Vergangene Woche gab das oberste US-Gericht einem christlichen Konditor recht, der einem homosexuellen Paar keine Hochzeitstorte anfertigen wollte. Es ging, notabene, nicht um ein Standardprodukt, sondern um eine Spezialanfertigung. Der Fall ist interessant. Er offenbart nicht nur die grundsätzlichen Probleme mit Religionen in einer säkularen Gesellschaft, er zeigt auch wie mühelos die Freiheit des einzelnen mit den Rechten der Mitmenschen kollidieren kann. Vor allem aber legt er das zwanghafte Beharren eines Paares bloß, das sein negatives Erlebnis zu einem Skandal hochstilisierte, der keiner ist.
Das schwule Paar, Charlie Craig und Dave Mullins, spazierte also vor einigen Jahren mit dem Wunsch nach einer Hochzeitstorte ausgerechnet in die Konditorei des konservativen Christen Jack Phillips, irgendwo in einer Mall irgendwo in Colorado. LGBT-Community und erzkonservativer Glaube – ich will ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber um zu erkennen, dass da möglicherweise Misstöne entstehen, reicht eine verblasste Erinnerung an den Religionsunterricht.
Für Konditor Phillips, der seine Torten als „künstlerischen Ausdruck“ sieht, ist eine Hochzeit „eine religiöse Zeremonie“, die gleichgeschlechtliche Ehe stehe „in direkten Konflikt zu seinem Glauben“. Es ging ihm nicht um die sexuelle Orientierung der Kunden, sondern um den Event. Im Interview mit dem TV-Sender ABC sagte er, er sollte nicht gezwungen werden, eine Botschaft zu übermitteln, die gegen seine religiösen Überzeugungen spricht. Das Paar hatte wegen Diskriminierung gegen ihn geklagt. Die LGBT-Community protestierte, Phillips kassierte einen Shitstorm, er erhielt sogar Todesdrohungen. Sechs Jahre Rechtsstreit später befand das oberste Gericht, die religiösen Überzeugungen des Bäckers seien angemessen zu schützen, mit dem Urteil hob es einen früheren Entscheid der Bürgerrechtskommission auf. Diese sei eine „klare und unzulässige Feindseligkeit gegenüber den ehrlichen religiösen Überzeugungen“ des Konditors gewesen. Das Gericht betonte, das sei kein Grundsatzentscheid. Den Prozess hat Phillips zwar gewonnen, um künftige Haftung zu vermeiden, verzichtete er aber laut Fox News während der Zeit auf die Produktion von Hochzeitstorten, was einen 40-prozentigen Einkommenseinschnitt und die Entlassung von sechs Mitarbeitern zur Folge hatte.
Persönlich goutiere ich die Torten-Verweigerung des Konditors nicht. Ich halte sie für geschäftlich unklug und menschlich falsch. Und um es vorab zu sagen: Ich bin für die gleichgeschlechtliche Ehe und auch dafür, dass die Rechte von Homosexuellen geschützt werden. Niemand sollte aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Ich kann die Enttäuschung des Paares verstehen, dem eine spezielle Dienstleistung verweigert wurde.
Und dennoch: Das Urteil macht Sinn. Es gehört eben auch zur Freiheit des einzelnen, dass man in seinem eigenen Geschäft seinen eigenen Prinzipien folgt. Unternehmer sollten ohne staatliche Einmischung entscheiden dürfen, was sie tun, wenn sie in ihrer Firma mit Kundenwünschen konfrontiert werden, die sich fundamental gegen ihren Glauben, ihre Werte und ihre moralischen Überzeugungen richten. Egal ob Christen, Juden, Muslime oder nicht-religiöse Menschen. Genauso, wie das Paar die Freiheit hat, sich einen anderen Konditor auszusuchen, hat der Konditorei-Besitzer die Freiheit, nein zu sagen.
