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Wählt

Die Zukunft? Sie haben die Wahl

von Gastautor

23.11.2018

| Lesedauer: 10 Minuten
Letztendlich führen alle Systeme, die dem Einzelmenschen nicht gestatten, sein Leben nach eigenen Wertvorstellungen einzurichten, dazu, dass eine kleine Gruppe ihren Willen allen anderen aufzwingt, selbstverständlich stets im Namen des Guten, eines Gottes oder des Gemeinwohls.

Was die Zukunft bringt, ist offen. Im Folgenden sind drei fiktive Entwicklungen beschrieben. Ähnlichkeiten mit realen Geschehnissen sind natürlich rein zufällig.

1. MEHR POLITIK: NANNYTOPIA

Das Ideal zahlloser Intellektueller, Schriftsteller und politisch engagierter Menschen ist endlich wahr geworden. Die Welt hat eine einheitliche Regierung und es gelten dieselben Regeln für alle. Selbstverständlich ist dies eine demokratische und faire Welt. Ihr Wahlspruch lautet: Alles für die Demokratie, alles durch die Demokratie, nichts gegen die Demokratie. Durch das Versprechen eines hohen bedingungslosen Grundeinkommens für alle Weltbürger, gleich wo diese sesshaft sind, konnte schließlich die notwendige Mehrheit für die Weltregierung der Weisen, wie die Presse sie nennt, und eine Weltverfassung gewonnen werden.

Da die Weisen selbstlos eine bessere Welt anstreben, wurden umgehend sämtliche Energieträger verboten, die nach deren Auffassung zum Klimawandel beitragen, also Erdöl, Erdgas und Kohle. Gleichzeitig haben die demokratisch gewählten Weisen Bedenken gegen die Nutzung der Kernenergie, deshalb darf auch diese zu Energiegewinnung nicht mehr eingesetzt werden. Wer den maßgeblichen Einfluss des Menschen auf das Klima bestreitet oder die Auswirkungen des Klimawandels verharmlost, kann wegen Klimahetze strafrechtlich verfolgt werden. Weltweit gilt in allen Ländern zudem ein einheitlicher hoher Mindestlohn und umfassender Kündigungsschutz. Ein Verstoß hiergegen ist eine Straftat des Unternehmers, der beim Vorliegen von Verdachtsmomenten seine Unschuld beweisen muss. Eine weltweit anberaumte Volksabstimmung hatte auch eine große Mehrheit für eine individuelle Vermögensobergrenze von 10 Millionen US-Dollar ergeben. Alles Vermögen jenseits der Obergrenze wie auch ein Verdienst von mehr als einer Million US-Dollar pro Jahr unterliegen nunmehr der 100 %igen Piketty-Steuer. Überschreitet der Wert eigener Unternehmensanteile die Obergrenze, ist der überschießende Teil zu verkaufen und sind die Erlöse umgehend an die Weltgemeinschaft, vertreten durch die Weltregierung, abzuführen. Die daraus gewonnenen Einnahmen werden für sinnvolle Dinge benutzt, wie die Verbreitung des Biolandbaus und des Veganismus auf der ganzen Welt. Die Weisen streben eine Agrarwende an, hin zu natürlichen Bebauungsformen ohne Ausbeutung von Tieren. Die Gentechnologie ist in diesem Zusammenhang ebenso verboten worden wie die Massentierhaltung und der Zusatz von chemischen Produkten zu Nahrungsmitteln.

Damit die Weltbürger sich auch gesund ernähren und möglichst „klimaneutral“ verhalten, ist der bargeldlose Zahlungsverkehr verpflichtend. Die Ernährungsgewohnheiten werden automatisch kontrolliert, weil jeder mit einer bestimmten Karte einkaufen muss. Alkohol und Nikotin sind verboten, weil gesundheitsschädlich (hierüber fand allerdings keine Volksabstimmung statt). Wenn ein bestimmter Fleischkonsum pro Woche überschritten ist, erlaubt die Einkaufskarte keine weiteren Transaktionen. Entsprechende Käufe in Restaurant oder Supermarkt werden dann ebenso blockiert wie Flugreisen, welche die von der Weltregierung festgesetzte zulässige Anzahl pro Kopf und Jahr überschreiten. Für Politiker gelten Ausnahmeregelungen.

Diskriminierung und Rassismus sind Relikte der Vergangenheit. Wenn eine Frau oder ein Mann einen Heiratsantrag ablehnt, kann der oder die Zurückgewiesene Diskriminierungsbeschwerde einlegen. Über diese wird dann in der jeweiligen Gemeinde demokratisch abgestimmt. Wird der Beschwerde stattgegeben, muss der zunächst Zurückgewiesene geheiratet werden. Eltern schöner Kinder wird die Vornahme einer verunstaltenden Gesichtsoperation nahegelegt, damit sie andere Kinder nicht durch ihr gutes Aussehen herabsetzen. Witze aller Art sind als diskriminierend verpönt und meist auch strafbar.

Aber die Demokratisierung aller Lebensbereiche geht noch weiter. Die Weltregierung hat sich eine umfassende Geschlechtergleichstellung auf die Fahne geschrieben. Da alle Schulen weltweit nun verbindliche Lehrpläne und Lehrinhalte haben, ist die vorgegebene Auffassung, dass es keine biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern gebe, sondern diese ein soziales Konstrukt sein, im Vordringen begriffen. Das Zeigen von nackter, weiblicher Haut in Werbung, Filmen oder Printmedien ist wegen Sexismus verboten. Bereits ein Kompliment an eine Frau kann zum Verlust der Arbeitsstelle führen. Zum Schutz der Frauen sind Prostitution sowie Produktion und Besitz von Pornographie verboten. Strafbar sind Zuwiderhandlungen allerdings nur für Männer, denn nach Auffassung der Weisen sind Frauen immer Opfer. Einwände dergestalt, dass eine solche Bevorzugung von Frauen im Widerspruch zur These der Gleichheit der Geschlechter stünde, werden als strafbare Genderhetze verfolgt.

Aber natürlich ist der Strafvollzug human. In der Regel werden Abweichler einer Gesprächstherapie unterzogen, denn man will ihnen ja helfen, von ihrer verfehlten Sichtweise abzukommen. Dasselbe gilt für Eltern, deren Kinder in der Schule verhaltensauffällig geworden sind, indem sie etwa ausgeprägt männliche oder weibliche Verhaltensweisen an den Tag gelegt haben. Im Wiederholungsfalle kann das schon einmal dazu führen, dass die Kinder den Eltern entzogen und besser geeigneten Paaren zur Betreuung anvertraut werden. Renitente Dissidenten werden in Umerziehungslager gesteckt, wo ihnen die Grundlagen von Fortschritt und Demokratie nahegebracht werden, insbesondere die Akzeptanz der Maßnahmen der von der demokratischen Mehrheit gewählten Weltregierung.

Schließlich sehen die Weisen die Zukunft der Menschheit in einer einheitlichen Mischform. Daher werden Migrationsströme planmäßig so gelenkt, dass sich eine größtmögliche Vermischung der Ethnien ergibt. Lokale Widerstände werden gegebenenfalls gewaltsam niedergeschlagen, auch Zwangsumsiedlungen sind kein Tabu mehr.

Wissenschaftler, deren Erkenntnisse von den Überzeugungen der Weltregierung abweichen, erhalten über kurz oder lang keine Förderung mehr. Da es auch keine bedeutenden Privatvermögen mehr gibt, die unabhängige und erkenntnisoffene Wissenschaftler fördern, bewegt sich die Forschung nur noch in dem von der Weltregierung vorgegebenen Rahmen.

Überraschenderweise hat sich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit seit Amtsübernahme der Weltregierung nicht positiv entwickelt. Die industrielle und landwirtschaftliche Produktion sind rückläufig. Die ethnischen Zwangsumsiedlungen haben zahlreiche bewaffnete Widerstandsgruppen entstehen lassen. Zahllose Menschen sind ohne elektrischen Strom oder müssen hungern. Auch wächst die Zahl der Bezieher des bedingungslosen Grundeinkommens exponentiell, so dass dieses zum Bedauern der Weltregierung leider regelmäßig herabgesetzt werden muss. Auf der anderen Seite wird der wirtschaftliche Schrumpfungsprozess begrüßt, weil der ökologische Fußabdruck eines jeden Menschen zur Rettung des Weltklimas und zur Schonung der Ressourcen ohnehin verringert werden soll. Von daher wird die Rückkehr zum einfachen Leben im Rahmen der Großen Umwandlung von zahlreichen Kommentatoren und Ökonomen propagiert. Privater Autobesitz wurde folgerichtig verboten.

Allerdings sterben monatlich Zehntausende an verdorbenen Lebensmitteln, da Konservierungsstoffe nicht mehr zugelassen sind. Darüber berichtet die Presse aber nicht. Ein neues Projekt der Weltregierung soll dafür Millionen von Menschen, insbesondere den zahllosen arbeitslosen Akademikern geisteswissenschaftlicher Studiengänge, Arbeit bringen: die Überarbeitung sämtlicher Bücher und Filme in allen Sprachen im Hinblick auf geschlechtergerechte, antirassistische und antisexistische Sprache und Handlung. Insbesondere praktisch alle Klassiker des 19. und 20. Jahrhunderts, Sagen und Märchenerzählungen erfahren so ganz erhebliche Änderungen. Dieses Vorhaben wird von der Weltregierung aus Steuermitteln bezahlt. Die alten Bücher dürfen – unter Hintanstellung etwaiger Klimabedenken – als Wärmespender von bedürftigen Stromlosen verbrannt werden. Auf diesem Projekt ruhen große Hoffnungen.

2. MEHR RELIGION: WELTKALIFAT

Er ist es, der seinen Gesandten mit der Religion der Wahrheit gesandt hat, um sie über jeden anderen Glauben siegreich zu machen.
Koran, Sure 61, Vers 9.

Und kämpft gegen die Ungläubigen, bis alles an Allah glaubt.
Koran, Sure 8, Vers 39.

