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Nur Zustimmung zählt, Meinung nicht

Dieser Text wird nichts ändern. Aber Du kannst es. Eine Kampagne und ihr Sinn.

15.04.2017

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Parole „Mach mit!“ bedeutet in Wahrheit: Mach auf der richtigen Seite mit! Pflichte uns bei! Reih´ Dich ein! Es zählt nur Zustimmung. Es ist keine Kampagne für offene Diskurse, sondern für mehr Zensur.

Wenn Agenturen Politik formulieren, weil Politiker ihre Politik als Werbung gestalten, endet das manchmal in doppelter Selbstentlarvung.

I.

Fangen wir im ganz Kleinen an. Also in Berlin. Woran liegt es, dass diese Hauptstadt so verwahrlost ist, und in ihr das meiste (von der Architektur bis zur Politik) verwahrlost? Das frage ich mich, seit ich hier bin. Es sind erst 17 Jahre. Ich glaube, ich hab´s: Der Berliner hält sich nicht für verwahrlost, sondern für tolerant. Dies bedeutet, dass der, der sich an der Verwahrlosung stößt, intolerant ist. Er ist dann selbst daran schuld, wenn ihn etwas stört (die Schäbigkeit, die Rotzigkeit, die Inkompetenz, die Gleichgültigkeit, das Herunterwirtschaften, die ideologische Verbohrtheit etc.) Wem die Verwahrlosung nicht passt, vergeht sich am Toleranzgebot. Die Schäbigkeit ist in Wahrheit Stil, das Rotzige Schlagfertigkeit, die Dummheit Weltoffenheit, die ideologische Verbohrtheit Unbeirrbarkeit, das Bedrohliche kulturelle Vielfalt usw. Nach diesem Muster wird heute von Berlin aus die ganze Republik regiert.

II.

Für diese Erkenntnis bin ich der Bundesregierung dankbar. Genauer: ihrer neuen, supertollen, superteuren, supercoolen, supergrellen Scholz & Friends-Kampagne. Es ist die erste Kampagne, die offiziell damit angibt, nichts zu bewirken.

„Dieses Plakat wird nichts ändern. Aber du kannst es.“

„Dieses Plakat hängt nur rum. Aber du kannst mehr.“

„Dies ist keine Säule der Gesellschaft. Aber du kannst eine sein.“

Also mal im Ernst. Ich finde es gut, wenn Politiker sich daran erinnern, dass das demokratische Gemeinwesen der Mitwirkung seiner Bürger bedarf. Bisher haben sie uns lieber raus gehalten und den festen Eindruck hinterlassen, Bürger störten nur. Wenn es denn unbedingt sein muss: Sollen sie ihre Einsicht plakatieren. Kriegt ja sonst keiner mit.

III.

Sieht man allerdings genauer hin, geht es gar nicht um das Engagement der Bürger für dieses Land. Sondern um eine Kampagne für ein „demokratisches, vielfältiges, respektvolles Miteinander“ gegen „Rechtsextremismus“, Gewalt und Menschenfeindlichkeit. Es ist der Aufruf, sich entsprechenden Projekten, Initiativen und Vereinen anzuschließen. Hört sich erst einmal gut an, schließt aber in Wahrheit einen Teil der Bürger aus. Die Parole „Mach mit!“ bedeutet in Wahrheit: Mach auf der richtigen Seite mit! Pflichte uns bei! Reih´ Dich ein! Es zählt nur Zustimmung. Es ist keine Kampagne für offene Diskurse, sondern für mehr Zensur. Da wird nicht mehr Demokratie gewagt, sondern der Demokratie ein geistiges Korsett verpasst. Da könnte ja jeder kommen. Die Regierung braucht Hilfstruppen gegen wachsende Kritik an der Verwahrlosung des republikanischen Gemeinwesens. Engagement ist keineswegs per se erwünscht. Sondern nur jenes, welches staatlich empfohlen wird. Der Kampagnenbesteller, das Bundesministerium für Gedöns, rechnet offenbar mit der traditionellen Staatstreue.

Ein Fall von Nudging liegt hier vor, eine Erziehungsmaßnahme, die der zu Erziehende nicht als Zwang begreifen soll, obwohl es sich um nichts anders handelt. Während manche die Schnauze eines jungen Hunds in dessen eigene Exkremente stupsen, nudged der Staat den unzufriedenen oder gar widerspenstigen Bürger in den Mist, den der Staat selbst produziert hat. Vornehmer ausgedrückt: Die Kampagne entpuppt sich als Propaganda. Dies ist weniger harmlos, als es scheinen mag. Denn der Staat will ablenken von Versäumnissen und Fehlentwicklungen, die nicht der Bürger, sondern die herrschenden Parteien zu verantworten haben.

IV.

Noch einmal von vorn. Die Regierung erklärt zu Toleranz, was viele Bürger als Verwahrlosung wahrnehmen, wofür sie wiederum der Intoleranz bezichtigt werden. Nicht die Feindseligkeit der Islamisten gegenüber der westlichen Zivilisation wird bekämpft, sondern die Feindseligkeit gegenüber den Islamisten. Nicht, wer sich der Integration systematisch verweigert, wird vom Staat beargwöhnt, sondern der, der dies beklagt, als integrationsfeindlich abgestempelt. Minderheiten sind unantastbar – mit Ausnahme der Minderheit, die das nicht akzeptiert. Man verlangt Solidarität mit denen, die nicht dazu gehören wollen. Wer das nicht akzeptieren will, gehört nicht mehr dazu.

So werden die Werte der Republik entwertet. Denn wer kulturelle Unverträglichkeiten nicht zur Kenntnis nehmen will, entsolidarisiert die Gesellschaft. Die Verwahrlosung des Bürgersinns wird von jenen betrieben, deren Kampagne vorgibt, dem Bürgersinn aufzuhelfen. Diese Paradoxie zu benennen, trägt dem Kritiker bereits den Vorwurf ein, Hass zu schüren. Selbstzensur wird gar zur Bürgerpflicht erklärt. Denn es geht nicht um Wahrheit, sondern um Moral. Der Moralist spricht alle schuldig, die ihm nicht folgen. Es geht also bei dieser Kampagne nicht um Aufklärung, sondern darum, Andersdenkende moralisch zu züchtigen.

V.

Warum ist die deutsche Politik verwahrlost? Weil sie nicht nur die Grenzen des eigenen Landes ignoriert hat, sondern auch die Grenzen der Toleranz. Offene Gesellschaften brauchen Grenzen. Sonst verlieren sie ihre Offenheit. Dies ist kein Paradox. Die beste Kampagne für demokratisches Engagement wäre politische Vernunft.

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174 Kommentare

  1. Sie haben natürlich recht, daß die Wurzeln für den Linkskurs in der damaligen BRD bei den 68ern zu suchen sind, und in der Folge von den Grünen weitergeführt wurden. Die Gesellschaft im Westen ist in dieser Entwicklung nun an einem Punkt angekommen den man nur noch als kollektiven Schwachsinn bezeichnen kann. Während also der Westen die Demokratie mittlerweile völlig abgelegt hat, ist im Gegenzug der Osten eigentlich nie in ihr angekommen. Im Gegensatz zu den wohlstandsverwahrlosten Wessis, waren und sind die Ossis vornehmlich an Wohlstands-Teilhabe und -Wahrung interessiert. Eine demokratische Grundeinstellung steht also bei den einen nicht mehr, und bei den anderen noch nicht im Vordergrund. Unabhängig davon, ob man diese Feststellung falsch oder richtig findet, muß aber eines als unstrittig gelten. Im Gegensatz zum Westen haben die Menschen im Osten, egal aus welchen Beweggründen, ihren gesunden Menschenverstand noch nicht völlig verloren. Sie orientieren sich an ihren eigenen Interessen bzw. an denen ihres Landes. Das ist nicht nur legitim, sondern in der aktuellen Situation Deutschlands sogar überlebenswichtig.

  2. Ich weiß das wir naiven Wessis diese gesamten Fehlentwicklungen seit der Wende nach kräften befeuert haben. Was ich nur nicht verstehe ist, das ihr Ossis euch jetzt plötzlich so überrascht gebt. Ihr habt doch gewußt was da für Typen in die Parteienlandschaft des Westens einwandern. Ihr hättet ja mal ein Wort sagen können. Fehlanzeige. Im Gegenteil, ihr konntet ja gar nicht genug von euren Spezialisten in einflußreichen Positionen sehen.

  3. Es ist gar nicht so kompliziert…, es ist ganz einfach: Merkel betreibt den Kommunikationsansatz, den sie vermutlich bereits als FDJ- Funktionärin in der „DDR“ von Jugend auf verinnerlicht hat: „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“…
    Auch „Scholz & Friends“ liefern nur das, was der Kunde bestellt..

  4. Genau die Worte, die das Christentum benötigt um sich selbst den finalen Todesstoß zu geben. Wenn ich solche Aussagen von Bischöfen lese, dann bekommt der Satan für mich ein Gesicht.

  5. Auf die Gefahr hin , den einen oder anderen zu langweilen , möchte ich
    trotzdem das allseits bekannte Zitat von Tucholsky zum Vortrag bringen :
    “ Wenn Wahlen etwas ändern würden , wären sie verboten “ !
    Liebe Foristen , ersetzt das Wort “ Wahlen “ mit Kommentare , Talkshows ,
    Gesprächsrunden , Leserbriefe , Petitionen etc….. , dann erkennt ihr vielleicht
    was wirklich zu tun wäre , um die Zustände in dieser Republik zu ändern .
    Aber , ich vermute mal , dazu fehlt es bei viel zu vielen an Mut !
    Bei manchen auch an Zeit , Willenskraft , Geld und Gesundheit .
    Dafür braucht sich niemand zu schämen !
    So sind halt die Menschen .
    Überwiegend Maulhelden eben !
    Leider !
    Andererseits stellt sich für mich auch die Frage :
    Ist es der überwiegende Teil der Menschen in “ unserem “ Land überhaupt wert ,
    dass man / frau sich für ihn einsetzt ????
    Kann mir da jemand weiterhelfen ?

  6. Ich denke mal, die meisten haben Angst, als Nazis beschimpft zu werden. Schließlich hat unsere Kanzlerin gesagt, wir Deutschen hätten uns an Afrika versündigt. Da hat der klebrige Klaus mit seinen Kollegen Slomka und Will gute Vorarbeit geleistet. Also Kopf in Sand und weiter so.
    Ich weiß, was ein richtiger Nazi ist. Demzufolge kann ich keiner sein.
    Die Dummheit, nicht zu wissen, wo das letztendlich hinführt ist gewollt herbeigeführt.

  7. Wenn ich hier bei Tichy die Kommentare einschätze, sind 99 % gegen die Politik von Merkel und Co. Bei Achgut und Epochtimes ist das genauso. Selbst in den Kommentarspalten der Onlineportale der Mainstreamblätter Focus und Welt sind das 90 %. In meinem Bekannten-, Arbeits- , und Freizeitkreis ist das ähnlich. Wenn ich nun die, sagen wir mal 30 % Nichtwähler mit einbeziehen ist mir nicht ganz klar, wie die etablierten Parteien auf über 85% der Stimmen in den Umfragen und wohl auch zur Wahl im September kommen. Selbst in dem Wissen, ich bewege mich hier unter meinesgleichen ist mir das sehr suspekt.
    Die Wahl wird bekanntlich im Westen gewonnen, nur ist dort die Verblödung der Bevölkerung durch Politik und Medien schon über 70 Jahre im Gange und trägt wohl reichlich Früchte. Im Osten sind das auch schon 25 Jahre, siehe Ramelow in Erfurt. Ich schäme mich als Thüringer und habe kein gutes Gefühl in Deutschland.

  8. Sehr geehrter Herr Herles, ich vermag ja Ihrer Diagnose weitgehend und in den wesentlichen Punkten zu folgen. Wir sind – wenn ich das sagen darf – einig. Aber, was tun, wenn wir nicht bei der Diagnose stehen bleiben wollen?. Was tun? Mit jedem Tag weht der Wind of Change weiter, werden Prozesse in Gang gesetzt, Positionen markiert, wird strukturelle, institutionelle und informelle Macht stabilisiert, festgezurrt. Eine Rückkehr zum Status quo ante ist heute in vielen Bereichen nur unter Inkaufnahme großer Verwerfungen in anderen Bereichen gar nicht mehr möglich.

    Ich kann die Dekade neuer Denkverbote, neuer Axiome, neuer Mantras, neuer Dogmen – allesamt nicht hinterfragbar – beklagen. Ich kann das Verschwinden des Freiheitsbegriffes respektive seine Pervertierung beklagen. Ich kann die Diffamierung Andersdenkender beklagen. Ich kann beklagen, dass der Staat paradoxerweise einerseits seine Grenzen, andererseits die zu einem freiheitlichen Gemeinwesen gehörenden Beschränkungen aufgibt, der sich tatsächlich entgrenzt. Ich kann das Zeitalter der Alternativlosigkeit beklagen.

    Dem vereinten Nudging-, wirklichkeitsnaher sehr oft Boxing-, Konzert von NGO’s, Stiftungen, Parlamenten, ÖRR, Pastoren, Dekanen, Kirchenpräsidenten, Bischöfen, Päpsten, befreiten Schulen, Lehrern, Erziehern, Parteien, Netzwerken, Betrieben, Moscheen, Zentralräten, Sportverbänden und Sportvereinen ist nicht zu entkommen.

    Zurück zum Konkreten: Wer, wer kann es sich erlauben, so er beispielsweise für eine Familie Verantwortung zu tragen hat, in seinem Betrieb für die falsche Partei, für falsche Maximen, für falsche „Meinungen“, für falsche Überzeugungen zu sprechen? Wer kann es sich erlauben, als Gaststätte, als Hotel, als Kongresszentrum den Falschen Herberge zu geben?

    Gleiche Chancen im politischen Wettbewerb? Wo sind sie geblieben? Die andauernden Berieselung durch Talk-Shows, durch Nachrichtensendungen im Viertelstundentakt, die Mo-Mas ab halb sechs und die Lanz‘ kurz vor bis kurz nach Mitternacht, die milliardenschwere direkte und indirekte Subventionierung der etablierten Parteien, die Boulevardisierung des Rundfunks durch unterschwellige oder schon mal grobschlächtige Mischung von Unterhaltung, Information und Meinung, die Ausgrenzung sogenannter Populisten (alles rechts der gewendeten CDU) rechtfertigen tatsächlich die Aussage: Die Zeiten eines auch nur halbwegs fairen politischen Wettbewerbs, des Wettbewerbs von Ideen und Vorstellungen sind passé.

    Gendering als Querschnittsaufgabe von der Uno über die EU bis zu den nationalen Regierungen, Babys mit 3 Monaten (oder früher) in die Krippe, Sexualerziehung in den Schulen, Ganztagsschulen, Ideologisierung der Universitäten – der Zugriff der Gesellschaft kennt kein Limit.

    Zurück zu der Anmerkung oben: Was kann der Einzelne tun? Was kann ich tun?
    Was kann ich tun, gegen ein Freilandexperiment ohne Rückholbarkeit, gegen Wechsel, die quergeschrieben werden, durch eine Politik, die nicht auf Evolution setzt, auf dem Menschen angemessene, organische Veränderungen? Nein, es scheint, als ob sich vieles von dem, was man uns in den Schulen, damals in den Zeiten, die schon gar nicht mehr wahr sind, erzählte von den Idealen, die nach Schiller da oben hängen, unverrückbar, als Chimäre entpuppt.

    Ich scheue mich mittlerweile nicht mehr vor der Aussage, dass wir auf einem guten Weg hin zur Ochlokratie sind; dass die allerorts beschriene Deeemokratie die freiheitlich, demokratische Grundordnung längst über die Tischkante gestoßen hat. Licht am Ende des Tunnels. Fehlanzeige.

    Vielleicht hat ein großer Mann, sein Name ist mir entfallen, recht, als er schrieb: Was uns bleibt, ist die Haltung des Sisyphos. Vielleicht! Aber ein Trost ist das, zumindest für mich, nicht.

  9. Denke eher, dass vorrangiges Ziel dieser Kampagne das Ausnutzen des vorherrschenden Mediennarrativs ist, nach welchem wahlweise die Demokratie, das Gute, das Gerechte, das Faire, das Ökologische, das Richtige, das Nicht-Postfaktische also die letztgültige Wahrheit durch Populismus bedroht wird.

    Man könnte es demnach als Vorbereitung auf die Bundestagswahl betrachten, die mehr Anti-Populisten mobilisieren soll oder zumindest schonmal die Idee ausformen soll, dass eine Stimme für die etablierten Bundestagsparteien einen heroischen Akt darstellt.

    Könnte allerdings ebenso nach hinten losgehen, nachdem man sich beim Anblick dieser orwellschen Plakate ebenso gut dazu animiert fühlen könnte, dagegen politisch aktiv zu werden.

  10. Nee, Nee Herr Herles, auch ich habe lang genug in Berlin gelebt, und bin einfach vor den neu hin zugezogenen, politisch gewollten Sozialhilfe Empfänger geflüchtet. So wie viele Ur – Berliner.
    Es gibt fast keine Ur – Berliner mehr, auf jeden Fall nicht in West Berlin. In Ost Berlin noch vielleicht. Ich meide Berlin, und bevorzuge Leipzig, Dresden. Da läßt´s sich´s leben.

  11. Das Bemühen der Merkel-Regierung konzentriert sich auf die Erhaltung eines Systems, in dem sie es sich bequehm eingerichtet hat; nur keine Politisierung der Wähler, die Bürger werden dem „weiter so“ beglückt, man tut alles, damit sich nichts ändert, lästige Realitäten werden unter den Teppich gekehrt, Merkel wacht mit ruhiger Hand über das Land – wie schön!.
    Der Deutsche toleriert das,mehr noch: Merkel ist immer noch beliebt.
    in Frankreich hingegen mucken sie jetzt auf, Le Pen und Mélenchon, beide Systemgegener, ante portas – der Wahlausgang dort verspricht Überraschungen. Und schon hört man hierzulande das Geschrei der Medien von der Gefahr in und aus Frankreich. Auch der Herr Bundespräsident scheint sehr beunruhigt zu sein.

