gehen würden. Nun wird der Druck auf das EEG-Umlagekonto nicht sinken, die Umlage bleibt hoch und wird einen höheren Anteil vom Steuergeld erfordern. Dazu kommen die Einnahmen aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), dessen Wirkung vor allem an der Tanksäule spürbar werden wird. Man rettet also an der Tanke nicht direkt das Weltklima, sondern sichert die Einnahmen der Windmüller. „Rasen für die Windmüller“, hätte die FDP titeln können, aber es hilft auch den anderen EEG-Umlagebeziehern.
Ob die Zwangsbeatmung alter Windmühlen diesen tatsächlich das Überleben sichern wird, ist zweifelhaft. Vermutlich wird der politische Mechanismus einsetzen, den wir von den Auslandseinsätzen der Bundeswehr kennen. Die Regelungen werden vor dem jeweiligen Auslaufen einfach verlängert. Damit wird Realität, was abzusehen war, aber immer von Branche und Politik abgestritten wurde: Die „Erneuerbaren“ sind nicht wettbewerbsfähig und werden es auch nicht sein. Aber wie kann das sein, liegen sie doch in der Tat bei den Strom-Gestehungskosten heutzutage unter den Werten konventioneller Kraftwerke?
Der Grund liegt in den erzielbaren Marktpreisen. Der Strom als besonderes Gut ist dadurch gekennzeichnet, dass er zum Zeitpunkt der Produktion auch verbraucht werden muss. Die Speicheroptionen im Land sind vernachlässigbar. Es gibt inzwischen um die 30.000 Windkraftanlagen im Land und auf See, die bei gutem Wind viel Strom erzeugen. Nach dem Marktgesetz von Angebot und Nachfrage sinkt bei hohem Angebot der Preis. Die Anlagen produzieren den größten Teil ihres Stroms also in Zeiten niedriger Preise. Die Erträge müssen aber die Fixkosten decken und sollen noch Gewinn abwerfen. Mit der festen Einspeisevergütung hatte man eine sichere Kalkulationsgrundlage und, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auch ausreichenden bis üppigen Gewinn. Für Anlagen an guten Standorten und bei Errichtung in frühen EEG-Zeiten war es quasi die Lizenz zum Gelddrucken.
Gestehungskosten und Marktpreise sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Ist der Strom knapp, rechnet sich auch der Betrieb teurer Gasturbinen für mehr als 12 Cent pro Kilowattstunde, viel Wind sorgt hingegen für niedrige bis zeitweise negative Preise. Wind- und Solaranlagen kannibalisieren sich am Markt schlicht durch ihre hohe und wachsende Zahl. Sie produzieren wetter- oder tageszeitabhängig im Wesentlichen gleichzeitig und drücken so den Marktpreis in den Keller. Von diesem können sie schlecht leben. Selbst moderne Anlagen wären deshalb ohne feste Vergütungszusage nicht lebensfähig.
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Da stutzt der Bürger und fragt sich, warum die Bundesbahn 1977 ihre Dampfloks stilllegte. Die Loks waren gut erhalten, man hätte sie weiter fahren können. Auch VW bettelte nicht um Staatsgeld oder um eine Umlage von allen Autokunden, als die Produktion des Käfers im Jahr 2003 eingestellt werden musste. Man hätte weiter mit ihm fahren können, aber es wirkte die Marktwirtschaft. In Deutschlands Energiewirtschaft wirkt inzwischen die Klimaplanwirtschaft.
Die EEG-Novelle ist der Offenbarungseid des Scheiterns des jahrzehntelang verkündeten angeblich erfolgreichen Weges zur Dekarbonisierung. Sie zeigt, dass es einen Energieträger- und Strukturwandel auf der Grundlage der bestehenden sozialen Marktwirtschaft und eines EU-weit liberalisierten Strommarktes nicht geben wird. Nötig wäre die globale Schellnhubersche Große Transformation hin zur „klimagerechten“, aber armen Weltbevölkerung. Um das umzusetzen ist Deutschland – zum Glück – zu unbedeutend.