Auftrag ausgeführt! Die Muslime haben durch jahrzehntelangen Geburten-Dschihad die Bevölkerungsmehrheit in allen Staaten der Welt erreicht. Dies wurde erleichtert durch die weltweite Öffnung aller Grenzen, verbunden mit der Verankerung des Menschenrechts auf Einwanderung in der Charta der Vereinten Nationen. So konnten zuletzt auch Japan und die Inselstaaten in der Karibik mehrheitlich muslimisch werden. Im Anschluss wurde die weltweite Geltung der Scharia mit demokratischer Mehrheit beschlossen. Freilich gab es den einen oder anderen Schönheitsfehler, wie die Völkermorde an der jüdischen Minderheit in Israel, den Amischen oder den polnischen Katholiken. Auch ging die Konvertierung der Restbevölkerung nicht immer ganz gewaltfrei vor sich. Aber nun ist Dar-as-Salam, das Haus des Friedens, errichtet und Streit und Kriege sollten der Vergangenheit angehören. Sämtliche nichtislamischen sakralen Bauwerke, aber auch alle Texte und Filme, in denen auf andere Religionen Bezug genommen ist, wurden zwischenzeitlich zerstört. Nichts mehr soll daran erinnern, wie verwirrt Teile der Menschheit waren, bevor sie zum wahren Glauben zurückfanden. Auch die Geschichte wurde einer umfassenden Revision unterzogen, Adolf Hitler etwa wird nun positiv gesehen. Sein Buch Mein Kampf zählt jetzt weltweit zu den zehn meistverkauften Büchern, nicht mehr nur in der arabischen Welt.

In der Welthauptstadt Mohammedania regiert der Weltkalif, unterstützt vom religiösen Wächterrat. Sein Wahlspruch lautet: Alles für Allah, alles durch Allah, nichts gegen Allah. Beide Institutionen gewährleisten eine weltweit einheitliche Auslegung der Scharia. So hatte beispielsweise die als besonders liberal geltende Islamische Republik Australien verfügt, dass minderjährigen Dieben beim Diebstahl geringwertiger Sachen nicht mehr die Hand abgehackt werden solle. Dies führte zu einem Aufschrei der Entrüstung unter Theologen, da die Scharia bekanntermaßen weder den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz noch die Sonderbehandlung Jugendlicher kennt. Der Weltkalif hat hier eine Entscheidung getroffen, die in der Presse übereinstimmend als salomonisch gelobt wurde. Es bleibt bei den bekannten Regeln der Scharia, jedoch werden Verstümmelungen und Auspeitschungen nicht mehr öffentlich durchgeführt, soweit dies in der jeweiligen Gesellschaft als anstößig empfunden wird.

Aufgrund der Einführung der Scharia als Gesetzesgrundlage hat die Regelungsdichte erheblich abgenommen, was theoretisch einen gewissen wirtschaftlichen Aufschwung ermöglicht hätte. Die wissenschaftliche Forschung und auch technologische Innovationen sind aber stark rückläufig, weil die Gesellschaften sich in erster Linie damit beschäftigten, wer besser beten und fasten kann. Bei jeder noch so kleinen Aktivität muss stets geprüft werden, ob diese schariakonform ist. Im Zweifel ist eine Fatwa einzuholen. Auch ist der gesamte weibliche Teil der Bevölkerung von wirtschaftlicher Aktivität weitgehend ausgeschlossen.

Wegen des jahrzehntelangen Geburten-Dschihad gibt es einen enormen Überschuss an jungen, unqualifizierten, beschäftigungslosen Männern. Diese sammeln sich insbesondere in der Bewegung Wahre Taliban, die sich selbst auch als die Frömmsten der Frommen bezeichnen. Diese Bewegung, die insbesondere im Klerus sehr einflussreich ist, verhindert, dass Frauen wenigstens in der Praxis ähnliche Rechte wie Männer ausüben können. In den meisten Ländern wird daher das Verbot für Frauen, unverschleiert oder ohne männliche Begleitung aus dem Hause zu gehen, auch durchgesetzt. Nach den Regeln der Scharia müssen verheiratete Frauen zudem damit rechnen, nach einer erlittenen Vergewaltigung wegen Ehebruchs gesteinigt zu werden. Auch sind Denunzianten allgegenwärtig, die jeden, der nicht fünfmal am Tag betet oder der im Ramadan nicht fastet, der Polizei melden. Die Evolutionstheorie darf an Schulen nicht mehr gelehrt werden. Das Zeigen von nackter, weiblicher Haut in Werbung, Filmen oder Printmedien ist als unislamisch verboten. Zwar gibt es einige Intellektuelle, die eine historisch-kritische Auslegung von Koran und Sunna befürworten. Allerdings haben diese meist keine hohe Lebenserwartung, ebenso wie diejenigen, die an die Massenmorde in Israel und anderswo erinnern.

Überraschender Weise ist kein Frieden eingetreten. Schiiten, Sunniten, Wahre Taliban und zahllose Untergruppen streiten sich über die richtige Auslegung von Koran und Hadithen. Derzeit ist vor allem strittig, ob das Heiratsalter für Mädchen – entsprechend dem Vorbild des Propheten – auf neun Jahre herabgesetzt werden soll und ob neben der Scharia überhaupt die Notwendigkeit für irgendwelche Gesetzestexte besteht. Kürzlich haben die schiitischen Staaten erklärt, dass sie das Recht auf Einwanderung nicht mehr anerkennen würden, nachdem Sunniten versucht hatten, in großer Zahl in ihre Länder einzuwandern und die Mehrheitsverhältnisse dort zu kippen. Beide Seiten rüsten nun gegeneinander auf. Andere Regionalkalifate haben angekündigt, sie würden die Sprüche des Weltkalifs nur noch anerkennen, wenn sie ihrer eigenen Auslegung der Scharia entsprächen. Kurden und Alewiten fordern ihr eigenes Kalifat, und es drohen bewaffnete Konflikte. In der Islamischen Eidgenossenschaft gab es bereits Terroranschläge auf Moscheen, in denen moderate Imame predigen, zu denen sich die Wahren Taliban bekannten.

3. MEHR SELBSTBESTIMMUNG: DEZENTRALIA

Die Welt hat sich nach dem Zusammenbruch der westlichen Sozialstaaten, der UNO und dem Ende der islamischen Reformationskriege ganz anders entwickelt, als praktisch alle Intellektuellen, Science-Fiction-Autoren und Zukunftsforscher das vermutet hätten. Anstelle einer Weltregierung gibt es über 2.000 verschiedene Systeme, die sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden, aber eine Gemeinsamkeit aufweisen: die Teilnahme an ihnen ist freiwillig. Zahlreiche Gemeinwesen werden von privaten Unternehmen betrieben, daneben gibt es auch Genossenschaftsmodelle, direkte und indirekte Demokratien sowie zahlreiche Mischformen. Die meisten Gemeinwesen sind kulturell, weltanschaulich oder ethnisch homogen. Es ist üblich, in jungen Jahren verschiedene Systeme auszuprobieren, bevor man sich dann für eines entscheidet. Die meisten Gesellschaftsordnungen räumen ihren Bewohnern aber ganz erhebliche Freiheiten ein, insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht, aber auch was die persönlichen Freiheiten angeht. Andernfalls würden nämlich die Bewohner schnell in ein benachbartes System wechseln, von denen es auf jedem Kontinent ausreichend viele gibt. Von einigen streng religiösen Gemeinwesen abgesehen, hat sich weltweit die Auffassung durchgesetzt, dass jeder Erwachsene das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben habe.

Drei private Währungen sind weltweit verbreitet, eine goldgedeckte und zwei Kryptowährungen. Daneben gibt es zahllose Lokalwährungen. Da die Zinssätze und Währungen nicht mehr von Zentralbanken und Regierungen manipuliert werden können, ist die Schaffung von Vermögen etwa zur Altersvorsorge planbar und machbar. Aufgrund der Produktivitätsfortschritte erhöht sich die Kaufkraft ständig, Deflation ist ein normaler Bestandteil dieser Gesellschaften. Systeme, die ihre Abgaben willkürlich erhöhten oder ständig die Regeln änderten, sind im Laufe der Zeit vom Markt verschwunden. Der weit- verbreitete Freihandel sorgt dafür, dass jeweils an der günstigsten Stelle produziert wird. Dies hat die Kosten insgesamt enorm gedrückt. Davon profitieren auch die Systeme, die sich dem Freihandel nicht angeschlossen haben. Aufgrund der Produktivitätsfortschritte werden sämtliche Waren und Dienstleistungen immer besser, aber auch billiger. Innovationen werden in vielen Systemen nicht behindert und sind daher allgegenwärtig. So ist auch für Geringverdiener ein beachtlicher Lebensstandard möglich. Viele gehen bereits Mitte 40 in den Ruhestand, zumal auch die Lebenshaltungskosten insgesamt enorm gesunken sind. Meistens muss nur ein Elternteil arbeiten, so dass sich der andere um die Kinder kümmern kann. Auch Altenpflege ist günstig, weil Arbeitskräfte auf der ganzen Welt gewonnen werden können. Im Prinzip kann sich jeder weltweit als Arbeitskraft bewerben, freilich mit der Einschränkung, dass nicht jedes System jeden aufnimmt. Da nur in wenigen Systemen Kündigungsschutzregeln gelten, findet man schnell wieder einen neuen Job und es ist durchaus üblich, zu kündigen, wenn einem die Arbeit oder die Vorgesetzten nicht passen, auch wenn man noch keine neue Stelle hat.

Die Einmischung in das Leben anderer, Bevormundung und Besserwisserei sind selten geworden. Die Menschen sind auch selbstbewusst und aufmerksam geworden, da sie für ihre eigenen Angelegenheiten in erster Linie selbst verantwortlich sind und diese nicht an ein Kollektiv, die Regierung oder „die Gesellschaft“ auslagern können. Institutionelle Politik existiert nur noch als Rest in Form von Außenpolitik zwischen den Systemen.

