<
>
Wird geladen...
Kommt die konservative Wende bei Disney?

„Get woke, go broke“: Umstrittener Disney-CEO durch seinen Vorgänger abgelöst

von Redaktion

22.11.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Eine als belastet geltende Amtszeit geht zu Ende: Disney trennt sich von Bob Chapek und holt seinen früheren Chef Bob Iger zurück. Unter Chapek hatte sich der Unterhaltungsriese zum Fackelträger der woken Bewegung stilisiert – und mit dem eigenen Streaming-Dienst allein im letzten Quartal Milliardenverluste eingefahren.

Der Disney-Konzern holt den 71-jährigen Bob Iger auf seinen alten Posten zurück. Er löst den 62-jährigen Bob Chapek ab, der erst im Februar 2020 die Unternehmensleitung übernommen hatte. Allerdings verblieb Iger als Executive Chairman noch bis Ende 2021, um Chapek als Nachfolger aufzubauen und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Dieser Versuch gilt nun als gescheitert.

In den letzten Wochen habe sich, ausgehend von höherrangigen Führungskräften von Walt Disney, eine regelrechte Rebellion gegen Chapek gebildet, die nun in seiner Entlassung gipfelte und zum Rückruf Igers ins Amt führte. Dies berichtet die Financial Times unter Berufung auf Informationen aus dem Unternehmen.

IDEOLOGIE STATT UNTERHALTUNG
„Vorschriftsmäßige Transpersonen“ in Kinderfilmen – Disney an der Geschlechterfront
„Wir danken Bob Chapek für seine langjährigen Verdienste um Disney. Dazu gehört auch, dass er das Unternehmen durch die beispiellosen Herausforderungen der Pandemie geführt hat“, so die Disney-Vorsitzende Susan Arnold in einer Erklärung.

Die Disney-Aktie ist im letzten Jahr inmitten einer ohnehin angeschlageneren Wirtschaft um über 40 Prozent abgestürzt. Die große Misere des Unternehmens wurde und wird auf eine Reihe von Fehlentscheidungen zurückgeführt, die dazu geführt haben, dass eine jahrzehntelange traditionelle und familienorientierte Kundschaft verprellt wurde.

Disney lieferte sich hierbei auch einen erbitterten Streit mit Floridas Gouverneur Ron DeSantis zu einem Gesetz, das öffentlichen Schulen verbietet, Kinder unter der vierten Klasse über sexuelle Orientierung und radikale Gendertheorie zu unterrichten. Die Disney Company fiel dabei auch in Eigenproduktionen mit einem neuen woken Kurs auf.

Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Ebenfalls vorangegangen war die Ergebnisveröffentlichung des börsennotierten Unternehmens Disney am 8. November, bei der Bob Chapek berichtete, dass das Streaming-Geschäft des Unternehmens alleine im letzten Quartal einen Verlust von 1,5 Milliarden Dollar eingefahren habe. Drei Tage später wurde den Mitarbeitern per Email einen Stellenabbau angekündigt: „Wir werden harte und unbequeme Entscheidungen treffen müssen.“

Der Vorstand teilte mit, dass Iger „in der einzigartigen Lage sei, das Unternehmen durch diese entscheidende Phase zu führen“ und fügte hinzu, dass er „den tiefen Respekt des Disney-Führungsteams genießt, mit dem er bis zu seinem Ausscheiden als Executive Chairman vor 11 Monaten eng zusammengearbeitet hat“. Nach seinem Ausscheiden gab Chapek keinen Kommentar ab.

JOURNALISTEN DüRFEN NICHT GESPERRT WERDEN
Florida: Gouverneur Ron DeSantis unterzeichnet Anti-Zensur-Gesetz für Soziale Medien
Bob Iger kündigte seine Rückkehr in einer E-Mail an die Disney-Mitarbeiter an: „Liebe Mitarbeiter und Mitglieder der Belegschaft“, schrieb er in einer E-Mail, „ich schreibe Ihnen heute Abend mit einem unglaublichen Gefühl der Dankbarkeit und Demut – und, wie ich zugeben muss, auch mit einem gewissen Erstaunen – und teile Ihnen mit, dass ich als Chief Executive Officer zu The Walt Disney Company zurückkehre.“ Weiter: „Ich weiß, dass dieses Unternehmen in den letzten drei Jahren so viel von Ihnen verlangt hat, und diese Zeiten bleiben sicherlich sehr herausfordernd, aber wie Sie mich schon oft haben sagen hören, bin ich ein Optimist.“