Russisches Gas für amerikanische Autos
Klimaideologie ist zum Maßstab der Gesetzgebung geworden. Gegenwärtig gibt es kaum marktgetriebene Großinvestitionen in der Industrie. Geklotzt wird dort, wo Fördermittel fließen und Staatsgeld Aufträge auslösen hilft, zum Beispiel in den „Reallaboren der Energiewende“.
Kommt ein Investor wie Elon Musk, der den Begriff „Subvention“ vermutlich nicht kennt, wird schneller gebaut, als es die Behörden verkraften. Großer Jubel brach in der Ökoszene nach seiner Entscheidung zur Ansiedlung aus, nicht nur ob der zu erwartenden Massenproduktion „emissionsfreier“ Fahrzeuge, sondern auch, weil Musk seine Fabrik in Grünheide komplett mit Ökostrom betreiben wollte. Die Verfügbarkeit von Ökostrom in Brandenburg sei ein wichtiges Entscheidungskriterium für den Standort gewesen, hieß es. Dieser wurde auch von der Landesregierung zugesagt. Die Energiewender kamen vor Freude kaum in den Schlaf. Eine „Superstory für Brandenburg“ hieß es und man grübelte schon, wo man die vielen neuen Windkraftanlagen hinstellen wolle. Etwa 170 Stück wären nötig gewesen für die durchschnittlich benötigte Strommenge, wobei die Versorgungssicherheit natürlich außen vor bleibt. Professor von Hirschhausen vom DIW folgerte in der in der Branche üblichen Logik, dass man deshalb jetzt schneller aus der Braunkohle aussteigen müsse.
Nach etwas Bedenkzeit ruderte die Landesregierung dann zurück. Auf eine kleine Anfrage im Landtag von Brandenburg hieß es: „Es ist nicht Aufgabe der Landesregierung, die Energieversorgung der künftigen Gigafactory bei Grünheide sicherzustellen.“
109 Megawatt Strombedarf kündigte Tesla für den Betrieb rund um die Uhr an, etwa so viel, wie die Stadt Chemnitz braucht. Helfen sollen dabei Solarzellen, die auf allen Hallendächern angebracht werden sollen, von eigenen Speicheranlagen ist nichts bekannt. Musk weiß natürlich, dass der Strom sicher fließen muss. Und so formulierte er in typisch amerikanischer Unbedarftheit und ohne Rücksicht auf die deutschgrüne Volksseele:
„Wenn der gesamte Verkehrssektor elektrifiziert wird, brauchen wir die doppelte Menge an Strom. Dazu müssen wir die Kapazitäten von Wind-, Solar- und Atomkraftwerken erhöhen“
Der Spruch ging nur sporadisch durch einige Medien, die Ökoszene schwieg und hofft auf baldiges Vergessen. Den Strom und die Wärme für die Gießerei, das Presswerk, die Lackiererei und die zusätzlich geplante Batteriefabrik soll nun aus einem werkseigenen 100-MW-Gaskraftwerk kommen, womit auch die unkalkulierbare Strompreisentwicklung umgangen wird. Bei den europäischen Industriestrompreisen liegen wir zwar nur auf Platz drei, aber da ist noch Luft nach oben.
16.000 Kubikmeter Erdgas pro Stunde gibt Tesla als Bedarf an. Die großen Hauptleitungen Jagal, Eugal, Opal und EuRoPol liegen nur wenige Kilometer vor dem künftigen Werkstor. Darin fließt ausschließlich russisches Erdgas, es kommt vor allem von den Anlandestationen der Nordstream 1 (und 2) bei Lubmin an der Ostsee. Nordstream 2 macht auch diesbezüglich Sinn, denn nicht nur Tesla wird künftig stabile Energie brauchen, sondern ganz Deutschland. Es ist für Amerikaner sicher schwer vorstellbar, dass sich ein Land ohne Not aller seiner einheimischen Energierohstoffe entledigt und aus der Kernkraft aussteigt. Es braucht nun russisches Gas, um amerikanische Autos zu bauen, Dank der deutschen Energiewende. Elon Musk sollte diesbezüglich mit President elect Biden sprechen.
