Da die meisten Menschen eine Grundneigung haben, Personen als Führungsfiguren anzuerkennen und gleichzeitig die Parteien bestimmte Schlüsselpersonen markenähnlich aufbauen und propagieren, und weil diese Schlüsselpersonen einen maßgeblichen Einfluss bzw. eine signifikante Macht haben, sei es in der Partei, sei es durch öffentliche Ämter, lohnt sich ein Blick zumindest auf einige dieser. Hierbei ist die Frage nach den tatsächlichen Fähigkeiten der entsprechenden Personen am hilfreichsten: Welche Tätigkeit außerhalb der Funktionärswelt, außerhalb der Medienwelt etc. käme in Frage?
Beim Versuch der Beantwortung dieser Frage treten große Schwierigkeiten auf, die in den Biographien dieses Personenkreises der Parteien (z.B. Ursula von der Leyen, Annegret Kramp-Karrenbauer, Horst Seehofer, Andrea Nahles, Martin Schulz etc.) begründet liegen. Es ist nicht möglich, dieses Thema in der Form einer Analyse abzuhandeln; es wäre vielmehr nur in der Form einer sarkastischen Satire möglich. Daher entfällt dieser Abschnitt.
Zu Frau Merkel, 63, CDU, Parteivorsitzende und amtierende Verwaltungsangestellte als Bundeskanzlerin, aber doch eine Analyse, da sie die wichtigste Politikerin in Deutschland ist. Frau Merkel als Politikerin kann sehr einfach modelliert werden: Im Kern will sie an der Macht sein und sie tut mit einer gewissen Verzögerung einfach das, was die reichweitenstarken Linksmedien als gut und richtig hinstellen. Sie beobachtet, was diese schreiben und was dazu (passend lancierte) sog. Umfragen ergeben, wartet etwas ab, ob sich das so stabilisiert, und handelt dann einfach entsprechend; ergänzend formuliert sie diese Inhalte in ihrem eigenen, leicht verschwurbelten Stil um. Nicht mehr und nicht weniger. Da diese Medien einen sehr großen Einfluss haben, ist sie mit dieser „Strategie“ von 2005 bis 2015 gut gefahren. Vor 2005 hatte sie Ähnliches versucht, hatte sich aber inhaltlich mehr am CDU-Programm orientiert und ist damit bei der Bundestagswahl 2005 fast gescheitert (nicht zuletzt, weil sie sich mit diesem Programm nicht wirklich identifiziert und es z.T. nicht verstanden hat…).
Ein Einfluss anderer, potenzieller Determinanten ihres Verhaltes (z.B. eine solides Wertegerüst, Grundprinzipien, das Konzept des Bürgers etc.) ist statistisch nicht signifikant ermittelbar. Eine Fähigkeit zur Analyse oder gar Prognose ist ebenfalls nicht erkennbar, ihre Grenze scheint bei der Fähigkeit zur Mittelwertbildung zu liegen (das steht in einem gewissen Widerspruch zu ihrem Ausbildungszertifikat als promovierte Physikerin, vielleicht ein Artefakt, ein Ergebnis von juvenilem Fleiß?). Ein adulter Starrsinn sowie eine Lernresistenz sind stark ausgeprägt.
In welchem Maße sie den Medienleuten folgt, könnte theoretisch getestet werden: Würden diese z.B. en Block die Idee lancieren und forcieren, dass alle Menschen aus Gleichberechtigungsgründen und Umweltgründen nur in einer grauen Einheitskluft aus recycelter Pappe herumlaufen sollten, würde ihre Reaktion auf diese Bürger-feindliche Forderung sofort die Antwort auf diese Frage aufzeigen. (Ich schätze die Wahrscheinlichkeit, dass sie dies, ohne mit der Wimper zu zucken, als komplett selbstverständlich unterstützen würde, auf 85%, würde es professionell und langjährig lanciert).