  12. Die Mainstream-Medien arbeiten schon seit vielen Jahren mit kleinen Psychotricks. Dem Leser einer „SZ“ (und aller ähnlich gestrickten Organe) wird zB suggeriert, dass er, wenn er sich der erwünschten Massenmeinung anschließt, damit exklusiven, kritischen, elitären Verstand beweise. Er sei dann gerade nicht Teil der Herde, sondern erhebe sich darüber. Was soll man sagen. Obwohl es so billig manipulativ ist, funktioniert es im Große und Ganzen.

    • Nochmal zum Thema „Herde“ (z.B. : Schafherde..): Sie wissen, dass die Letzten in der Herde vor sich nur „Ar..löcher“ sehen/ haben… Das, unter Anderem, macht das Herdenleben so unangenehm…

  13. Herr Herles, ein brillanter Artikel!
    Die Sache so kurz und knapp auf den Punkt zu bringen, gelingt nicht jedem.
    Offen zu sein ist eines. Sich selbst dabei zu vergessen, etwas ganz anderes.

  14. „Die beste Kampagne für demokratisches Engagement wäre politische Vernunft.“ – Hr. W. Herles

    Welche politische Vernunft?

    a) Die Vernunft Grenzen zu überwinden, die überwindbar sind.
    b) Die Vernunft Grenzen zu akzeptieren, die nicht überwindbar sind.
    c) Die Vernunft zwischen a und b zu unterscheiden; u. U. per Selbstversuch.
    d) Die Vernunft jemand Anderen zum Selbstversuch in c zu verführen.
    e) Die Vernunft Grenzen zu leugnen, um Verführbarkeit zu gewährleisten.
    usw.

  15. Lieber Herr Herles,
    ich möchte mich aufrichtig bedanken für die letzen 3 absätze, das ist so ins schwarze getroffen, ich denke das kann man kaum treffender beschreiben,
    war ja bisher nicht so ihr persönlicher anhänger, (schau hier meistens rein wegen Herrn Tichy, Herrn Müller Voggt, Frau Schunke und besonders der verehrten Frau Röhl wegen)
    Aber ihre Beiträge und auch die von Herr Görgens (mit dem ich oft total unterschiedlicher meinung bin, der mich aber durchaus zum nachdenken über meine standpunkte anregt) gefallen mir immer besser.
    Denke das wollte ich mal aussprechen was ich hier mit tue.

    enschuldigen sie bitte die schwache gramatik, hab da leider ne behinderung und die nach jahren und viel viel dran arbeiten eingermassen in griff,
    so das ich meine gedanken schriftlich formuliern kann, auch wenn die gramatik/groß und Klein etc.
    nicht immer korrekt ist, hoffe ich doch inständig das inhalt meiner beiträge sich erschliessen läst.

    Wünsche frohe Oster tage dem Ganzen Team

    Olaf Metzger
    (Omarius)

  16. „Warum ist die deutsche Politik verwahrlost? … und … politische Vernunft?“
    Verwahrlosung, weil nur Taugenichtse, Verantwortungs- und Gewissenlose, nur auf ihren Vorteil Bedachte in der Berliner Clique schein-regieren.
    Da kann man KEINE politische Vernunft erwarten, nur kindische PR-Aktionen wie bspw. die Vorführung des Obama.

  17. „Du bist keine Wurst – aber uns bis Du es.“ Das wäre mal ehrlich.

  18. der kampf rechts gegen links ist ein kampf der ordnung gegen die unordnung. es ist ein offenes geheimnis, das gewisse kreise die selbstauflösung deutschland und letzen endes aller sogenannten westlichen werte (für die sie angeblich und paradoxerweise selbst einstehen) betreiben…

  19. Ja so ist es Herr Herles und Sie haben es sehr gut auf den
    Punkt gebracht. Die Politiker wollen uns das Denken abgewöhnen und betreiben
    permanentes Framing. Wir kennen das schon aus Unternehmen und aus der Werbung.
    Unternehmensberater haben die Unternehmen mit Framing bereits auf Kurs
    gebracht. Jetzt geben sie sich in den öffentlichen Verwaltungen die Hand und
    tun natürlich auch dort das was sie am besten können. Wie manipuliere ich am
    besten die Menschen und wie stelle ich sicher, dass die Zahlen vorübergehend
    schön aussehen, das beherrschen sie perfekt.

    Das ist auch der Grund warum wir permanent das Gefühl haben,
    dass wir belogen werden. Nicht zu Unrecht, denn wer sich aus dem Frame befreit
    muss feststellen, dass die Welt ja ganz anders aussieht.

  20. Sehr geehrter Herr Herles, ganz großen Dank für diesen Artikel, in dem Sie in denkbar prägnanter und klarer Weise die Sache auf den Punkt bringen. Wir leben in einer Postdemokratie, fürwahr, und die Prätention des Regimes Ex-DDR & Friends ist unübersehbar.

  21. Herrlich Herles.. „Sei wachsam„, meint der Reinhard Mey, das Thema ein Alter Hut

    …und Das geht so…(..erlaube mir zu kupfern..)

    Ein Wahlplakat zerrissen auf dem nassen Rasen,
    Sie grinsen mich an, die alten aufgeweichten Phrasen,
    Die Gesichter von auf jugendlich gemachten Greisen,
    Die Dir das Mittelalter als den Fortschritt anpreisen.
    Und ich denk’ mir, jeder Schritt zu dem verheiß’nen Glück
    Ist ein Schritt nach ewig gestern, ein Schritt zurück.
    Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen,
    Sie nennen es das Volk, aber sie meinen Untertanen.
    All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen,
    Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen:
    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm!

    Sei wachsam,
    Präg’ dir die Worte ein!
    Sei wachsam,
    Fall nicht auf sie rein!Paß auf, daß du deine Freiheit nutzt,
    Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
    Sei wachsam,
    Merk’ dir die Gesichter gut!
    Sei wachsam,
    Bewahr dir deinen Mut.
    Sei wachsam
    Und sei auf der Hut!

    Du machst das Fernsehen an, sie jammern nach guten, alten Werten.
    Ihre guten, alten Werte sind fast immer die verkehrten.
    Und die, die da so vorlaut in der Talk-Runde strampeln,
    Sind es, die auf allen Werten mit Füßen rumtrampeln:
    Der Medienmogul und der Zeitungszar,
    Die schlimmsten Böcke als Gärtner, na wunderbar!
    Sie rufen nach dem Kruzifix, nach Brauchtum und guten Sitten,
    Doch ihre Botschaft ist nichts als Arsch und Titten.
    Verrohung, Verdummung, Gewalt sind die Gebote,
    Ihre Götter sind Auflage und Einschaltquote.
    Sie biegen die Wahrheit und verdrehen das Recht:
    So viel gute alte Werte, echt, da wird mir echt schlecht!

    Sei wachsam,
    Präg’ dir die Worte ein!
    Sei wachsam,
    Fall nicht auf sie rein!Paß auf, daß du deine Freiheit nutzt,
    Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
    Sei wachsam,
    Merk’ dir die Gesichter gut!
    Sei wachsam,
    Bewahr dir deinen Mut.
    Sei wachsam
    Und sei auf der Hut!

    Es ist ‘ne Riesenkonjunktur für Rattenfänger,
    Für Trittbrettfahrer und Schmiergeldempfänger,
    ‘ne Zeit für Selbstbediener und Geschäftemacher,
    Scheinheiligkeit, Geheuchel und Postengeschacher.
    Und die sind alle hochgeachtet und sehr anerkannt,
    Und nach den schlimmsten werden Straßen und Flugplätze benannt.
    Man packt den Hühnerdieb, den Waffenschieber läßt man laufen,
    Kein Pfeifchen Gras, aber ‘ne ganze Giftgasfabrik kannst du kaufen.
    Verseuch’ die Luft, verstrahl’ das Land, mach ungestraft den größten Schaden,
    Nur laß dich nicht erwischen bei Sitzblockaden!
    Man packt den Grünfried, doch das Umweltschwein genießt Vertrau’n,
    Und die Polizei muß immer auf die Falschen drauf hau’n.

    Sei wachsam,
    Präg’ dir die Worte ein!
    Sei wachsam,
    Fall nicht auf sie rein!Paß auf, daß du deine Freiheit nutzt,
    Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
    Sei wachsam,
    Merk’ dir die Gesichter gut!
    Sei wachsam,
    Bewahr dir deinen Mut.
    Sei wachsam
    Und sei auf der Hut!

    Wir ha’m ein Grundgesetz, das soll den Rechtsstaat garantieren.
    Was hilft’s, wenn sie nach Lust und Laune dran manipulieren,
    Die Scharfmacher, die immer von der Friedensmission quasseln
    Und unterm Tisch schon emsig mit dem Säbel rasseln?
    Der alte Glanz in ihren Augen beim großen Zapfenstreich,
    Abteilung kehrt, im Gleichschritt marsch, ein Lied und heim ins Reich!
    „Nie wieder soll von diesem Land Gewalt ausgehen!“
    „Wir müssen Flagge zeigen, dürfen nicht beiseite stehen!“
    „Rein humanitär natürlich und ganz ohne Blutvergießen!“
    „Kampfeinsätze sind jetzt nicht mehr so ganz auszuschließen.“
    Sie zieh’n uns immer tiefer rein, Stück für Stück,
    Und seit heute früh um fünf Uhr schießen wir wieder zurück!

    Sei wachsam,
    Präg’ dir die Worte ein!
    Sei wachsam,
    Fall nicht auf sie rein!Paß auf, daß du deine Freiheit nutzt,
    Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
    Sei wachsam,
    Merk’ dir die Gesichter gut!
    Sei wachsam,
    Bewahr dir deinen Mut.
    Sei wachsam
    Und sei auf der Hut!

    Ich hab’ Sehnsucht nach Leuten, die mich nicht betrügen,
    Die mir nicht mit jeder Festrede die Hucke voll lügen,
    Und verschon’ mich mit den falschen Ehrlichen,
    Die falschen Ehrlichen, die wahren Gefährlichen!
    Ich hab’ Sehnsucht nach einem Stück Wahrhaftigkeit,
    Nach ‘nem bißchen Rückgrat in dieser verkrümmten Zeit.
    Doch sag die Wahrheit und du hast bald nichts mehr zu lachen,
    Sie wer’n dich ruinier’n, exekutier’n und mundtot machen,
    Erpressen, bestechen, versuchen, dich zu kaufen.
    Wenn du die Wahrheit sagst, laß draußen den Motor laufen,
    Dann sag sie laut und schnell, denn das Sprichwort lehrt:
    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

    Sei wachsam,
    Präg’ dir die Worte ein!
    Sei wachsam,
    Fall nicht auf sie rein!Paß auf, daß du deine Freiheit nutzt,
    Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
    Sei wachsam,
    Merk’ dir die Gesichter gut!
    Sei wachsam,
    Bewahr dir deinen Mut.
    Sei wachsam
    Und sei auf der Hut!

    +

    PS: ..

    Tja, vielleicht bringen uns auch die Analphabeten weiter, die glauben nicht an Pläne und an Modelle wie die „Demokratie“

    …und es kommt wieder Einer in seinen Quadratlatschen auf seinem Esel daher und sagt uns:
    »Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister..; denn viele falsche Propheten sind hinausgegangen in die Welt.“
    1 Johannes 4:1

    20 An ihren Taten also könnt ihr die falschen Propheten erkennen.«

    Matth. 7

    +++

  22. Es bedarf eines arabisch aussehenden Mannes, natürlich verwirrt,um 500 Menschen in einer Kirche in Panik zu versetzen.( Karfreitag/Essen/WAZ)Welch eine Entwicklung.Als Politiker würde ich Schamrot.Der Rat der Kanzlerin,doch mal wieder in eine Kirche zu gehn um bibelfest gegen die Ängste anzubeten,bewirkt wohl eher das Gegenteil.

    • Und es ist nicht einer unter den 500, der …

      Wie eigentlich immer. Bißchen sehr lasch.

      Wenn man gegen 10 „Männer“ antreten muss, wie der jungen Mann unlängst in der U-Bahn, der halbtot getreten wurde, kann ich jeden verstehen, der da kneift. Aber unter 500 nicht einer, der weiß, was zu tun ist. Gegen einen „Mann“.

      Zum Schutz der anderen Kirchenbesucher, nicht aus Spaß an der Gewalt.

      Diese Täter erleben unsere Gesellschaft als alt, krank und feige. Wundert mich jetzt nicht.

      Ich bin vollkommen gegen Gewalt, aber das heißt doch nicht, dass ich mir Alles gefallen lasse.

      • Richtig, galt sicher für diese 500. Andererseits, als Biodeutscher muss man schon wirklich aufpassen. Hätte einer zugepackt: Name in der Zeitung, Grüne geben Empörungsstatement ab, Anzeige, Untersuchung. Selbst wenn hinterher alles im Sande verläuft. Der gesellschaftliche Status kann damit ruiniert sein.

      • Klar, aber in so einer Situation rennt man doch nicht als Anwalt durch die Gegend.

      • sollte man aber. Mal münchner Notwehrurteile googeln…..

      • Leute, ich versteh schon, was Ihr sagen wollt.

        Aber: Ihr wehrt euch nur, wenn es euch jemand erlaubt?

      • Kann man wohl gelungene Domestizierung nennen.

        Ein „ganzes Land“ hält alle Backen hin, die im Gesicht und die am verlängerten Rücken, wenn 1!, in Worten e i n!, Bekloppter, der ziemlich sicher kein Christ und/oder Gemeindemitglied ist, eine mit einigen hundert Menschen voll besetzte Kirche und die Ostermesse! stört.
        Aber vielleicht lag der Altersdurchschnitt der Gemeinde bei 83, dann möge man mir verzeihen.
        Ansonsten:

        Armselig!

      • Wer auf eine Erlaubnis der Regierung wartet, sich zur Wehr zu setzen, wird lange warten müssen.

  23. Der Frust spricht aus vielen Texten unserer werten TE Autoren. Von wegen der Text wird nichts ändern. Doch! Natürlich ändert der Text etwas und zwar sehr viel. Sie geben den Dingen einen Namen, die sonst unausgesprochen bleiben würden. Sie sind die 4. Macht im Staat. Wenn es solche Texte nicht mehr geben würde, dann hätte die andere Seite Oberhand. Das hat sie aber nicht und wird sie nicht. Das sind wir alle unseren Nachfahren schuldig. Wir erheben unsere Stimme. Wir sprechen es aus. Wir müssen weitermachen!!!!

    • Ja.
      Ich erfahre so vieles über die Artikel (online und in der gedruckten Ausgabe von TE) und die Kommentare mit der Diskussion, dass ich ansonsten gar nicht mitbekommen würde.

      Und das hilft mir auch ein klareres und umfassenderes Bild zu verschiedenen Sachverhalten zu machen.

    • Richtig, aber unterschätzen Sie nicht die Breitenwirkung dieser Nudging-Kampagne der Regierung, die vermutlich deutlich höher ist, als die Reichweite von TE.

      Das Kanzleramt hat sich mit Nudgeing-Profis der Massen-Manipulation eingedeckt, indem Merkels Büroleiterin Fr. Christiansen 3 Psychologen aus der Verhaltenspsychologie einstellen ließ.
      (Quelle: „Die Getriebenen“)

      Und das Beauftragen von Werbeprofis durch Parteien oder Ministerien nebst deren Budgetierung ist heute auch normal, welche bekanntlich hauptberuflich die „Illusionen“ verkaufen, ein Produkt sei tatsächlich toll.

      Wenn sich offizielle Politik aus Ministerien bewerben lassen muß, kann man getrost davon ausgehen, daß sie unterirdisch schlecht ist und eine üble Rostbeule zum Ferrari umlackiert werden soll oder wurde.

  24. Bei der Määnzer Faasend hat doch ein richtig wichtiger Redner den Satz vom Stapel gelassen, die AfD sei die braune Spur in der Unterhose dieser Gesellschaft – und das Publikum klatschte begeistert. Der sich so wichtig und richtig fühlende hat jedoch vergessen, dabei zu erwähnen, dass sie selbst der Arsch sind, der diese angeblich braune Spur in der Unterhose der Gesellschaft verursacht!
    Ein Weiteres: Wenn alles gleich gültig ist in unserer Gesellschaft, dann ist alles gleichgültig!
    Wenn ich mich so in der Gesellschaft umschaue und umhöre, kann ich nur feststellen, dass Letzteres wohl zutrifft!

  25. Tja, sowas bringt die Demokratie halt hervor. Jede Demagogie ist erlaubt.

  26. Vielen Dank für den wunderbaren Artikel. Dass Toleranz manchmal nichts anderes als umgedeutete Schlampigkeit, Faulheit und Disziplinlosigkeit ist, dieser Gedankengang wird vielen oftmals durch ständiges, angeblich politisch korrektes Verdrehen der Logik gar nicht mehr von alleine kommen. Ein funktionierendes Staatswesen und ein Rechtsstaat lebt von Ehrlichkeit, Disziplin und grundsätzlicher Korrektheit und Prinzipientreue. Man muss all dies nicht gegen die Menschlichkeit pervertieren wie im NS-Staat. Berlin gibt sich aber alle Mühe gute Eigenschaften ihrer Bürger als ewig gestrigen Ballast aufzufassen und stattdessen einen linksdrehenden Staat zu erträumen, der voll von esoterischen Öko-Spinnern ist, die für alles und jedes, noch so destruktives gesellschaftliches Verhalten, Verständnis haben, alles um sich herum verfallen lassen (alles „spießig“) und lieber bekifft in ihren unzähligen alternativen Formen des Zusammenlebens ohne Job oder Lebensziel herumlungern… Hauptsache arm aber sexy! Den aufwendige Berliner Lifestyle sollen andere bezahlen. Das kann nicht gutgehen! Berlin ist das politische Griechenland Deutschlands, nur schlimmer (Sorry liebe Griechen)! Berlin ist natürlich nicht durchgängig so aber die Stadt gibt sich wirklich die größte Mühe genau so im Rest der Republik wahrgenommen zu werden. Ich finde das nicht cool sondern peinlich und alarmierend.

  27. Dieser Kommentar trifft es wunderbar ! Danke!

  28. Verzeihen Sie mir das Abschweifen, Herr Herles- aber es geht auch um Kampagnen.
    Zum Beispiel die der hier bei TE abgedruckten Sioux- Werbung:
    „Zeichen setzen, Spuren hinterlassen, frei sein“
    oder
    „Ehrlich im Herzen, Stolz im Blick“
    Da bin ich dabei, da mache ich mit.