Bob Chapek sollte das Unternehmen Disney stabilisieren, nachdem dieses während der COVID-Pandemie, als auch Freizeitparks geschlossen wurden, Milliardenverluste erlitten hatte. Als Chapek jedoch Forderungen der Mitarbeiter nachgab, sich einem Gesetz in Florida zu widersetzen, das fälschlicherweise als „Don’t Say Gay“-Gesetz bezeichnet wurde, beendete der dortige Gouverneur Ron DeSantis langjährige und lukrative Steuervergünstigungen für die umfangreichen Aktivitäten des Unternehmens in Florida.

EIGENER DISTRICT FüR DISNEYWORLD
Nach Streit um Transgender-Schulgesetz: Florida will Disney staatliche Privilegien entziehen
Im März veröffentlichte Chris Rufo (Manhattan Institute) Videos eines Treffens von Disney-Mitarbeitern. Dabei wurde das Gesetz diskutiert, das offiziell als „Florida Parental Rights in Education Bill“ bekannt ist, sowie Disneys Förderung einer radikalen Gender-Ideologie und anderer progressiver Ideen zur Sexualität.

Laut dem von Rufo beschafften Filmmaterial sagte eine leitende Produzentin, dass sie ihre „gar nicht so geheime Homosexuellen-Agenda“ problemlos in einer Show umsetzen konnte, während ein anderer Disney-Manager damit prahlte, dass das Unternehmen „geschlechtsspezifische Ansprachen“ wie „Damen und Herren“ aus der Kommunikation, einschließlich der Begrüßung von Freizeitpark-Besuchern, streichen würde.

Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Der Aktienkurs des Unternehmens erholte sich am Montag und zog um über 6 Prozent an. Anleger setzen offenbar darauf, dass Iger den zuletzt angeschlagenen Konzern wieder auf Kurs bringen und die Rendite des kostenintensiven Streaming-Dienstes steigern kann. Zugleich trennte sich das Unternehmen am Montag von weiteren Verbündeten Chapeks, wie etwa Kareem Daniel, der die Streaming-Strategie des Konzerns leitete.

Die Nachricht über den Wechsel an der Disney-Führungsspitze wird in den sozialen Medien von Nutzern weit überwiegend mit „Get woke, go broke“-Rufen begleitet.

Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von X.

https://twitter.com/msttrader/status/1594641352116953088?s=20&t=VJNCmlVerFIzuu0a0G4g6Q

Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

27 Kommentare

  1. Gerade bei solchen Unternehmen ist eine Rückholung von Eltern nicht immer einfach, denn bis die sich entscheiden zu gehen, haben sie schon einen langen Leidensweg hinter sich und dann ist die Entscheidung meistens sehr langfristig.
    Das wirkt sich dann auch auf die Enkel aus.

    Ich bin aber guter Dinge, denn das Maß aller Ding ist nun einmal der wirtschaftliche Erfolg und bleibt der aus, werden die ganzen woken Kasperl gefeuert und müssen sich ein neues Feld ihrer Zerstörungswut suchen.

  2. Ganz sicher kommt da keine konservative Wende … Bob Iger hat doch erst angefangen mit dem ganzen Woken Mist. Diese ganzen Fehlentscheidungen gehen auf Bob Igers Konto!
    Chapek ab 2020 wollte mit dem Kurs brechen, Disney auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit trimmen, und ist an den ganzen von Iger eingestellten, Wokoharams gescheitert.
    Jetzt kann der Woke Kult bei Disney unter Iger wieder machen was er will …

  3. Das ist doch mit dem woken Schwachsinn auch bei Netflix und amazon so. In jedem Film ein Schwuler etc. Was soll das? Diese Art der Sexualität ist Privatsache. Diese unntürliche Zurschaustellen ist abartig. Und was den Minderheitenschutz betrifft; Rundreiseveranstalter wie Marco Polo Reisen nehmen immer noch keine Ungeimpften Menschen mit. Es gilt 2022 und auch 2023 2G. Diskriminierung im woken Deutschland ist der bittere Alltag. Aber sich in Katar den Mund zuhalten und Haltungstampons im Tor tragen.

  4. Nein, Disney will nicht zurück zu altem Glanz. Die wollen unbedingt so weitermachen wie unter dem ins zweite Glied verwiesenen CEO. Den alten CEO zurückzuholen zeugt nur von Einfallslosigkeit und dem Wunsch, weiterhin die Geldhähne grenzenlos sprudeln zu lassen.