Fähigkeiten und tatsächliches Handeln der Parteifunktionäre
Die punktuelle Betrachtung einiger Schlüsselparteifunktionäre hat ein verheerendes Bild ergeben. Diese sind aber keine Einzelfälle. Vielmehr ergibt sich folgendes Gesamtbild bzgl. der etablierten Parteien, gezeigt als Diagramm für eine repräsentative (aber fiktive) Auswahl einiger Parteifunktionäre:
In diesem Diagramm sind auf der X-Achse die Fähigkeiten der Parteifunktionäre aufgetragen, den Aufgaben gerecht zu werden, die sie haben, und in der Vertikalen das tatsächliche Handeln im Sinne der Bürger, es handelt sich hierbei um meine Einschätzungen. Es sind zwar einige Parteien-abhängige Unterschiede erkennbar, aber im Mittel muss festgestellt werden, dass die Fähigkeiten in keiner Weise ausreichen, um die Aufgaben zu erfüllen, sie sind überwiegend unter 0%. Ein Wert unter 0% bedeutet, dass die Fähigkeiten so gering sind, dass den Bürgern fast zwangsläufig ein Schaden entsteht. Eine +10% beim Handeln bedeutet, dass den Bürgern immerhin noch ein Nutzen von 10% entsteht.
Ein Beispiel mag dies erläutern: +100% sowohl bei den Fähigkeiten wie beim Handeln im Falle einer Autowäsche bedeuten, dass jemand ein Auto gut waschen kann und dass es nach dem Waschen 100% sauber ist und schonend gewaschen wurde. +10% beim Handeln bedeutet, dass es schlecht gewaschen wurde, aber immerhin noch etwas sauberer ist als vorher. -50% bedeutet, dass es schmutziger ist als vorher und dabei noch z.B. etwas zerkratzt wurde. Bei -100% hat es zusätzlich noch eine Beule erhalten.
Der Umstand, dass selbst bei positiven Fähigkeitswerten trotzdem meist ein negatives Handeln konstatiert werden muss, liegt darin begründet, dass die meisten Parteikader kein Interesse an einer Bürger-orientierten Politik haben, sondern an einer Eigeninteressen-orientierten. Es werden z.B. mehr Funktionärsposten geschaffen, die Regulierungsdichte erhöht, neue Steuern geschafften (z.B. Maut), statt das Rechtsgestrüpp zu entmisten etc.
Die AfD ist nicht im Diagramm aufgenommen worden, da die Historie des tatsächlichen Verhaltens noch fehlt.
Sehr auffällig ist das weitestgehende Fehlen von Kompetenz und noch mehr, der Kombination von Kompetenz und Handeln im Sinne der Bürger. Hier ist eine riesige Lücke, die in keiner Weise von den bisher etablierten Parteien gefüllt wird. Sie wird auch nicht aus der Funktionärsriege und noch weniger vom Funktionärsnachwuchs gefüllt werden können, da die entsprechenden Personen schlicht und ergreifend nicht in der Partei bzw. nur als einfache Mitglieder vorhanden sind.
Das größere Bild im zeitlichen Ablauf zeigt folgendes Diagramm:
Dieses Diagramm zeigt die Komplexität der Öffentlichen Angelegenheiten im Zeitablauf (meine Einschätzung). Die Erhöhung beruht auf einer zunehmenden Anzahl von Themenkreisen im Laufe der Zeit, auf einer zunehmenden Größe des Territoriums, auf einer zunehmenden Zahl von relevanten Playern und Menschen weltweit. Seit 1820 gibt es z.B. folgende neue Themenkreise / Domänen: Zunehmend mehr Technik und Wissenschaft, Sozialversicherungen, Papiergeldsystem, zunehmende Zahl von Menschen weltweit, Umweltthematik, Klimathematik, zunehmende Überalterung, Digitalisierung / Automatisierung durch Computer, zunehmende Migration etc.
Die rote Linie zeigt die Fähigkeiten der jeweiligen Machtausübenden an, maßgeblich also seit 1919 solche von Parteien-Funktionären. Der Kontrast zu den Anforderungen war schon immer hoch, ist nach dem 2. Weltkrieg dann gerade noch einmal auf ein halbwegs erträgliches Niveau gestiegen und befindet sich seitdem im stetigen Sinkflug, letztlich nach unten nur durch die -100% Linie begrenzt (wobei diese genau genommen nicht absolut ist, nach unten ist immer noch Platz …). Die Kriegszeiten etc. wurden ausblendet, da das Diagramm hierfür ungeeignet ist.
Vor allem seit ca. 1980-1990 ist der Durchmarsch von Personen, die sich nur noch als Parteikader sehen und nicht als Bürger in politischen Positionen, deutlich erkennbar. Der Umzug des Bundestages und der Ministerien nach Berlin hat diesen Effekt nochmals deutlich verstärkt, da er eine geistige Inzucht, eine negative Selbstverstärkung in der dort erzeugten Funktionärsparallelwelt (kritisch auch als „Funktionärspfuhl“ bezeichnet) sehr begünstigt hat und weiterhin tut. Der Umzug vieler Redaktionen und NGOs nach Berlin hat diesen Effekt nochmals deutlich verstärkt. Die unselige Geschichte Berlins als Sitz von zwei Diktaturen und zwei autoritären Systemen vor Ende 1989 hat sicher auch ihren negativen Beitrag geleistet, da sie ein negatives, herrisches und arrogantes geistiges Klima erzeugt.