  29. Die ganze Geschichte wird noch viel weiter gehen. Wir werden erleben, dass die Zahl der Antirassismusgewinnler immer weiter wächst und deren Strukturen staatlich verstetigt werden. Auch gute alte Bekannte wie Gerald Hensel stehen bereit. Dieser hat mit „fearless democracy“ schon mal eine NGO gegründet.S&F hatte sich ja von ihm getrennt … .

  30. Herr Herles, Sie haben einen meisterhaften Artikel geschrieben. Die Öffentlichkeit wird eingelullt. Die meisten Bürger merken gar nicht, was im Hintergrund läuft, denn die MSM und regierenden Politiker haben es geschafft, mit dem gezielten Gebrauch von oben genannten Begriffen Illusionen zu schaffen. So denkt der brave deutsche Michel z.B. bei Hatebotschaften an Sätze wie „Ich hasse xy“. Dass unter diesem Vorwand ganze Facebookseiten von Regime- und Islamkritikern wie die von Imad Karim und anderen gelöscht wurden, ist ein klarer Missbrauch von Macht.
    Das Mindeste, was wir tun können, ist aufklären. Denn die breite Masse muss erfahren, was unter dem Deckmantel von Demokratie alles auf sehr undemokratische Weise läuft.

    • Es läuft doch gar nicht „undemokratisch“. Schließlich sind unsere Volksvertreter demokratisch gewählt – und wir wissen auch nicht, ob Volksabstimmungen nicht doch im Gleichklang mit den (vom Volk) Ermächtigten ausgehen würden.

      Aber es läuft demagogisch, unrechtsstaatlich und unfreiheitlich. Das kommt in DE nicht gegen sondern wegen der Demokratie.

      • So isses. Ich prognostiziere: Ein Versuch der „Aufklärung“ eines Durchschnittsbürgers über die Löschung von Imad Karim wird im Nichts enden. Beispiel: Letztens war ich ein Teil einer Gesprächsrunde, in der einer zu berichten wusste: „Jetzt soll gegen den Hass auf Facebook vorgegangen werden“. Zustimmendes Gemurmel. Also, die Anwesenden betrachteten sich als politisch gebildete bürgerliche „Elite“, denn sie kannten das Schlagwort „Hass“. „Hass“ ist natürlich schlecht, und es seien ja doch diese ungebildeten Deutschen, die den verbreiten. Dagegen vorgehen also OK. Wenn Sie jetzt noch damit ankommen, dass über Imad Karim auf dieser „rechts-populistischen“ Webseite berichtet wurde, vor denen ja schließlich gewarnt wird: dann haben Sie gleich verloren. Sie können nicht verbessernd „aufklären“, wenn das Niveau bei Null ist. Fünfmal Null ist immer noch Null.

  31. „WIR“ schaffen das – wenn „DU“ mitmachst.

    Wie sagte im Mittelalter der Fürst zum Bischof?

    Halt´ Du sie dumm – ich halt´ sie arm.

  32. Sehr gut formuliert und genau auf den Punkt getroffen. Für mich sitzen die Unbelehrbaren in Berlin und tragen die Verantwortung für die Bundesrepublik zu unrecht, weil sie sich soweit von den Tatsachen entfernt haben und jegliche Bodenhaftung eingebüßt heben, dass sie glauben mit Nudging und Werbeagenturen den Karren noch einmal aus dem Dreck zu bekommen, der Wahlabend wird bitter für die beiden relativ großen Parteien. Und es hilft nicht der Wahl, wenn die Maas ’schen „Stasikontrollgesetze“ die Demokratie aushebeln sollen und wenn die Bundesregierung den Parlamentsvorbehalt für Bundeswehreinsätze kassieren will, weil es für sie unbequem ist. Man sollte die Anzahl derer nicht unterschätzen, die ihren Wehrdienst in einer reinen Verteidigungsarmee geleistet haben, die aber in einer anderen Konstellation vielleicht anders entschieden hätten, man sollte den deutschen Willen zum Frieden nicht unterbewerten und das hat nichts mit Grünen, Linken oder sonstigen Weltverbesserern zu tun. Der deutsche Michel hat die Zipfelmütze abgelegt, diese werden jetzt gerne von Bundes-, Landes- und Kommunalvertretern getragen, bei manchen kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass sie mehrere Mützen gleichzeitig tragen.

  33. Herr Herles ist publizistisch das, was der Gerichtsmediziner in der Medizin ist: Der weiss, was falsch gelaufen ist, könnte sagen, wie man das verhindert hätte – aber es nützt alles nichts.

    Machen wir uns nichts vor: Es ist das feige Bürgertum, das sich – wieder einmal – einwickeln lässt und hofft, mit heilem Hintern irgendwie zu überwintern. Ohne die Feigheit des Bürgertums sähe es in der Republik anders aus. Jeder, der mal Unterschriften für eine staatsbürgerliche Aktion gesammelt hat, weiss, wie sich die Leute zwischen eigener Zustimmung und Furcht, womöglich irgendwem aufzufallen, hin- und herwinden.

    Trotzdem: Für diesen guten Artikel – Spende in die Kaffeekasse.

  34. Treffend bemerkt: ‚Austilgen‘ – interessante Wortwahl.
    Erinnert auch an: Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein!

    Aber auch spirituell kann dieser Bischof wohl nicht viel beitragen:

    ‚Auch auf die internationalen Konflikte ging Overbeck ein. Es sei eine Konsequenz des christlichen Glaubens an die Auferstehung Jesu, dem Leben und dem Frieden das letzte Wort zu geben und nicht dem Sterben, der Gewalt und Erniedrigung.‘

    Es ist sowohl richtig wie auch banal den leidenden Menschen beistehen und helfen zu wollen. In der Osterbotschaft geht es aber um wesentlich mehr. Es lässt gerade über den Schrecken der Welt blicken. Und gerade jene Kraft ist nicht dadurch zu banalisieren, dass man sie zu einem unverbindlichen Gutmenschen-Appell missbraucht. Ein Appell, der den Verstand ausschließen will und der blinden Aktivismus Dritter beklatscht.

  35. Die Kampagne besteht in der Wording-Strategie, wie sie ja bereits seit langem unter der Ägide Merkel als „politische Kommunikation“ betrieben wird, und die maßgeblich auf Marketingtechniken beruht. So wird ja nach wie vor, und jeder Differenzierung zum Trotz, „EU“ und „Europa“ in eins gesetzt. Wer Brüssel kritisiert, wird damit zum unschönen „Anti-Europäer“ verunstaltet und damit neutralisiert.
    Der Kritiker der merkelschen Willkommenskultur wird zum „Rassisten“ und „Fremdenfeind“. Damit ist auch er erledigt, ohne daß man sich mit langweiligen Diskussionen aufhalten müsste, die die Bevölkerung ja lediglich nur verunsichern würden. Man braucht griffige, emotionalisierende Vereinfachungen, damit die Botschaft ankommt.
    Und nun haben Scholz & Friends offenbar den Beschluß gefasst, die Regierung selbst mit „Demokratie“ gleichzusetzen, und Kritik an ihr somit als „antidemokratisch“ zu brandmarken, als dubiose Gefahren, für die nicht die Auseinandersetzung, sondern einzig die Zerstörung die angemessene Antwort sein kann. Nur wer sich für die Regierungspolitik engagiert, soll noch als Demokrat gelten dürfen. Die „totale Demokratie“ quasi, so total und absolut, wie man sie sich bisher nicht hat vorstellen können. Die Menge springt auf und jubelt frenetisch.

    • Nach meiner Beobachtung wollen die Menschen der Mehrheit gar keine Freiheit der abweichenden Meinung. Da sie politisch keine eigene oder abweichende Meinung haben, verstehen sie nicht, warum ein Henryk Broder zB so „herumnölt“. Was ihnen viel wichtiger ist, ist eine harmonische Gemeinschaft. Genau das wird in diesen Kampagnen ausgenutzt. „Ihr“ (das Volk) könnt Teil der guten Gemeinschaft sein (das wollt Ihr ja sowieso), die wir (weise Eliten) Euch gestalten. Dafür müsst Ihr uns aber helfen, diese komischen Querulanten kaltzustellen, die stören die Gemeinschaft (das wollt Ihr nicht).

  36. bei geschlossener Heimat mußte ich an eine andere geschlossene Einrichtung denken.
    Wenn die Zeitungen es nicht drucken, dann wäre die Nachricht kaum gehört verklungen – ist wie bei seinem Metropoliten im unheiligen Köln – der Limburger gehörte auch zum Kölner.

  37. Ich gehöre nicht mehr dazu.
    Deshalb bekommt die ebenfalls nicht dazugehörende Partei beide Kreuze bei der BTW.
    Ohne wenn und aber.

  38. Das spricht mir aus den Herzen, Herr Herles. Die Geschichte hat gelehrt, dass bei republikanischer Verwahrlosung entweder ein Diktator folgt, der erbarmungslos aufräumt, oder das Reich von fremden Mächten übernommen wird. Beides scheint mir in Deutschland z.Z. möglich, obwohl ich eher zur 2. Variante tendiere.

  39. Man spürt auch bei allen Maßnahmen, daß Profis mit Kompetenz aus dem Bereich der Massenpsycholgie mitmischen, die dem mitblökenden Lämmchen einflüstern, es sei ein starkes Individuum, weil es die richtige Meinung habe. Im Prinzip ist das Ziel Debattenobstruktion, also das Gegenteil von dem, was es propagandistisch suggeriert. Wenn Mechanismen oder Einrichtungen der „Demokratiebildung“ implementiert werden sollen, landet das Momentum in der Regel in einer gelifteten DDR. Konkretes aktuelles Beispiel Thüringen: Dort soll am Ort der Unterzeichnung der Weimarer Verfassung im Schwarzatal eine Erinnerungs- und Lehrstätte eingerichtet werden. An sich eine gute Idee, nur das Konzept ist eine pure Linksindoktrination mit den üblichen Phrasen und Worthülsen.

    Besonders ärgerlich ist die Nebelkerze des oft genutzten „Wir“, das anders als suggeriert keine integrative Kraft, sondern gerade die Guten und Bösen trennen soll. Über das Land legt sich immer mehr ein Gesinnungstau, der das Atmen schwerer macht als jede Pollenallergie.

  40. Nein, die Verwahrlosung hat nichts mit Toleranz zu tun, nicht mal mit eingeredeter. Berlin ist vielmehr im Kern genau das, was Sie schreiben, und das schon ziemlich lange: Ein Sammelpool für alle Schäbigen, Rotzigen, Inkompetenten, Gleichgültigen, Heruntegekommenen, ideologisch Verbohrten usw.

    Ich bin in West-Berlin geboren, aufgewachsen und habe zwanzig Jahre an „vorderster Front“ in Kreuzberg und im Wedding gearbeitet. In diesen zwanzig Jahren von 1990-2010 habe ich mich jeden Tag gefragt, was mit den Menschen los ist und warum es regelmässig krasser wurde (Schäbigkeit, Rotzigkeit usw). Eine abschliessende Antwort habe ich bis heute nicht gefunden. Ich tendiere inzwischen aber zu „die Menschen sind eben einfach so“, das muss man ganz illusionsfrei feststellen.
    Hinzu kommt noch, dass wir im Kern eine satte konsumgeile und selbstgerechte Wohlstandsgesellschaft sind (ja, das sage ich obwohl es viele arme Rentner, Obdachlose, Kinderarmut usw gibt). Zuviele leben auf Staatskosten und zu viele gehen unproduktiven Berufen nach.

    Die sogenannten Politiker (überwiegend angepasste Emporkömmlinge) und auch die sogenannten Flüchtlinge (weit überweigend eben keine Flüchtlinge) halten der Gesellschaft im Gesamten nun einen Spiegel vor, und beide wissen das nicht und merken es nicht. Nicht vergessen: Ausser den „Gutmenschen“, die nur zur eigenen Erhöhung „helfen“ wollen, sind die meisten materiell von den „Flüchtlingen“ Profitierenden auch „Deutsche“. Auch das „Netzwerkdurchsuchungsgesetz“ baut zu weiten Teilen auf Denunzation, welche wiederrum weit überwiegend von „Deutschen“ getragen wird. Und so weiter…da gäbe es noch etliche weitere Beispiele.

    Was ist von einer Gesellschaft zu halten, in der man eher ein Handyfoto vom Unfall macht als zu helfen? Wo ein Handschlag nicht mehr zählt, wo Mitarbeiter eines Ordnungsamtes Rechnungen verschicken, weil Kinder in einer Spielstrasse mit Kreide die Fahrbahn bemalt haben? Die Liste absurdester Schwachsinnigkeiten lässt sich endlos fortsetzen.

    „Werte“ spielen im diesen Land seit Jahren eine immer geringere
    Rolle. Das wurde der Gesellschaft aber von niemandem aufgedrückt (!),
    das hat sie sich ganz alleine selbst zuzuschreiben.

    • Besser kann man es nicht sagen. Die Wohlstandsverwahrlosung ist der wesentliche Treiber für die Entwicklung.
      Würde das die Masse aber zugeben, müßten sich nicht nur die grünlinke Bourgeoise hinterfragen, sondern große Teile zumindest der Mittelschicht. Das aber wollen sie meisten nicht – und so landen wir bei 80 bis 85 % für die Mainstream-Parteien.

    • Ich habe noch den Berlin(Hauptstadt der DDR)er Ton im Ohr: „Wir fahren mal runter in die DDR.“ 🙁

    • Da möchte ich aber gerne, leise und vorsichtig, denn das wird ja heutzutage nicht so gerne gehört, widersprechen. Nein, es ist nicht nur die faule, übersättigte, sich in „Selbstverwirklichung“ (meiner Überzeugung nach nur ein anderes Wort für Monsteregoismus) suhlende `68er Erziehung, die aus den Menschen zombieähnliche Wesen macht. Es ist die abhanden gekommene Demut, die Disziplinlosigkeit, die Respektlosigkeit, Egoismus, Neid, Gier. Werte, wie Demut, Bescheidenheit, Achtung und Respekt sind von einer „höheren“ Macht diktiert und werden als einengend und beschränkend empfunden, weil sie beim ungezügelten Ausleben der „Selbstverwirklichung“ stören. Sünden, die es noch vor garnicht so langer Zeit galt, für den Seelenfrieden zu beichten, Abbitte zu leisten und Besserung zu geloben, werden von den „befreiten“ Geistern zu Tugenden umdeklariert. Alles ist erlaubt, es existieren keine Tabus und selbst der eigene Verfall ist hipp. Es ist der Weg den eine Gesellschaft ohne Glauben unweigerlich geht, sofern sie den einen Gott nicht durch einen anderen Gott ersetzt. Vielleicht kommt die irrwitzige Begeisterung für den Islam ja auch aus dieser Ecke. Nicht umsonst heißt es völlig richtig: „Eine Gesellschaft ohne Glauben ist dem Untergang geweiht“. Gesegnete Ostern wünschen, ist ein Auslaufmodell geworden, denn in dieser Gesellschaft hat Ostern nur mehr etwas mit bunten Eiern zu tun. Der komplette Irrwitz ist mir passiert, als ein User gefordert hat, dass die blöden Christen gefälligst aufhören sollen Weihnachten dauernd mit diesem Jesus in Beschlag zu nehmen. Das grauslige, aber folgerichtige Ende wird Allah hu akbar sein.

  41. „Verwahrlosung“ – ja, das ist sehr gut erkannt. Das ist es der gemeinsame Nenner, der hinter all dem hilflosen Regierungshandeln steht.
    Hat man die schiefe Ebene erst einmal betreten, ist es schwer, sich wieder aufzurichten und nach oben zu kommen. Uns leichter hingegen, der Schwerkraft zu folgen und immer weiter nach unten zu gleiten. Gut, wenn man das dann auch noch als den einzigen richtigen Weg ausgeben kann.
    Dieses Land kennt zur Zeit nur noch eine Richtung – und die führt in den Abgrund.
    Die Ausgrenzung von Bürgern, die eben noch zur Mittelschicht gehörten und das Land wirtschaftlich und kulturell getragen haben, wird auf Dauer nicht ohne Folgen bleiben. Die von den willfährigen Medien ausgegebenen Durchhalteparolen werden immer fader und unglaubwürdiger. Wer kann, stimmt längst mit den Füßen ab.
    Die, die nicht gehen können, werden sich immer weiter entsolidarisieren und immer mehr auch radikalisieren.

  42. „Es geht also bei dieser Kampagne nicht um Aufklärung, sondern darum, Andersdenkende moralisch zu züchtigen.“

    Die Kampagne wendet sich ausdrücklich gegen Rechtsextremismus, und sie werfen der Bundesregierung ernsthaft vor, gegenüber solcherart „Andersdenkenden“ intolerant zu sein?! Oder gibt es Ihrer Meinung nach gar keine Nazis und Fremdenfeinde?

    • es werden Menschengruppen als „rechts“extrem bezeichnet, allein weil sie die“öffentliche Meinung“ nicht uneingeschränkt teilen; und schaue man auf die Initiatoren…

    • Warum erleben wir nie Kampagnen gegen den Linksextremismus, von dem hierzulande sehr viel mehr Gewalt ausgeht?

    • Jeder, der nicht regierungskonform geht, wird von Merkels Spiessgesellen als Rassist, Faschist und Nazi diffamiert, sozial geächtet und ausgegrenzt. Diese sogennannte Kampagne ist nichts weiter als eine Progromstimmung gegen Andersdenkende.

  43. Ein sehr treffender Artikel, Herr Herles! Nur, Hamburg ist nicht weit weg von den Berliner Verhältnissen. Ein Beispiel: Letzte Woche hatte die Polizei beschlossen, und die Presse hatte das verkündet, für den G20 Gipfel eine Bannmeile für Demonstrationen in der Innenstadt und rund um die Aussenalster bei Gericht zu beantragen. Der rot-grüne Senat hat sich sofort dagegen ausgesprochen, die LINKE vehement, die SPD und die Grünen ebenso. Und das obwohl 150 000 Demonstranten erwartet werden, darunter mindestens 4000 Gewaltbereite. Die Rot-Rot-Grünen schützen damit nicht das Recht auf freie Meinungsäusserung, sondern in einer perversen Art zum x-ten Mal ihre Klientel und belasten die Polizei und einzelne Polizisten mit den fatalen Folgen einer solchen Idiotie. Die Bürger der Stadt stehen staunend und erzürnt davor und müssen die Folgen davon tragen, dass ein kleiner Napoleon namens Scholz, schon wieder politisch versagt (nach der vermurksten Olympiabewerbung) indem er die Stadt einem solchen Risiko aussetzt. Vor den Häusern des Bürgermeisters und des Innensenators brennen schon mal probeweise die Polizeiautos. Das bringt sie jedoch nicht zur Besinnung. Sie fragen: Warum ist die deutsche Politik verwahrlost? Antwort: Weil die Politiker geistig und moralisch verwahrlost sind? Werbekampagnen werden daran nichts ändern. Sie sind nur das Zeichen für diese Verwahrlosung.