Man sieht, wenn konkreter Bedarf entsteht, sind Wind und Sonne wenig hilfreich. Die CO2-Emissionen Brandenburgs werden nun trotz Kohleausstiegs nicht wie geplant sinken. Sichtbar wird der Webfehler der Energiewende, bei der unzuverlässige Einspeiser dauerhaft gefördert und Versorgungssicherheit missachtet werden.
Deutschland first
Immerhin ist unsere nationale Sicherheit nach der Verabschiedung der EEG-Novelle nicht mehr vom Wind abhängig. Schon der Ansatz, den Begriff „national“ in einem Energiewendegesetz zu verankern, zeigt die Einsamkeit des deutschen Weges. Wird sonst stets der europäische Gedanke (gemeint ist der EU-Gedanke) in den Vordergrund gestellt und für jedes Problem nach einer europäischen (gemeint ist wiederum die EU) Lösung gerufen, bleibt die Energiewende ein deutschnationales Unterfangen. Keine Rede mehr von „Europa ist die Antwort“. Aus Richtung EU akzeptiert man nur schärfere Klimaziele, deren Umsetzung uns am schwersten fallen wird und für deren Nichterreichen wir mit einiger Sicherheit heftig zur Kasse gebeten werden.
Nun thematisieren mehrere EU-Länder, allen voran Frankreich, die Kernenergie als Klimaschutzinstrument. Sie ist entgegen der Darstellungen deutscher Politik und Medien kein Auslaufmodell, sondern erlebt global eine Renaissance. Wir gehen den entgegengesetzten Weg und müssen künftig einen wesentlichen Teil unserer emissionsarmen Stromproduktion emissionsarm ersetzen. Im Jahr 2019 erzeugten die deutschen Kernkraftwerke noch 75 Terawattstunden Strom. Diesen zu ersetzen, würde zusätzliche 17.800 Windkraftanlagen des jetzigen Anlagenparks erfordern, nur um über den Jahresdurchschnitt die entsprechende Menge zu produzieren. Damit wäre noch keine einzige Kilowattstunde Kohlestrom ersetzt und keine zusätzliche Elektrizität bereitgestellt für die zunehmende E-Mobilität, für Digitalisierung und KI, für den Umstieg auf Elektrowärme und die Herstellung grünen Wasserstoffs für Straßen- und Luftverkehr, chemische Industrie, Stahlerzeugung und Rückverstromung. Mit jedem abgeschalteten Reaktor sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Dekarbonisierung.Die Regierungskoalition geht mit diesem halbgaren EEG-Kompromiss den Weg bisheriger Politik. Sie versucht, Probleme im Geld zu ersticken, gewinnt aber damit nur Zeit, bis sie wieder auftauchen. Eine breite öffentliche Diskussion zur EEG-Novelle wird es im Schatten des End-Lockdowns nicht geben. Bundeskanzleramt und Bundeswirtschaftsministerium sollten kräftig quergelüftet werden, ein paar Kniebeugen und Händeklatschen zum Aufwachen wären hilfreich. Oder auch eine Novellierung der Regierung.
Die Politik hat sich in die Sackgasse manövriert und versucht die Endrechnung so lange wie möglich hinauszuzögern. Was soll sie auch anderes machen? AKW´s abgeschaltet, Kohlestrom kommt auch weg, und neue Kraftwerke will dank der Kahlschlagpolitik keiner mehr bauen. Wenn jetzt noch Windkraft den Bach runtergeht stehen wir bald ohne eigene Stromversorgung da. Dazu kommen noch die Medien mit ihrer permanenten (grünen) Propaganda. Überschrift heute in der ZEIT:
„Erneuerbare Energien decken ein Fünftel des EU-Energiebedarfs“Das ist glatt gelogen, weil hier Strombedarf mit Energiebedarf gleichgesetzt wird. Der Anteil Erneuerbarer am Primärenergiebedarf bewegt sich immer noch im niedrigen Prozentbereich, das wissen auch die Klima-Apokalyptiker, und daran werden auch Windmühlen nicht viel ändern.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-12/klimaschutz-erneuerbare-energien-europa-energiebedarf-eurostat-statistik
Herr Henning, ich schätze ihre Artikel immer sehr, sprechen sie mir (als Ingenieur Elektr. Energietechnik) doch aus der Seele….