  5. So werden die Ideen eines begnadeten Zeichners zerstört, weil die kein Verhältnis zu seinen Fähigkeiten und seinem Elan haben und das Tafelsilber eines Menschen auch noch zerdeppern und das kommt davon, wenn man es in falsche Hände gibt, dann lieber alleine untergehen in der Gewissheit, wie gewonnen so zerronnen, das ist allemal besser als dem Teufel sein Herz ausliefern, was dann für immer verloren ist.

    Die Werke von Walt Disney bleiben unvergänglich und vieles davon ist nur ein Abklatsch, von einigen Ausnahmen abgesehen, aber er war in dieser Hinsicht der Ideengeber und hat sein Unternehmen damit hochgebracht und andere spekulieren nun mit seinen Idealen, was im Prinzip ein Trauerspiel darstellt und die Sittlichkeit auch in Frage stellt, wenn man Geld als Ware betrachtet und damit hausieren geht und das auch noch mit Figuren, die in ethischer und moralischer Hinsicht mehr als fragwürdig sind, was ja auch schon durch einige nicht nur bestätigt sondern auch gegeiselt wurde.

  6. Warum sollte ich politisch korrekte Medien lesen oder politisch korrekte Filme ansehen? Man kennt die Aussage doch schon vorher und hat sich daran gestört.
    Ein spannendes Buch/ein spannender Film brauchen echte Helden, fiese Schurken, eine überzeugende Rahmenhandlung. Sowas wie „Herr der Ringe“, oder „Game of Thrones“ oder „Aladdin“.
    Ich würde die pädagogisch „wertvollen“ Werke von Herrn Habeck ja auch nicht lesen wollen.

  7. Bob Iger könnte sich Elon Musk zum Vorbild nehmen, der nach seiner Twitter-Übernahme 90 Prozent der Mitarbeiter (m,w,d,x) gekündigt hat und zwar alle, die woke, weltenretterisch, unproduktiv und unnütz waren. 7500 Laberer vorher= 750 Produktive nachher. Und es läuft. Die Konkurrenz staunt und denkt nach: könnten bei uns auch…….?

    • Leider ist Bob Iger aber derjenige der dem ganzen Woken Irrenhaus bei Disney Tür und Tor geöffnet hat, der wird einen Teufel tun sich an Musk ein Beispiel zu nehmen. Bob Chapek hat das ganze nur weiter geführt.

  8. Was mir bei dieser Woke-Suppe immer aufstößt, sind die historischen Fehler, die – ideologisch bedingt – in die Produktionen eingebaut werden. Es ist nur lächerlich, wenn beispielsweise an einem mittelalterlichen / frühneuzeitlichen europäischen Königshof die Hälfte der Adligen Farbige sind. Hat es natürlich nie gegeben, ist klar. Aber die farbigen Zuschauer vor den Bildschirmen sind hellauf begeistert, ebenso über farbige Luftfahrtpioniere etc. . Farbige Sklavenhalter dürfen natürlich nicht gezeigt werden, obwohl es sie reichlich gegeben hat. Woke hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun und erreicht überwiegend die ganz einfachen Gemüter. Und das sind nicht die, die für den gewünschten Umsatz sorgen könnten.

    • Der Sklavenhandel funktionierte so, dass die Europäer die Sklaven an der Küste kauften. Und dazu mussten Verkäufer die Sklaven an die Küste bringen und das nachdem diese Afrikaner versklavt waren.
      Meist waren es afrikanische Sklavenjäger (oft Warlord oder Könige) und arabische Händler.

    • Das ist aber auch bei Netflix gängige Praxis. Da hatte man es in der Historienserie „Bridgerton“ sogar fertiggebracht, mit der Rolle einer Königin von Frankreich eine farbige Darstellerin zu betrauen. Außerdem habe ich auch noch keine Serie gesehen, in denen es nicht mindestens eine homosexuelle Knutscherei oder sogar weitere diebezügliche Aktivitäten gegeben hat.