  44. Dieser Knick in der geistigen Optik ist wohl nicht zu begradigen. Diese Linientreue und Unbeirrbarkeit scheint wie programmiert. Offenbar gibt es für die Hauptakteure des politischen Mainstreams keine geistigen Möglichkeit sich an den gesellschaftlichen Entwicklungen zu orientieren und sich demzufolge auch entsprechend zu korrigieren. Deshalb bleibt eigentlich nur noch, sich endlich aufzuraffen und die oppositionellen Kräfte durch eigene Beteiligung zu stärken. Hier fängt Mut und Courage doch erst an. Ich finde Abdel-Samad gibt ein äußerst prominentes Beispiel, wie man das Prinzip der Vernunft verteidigt, auch gegen die bekannten Widerstände. Genauso wie Sarrazin. Gleichzeitig stehen beide aber auch beispielhaft dafür, was es kostet gegen einen Trend aufzubegehren. Das macht Angst. Wer möchte schon nach Feierabend bespuckt und verprügelt werden. Darin liegt der Wettbewerbsnachteil der bürgerlich beruflich aktiven Gesellschaft gegenüber Menschen, deren politischer oder religiöser Aktionismus auch noch sozial subventioniert wird.

  45. Danke Herr Herles,

    Sie schreiben richtigerweise: Ein Fall von Nudging liegt hier vor, eine Erziehungsmaßnahme ich habe mich als ich letztens in der Stadt war bereits über diesen Missbrauch von Steuermitteln aufgeregt. Meiner Auffassung ist eine solche politische Aktivität Staatsorganen (und nichts anderes ist ja das Schwesig’sche Kahane-Ministerium) gar nicht erlaubt.

    Kann bei TE nicht einmal ein Staatsrechtler Stellung zur Zulässigkeit der Finanzierung solcher Kampagnen im Licht des GG geben ?

  46. Man kann diese Regierung, die immer wieder jede Wahl gewinnen muss, weil man sie nicht abwählen kann, nicht loswerden. Die sitzt aber an unserem Steuertopf und kann schalten und walten, nach Belieben.
    Der Bürger trägt, gezwungenermaßen, dazu bei, dieses „bunte“ Treiben zu finanzieren, trägt dazu bei, dass dieses einstmals und immer noch schöne Land, den Bach herunter geht.
    Besser als jeder Hollywood Thriller zeigt uns die Realität, was Macht bedeutet.

  47. Befreien wir uns aus den Zwängen und lassen uns von diesem Parteienstaat NICHT WEITER schamlos ausnutzen. Nehmen wir unsere Rechte wahr und setzen diesem Treiben ein Ende!
    Bis Deutschland begreift was für negative Folgen Merkels einsame Entscheidungen, und das Handeln der Altparteien für die breite Masse hat sind die Wahlen bereits wieder Schnee von gestern. Das Thema, das ihnen am meisten schadet wird vom Main – Stream geschickt aus den Schlagzeilen gehalten. Zusammenhänge erkennt man eben nur, wenn man sich mit den Themen auseinandersetzt, dazu sind viele zu bequem und nicht bereit. Ob Energiewende, Griechenland, Bankenrettung die „Zeche“ wird treu und brav bezahlt und die Masse wählt ihre „Metzger“ weiter.

  48. Schön beschrieben, Herr Herles.
    Wie es so ist mit Toleranz aber auch Verwahrlosung bei uns in Deutschland.

    Dabei geht es uns doch allen so gut!
    „In diesem reichen Land“

    Bei dem Plakat dachte ich mir zunächst:

    Was soll mir gesagt werden?
    Wie verstehen andere das?

    Bald darauf dachte ich mir bei dem Plakat:

    Ist das nicht sinnlose Verschwendung von Geld, das andere Leute erwirtschaften mussten?

  49. Vielleich interessiert Herrn Herles das empfohlene Video. Es geht um Journalistik
    und ein inzwischen radikales Freund/.Feind in den inneren Einflussciceln einflussreicher Presseorgane, die jeden offenen Diskurs verhindern und abblocken. Und es geht auch um das neue Buch von Herrn Herles „Die Gefallsüchtigen“.

    http://www.youtube.com/watch?v=97EXc05gWoc

    • Deutschland wird u.a. von der Bildzeitung geführt; das deutete schon Helmut Schmidt an, als er noch Kanzler war. Die Bildzeitung wurde nach dem 2. Weltkrieg von der CIA gegründet.

  50. Wenn ich die Clowns von der ISIS hasse, bin ich dann schon Menschenfeind?

    HLMS!

  51. Bei aller Problematik der Kampagne ist die Frage nach der Strategie, darauf zu antworten, alles andere als trivial. Herr Herles wählt die Entlarvung und Frontalkritik. Fraglich aber, ob das verfängt. Denn nur jene, die bereits in der Grunddünung im Dissens zur propagierten Mehrheitsgesellschaft stehen, werden die Richtigkeit der subtilen Analyse nachvollziehen können. Viele aber mögen es einfach zwischen Verschwörungstheorie und Rumnörgeln einordnen.

    Ist nicht gesellschaftliches Engagement eigentlich eine gute Sache? Und wenn auch nur blinde Zustimmung für eine fragwürdige Sache gewünscht ist … warum sollten wir es nicht nach verantwortlichen Handeln einschließlich Meinungsäußerung verstehen. Die Strategie wäre dann: Embrace the Change – Coole Kampagne … Mach mit – bei Pegida … mach mit – beim Protest gegen unsinnige Energiewender … Mach mit – bei der Bekämpfung der Verwahrlosung.

    Vermutlich war das so nicht gemeint, aber warum sollten wir das Momentum nicht mitnehmen?

  52. Herr Herles, die Werte wurden vorher entwertet. Disziplin – von den 68ern
    Rücksicht – von den 78ern
    Familienzusammenhalt – von den 68ern
    Sauberkeit – von den 78ern
    und zum Schluß wurde halt aus der Toleranz – Gleichgültigkeit

    aus Diskussion – Meinungsmache/Meinungsvorschrift

    Nein, das Ganze kam nicht von Heute auf Morgen – es kam so schleichend, dass es vielen erst jetzt auffällt

    • Und das Ende der Familie mit Einzimmerappartements für alle, gerne auch mit Porsche vor der Tür, brachten die 80er übers Land. Die Zerrissenheit der Generationen, auf der Suche nach dem Traumjob für den Bub oder das Mädel, weit weg von Daheim aber angeblich toll bezahlt, wenn man die Lebenshaltungskosten von München kurz vergißt und nur das dortige Einkommen mit dem aus Kleinzupfingen vergleicht.

      Daher braucht der männliche wie weibliche Hippster von heute auch Nannys und Helikopter, weil die Eltern JW2 – jans weit weg- wohnen und die Kids, ähm das Kind, ähm…, nicht mal eben bei den Großeltern geparkt und betüddelt werden können, wenn Filus oder Filia wieder ganz PC die Welt retten gehn, heut Abend bei Luigi um 8….

      • ja, richtig.
        und die 90er lernten das das socialnetworking anstelle von menschlicher Sozialisation

  53. „Aufstand für den Frieden“! Einverstanden, Herr Bischof. Dann fangen wir für den Frieden gleich einmal mit einem AUFSTAND GEGEN DIE FATALE POLITIK DER AMTSKIRCHEN an!

  54. Abgelehnt, Herr Bischof.

    Diese „Wir“ hat schon fast was Putziges…

  55. Sie bringen es auf den Punkt. Frage mich wie lange es noch so weitergeht in Berlin und wohin das führt?

  56. S&F ist ein one trick pony. Diese Kampagne ist genauso infantil-anbiedernd, wie deren Marketing für OPEL. Das hat ja (glücklicherweise) auch nicht viel bewirkt.

    • Hab mich gestern angemeldet. Weiß zwar nicht, wer dahinter steht, aber das werde ich noch erfahren. Alles ist besser als Nichtstun………

      • Das sehe ich genau so. Ich weiß auch nicht wer oder was hinter dieser Initiative steht. Für erste Erfahrungesberichte wäre ich dankbar.

    • Nein, das kann es nicht sein. Für einen wirkliche große Demo benötigt man nicht nur ein Programm. Es werden glaubwürdige Menschen mit Charisma benötigt, die in Wirklichkeit auftreten. Wenn wir uns die Website anschauen, soll man erst mal zu FB gehen und sich dort einer Gruppe anschließen. Ortsgruppen sollen auch über FB gebildet werden. Und was machen die, die sich nie und nimmer bei FB anmelden würden? Da gibt es sehr, sehr viele, die das nicht wollen. Was soll ich auf Twitter oder FB oder Youtube? Das ist doch nur nütze, um mal einen Flashmob zu bilden. Andere mögen das anders sehen, bitteschön, und mich rückständig finden, bitteschön. Das scheint mir nix zu sein, trotz der richtigen Schlagzeilen.

      • Anmelden geht auf der Seite, dafür braucht man kein FB.

      • Ich teile ja Ihre Aversion gegen FB etc., aber sich bei „der Marsch 2017“ anzumelden erfordert keine FB-Mitgliedschaft (wenn das jetzt das richtige Wort dafür ist…;-) ). Menschen mit Charisma, die sich solch eienr Kampagne annehmen und voranbringen wünsche ich mir auch. Ich würde nur zu gern einen solchen konstruieren. Bei dem Vergleichsangebot in der deutschen Politik müsste dazu nicht einmal ein besonders herausragendes Exemplar entstehen. Die Mittelmäßigkeit, die sich für eine Elite hält, regiert. Wie deprimierend. Und ich ziehe die wirliche Wirklichkeit auch der medialen bzw. digitalen vor. Hier auf TE gibt es jedoch immerhin eine kleine „mediale Nische“ für solche weder mit dem politischen status quo sich arrangierenden bzw. abfindenden Bürger, noch an den „Segnungen“ der Netzwelt Erfreuten. Ich weiß auch nicht ob „Der Marsch 2017“ wirklich zündet, aber es gibt nichts Gutes, außer man tut es… Wenn eine Initiative gegen die unsägliche derzeitige Politik entsteht, versuche ich diese zu unterstützen.

    • Danke für den Link – mal schauen, was dabei raus kommt – angemeldet hab ich mich …

    • Ich dachte einen Moment, dass die Strategie interessant ist, aber wenn ich auf die Seite „Plan“ klicke, finde ich dort die „üblichen verdächtigen“ Forderungen Marke Wunschzettel an den Weichnachtsmann, wo für jeden etwas dabei ist, ohne die Finanzierung zu konkretisieren, sprich an diejenigen zu denken, die es erwirtschaften und hergeben sollen, was mich doch sehr an linksgrüne Denkwelten erinnert, lediglich unter Zusatz von einigen Aufhängern, die alternative Kritik bedienen und an sich nicht falsch wären.

      So wie es insgesamt dasteht, ist der innere Streit schon vorprogrammiert.

      • Auch ich habe eine Aversion gegen linksgrüne Denkwelten, doch erkenne ich in den Forderungen davon nicht wirklich etwas. Klar ist es eine sehr breite Omnibusplattform, aber das ist ja auch Zweck der Initiative, nämlich möglichst Viele darauf zu vereinen. Die Finanzierung von Forderungen ist m.E. eine cura posterior. Nicht den zweiten vor dem ersten Schritt tun. Es sind auch Forderungen enthalten, die auch Einsparungen ermöglichen könnten. Erst einmal käme es darauf an, ein Zeichen zu setzen. Ob allerdings diese Plattform ihr Ziel erreichen wird?

      • Dass Sie nicht sehen, was ich dort sehe, ergibt (für Sie) schon mal die Aussicht auf spätere böse Überraschungen 😉

        Das wirklich Einzige, das ich unabhängig von den Forderungen und Erwartungen für interessant halte, ist Startstrategie allein für sich, worüber ich nicht ausführlicher werden will.

        Auch wenn man eine Sache nicht kleinschreiben soll, bevor sie ihre Chance hatte… sie werden ihr Ziel so nicht erreichen. Zumal es sowieso kein Konzept für „danach“ gibt, außer dass später darüber „diskutiert“ werden soll. Das wird der Punkt sein, wo das beschworene Gemeinschaftsverständis am Ende ist. Die Regierung wird auch wegen einer großen Demo jedenfalls nicht abtreten, wie im Katalog gefordert.

  57. Es muß auf zivilen Ungehorsam hinaus laufen. Mir gehen schon die SPDCDUFDPFrösche&LinkePlakate auf den Sack, die mich bis Mitte Mai umzingeln.Am meisten die Textfindungen der Roten, Wir Rabauken – sehr schön. Stärke zeigen – wem? DDR 2.0. Da hat der Erich H. aus dem Saarland uns ein schönes Ei ins Nest gelegt.
    Frohe Ostern!

    • ja, diese Plakate sind auch super gestaltet, die SPD hat Portraits vor einem pinken Hintergrund, auweia. Ein Jugendlicher hat hier einige verschönert, indem er/sie den SPD-Slogan daraufgemalt hat: #NRWürg

      die CDU schickt einen Kindergarten in die NRW-Wahl und die Sozen die halbe UNO, da kann man Namen lesen…

      Cool auch die FDP, zuviel Text, miese Farbgestaltung
      Man erkennt kaum dass es die FDP sein soll und die Slogans kann man nicht lesen, speziell wenn man daran vorbeifährt.

      Die Grünen können nicht ihre eigene Politik meinen und die AfD sieht man kaum – entweder hängen sie sehr hoch oder die örtliche Antifa-Faschischten haben nächtens mal wieder alles zerstört, siehe Aufruf und Anleitung auf „linksunten“
      Ach ja, einen Slogan der AfD konnte ich erkennen:
      Schützen statt Blitzen!
      Kurz, prägnant und zutreffend, ich muss sie aus meinem Schlußsatz herausnehmen, ansonsten:

      Alles arme Irre, die Werber und die Auftraggeber…

  58. Es ist immer eine Frage von Substanz und Attitüde, von Stand- und Spielbein, davon, wieviel Anstand und vernünftiges Leben noch in der Rotzigkeit steckt, Berlin oder Ruhrpott, beides hatte mal Charme. Eine warmherzige zillesche und tucholskische Direktheit, in der noch (zumindest gefühlt), die „kleinen Leute“ in erfindungsreichen Köpenickiaden mit Mutterwitz zusammengehalten haben, ist etwas völlig anderes, als der importierte „Gangsta“ Schwachsinn, in dem Jeder gegen Jeden unterwegs ist, das ist dann eben die negative Ausprägung einer neoliberalen „Freiheit“ auf Getto-Niwoh. Diesen progressiven Absturz ins geistig und moralisch, menschlich und nicht nur ökonomisch Prekäre als „Marke“ zu etablieren und als „sexy“ zu verkaufen, funktioniert nur für die gentrifizierten Hipster eines selbsternannten Juste-Milieus, die nicht so leben müssen, wie sie öffentlich ihren Daseinskitsch zur Schau tragen, also die Leute die „bunt“ nur als Lifestyle-Acessoire und Hintergrund ihrer Selbstinszenierung benutzen und noch genügend andere, reelle Ressourcen haben. Diese Hipster müssen nicht in der Nacht auf dem Großmarkt malochen, Drogen oder sich selbst verkaufen damit sie zurechtkommen, sie tun aber so und erklären sich in ihrem urbanen Kolonialismus als „tolerant“, obwohl sie soziale, ökonomische Minimalstexistenz (= Armut), Ausbeuter- und Sklavenverhältnisse stützen, die sie „alternativ“ nennen. Und das ist eben die Lüge im Weltbild solcher Linker, die sie als mediatisiertes Modell verkaufen und daraus eine „Szene“ basteln, in der sie im Grunde Armut feiern und perpetuieren, der sie selbst nicht ausgesetzt sind. Gibt aber ein verdammt cooles Feeling! Politisch total verlogen, denn wie wir inzwischen alle wissen, profitiert eher das Sozial- und Erziehungs-Establishment (home of the Hipster) davon, wenn es mehr „was guckst du!?“-Prekariat gibt.
    Berlin: aus dem Kot eine Tugend machen, oder: aus Sch…e irgendwas, was wertvoller als Gold ist. Das zahlen wir doch alle gern, wenn in so einer verlogenen kulturmarxistischen Ausbeuter-Kloake dann ganz diversitär „Juden ins Gas, allahu akbar!“ gerufen wird, und das bunte Volk die Tafeln überrennt und dort den wirklich Bedürftigen diese Möglichkeit, über die Runden zu kommen, auch noch wegnimmt. Sexy Überlebenskampf, schön bunt verkauft, und mit Trommelei für mehr ehrenamtliches Engagement gleich noch eben die eigenen Kreise weiter befördert, denn irgendwer muß das schließlich organisieren…

    • Hr. Herles hat einen messerscharfen Beistich geliefert; Sie, hasenfurz, eine tadellose Wundversorgung. Das hat Schärfe und Stiletto. Kompliment an Sie beide!

      • Lieber Gernot Radtke,

        ein Lob von Ihnen ist mir viel wert. Lese ich doch Ihr sprachliches Florett stets mit großem Vergnügen, oft süffisantem Grinsen, manchmal sogar lautem Lachen. Ihr Kompliment kann ich daher nur mit Freuden zurückgeben und wünsche:

        Schöne Ostertage!

      • Auch Ihnen so rechten Spaß mit dem Osterhass!

    • Wenn da nicht die Retorten-Worte wie ‚gentrifizierten‘, ’selbsternannten‘ und ’neoliberalen „Freiheit“ ‚ stecken würden, wäre meine Anerkennung für diese feinsinnige Betrachtung uneingeschränkt!

      • Ja, es ist seltsam, nicht wahr: in einer Welt, wo selbst der schokoladige Geschmack der Schokolade aus der Retorte kommt, stellt dieser Begriff eine peiorative Konnotation her. Verrückt.
        Mit eingeschränktem Lob kann ich leben, wir leben ja in der Diversitäterät, wo alles gleich zählt. Danke!

      • Zapperlott, so eine Salve an fremdwördischen Buchstabenzusammenstellungen! Hase! Immer Druff!