Im Übrigen kaufen die Menschen die Dienstleistung ein, die sie haben wollen und fördern die Anliegen weltweit, die ihnen jeweils unterstützungswürdig erscheinen. Das letzte große Projekt, das zahlreiche Spender auf der Welt fand, war die Ausrottung der weiblichen Genitalverstümmelung in den letzten noch betroffenen Gebieten. Diese gelang durch eine eher banale Methode, nämlich die Zahlung einer Prämie an die Eltern bei Nachweis der Nichtverstümmelung zum Zeitpunkt der Volljährigkeit. Auf ähnliche Art und Weise hatte man vormals schon mit Erfolg die Bevölkerungsexplosion in Afrika gestoppt. Die Menschen sind zukunfts- und technologiebejahend und das neue große Thema ist, wie die künftige Besiedlung entfernter, erdähnlicher Planeten bewerkstelligt werden kann.

Kriege und Konflikte sind selten geworden, weil in betroffenen Systemen sofort eine Abwanderung einsetzt, welche diese an den Rand der Zahlungsfähigkeit bringt. Zwar kommt immer mal wieder eine neue totalitäre Ideologie oder Religion auf, wie zuletzt die Knights of Equality oder die Gaia Rules – Bewegung. Diesen gelingt es auch, das eine oder andere System in ihre Gewalt zu bringen. Allerdings sind zur Enttäuschung ihrer meist jugendlichen Tugendhelden der wirtschaftliche Erfolg und die gesellschaftliche Attraktivität regelmäßig so gering, dass sie alsbald wieder eingehen. Wenn sie militärisch aktiv werden, findet sich meist schnell eine Adhoc-Koalition benachbarter Gemeinwesen zusammen. Den meisten Menschen ist bewusst, dass sie ihre Freiheit und Selbstbestimmung notfalls mit Gewalt verteidigen müssen. Verwandte Systeme sind häufig in Bündnissen organisiert. Innerhalb der Systeme werden Revolutionäre und Kriminelle ausgewiesen und – falls sie niemand haben möchte – in Spezialzonen verbracht, für die sich zwischenzeitlich ebenfalls ein Markt gebildet hat.

***

Was die Zukunft tatsächlich bringen wird, ist offen, liegt aber in unseren Händen. Es arbeiten bereits Millionen mit ihrem ganzen Herzblut daran, Nannytopia bzw. das Weltkalifat Wirklichkeit werden zu lassen. Dezentralia dagegen hat derzeit nur wenige Unterstützer. Aber das kann sich ändern. Und am Ende wird es ohnehin darauf hinauslaufen. Denn sowohl Nannytopia als weltliche Heilslehre als auch das Weltkalifat als göttliche, sowie sämtliche Abwandlungen davon, sind keine stabilen bzw. antifragilen Ordnungen. Sie weisen zu viele innere Widersprüche auf oder sind schlichtweg nicht geeignet, ein Leben in Freiheit und Wohlstand zu gewährleisten. Weder „mehr Politik“ noch „mehr Religion“ sind taugliche Lösungen für ein harmonisches Zusammenleben. Wenn Menschen bei jedem Wort oder jeder Handlung aufpassen müssen, dass sie nichts Falsches sagen oder tun, wenn sie für alles um Erlaubnis fragen müssen, dann werden von ihnen kaum irgendwelche Innovationen oder Problemlösungen ausgehen. Und je einengender die Regeln, desto mehr werden Zukurzgekommene, Gescheiterte und Neidische versuchen, ihre Defizite damit zu kompensieren, dass sie Regelbrecher denunzieren und auf strikte Einhaltung pochen. Das gibt ihnen die Macht, die sie aufgrund eigener Leistung zu erreichen nicht imstande sind. Deshalb sind Heuchelei, Denunziantentum und wirtschaftlicher Niedergang die maßgeblichen Kennzeichen solcher Gesellschaften.

Letztendlich führen alle Systeme, die dem Einzelmenschen nicht gestatten, sein Leben nach eigenen Wertvorstellungen einzurichten, dazu, dass eine kleine Gruppe ihren Willen allen anderen aufzwingt, selbstverständlich stets im Namen des Guten, eines Gottes oder des Gemeinwohls. Das aber wird den anderen früher oder später nicht mehr gefallen. Denn letztendlich ist ein selbstbestimmtes Leben in Frieden und Wohlstand das, was die Mehrzahl möchte. Sie wird sich daher so lange nach Alternativen umsehen, bis diese Ziele einigermaßen erreicht sind. Nannytopia oder das Weltkalifat würden diese Entwicklung um Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte zurückwerfen. Diesen Umweg können wir uns sparen. Gestehen wir stattdessen endlich zu, dass jeder Mensch das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben hat.


Titus Gebel ist Unternehmer und promovierter Jurist. Er gründete unter anderem die Deutsche Rohstoff AG. Der Beitrag ist ein Auszug aus seinem Buch Freie Privatstädte- Mehr Wettbewerb im wichtigsten Markt der Welt.

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74 Kommentare

  1. Dezentralia funktioniert vielleicht am Anfang so wie beschrieben. Die 2000 verschiedenen System stehen natürlich miteinander im Wettbewerb. Und um im Markt zu bestehen vereinigen sich immer mehr bis am Ende entweder ein Kartell oder ein weltweites Oligopol entsteht – Die Herrschft der Wirtschaftskirche.

  2. die OK, die organisierte Kriminalität, wird nicht deshalb so genannt, weil sie über ein besonders effizientes Management verfügt, sondern weil ihr Organisationsgrad bis hinein in staatliche Stellen reicht und mit der legalen Wirtschaft verflochten ist – der damalige Innenminister Schäuble meinte allerdings in einem Interview es gäbe keine OK in Deutschland, also kein Grund zur Sorge

  3. So ein Nannytopia wird nicht entstehen. Jede Herrschaft, die umfangreiche Zwangsmaßnahmen durchsetzten will, braucht dafür „Krieger“. Also Spezialtruppen oder Söldner etc. Ein Sultan Erdogan hat die Fähigkeit, Krieger an sich zu binden. Die Vorstellung, dass grüne Männlein, linke Schreckschrauben und Bürohengste Krieger zur Weltherrschaft anführen, ist Quatsch. Sobald die sich dazu versteigen, werden sie von ihren eigenen Söldnern ausgeplündert und „abgeschaltet“.

  4. Lieber @ Tee Al:
    Selbst Ihre ’nur‘ 100 Individuen brauchen – wie jede Familie – einen MINIMALKONSENS über Regeln des Zusammenlebens, selbst wenn diese nicht ausgesprochen sind.

    Sie schreiben »Religionen, Ideologien und Regulierungen fallen immer wieder in dieselbe Falle«, Nein, vielmehr BEFINDET sich der Menschen grundsätzlich und unentrinnbar in einer ANTHROPOLOGISCHEN »Falle«. Statt Falle würde ich aber lieber von dem unausweichlichen Dilemma sprechen, das darin besteht, dass wir Menschen, anders als Tiere, NICHT allein von Instinkten bestimmt (und z.T. auch geschützt) sind, sondern weitgehend selbst enscheiden müssen, was für uns gut ist und »wohin die Reise gehen soll«. Das wenigste davon lässt sich »berechnen« oder empirisch ableiten, deshalb hat Homo Sapiens »Moral«, Ideologie oder auch Religion…

    Die dümmste Illusion wäre die, keine »Dogmen« zu haben. »Jeder Mann auf der Straße« – schreibt Chesterton zurecht- »vertritt ein metaphysisches System… Im Extremfall hat er es vielleicht so lange und so unerschütterlich vertreten, dass er nicht mehr bemerkt, dass er überhaupt eines hat… In der heutigen Welt wimmelt es von Menschen, die Dogmen so unberirrbar vertreten, dass sie vergessen, dass es Dogmen sind…
    Wahrheiten werden zu Dogmen, sobald über sie gestritten wird. Wer immer einen Zweifel ausspricht, umreißt eine neue Religion. Die Glaubenslehren verschwinden durch den heutigen Skeptizismus keineswegs, vielmehr schafft er sie« [und stets neue…].

    »Der Mensch lässt sich definieren als Dogmen fertigendes Tier.« [Chesterton, »Heretics«]

  5. Die ersten beiden Varianten hätte ich vor wenigen Jahren noch für schaurige Science-Fiction gehalten, vieles ist jetzt – noch erschreckender, weil real – schon umgesetzt oder in der Entwicklung.
    Ich hoffe man/ich/wir können das noch stoppen, denn ich weigere mich, meine Heimat „kontrolliert abbrennen zu lassen.“
    Denn auch Dezentralia stelle ich mir schwierig vor:
    „Im Prinzip kann sich jeder weltweit als Arbeitskraft bewerben, freilich mit der Einschränkung, dass nicht jedes System jeden aufnimmt. Da nur in wenigen Systemen Kündigungsschutzregeln gelten, findet man schnell wieder einen neuen Job und es ist durchaus üblich, zu kündigen, wenn einem die Arbeit oder die Vorgesetzten nicht passen, auch wenn man noch keine neue Stelle hat.“
    Das stelle ich mir entwurzelt-trostlos vor. Selbst für Ings. (Zahlen & Berechnungen sind universell gültig, werden aber auch zunehmend durch KI ersetzt) ist es nicht gerade einfach, sich anderen Sitten, Gebräuchen, Menschen, Sprachen, Sprachwitz etc. anzupassen. Das geht vielleicht vorübergehend, aber als „somewhere“ ist man eben einfach mit seiner Heimat verbunden.
    Das mag für die jüngere Generation der anywheres anders sein, aber kann man mit spezialisierten, deutschen/linksideologischen Nischenbeschäftigungen (Green Energy, Genderwissenschaftler, rot-rot-grüner Politiker, ZDF-Sprecher…) in irgendeinem anderen System produktiv schnell wieder einen neuen Job finden (= produktiv sein Auskommen erwirtschaften)? Wohl kaum.
    Zweites Problem:
    „Die meisten Gesellschaftsordnungen räumen ihren Bewohnern aber ganz erhebliche Freiheiten ein, insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht, aber auch was die persönlichen Freiheiten angeht. Andernfalls würden nämlich die Bewohner schnell in ein benachbartes System wechseln, von denen es auf jedem Kontinent ausreichend viele gibt.“
    Einige (viele, also momentan 22% plus X, oder eigentlich 84%) finden es vollkommen in Ordnung, wenn Ideologen über sie bestimmen, können also mit Freiheit gar nichts anfangen.
    Dezentralia hört sich (leider) eher nach privilegierten Gated-Communities-Clustern und vielen Verlieren drumherum an.