Was mich mal interessiert, und ich hoffe Sie haben die Zahlen – wenn nur 10% der Personentransportleistung (Güter lassen wir im 1. Schritt mal aussen vor) auf der Straße elektrisch erfolgt – welche Energiemenge ist nötig?
Die „Energiewende“ wird von der Einheitspartei CDUCSUSPDLINKEGRÜNE subventioniert bis zum blackout. Und das mit Zustimmung der Mehrheit der Bevölkerung. Die Irren haben die Leitung der Anstalt übernommen. Wir schaffen das.
Wer erinnert sich noch an Trittin und seines „Kosten wie eine Kugel Eis“-Spruchs.
Jetzt, nach 20 Jahren absahnen, läuft das Pampern aus. Aber leider:
!Heiliger Sankt Florian hilf!,
Windstrom ist immer noch nicht konkurenzfähig.
Anstatt sich zu sagen: „Mist, voll in die Sch… gegriffen, es klappt wohl doch nicht mit den Erneuerbaren allein, wird Schlechtes erhalten.
Noch einen drauf -> mehr vom selben dazugebaut.
Wer soll handelt, und den Staat sehenden Auges an die Wand fährt, gehört nicht auf die Regierungsbank, sondern in eine Heilanstalt.
Wenn das was du tust, dich nicht weiterbringt, dann tu etwas völlig anderes – statt mehr vom gleichen Falschen. („abgeschrieben aber gut und treffend“)
Möglicherweise werden uns nächstens vermehrt Windmühlenflügel um die Ohren fliegen, weil sie aus Alterungsgründen nicht mehr stabil sind. Es hat ja technisch nachvollziehbare Gründe, die Laufzeit dieser Dinger zu begrenzen. Nicht umsonst gibt es eine Vielzahl von Patentanmeldungen, die sich mit der Altersschwäche der verwendeten Kunststofflaminate und vorbeugenden Maßnahmen dagegen beschäftigen. Es wird in vielen dieser Schriften auch ganz breitwillig dieser Sachverhalt als begründung einer Erfindung diskutiert. Solches gelesen habend, halt ich mich von Windrädern respektvoll ferne, dazu auch, weil ich keine vernünftigen Ideen in den Anmeldungen vorgefunden habe.
Hatten wir doch schon einmal: „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“
Was im Artikel nicht erwähnt wird, ist auch die problematische Entsorgung und der Rückbau der Altwindanlagen. Insbesondere die Verbundwerkstoffe der Rotorblätter sind hier ein großes Problem.
Wer sich die Mühe macht und die Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2019 zur Entwicklung eines Konzepts und Maßnahmen für einen ressourcensichernden Rückbau von Windenergieanlagen ansieht, der kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2019_10_09_texte_117-2019_uba_weacycle_mit_summary_and_abstract_170719_final_v4_pdfua_0.pdf
Bezüglich des nächsten Narrativs, der Elektromobilität und zu Herrn Musk und dessen Musterprojekt in Grünheide möchte ich folgendes anmerken.
Ich habe eine ältere Studien aus Schweden von 2019 im Kopf, darin heisst es, dass für die Batterieherstellung eines Elektroautos pro Kilowattstunde Speicherkapazität zwischen 97 und 180 Kilowattstunden Energie verbraucht und zwischen 100 und 150 Kilogramm CO2-Emissionen verursacht werden. Machen wir mal eine stark vereinfache Überschlagsrechnung und sind wir mal optimistisch und nehmen nur 100 kWh für die Herstellung pro Kilowattstunde Batteriespeicherkapazität an. Herr Musik spricht in einem Interview auf N-TV ja von 3 (Ausbau)Stufen der Batteriefertigung in Berlin.
Quelle: https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Elon-Musk-plant-weltgroesste-Batteriefabrik-bei-Berlin-article22190813.html
Erst 100 GWh pro Jahr, dann 200 GWh, dann 250 GWh.