Als Unternehmerin im Medien- und PR-Bereich habe ich einst einen ähnlich gelagerten Fall erlebt. Ich habe einen Auftrag abgelehnt, bei dem ich für einen Politiker eine Rede hätte schreiben sollen, die meinen eigenen politischen Ansichten teilweise diametral entgegenstanden. Ich habe die Zusammenarbeit nicht grundsätzlich abgelehnt, ich wollte einfach diese Rede nicht schreiben. Kann man da von einer Diskriminierung des Kunden aufgrund seiner Parteizugehörigkeit sprechen? Ich finde, nein, solange man die Zusammenarbeit mit Menschen einer bestimmten Gruppe nicht per se ablehnt. Jetzt kann man natürlich diskutieren, ob Diskriminierung aufgrund von Parteizugehörigkeit überhaupt als Diskriminierung qualifiziert, da man sich diese ja selbst ausgesucht hat und nicht, wie Herkunft oder sexuelle Orientierung, in die Wiege gelegt bekommen hat. Verschieben wir diese anregende Debatte auf ein anderes Mal. Was ich sagen will: Als Verantwortliche führe ich mein Geschäft nach meinen eigenen Spielregeln. Take it or leave it.
Das dachte sich wohl auch der Konditor. Er bot dem Paar andere Torten an, die es aber nicht wollte. Das bestätigt, dass er Kunden nicht aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert. Hätte ich (hetero) bei ihm denselben Kuchen für die Hochzeit einer lesbischen Freundin bestellt, er hätte die Anfertigung garantiert auch abgelehnt. Auch wenn man sich für das Verhalten nicht erwärmen kann, respektieren sollte man es trotzdem. Permanent wird lautstark Toleranz gegenüber bestimmten Religionen gefordert, die uns in der westlichen Welt weit ferner sind als das Christentum, warum gilt das nicht auch für den christlichen Glauben? Würde ein streng gläubiger jüdischer oder muslimischer Bäcker das Backen eines Speckgugelhupfs für eine Schwulenhochzeit verweigern – darf bezweifelt werden, dass er landesweit als schwulendiskriminierend beschimpft würde und deswegen Proteste stattfänden. Umgekehrt ist auch nicht anzunehmen, dass der Kunde ihn verklagen würde, täte er es, wäre er ja gaga.
Die Trump-Administration schrieb zu dem Urteil: „Ein speziell angefertigter Hochzeitskuchen ist nicht ein normales Bäckereiprodukt; seine Funktion ist eher von kommunikativer und künstlerischer Art als nützlich.“ Und: „Ein Künstler kann nicht zum Malen gezwungen werden, ein Musiker nicht zum Spielen und ein Dichter nicht zum Schreiben.“ Bei Twitter merkte ein User an: „Wie wäre es bei Künstlern, die Erotika anfertigen? Sollte ein Künstler, der heterosexuelle Erotika erschafft, zum erstellen homosexueller Erotika gezwungen werden können, wenn sein Kunde das will?“
Ein Einwand war aber auch, dass man mit meiner Torten-Argumentation ja auch eine religiös motivierte Handschlag-Verweigerung gutheißen müsste. Ich habe lange darüber nachgedacht und finde keine abschließende Antwort. Denn hier offenbart sich grundsätzlich das Problem mit den gelebten Religionen in einer säkularen Gesellschaft. Religionen kollidieren nicht nur miteinander, sondern auch mit unseren weltlichen Gesellschaftsnormen. Man könnte argumentieren, dass Handschlag- und Torten-Verweigerung nicht dasselbe ist, weil ersteres einen gesamt-gesellschaftlichen Impact hat, es behindert die Integration, während letzteres keinerlei Konsequenzen für die Gesellschaft als Ganzes hat; üblicherweise bestellt man eine Spezialanfertigung in dem Shop, der sie auch anbietet – und sonst eben woanders.
Jeder Fall gehört einzeln betrachtet. Es ist nochmal ein Unterschied, ob eine Konditoreikette mit Monopol eine Hochzeitstorte für Homosexuelle verweigert oder ein einzelner lokaler Anbieter, und es sollte anders beurteilt werden. Solange für das Paar keine signifikante Benachteiligung oder Unannehmlichkeit entsteht – falls also im Umkreis von mindestens 50 Kilometern noch andere auf Hochzeitstorten spezialisierte Konditoreien existieren – sind die Kläger keine Opfer.
Und hier kommt der springende Punkt: Man soll für seine Rechte kämpfen. Würden Torten für Schwule grundsätzlich nirgends auf der Welt gebacken, ich schmisse meinen eigenen Ofen dafür an. Der Entscheid aber, den ‚Skandal‘ sechs Jahre lang zu verlängern und auf seinen Forderungen zu beharren, anstatt den Laden einfach zu ignorieren, das Produkt eine Straße weiter zu bestellen und seine Enttäuschung eigenverantwortlich zu verarbeiten, hat etwas Theatralisches. Die erzwungene Torte, sie hätte auf der Hochzeitsfeier allen bestimmt ganz viel Freude bereitet.