  6. Ich stimme Ihnen voll zu, leider. Denn so ist es in der Tat. Mehr noch: es bildet sich zwangsläufig eine symbiotische Beziehung heraus zwischen OK und Politik ( was zwei Seiten einer Medaille sind .. )

    Sehr gut zu beobachten in Südamerika und im besonderen in den Favelas, wo sich Drogendealer, Mörder und Vergewaltiger (nein, nicht Freiburg oder Berlin, kommt noch) mit der herrschenden Klasse auf Arbeits- und Gebietsteilung stillschweigend geeinigt haben. Erste Anfänge sind durchaus auch in Schland erkennbar, siehe Clan-Unwesen, Justiz, Migration, Sozialmafia, Antifa ..

  7. Ich fürchte, ich fürchte, dass das schöne Utopia 3 nie Wirklichkeit werden wird, denn der Mensch ist leider der Mensch. Die manieristische Zeit, in der wir leben, geprägt von Gutmenschentum, Gier, Hass, Betrug und Ellebogen geht mir je länger je mehr auf den Geist und stimmt mich traurig. Ein Blick jedoch in die Geschichte zeigt wenigstens eines, das einzig beständige ist der Wechsel, auch wenn er etwas länger dauert. Und wenn wir es nicht schaffen uns selbst komplett abzuschaffen durch einen weiteren globalen Krieg, dann wird es eine Infektionskrankheit, Umweltverpestung, oder eine weltumspannende Naturkatastophe sein, die diesem Manierismus und der Überbevölkerung gleich mit ein Ende setzen wird. Denn es ist halt so, auch wenn es der Mensch nicht einsehen will, Bäume wachsen nicht in den Himmel, genauso wenig wie es ein unendliches wirtschaftliches Wachstum, oder eine unendliche Verschuldung gibt. Und dem Universum oder der Natur ist es letztendlich egal, ob wir da sind oder nicht.

  8. Mich prägen gerade 2 Bücher in meinem kognitivem Bewusstsein.
    Yuval Noah Harari „Eine kurze Geschichte der Menschheit“
    Dushan Wegner „Relevante Strukturen“

    Herr Gebel hat tatsächlich hier erfasst, um welche Richtungen sich die heutige Gesellschaft (oder Menschheit) entwickeln kann bzw. entwickeln wird.

    Szenario 1 ist bereits in vollem Gange, Szenario 2 fährt im gleichen Fahrwasser, wird aber Szenario 1 überholen (dabei rede ich nicht nur vom Islam, sondern von religiösen Dogmen ansich)
    Szenario 3 wird motivieren und antreiben können, kann sogar Revolutionen auslösen, allerdings:

    -Die Revolutionäre von heute werden die Autokraten von morgen bilden.-

    Ich bin der Ansicht, dass jede größere Gesellschaft ihre Religion, ethischen Grundsätze, Credi erschafft, da sie nur so die Individuen zusammenketten kann.
    Eine „dogmenfreie“ Gesellschaft kann nur in kleinen Gruppen existieren. Yuval Noah Harari spricht von 150 Individuen, ich würde die Zahl sogar auf 100 reduzieren.

    Wie weiter unten Jeanne-Marie Decourroux schreibt:
    “ Variante drei erscheint sehr erstrebenswert. Aber was hält jeden ‚Laden‘ zusammen? Verfassungspatriotismus? Der impliziert bereits einen Einigungszwang, einen Grundkonsens über gemeinsame »Werte« und folglich eine gemeinsame »Moral« oder »Ideologie “

    Religionen, Ideologien und Regulierungen fallen immer wieder in die selbe Falle.
    dazu gibt es ein schönes Wortspiel, welches besonders zu Szenario 1: Nannystaat passt
    –„Equity and Equality Are Not Equal“–

    • „Mich prägen gerade 2 Bücher in meinem kognitivem Bewusstsein.
      Yuval Noah Harari „Eine kurze Geschichte der Menschheit“
      Dushan Wegner „Relevante Strukturen““
      ______

      Ich habe keines der beiden Bücher gelesen, aber zu Hararis Kurzer Geschichte der Menschheit habe ich eine dezidierte Meinung.

      Beim Blättern in der Leseprobe stieß ich unter anderem auf Folgendes: „Die Ankunft der ersten Menschen in Australien ist eines der wichtigsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte. In ihrer Bedeutung steht sie der Reise von Christoph Kolumbus nach Amerika und der ersten bemannten Mondlandung in nichts nach.“
      (Seite 87 in der Buchausgabe)

      Etwas Idiotischerisches kann man sich kaum vorstellen. Laut der Karte, die in dem Buch zu finden ist, erfolgte die Besiedlung Australiens vor 45.000 Jahren. 99 Prozent der Zeit danach war Australien vom Rest der Welt abgeschottet und die Aborigines haben sich über Zigtausende Jahre keinen Schritt weiterentwickelt. Sie gehören selbst heute noch zu den primitivsten Völkern dieser Welt. Nichts, gar nichts, absolut gar nichts für die Menschheit Bedeutsames wurde jemals von Aborigines hervorgebracht.
      Hararis Aussage ist so absurd, dass man es kaum glauben möchte.

      Das ist aber kein Einzelfall, sondern das ganze Buch strotzt von Oberflächlichkeit und völliger Unkenntnis der Menschheitsgeschichte.

      Christopher Hallpike, der wohl bedeutsamste Ethnologe und Anthropologe unserer Zeit, hat in seinem soeben erschienenen Buch „Ship of Fools: An Anthology of Learned Nonsense About Primitive Society“ ein ganzes Kapitel geschrieben, in dem er den unglaublichen Unsinn in Hararis Kurzer Geschichte der Menschheit aufzeigt.

      Hallpikes Buch gibt es zum Beispiel hier (ich habe es gestern bestellt und freue mich riesig auf die Lektüre):
      https://www.amazon.de/Ship-Fools-Anthology-Nonsense-Primitive/dp/9527065550/ref=tmm_pap_swatch_0?_encoding=UTF8&qid=1543051463&sr=8-1

      Eine Buchbesprechung unter dem Titel „A Response to Yuval Harari’s ‚Sapiens: A Brief History of Humankind'“ findet sich hier im Internet:
      https://www.newenglishreview.org/C_R_Hallpike/A_Response_to_Yuval_Harari%27s_%27Sapiens%3A_A_Brief_History_of_Humankind%27/

      • Ihre Verachtung der Kultur der australischen Ureinwohner ist nur vom Standpunkt einer Fortschrittsreligion haltbar, deren zentrales Dogma besagt, dass technischer Fortschritt immer auch Fortschritt der Menschheit sei.

        Das muss sich noch zeigen! Immerhin haben die Aboriginis mehr als vierzigtausend Jahre überlebt, ohne sich gegenseitig auszurotten. Ob wir das mit unserem hochtechnologischen nuklearen und biologischen Zerstörungspotential schaffen, ist keineswegs sicher.

        Es ist durchaus denkbar, dass die australische Subsistenz-Kultur das für das Fortbestehen der Menschheit geeignetere »Modell« gewesen wäre.

      • „Immerhin haben die Aboriginis mehr als vierzigtausend Jahre überlebt, ohne sich gegenseitig auszurotten.“

        ALLE heute existierenden Gesellschaften haben überlebt, ohne sich gegenseitig auszurotten. Das Überleben bis heute ist also kein relevantes Kriterium.

        ***

        „Ob wir das mit unserem hochtechnologischen nuklearen und biologischen Zerstörungspotential schaffen, ist keineswegs sicher.“

        Ob die Aborigines das – völlig auf sich gestellt – schaffen würden, ist alles andere als sicher. Unzählige primitive Gesellschaften haben sich gegenseitig ausgerottet, da die Gewalt in solchen Gesellschaften um ein Mehrhundertfaches größer ist als in modernen Gesellschaften.

        Ich zitiere mal Georg W. Oesterdiekhoff:
        „… berechnet, dass ein Drittel der gesamten Menschheit in vormodernen Zeiten, einschließlich Vorgeschichte, alter Geschichte und Mittelalter, an innerartlicher Gewalt starb … Die Wahrscheinlichkeit eines Menschen vormoderner Gesellschaften, an innerartlicher Gewalt zu sterben, lag 333 mal höher als in Europa und Nordamerika um 1970“
        Oesterdiekhoff, G. W. (2013). Die Entwicklung der Menschheit von der Kindheitsphase zur Erwachsenenreife. Wiesbaden: Springer VS. Seite 502

        ***

        „Es ist durchaus denkbar, dass die australische Subsistenz-Kultur das für das Fortbestehen der Menschheit geeignetere »Modell« gewesen wäre.“

        **

        ***

        „Ihre Verachtung der Kultur der australischen Ureinwohner“

        Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich diese Kultur verachte? Ich verachte die Aborigines-Kultur genauso wenig wie ich das Entwicklungsniveau von ** verachte.

        Mein Kommentar bezog sich auf die Aussage von Harari „Die Ankunft der ersten Menschen in Australien ist eines der wichtigsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte. In ihrer Bedeutung steht sie der Reise von Christoph Kolumbus nach Amerika und der ersten bemannten Mondlandung in nichts nach.“

        Für die Entwicklung der Menschheit hat die Primitivkultur der Aborigines nichts, aber auch gar nichts Nennenswertes hervorgebracht. Ein Vergleich mit Kolumbus und der Mondlandung ist einfach nur **.

        Noch eine Anmerkung zum Schluss:
        Das Wort „primitiv“ im Zusammenhang mit Primitivkulturen ist kein negatives Werturteil.
        Primitiv bedeutet „in ursprünglichem Zustand befindlich“ (Duden). Primitivgesellschaft drückt also exakt das aus, was gemeint ist, nämlich eine Gesellschaft, die noch (viel) näher an den ursprünglichen Zuständen der Menschheitsentwicklung steht als unsere moderne Industriegesellschaft.