Das noch schlimmere Drama ist das immer extremere Auseinanderklaffen zwischen der Komplexität der Öffentlichen Angelegenheiten und den Fähigkeiten der Parteikader, vor allem in den letzten Jahrzehnten. Auch hier mag ein Beispiel aus der realen Welt hilfreich sein: Verkehrsflugzeugpiloten, wobei deren Anforderungen weniger gestiegen sind. Würden deren Fähigkeiten im gleichen Maße abgenommen haben, wie das bei Parteipolitikern der Fall ist, würden wir ständig, jeden Tag, solche Nachrichten wie die folgenden lesen:
- Pilot hatte vergessen aufzutanken: Flugzeug am Ende der Startbahn mit 300 km/h in Wald gerast
- Flügel ab: Pilotin verwechselte links mit rechts beim Rangieren
- Voice Recorder nach Absturz ausgewertet: Streit im Cockpit Ursache für 350 Tote
- 3000 km falsch geflogen: Pilot hat sich auf Autopiloten verlassen
- Drama über München: Cockpitcrew wusste nicht mehr, wie man den Sinkflug einleitet, und musste die Hotline des Flugzeugherstellers anrufen
- Flugzeug stürzte über dem Pazifik ins Meer: Piloten hatten Motoren abgeschaltet, um Sprit zu sparen
Bryan Hayes ist als Softwarearchitekt in der IT-Branche tätig.
Das Thema wird in fünf Teilen dargestellt:
Guten Tag.
Ich habe zunächst eine Frage: Von 1871 bis 1890 hieß der Reichskanzler Otto von Bismarck. Die Grafik sagt, daß unter anderem seine Fähigkeit, Komplexität zu handhaben, in dieser Zeit erheblich abgenommen hat – und zwar um ungefähr 10 Prozentpunkte. Wie erklärt sich das?
Und dann: Auf welcher Rechnung basiert die Einschätzung? Prozent der gelösten komplexen Angelegenheiten?
Zusammengefaßt: Ich finde es gewagt, mit solcherart „gefühlten“ Werten zu operieren. Es gibt viele gute Gründe, die Regierung oder die Politik samt Parteien zu kritisieren – aber doch bitte nicht mit so etwas.
Herzliche Grüße.
Sehr gut. Besonders die Diagramme. Wer die Politik aufmerksam verfolgt, hat gemerkt, dass nur die AfD Doktoren, Professoren, Wissenschaftler und Leute mit praktischer Erfahrung aufweist. Die mit den abgebrochenen Theologie-Studien findet man hauptsächlich in den höchsten Ämtern der Altparteien. Woher soll’s denn dann kommen? Zumal deren Borniertheit meist verhindert, dass man die vom Volk so teuer bezahlten Fachleute konsultiert, wenn ein Problem auftaucht. Also lieber aus dem Bauch heraus ein Gesetz gemacht, ein Abkommen geschlossen, ohne das Parlament zu bemühen. Grundlage ist das links-grün verschobene Gutmensch-Weltbild. Kosten? Was für Kosten?
„Wir werden regiert von egomanischen Dilettanten“ richtig, aber diese Dilettanten spielen auch nur Regierung. Wie sagte Herr Seehofer mal so schön: Diejenigen, die gewählt wurden, entscheiden nicht und die, die entscheiden, wurden nie gewählt. Ich denke dieser Satz kommt der Realität am Nächsten. Egomanische Dilettanten sind doch bei dieser Aufgabenverteilung besonders gut nutzbar. Wozu brauchen wir da Diagramme, für eine Analyse der Schauspieler?