Das bedeutet 100 GWh * 100 kWh/kWh = 10000 GWh = 10 TWh pro Jahr an Energiebedarf bei 100 GWh hergestellter Batteriekapazität pro Jahr. 20 TWh pro Jahr bei 200 GWh und 25 TWh bei 250 GWh. (Nur zum Vergleich, Deutschland hat im Jahr einen Energiebedarf von grob aufgerundet 600 TWh)
Was hat das leistungsfähigste deutsche Kernkaftwerk(Nummer 9 auf der Weltrangliste bezüglich der Leistung) Isar 2 in Deutschland (ein Druckwasserreaktor der KWU-Baulinie ’80 mit 1.410 MW elektrischer Nettoleistung und 3.950 MW thermischer Reaktorleistung) doch gleich für eine Jahreseinspeisekapazität bei 100 % theoretischer Vollauslastung ohne Transport- und Umspannwerke und sonstige Verluste? 1,41 GW * 365 Tage/Jahr* 24 Stunden/Tag= 12,352 TWh. Denke das wäre dann inklusive einem Sicherheitsfakor sogar ganz passend für die von Herrn Musk verkündete erste Ausbaustufe einer Batteriefabrik mit einer Gesamtherstellungskapazität von 100 GWh pro Jahr dimensioniert.
Aber mit dem 100 MW Gaskraftwerkchen wird das vermutlich eher nix mit einer Zellherstellung und Batteriefertigung in Grünheide. Eher eine große Mogelpackung. In China produzierte Zellen mit dementsprechend negativer Ökobilanz werden in ein Gehäuse und in ein Auto verbaut und als ökologischer Segen unter einem grünem Label verkauft. Wer drauf steht….
Auf ARTE gab es übrigens eine halbwegs objektive Dokumentation zu den Schattenseiten der Elektromobilität. Kann man nur wärmstens empfehlen…
https://www.youtube.com/watch?v=X_4aTFTctnE
Bitte den Reinhardswald nicht erwähnen.
Das könnte nicht nur Linksgrünwähler verunsichern, es könnten auch wieder Verschwörungsmythiker ermuntern, frech nach möglichen Verstrickungen eines in Sachen Windkraft rührigen Sohnes eines Regierungspräsidenten zu fragen.
Daß die betroffenen Altanlagen ineffizient seien, kann man so pauschal nicht behaupten.
Sie verschandeln noch immer hocheffizient das Landschaftsbild und bekämpfen weiterhin effizient Populationen von Vögeln, Fledermäusen und Fluginsekten, zudem sind die Zuwege nach wie vor effiziente Mittel zur Bodenversiegelung, so wie auch die Fundamente den Grundwasserfluß nachhaltig beeinträchtigen.
Von Ineffizienz der Altanlagen kann mithin nicht gesprochen werden.
Echt erstaunlich, dass die Teile nicht mal nach Ende der Abschreibung „wirtschaftlich“ zu betreiben bzw. wettbewerbsfähig sind und gefördert werden müssen.
Das müsste doch eigentlich auf „Liebhaberei“ hinweisen.
Situation in BW, konkret Stuttgart:
Stromausfall in einem Stadtgebiet für 1h. Vorher war mein Stadtteil „dran“. Mitten während der Arbeit (HomeOffice) kompletter Stromausfall. Die USV (mit Akku) konnte nur noch 1 System „geordnet“ herunterfahren. Das „Arbeitssystem“ inkl. der bis dahin gemachten Arbeit … tot. Mobilfunknetz … tot. Der Zahnarzt gegenüber … ratlos (gut, dass ich meine Termine bei ihm bereits einige Tage vorher hatte).
Da das Mobilfunknetz ebenfalls ausgefallen war (vermutlich kein Notstrom vorhanden), ins Auto gesetzt und einige Kilometer gefahren, um wieder ein Mobilfunknetz zu bekommen und den Stromnetzbetreiber zu informieren. Dieser kann mittlerweile prima „gendern“, aber die Hauptaufgabe, den Betrieb des Netzes, klappt scheinbar nicht mehr (wann der letzte Stromausfall hier war … da muss ich noch Jugendlicher gewesen sein).