      • „Für die Entwicklung der Menschheit…“
        Entwicklung wohin? Ich nehme an, in Richtung des „Fortschritts“. Was aber ist Fortschritt abgesehen vom technischen ? Oder anders gefragt: „Le progrès est-il un progrès?“ – https://www.medias-presse.info/le-progres-est-il-un-progres-remi-brague-invite-par-les-gavroches/44850/

        Die statistischen „Rechnungen“ Ihres Kronzeugen Oesterdiekhoff sagen mir nichts. Sie sind mir zu undifferenziert. Es gibt Völker, die haben sich gegenseitig massakriert. Es gibt andere, die lebten in großer Harmonie, sowohl untereinander als auch mit ihrer Umwelt.

        Zwar versteht es sich von selbst, dass die Teile der Menschheit, die heute noch leben, im biologischen Sinn „überlebt“ haben. Aber welche Kulturen haben so viele Jahrtausende wie die der Aborigines überstanden?

        Vor allem aber haben die Aborigines in Jahrtausenden ihrer Geschichte keine so großen Menschenmassen so effizient „eliminiert“, wie unsere „fortschrittliche“ Zivilisation alleine im letzten Jahrhundert. (Opferzahlen „fortschrittlicher“ Ideologien, insb. des Kommunismus und des Nationalsozialismus – ja, auch der sah sich an der Spitze des „Fortschritts“ – liefern Historiker wie Jean Delumeau, Mitglied der Académie Française. Von den Opfern der „technisch-industriell“ geführten Weltkriege ganz abgesehen…).

        Über den „Fortschritt“ ist das letzte Wort nicht gesprochen. Es bleibt uns nichts übrig als abzuwarten…

      • nachdem sie ihren Lebensraum fast völlig zerstört hatten, ihre Population auf ein Mindestmaß ausgehungert wurde, haben sich die Überlebenden arrangiert und die ewige Altsteinzeit etabliert, klingt irgendwie Grün….und richtig unsere Zukunft ist der Kosmos, niemand sollte zu lange in der Wiege bleiben, die geht sonst kaputt….

      • zu Australien muß ich bemerken, daß die Aborigines über Jahrtausende Brandjagd betrieben haben und den Kontinent dadurch im Sinne des Wortes verwüstet haben (ähnlich der Prärie in Nordamerika), ein innovativ, nachhaltiges Verhaltes ist nur manchen „Völkern“ zu eigen gewesen, die anderen konsumieren nur, ein Zustand der offenbar nun auch für die Europäer angedacht ist.

  9. Danke für die Horrorszenarien zu Beginn. Das Schlimmste dabei ist, dass ich sie durchaus nicht nur für Übertreibung halte.

  10. Allein der Glaube (!) ein System für die die gesamte Welt ist unrealistisch.

    Der Mensch ist zwar einerseits ein Herdentier, andererseits aber auch ein Individualist, der in der großen Herde (positiv) auffallen möchte.

    Wir (als Masse) folgen immer den Herdenanführern – und die sind Individuen, die niemals weltweit die gleichen Ziele haben werden.

    In einem Hühnerhof (freilaufende Hühner mit Hahn) darf eine bestimmte Anzahl nicht überschritten werden, denn sonst gibt es Keilereien unter den Hühnern. Genauso funktionieren wir Menschen. Wobei es da, bedingt durch Jahrhunderte der Sozialisierung, Unterschiede in der Größe gibt.
    Chinesen und Japaner leben in ihren Städten viel dichter zusammen als wir. Wir leben in den Städten viel dichter zusammen als auf dem Land. Und vergleicht man unser Leben auf dem Land mit dem der Afrikaner oder der Inuit, so wird man viele massive Unterschiede feststellen.

    Zu glauben, dass alle sich einem einzigen System unterordnen ist schlicht naiv.

    • Zu fordern, dass sich alle Menschen einem Prinzip unterordnen sollten, ist masslos und dumm und zu Recht zum Scheitern verurteilt.

  11. Noch nie in der bekannten Geschichte hätten wir im Westen mehr Chancen als Modell 3 zu verwirklichen.
    Doch wenn man sich nur das Wahlverhalten der Deutschen ansieht, dann wird schnell klar, weshalb Modell 3 immer nur ein Ziel, eine hypothetisches Konstrukt sein wird und weshalb Modell 2 das mit den höchsten Erfolgsaussichten darstellt.

  12. Ist mir alles viel zu kompliziert.
    Die Spezies wird sich, wie sie es immer und gerne tut, zünftig gegenseitig die Schädel einschlagen, wenn die Zeit dafür reif ist und der passende Anlass gefunden. Vermutlich wird sie’s beim nächsten „Großen Krieg“ recht gründlich tun.
    Danach ist wieder Platz und viel zu tun für die, die’s überlebt haben.

    Auf ein Neues … isset net schön …

  13. 1. und 2. wird gerade ausprobiert und scheitert. Das die Islamisierung durch Moslems weiter geht ist Anweisung des sogenannten „Propheten“. Staatliche Überwachung und Bevormundung wird ebenfalls zunehmen. 3. scheitert am Menschen selber.

    • So ist es. Modell 3 tauscht lediglich den Staat durch andere Alphatiere aus, die noch viel weniger kritisierbar, angreifbar, austauschbar wären.

      Was wir bei den Personen vorfinden, die wir als Staat bezeichnen, finden wir genauso bei vielen anderen vor: Fehler, Irreführungen, Vertuschungen, Kritikunempfänglichkeit, fehlendes Einfühlungevermögen, Egoismus, Machtgelüst, Selbstüberzeugtheit. Die Personen, die den Staat machen, kommen schließlich aus demselben Stall (Land, Kultur usw.).

      Da der Autor Unternehmer ist, würde ich zurückfragen, ob er im Modell 3 mit untergebenen Angestellten (Selbstbestimmung??) tauschen wollte. Aber nicht nur die Position sondern auch die schicksalhaften Voraussetzungen durch Geburt (in welchem Land, in welchem Milieu), von denen so viel abhängt wie angeborene Talente, Chance auf Bildung und Entwicklung von Fähigkeiten, dabei u.a. auch gedacht an Überzeugungskraft und Durchsetzungsvermögen.

      • Danke. Ja sie haben recht. Der Hochmut des Menschen steht echtem Miteinander im Weg. Arrogante Strippenzieher haben seit jeher lediglich versucht ihren Gewinn auf Kosten der sogenannten einfachen Bürger zu maximieren. Ich glaube ein anderes Betriebssystem funktioniert auch nicht. Wir sollten aber alle versuchen, auch die arroganten Bessermenschen, es gerechter zu gestalten. Das geht auch ohne linksgrüne Religion.

      • Die Alphatiere haben aber in Modell 3 erstmal kein MONOPOL auf Gewalt, Steuereintreibung, Gesetzgebung und Letztentscheidung.

        Der Unternehmer kann dem Angestellten kein durchgeladenes Gewehr an den Kopf halten und ihn dazu zwingen, sich für das Interesse des Unternehmens zu opfern. Staaten können das und tun dies auch fleißig mit ihren Untertanen (Bürger).

        Die 2 dümmsten Argumente gegen Modell 3 sind die Verweise auf die
        fehlerhafte menschliche Natur einerseits, was in zuallererst ein Argument GEGEN ein Gewaltmonopol für „fehlerhafte Menschen“ ist und anderseits der Verweis darauf, dass sich in einer privatrechtlich organisierten Gesellschaft automatisch durch die Dominanz von Privatfirmen staatliche Strukturen herausbilden würden. Letzteres Argument lautet dann folglich, dass wir einen Staat brauchen, um zu verhindern dass aus einer staatenlosen Gesellschaft ein Staat wird.

      • das Staat ist die Schutzgemeinschaft der Vielen gegen die Wenigen, diese seine ureigenste Aufgabe muß er wieder erfüllen, am besten in Konkurrenz mit anderen Staaten, allerdings um den Preis gelegentlicher Krieg, nur müssen diesen eingehegt werden, wie es bis vor dem ersten Weltkrieg durchaus funktionierte.

        Eine Company hält mir sehr wohl die Flinte an den kopf, wenn ich nicht die Polizei rufen kann (z.B. weil ich Familie habe), arbeiten Sie einmal bei einem Unternehmen, das der niederen OK gehört…

        Es gibt keinen Königsweg, es gibt nur check and balances….und dann kam Lincoln

      • Sie sollten den anderen erklären, was Sie mit OK meinen.

  14. Schön wäre es, wenn wir wirklich die Wahl hätten. Deutschland ist im festen Würgegriff der NGOs, die inzwischen eine mächtige Lobbygruppe ist. Politiker sind von Lobbyisten gesteuert.

  15. Warum brauchen Flüchtlingsbürgen Solidarität und Unterstützung? Die alten Menschen mit kleiner Rente brauchen Solidarität und Unterstützung.

  16. Die Freien Reichsstädte gab es im Mittelalter im deutschen Sprachraum doch auch.

  17. „Alles zu weit weg.

