Ein waidwunder Emmanuel Macron, eine aussterbende Konzils-Kirche, ein zunehmend tradi-katholisch eingerahmter Donald Trump. Manche Ereignisse der Geschichte sind wie ein Kaleidoskop, in dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mehr oder weniger harmonisch brechen. Die Wiedereröffnung Notre-Dames nach der immer noch mysteriösen Brandkatastrophe ist so ein Moment.
Macrons Frankreich-Desaster
Da wäre zuerst, auf den ersten Blick ziemlich banal, in Wahrheit aber doch für ganz Europa schicksalsschwer, die französische Politik. Präsident Macron ist der unbeliebteste Präsident der Fünften Republik und eigentlich seit seiner ersten Amtsperiode nur deshalb im Elysée, weil eine (rasch schwindende) Mehrheit der Franzosen mehr Angst nur vor Marine Le Pen empfindet. Doch der von Macron verkörperte „Cordon Sanitaire“ bricht, da mittlerweile nicht nur der „Rassemblement National“, sondern auch die linksextremen „France Insoumise“ ihre jeweiligen „moderaten“ Schwesterparteien, also die Sozialisten und die Republikaner, so sehr in die Ecke gedrängt haben, daß der Staat unregierbar geworden ist. Macrons Kalkül, durch die Parlamentsauflösung im Nachklang der desaströsen Europawahlen ein solches Chaos auszulösen, daß er selber als eine Art Retter in der Not empfunden werden könnte, scheint gegenwärtig über das Ziel hinauszuschießen.
Nach dem Mißtrauensvotum gegen die kurzlebige Regierung Barnier werden nicht nur rechts, sondern auch links die Rufe fast ohrenbetäubend, auch Macron selbst möge endlich seinen Sessel räumen, um neben dem Parlament auch das Präsidialamt nächstes Jahr neu besetzen zu können. Frankreich steht an der Kippe, denn ob es nun zu einer Regierung kommt, die sich auf Links- oder auf Rechtsaußen stützt: Der innenpolitische Gegner wird so stark sein und den (jeweiligen) „Volkswillen“ so überzeugend für sich reklamieren können, daß das Land rasch in veritablen Unruhen versinken könnte. Frankreich würde damit nicht nur den Ausgangspunkt für ein europäisches Schulden-Domino bilden, das den ganzen Euro mit sich reißen könnte, sondern auch den Auftakt zu ungeahnten gewalttätigen ethno-kulturellen Konflikten setzen, die rasch die Landesgrenzen überschreiten könnten.
Macrons Versuch, die rasche, wenn auch stilistisch überaus umstrittene Renovierung Notre-Dames für sich zu reklamieren und die katholische Metropolkirche zu einer Art Emblem des Nationalstolzes einer säkular-laizistischen Republik zu machen, die nicht nur symbolisch auf den Köpfen der enthaupteten Kirche errichtet wurde, wirkt wie ein verzweifelter Strohhalm. Denn bis auf die atemberaubend rasch schrumpfende Mitte der sogenannten „bienpensants“, also der „Gutmenschen“, die meistens dem Milieu der gebildeten Rentner und Oberstudienräte aus den Westprovinzen des Landes stammen, hat die neo-absolutistisch anmutende Selbstinszenierung nur Hohn geweckt: von links, weil man die angebliche Selbstunterwerfung des Präsidenten unter den römischen „Obskurantismus“ als Bruch religiöser Neutralitätsverpflichtung kritisiert, von rechts, weil Macrons physische Gegenwart in Notre-Dame als veritables Sakrileg betrachtet wurde, hat der Staatschef doch bisher nicht ein einziges mal Stellung bezogen zu der fast wöchentlichen Vandalisierung oder Brandstiftung christlicher Kirchen in Frankreich.
In dieser Hinsicht dürfte Macrons Versuch, seinen angeschlagenen innenpolitischen Kredit ebenso durch die Wiedereröffnung der Kirche wie durch die Photosessions mit allerlei europäischer und sonstiger Prominenz aufzufrischen, wohl kaum die erwünschten Früchte tragen, und man darf wohl erwarten, daß es bald weiter rapide bergab gehen dürfte mit dem einstigen Shooting-Star der Linksliberalen.
Katholische Kirche im Umbruch
Doch wichtiger noch als die französische Innenpolitik dürfte die Entwicklung der katholischen Kirche sein, wie sie sich in der Wiedereröffnung von Notre-Dame spiegelt. Denn auch hier ist der erste Akt der Götterdämmerung längst angebrochen und die Bedeutung dieser tektonischen Verschiebung dürfte kaum abzusehende, auch politische Dimensionen haben. Bis auf einige verbissene alternde Kirchenfürsten und eine Handvoll willfähriger Journalisten ist nämlich zumindest in Frankreich der Plan, die Kirche durch Anbiederung an das, was vor ca. 50 Jahren vielleicht einmal als irgendwie „modern“ gelten konnte, krachend gescheitert.