Nach gut 1h war der Strom wieder da und die Systeme konnten wieder hochgefahren und geprüft werden (noch mal 1h mit Prüfung verschwendet). Ja, eine leistungsfähiges Notstromaggregat hätte geholfen, allerdings ging ich davon aus, dass ich mich nicht nur im „besten Deutschland, das wir je hatten“ befinden, sondern im „HighTech-Zentrum Stuttgart“ … hahaha.
Aber die Realität ist, dass in BW erst vor einigen Monaten ein störungsfrei gelaufenes AKW nicht nur stillgelegt, sondern gleich abgerissen wurde (vermutlich, um zu vermeiden, dass dieses „böse Atom-Dingsbums“ von irgendwelchen „Unverbesserlichen“ wieder reaktiviert werden kann). Dass mit Wegfall des Kraftwerks auch 15% der Stromerzeugung für BW entsorgt wurde, kein Problem. Die AKWs aus Frankreich oder der Kohlestrom aus Tschechien oder Polen sind ja auch noch da.
Vor einigen Tagen war zu lesen, dass einige Stromerzeuger darüber nachdenken, eine sog. „Spitzenglättung“ vorzusehen. Die Nutzer von E-Fahrzeugen werden dann sicher große Augen machen, wenn trotz beeindruckender Ladekapazitäten ein dezentes „Nichts“ aus dem Ladekabel fließt.
Wir können uns also auf eine tolle Zukunft freuen, in der sich die Kobolde im Stromnetz tummeln, die Netzqualität und -stabilität auf Entwicklungslandniveau sinkt und wir klatschen, Kniebeugen machen oder Fahrrad fahren.
Ob das mit dem Fahrrad fahren was wird? So ein Zweirad aus Holz zu drechseln kann kaum mehr jemand, und wenn doch, dann nur zu unerschwinglichen Preisen. Metall oder gar Carbon ist ja nicht mehr, in CO2-freier Grünwirtschaft.
Also besser gleich ans Laufen gewöhnen. Barfuß, versteht sich, denn Sohlen aus Kunststoffen, Gummi oder Leder gehen gar nicht, wegen Mikroplastikabrieb, Urwaldabholzung, Tierausbeutung.
Für die Übergangs-/Umgewöhnungsphase sollte man sich darum einen Vorrat alter Kartoffelsäcke anlegen, darin hüpft man dann gleich auch für Klimaschutz.
Aus meiner Sicht haben Sie hier wieder einen fachlich fundierten Beitrag geliefert.Obwohl der Wahnsinn es nicht wert ist sich mit ihm zu beschäftigen. Leider ist es auf Grund der uns allen treffenden Auswirkungen notwendig.Um dem ganzen etwas den Ernst zu nehmen möchte ich Sie Herr Hennig auf das „riesige“ Energiepotential eines in der Nähe des Werkes von Musk vorbei-fließenden Altarmes der Spree aufmerksam machen. Für ein Pförtnerhäuschen würde es reichen.
Das mit dem Gas- und Strombedarf der Fabrik des Herrn Tesla möchte ich im Moment noch nicht als Problem sehen. Am Anfang wird es diese Verbrauchswerte geben, wenn dann nach 1 Jahr die Halden vollstehen und die Produktion dem Bedarf angeglichen wird, sollte sich die Energiesituation wieder entspannen.
„Förderungen finden üblicherweise statt, um neuen Technologien beim Eintritt in den Markt zu helfen.“ Ganz im Gegenteil: praktisch alle wirklich neuen Technologien haben sich am Markt ohne „Förderung“ durchgesetzt – die Nutzung der Kernkraft mag eine Ausnahme sein. Wenn die Politik sich schon immer so in den technischen Fortschritt eingemischt hätte, gäbe es vermutlich nicht einmal die Dampfmaschine – von Autos und Computern für jedermann ganz abgesehen. Nein: Förderungen finden üblicherweise statt, um nicht marktfähige Technologien durchzudrücken und der eigenen Klientel Geld zuzuschustern.
Grüne Politik ist, wenn ich als Steuerzahler für eine Mogelpackung zahle, die dazu dient, Profit zu machen, indem man unsere Heimat verschandelt. Warum wundert mich das nicht?