    Kubanisch-venezolanische Verhältnisse. Gepaart mit asiatischer Überwachungs- und Belohnungsperfektion.
    Ein populärer Wissenschaftler hat in einem seiner Vorträge die Bekanntmachung von Fehlverhalten bereits heute leidenschaftlich beschrieben. Man kauft in einem Supermarkt zu oft ein ökologisch nicht korrektes Produkt. Schon erscheint eine Schrift auf einem Leuchtband und denunziert den Käufer vor allen Kunden. Ständige Belehrung ist normal.
    Der Wohnungsbau geht zurück in die sechziger Jahre, die Wahl zwischen Reiheneigenheim und Wohnung wird allerdings wohl nicht mehr bestehen. Verdichtete Multi-Kulti-Blocks werden hochgezogen zwecks Vermischung der „Schichten und Kulturen“.
    Nach dem Abzug der Großindustrie ins überseeische Ausland werden die verbliebenen Werke staatlich verwaltet und produzieren für den Export um nötige Devisen zu generieren.
    Der inzwischen völlig infantilisierten Gesellschaft, die nur noch zwischen sexualisiertem Demütigungs- und Brutalisierungsfernsehen sowie staatlicher politischer Dauerberieselung in Form asymmetrischer Demobilisierung hin- und her schaltet, wird die Verantwortung für die Kindererziehung weitestgehend abgenommen und durch staatliche Institutionen übernommen.
    Ehen, falls es diese repressive Institution überhaupt noch gibt, werden nur noch auf Zeit zu schliessen sein.
    Vermögensbildung in privater Hand ist verpönt, das nun nur noch virtuelle Geld wird on Zeit zu Zeit zugunsten der Staatskasse gelöscht, bei größeren Beträgen gibt es Orden für den Sparer.
    Für den Einzelnen werden Gewichtsklassen vorgegeben, staatliche Gesundheitsagenturen teilen ihn bestimmten Klassifizierungen zu, die dann zwingend vorgegebene Lebensweisen nach sich ziehen. Sportliche Ertüchtigung und bestimmte Nahrungsaufnahme werden Pflicht zur Entlastung der staatlichen Gesundheitskassen. Für „Abweichler“, die aufgrund perfekter Überwachung leicht festzustellen sind, steigen die Beiträge in „risikogerechte“ Höhen.
    Law und Order wird durch private Dienste organisiert, die das staatliche Gewaltmonopol im Auftrag bei weiter eigener Auslegung ausüben.
    Daneben gibt es militärisch geschützte Bereiche für die politische Führungsebene.
    Über allem thront die Regierung in Form einer Präsidialdemokratie, deren Protagonisten sich regelmäßig zur Wahl stellen.

    Alles wird gut. “

    Das alles ist natürlich auch nur Satire, wie der Artikel oben.

    Wird schon.

  18. Variante drei erscheint sehr erstrebenswert. Aber was hält jeden ‚Laden‘ zusammen? Verfassungspatriotismus? Der impliziert bereits einen Einigungszwang, einen Grundkonsens über gemeinsame »Werte« und folglich eine gemeinsame »Moral« oder »Ideologie – eine Art (Säkular-) Religion mit oder ohne Gott.

    Sie sind sehr naïv, lieber Herr Gebel. Die schöne Utopie, die Ihnen da vorschwebt, an die Sie und wir gerne glauben würden: » that is what is meant by having a religion.« [Chesterton]

    • Marie Jeanne, je suis d’accord avec vous. Sie haben das Quantum der ganzen Szenarien erkannt 🙂
      Mehr dazu in meinem eigenen Kommentar weiter oben.

    • Der Grundkonsens für Modell 3 wäre, dass akzeptiert wird, dass der Mensch erstmal ein unveräußerliches Recht darauf hat, NUR für sich selbst zu existieren. Ein gemeinsamer Moralkodex, der das Individuum nicht zu einem Opfertier degradiert.

      • In dieser EGO-Religion steckt wenig Ethik, lieber @Argumentationsethiker; sie wäre das Ende jeden Gemeinsinns und für die Menschheit mit derSicherheit der schnellste Weg in den Untergang.

        Aber auf dieser diesem „totsicheren“ hedonistischen Weg befinden wir uns möglicherweise schon.

  19. Ihre einführenden Zeilen beschreiben präzise das, was die Funktion von Politik immer war und ist, mindestens seit gut 100 Jahren, und zwar auch in allen Demokratien.
    **

  20. großartiger Artikel. Spannend wie 1984 und Schöne Neue Welt, logisches Weiterdenken. Ich hoffe, diese Gedanken werden an den entscheidenden Stellen gelesen und beherzigt. Falls es so etwas wie Vernunft gibt, sollte es so sein. Die Hoffnung stirbt…

  21. Ein guter Artikel, aber haben Experimente der Vergangenheit wie unter Hitler, Stalin, Lenin und auch die DDR nicht schon bewiesen, dass die Menschen das auf Dauer nicht mitmachen ?
    Und in islamischen Ländern kämpfen Frauen darum die Schleier nicht mehr tragen zu müssen und auch Autofahren zu dürfen.
    Am Ende siegt immer die Freiheit des Geistes und des selbstbestimmten Lebens, nur manchmal dauert es ein paar Jahrzehnte oder Jahrhunderte der Unterdrückung, bis der Mensch begreift, dass er dagegen aufstehen muss.

  22. So eine Art Dezentralia haben wir doch – noch jedenfalls. Wir können es behalten, wenn wir darum kämpfen. Ansonsten wieder Mittelalter, hungern, frieren, Klerus und ziemlich früh sterben.
    Der Traum vom kleinteiligen Schlaraffenland ist Wolkenkuckucksheim und verkennt die menschlichen Grundantriebe. Die optimale Organisationsform ist derzeit der Nationalstaat.

    • Und dann haben die Nationalstaaten innerhalb weniger Jahrzehnte 200 Millionen friedliche Zivilisten ermordet und verhungern lassen und nochmal 100 Millionen Soldaten ins Artellerie-und Maschinengewehrfeuer geschickt.

      In der Tat eine optimale Organisationsform.

  23. Ich will Variante Drei. Variante Ein und Zwei kenne ich schon, danke nein.

  24. Hervorragend, dieser Text. Aber auch furchtbar, weil furchtbar realistisch bald WAHR.

  25. Sie müssen auch ein Kind der 60er oder 70er sein, Herr Gebel, der seinen Ray Bradbury, Isaac Asimov und all die Anderen gelesen hat, die sich damals damit beschäftigt haben, was zukünftig passieren wird (z.B. „The public hating…“, wo Straftäter nicht mehr eingebuchtet werden sondern in ein Stadion verfrachtet werden, wo die Zuschauer sie hassen, für das was sie getan haben und sie psychologisch bestrafen). Ja, sehr klarsinnig geschrieben, denn es zeigt die Erfahrungen, welche die Gesellschaft in den letzten 200 Jahren gemacht hat klar auf und definiert bestehende Optionen. Wir Bürger haben, qua Demokratie die Möglichkeit zu optieren und politische Strömungen, die sich anti-freiheitlich gerieren (momenan besonders die der Staatsratsvorsitzenden und der Bätschi) dort hin zu jagen, wo der sprichwörtliche Pfeffer wächst. Doch aufgrund der Disparität von privater und öffentlich durch Medien kommunizierten Gemengelage ist es schwer abzuschätzen, wie wahrscheinlich dies tatsächlich (ipso facto) sein wird. Ich hoffe es ist sehr wahrscheinlich und wäre dann stolz, weil wir tatsächlich aus der (z.T. unrühlichen) Vergangenheit gelernt hätten.

    • Die Demokratie, der Gott, der keiner ist!

      Die Demokratie ist das Problem und nicht die Lösung. Das System, das das Problem erschafft, kann niemals gleichzeitig auch die Lösung sein. Aristoteles und Platon z.B. waren erbitterte Feinde der Demokratie, weil schon sie die Probleme erkannt haben.

      Ein System, wo das Handeln und die Verantwortung für eigenes Handeln getrennt ist, kann nicht funktionieren.

      • „Die Demokratie ist das Problem und nicht die Lösung.“

        Darf man natürlich denken und propagieren. Aber wo bitte sehen Sie die Lösung ? Zurück zur Monarchie, vorwärts in den Gottesstaat ? DDR und UdSSR hatten wir schon. EU ** haben wir zur Zeit. Die Demokratie hat sicherlich auch erhebliche Probleme, unbestritten, ist aber m.E. die Beste der bestehenden Optionen. Ich will nicht dass irgend jemand, sei es Monarch, Mullah oder Staatsratsvorsitzende unkontrolliert Macht über mich ausübt. Und in der Demokratie (in Tateinheit mit freier Marktwirtschaft vor Schröder/Merkel) gab es die enge, untrennbare Verbindung von Freiheit und Verantwortung, weil Freiheit nur mit eigener Verantwortung möglich ist. Verbraucherschutz à la EU ist z.B. das genaue Gegenteil dessen, da ist immer jemand anderes schuld, und der muss bestraft werden, die Dummheit und Unbildung wird im Gegenzug belohnt (der Dumme muss ja geschützt werden).
        Zur Verantwortung wird niemand mehr gezogen (z.B. Wowereit der massgeblich für das Scheitern des BER verantwortlich ist; Merkel: „jetzt sind sie halt da“, und viele andere Beispiele mehr.)

  26. Wir haben die unfreiwillige aber selbstverschuldete Wahl zwischen dem säkularen Leviathan oder dem islamischen Kalifat, den aktuellen Totalitarismen, Zwillingsbrüdern, beide fordern Unterwerfung. Oder die Rückkehr zu Europas Wurzeln: Athen, Rom und Jerusalem. Die „Aufklärung“ können wir dabei ruhig vergessen, sie war Blendwerk, wie der Islam, beide bezeichnen die Zeit vor ihnen als „dunkel“, was sie nicht war.

    • Aufklärung ist auch „dunkel“? Sie ist anstrengend, da muss man/frau ja was denken, das ist wahr, deshalb ist sie auch unter ständigem Beschuss. Unter Beschuss der nix denkenden Mehrheiten, egal wo. Religionen sind ein verlockendes Angebot an alle Nixdenker, deshalb sind sie ja so weit verbreitet und trotz offensichtlichem Unsinn nach wie vor beliebt. Beim Islam ist alles schon längst be- und erkannt, nix Neues unter der Sonne, deshalb sind die auch so fortschrittlich, oder? Und „Aufklärung“ hier in Europa etc musste gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen hier teils blutig erkämpft werden. **

  27. Im letzten Absatz steht das Wichtigste: ein selbstbestimmtes Leben! Der Wohlstand darf eine angenehme Nebenerscheinung sein. Voraussetzung ist er nicht. Sonst wäre nämlich schon wieder der Friede gefährdet und der steht über allem. Über das Weltkalifat braucht man kein Wort zu verlieren. Der Mensch ist kein Fruchtzwerg!