    • Hipster finden es cool in niedere soziale Milieus abzusteigen oder davon zu schwärmen. Dem dauerhaft ausgesetzt zu sein – ist etwas ganz anderes. Es gibt doch auf allen Ebenen der Gesellschaft eine „Rang und Hackordnung“, normalerweise idealisieren Menschen andere Menschen, die es zu etwas gebracht haben. Sogenannte „einfache“ Menschen, die es grossteils noch vor 100 Jahren auf dem Land gab, hatten in ihren Dörfern aber einen inneren Zusammenhalt, ein Geborgenheitsgefühl. Das lieferte ihnen eine Alternative zum Materialismus, den wir in der Jetztzeit haben.

      • Das ist der uralte EgoBalsamTrip der Salonsozialisten.

        „Ich bin zwar wohlhabend oder reich, kann aber auch mit Proleten eine Currywurst essen oder Bier trinken und fahre abends wieder in meine Villa. Weil ich den armen Schlucker eine Runde ausgegeben habe, ist mein Karma besser geworden, habe ich meine tägliche, gute Tat bewirkt. Ich wähle SPD oder die Grünen, den ein bisschen Sozialismus tut doch allen gut und meine Knete reicht eh für 3 oder Viele. Ich bin derjenige, der jedem Bettler gerne und viel gibt, weil mich mein Wohlstand moralisch ankotzt, ich natürlich niemals auf ihn verzichten möchte, aber durch meinen Kontostand mein positives Karma dauerbedroht ist“

        Gähn…….

    • Ja ja, das Ehrenamt, allerorten soll es jetzt gefördert werden, denn wo die Ressourcen knapp werden, soll der Bürger jetzt einspringen.
      Meine Stadt hat eine neue Stelle geschaffen, für die Betreuung und Betüttelung des Ehrenamtes.
      Ich schaff ja gerne ehrenamtlich für meine Freunde im Verein, damit der Laden läuft, aus Spaß an der Freud, wo ich selbst auch viel zurück bekomme, wo ein soziales Netz entsteht, jenseits jeglicher „Vereinsmeierei“. Ich bin lieber mit Menschen unterwegs als zu hause vor der Kiste mit der heute-show.
      Aber letztlich läuft es ja darauf hinaus, was der Staat nicht mehr leisten kann, soll hoffentlich (gefälligst) der Bürger machen.
      Überall Zukunftswerkstatt 2030. Das grassiert schon wie ’ne Seuche.
      Jeder Ort, jeder Verein oder Verband, der was auf sich hält, macht jetzt in 2030. Das Land BW nimmt viel Geld in die Hand, die wiederum von Consulting-Büros (das sind die, die wissen, wie man an anderer Leute Geld kommt) aufgehalten wird, diese Hand. Der Bürger aber macht alles umsonst. Er sitzt beim Zukunfts-Seminar dann gruppenweise alleingelassen nur mit Papier und Bleistift in geschlossenen Räumen und hirnt über 2030. Vernetzt Euch, bleibt in Verbindung, treibt die Sache voran! Wir treffen uns wieder.
      So ist der Bürger stets beschäftigt und achtet nicht so auf die Verkommenheit und Verwahrlosung rundum im hier und jetzt.
      Denn 2030 ist natürlich alles viel besser, viel bunter, jeder soll ja mitgenommen werden und überhaupt.
      Wie viele (Zuwanderer) Neubürger haben sie denn schon in ihrem Verein?
      Ja also, äähhh…… bis jetzt?
      Sich Gedanken über die Zukunft zu machen ist ja schon wichtig und richtig.
      Aber will man jetzt auch noch die Lufthoheit über den Vereinen?

      • Die Agenda 21 / 2030 Committments sind nichts anderes als ein Knebel, der die Gemeinden in die globalkommunistische Struktur der NWO zwingen soll.

      • Ja, das nervt mich auch zunehmend. Auch meine Wohnstadt versucht, soziale Aufgaben auf die Bürger abzuwälzen. Dafür gibt es dann am Jahresanfang einen Empfang und eine schöne Urkunde.
        Und Sie haben vollkommen recht: die Vereine, die das alles stemmen sollen, sind zu 99,9 – 100% unbunt. Ich bin in vier Vereinen. In einem der Vereine kenne ich ein türkisches Mitglied – ein passives Mitglied. Aber immerhin. Man ist ja dankbar für jeden Türken, der sich der deutschen Gesellschaft wenigstens ein kleines bisschen annähert und man ist dankbar für jede Türkin, die nicht Kopftuch trägt und damit nicht schon rein äußerlich ihre Verachtung für die deutsche Gesellschaft zeigt.
        Zurück zu den Vereinen: natürlich sind dort auch Ausländer europäischer Herkunft, so wie ich zum Beispiel. Aber deren Herkunft beschränkt sich praktisch auf Westeuropa plus Tschechen, Polen, Ungarn. Aus Südosteuropa kommen in unsere Stadt eh nur Vertreter einer hochmobilen ethnischen Minderheit, die uns ebenfalls Probleme machen, wie auch die Stadt jüngst konstatieren musste, um im gleichen Atemzug zu erklären, dass „wir“ (also die Bürger) unsere Integrationsbemühungen verstärken müssten.

        Das alles kann nicht mehr lange gut gehen. Ich habe das deutliche Bauchgefühl, dass der Deckel demnächst vom Topf fliegt, soviel Druck ist da schon drauf.

    • Ja mein lieber Hase, ich kann dem Radtke nur zustimmen, möchte es aber nicht beim „Like“ belassen.

      Keine Flanke ist bei Moralisten angreifbarer, als die Verlogenheit ihrer Moral, die sich mit einem kurzen Blick auf reale Verhältnisse ziemlich einfach entdecken läßt.

      Wir haben ja schon viele Kommentare dazu ausgetauscht.

      Sie legen in diese Verlogenheit und ganz wunderbar, Ihren dicken Finger in die klaffende Wunde, schön ungewaschen und garnicht durch offiziöses Hosianna desinfiziert, verbunden mit meiner aufrichtigen und ausgeprägten Hoffnung auf grandiose Infektion.

      Prima und Danke an Sie, natürlich auch an Herrn Herles, als Auslöser, mit seinem ebenfalls sehr gelungenem Beitrag.

  59. Herr Herles, einer der besten und treffensten Artikel, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Mir kam direkt Max Frisch „Biedermann und die Brandstifte – Ein Lehrstück ohne Lehre “ in den Sinn. Die Situation in unserem Land passt auf den Biedermann – es fehlt noch die Brandstiftung – der Selbstmord passiert täglich in unseren Sozialsystemen.
    kurze Inhaltsangabe:https://www.inhaltsangabe.de/frisch/biedermann-und-die-brandstifter/

  60. Dem was Sie schreiben, kann man kaum widersprechen.

    Aber Sie selbst werfen der AfD bei jeder unpassenden Gelegenheit „Rechtspopulismus“ vor, der einzigen Partei, die sich der „Solidarität mit denen, die nicht dazu gehören wollen,“ offen verweigert, so wie es die Vernunft eigentlich zwingend erfordern würde.

    Wie paßt das zusammen?

    Gleichen sich hier nicht auf fatale Weise die Mechanismen des Nudging? Und: was sind denn die Alternativen, was soll man denn wählen, denn Ihre Bestandsaufnahme ist ja nicht falsch? Was tun, wenn man das alles schon richtig durchschaut?

    „Es geht also bei dieser Kampagne nicht um Aufklärung, sondern darum, Andersdenkende moralisch zu züchtigen.“

    Genau das scheint mir in der Diskussion der entscheidende Punkt zu sein. Und es gibt in Ihrem Beitrag kaum einen Satz, den man nicht unter diesem Gesichtpunkt sehen kann, oder sogar sehen muß.

    Politische Vernunft wünsche auch ich mir in Zeiten der gebietenden Pseudo-Moral, die uns aus allen Ecken täglich so unduldsam überspült. Sie ist nur verdammt schwer zu finden…

    • Merkel eine Jungfrau ? Wäre mir neu. Meines Wissens zweimal verheiratet, einmal geschieden. Oder habe ich was verpasst und der Papst hat uns eine neue heilige unbefleckte Maria geschenkt ?

      • Deswegen kann sie ja trotzdem noch Jungfrau sein, oder nicht?

      • Und woher weiß Udo das so genau, ist er der heilige Geist ?

    • Ein sehr guter, argumentativer Kommentar. Die pauschale Hetze gegen die AfD hat überhaupt keinen Bestand ohne sachliche Argumente. Streit gibt es in jeder Partei , nur bei der AfD wird es schon als politisches Statement von den Etablierten benutzt. Das Versagen der Regierenden ist so offensichtlich, dass man keine anderen Argumente mehr benötigt. Dazu kommt, an diesem Versagen ist die AfD nie beteiligt gewesen, weil sie noch nicht in der politischen Verantwortung steht. Die Vorwürfe an die AfD ohne Hintergrund sind nichts anderes als die Angst vor verlorenen Wahlen.

    • Die AFD zu wählen
      ist kein Garant, dass sich etwas zum Besseren wendet.

      Aber die AFD nicht zu wählen ist der Garant das es noch schlimmer werden wird.

    • Also das Frau Merkel Jungfrau ist, interessanter Punkt.

    • Sehr richtig und leider genau das was viele der hübsch geschliffenen Kommentare hier eher vermissen lassen. Wie bitteschön, soll es weiter gehen? Sollen wir jetzt alle auswandern, sollen wir uns hier die Finger wund schreiben, was eh nur eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft liest, oder sollten wir nicht doch endlich dazu übergehen Lösungen zu formulieren und Wege aufzuzeigen? Wir hier sind uns doch weitgehend einig. Das was da abgeht ist der falsche Weg, die falsche Richtung. Ich persönlich traue der AfD nicht sonderlich viel zu, dafür ist diese Partei einfach noch zu jung und zu kurz im „Geschäft“, aber ich werde sie dennoch wählen. Nicht nur, weil sie für mich mitnichten eine Rechte, oder rechtspopulistische Partei ist, sondern auch und vor allem, weil ich keine andere Partei sehe, der ich zutraue dass sie das Rad zurück drehen will und kann. Wenn ich mir die Parteienlandschaft so angucke, muss ich sogar sagen, die AfD ist die einzige Partei vor der ich keine Angst habe. Merkwürdige Sichtweise, aber genau so ist es.

  61. ist das wirklich so.. die BUNDESREGIERUNG beauftragt eine WERBEAGENTUR um ihre Politik der Bevölkerung per Plakat zu verkaufen? Dass Parteien Werbung machen, kann ich akzeptieren. Aber dass die Werbe-Heinis ihren teuren Lebensstil mit meinen Steuergeldern finanzieren ist ein (weiterer) Skandal, den ich mit tief empfundener Abscheu zur Kenntnis nehme. Dass dann inhaltlich eine solcher Murks herauskommt, wie Sie, Herr Herles, oben treffend aufzeigen, ist nur logisch. In mir wächst das Gefühl, dass es an der Zeit ist, das linksselige Pack mit seinen neuen Freunden alleinzulassen und von außen zuzusehen, wie sie untergehen. Schade um das Land.

    • Alles über diese Agentur kann bei der Achse des Guten nachgelesen werden.
      Frohe Ostern.

    • Sie kennen die Geschichte von #keingeldfuerrechts und Herrn Hensel nicht? Ich frage mich gerade, wie sich „tief empfundene Abscheu“ sprachlich erweitern lässt…

  62. Danke für diesen treffenden Artikel. Wir, die alle auf der falschen Seite stehen müssen uns ebenfalls endlich zusammenschließen. Noch fehlt es in der breiten Masse an „Arsch in der Hose“. Aber vielleicht kommt das mit steigendem Leidensdruck noch. Das ist meine einzige Hoffnung, vielleicht gelingt es noch das Ruder rumzureissen, bevor es endgültig zu spät ist.
    In diesem Sinne wünsche ich allen hier ein schönes Osterfest!

  63. Besser kann man die Propaganda der Toleranztaliban nicht beschreiben. Geschichtlich und literarisch findet man in dieser Propaganda Elemente aus gut 100 Jahren deutscher Geschichte [NS-Herrschaft, SED-Diktatur, Kalter Krieg] und diversen Dystopien [Schöne Neue Welt, 1984, Das Heerlager der Heiligen …] wieder.

    • TOLERANZTALIBAN! Ja wie kreativ finde ich denn das!

    • Eine sehr gute Idee. Aus sprachlicher Sicht allerdings möchte ich „Toleranziban“ vorschlagen, oder „Toleraliban“, vielleicht auch deren Attitüde „Talibanz“ oder „Tolebanz“ nennen. Gleich ob nur nützliche Idioten oder eigene Agenda, der lachende Dritte ist immer der politische Islam, der dies benutzt, um (getreu der Kairoer Erklärung) Kritik an ihm und seinem Vordringen auszuschalten. Es wird beeindruckend sein zu sehen, in wie kurzer Zeit die Entwicklung von Jahrhunderten annulliert werden kann, und zwar irreversibel, nicht nur für 12 Jahre.

  64. Ich habe beruflich mit der Erstellung oder auch Bewertung von Compliance- und Sicherheitsrichtlinien zu tun. In diesen Richtlinien wird den Mitarbeitern regelmäßig rechtsextreme Tätigkeit untersagt – nicht jedoch linksextreme Tätigkeit. Jüngst habe ich in einer ehrenamtlichen Funktion einen Pachtvertrag für ein Begegnungshaus gelesen. Auch dort verbietet der Vermieter (die Stadt) rechtsextreme Veranstaltungen, keineswegs aber linksextreme Veranstaltungen. Ich habe daher gewitzelt, dass es also völlig unproblematisch sei, das Haus an die Antifa-Ortsgruppe zu vermieten. Keinesfalls aber dürften wir an die AFD vermieten – dann hätten wir vermutlich die Antifa vor Ort, die uns genauso wie sie es bei der Maritim-Kette derzeit tut, mit schlagkräftigen Argumenten zeigen würde, was in ihren Augen rechtsextrem bedeutet.

    Dieses Land ist auf den Hund gekommen – und ich entschuldige mich bei allen Hunden für diese Metapher.

      • Es war kein Stadtvertreter dabei, und die Vereinsmitglieder haben hämisch gelacht. Was bleibt uns denn sonst noch ausser Sarkasmus?

      • Da haben Sie recht. Sarkasmus ist gut. Aber nur dann; wenn er nicht auch gleichzeitig Rückzug oder Resignation bedeutet. Die eskalierende politische Situation in Deutschland muß eher zum Widerstand motivieren, geradezu herausfordern.

      • Wird es aber frühestens nach der BTW, wenn die Rechnungen für das „weiter so“ präsentiert werden.

        Die Mehrkosten der Migration von grob 20 Milliarden per Anno (also irgendwas zwischen 10.000 – 20.000€ pro Migrant und Jahr) beim Bund, plus Kosten bei Ländern und Kommunen lassen sich natürlich nicht! kostenneutral für den steuerzahlenden Bürger weghexen.
        Klar, wer nichts hat, dem kann auch nichts weggenommen werden, insofern sind die jetzigen, bereits Tranferleitungsbezieher zu recht am gelassensten.

        Parallel gärt der Brexit und die nach wie vor existierende Schuldenkrise in vielen Eurostaaten, die an Deutschlands Euromitgliedschaft siechen.
        Außerdem verlangt der Spielverderber Trump auch von Deutschland höhere NATObeitragszahlungen und höhere Eigenleistungen für nationale Verteidigungshaushalte.

        Noch versuchen unsere „Weisen aus Berlin“ den Entwicklungshilfehaushalt als „präventive Verteidigungskosten“ „umzurubeln“, um den 2% BIP für Verteidigung nahe zu kommen, also den üblichen Etikettenschwindel zu betreiben, was sicher nicht lange funktionieren wird.

        Unschöne Notwendigkeiten und sog. Sachzwänge, meist „alternativlos“ genannte, werden im Wahlkampfjahr 2017 vor der BTW natürlich nicht! präsentiert, man möchte ja wiedergewählt werden.

        Das Merkelsche „weiter so“, sei es in Deutschland oder der EU, wird mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit so richtig teuer, der relativ billige und sehr moralische „Pazifismus“ zum einseitigen Wirtschaftsnachteil der USA endet bald und wird damit auch teuer.

        Wer ein Portemonnaie besitzt, in dem was drin ist, sollte es gut bewachen und in Sicherheit bringen.

      • Das zu schreiben ist sicherlich einfacher als es in Realität zu testen: Aber eigentlich muesste man diese ideologisierten, auf dem linken Auge blind Richtlinien mal in die Tat umsetzen und die Räume der Antifa Ortsgruppe zur Verfügung stellen, unter dem Motto: Aktivisten zum Anfassen! Abgezählt und vorfinanziert von Küstenbarbie! 🙂

    • Die eine Gehirnwindung der Berliner und ScholzensFriends trifft sich.
      Die Auferstehung der verwahrlosten Gehirne nimmt nicht mehr Schritt mit der Auferstehung des Fleisches.
      Frohe Ostern.

  65. Ich bin gespannt, wie lange wir Artikel wie diese in Merkelland noch lesen und zustimmend kommentieren dürfen, was ich hiermit getan habe.

  66. „Warum ist die deutsche Politik verwahrlost? Weil sie nicht nur die Grenzen des eigenen Landes ignoriert hat, sondern auch die Grenzen der Toleranz.“
    Sie bringen es auf den Punkt, Herr Herles, hier liegt der Schlüssel zum Verständnis der katastrophalen Lage. Alexander Kissler hat zu diesem Thema ein hervorragendes Buch geschrieben: KEINE TOLERANZ DER INTOLERANZ.