Zitat aus dem Artikel:
„….Dieses Diagramm zeigt die Komplexität der Öffentlichen Angelegenheiten im Zeitablauf (meine Einschätzung). Die Erhöhung beruht auf einer zunehmenden Anzahl von Themenkreisen im Laufe der Zeit, auf einer zunehmenden Größe des Territoriums, auf einer zunehmenden Zahl von relevanten Playern und Menschen weltweit….“
Dazu frage ich mich, ob die Komplexität der öffentlichen Aufgaben nicht gerade daher rührt, dass die kläglichen Polit-Eliten nicht begreifen, dass es gerade ihr stümperhaftes und unverantwortliches Handeln ist, welches die Dinge zunehmend verworren und undurchschaubar macht. Es sei die Globalisierung, der man eben nicht entrinnen könne, ist für mich keine akzeptable Erklärung oder gar Entschuldigung, besonders dann nicht, wenn man auch nicht die Spur des wenigstens geistigen Widerstandes bemerkt sondern nur hingebungsvolles Dulden.
Hier wurden und werden gordische Knoten von enormen Dimensionen erzeugt, vor denen vermutlich auch des großen Alexanders geniale Methode verzagt hätte. Möglicherweise sollte man es trotzdem mal damit versuchen.
Die Beispiele unten sind so weit hergeholt, dass sie die Realität geradezu schön reden.
Bryan Hayes, erlauben Sie mir bitte eine Frage? Haben Sie jemals Thomas S. Kuhn (1922-1996) lesen wollen: „The Structure of Scientific Revolutions“?
Kuhn darf als Schüler Karl R. Poppers gelten. Ein Seminar hat er besucht, das scheint belegt.
Kuhn erklärt, warum Sie so argumentieren, wie Sie das hier tun. Ich muß auch nicht auf Details Ihres Artikels eingehen, der so schlecht nicht sein kann. Im Gegenteil. Darum geht es hier nicht, sondern um etwas sehr viel Wichtigeres.
Kuhn hat die korrekte Theorie von Popper bestätigt. Allerdings anders, als er sich das vorstellte. Kuhn hat sich die Praxis angeschaut, wie Menschen mit Poppers Werk umgehen und erkärt, warum die wenigsten Menschen es schaffen, sich mit der Wahrheit anzufreunden, demnach korrekt und methodisch, wissenschaftlich zu arbeiten.
Der Daten sind so viele, der Mensch wird davon erschlagen. Also was macht der „schlaue“ Mensch? Er hält an seinem (überholten und indoktrinierten) Weltbild fest und deutet die Daten so lange es geht, in dessen Kontext. Bis das „Ding“ aus allen Nähten platzt. An Wahrheit ist der Mensch wenig interessiert. Der aufgeklärte Mensch ist nicht so aufgeklärt wie man das behauptet. Kaum einer schaut über seinen Tellerrand. Und das ist das Problem, verehrter Herr Hayes.
Unsere Gesellschaft geht den Berg hinab, auf einen Abgrund zu, weil die Aufklärer das nicht sahen. Es geht hier jedoch um sittlichen Verfall, welches noch jedes System kaputt gekriegt hat. Jedes!! Ohne Ausnahme. Und diese Variable allein ist hier entscheidend.
Der Islam ist keinen Deut besser als die Aufklärer. Keiner schaut über seinen Tellerrand. Kuhn wird somit bestätigt.
Popper behält jedoch weiterhin Recht!! Die Wahrheit ist absolut und (!) objektiv. Dies heißt auf Deutsch, in deutscher Sprache, knallhart: Sie gilt für jeden, ohne Ausnahme. Ob dem das passen tut oder nicht. Unerheblich.
Dahinter kommt man jedoch nur, wenn man methodisch korrekt arbeitet, arbeiten will und seinen eigenen Teller verlassen will. Denn an Fakten, echtem Wissen mangelt es in keinster Weise. Nur ist die Moderne der falsche Adressat. Die wissen das nicht mehr.
Ihr Anliegen ist gut gemeint, verfehlt aber den Kern des Problems.
Mit Gesundem Menschenverstand lässt sich kürzer begründen, wozu „die Wissenschaft“ mehrere Güterzüge voll Paper benötigt, ohne auf den Punkt zu kommen. Warum die Negativselektion der „Eliten“ über kurz oder lang JEDE Regierungsform ins Chaos führt, hat man bereits in der Antike beobachtet. Siehe den Verfassungskreislauf bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Verfassungskreislauf
Das ist keine Kritik am Thema dieses wichtigen Artikels von Bryan Hayes, sondern eine Ergänzung. Die „wissenschaftliche“ Lehre eines Prof Popper zur Offenen Gesellschaft wird heute von seinem Schüler Soros weiter geführt, wobei schon dessen Buchtitel „Alchimie der Finanzen“ spricht für die Offenheit des Spekulanten Soros für mittelalterliche Sitten und für die Abschaffung des Machtmonopols der Nationalstaaten – also zurück zum 30-jährigen Krieg. Möge Allah, der Allerbarmer, Hirn regnen lassen über die europäische Wissenschaft in ihrem jetzigen Zustand. 🙂
Guten Morgen, H. Hayes,
möglicherweise werde ich Ihren Gesamtbeitrag ausführlich kommentieren. Aus dem bisher Gelesenen ergeben sich schon eine Reihe von Ansatzpunkten. Deshalb habe ich eine Bitte.