Selbst die sündhaft teure „Erneuerung“ der Innenausstattung von Notre-Dame durch brutalistisches Mobiliar und die lächerlichen, für ein Vermögen vom Star-Designer Castelbajac entworfenen Gewänder sehen letztlich altmodischer aus als die einfache Weiternutzung von vorkonziliarem liturgischen Material, wie es überall in Frankreich in Hülle und Fülle vorhanden ist, aber als angeblich „zu prunkvoll“ vor sich hingammelt. Kein Wunder, daß bis auf einige Hofberichterstatter niemand, aber wirklich niemand diesen eklatanten Stilbruch mehr ernst nimmt – selbst die französische „Lidl“-Kette hat sich über die peinliche Geschmacksverirrung mokiert.
Auch hier wird der Festakt im Rückblick als ein letztes Aufbäumen erscheinen, denn gerade in Frankreich ist die neue Generation von Priestern und Gläubigen traditionalistisch und patriotisch eingestellt und wartet nur auf den sich mit raschen Schritten nähernden Augenblick, wo das Wegsterben der Boomer-Generation und mit ihr der tragenden Schicht der Vaticanums-Befürworter die große innerkirchliche Machtübergabe einleitet. Von der einstmaligen gesellschaftlichen wie politischen Macht der katholischen Kirche wird dann zwar nur noch eine Ruine übriggeblieben sein, da die Akteure dieses Niedergangs (wie in so vielen anderen Bereichen der Gesellschaft) ihr Spielzeug lieber zerbrechen als weiterzugeben. Was aber diesen Übergang überlebt, wird ohne Zweifel lieber noch an die mittelalterliche Kirche als an die 1968er anknüpfen wollen – und damit Erfolg haben.
Trump und Musk in Notre Dame
Denn daß eine solchermaßen gesundgeschrumpfte wie innerlich gefestigte Kirche damit nicht ganz allein stehen wird, sondern zumindest teilweise auch politische Unterstützung bei ihrem Projekt eines „Last Stand“ gegen den überwältigenden Druck der Atheisten und Muslime erhalten dürfte, ist die dritte Lehre aus dem Festakt. Gerade aus den USA war hohe Prominenz angereist: Nicht nur Donald Trump, der designierte Präsident, sondern auch Elon Musk zeigten Präsenz und wurden von eben jenen, die sie seit fünf Jahren offen verhöhnten, unterwürfig hofiert – allen voran Präsident Macron. Und bedenkt man, daß Trump und Musk die Architekten einer Regierungsmannschaft sind, der mit sechs Ministern so viele katholische Traditionalisten angehören wie noch nie zuvor in der Geschichte der Vereinigten Staaten, wird deutlich, daß sich hier, fernab von der Aufmerksamkeit der Massenmedien, in den letzten 10 Jahren eine massive Kehrtwende von den bisherigen Prognosen vollzogen hat, deren Bedeutung noch kaum zu ermessen ist.
Dem traditionalen Katholizismus, einst als kleiner Haufen von „Ewiggestrigen“ verschrien und belächelt, ist es nicht nur gelungen, kirchenintern die Jugend auf seine Seite zu ziehen und sich als dynamische Alternative zu den alternden, gitarrenklimpernden und klima- wie migrationsbewegten Spät-68ern zu profilieren, die – noch – die Bischofsstäbe in ihren greisen Händen halten: Auch politisch hat sich das traditionalistische Christentum zum Kern einer Ideologie gemausert, die den krachend gescheiterten Materialismus sowohl der Linken als auch der Liberalen zu überwinden vermag und es somit dem westlichen Menschen ermöglicht, der eigenen Geschichte endlich wieder einen neuen Sinn zu verleihen – oder besser gesagt, ihr den alten, eigentlichen Sinn zurückzugeben.
Denn dieser Sinn erschöpft sich eben nicht in der vulgären Teleologie des Progressismus, sondern muß die gesamte Vergangenheit als bewahrenswertes und bewunderungswürdiges Erbe faßbar machen; gerade in Zeiten des kaum zu leugnenden materiellen Niedergangs des Abendlands wie auch des wachsenden Kulturkampfs nicht nur mit dem Islam, sondern auch mit China eine dringende Notwendigkeit. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis sich auch in Europa ähnliche Bewegungen ihre Bahn brechen, und man darf hoffen, daß eine solche christliche Erneuerung eines echten abendländischen Patriotismus sich sowohl von ihrer kindlichen Romantik gegenüber Vladimir Putins chimärischem „Heiligen Rußland“ zu lösen vermag wie von einer allzu wohlfeilen Aufgabe der Verantwortung für die eigenen Interessen zugunsten ihrer Auslagerung an den großen Bruder jenseits des Atlantiks.