In Muttiland hätten die beiden Recht bekommen und ihre Torte!
Ich hab kein Recht auf einen Handschlag, aber das Recht, jeden Verkehr mit einer solchen Person zu meiden. Der Handschlag ist dann eine Interessenfrage.
Den zweiten, halalen Grill halten Sie aber schon vor..?!
Bei all dem Social Warrior und PC Wahnsinn, der in den westlichen Demokratien abläuft, geht es nicht um Rechte von Frauen, Schwulen, etc. Die Demokratien wurden Freaks gekapert, unangenehmen Menschen, Charakterdefekten. Eine Minderheit nur, aber mit dem Talent, die Masse der Bürger für ihre sinisteren Zwecke einzuspannen. Das ging übrigens schon in den 70ern los, ich kann ich da sehr genau an gewisse Lehrer erinnern. Oder umgekehrt: das Problem des Westens besteht darin, dass die Mehrheit der gutmütigen bürgerlichen Leute bis heute glaubt, man könne der Sache friedlich und argumentativ beikommen. Nein, kann man nicht. Die Social Warrior (wie nannten sich eigentlich diese Art von Leuten in den 70ern?) muss man kaltstellen. Denen ist der Zugriff auf Macht, Medien, Kindern, Beamtentum zu verweigern. Sollen sie doch in einer Kommune oder was auch immer sich gegenseitig die Augen auskratzen, in einer gesellschaftlichen Rolle mit Verantwortung haben sie nichts zu suchen.
Es ist mir wieder passiert. Der nachfolgende Satz
„Vielleicht weil mein Sarkasmus nicht verstanden wurde. Vielleicht auch weil er als zu schaft und damit unangemessen verstanden wurde.“
sollte heißen:
„Vielleicht weil mein Sarkasmus nicht verstanden, vielleicht auch weil er als zu scharf und damit unangemessen empfunden wurde.“
Diese Tortenbestellung war doch eine reine Provokation. Wenn offensichtlich bekannt ist, dass es sich um einen christlich-konservativen Konditor handelt, dann gehe ich als schwules Paar doch nicht da hin, um meine Hochzeitstorte in Auftrag zu geben. Dann wird sich doch wahrlich im Zeitalter des Internets noch ein anderer Hochzeitstortenlieferant finden.
Ich meine mich zu erinnern, dass diesem Paar sehr wohl bekannt war, bei wem sie ihre Torte bestellen wollten.
Ich meine auch, es es eine gezielte Aktion. Eine, die Trump weitere Stimmen gebracht haben dürfte …
Der Unterschied der Verweigerung der Torte und des Handschlags ist einfach erklärt. Beim Handschlag wechselt kein Gelt für eine Leistung den Besitzer. DerHandschlag zeigt die Wertschätzung des Gegenübers.
Zu dem Handschlag finde ich sofort eine Antwort. Natürlich durfte der Moslem das nicht verweigern, weil er es in Deutschland tat. Wenn ich Gast eines Landes bin, muss ich deren Kultur folgen und nicht die meiner Kultur.
Ich selber lebe seit über 12 Jahren in Südostasien und für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, einen Wai (Begrüßungsform mit gefalteten Hände vor Brust, Kopf oder Stirn – je nach Hierarchie) zu erwidern.
Im Übrigen kann das keine Diskriminierung sein. Andernfalls wird nämlich auch jeder, der keine Wohnung mehr mieten kann, weil seine Schufa schlecht ist, diskriminiert. Da ja niemand die Hintergründe kennen kann, wie es zu dem Eintrag kam.
Davon abgesehen bin ich mein ganzes Leben selbstständig. Und wenn mir potenzielle Kunden unsympathisch sind, lehne ich ab. Mach ich schon immer so. Bei Bedarf sag ich es den Leuten auch gerne ins Gesicht.
Was hätten die Linksgrünen bei uns oder in den USA denn gesagt, wenn ein normaler Bürger zu einem muslimischen Metzger gegangen wäre und dort einen saftigen Schweinsbraten bestellt hätte? „Provokation, ausländerfeindliche Provokation…“ und Schlimmeres hätten sie aufgeheult!