  28. ** Alle drei Szenarien sind sehr unwahrscheinlich, wahrscheinlich ist etwas von allem, das eine dort, das andere da und Krieg dazwischen. Viel zu eindimensional gedacht, viel zu wenig Raum für die „Fantasie der werdenden Geschichte“. Es gibt so viele Faktoren, niemand weiß, wie sie ineinandergreifen werden. Entscheidend werden auch nicht die Massen sein, sondern die Technologie und die Eliten, aber vielleicht auch eine Umweltkatastrophe, Vulkanausbruch, eine Erfindung, die alles bisherige auf den Kopf stellt….? **

  29. Ich denke, dass wir hier über Variante eins in Variante zwei wandern werden, allerdings nicht weltweit sondern erst mal nur ein Teil Europas. Ausgehend von Deutschland. Ausgehend von GB und Frankreich wird dann der Marsch in Scharia-Staaten gehen.
    Variante 3 wird es nie geben. Sie setzt zu vieles voraus – intelligente Menschen, dann, dass ein Wechsel des Systems, duch Eigenheime und Heimatverbundenheit unmöglich wäre.

    Ich sehe da die Zukunft relativ schwarz. Denn Wissen geht verloren. Wenn heute das Internet ausfallen würde, für einen Monat, dann würde bereits nichts mehr funktionieren. Unter 30jährige besitzen ein SmartPhone, da gibt es google. Was Ältere noch an Wissen im Kopf haben, haben die Jüngeren nur noch im Internet. Ein längerer Ausfall von Strom hätte noch viel gravierendere Folgen. Aber mit beidem rechne ich sowohl bei Variante 1, als auch bei Variante 2, selbst in Lightform. Ich möchte nicht wissen, in wie vielen Haushalten nicht nur keine Möglichkeit existiert ohne Strom heißes Wasser zu bekommen, sondern auch jegliches Wissen darüber, wie man ohne Kaffeemaschine an Kaffee kommt, nicht mehr existiert. Teelichter haben zwar noch immer den Namen, aber wer unter 30 weiß denn für was diese Kerzen urspünglich gedacht waren?

  30. Eine exzellente Darlegung der wahrscheinlichen Zukunft. Wir könnten uns diese Zukunft ersparen, wenn alle Vernünftigen die Verblendeten, die Utopisten, die tatsächlich oft die Nichtmithalten-Könnenden sind – Stichwort: kein Beruf, nur durch Quote Abgeordnete – massiv zur Rede stellen würden, wenn wir sie herausfordern würden, ihre emotionalen, unlogischen Behauptungen entzaubern würden, sie letztlich zwingen würden, doch Stellung zu beziehen und ihre Welt und Vorhaben erklären zu müssen. Man muss sich ihnen entgegenstellen, aber ganz klar, sie, die die Gewalt der Antifa nicht verurteilen (s. Interview, AfD, Grüne), werden sich berechtigt fühlen, den Kampf gegen die angeblich Rechten physisch zu führen

  31. Theoretisch kann man sich in vielen Passagen wiederfinden, aber die Realität wird immer Möglichkeiten finden, sich vom Zwang jeglicher Art zu befreien, dieses Naturgesetz hat ewig Gültigkeit und kann von der Herrschaft des Menschen gegen andere niemals außer Kraft gesetzt werden, zugegebenerweise kann es für bestimmte Zeit umgangen werden, aber die Freiheit ist vergleichbar mit dem Wasser, es sucht sich immer seine Bahn und da werden auf Dauer auch keine noch so rigiden und zugleich teuflischen Vorstellungen fruchten, das hat die Vergangenheit bewiesen und da sich der Mensch und die Natur nicht ändern wird, bleibt alles beim alten, beginnend mit der Knechtschaft und befreiend über den Kampf der Gerechtigkeit und das währed ewiglich, zumindest solange die Spezies Mensch existiert.

  32. Liest sich wie das Parteiprogramm der Grünen und ihrer Anführerin Merkel.

    entGRÜNEfizierg jetzt

      • Come on. Was Nannytopia betrifft ist es nicht abwegig. Da sitzen schon „schräge Vögel“ bei den Grünen. Wer das StromNetz als Speicher ansieht, Germanophobie bis in die Knochen auslebt oder Fakten bei der Klimadiskussion ausser acht lässt, nur um seine Idiologie durchzusetzen, dem könnte man das als Programm zutrauen.

  33. Eine überschaubare Gruppe von Personen entscheidet auf dieser schönen Erde, ob und wo die Menschen im Frieden oder im Krieg leben, ob sie in Armut oder in sogenanntem Wohlstand leben. Die Menschen selber haben hierauf keinen wirklich entscheidenden Einfluss. Das wird sich auch niemals ändern.

    • Das stimmt definitiv nicht. Ich erlaube es keinem, meine Feinde für mich auszusuchen.
      Und ob ich in Armut oder Wohlstand lebe, kann ich ebenfalls beeinflussen, ich muss eben den Hintern hochbringen.

  34. Sehr schön auf den Punkt gebracht, inklusive der Folgen für das einzelne Individuum. Varianten 1 und 2 sind aktuell und streiten gerade mit Brute Force um die Weltherrschaft, weshalb Variante 3, die auf Freiwilligkeit und Selbstkontrolle setzt, derzeit keine Aussichten auf Erfolg hat.

    Ich sehe dennoch zwei potentielle Möglichkeiten, um Variante 3 umzusetzen:

    1. Wir warten ab, bis sich die Vertreter der Varianten 1 und 2 gegenseitig die Köpfe eingeschlagen haben, kratzen die kriegsmüden Reste zusammen und wagen den Neuanfang. Dies dürfte durchaus realistisch sein, denn üblicherweise bläst ein massives Stahlgewitter Dekadenz und Selbstmordattitüden hinweg und macht den Weg für Besinnung und Vernunft frei. Das wäre dann der komplette gesellschaftliche Reset. Allerdings produziert er auch erhebliche Kollateralschäden. Ob es das wert ist, wage ich zu bezweifeln. Denn wir alle, die hier mitlesen, schreiben und ihre Lebenszeit einsetzen, dürften von diesem Reset selbst nicht mehr profitieren, da wir als Kollateralschäden mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Strecke bleiben würden.

    2. Wir werden uns bewusst, dass wir die Varianten 1 und 2 aktiv bekämpfen müssen, bevor diese den Reset auslösen können. Bis zu einem gewissen Grad tun wir das ja bereits. Da sich in unserer Kreisen zudem mehr (klingt arrogant, ist aber nicht von der Hand zu weisen) Intelligenz, geistige Flexibilität und Kompetenz sammelt, wäre das derzeitige Minus in Manpower gegenüber den Anhänger der Varianten 1 und 2, leicht zu kompensieren.
    Was uns jedoch bisher fehlt, ist genug rücksichtslose Konsequenz, um die Gegner aus dem Rennen zu werfen.
    Je zivilisierter und gebildeter ein Mensch daherkommt, desto weniger neigt er zu hinterhältigen Methoden, offensichtlicher Manipulation und Gewalt. Ganz im Gegensatz zu den grobschlächtigen Neandertalern am anderen Ende der Gesellschaft. Zwar gilt immer noch, dass die Feder mächtiger ist als das Schwert, aber die Feder braucht üblicherweise weit länger, um ihr Ziel zu erreichen. Und hin und wieder geht dabei sogar die Tinte aus.
    Da sind die Neandertaler klar im strategischen Vorteil. Diesen Vorteil kann man ihnen nehmen. Ich hatte schon immer ein gewisses Verständnis für Israel und den Mossad. Die tun, was sie tun müssen, um nicht unterzugehen.
    Daran kann man sich orientieren.

  35. KOMMUNISMUS IST VERKAPPTER KAPITALISMUS, daher ist das ganze linke Gutmenschgetue auch nicht ernst zu nehmen. Wer mehr über globale Finanzmechanismen wissen will, dem sei ein Name zu empfehlen: Ernst Wolff (auf YT viele entsprechende Videos). Auch wenn er mir vielleicht doch manchmal ein wenig zu sehr Verschwörungstheoretiker ist, das meiste was er sagt ist einleuchtend und stimmig. Noch dazu erläutert er es auf allgemein verständliche Weise. Er selbst deutet zwar nicht explizit darauf hin, aber man kann anhand seiner Hintergrundinformationen doch selbst sehr schön die Beziehungen zwischen globalisiertem Kapital (und da spielt eben auch die forcierte Migration eine Rolle) und Kommunismus oder anderen Gutmenschideologien ableiten.

    Jemand, der über ein weit überdurchschnittliches Vermögen verfügt profitiert vielleicht von der Globalisierung. Für uns, die Masse der Normalmenschen, die kein Riesenaktienpaket haben und nicht an der Börse spekulieren ist sie dagegen der blanke Horror. Der Durchschnittsbürger hat nichts mehr, wenn man ihm die Heimat nimmt. Wenn Globalisierungsprofiteure Ströme von Arbeitsnomaden per illegaler Migration überall da hinschicken können, wo sie billig arbeiten, die Löhne drücken und so die Profite der Gewinnler steigern können, dann ist ihnen die Heimat anderer ziemlich egal. Sie haben ja umzäunte Villen irgendwo oder eine eigene Insel und können je nach Belieben ihren Standort wechseln. Sie selbst leiden fast nie unter dem Elend, das ihre Gier anrichtet.

    Heimat ist durch nichts zu ersetzen. Als Kind (und selbst noch als Erwachsener) habe ich immer gern Asterix-Comics gelesen. Besonders rührend fand ich immer den Schluss, als Asterix und Obelix nach bestandenem Abenteuer aus der weiten Welt zurück kamen in den Kreis ihrer dörflichen Umgebung, wo ihnen zu Ehren ein Festessen stattfand. Das beschreibt so ziemlich genau das Phänomen „Heimatgefühl“. Und es ist kein Zufall, dass Asterix der Gegenspieler des römischen Imperialismus (vergleichbar mit der zeitgenössischen Globalisierung) war.