    • Selbstredend kann man so etwas machen, allerdings darf man das dann nicht „historisch“ nennen. Das liefe dann unter „Fantasy“. Und dann könnte man den farbigen Adligen, an einem fiktionalen-europ. Königshof, sogar auf einem Einhorn reiten lassen. Die Briten haben dann noch einen draufgesetzt: Die Rolle der Anne Boleyn (2. Gattin Heinrichs des 8, von England) wurde, für eine MiniSerie, mit einer dunkelhäutigen Darstellerin besetzt… Das hätte eigentlich zu einem Aufschrei der Boleyn-Nachfahre führen müssen, und man hätte den Produzenten die Nutzung des Namens verbieten müssen, da es 1. eine fette Lüge ist, und 2.schlichte Gemüter diese Darstellung für eine historische Tatsache halten könnten. Ich wäre übrigens auf die Reaktionen gespannt, wenn man „Roots“ neu verfilmen würde, und die Rolle des Kunta Kinte von einem weißen, blonden, blauäugigen Schweden gespielt werden würde…

  9. Ich finde es schön mitanzusehen wie der nächste woke Konzern das zeitliche segnen wird!
    Disney wird es sehr schwer haben aus der selbstverschuldeten Krise noch irgendwie lebend herauszukommen. Die Produktionen sind dank ihres Wokismus und ihrer unglaublichen Banalität einfach eine Zumutung und eher Strafe als Unterhaltung.
    Netflix hatte ja schon vor Wochen die Reißleine gezogen für Disney wird es zu spät sein, denn wer schaut sich bitte freiwillig Serien wie Boba Fett an?

  10. Die letzten Jahre waren wirklich schlecht für Disney, obwohl Marvel Filme milliarden einspielten(weniger zuschauer und teurere Tickets).
    Die Zerstörung von Star Wars unter Kennedy und die M-She-U(eigentlich MCU)(eine Initiative massiv mehr weibliche Helden und Super-Heroes zu pushen) haben bleibende Schäden hinterlassen, diese Kratzer aus dem Image rauszupolieren wird sehr schwierig.
    Und dabei sollte betrachtet werden, dass Iger SELBST für den aktuellen Kurs zuständig war, deshalb, abwarten und Tee trinken.
    Allerdings sind bereits etliche Studios am umkehren, weil sie merken der Woke Kurs kommt nicht gut an.
    Etliche Filme und Serien wurden bereits gecancelt, welche zentriert auf weibliche Hauptrollen waren.
    Und zu allem Übel wurde ein komplett ANTI woker Film quasi der erfolgreichste Film des Jahres

  11. Das passt zum allegemeinen Trend bei den US-Techfirmen: Langsam wird denen klar das sie mit Wokeness und work-life balance badengehen. Bei Twitter fragt jetzt Elon Musk wer eigentlich wirklich noch arbeitet in dem Laden, und auch bei Amazon fliegen die Fetzen. Ich bin mir sicher das zuerst diejenigen fliegen die mehr an der richtigen Haltung als am Produkt arbeiten.
    https://arstechnica.com/tech-policy/2022/11/musk-emails-remaining-twitter-staff-to-find-anyone-who-actually-writes-software/
    https://www.timesnownews.com/technology-science/amazon-will-fire-about-10000-people-this-week-report-article-95537366