Würde der Kommentar dieser LGBT- Unterstützer auch so ausfallen, wenn sich ein einen Partyservice betreibender gläubiger Muslim weigern würde, seine Auftraggeber mit Würstchen aus Schweinefleisch zu beliefern?
Dieselben Leute würden da wahrscheinlich wieder laut: Skandal schreien, aber nicht wegen der Lieferungsverweigerung, sondern diesmal wegen des Ansinnens der Kunden, so etwas von einem gläubigen Muslim zu verlangen!
Heuchler – allesamt! Schizophren bis in die letzte Faser ihres Hirns. Linkes Denken macht krank!
Mit der Eroberung des öffentlichen Raumes durch linksgrüne Gutmenschen ist es leider so, dass die Herrschaft der Mehrheit (Demokratie) zu Gunsten der Herrschaft von Minderheiten pervertiert wurde.
Zumindest sehe ich an diesem „Einzelfall“, wie verbiestert die Diskussion um „das Rechtbehalten“ teilweise geführt wird. Anstatt einfach zu sagen: „Ihre Einstellung gefällt mir nicht. Aber was soll’s? Dann trag ich meine 200 $ halt woanders hin“, wird von „den großen Toleranten“ etwas vom Zaun gebrochen, das sie selber ziemlich klein und mickrig erscheinen läßt.
Solche Frustrationen erleben „Normalbürger“ ja auch.
Aber es schient der Trend zu sein, zu klagen , bei echter Diskriminierung in Ordnung, bei einem wie dem von Ihnen geschilderten Fall wirklich eine Zwängerei und bestimmt ein Grund, warum viele Leute das Brimborium, das um sexuelle Ausrichtung und Geschlecht gemacht wird, abstossend finden.
Liebe Frau Wernli, warum gar so bedacht? Klare Worte sind einfacher. Minderheitenrechte ja, aber nur da wo es wirklich um was ernstes geht, nicht um Torten.
Kennen Sie die den Blog-Artikel von Ann Coulter zu diesem Fall? http://www.anncoulter.com/columns/2018-06-06.html
Wir haben das Thema in der 12. Klasse Staatskunde behandelt. Zu meiner Überraschung entschied die Mehrheit der Schüler in einem eher konservativen Staat der USA mit dem Supreme Court, obwohl diese Generation eigentliche extreme liberal ist. Aber sie sind eben liberal und nicht links oder progressiv. Dem Eigentümer steht das Hausrecht zu, einen Kunden nicht zu bedienen. Sie stehen völlig hinter dem Recht der Ehe für alle, aber eben nicht für Privilegien. Es gab hier die Alternative von etwa 90 anderen Anbietern. Viele davon hätten wohl einen Kuchen für die Hochzeit mit einem Schaf, einer Couch oder 10 Partnern gebacken, aber Alternativen wollte man nicht. Man wollte religiöse Künstler zu etwas zwingen, was sie ablehnten. Und das ging in die Hose. Erstaunlich auch die 7-2 Entscheidung der Richter, also sehr deutlich. Wenn ich mich recht entsinne, kommt der dissent (Einspruch) von zwei Frauen.
Nun ist es ja auch so, daß die beiden nicht die Ideen des Künstlers wollten, sondern ihre eigenen. und was sie, nach Ablehnung, mit dem Mittelfinger und einigen unschönen Bemerkungen quittierten….Ich habe Phillips in einem Interview nach der Entscheidung gesehen, ein gebrochener Mann trotz positiver Entscheidung, weil Emotionen das Juristische trumpfen. Gays haben in Colorado Netzseiten, wo sie alles finden, was sie sich nur erdenken können. Aber das ist wohl nicht genug.
Eines vorweg: Ich bin selbst Homosexuell.
Und genau deshalb kann ich beurteilen, wie quer manche von den „Schwestern“ denken! Es geht im wesentlichen um Provokation, um zu zeigen „Ich bin etwas besonderes!“.
Das fängt mit einem schrillen Auftreten in der Öffentlichkeit an, geht über das Tragen vom Chaps ohne Pobedeckung bei Paraden des CSD und endet möglicherweise mit der Bestellung von Hochzeitstorten, die so extrem sind, dass man es sich als Heterosexueller nicht vorstellen kann.
Frau Wernli erwähnt zwar, dass die Hochzeitstorte eine „Spezialanfertigung“ sein sollte, nicht jedoch, wie die Vorstellungen des Brautpaares genau aussahen.