Sie präsentieren hier zwei Grafiken, deren Datengrundlage nach Ihren Angaben eine eigene Einschätzung ist. Das ist durchaus zulässig, wenn man sie mit einer fundierten Systematik durchführt, beispielsweise mit Bewertungstabellen anhand einer Vielzahl von Kriterien.
Zur weiteren Untermauerung und Nachprüfbarkeit Ihrer Argumentation wäre es deshalb schön, wenn Sie eventuell in einem Anhang zumindest Ihre konkrete Methodik erläutern würden. Für eine sachlich kritische Betrachtung ist die Angabe der Methodik sogar unerlässlich.
Vielen Dank erst mal.
Ich verstehen grundsätzlch Ihren Einwand. Für die Aussage “ wir werden von egomanischen Dilettanten regiert “ benötige ich aber keine wissenschaftlich fundierten Untersuchungen. Das Verhalten, die Entscheidungen und die Äußerungen der angesprochenen Politiker sind für mich ausreichend, um der Aussage des Autors zuzustimmen. Die diversen Lügen sind ja offensichtlich, und in einigen Fällen würde ich auch noch Boshaftigkeit unterstellen.
Mein Bitte an H. Hayes, bezog sich lediglich auf die Methodik der Ermittlung seiner Daten für die Grafiken. Das hat sich inzwischen jedoch erledigt, weil H. Hayes auf andere Kommentare schon die von mir gewünschte Antwort gegeben hat.
Auf die gesamte Arbeit von H. Hayes werde ich inhaltlich, wie schon oben angedeutet, zu einem späteren Zeitpunkt eingehen, wenn alle Teile veröffentlicht sind.
Auch wenn es sich hierbei keinesfalls um eine wissenschaftliche Studie, sondern um eine persönliche Meinung handelt, ist dieser Artikel wahrscheinlich einer der wahrhaftigsten der letzten dreißig Jahre. Im Nebeneffekt allerdings auch noch leicht verständlich und z.T. sogar amüsant.
Viele wissen es, zu viele nicht: Wir werden regiert von egomanischen Dilettanten.
Und das System läßt keine Erneuerung zu. Als Unternehmen sind wir in Wirklichkeit pleite, die meisten wissen es nur noch nicht.
„Ein Einfluss anderer, potenzieller Determinanten ihres Verhaltes (z.B. eine solides Wertegerüst, Grundprinzipien, das Konzept des Bürgers etc.) ist statistisch nicht signifikant ermittelbar.“
Wie der Herr diese Determinaten einer Person statistisch zu erfassen gedenkt, bleibt im Dunkeln. Dafür werden aber die schönen Diagramme statistische Signifikanz erreichen, oder doch nicht.
Ich werde die kommenden Teile nicht mehr lesen.
Sehr geehrter Herr Hayes, auch der zweite Teil Ihrer Analyse kann als gelungen bezeichnet werden. Eine Frage ergibt sich allerdings doch:
Im zweiten Diagramm nimmt die Fähigkeit der Machthabenden in der NS-Zeit deutlich ab. Ich habe viel über diese Zeit gelesen und ich habe auch noch mit vielen Zeitzeugen sprechen können.
Abseits der Gräuel der Judenvernichtung und des totalitären Regimes wusste die NS-Diktatur sehr wohl mit Komplexität umzugehen, dies war ein wichtiger Erfolgsfaktor der Wehrmachtsaktionen und bildete auch eine Basis für die Staatsführung innerhalb Deutschlands, die immerhin geringe Kriminalitätsraten und ein für damalige Verhältnisse solides Sozialsystem zur Folge hatte.
Dies soll beileibe kein Gutheißen dieses Terrorregimes sein, (wie könnte auch gerade ich das tun?) aber neutral betrachtet dürfte Ihre Kurve für diese Zeit nicht so stark nach unten gehen.