  12. Dieser Artikel übersieht leider einige Punkte.
    Bob Iger war CEO von Disney bis Anfang 2020; all die Probleme, die Disney und seine diversen Subsidiaries/IPs (insbesondere Marvel, Lucasfilm, Pixar) in den letzten Jahren belastet haben, haben bereits unter Igers Ägide begonnen – nicht zuletzt auch wegen der Anwerbepolitik des Mannes, unter dem haufenweise Ideologen in den Konzern gelangt sind.
    Bob Chapek (der mehr Company Man und weniger Ideologe ist) dagegen schien zwar guten Willens zu sein, Disney zu depolitisieren und wieder zu einem Unternehmen zu machen, dass es als seine vornehmste Aufgabe verstand, die Konsumenten zu unterhalten anstatt sie ideologisch auf die korrekte Meinung einzunorden, aber letztlich war seine Position zu prekär, das auch wirklich ohne Rücksicht auf Verluste durchzuziehen: Seine Zeit als CEO war eine Gratwanderung zwischen ökonomisch sinnvollen Stabilisierungsmaßnahmen auf der einen Seite und dem Begehrlichkeiten des woken Mobs innerhalb Disneys auf der anderen, die nur darauf warteten, dass er sich angreifbar machte, und besagte ökonomisch sinnvollen Maßnahmen nach bestem Wissen und Gewissen torpedierten – ein Beispiel dafür ist das Drama um das sogenannte „don’t say gay“-Bill in Florida, wo Chapek sich zunächst dafür aussprach, sich aus der Politik rauszuhalten, aber dann nach dem Empörungssturm eines sehr lautstarken Teils der Belegschaft einknickte, öffentlich Abbitte tat und brav versprach, auch weiterhin ein guter LGBT+-Verbündeter zu sein. Kritiker von Disneys Kurs warfen ihm zwar immer wieder vor, dass es mit seinem guten Willen zum Wandel doch nicht so weit her sein könnte, wenn er derart wenige substanzielle Änderungen anstoßen würde, aber wie seine doch recht plötzliche Entlassung (die genau zu dem Zeitpunkt kam, bevor er umfangreiche Personalfreisetzungen bei Disney durchsetzen konnte, die auch die sehr linke HR-Abteilung betroffen hätten – ein Schelm, der Arges dabei denkt) gezeigt hat, saß er alles andere als fest im Sattel, was seine Zögerlichkeit in einem entsprechenden Licht erscheinen lässt.
    Was Bob Iger macht, bleibt abzuwarten – auf der einen Seite sind all die Probleme, an denen Disney gegenwärtig knabbert, auf die eine oder andere Weise auf ihn zurückzuführen, und es ist fraglich, ob er wirklich irgendwas anders machen will als bisher. Die einzige Hoffnung besteht darin, dass er nicht als der Mann in die Geschichte eingehen will, der Disney komplett vor die Wand gefahren hat, und darum eine Wendung vollzieht – aber im Gegensatz zu Chapek in einer gefestigteren Position ist.

  13. Wenn eines der medial führenden amerikanischen Unternehmen des Jugendwahns, der nicht nur aber auch eine Blaupause zum Unglücklichsein darstellt, einen nahezu eine Dekade älteren Mitarbeiter zurückholt, ist es zwar schwer, die Bedeutung dieses Umstands in Worte zu kleiden, doch scheint Ron DeSantis Maßnahmen zu wirken, die exterritoriale Position Disneys innerhalb Floridas einzuschränken.
    Auch scheint hiermit eine Unternehmenspolitik gegen „eine jahrzehntelange traditionelle und familienorientierte Kundschaft“ ihre Wirkung zu zeigten.
    Wiederum zeigt sich: „Man kann die Realität ignorieren, aber man kann nicht die Konsequenzen der ignorierten Realität ignorieren.“

  14. Irre ich mich – „wunschdenke“ ich – wenn ich feststelle dass es an einer ganzen Reihe von Stellen in der woke/LGBT-usw.- Klimafront zu bröckeln scheint? Dass immer mehr „Besonnene“ auf allen möglichen mehr oder weniger wichtigen „Positionen“ sich (wieder) trauen den Mund auf zu machen???

    • Es ist eher so, dass die brutale Realität nun zuschlägt. Bei Disney klingelt es wegen dem Gedöns nicht mehr in der Kasse und in Deutschland bleiben die Wohnungen kalt.
      Das lässt sich nur schwer ignorieren.

  15. Disney wird in 2022 einen Jahresumsatz von mehr als $ 82 Mrd. erreichen, woran der Streamingdienst mit ca. $ 5 Mrd. beiträgt. Disney-Streaming hat mit hohen Kosten, und deshalb die Anlaufverluste, mehr Abonnenten als Netflix, ca. 250 Millionen, weltweit. Insgesamt ist Disney ein sehr komplexes Geschäft, wobei der weitaus größte Geschäftsbereich, die Themeparks, in 2020/2021 weitgehend geschlossen waren. Von den ca. 200,000 Beschäftigten wurden die meisten weiterbeschäftigt, obwohl das Geschäft erst in diesem Jahr wieder voll in Betrieb war. Deshalb auch der Umsatzanstieg von fast $ 15 Mrd. in ’22. In Florida hat sich die lokale Geschäftsführung“ erdreistet“ sich gegen das Parental Rights in Education – Gesetz auszusprechen. Da es gegen die politischen Interessen von DeSantis keine Meinungs- und Redefreiheit gibt – bei manchen, sogenannten Konservativen ist das so – hat DeSantis in der Sache völlig unvorbereitet, in einer Nacht- und Nebelaktion mit seiner willfährigen Gesetzgebungsmehrheit ein Gesetz durchgepeitscht, das den Anschein erwecken sollte, dass er Disney bestraft, indem es Disney-Orlando einen ca. 55 Jahre alten, privilegierten Steuersatus streicht. Wahlkampf mit ad-hoc Gesetzgebung ohne vorbereiteten Sachbezug – so richtig konservativ-demokratisch auf DeSantis-Art. Ich nenne es faschistoid-autoritär. Da Disney seit mehr als 50 Jahren für das Steuerprivileg öffentliche Infrastruktur und laufende Aufgaben in Orlando und den umliegenden Landkreisen sehr effektiv und effizient erbrachte, muß die Trennung innerhalb eines Jahres erst ausgearbeitet werden. Am Ende könnte Disney pro Jahr einige hundert Millionen mehr Steuern zahlen, müßte aber die öffentlichen Leistungen nicht mehr erbringen, und würde die von der Firma geleisteten Infrastrukturinvestitionen an die öffentliche Hand verkaufen. Da die öffentlichen Hände die Leistungen möglicherweise nicht mit der gleichen Effizienz wie Disney erbringen könnte, wird es wahrscheinlich für die Steuerzahler der Region Orlando ein substantielles und bleibendes Verlustgeschäft werden – es handelt sich schließlich um eine partielle Verstaatlichung von öffentlichen Leistungen, die Disney in mehr als 50 Jahren aufgebaut und selbst bezahlt hat, die also schon immer privatisiert waren. Auch so richtig konservativ nach DeSantis-Art.