Angenommen, es sollte ein übergroßer Phallus mit Piercing-Ring werden – für alle Heterosexuellen und die Redaktion: So eine Darstellung ist durchaus nicht unüblich in der schwulen Szene – könnte das nicht als Zumutung für den Konditor angesehen werden, der seine Torten als Kunstwerke betrachtet (was sie vermutlich auch sind)?
Und wäre es nicht vorstellbar, dass das homosexuelle Paar zu genau diesem Konditor gegangen ist, dessen religiöse Einstellung möglicherweise ja bekannt ist, um zu provozieren?
Und weiter gedacht: Was würden andere Kunden des Konditors von ihm halten, die seine religiöse Überzeugung kennen und dann möglicherweise mit ansehen müssen, welches „Kunstwerk“ er jetzt erschaffen hat? Wäre da nicht sofort der Begriff bigott im Spiel?
Ich denke, diese Überlegungen müssen mit einbezogen werden, will man sich ein Urteil erlauben.
Es geht hier nicht darum, Sexualität zu diskriminieren, sondern darum, dass genau die, die grenzenlose Toleranz für sich, ihre Denkweisen und ihre Handlungen einfordern, nicht bereit sind, abweichende Einstellungen und Meinungen Anderer zu tolerieren.
Zu ihrem letzten Absatz: Und das ist es letztlich, was mich an der ganzen Diskussion um Sexualität und sexuelle Identität so stört! Mich interessierte es noch nie, ob jemand schwul, lesbisch oder bi ist. Aber ich habe ein Problem damit, wenn Menschen sich auffällig produzieren und zur Schau stellen, und sich dann beschweren, wenn sie von anderen als abweichend bewertet werden. Das hat für mich nichts mit Diskriminierung von Homosexualität zu tun, denn ich würde auch einen Kollegen, der täglich in einer Ritterrüstung zur Arbeit kommt, als abweichend bewerten. Es ist nicht die Homosexualität, sondern das Verhalten einiger, die sich dann doch ganz gerne als Opfer generieren (wollen).
Wir oft muss man es noch sagen: Die Ehe ist die Verbindung zweier Personen, denen grundsätzlich – in Worten grundsätzlich – die Potenz zukommt, Leben weiterzugeben, sprich Kinder zu haben. Eine eindeutige Semantik.
Ein Paar besteht aus einem rechten Schuh und einem linken Schuh. Aus zweien, die hinten gleich sind und vorne zusammenpassen. Punkt!
Die beiden Kläger mögen Partner sein, eine Partnerschaft haben. Ein Paar sind sind nicht. Zwei linke, wahlweise rechte Schuh‘ waren und werden nie ein Paar sein.
Abgesehen von der Logik und um es noch einmal zu betonen: Die gleichgeschlechtliche Sexualität ist eine restringierte Sexualität, eine Sexualität, der ein wesentliches Element, um nicht zu sagen das wesentliche Element der Sexualität mangelt.
Es sei einem jeden zugebilligt, sich beim Austausch von Körperflüssigkeiten zu vergnügen, wie es ihm recht und vergnüglich scheint: Eine Verbindung zweier gleichgeschlechtlicher Paare wird, sehr geehrte Frau Autorin, nie eine Ehe sei. Standesamtlicher Stempel und der Ihrige hin oder her. Alles andere ist die Okkupation einer Semantik und der Austausch ihrer DNA.
PS: Ich gehöre keinem christlichen Bekenntnis an, stehe aber trotzdem auf der althergebrachten Entität Vater, Mutter, Kind. Die alten Griechen wussten schon, Gleiches Gleich und Ungleiches ungleich, das ist Gerechtigkeit.
Ich teile die Auffassung von Frau Wernli 100 %. In den USA beim Studium (Universitäten sind Hochburgen der politischen Korrektheit), fiel mir auf, dass man man oft nicht einfach die Eigenheiten anderer still hinnehmen dirfte, nein, explizite „Akzeptanz“, d.h. Zustimmung war gefordert.
Ich habe das als einen Ausdruck von Unreife interpretiert: Wie Kinder die Zustimmung ihrer Eltern brauchen, so wollten hier die Individuen die Zustimmung der Gesellschaft. „Wir sind nicht Eure Eltern“, möchte man ihnen zurufen, „werdet endlich erwachsen!“
Und das Spiel ist unsauber, Begriffe werden verdreht und verbogen. Wie hierzulande z.B. in der Verwendung von ‚Toleranz‘: Dieses Wort erfordert zwingend eine Nichtuebereinstimmung. Je groesser, desto groesser ist dann i.a.R. die gezeigte Toleranz zu bewerten. Ohne disagreement gibt es keine Toleranz und solange toleriert wird, besteht auch die Meinungsverschiedenheit weiter. Das ist einfach die Definition des Wortes.