Zum ersten Teil habe ich nichts geschrieben, zum zweiten erlaube ich mir zwei kritische Anmerkungen:
1. Es ist Mode geworden, die Auswüchse des Parteienstaates Berlin vorzuwerfen oder sie Korrelation mit der Restitution der nationale Regierungsfunktion zu setzen. Zugegeben, die deutsche Hauptstadt ist in lausigem Zustand, was aber damit nichts zu tun hat und nicht nur ihre Schuld ist, sondern eher die, daß die westdeutschen Provinzmetropolen die (unwichtige) Aufgabe als Regierungssitz gerne Berlin übertrugen, dafür aber die (wichtigere) Wirtschaft, die sie nach dem 2. Weltkrieg von Berlin gestohlen hatten, behielten. Berlin hat sich 1933 nicht die Naziregierung des Wahlbayern und Geburtsösterreicher Hitler, des Bayerns Göring, des Rheinländers Goebbels und des Hallensers Heydrich angeeignet oder bestellt (in Berlin hatte die NSDAP nie eine Mehrheit) wie es sich nie die SED-Regierung des Sachsen Ulbricht erbeten hat. Die Mauer war auch keine Berliner Idee, sondern die des Saarländers Honecker. Die Berliner durften nur die hündische Servilität des westdeutsch-rheinischen Bürgertums gegenüber der amerikanischen und der ostdeutschen Kommunisten der sowjetischen Siegermacht ausbaden, mußten sich ihre Stadt davon kaputtmachen lassen, und unter der Begeisterung der übrigen Deutschen zurechtkommen, zwei deutsche Teilstaaten etablieren zu können. Ich finde es inzwischen armselig, ständig, auch bei TE, dieses abgeschmackte Berlin-Bashing zu lesen, weil der Bundestag in Berlin residiert. Ja wo denn sonst? Wollen wir uns als Deutsche noch lächerlicher machen als wir schon sind, indem wir eine Posemuckelstadt wie Bonn, das heute muslimischer ist als Beirut (immerhin dort noch die Hälfte Christen) der Welt als Hauptstadt präsentieren, mit Bad Godesberg als Nogo-Area für Botschaften?! Und ist das Wort Klüngel nicht Synonym für das Rheinland, oder – wie heißt es bei TE immer wieder – das „Homeland“?
2. Die abnehmende Fähigkeit und Kompetenz der Politiker ist in diesem Beitrag gut nachgewiesen und entspricht außerhalb des Echoraumes der Parteien selbst allgemeiner Beobachtung aller. Sie ist aber kein spezifisches Phänomen des politischen Betriebes. Das bekannte Bismarck-Bonmot mit den vier Generationen dürfte der Realität näher kommen: Es ist der Wohlstand, die von ihm verursachte Mischung aus Dekadenz und Hedonismus, die, mit jeder Generation zunehmend, Fleiß, Bildungsbereitschaft, Standfähigkeit und Allgemeininteresse immer mehr erlahmen läßt zugunsten esoterischer Beschäftigung und Rückzug ins Rentiersleben. Dieser Kompetenzverlust wird noch durch die immer schmaler werdenden Geburtsjahrgänge verstärkt, bzw. ist nach über 50 Jahren negativer Geburtenraten nicht mehr zu kompensieren. Umso mehr, als Deutschland auch seit Jahrzehnten in Massen nur Ungebildete und Leistungsschwache als Einwanderer anzieht. Jeder, der hochwertige Positionen in der Wirtschaft zu besetzen hat, egal ob MINT oder büroorientierte Branchen, der weiß, daß es mit jedem Jahr schwerer wird, sie noch mit guten autochthonen Bewerbern zu besetzen, von jung soll erst gar nicht die Rede sein – und die Hoffnung auf ausländischen Ersatz trügt, da diese kein Interesse an einer Dislozierung nach Deutschland haben, oder kein Deutsch sprechen. Auch wenn man, wie z. B. in der IT- oder Finanzbranche, Deutsch durch Englisch als Firmensprache ersetzt, kommen sie nicht – anderswo sehen sie größere Chancen, einen Sozialstaat brauchen sie nicht. In der Politik wird das noch dadurch verstärkt, daß man keinen eingewanderten Bulgaren oder Spanier zum Kanzler machen kann. Und da, wo Migranten politische Positionen bekamen – denken wir an Aydan Özugus – leisteten sie nicht besser als Deutsche, häufig sogar wider den Interessen Deutschlands.