„Die Speicheroptionen im Land sind vernachlässigbar.“
Bitte mal die ausgewiesene Expertin Annalena Charlotte Alma B. fragen. Die hat da völlig andere Erkenntnisse, und das ist „alles durchgerechnet“.
Herr Hennig,
unsere Mitwähler goutieren diesen Irrsinn. Die einzige Partei, die das Desaster thematisiert, wird vom politmedialen Mainstrem in Grund und Boden diffamiert und dringt somit nicht durch. Ihre Einschätzung, dass die deutschen Industriestrompreise immer noch nicht die höchsten auf dem Globus sind, gilt nur für Unternehmen, die EEG-befreit sind. Von den vielen anderen Unternehmen werden inzwischen oft mehr als 20 ct/kWh verlangt, was einer Verfünffachung gegenüber der Vor-EEG-Zeit bedeutet. In den kommenden Jahren werden diese Bezugspreise weiter rasant ansteigen, da dann zunehmend die wegen Wind und Sonne total aufgeblähten Netzinfrastrukturinvestitionen von den Netzbetreibern über die Netzentgelte auf den Strompreis gewälzt werden. Per 2030 würde ich von Strompreisen von 40 bis 50 ct/kWh ausgehen. Der Exodus der Industrie ist seit Jahren im Gange führt dazu, dass darüber hinaus die Preise für Leistungsinanspruchnahme überproportional steigen werden, da die Gesamtverbräuche zurückgehen und keine Glättung durch große, gleichmäßig verbrauchende Abnehmer mehr vorhanden sein wird.
Je unlogischer und dysfunktionaler umso besser. Das ist neue deutsche Leitmotiv. Der Wahnsinn besteht darin, Windenergie als Bereitsteller/Versorger der „Grundlast“ zu definieren. Dabei ist Windenergie als Spitzenlast zu gruppieren – als Last, die von anderen Quellen gepuffert werden muss. Sowohl von bisherigen „dreckigen“ Kohlekraftwerken wie auch von Kernkraft. Solange diese hirnerweichenden Umdeutungen umgestraft vorgenommen werden können, haben wir für die nötige Umsteuerung – weg von EEG und sonstigen ideologischen Konzepten – noch nichts erreicht. Um einen Blackout abzuwenden, muss ein kompletter Kraftwerkspark (konventionell, Kernkraft) vorgehalten werden, erst dann kann man sich den großzügigen Windkraftausbau überhaupt leisten (als Luxus, der den Strom verteuert).
Wer hat denn etwas anderes als eine Fortführung der Subventionen erwartet.
Sowohl CDU als auch SPD bemühen sich dem grünen Filz anzubiedern. Irgendwie muss das Steuergeld ja ausgegeben werden, denn es den deutschen Steuerzahler zurückzugeben – das käme ja einer Zweckentfremdung gleich.
Wo ist die FDP wenn man sie braucht …
„Wo ist die FDP wenn man sie braucht“ – na, in Moira: https://www.tagesschau.de/inland/appell-aufnahme-fluechtlinge-101.html
Also ehrlich gesagt, wüßte ich nicht, wozu diese FDP zu gebrauchen sein sollte? Geht es Ihnen damit anders?
Hatte ich auch gehört, und angeblich will es der „Staat“ nun aus steuerlichen Mitteln, und nicht aus der Umlage zahlen. Heißt also, die Steuern werden Steigen, was auch beschlossene Sache ist. Egal, der Untergang unserer Wettbewerbsfähigkeit ist beschlossene Sache.
Da sieht man wie „effizient“ Planwirtschaft ist. … Und Merkel stellt gerade ALLES auf Planwirtschaft um. Unsere geistigen „Überflieger“ bestimmen wo es längs geht. Von der Vetternwirtschaft ganz zu schweigen. Quo vadis Deutschland?
Ist das so? So weit ich mich erinnere, hängen da Jahrzehnte an Strukturförderung dran und wenn die Auslaufen, werden sie verlängert, weil sich die Struktur nicht verbessert hat (Ruhrgebiet, Kohleausstieg). Statt der Strukturförderung könnte man vermutlich auch den arbeitslos Werdenden einfach das Gehalt aus Steuermitteln weiterzahlen, das wär womöglich sogar günstiger.