So wird das aber fast gar nicht mehr gebraucht. Der Gegenueber soll auf die Knie und sich unterwerfen. Tut er es nicht, wird er nicht nur ganz untolerant, sondern mit Hilfe noch ganz anderer charakterlicher Verkommenheiten diffamiert.
Michael B., das haben Sie gut beschrieben. Diese politische Korrektheit wird von Leuten dominiert, die mit der Unterschiedlichkeit der Menschen nicht umgehen können, die Differenz nicht ertragen, die einem unerfüllbaren Traum (der zum Albtraum würde, würde er sich erfüllen) der Totalübereinstimmung nachjagen. Ich halte das für unreif: Für Kinder und bis zu einem Grade Jugendliche ist das normal, aber als Erwachsener sollte man wissen, dass man auch mit gewissen Differenzen gut leben kann.
LGBT ZICKENKRIEG UND MANNSBISSIGKEIT,
mehr ist zu dieser Absurdität nicht zu sagen.
Dem Paar ging es nicht um die Torte oder um seine angebliche Diskriminierung, sondern einfach darum, seine eigenen Vorstellungen einem anderen aufzuzwingen. Das Urteil des Gerichts finde ich gerecht. Schließlich haben nicht nur Minderheiten Rechte.
Der Konditor war auch als Gewerbetreibender schlecht beraten. Wenn er gesagt hätte: ich bin leider ausgebucht, und kann zu dem von ihnen gewünschten Termin die Torte nicht produzieren‘, dann wäre nichts passiert. Aber er wollte provozieren – auch ein Fehler. Man kann auch die Zähne zeigen wenn man lächelt.
Ich bin kein Bäcker, aber wenn jemand eine Torte wollte, würde ich sie machen.
Ich würde den Preis so gestalten, dass ich die Kunden gerne zufrieden stellen würde.
Wo ist das Problem? Wir leben in einer Privatwirtschaft! Jeder freie Akteur am Markt kann frei entscheiden, mit wem er aus welchen Gründen keine Geschäfte machen möchte.
Warum sollte man unter dem Vorwand der Gleichberechtigung jemanden zwingen können, etwas anzubieten oder herzustellen, was er nicht möchte?
Man zwingt ja auch keine Hindus Rinder zu schlachten oder Moslems Schweine zu zerlegen. Man muss ein nein auch einfach mal akzeptieren.
Wie es geregelt ist, ist mir eigentlich egal. Aber ich will gleiches Recht für alle:
Entweder gilt für jeden Unternehmer: Ich bediene, wen ich will. Und wen ich nicht will, den bediene ich eben nicht (Freies Vertragsrecht). Das können dann wahlweise „Nazis“, „Schwarze“, „Männer mit Glatze“, Senioren, Kinder, Ostdeutsche, Franzosen, Türken, Buddhisten, Moslems oder „Keine Westgoten und Spinnen“ sein.
Oder für jeden Unternehmer gilt: Ich muss JEDEN bedienen. Damit wären auch solche Aktionen wie „Kein Bier für Nazis“ Straftaten, die man anzeigen kann. Weil das eben „Diskriminierung von Nazis“ ist.
Aber genau diesen Grundsatz „Gleiches Recht für alle“ wollen Linke und Gutmenschen nicht haben. Sagen sie natürlich nicht offen. Aber unter all ihrem Geschwafel ist das der Kern.
Man muss doch keine religiösen Überzeugungen bemühen, um einen Auftrag abzulehnen, oder bin ich da gerade im falschen Film?
Im Grunde geht es in der Debatte darum, ob irgendjemand einem anderem seine Sicht der Welt verbindlich aufzwingen darf und von dem Betreffenden das erwünschte Verhalten möglichst noch mit gesetzlichen Zwängen einklagen kann. Was für eine furchtbare Vorstellung … und trotzdem wird genau dies in vielen Bereichen versucht in Rechtsansprüche zu gießen. Des einen Rechtsanspruch ist damit des anderen Zwang.