Der Kompetenzverlust ist somit auch eine direkte Folge der jahrzehntelangen Gebärunlust – und das ist erst der Anfang. Die Politik kann sich nicht von der Gesellschaft abkoppeln, innerhalb der sie stattfindet.
Leute, Leute. Also mal ganz im Ernst, lieber Tichy: wenn Ihr schon Massen an Diagrammen zeigt, dann bitte mit jeweils klarer Legende und eindeutiger Quellenangabe. Sonst ist. Es mit TE als ernstzunehmendem Medium bald zu Ende.
Steht alles im Beitrag. Und wenn Sie den Autor fragen, erklärt er es Ihnen noch einmal.
Wie meinen? Können Sie uns bitte die eindeutige(n) Quellenangabe(n) im obigen Beitrag heraussuchen und zitieren?
PS: ein verweis auf eigene einschätzungen [des autors] zählt nicht dazu, und auch nicht die, wenn auch sehr lobenswerten, erläuterungen des autors im kommentarbereich.
Sorry Herr Hayes, Sie sagen zwar, dass die erste Grafik Fähigkeiten / Handeln zugunsten der Bürger eine „repräsentative (aber fiktive) Auswahl einiger Parteifunktionäre“ darstellt, und die zweite Grafik Ihre Einschätzung der „Komplexität der Öffentlichen Angelegenheiten vs Fähigkeit der Machtausübenden, diese zu handhaben“ im Zeitablauf ist, aber Sie erklären nicht, nach welchen Kriterien Sie welchen Politiker zugeordnet haben, bzw. wie Sie die ansteigende Komplexität vs. Fähigkeiten gemessen haben, zumal Ihre Aussagen in der zweiten Grafik auch noch prospektiv sind. Die eigene Meinung ohne Angaben dazu, wie man zu dieser Meinung gekommen ist, ist eben nur eine Meinung, die z.B. für mich dann nicht nachvollziehbar ist, und mich damit dann auch nicht überzeugt.
Ein ehemaliger Professor für „Statistik“ und „Techniken wissenschaftlichen Arbeitens,“ für den ich drei Semester als Tutorin tätig war, hat immer betont, dass eine persönliche Meinung, die grafisch dargestellt wird, immer noch keine Statistik ist. Fatal finde ich nur, ohne Ihnen persönlich etwas unterstellen zu wollen, wenn persönliche Meinung in Statistik verpackt wird, und damit, auch implizit, als „wissenschaftlich“ dargestellt wird.
Aber ich werde es mir bei den noch folgenden drei Artikeln einfacher machen, und sie als Ihre Meinung werten.
Hallo Herr Hayes,
Wenn ihre diagramme nur einschätzungen dsrstellen, also ohne zugrunde liegendes datenmaterial, dann stellt sich die frage, was die in den diagrammen hervorgehobenen datenpunkte repräsentieren…
Als IT’ler sollten sie eigtl gelernt haben, wie man diagramme so erstellt, dass diese keine falschen schlüsse zulassen 😉
Unabhängig davon trotzdem lesenswert. Bin gespannt was folgt 🙂
Das völlige ausgeartete Parteien System ist DAS Problem für eine wirklich demokratische Entwicklung in D. Der Einfluss der Parteien auf die unsägliche Entwicklung im Land gleicht der, die es im Endstadium der Einheitspartei der DDR und ihrer Claqueure in der Volkskammer bereits gab. Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht und weiden den Steuerzahler ungeniert weiter aus. Früher galt der Weltfrieden als Rechtfertigung – heute sind es Moral – € – , Europa – und die Planeten – Rettung – nur die erkennende Wahrnehmungsfähigkeit der Bevölkerung war dereinst viel höher.
Im Kommunalbereich ist es ja nicht anders.
Ich weiß von zwei Fällen, da hatte man bei einem Neu- oder Umbau einer Stadthalle mit verschiedenen Veranstaltungsräumen völlig die elektrischen Anlagen vergessen, sowohl bei der Planung als auch bei der Berechnung.
Die Baubürgermeister mitsamt ihren Verwaltungsangestellten sind scheinbar nicht mehr in der Lage, einen Bau- und Kostenvoranschlag für ein größeres Gebäude auf Herz und Nieren zu prüfen.
Man braucht auch in der Provinz schon externe teure Gutachten.
Früher war jeder Maurerpolier in der Lage, mit seinen Handwerkerkollegen von Bau ein Eigenheim hochzuziehen, das auch stehenblieb.