    Wenn wir uns jetzt nicht wehren ist unsere Heimat ein für allemal dahin. Dann zerbrechen alle gewohnten staatlichen Strukturen, die man bis vor ein paar Jahren noch für selbstverständlich hielt. Und dann wird Heulen und Zähneknirschen sein. Nicht im Allgemeinen der Globalisierung, sondern im Besonderen heimeliger, schutzgebender Heimat findet das Individuum sein Glück. Und dort will es Familiarität, und nicht genervt und dauergestresst werden durch heuchlerisches Moralgetue, politische Korrektheit oder Fehlentwicklungen wie Gender, die letztendlich nichts anderes sind als grobschlächtige, globalisierte Pharisäermoral.

    Hier ein zur Thematik passender Auszug aus einem Nietzsche-Gedicht: „…die Welt, ein Tor zu tausend Wüsten, stumm und kalt…nun stehst du bleich, dem Rauche gleich, der stets nach kälteren Himmeln sucht…weh dem der keine Heimat hat!“

    Individualität kann sich nur im vertrauten Eigenen entwickeln, Globalisierung ist kalte Anonymität, Selbstentfremdung, Alienation. Es tut einem weh, mit ansehen zu müssen, wie man hierzulande in den Schulen Kinder dazu erzieht, ihre Heimat zu hassen. Den Hassenden wird irgendwann noch aufgehen, was sie da anrichten-aber dann wird es möglicherweise zu spät sein.

    Alle Menschen guten Willens hierzulande sollten sich jetzt, bevor alles zu spät ist, nach Kräften bemühen, unsere Heimat zu erhalten. Nur mit ihr, nicht gegen sie, kann es wahres Glück geben.

  36. Ich sehe keine Chancen für eine andere Möglichkeit als № 2; der Text sagt auch, wieso: Die Masse macht’s. № 3 ist schön, aber vollkommen naiv, da sich binnen kürzester Zeit die Brutalsten durchsetzen werden.

  37. 1984 2.0.
    Drahtzieher und Akteure diesmal die Linksgrünen MerkeljüngerInnen.
    Aufbruch in einen grünen Faschistenstaat.
    Aber lass mal die Islamisten drankommen, den grünen Moralisten wird ihr Gutmenschentum dann schon ausgetrieben.
    Der Islam duldet keine weitere Religion neben sich. Und wenn sie noch so bekloppt ist.

    EntGRÜNEfizierung sofort
    **

  38. Viel zu umständlich und nicht vom Ursprung hergedacht….

    Ursprung…was braucht das Lebenwesen Mensch um auf der Erde zu überleben/fortzubesstehen???
    1. Wasser
    2. Nahrung
    3. eine Behausung
    4. Feuer
    5. Fortpflanzungstrieb
    6. Schutzinstinkt
    7. Lernfähigkeit/Weisheit
    8. Mut
    9. Stärke
    10.Anpassung

    Von diesen Basiswerten aus muss gedacht werden…weil zum Schluss alles auf diese Basiswerte wieder zurückkehrt.
    Wir…die aufgeklärte Gesellschaft hat es mit Hilfe von technischen Mittel und Energiegewinnung (Menschlichen Verstand) geschafft sich aus dem Überlebenskampf zum Leben = Wohlstand/Moderne hin zu entwickeln. Somit ist die Basis für unser Leben unser technischer Verstand und die Nutzbarkeit von Energieträger (Kohle, Oel, Gas, Uran) zur dauerhaften und zuverlässigen Energie-Stromgewinnung. Schaffe ich also die Basis für unser Leben = Wohlstand/Moderne ab so werde ich zwangsläufig wieder auf der Basis des ÜBERLEBEN zurückgeworfen. Man fängt also wieder von vorne an.

    Demokratie, Diktatur, Totalitär sind ja nur Ausdrucksweisen des jeweiligen Zustand einer Gesellschaft….hat aber mit dem Weg vom Überleben zum Leben/Wohlstand nichts gemein…außer in einer Sache…im Verbot der technischen Anwendung/Wissen und bezahlbarer und zuverlässiger Energiequellen…wer also einer Gesellschaft also eine Kernenergie- und CO2 FREIE Gesellschaftsform per Gesetzgebung DIKTIERT, der handelt wie ein Diktatur der dieser Gesellschaft das Leben verbietet und es zurück in den täglichen Überlebenskampf schickt. Und genau das machen die Grünen Sozialisten unter der Führung einer Merkel Angelika mit uns als Deutsches Volk!

    • Möchte Ihnen weitgehend zustimmen, außer bei Ihrer Unterscheidung Überlebenskampf & Moderne. Leben ist immer Überlebenskampf. Die Gefahren sind in der „Moderne“ lediglich abstrakter und lassen sich offenbar leichter verdrängen, siehe Migration, Technologiefeindlichkeit, Verteidigungsunfähigkeit, kurz, grünes Politikverständnis.
      Übrigens, die Bundesrepublik Deutschland hatte viele Jahrzehnte nach WK2 doch ein prima Dasein, allerdings verbunden mit dem – verdrängten – Risiko, Schauplatz eines Atomkriegs zu werden.

      • @Erfurter
        Weis ich…und genau zu diesen Punkt will ich zurück und dort die Zukunft anknüpfen lassen.. Zum Zeitpunkt der freien (von staatlichen Gängelung befreit) Markt-Wirtschaft-Gesellschaft. Statt „Sozial“ würde ich aber „Solidarisch“ der Markt-Wirtschaft / Volkswirtschaft vorsetzen. Hilfe zur Selbsthilfe von denen, die es in der Markt-Gesellschaft über eine freie Wirtschaft bereits geschafft haben einen Wohlstand aufzubauen. Freiwillige Solidarität statt Sozialen Umverteilungszwang.

  39. Zu 1: Zur Weltregierung: Das ist sicherlich das, was viele Leute im Deutschland (vielleicht im Westen allgemein) unausgesprochen wollen.
    Aber: Die Länder in Asien (z.B. Indien, China, Korea, Vietnam, …) wollen das ganz sicher nicht und werden es auch niemals mitmachen.
    Die islamischen Länder wollen eventuell ein Weltkalifat, aber ganz sicher nicht eine Weltregierung westlichen Zuschnitts.
    Die armen Länder z.B. in Afrika dürften vermutlich nichts gegen eine Weltregierung haben, wenn es ihnen viel Geld bringt. Aber auch die haben sicher ganz andere Vorstellungen über das Zusammenleben als die Gutmenschen im Westen. Und nachdem deren Bevölkerungsanteil deutlich zunimmt und der des Westens abnimmt, übernehmen sie ganz natürlich die Herrschaft.
    Man könnte sich eine Verbindung vom Westen mit Schwarzafrika als ein Art riesiges Südafrika vorstellen. In diesem Riesenreich würden die Schwarzen „gegen die Unterdrückung durch die Weißen“ kämpfen. Und nachdem die Schwarzen die Mehrheit und somit die Macht haben, wird es entsprechende Folgen für die Weißen geben.
    Deutsche Gutmenschen stellen sich vor, dass die Welt aus lauter deutschen Gutmenschen besteht, nur dass die etwas anders aussehen, aber im Herzen haben sie einen deutschen Gutmenschen, den man nur herausholen muss.

    • Richtig, die Deutschen kennen die Welt nicht, bzw. wollen sie einfach nicht erkennen.

  40. Für die kleine Gruppe der Eliten aus Politik und Wirtschaft, die in jedem Staat auf unserer Erde bestimmt, wobei das politische System keine Rolle spielt (Diktatur, Demokratie od. Scheindemokratie wie bei uns), sind die übrigen Bürger „ihrer“ Staaten nur Legosteine, mit denen man sein Spiel treibt, die man hin und herschiebt, so wie es gerade für die Eliten von Vorzeil ist.

  41. Nannytopia, das Weltkalifat oder Dezentralia. Nannytopia wird gerade im neokonfuzianischen China verwirklicht, Stichwort „Harmonie“. Die europäischen Anhänger von Nannytopia waren nicht ohne Grund in ihren politischen Anfägen Anhänger maoistischer Ideen, den Wechsel von Mao zu Konfuzius mit dem Ideal umfassender sozialer Kontrolle haben sie problemlos geschafft.
    Der politische Gehalt des Islam, Stichwort „Weltkalifat“ gewinnt durch die islamische Einwanderung und Ausdehnung qua Geburtenmaximalismus (Erdogan macht die Vorgabe von mindestens drei besser fünf Kinder) quantitativ die gewünschte Beschleunigung.
    Dezentralia wird erst nach dem Scheitern von Nannytopia und dem Kalifat als Alternative
    in den Blick rücken.
    Bis dahin , aufregende Zeiten.

  42. zwei heiße und ein kalter Weltkrieg wurden geführt damit das Kapital uneingeschränkt herrscht, glaubt jemand daran, daß dessen Vertreter ganz kurz vor dem totalen Sieg nun zurückweichen und 19. Jh. Idealisten den Weg bahnen?

    • Naja. Das „Kapital“ (bis vielleicht auf Soros) waren keine Refugees-Klatscher.
      Die Antreiber für diese Entwicklung waren die Linken und als trottelige Helfer noch die Gutmenschen.
      Aktuell macht es für mich den Eindruck, dass das „Kapital“ da jetzt auch mit aufspringt, weil es sich billige Arbeitskräfte erhofft. Aber erst jetzt.

      • nach meiner Auffassung begann das große Experiment 1893 am Rande der Haager Konferenz für Privatrecht; Deutschland, Rußland und Österreich-Ungarn weigerten sich, sich den britischen Bankregeln zu unterwerfen…
        Alles weitere ist dann Geschichte….aber spätestens mit FDR wurde auch im Westen das Kapital „rot“, bzw. „rot“ wurde zur Marionette des Kapitals….

      • Einspruch Martin L., viele Dax-Vorstände waren von Anfang an eifige Fürsprecher der Masseneinwanderung (Zetsche/Daimler) und/0der sind es lautstark bis heute (Kaeser/Siemens). Und so war es schon in den 60ern, das ist die Ursache für die heutigen türkischen Parallelgesellschaften in D.

      • Glauben Sie tatsächlich, dass internationale Spekulanten gute Menschen sind? Cui bono…/wem nützt es..

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