Nur durch eine beherzte Verteidigung unserer eigenen kontinentalen Interessen, die eben weder mit denen des nordamerikanischen Kontinents, noch mit denjenigen der eurasischen Landmasse Rußlands identisch sind, wird es uns möglich sein, innerhalb der neuen multipolaren Welt nicht nur unsere strategischen Bedürfnisse zu verteidigen und Europa „great again“ zu machen, sondern auch unseren eigenen Zugang zur Transzendenz zu wahren.
Frankreichs Systemkrise, die innerkirchliche Überwindung der 1968er, der neue, katholisch geprägte Konservatismus – überall scheint eine neue Zeit anzubrechen, wie die Neueröffnung von Notre-Dame augenfällig demonstriert. Und eines ist klar: Der Übergang wird, wie so oft in der Weltgeschichte, von mannigfachen Geburtswehen begleitet sein.
Danke, Herr Engels 🙏
Das Ganze ist leider wirklich ein Zeichen für die Bedeutungslosigkeit West-Europas und auch das Scheitern das karolingischen Europas.
Deutschland ist gar nicht mehr dabei – Macron aber agiert nur noch als geistige Marionette von den Trump und Selenskyj, bzw. den USA und“new europe“ und hat nichts im Kopf als sein Land möglichst noch Bodentruppen in den Ukraine-Krieg zu ziehen.
Real steht aber die Notre Dame und der gleichzeitige (!) Umsturz in Syrien im Grunde für die eigentliche Schicksalsfrage West-Europas. Denn dieser Umsturz in Syrien hat ja wirklich das Potential sich zur islamischen Revolution mit weltweitem Potential auszuweiten – auch nach West-Europa hinein. Dass keiner so genau weiß, wer Notre Dame überhaupt angezündet hat und dass keiner fragt, sieht dazu wie ein Menetekel aus.
Und dadrin der gescheiterte Macron, der nichts im Kopf hat, als sein Land möglichst noch mit Bodentruppen in den Ukraine-Krieg zu ziehen und damit es dauerhaft in einem Konflikt festzubinden, der im Grunde nicht der eigene ist. Und zeitgleich guckt man mit bodenloser Naivität auf den Umsturz in Syrien.
Wünschte Davis Engels hätte recht, nur sehe ich derzeit wenig Anzeichen für seine Einschätzungen. Aber möglicherweise haben seine Ausführungen doch mehr Hintergrund als man zunächst meinen mag. Er wäre eine überaus erfreuliche und Hoffnung gebende Entwicklung.
Ich kann die Thesen des Autors nicht nachvollziehen. Gut, ich kenne die Situation der Kirche in Frankreich nicht, weiß auch nicht, inwiefern dort eine neue Generation von Priestern und Gläubigen an die Tradition des Mittelalters anknüpfen wollen. Die USA waren seit jeher protestantisch geprägt, auch wenn jetzt einige Kabinettsmitglieder katholisch sein mögen. In Deutschland sind beide Kirchen, insbesondere die protestantische, zu Vorfeldorganisationen der Grünen verkommen; neue Impulse sind in den Kirchen ebensowenig zu erkennen wie in der Politik. Eigentlich erinnert die Situation in manchen europäischen Ländern an die Zeit der Religionskriege im 16./17. Jahrhundert. Was einst die katholische Kirche war, sind heute die traditionellen Medien, die erneut eine Allianz von (linksstehendem) „Thron“ und woken Altar eingehen. Diese Auseinandersetzung führt in immer mehr Ländern (wie Deutschland, Österreich, Frankreich, England) zu unübersichtlichen Zuständen, weil den Bevölkerungsmehrheiten mit aller Macht von linken und mit ihnen kollaborierenden (ehedem bürgerlichen) Parteien etwas aufgezwungen werden soll, was die Mehrheit nicht will.
Die ethno-kulturellen Konflikte sind eben das zweifelhafte Vermächtnis der großen Kolonialstaaten wie F und GB! Dass diese Konflikte auch unser Land inzwischen im Würgegriff haben, verdanken wir leider auch dieser EU und der fatalen Merkel!
Diese sog. Lichtblicke des Katholizismus, vlt. besser Christentum, lieber David Engels, kann ich nicht erkennen. Vlt ist dies ihrer frz. Sichtweise geschuldet; nicht nur in Deutschland ist das Christentum in arger Bedrängnis durch falsche Götzen, wie Klima, Liberalität, Atheismus, innerkirchliche Obrigkeits-Diener und ganz bes. durch den aggressiven und archaischen Islam, der sich wie Unkraut in Deutschland ausbreitet!