Ich finde es wunderbar, daß der Autor begriffen hat, daß nicht die Politik die Medien beherrscht, sondern die Medien die Politiker. Da kommt man der Sache auf den Kern.
Ich neige in dieselbe Richtung zu denken: Daß die Medien die Politik vor sich hertreiben. (Und bin schockiert wenn z.B. jemand wie Frank A. Meyer sagt, daß die deutschen Medien bei Merkel auf dem Schoß sitzen.) Allerdings ist die ganze Angelegenheit wohl doch nicht so völlig eindeutig/einfach: Z.B. bestimmt die Politik ja in einem erheblichen Ausmaß, wer bei den sog. öffentlich-rechtlichen Medien das Sagen hat. Und die SPD scheint ja auch etliche Zeitungen zu besitzen oder zumindest erhebliche Anteile von ihnen.
Dafür gibt es einen Begriff: Inzucht
Inzucht der „Eliten“ mit allem, was dazu gehört. Dazu gehört zB der Berliner Flughafen BER. Wenn quantitatives Wachstum über Qualität siegt, diagnostiziert man Krebs in der Medizin.
Die Medien machen Politik! Prof. Thomas Meyer TU Dortmund hat das untersucht und in seinem Buch, „Die Unbelangbaren“, Untertitel: „Wie Journalisten mitregieren“, erschreckend klar belegt. Alles demokratisch überhaupt nicht legitimiert und getragen von der Hybris, links-grüne Journalisten wüssten, was gut für Deutschland ist.
Und wenn Merkel einem „Bettvorleger“ diese Frage stellen kann:
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/angela-merkel-du-horst-die-wollen-mich-weghaben/
Dann weis man, einmal Bettvorleger immer Bettvorleger, egal was aus seinem Mund kommt.
Begrenzung der Verweildauer in den Parlamenten, gepaart mit Mindest- und Höchst-Alter, sollte die Situation für die Wähler erträglicher machen.
P.s. sollte heißen : Zur Qualitätssicherung unserer Hotline
„Cockpitcrew wusste nicht mehr, wie man den Sinkflug einleitet, und musste die Hotline des Flugzeugherstellers anrufen“
Drücken Sie die 1, wenn Sie wissen möchten wie man den Sinkflug einleitet.
Zur Qualtität der Hotline werden einige Gespräche aufgezeichnet. Sagen Sie nein, wenn Sie damit nicht einverstanden sind.
Wenn ich mir das zweite Diagramm so ansehe, dann kann ich nur zu dem Schluß kommen, dass wir dringends einen Krieg brauchen, damit danach zumindest wieder ein wenig Kompetenz bei den Regierenden vorhanden ist …
Das ist sogar recht einfach zu erklären, auch wenn ich die Grafik oben als solche für nonsens halte. Herrscht Krieg, also ein „richtiger“ Krieg, gibt es elementare Probleme die gelöst werden müssen. Hier helfen keine Moralisten, keine Genderisten, gemeinhin Laberwissenschaflter und dergleichen. Es werden sich Führungspersonen hervortun die Hungersnöte beseitigen können, die Wirtschaft in gang halten, militärisch effiziente Entscheidungen treffen, wirklich gute Diplomaten sind usw. Ein Landwirtschaftsminister der Grünen der bei hungerndem Volk einen Veggie Day vorschlägt ist schneller weg als man gucken kann. Ebenso wäre eine Verteidigungsministerin die Kinderversorgung, aber keine Materialversorgung sicherstellt schnell abgesetzt. Interessant ist, dass die Köpfe die mir da nach den letzten Kriegen einfallen dem konservativen (rechten im Sinne von Individualistisch, realistisch, erhaltend) Lager zuzuordnen sind, mir fällt partout kein effizienter Linker Politiker der NAchkriegszeiten in Dtl.,USA, GB, Frankreich, Israel… ein. Israel ist in dieser hinsicht übrigens ein wirklich perfektes Bespiel. Jene, die sich in der Zeit der Konstituierung Israels hervorgetan haben, meist militärisch, wurden oft geachtete Politiker.
Liebe Doris
Daran wird intensiv gearbeitet. Beachten Sie nur die Anstrengungen von Ursula, Heiko und anderen. Schliesslich „tragen wir wieder mehr Verantwortung“ und „müssen“ dementsprechend wieder „mitmachen“. Wieweit will man diesmal gehen? Vielleicht wieder bis Stalingrad. Muss doch klappen! Wir reden uns einfach alle gegenseitig Mut zu. Wie vor über 80 Jahren!