  67. Herr Herles, ich bin bei Ihnen; Sie verstehen es, den Sachverhalt gekonnt auf den Punkt zu bringen, soviel Honig muss sein. Wir hier auf TE, wir wenigen, sind uns im Grunde einig. Wir sind damit die Außenseiter, auch und gerade im Sinne der von Ihnen angesprochenen Kampagne, bei der ich mir gesagt habe: es ist wieder so weit. Jetzt hängen sie wieder Parolen raus. Wie damals, zum 1. Mai oder zum Republikgeburtstag oder auch sonst ständig. „Wir“ kennen das. Das war ein Punkt, der eine von ein paar Punkten, der mich an der Zone so maßlos angekotzt haben. Diese Indoktrination. „Im Westen gibt es so was nicht!“ war ich überzeugt, die würden so was als unfein, als proletarisch, als lächerliche Zumutung ablehnen.
    Das hatten sie „damals sicher auch getan und es war ein Genuss, nach der Wende den Westen zu besuchen und nicht auf jeder Mauer eines verwahrlosten Gebäudes, die es kaum gab, eine Durchhalteparole lesen zu müssen. Es sah sauber aus, einfach sauber und frei von ideologischem Unrat. Das ändert sich gerade. Und wieder sind dahinter diese holzgeschnitzten Gesichter von überheblichen und selbstsicheren Typen, vor denen du dich hüten musst: da könnte der eine oder andere nicht nur in „der Partei“ sein, sondern auch noch bei der Stasi sein und dann Gnade Gott dir und deinem losen Mundwerk, das weißt du! Also halt die Fresse, wenn du studieren willst, halt`s Maul, wenn du beim Ehrendienst nicht in den Bau wandern willst (Schwedt!) und reiß dich zusammen, wenn du auf Arbeit nicht zum Parteisekretär einbestellt werden willst! Und pass auf, was dein Kind mitbekommt von deinen Reden, wenn du nicht willst, dass eines Tages die Stasi vor der Türe steht. Wenn du Ärger bekommst, hast du dir das selbst zuzuschreiben, du hättest ja auch mal ein bisschen mitmachen können, musst ja nicht gleich in die Partei eintreten…
    Ich kann euch noch so ein paar Lebensweisheiten von damals auftischen, man vergisst das nicht so einfach. Wie praktisch…
    All die Visagen, von Schwesig über Kahane bis Stegner kenne ich sattsam, ich sage es Ihnen!
    Frohe Ostern, verdammt noch mal!

    • Danke…ein sehr aufrüttelnder Text. Jedenfalls für mich, der immer auf der „goldenen Seite“ des Westens gelebt und das große Glück gehabt hat, den sogenannten „Osten“ nach der berühmten Wende buchstäblich zu erfahren und mit viel Sympathie zu umarmen. Und nun stehen wir gemeinsam vor der Wiederholung dessen, was Euch zu DDR-Zeiten von Ideologen aufgedrängt wurde: Drangsalieren, Schnüffeln, Denunzieren, Zensieren. Nein…das habt ihr nicht verdient und das wünscht Euch niemand. Drum…laßt uns diesen Kampf für das freie Wort jetzt gemeinsam kämpfen. Diesen Rückfall in DDR-Zeiten dürfen wir niemals zulassen.

      • „Rückfall in DDR-Zeiten“ trifft es teilweise, weil die selbsternannten „Eliten“ das sogenannte „Volk“ erziehen im Sinne einer frech behaupteten „historischen Mission“, die sich sogar steigern lässt bis zum Anspruch auf Weltrettung. Dieses Phänomen ist aber nicht nur „kommunistisch“ oder „links“. Damit solche Zustände entstehen, genügt wohl, dass eine Clique von Insidern (wie Parteibonzen, Lohnschreiber und andere Günstlinge) zunehmend das Gleichgewicht zwischen Gemeinwohl und Eigennutz vergisst und sich selber zum (weltweit gültigen) Gemeinwohl erklärt. Das Problem des Staatsversagens durch Sieg des Eigennutzes über das Gemeinwohl hatten schon die antiken Griechen ausführlich diskutiert, google bei Wikipedia: Verfassungskreislauf Aristoteles.

    • Ich kann Ihnen nur in vollem Umfang zustimmen. Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass ich etwas wie das kommunistische System noch einmal erleben würde. Wir Ossis sind da wohl sensibilisiert, vor allem die, die mit dem System über ein paar Jahrzehnte klar kommen mussten. Es gibt ein paar Unterschiede,vor allem der, dass Honecker und Genossen niemals die Grenzen freiwillig für unkontrollierte Zuwanderung geöffnet hätten. Nichts haben die so sehr gefürchtet wie Unruhen im Land.Dass die Grenzen für die eigenen Bürger auch dicht waren ist die andere Seite der Medaille. Heute sind sie zwar offen, aber wo soll man hin ? Ich sehe keine Lösung für die derzeit völlig verfahrene Situation und ich gestehe, das macht mir nicht wenig Angst. Schöne Osterfeiertage.

    • Ich habe diese Fressen auch noch vor Augen. Die von Ihnen Genannten sind nur die vorzeigbare Vorhut. Da werden noch ganz andere Kaliber kommen.
      Die Leute hier im Westen sind in meinen Augen naiv. Die meisten glauben, das wird sie schon nicht betreffen. Wenn sie sich da mal nicht täuschen. Der Niedergang ist nicht nur in Berlin zu besichtigen.
      Frohe Ostern.

      • Im Westen haben die Menschen seit 1990 nicht verstanden, dass sie nicht mehr in der alten BRD leben. Das Heute ist ja nicht von jetzt auf gleich gekommen.

      • Zitat; Die Leute hier im Westen sind in meinen Augen naiv.
        Nein die sind nicht naiv, die sind einfach nur blöde.

      • Das trifft’s schon viel besser. Danke.

      • Der größte Teil der Leute , v. a. im Westen, sind eben „nützliche“ schlafmützige Fachidioten mit dem dummen Spruch „Politik interessiert mich nicht. Die da oben werden es schon machen.“

        Ich bin ein alter Westberliner und hätte in alten Mauerzeiten nie gedacht, dass gerade die Ossies mehr Sinn für Demokratie haben als die Wessies. Aber so ist das, wenn man etwas für selbstverständlich hält. Was man geschenkt bekommt, ist eben nichts wert. Es wird leider ein sehr böses Erwachen geben!!!

    • Ihr Kommentar überzeugt mich sehr. Ich hoffe es geht möglichst vielen anderen genauso. Etliche Aha-Erlebnisse von Leute aus dem Osten, kann ich mir denken. Grade wir Wessies sollten da ins Grübeln, zum Nachdenken kommen (soweit noch nicht geschehen). Grüße aus dem Süden und frohe Ostern!

    • Ich stimme Ihnen zu, bin 1989 über Ungarn rüber, weil ich die Betonköpfe vom Politbüro nicht mehr sehen und die Durchhalteparolen, wie „Überholen ohne einzuholen“ nicht mehr hren konnte. Realität rieb sich an Propaganda, genau wie heute.Hamburg ist genauso verwahrlost.Trotzdem blieb uns in der DDR der Rückzug, die Heimat, oft Gleichgesinnte. Fährt man heute mit der Bahn, hört es sich an wie in Babel. Wer sich sowas ausgedacund realisiert hat, muß sich nach seinem Geisteszustand untersuchen lassen. Worte, wie Toleranz, Demokratie, Menschichkeit, Gleichstellung nicht mehr hören.

      • Die Anwesenheit einer gewissen Anzahl Fremder aus allen Teilen der Welt, die sich anständig verhalten, war seit jeher immer positiv. Doch was zur Zeit läuft, führt mit Sicherheit in den Untergang der europäischen Kulturen.

    • Sie schreiben es, was ich als „Wessi“ mir denke, was den „Ossi“ so richtig gestört hat.
      Auch ich lasse mich von diesem menschlichen Abfall wie die 3 erwähnten Personen am Schluss nicht drangsalieren. Im Zweifelsfall wird es eben blutig.

    • „Im Westen gibt es so etwas nicht“, dachte ich auch. Und mußte lernen: Im Westen gibt es das alles FREIWILLIG und nicht nur erzwungenermaßen.
      Alt: „Du bist doch auch für den Frieden?“! (Und wehe, wenn nicht.)
      Neu(es Alt): „Du bist doch auch für Toleranz / die offene Gesellschaft / Europa / … “
      Frohe Ostern, verdammt noch mal!
      PS. Europa ist, um ein von Herrn Goergen gern gebrauchtes Wort abzuwandeln, das neue National.

    • Eine sehr gute Beschreibung von unseren Erfahrungen aus Zeiten die man noch nicht vergessen hat .Darum auch mein Entsetzen schon wieder eine ähnliche Entwicklung mit erleben zu müssen aber jetzt verstärkt aus dem westlichen Teil unseres Landes, man versteht die Welt nicht mehr.

    • Vielleicht können sich hier ja mal einige „Ossis“ zusammen tun und ein gemeinsames Buch schreiben. Einfach nur mal die erlebten Geschichten in kleinen Episoden schreiben.

      Vielleicht kann TE da auch mal helfen und das organisieren.

      Ein Verleger wird sich garantiert finden.

    • Der Kerngedanke des real existierenden Sozialismus oder Kommunismus war und ist aus Sicht der Herrschenden, daß dem einfachen Bürger die Einsicht fehlt, das Notwendige zu begrüßen, also ihm vorzugeben ist, ggf. auch mit Zwang.

      Heute wird es verniedlichend „Nannystaat“ genannt, also der für alle Lebensbereiche, allzuständige „Kümmererstaat“, der „Betreuungsstaat“.

      „Von der Wiege bis zur Bahre…“ war und ist der Sozialismus allzuständig für seine Bürger, was er zu tun und zu denken hat, wie wer Teil des Ganzen zu sein hat.

      Es ist zutiefst kollektivistisches Denken, welches im kommunistischen Materialismus seine gedanklichen Wurzeln hat.
      Individualismus ist nur in Lenins Sinne „Jeder nach seinen Möglichkeiten“ in Ordnung, also wenn das Individuum mit seinen individuellen Möglichkeiten dem Sozialismus dient, ihm einen Mehrwert produziert.

      Der Staat ist mit der Idee der Partei gleichgeschaltet, den Sozialismus einzurichten, aufrecht zu halten und vor Feinden zu schützen.

      Feind heißt „Feind des Sozialismus“, dieser Realität gewordenen Idee.

      Der „Faschist“ ist der ideologische Feind Nr. 1in der dualen Denke, die sich als Gegenentwurf zum Faschismus meint, vom Ergebnis aber nur eine andere Art des Faschismus ist.

      Das prinzipiell faschistische an diesen Ideologien ist immer, daß wenige Personen sich im Besitz der Wahrheit glauben, die es der „Trägen Masse“ beizubringen gilt, bei Bedarf auch mit Gewalt, Kontrolle, Zensur, Repression etc.

      Dieses Grundmuster geht bis auf die russische Revolution zurück, ist also ziemlich genau 100 Jahre alt.
      Namensgeber für dieses Herrschaftssystem der Wenigen, die in Besitz der moralischen Wahrheit sind, über die zu erziehenden, dummen Vielen sind die „Bolschewiken“.

      Die haben sich so ziemlich alles bei den Jakobinern der französischen Revolution ausgeliehen.
      Ein elitäres Denken, absolut undemokratisch in Reinform.

      Moralisch immer am „Besten für den Menschen“ orientiert, die Verbesserung der angeblich unhaltbaren Zustände anstrebend, zur Beseitigung den angeblich himmelschreienden Ungerechtigtkeit auf Erden, egal in welcher Formulierungsschattierung auch immer.

      Echt miese Zustände und echte partielle, Ungerechtigkeiten sind immer das trojanische Pferd, mit denen der Masse die Herrschaft der kleinen Truppe mit den richtigen Einsichten, verkauft werden soll.

      (Das ist auch ein zentraler Punkt, wo sich bei mir die Fußnägel und Nackenhaare sträuben, wenn Martin Schulz Wahlkampf mit seinem „Gerechtigkeits“ Geschwafel betreibt. Nichts ist abgedroschener, nichts billiger und ältester politischer Bart, als dieses „Gerechtigkeits-“ Geschwafel.)

      Schwesig und Kahane und Merkel und Gauk und viele andere haben ihren marxistischen Materialismus gut studiert, wobei Schwesig noch am ehesten die Gnade der späten Geburt für sich in Anspruch nehmen könnte, die anderen allerdings nicht.

      Der moralisch angeblich hochstehende Bevormundungsstaat, ist deren politische Grundausstattung, wie kollektivistisches Denken, orientiert an einer Ideologie „des Guten“ für die Menschen, die dem Menschen angeblich nur Gutes tun will, ihn manchmal aber zur besseren Einsicht zwingen muß und daher natürlich auch zwingen darf.

      Ein im Wortsinn liberales und demokratisches Grundverständnis ist hierbei nicht vorgesehen und mental ausgeschlossen.

      Ein im Grundansatz kritischer Bürger ist „Feind“ des Sozialismus und damit der Partei, was gleichbedeutend mit dem Staat ist, weil er nicht kooperiert, potentiell aufmüpfig ist und sowieso ein moralischer Lump sein muß, wenn er sich den Zielen des Sozialismus verweigert, welcher bekanntlich alles nur im besten Sinne für das Gute des Menschen bezweckt.

      Dies als Skizze eines Wessis, der seit 20 Jahre im Osten lebt, mit Ossis familiär und beruflich verbandelt und etwas politisch interessiert ist.

      • Nicht der Kümmererstatt, sondern der Verschwenderstaat. Man hilft nicht sich, man hilft auch nicht den eigenen Leuten, es müssen immer welche sein, die eiegentlich nicht unserer Hilfe bedürfen, die man jedoch als hilfbedürftig deklariert und wegen denen man Gesetze bricht und alles auf den Kopf stellt. Betrüger, Kriminelle, illegae Einwanderer für alle man hat einem Tarnbegrifft gefunden „FLÜCHTLINGE“, ob wohl dieser Begriff eigentlich eine klare Definition hat und kaum einer dieser hier ankommenden „Flüchtlinge“ nach UNHCR ein echter Flüchtling ist! Die Verwendung in allen Meldungen und Nachrichten, die das Wort Flüchtling benutzt ist in Wahrheit der größe Fake News!

      • Gute Kurzfassung des Themas. Der eigentlich entscheidende Punkt für den Erfolg dieser Ideologie, ist dabei m.E., daß Ansprechen der niederen Instinkte im Menschen. Deswegen findet sie sehr leicht Anhänger und fanatische Verteidiger.

        Grundsätzlich darf man sich jedoch durch eine herrschende Ideologie nicht darüber hinwegtäuschen lassen, daß jeder Staat so ist, wie die Menschen die dort leben. Auch das System in der DDR wurde mehrheitlich von den dort lebenden Menschen mitgetragen. Letztenendes ist der Fall des Systems nur dadurch entstanden, daß die Menschen die Wohlstandsentbehrungen nicht länger auf sich nehmen wollten. Nun sind die Ossis von heute glücklicherweise nicht mehr die von damals, und die Wessis bedauerlicherweise nicht mehr so wie sie einst waren.

        Insgesamt ist festzustellen, daß die BRD wie wir sie heute haben, mehrheitlich von einem „neuen Typ“ Bundesbürger bevölkert ist, der sozialistischen Ideen in verschiedenen Ausprägungen sehr aufgeschlossen gegenübersteht. Dies ist aber nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa so. Insbesondere die jüngeren Generationen haben ein im Grunde sozialistisches Weltbild und dementsprechende Wertvorstellungen entwickelt.

        Gerade den Deutschen, Ost wie West, ist in diesem Zusammenhang besonders vorzuwerfen, das die Verhältnisse in der DDR nie wirklich thematisiert worden sind. Beide Seiten haben sich aus jeweils unterschiedlichen Beweggründen dem entzogen. Als Ergebnis ist nicht nur nichts aus der Geschichte gelernt worden, im Gegenteil, es werden die Methoden eines gescheiterten Unrechtstaates in ganz Deutschland wiederbelebt. Damit nicht genug, scheint dies sogar EU-weit eine attraktive Blaupause für ein neues Europa zu sein. Und so werden die neuen Generationen voller „Europabegeisterung“ wieder ein neuen Unrechtsuperstaat ermöglichen und engagiert unterstützen.

      • Sehr interessierte Gedanken zu der Thematik; insbesondere die Abrede von der NICHT-Identifizierung der Verhältnisse in der damaligen DDR…seitens Ost wie West.
        Als sich damals die Grenzen öffneten, war ich Jemand der sich in den Freudentaumel nur sehr verhalten eingemischt hat.
        Ich,null Kontakte zum damaligen Osten ; obwohl ich über 3 Jahre im geteilten Berlin studierte, setzte mich zu der Zeit mit dem System theoretisch auseinander. Später lernte ich mehrere „Ossis“ kennen. Ich war angenehm betroffen, wie sachlich und kühl sich dieses Klientel mit unserem politischen System auseinandersetzte. Ich begriff viele Dinge , die mir vorher verborgen geblieben waren und war froh mich austauschen zu können. Gleichsam regte sich aber das alte Schreckgespenst von der heimlichen Verstrickung ebensolcher ideologischen Strömungen in unser System.
        ….und …ich sollte Recht behalten haben.
        Eine AM, hatte leichtes Spiel mit der weichgespülten, konsumverblendeten, ahnungslosen Masse der Westdeutschen. Zur damaligen Zeit, war es in meinem Bekanntenkreis schick zu Ostern bei den Friedensmärschen anwesend zu sein. man wählte grün und kaufte im 3.Welt-Shop!
        Alles Dinge , die wohl die „Ossis“ nett fanden, doch denen ging es mehr um die Stabilisierung ihrer Existenzfindung.
        Zu diesem Zeitpunkt zahlten wir, ein mittelständisches, gut florierendes Baugeschäft ,Unmengen an Abgaben für den Ausbau Ost an „Solidarisierungspfennigen „.
        Zu den neuen Arbeitern in unserer Firma zählten mittlerweile auch Menschen, die sich hier etwas aufbauen wollten. Immer öfter hörten wir jetzt politische Gespräche unter den Beschäftigten zur Frühstückspause.
        Was im Baugewerbe höchst selten ist. Leider glänzten unsere Neuzugänge aber auch mit dem sogenannten „Gelben“ immer öfter. Dies ist in einem Gewerbe, welches mit Konventionalstrafen arbeitet – fatal. Das Verhältnis Ost-West bekam erste Risse.
        Das fand ich damals schon sehr schade , ich befand man hätte mehr voneinander lernen sollen.
        Mein Eindruck, der Westdeutsche erlag mal wieder der Arroganz eines amerik. Nordstaatenbewohners über den ländl.primitiven Süden!
        Fazit ..man versäumte den Austausch , welcher uns vielleicht hätte auch vor einer AM warnen können. Beseelt vom Herrschaftsanspruch des „erhabener und gerechteren Systems “ und mitleidig belächelt einer Unterdrückung durch Despoten im weltfremden Osten, ließ man es zu Subjekte wie Gauck,KGE ,Schwesig … den Weg in eine ( halbwegs noch )funktionierende Demokratie zu ebnen.Ungehindert floß die Giftmischung in ein perpetuiertes Gewebe ein , erste Diagnoseverfehlungen bemerkte man als sich die türkische Verflechtung in Form von einer vollkommen deplazierten Ösöguz / Mayzek zu Wort meldeten.