Ob es sich nun um das berüchtigte Integrationspapier mit einer verbrieften Vorzugsbehandlung für Migranten, erzieherische Medien mit Aburteilung des „Dunkelpacks“, frisch etablierten Zensurmaßnahmen oder um eine Kanzlerin handelt, die es einen feuchten Kehricht interessiert ob das Volk fragwürdig bereichert werden will. Der eine gibt den Ton an und der andere hat zu gehorchen. Da ist die Freiheit des Anderen, nicht wirklich das Thema und damit bleiben nur noch die schnöden, blanken Eigeninteressen über, die man sicherstellen möchte.
und ich finde, dass es egal ist, ob es im Umkreis von 50km oder 500 km noch einen Konditor gibt. Jeder Mensch muss das Recht haben eine Dienstleistung zu verweigern, ganz egal aus welchen Gründen. Und ewnn dem Bäcker gerade die Nase des Kunden nicht gefällt, so muss er auch das Recht haben die Torte zu verweigern.
Den verweigerten Handschlag halte ich auch nur für disktiminierend, wenn er ausschließlich Frauen verweigert wird, und dann auch noch allen Frauen. Dann geht es tatsächlich um die Diskriminierung. Verweigert jemand allen Menschen den Handschlag, so ist das in meinen Augen ok.
Toleranz ist eben auch das Ertragen der Ablehnung, die von anderen kommt. Nicht jeder muss jeden mögen.
Ich muss so tolerat sein und die in meinen Augen unmögliche Zurschaustellung der Homosexuellen ertragen. Im Gegenzug werden die Homosexuellen so tolerant sein müssen und meine Abneigung ihre Person ertragen müssen. Jeder läßt jeden leben wie er mag. Das ist Toleranz – und nicht das einseitige, jeder hat die Minderheit zu tolerieren, aber die Minderheit nicht die Abneigung der Mehrheit. Letzteres geht nun einmal Richtung Minderheiten-Diktatur.
Wie gut tut das, einen unaufgeregten Beitrag von jemandem zu lesen, der bzw. die in der Lage ist, zwischen seinen persönlichen Ansichten und übergeordneten, wichtigen Prinzipien, die eine Gesellschaft zusammenhalten, zu differenzieren.
Man kann es auch „ tiefer“ hängen. Eigentlich gibt es unter Privaten keinen Kontrahierungszwang oder anders : Unser GG verpflichtet zwar den Staat, aber nicht Private, was nicht anderes heißt, als dass ein Dienstleister oder Verkäufer selbst frei bestimmen kann, mit wem er einen Vertrag abschließt. Vor langer Zeit wäre es rechtlich zulässig gewesen, dem Verkauf von Regenschirmen an Glattköpfige oder Rothaarige zu verweigern bzw. den Laden nur für selbst ausgesuchte Kundschaft zu öffnen bzw. den Eintritt für andere zu verweigern, Art 2 und 14 GG. Gewisse Selektionen in diese Richtung gibt es tatsächlich auch heute noch, ungeheuerlich, aber wahr. Zum Beispiel dürfen Lokale oder Vereine den Zutritt bzw. den Beitritt von AfD – Anhängern verweigern, nicht natürlich von anerkannten „Opfern“ der Gesellschaft. Das wäre wegen Art. 3 und dem ADG verboten. Frei ist bisher noch die Partnerwahl oder die Freundschaftsentscheidung, wo gewisse Präferenzen oder Unsympathien ( noch ) akzeptiert werden, bis auch hier die Quote kommt oder der Diskriminierungshammer fällt, vielleicht zum Vorteil der weniger Attraktiven und der männl. Migranten. Es geht hier nicht um Vernunft, Sinn und Moral oder Ethik und man muss die Auswahl keineswegs gut oder richtig oder schlau finden. Es geht um den Rest privater! Entscheidungsfreiheit, deren auch „ dumme „ gefühlsorientierte Ausübung übrigens auch nicht begründungspflichtig ist oder gar wie hier richterlich überprüft werden darf. Zu Ende gedacht ist das ideologisch gewünschte Ergebnis klar. Ein Beispiel wurde hier erwähnt.
Das ist der Witz in Tüten. Was denken sich so Typen wohl, sechs Jahre einen Prozess um solch eine Bagatelle zu führen. Hoffentlich brummt man ihnen die Prozesskosten auf, möglichst hohe. Dann ist Schluß mit Torte.