    • CRT im Kindergarten, vorlesen durch Dragqueens, 5 jährigen den Gedanken einpflanzen, daß sie ihr Geschlecht überdenken sollen ist OK? Ron DeSantis ist von 60% gewählt worden, Florida ist tiefrot. Die Menschen dort wollen es so, zumindest eine vernünftige Mehrheit. Das nennt ein normaler Mensch Demokratie.

      • Ich habe das Gesetz „Parental Rights in Education“ gelesen und von einem amerikanischen Juristen privat kommentiert bekommen. Wir haben beide dem Gesetz im wesentlichen zugestimmt. Trotzdem haben die Mehrheit der ca. 80,000 Mitarbeiter von Disney in Florida, und die Geschäftsführung, das Recht eine andere Meinung zu haben, und diese auch öffentlich ohne staatliche Repressalien/Strafen zu äußern. Genau dieses Recht spricht ihnen DeSantis de facto ab, weil er zur Begeisterung seiner Anhänger den Disney-Konzern, wie oben skizziert, “ bestraft „. Wenn sich in einem Jahr herausstellt, dass er tatsächlich die Verwaltungen und die Steuerzahler der Region Orlando bestraft, dann wird das untergehen. Früher hat man einmal gesagt : Nur Schwachköpfe rufen nach dem starken Mann.

      • Trotzdem haben die Mehrheit der ca. 80,000 Mitarbeiter von Disney in Florida, und die Geschäftsführung, das Recht eine andere Meinung zu haben,…“ Selbstredend haben sie das Recht. Die Frage ist allerdings, ob das auf die Mehrheit der 80.000 Mitarbeiter zutrifft. Wurden die anonym befragt? Und wenn sie es nicht sind, und es auch laut aussprechen, was wären dann die Konsequenzen? Sofortige Entlassung, oder Zwangsteilnahme an Woke-Seminaren? Außerdem wurde Disney nicht bestraft, man entzog dem Konzern nur die Privilegien.

      • Das nennt ein normaler Mensch vor allem gesunden Menschenverstand!

  16. Hallo, ich bin momo und neu hier.
    Ich bin w, Bj 1960 und mit Disney aufgewachsen. 100te Videos haben mich bis heute begleitet. Disneyland Paris mehrere male – einfach WOW!!!
    Dort Weihnachten und Silvester erlebt, einfach genial.

    Mit dem woken Disney bin ich nun schon länger raus.
    Ich hoffe für alle Kinder, dass alles wieder etwas „normal“ wird.
    Bis zu meinem Lebensende habe ich nur tolle Erinnerungen an „mein altes“ Disney.
    Lieben Gruß

  17. Bin nicht unbedingt der Disney-Fan, aber es tut gut zu sehen, dass der Woke-Mob eine Abfuhr erhält.

  18. Disney wurde eben not woke enough.
    Sie hätten weit radikaler vorgehen müssen, Micky Maus zu einer farbigen Lesbe und Dagobert Duck zum Liebhaber Donalds transformieren müssen, dann hätte es ganz sicher geklappt 😉

Einen Kommentar abschicken