        Hoppla, Teilhabe am „Haben&Sagen“…… gleich eines Zaubermäntelches der Hobbits aus Herr der Ringe. wurde die Integrations – ministerin für Nicht – integrierwillige , durch Enttarnung auf den Plan gerufen.

        Ebenso die seltsame Auferstehung einer Ex-Stasi-Denunzianten , A. Kahane, friedlich lächelnd, vereint auf dem Gruppenbild mit Regierungs-Treuen ….. auch sie hat Teilhabe am Haben&Sagen …..

        Was man darunter nun genau zu verstehn´ hat , machte dann auch der oberste „Vorsteher“der BRD deutlich, indem er dem dummen Bürger mal eben seine Existenz in Abrede stellte.
        Am liebsten „mit ohne“……heißt seine Devise….und alle die ihm folgen werden.

        Am liebsten würde ich meinem Unmut Luft machen , dieses ganze „Pack“ gehört in die Versenkung, stattdessen schwafeln sie ununterbrochen von der Demokratie, wir geben …..solcherlei „Gezücht“ auch noch eine Stimme ..doch nicht ALLE!

        Interessant hierzu auch die Meinung des Frontmanns der Jungen Identitären…er thematisiert zwar nicht direkt Ost-West , macht sich aber ganz klare Gedanken über die fatale Verflechtung – deutscher Nationalsozialismus und der zu verbreitenden Ideologie eines Maas, Schwesig, KGE und allen voran einer C. Roth.

      • Absolut richtig, Herr Thiel!
        Sie beleuchten den Westen und ich hatte mir eine kurze Skizze des Ostens angemaßt, obgleich ich nur interessierter Zugereister bin.

        Zum Thema Westen bin vermutlich etwas sattelfester.

        Als es noch den „kalten Krieg“ gab, waren wir das ganz bewußte Alternativangebot, was wie eine Leuchtreklame dem Sozialismus seine „Zweitklassigkeit“ zeigen sollte.
        Unsere Art des Kapitalismus sollte für „Zwangssozialisten“ im gesamten Ostblock Wünsche und Sehnsüchte auslösen, ein Bild des „goldenen Westens“ zeichnen.

        Wir nannten es früher „Soziale Marktwirtschaft“, also niemals Liberalismus oder reinen Kapitalismus.

        Aus dem Nationalsozialismus übernahm man im Westen, bewußt oder unbewußt, den Gedanken einer breiten Mittelstandsgesellschaft, wozu auch die einfachen Arbeiter bis hin zu den Ingenieuren, Ärzte, Anwälte etc. zählten, die von ihrem (männlichen) Einkommen die Familie alten Zuschnitts ernähren konnten.

        Aus den relativ bescheidenen Anfängen der Wirtschaftswunderzeit wurde ab den 60ern der Wohlfahrtsstaates, aus dem sich seit den 80ern immer mehr der rundum Betreuungs(Nanny)Staat entwickelt hat.

        Parallel dazu entwickelte sich in den Köpfen mehr oder weniger aller Wessi-Landsleute ein Vollkaskodenken, die Totalregelung aller Lebensbereiche, vorzugsweise durch den Staat oder durch Unmengen von Versicherungen.

        Für alles schicksalhafte wie Krankheit, Unfall, Gebrechlichkeit, Behinderung, Alter etc mußte es spätestens ab den 70/80ern einen „Ansprechpartener“ geben, natürlich jenseits der eigenen Familie, der zu zahlen hat, egal wie wenig, jedenfalls zusätzlich zum Einkommen oder der Rente.
        Die Transferleistungen trieben dementsprechend viele Blüten oder Zweige und machen es bis heute.

        Gegen zusätzliches Geldkriegen ist auch eigentlich nichts einzuwenden, nur hat man es regelmäßig vorher durch Steuern abgenommen gekommen.

        Dieses „Linke Tasche/rechte Tasche“ Spielchen läuft bis heute auf Hochtouren.
        Ein gewisses „Umverteilen“ von relativ wohlhabend zu relativ arm, steckt sicher im Spielchen auch drin, nur wurde über die Jahre die Gruppe der Nettozahler immer kleiner, die Gruppe von Transferleistungsbezieher immer größer, der staatliche Zugriff durch Steuern und Sozialabgaben auch für immer kleinere Einkommen spürbarer.

        Rein rechnerisch machen für Geringverdiener heute weder Renten- noch Arbeitslosenbeiträge Sinn, da das Existenzminimum sowieso jeder kriegt, auch wenn er vorher nichts eingezahlt hat.
        Dies gilt sowohl für den Fall fehlendem Einkommens vor dem 65. Lebensjahren, aber auch danach.
        Gerade die unteren Einkommen bringen daher zur Umlagefinanzierung der Sozialversicherung echte „Sonderopfer“, weil sie Beiträge einzahlen, von denen sie nie einen Auszahlungs/Bezugs-Vorteil gegenüber dem „Nie-Einzahler“ aufbauen.
        Und gerade im unteren Einkommens-Segment merkt man monatlich jeden Pfennig im Portemonnaie, ob er da ist oder fehlt.
        Das ist in meinen Augen wirklich ungerecht im (dummen) „Schulzsinne“ , nur geht da keiner rann, weil alles sofort richtig teuer für den Staat wird.

        Von der Wohlfahrts- und/oder Vollkaskodenke ausgehend, ist es gedanklich nicht mehr weit bis zum Sozialismus im Kopf.
        Dieser muß natürlich mit Elementen des Kapitalismus gespickt sein, auf Ebene der Wirtschaft, also für einen guten Arbeitsplatz – je sicherer und besser dotiert, umso besser natürlich und der vielfältigen Konsumwelt für den Einzelnen.

        Im Kern sind wir „gelernten“ Wessis der Nachkriegsgenerationen Salon- oder Kaschmirsozialisten durch und durch.

        Der „allgemeine Deutsche Traum“ oder vielleicht der des „Westens“ insgesamt? lautet: bombensicheres Einkommen auf möglichst hohem Niveau, wie zu Wirtschaftswunderzeiten von der Lehre bis zur Rente im gleichen Betrieb bleiben können, nur mit viel mehr Einkommen als damals natürlich, bei gleichzeitig totaler persönlicher Absicherung gegen alles, von Erdbeben über Flut bis Alter, Krankheit und Tod, vorzugsweise durch den Staat und seine Sozialversicherungen und nur für den Zuckerguß ergänzt um die persönliche Privatvorsorge.

        Und dieser Traum geht bei immer wenigeren „auf“, bleibt für immer mehr nur ein Traum.

        Aber im Kopf bleibt der Wunsch, die Erwartung, der Staat soll ihn Wirklichkeit werden lassen, am besten gestern – egal welche, vielleicht fatale, Lebensentscheidungen man selbst getroffen hat.
        Das mag fehlender Antrieb in der Schule gewesen sein, grob fahrlässige Partnerwahlen – oft mit den üblichen biologischen Folgen, leichtsinniger Umgang mit Geld, Alkohol/Drogen, falschen Freunden oder einfach zuviel Lifestyle für das vorhanden Budget etc. pp.
        Das wird natürlich gerne ausgeblendet, nämlich das der Traum auch seinen Preis hat, vor allem in Phasen, in denen viele gedanklich eher in der Disco als bei der Rentenplanung unterwegs sind.

        Und je enger der Spielraum für Fehler geworden ist (er wird immer enger), umso schlechter lassen sich Fehlentscheidungen ausbügeln.
        Und der Staat hält sich bei „privaten Dummheiten“ und persönlichem Scheitern gerne vornehm zurück, gibt oft nur das Existenzminimum als Hartz IV, SGB xyz ggf. plus Kindergeld, Unterhaltsvorschuß etc. – Traum geplatzt, oft endgültig.

        Aber als Wunschdenken, das (von unten betrachtet – grausamerweise) bei einigen auch Realität wird, lebt die rundum Versorgung bei gleichzeitigem Wohlstand, nennen wir es einfach „Neosozialismus mit etwas persönlichen Kapitalismus“ in den Köpfen von sehr vielen, vielleicht sogar der meisten.

        Mache mal hier einen Punkt, sonst wird es ein Buch….

      • Erlauben Sie mir, noch ein wenig an Ihrem „Buch“ mitzuschreiben. Mit den darin von Ihnen beschriebenen Verhaltensmustern der Menschen und deren Erwartungen an den Staat zeichnen Sie, wie ich finde, ein sehr interessantes und zutreffendes Bild. Eine sehr plastische Kurzbeschreibung der Einstellung der Menschen zu ihrem Staat bzw. zum Leben.
        Ich würde Ihrem „Buch“ daher den Titel „Wege in den Sozialismus“ geben.

        Im wesentlichen sind es m.E. vier Faktoren die, in ihrer Wechselwirkung und gegenseitigen Verstärkung, geradezu schicksalhaft in den Sozialismus führen.

        Erster Faktor ist die Lebensauffassung des Bürgers, wie von Ihnen bereits sehr gut dargestellt.
        – mangelnde Bereitschaft zur Eigenverantwortung
        – mangelnde Leistungs- und Risikobereitschaft
        – Bequemlichkeit und Absicherung, vor Selbstbestimmtheit
        – Teilhabe und Sharingmentalität insbesondere der jungen Generation

        Zweiter Faktor ist das Staatsverständnis
        – Verantwortung der Gesellschaft, vor Eigenverantwortung
        – Politische Ächtung von Leistung und Erfolg als unsozial
        – Staat und Gesellschaft als Vollkasko-Institution
        – Staatliche Fürsorge durch Bevormundung
        – Staatliche Gerechtigkeit durch Gleichmacherei

        Dritter Faktor sind die ideologischen Wortführer und Profiteure eines staatsgelenkten Volkes auf sozialistischer Basis. Intellektuelle, Medien, Parteien, Verbände, Organisationen.

        Vierter Faktor ist die aus dem Internet resultierende moderne Kommunikations-Gesellschaft. Diese lebt insbesondere der jungen Generation geradezu tagtäglich vor, daß jeder auf alles jederzeit Zugriff und Anrecht hat. Dies wird dann geistig von der Kommunikations und Informationswelt auf die reale Welt übertragen. Eine Sharing-Generation. Wir teilen Information, Musik, Bilder, Meinungen – warum nicht auch Auto, Essen, Kleidung, Wohnraum? Warum nicht Geld und Wohlstand? Warum nicht das Staatsgebiet? Warum nicht die Sexualität? Teilen und Teilhabe in allen Lebensbereichen für alle Menschen, überall auf der Welt. Ist das nicht viel gerechter?
        Dieser vierte Faktor ist m.E. der eigentliche Auslöser eines neuen naiv-sozialistischen Lebensgefühls, nicht nur der jungen Generation, welches durch die profitierenden Technologiekonzerne, Medien, Politiker und Interessengruppen intensiv gefördert wird.

        Es handelt sich sozusagen um einen sich selbst verstärkenden Kreislauf, der erst langsamer wird, wenn es zu einer deutlichen Wohlstandsabsenkung der Befürworter in der Bevölkerung kommt und dadurch der Einfluß der Profiteure geringer wird.

      • Meine volle Zustimmung.
        Der Sharing-Gedanke ist sicher ein aktuelles Jugendphänomen.
        Dort wird das Teilen von „Informationen“ oder Apps usw. gerne und schnell mit dem Teilen aller sonstigen Lebens-Ressourcen gleichgesetzt, was natürlich naiv ist.

        Nur solange man Papas Ressourcen und nicht primär das eigene -wenn vorhanden- Bare unter die Leute bringt, ist alles ziemlich billig, iSv geduldig.
        Es geht einem (Wohlstandskind) ja (Dank Papa oder Oma) gut.
        (Ich gehe jede Wette ein, daß die berühmten Welcomer/innen (meist Teeny Mädels um die 14-16) auf den zahlreichen Photos mit Refugee-welcome-Plakaten, genau diesem Milieu (also den Berufserben) entstammen und höchst selten bis garnicht der faktisch vermögenslosen Unterschicht.)

        Das ändert sich vielleicht, wenn irgendwann mal das Studium abgeschlossen und eigenes Geld verdient wird und selbst dann ist Sponsoring der Wohnungsausstattung, Autos etc. durch Eltern/Großeltern immer noch weit verbreitet.
        Jedenfalls wird soweit für mich nachvollziehbar ist, ab einem gewissen Alter das selbst verdiente Geld wesentlich seltener unters Volk geschmissen oder offenherzig „geshart“als vorher zu Jugendzeiten das elterliche oder großelterliche.

        Aber die Saat des Versorgungsdenkens durch Dritte, ist oft von Geburt an gelegt.
        Das verwundert auch nicht wirklich, wenn beide Eltern arbeiten, vier Großeltern 1-2 Enkelkind(er) mitversorgen und sich irgendwann 3 Generationen-Erbschaften konzentrieren, gerne mit diversen Immobilien, reichlich Barem auf der hohen Kante etc.

        Das ist kein exklusives Phänomen einer dünnen Oberschicht, sondern reicht weit in die Mittelschicht hinunter, was das weit verbreitete Desinteresse von vielen Jugendlichen an eigener Zukunftsplanung zum Thema Vermögensaufbau erklären dürfte.

        Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso viel mehr erben, als sie selbst durch relativ normale Arbeit mit irgendeinem Durchschnittsjob oder Larifaristudium jemals erarbeiten und aufbauen könnten.

        Abgehängt ist die Unterschicht, bei der auch Eltern oder Großeltern stets nur Mietproletariat waren, nie eigener Grund und Boden erarbeitet werden konnte und sich demnach auch nicht später auf wenige Nachkommen konzentrieren kann.

        Am Klischee von mehr Kinderreichtum in unteren Schichten ist sicher auch bis zu einem gewissen Grad irgendein Kern Wahres dran, so daß die extreme Konzentration von 2 kompletten Generationenvermögen auf 1-2 Kinder eh nicht hinhaut.
        Also wird die künftige Wohlstands-Schere in der heutigen Teeny-Generation zwingend viel weiter auseinander gehen als in unserer Generation, abhängig davon, ob man der Mittelschicht/Oberschicht mit sich akkumulierendem Immobilien- und sonstigem Vermögen und mit wenig bis keinen Geschwistern oder der Unterschicht ohne nennenswertes Vermögen, bei eher mehreren Patchwork-/Halb-/Geschwistern angehört.

        Diesen Vermögens-Zufluß über die Vorfahren werden die Mitglieder innerhalb der jeweiligen Jahrgänge niemals durch eigene Arbeit ausgleichen können, bis auf ganz wenige, außerordentlich erfolgreiche Newcomer.

        Diese Berufserben sind in meinen Augen auch primär die gefährdeten, vom Staat geschröpft zu werden. Primär weil sie die wohlhabenden von morgen sein werden, wo es für den Staat was zu holen gibt und gleichzeitig ist dieser Wohlstand den künftigen Besitzern faktisch in den Schoß gefallen, müßten dafür also nichts weiter tun, außer älter werden.
        Ein so gewonnenes Vermögen wird sicher nicht gleichwertig verteidigt, als ob man jeden Stein selbst bezahlt und erarbeitet hätte und das dynastische Denken des früheren Adels, was genau diese Form der Bewährung, Verteidigung, Mehrung von Familienvermögen lehrte, ist aktuell verpönt, vergessen, kaum tradiert worden, schon garnicht an die o.g. Naiv-Kids.
        Deshalb spricht in eine Augen vieles dafür, das nicht wenige der heutigen „Wunderkinder“ ihr über Generationen akkumuliertes Erbe durchbringen und verplempern oder es sich vom Staat oder anderen Ganoven abluchsen lassen werden, mit dem anschließenden Rutsch in die materielle Unterschicht.
        Kommen noch die heute weit verbreiteten Scheidungen hinzu, wird auf viele das Prekariat der Transferleistungen lächend warten.

        Daher sollten auch bescheiden bis relativ wohlhabende Eltern und Großeltern heute schon viel mehr über Familienstiftungen nachdenken, wenn sie merken oder beobachten, das das Kind oder Enkelkind etwas naiv und zu behütet größer/älter wurde, wenn ein gewisser Vermögenserhalt in der Familie gefördert werden soll.
        Naivität und überschaubarer beruflicher Ehrgeiz, bei gleichzeitig grenzenlosem „Gutmenschentum“ verträgt sich schlecht bis garnicht mit dem Erhalt von Erbschaften.
        Über Sachwerte an Immobilien sind viele Familien heute schon oder fast €Millionäre, erst recht wenn aus verschiednen Zweigen der Familie 2 oder 3 Häuser zusammenkommen, also lohnt sich Nachdenken und Vorsorge in meinen Augen schon bei ziemlich vielen.

      • Stimme Ihrer präzisen Beschreibung besagter Erbengeneration und deren Problematik durchaus zu. Nur bei den daraus zu ziehenden Schlüssen bin ich möglicherweise nicht bei Ihnen und denke da in eine etwas andere Richtung. Sie stellen den Erhalt des Vermögens und Weitergabe an die nächste Generation ins Zentrum Ihrer Überlegungen. Das ist richtig und logisch. Falsch jedoch, finde ich den Ansatz das Vermögen durch strategische Maßnahmen des Vermögens-Gebers (Eltern) vor dem Vermögens-Nehmer (Kinder) zu schützen und gleichzeitig diesem zukommen zu lassen (Stiftung). Durch solche Maßnahmen wird zunächst einmal die offenbare Verantwortungslosigkeit der Kinder bestätigt, und eine bereits aus der Vergangenheit fehlgeleitete Verantwortungsübernahme der Eltern für die Kinder, in die Zukunft perpetuiert.
        Es ist immer wieder zu beobachten, wie eine Elterngeneration plan- und verantwortungsvoll und mit großem Fleiß und eigenen Entsagungen ein Vermögen aufbaut, auch und gerade für die Kinder. Während auf diesem Feld enorme Anstrengungen unternommen werden, wird im Gegenzug der Kindererziehung, im Sinne der eigenen Werte, nur geringe Aufmerksamkeit geschenkt. Die Kinder werden dabei oftmals ins Zentrum aller Bemühungen gestellt, damit diese „es später mal besser haben“. Vergessen wird dabei oft allzusehr, den Kindern den Wert dieser Bemühungen zu vermitteln. Ergebnis ist dann die von Ihnen beschriebene Erbengeneration, der es tatsächlich besser geht, die aber nicht willens oder in der Lage ist, das Geschaffene zu erhalten.
        Dies sehe ist nur als eines vieler Beispiele, für die Problematik, die durch eine nahezu vollständige Eliminierung konservativer Werte aus der Kindererziehung geschaffen wurde. Ein übriges tut in diesem Zusammenhang das Erbrecht mit der Pflichtteilregelung. Diese sollte m.E. vollständig entfallen. Der Erblasser sollte vollumfängliches Verfügungsrecht über sein Vermögen haben. Nur wenn der Automatismus der Wohlstandsübernahme durch die Kinder ausgeschaltet ist, ergibt sich eine wirkungsvolle Basis für Eigenverantwortung und der Anreiz zu eigener Anstrengung. Natürlich ist der Erblasser nie davor geschützt das ein Vermögen einem „Taugenichts“ in die Hände fällt. Jedoch ist das frühzeitige Erkennen und Disziplinieren eines solchen viel leichter, bzw. im Extremfall der Schutz des Vermögens vor Verschwendung durch entsprechende Maßnahmen möglich.

      • Ergänzend auch meine Zustimmung zu Ihren Ausführungen zum neuen Unrechtsstaat.

        Das dürfte dann so ein Kapitalismus 2.0 oder Westen2.0 oder Bolschewismus2.0 sein, ein Hybrid aus sozialer Marktwirtschaft und Sozialismus.

        Bevormundungsstaat, mit Bevormundungsparteien (Musterbeispiele dafür sind heute Die Grünen und Die Linke) und Bevormundungsverbänden/NGOs, denen eigen und gleich ist, daß sie alle die unpolitische oder nur mäßig politisch interessierte Masse zu unzähligen Verhaltensweisen oder Unterlassungen drängen bis zwingen wollen und werden, bis hin zu den noch erlaubten oder noch akzeptabelen Ansichten, Gedanken, Meinungen.

        Das ist die Blaupause der Diktatur der Wenigen über die Vielen, egal mit welchem ideologischen Anstrich, der aber meist „links“ ist, also in Tradition des Sozialismus oder Kommunismus steht.
        Das ist zutiefst undemokratisches Denken, reines Elitendenken irgendwelcher politischen „Illuminaten“, die für sich in Anspruch nehmen, irgendetwas begriffen zu haben, was man nun der Masse aufdrängen müsse oder solle, die das zu begreifen und hinzunehmen habe, weil man es ihr nur zu ihrem Besten oder Vorteil aufzwingt.

        Diese Mission mag säkular sein, ist aber nichts anderes als ein Kreuzzug gegen die angeblich geistig Minderbemittelten, die zu ihrem Glück gezwungen werden sollen und dürfen.

        Wie schon im Gäfken Fall über die Zulässigkeit von etwas Foltern schwadroniert wurde, wenn man so Leben retten könne oder über die Zulässigkeit von etwas Waterboarding im Irakkrieg, ist heute etwas Zensur ok, wenn es nur die unsachlichen, bösen Kritiker der Regierung oder pauschal die „Rechten“ meint.

        Materiell ist sowieso jede Umverteilung sozial gerecht, wenn sie nur der Staat über seine Steuern und Abgaben organisiert und für gerecht erklärt.
        Schulz ist ein besonders abstoßender Vertreter dieser Lüge.

        Lüge deshalb, weil der Wirkungsgrad staatlicher Umverteilung abenteuerlich schlecht ist.
        Gleichzeitig ist in Deutschland das direkte Spenden an gemeinnützige Zwecke sehr stark in seiner Steuerrelevanz eingeschränkt, weil nur der Staat nach seinem Gusto umverteilen und entscheiden will, wer begünstigt werden soll, erst recht wenn ihm durch direkte Charity Steuereinnahmen entgehen würden.

        Lüge auch deshalb, weil alle Steuern, egal mit welchen blumigen Namen sie betitelt werden, vollständig in den allgemeinen Staatshaushalt einfließen und erst da staatlichen Ausgaben zugeordnet werden, egal wo das Geld, die Steuern ursprünglich herkam, also egal wo die Steuer erhoben wurde.

        Jeder politische Satz, wie „wir wollen die und die Steuer erheben, um dies und das damit zu bezahlen“, ist schon pauschal Fakenews verdächtig oder platte Lüge. Steuern werden dauerhaft erhoben und so gut wie nie vorübergehend, der sog. Soli läßt grüßen.
        Keine einzige Steuer ist hinsichtlich der späteren Verwendung zweckgebunden wie evtl. Abgaben oder Gebühren, die konkrete Gegenleistungen abgelten.

        Diese simplen Realitäten sind in breiten Teilen der Bevölkerung unbekannt, weshalb billiger Etikettenschwindel immer wieder gut funktioniert.

        Ein ehrlicher Politiker würde a) den zusätzlichen Bedarf (z.b. für die
        Sanierung aller Schulen) definieren, b) die neue Steuer in zweckgebundenes Sondervermögen ohne allgemeine Zugriffsmöglichkeit für Politiker fließen lassen und c) die Steuer zeitlich befristen, daß sie automatisch entfällt, wenn der Zielbetrag angespart wurde.
        Weil a-c stets fehlt, kann man alle Pseudozweckbindungsdebatten im Umfeld von Steuerdiskussionen getrost als Lügen, modern, als Fakenews bezeichnen.

        Da aber heute schon die gute Haltung oder Gesinnung alles rechtfertigt, wird jedes Hinterfragen noch weiter aberzogen.

        Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, daß wieder aus „besten Absichten“ ein Monstrum erschaffen wird, wieder mal am Deutschen, grenzenlosen Idealismus etwas grauenhaftes gezeugt und genährt werden wird, bis es zu spät für eine Rückkehr sein wird.

        Und je naiver und blinder die Mit- oder Hinterherläufer sind, um so leichter lassen sie sich von Bolschewisten2.0 einspannen und ausnutzen.

      • Da in der Realität das Recht, immer ein Stück weit von den Kräfteverhältnissen in einem Staat geprägt ist, fällt der Kontrolle bzw. der Gegenkraft in Form der Opposition eine besondere Rolle zu. Ist diese nicht gegeben, ist auch in der Demokratie, so wie Sie es an Beispielen richtig beschreiben, der Willkür Tür und Tor geöffnet. Für das Thema Staatswillkür scheint mir allerdings der Fall Gurlit wesentlich prägnanter als der Fall Gäfken. Im ersteren Fall hat der Staat aus niederen Beweggründen (Habgier), das Eigentumsrecht gebrochen, und durch enorme behördliche Druckausübung auf einen über Achzigjährigen, die schließlich zur Entmündigung führte, sich am vorzeitigen Ableben des Kunstsammlers mitschuldig gemacht und der Kunstwerke bemächtigt. Der Fall Gäfken führt eher zu grundsätzlichen ethisch/moralischen Fragen, ob Folter in Ausnahmefällen zu rechtfertigen ist. Das Thema Staatswillkür scheint mir in diesem Fall weniger prägnant, da es sich zum einen nicht um niedere Beweggründe handelte und zum anderen kein Nutzen in politischem Sinne erkennbar war und schließlich die Maßnahme auch nicht staatlich angeordnet war. Allerdings haben Sie natürlich Recht, daß eine dieses Thema betreffende politische Diskussion recht schnell in eine gefährliche Richtung gelenkt werden kann.

      • Bravo! Sehr gut dargestellt, bzw. enthüllt.

      • Die Faschismen unterscheiden sich nur in der Farbe. Diese sind Grün, Rot und Braun. Sie alle bezeichnen sich als SOZIALISTEN.

    • Sehr guter und vor allem sehr richtiger Kommentar. Ich persönlich verorte das als Naivität, oder Gleichgültigkeit benannte „mit geschlossenen Augen, aber voller Inbrunst in den eigenen Untergang marschieren“, das vor allem im ehemaligen Westen des Landes zu beobachten ist, aber eher im Bereich der Überheblichkeit. Man kann sich als anscheinend weltoffener Mensch einfach nichts von denen sagen lassen, die dröge hinter dem eisernen Vorhang „vor sich hin vegetiert“ sind, denn das waren doch alles irgendwie Looser. So die Meinung vieler, die geschickterweise von den entsprechenden Medien noch gefüttert und untermauert wird. „Guckt Euch doch nur mal die dummen Ossis an und wie die rumlaufen und wie die aussehen und erst die Haare….man erkennt die irgendwie sofort“ Diese Überheblichkeit und dass man das, was so ein Dahergeschlurfter zu sagen hat um Gottes Willen nicht so ernst nehmen sollte, die ist es auch, die es so schön leicht macht, den Teil der Bevölkerung zu diskreditieren und zu verachten, der aus eigener Erfahrung weiß was hier gerade passiert und was am Ende dabei rauskommt. Nicht umsonst sind es gerade die „Ossis“, also eben genau die, die das alles schon leidvoll erlebt haben, die sich mit allen Mitteln versuchen dagegen zu stemmen. Aber auch das wird nichts nützen, denn mit z.B. den Montagsdemonstrationen wird am Ende nur den sogenannten Staatsschützern die Arbeit erleichtert -man zeigt Gesicht- und das Feindbild weiter zementiert. In der DDR waren solche Leute alles Zersetzer und heute sind es alles Nazis. So einfach kann es sein, wenn man böses im Schilde führt und eine ausreichend dumme Schwungmasse, den Medien sei Dank, dirigieren kann. Traurig, sehr traurig und dass wir hier dagegen anschreiben, das werden wohl zu wenige derer, die es lesen sollten, auch wirklich lesen. Gesegnetes Fest.

    • Ein hervorragender Kommentar zu einem hervorragenden Artikel. Möglicherweise sogar der Beste von Herrn Herles auf TE. Ein wenig kann ich auch als Wessi das von Ihnen, lieber Frank Stefan, beschriebene nachvollziehen. Ich hatte mitte der Achtziger mal eine kurze Zeit die Möglichkeit mich frei in der DDR zu bewegen. Für mich als Wessi gehörte es zu den eindruckvollsten Reisen die ich je unternommen hatte. Unter vielem anderen werde ich wohl nie den Anblick dreier abbruchreifer Häuserbaracken vergessen bei dem die Ruine in der Mitte bereits zusammengebrochen war und ein riesiges Banner mit der Aufschrift „Für Freiheit und Sozialismus“ über der Lücke zwischen den beiden verbleibenden Ruinen gespannt war. Das war wie vieles andere, einerseits von geradezu berstender, unfreiwilliger Komik und dennoch letztendlich einfach nur erschütternd.

  68. Berlin Tiergarten:
    „Junge Flüchtlinge sehen sich zur Prostitution gezwungen“
    (Welt / N24 10.04.2017)

    Bei den jungen Männern handelt es sich um „Flüchtlinge“ aus Pakistan, Afghanistan und Iran.

    Als Hauptursache sehen die Hilfsorganisationen mangelnde Unterstützungsangebote.
    Zwar würden die Flüchtlinge nicht zur Prostitution gezwungen. Der Park sei jedoch eine der wenigen Möglichkeiten, Geld zu verdienen.

    Sarkastisch könnte man sagen, dass es am Cottbusser Tor und im Görlitzer Park durchaus noch alternative Stellenangebote gibt.

    • P.S.:
      Und waren es nicht die weltoffenen „links-grünen“, die uns Spiesser davon überzeugen wollten, dass „Prostitution ein Beruf wie jeder andere“ sei ?

    • na, das sind doch echte Flüchtlinge! Die sind alle vor der Arbeit geflüchtet. Daheim im eigenen Land hat man von ihnen verlangt zu arbeiten wenn sie überleben wollen, vor diesem Zwang sind sie geflüchtet …

      • Ich würde diese jungen Männer am liebsten Herrn Zetsche von Daimler vor sein Werkstor schicken….
        Oder Katrin Göring-Eckardt (Geschenke) oder Martin Schulz (wertvoller als Gold)

        Wie hat Didi Mateschitz von Red Bull so schön formuliert:
        „Keiner von denen, die ‚Willkommen‘ oder ‚Wir schaffen das‘ gerufen haben, hat sein Gästezimmer frei gemacht oder in seinem Garten ein Zelt stehen, in dem fünf Auswanderer wohnen können.“

    • „Flüchtlinge“?
      Ja die „..“ gehören dazu.

      „Unterscheidung zwischen Fake-Refugee und echtem Flüchtling findet nicht adäquat statt.“, so Düzen Tekkal bei Anne Will im Januar 2017.

      • Ich sehe mich auch gezwungen….
        Allerdings sehe ich mich dazu gezwungen, die Merkel-Einheitsregierung im September abzuwählen.

      • Ich auch!!!

        Es wird aber leider nichts nützen, denn die deutschen Fachidioten verhalten sich wie willenlose Zombies.

    • Auch so eine Meldung aus dem Kabinett die Absurditäten! Bei diesen sog. Flüchtlingen, die von unserem bösen System zur Prostitution genötigt werden, handelt es sich um Asylbewerber, deren Asylantrag endgültig abgelehnt wurde und die sofort ausreisepflichtig sind. Nur weil sie trotzdem nicht bereit sind das Land zu verlassen haben sie sich dazu entschieden sich zu prostituieren. Im übrigen gibt es auch in deren Situation auch andere Möglichkeiten Geld zu verdienen! Das ist eine Frage des Wollens. Diese Menschen sind tausende Kilometer ohne HartzIV bis nach Deutschland gekommen. Und nun hat sich dieses Abenteuer als Sackgasse erwiesen und nun müssen sie eben zusehen wie sie wieder zurück kommen. Ich sehe es nicht als Aufgabe unseres Nannystaates an diese Leute wie minderjährige Kinder zu behandeln, mit Taschengeld auszustatten und sie auf Staatskosten des Staates, dem sie sich durch illegale Einreise offensichtlich grundlos aufgedrängt haben, wieder zurüchzuschaffen, woher sie auch immer herkommen. Die Zauberformel lautet EIGENVERANTWORTUNG FÜR SEIN EIGENES LEBEN ÜBERNEHMEN! Da Millionen Bewohner des Nahen Ostens und Afrika scheinbar Nachholbedarf.

      • Völlig richtig! Die einzige staatliche Aufgabe besteht darin, dieses gestrandete Treibgut wieder nach Hause zu fliegen, „Abschiebung“ genannter Reiseservice.

        Die Duldung eines offenen, homosexuellen Straßenstrichs durch die Behörden, wird gigantische Folgeprobleme für die ganze
        Schwulencomunity und dann auch für alle Heteros/Frauen mit sich bringen.

        Ich unterstelle pauschal, daß sich Stricher aus muslimischen Herkunftsländer weder als Prostituierte registrieren noch amtsärztlich noch sonstwie regelmäßig ärztlich untersuchen lassen werden, weil sie ihre homosexuelle „Geneigtheit für Bares“ verheimlichen werden.
        Zum Erhalt des sozial geforderten, üblichen Scheins, werden alle Stricher versuchen, parallel eine Freundin zu haben, gerne eine tolerante Refugee-Welcomerin.

        Das ist der perfekte Sturm für die breitflächige Rückkehr von Aids/HIV und alle sonstigen Geschlechtskrankheiten und Seuchen, die dann selbstverständlich auch an „geneigte“ Frauen weiterverschenkt werden.
        Gerade im ProMigrations-Milieu vermute ich wenig Denke an regelmäßige Aidstest für junge Männer aus muslimischen Herkunftsländern, weil Homosexualität oder Strichertum von dort eher nicht erwartet werden würde.
        „Der“ Islam ist ja hoch homophobisch und schwulenfeindlich bis der Arzt kommt, zumindest in seiner Alltags- und Vulgärvariante und nach der Scharia ist Homosexualität wohl noch mit der Todesstrafe bedroht.
        Gepaart mit dem üblichen Männlichkeitsgetue oder Machismo könnte sich durch so ein Ex-Asylbewerber-Strichermlileu eine ganz gruselige, weil eher unerwartete, Zeitbombe für die Gesellschaft insgesamt entwickeln.

      • Ja, absolut unverantwortlich.

        Ich habe aus sehr zuverlässiger Quelle, einmal BamF Mitarbeiter, einmal Amtsarzt, fast gleichlaufendes gehört.
        Es gibt in den beteiligten Behörden/Ämtern auch regelmäßig „Seuchenalarm“ mit anschließendem Großeinsatz von Desinfizierungsmaßnahmen.

        Das, also das eher zufällige aufmerksam werden bei Arzt oder Amtsbesuchen, kratzt mit absoluter Sicherheit alles nur an der Spitze des Eisberges.
        Wer hier alles mit welchen Krankheiten auch immer rumläuft, wird einfach weitestgehend unbekannt sein.

        Völliger Wahnsinn.

      • Ich fühle mich unwillkürlich an die Praxis der europäischen Eroberer von Amerika erinnert, die die einheimische Bevölkerung mit pockenverseuchten Decken „beschenkt“ und mit dieser biologischen Waffe dahin gerafft haben. Wieviele einheimische Alte, gesundheitlich Geschwächte oder Kinder durch leichtsinnig durch Flüchtlinge eingeschleppte Krankheiten bereits gestorben sind oder noch dahin gerafft werden- wir werden es nie erfahren. Die werden in keiner Statistik auftauchen und auch nicht als Opfer einer völlig unverantwortlichen Politik wahrgenommen. Dennoch sind sie tot und hinterlassen Lücken in den Familien und in unserer Gesellschaft, die eh schon schrumpft. Also wirkt das wie ein Brandbeschleuniger dessen was man vorgibt bekämpfen zu wollen. Ihr Tod wäre kausal einfach dadurch vermeidbar gewesen dass übliche Standardgesundheitsuntersuchungen, Impfungen etc., die normalerweise jeder nachweisen muss wenn er ins außereuropäische Ausland reisen will, (ebenso wie einen gültigen Pass, aber kein Smartphone) vor Grenzübertritt durchgeführt hätte. Mehr wie man nicht hätte schaffen können hätten völlig logisch, und selbst für Gutmenschen nachvollziehbar, nicht den Grenzübertritt erlauben sollen. Da hätte sich dann ganz automatisch die maximal mögliche Obergrenze herauskristallisiert. Wie man es dreht und wendet: Am
        Besten hätte man es also gar nicht zu diesem Kontrollverlust kommt lassen und hätte konsequent die Grenzen schützen müssen.

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