Einig gehe ich mit Ihnen in der Frage der EU-Interessen. Denn die Wurzeln des sog. Abendlands mit den drei Hügeln Golgatha, Akropolis, Capitol und Königsberg sind wesentlich europäischen Ursprungs. Und darauf sollten wir uns als EU besinnen und uns weder der fragwürdigen Machiavelli-Politik der USA anbiedern noch der rein materiell ausgerichteten Politik Chinas ausliefern noch der imperialistischen Politik Putins ergeben. Der eigene Weg der EU kann nur auf den o.g. Grundfesten unserer Werte aufbauen!
Damit das Christentum zu einem Teil echter europäischer Spiritualität wird, wie sie Giordano Bruno einst forderte, müsste es sich erst der Geschichte und der Schuld seiner Kirchen stellen. Denn die sahen ihre vornehmste Aufgabe darin, alle eigene europäische Spiritualität von den antiken Mysterienkulten und deren Wiederaufflammen in der Renaissance bis zu den vorchristlichen germanischen, keltischen und nordischen Überlieferungen alles zu eliminieren und zu zerstören.
Klären Sie mich auf, denn ich weiß nur, dass er als Ketzer verbrannt wurde, weil er lehrte, die Welt habe keinen Anfang (statt: Gott erschuf die Welt in 6 Tagen) und auch kein Ende (statt: Jüngstem Gerichtstag). Die moderne Theoretische Physik behauptet in beiden Fällen das Gegenteil.Er ( Mönch und Namensgeber für eine Grünen-Stiftung) ließ sich verbrennen für Behauptungen, für die er keine Beweise hatte. Wichtigtuer ?
Giordano Bruno wurde verbrannt, weil die Kirche seine Lehre als Konkurrenz zu ihrem lukrativen Monopol auf Spiritualität sah, genauso wie die Heilkunst der Hexen und der freien Mystiker. Deshalb ließ sie Galileo am Leben, denn das Rationale und die Aufklärung betrachtete sie als Ventil, nicht als Konkurrenz.
Sein kosmisches Weltbild der Unendlichkeit waren die Schlussfolgerung aus seiner Lehre, nicht seine Lehre selbst. Sie basierte auf den antiken Mysterien, vor allem des Pythagoras, und der Hermetik. In seinem Buch „Die heroische Leidenschaft“ hat er das dargestellt.
Die Grünen-Stiftung steht für das exakte Gegenteil von dem, was Giordano Bruno lehrte. Der Name ist nur ein mehr oder weniger misslungener Werbegag.
Die eigene Geschichte, gesellschaftlich und religiös, Eltern, Vaterland als Herkunft und Wurzel zu verinnerlichen. Ein Politiker, der das auch jungen Menschen erfolgreich nahebringt, ist Maximilian Krah.
Der größte Feind und destruktivste Gegner unserer christlichen Religionen ist sicher nicht der Islam sondern der hedonistische Materialismus mit seiner hoch destruktiven Wirkung auf das tragende Gewebe aller Gesellschaften und den damit verbundenen Ersatzreligionen wie der Klimasekte und dem Genderismus. Die Islam scheint zumindest in seinen fortschrittlicheren und aufgeklärteren Strömungen zu verstehen, dass wir in diesem tektonischen Konflikt einen gemeinsamen Gegner haben.
Und man sollte auch aufhören, die orthodoxen Kirchen des Ostens aus der Erneuerung auszugrenzen. Dort ist auch Leib Jesu. Was not tut, ist christliche Einigkeit des ganzen Christenvolks unabhängig von der jeweiligen Konfession auf den Grundfesten des Wortes Gottes und der historischen Erfahrung seiner Gegenwart und seiner Heiligkeit. Es hilft, sich anhand der vielen Niedergänge der Kirchen seit ihrem Bestehen klar zu werden, dass es nie gelungen ist, dem Glauben den Garaus zu machen und auch nie gelingen wird. Auch jetzt nicht.
Sie sagen es. „Dem“ Glauben den Garaus zu machen ist natürlich unmöglich. Allerdings nicht wegen – sondern trotz – Kirche(n).
Herr Engels, den ich im übrigen schätze, ich habe erst kürzlich sein Buch „Renovatio Europe“, das er als Herausgeber veröffentlichte, gelesen, steht offensichtlich in der Tradition der Ultramontanen und vergiß, dass auch die Orthodoxie zu Europa zählt, Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Russland und die Ukraine mit ihren verschiedenen Orthodoxien, von denen nur eine mit Rom liiert ist. Die Orthodoxie gehört genau so zum europäischen Erbe, wie die Überlieferungen der vorchristlichen griechischen und römischen Antike, der vorchristlichen keltischen, germanischen und slawischen Religionen, der europäischen Aufklärung, der Protestantismus,(als er noch echt war) u.s.w.
Der römische Katholizismus ist leider heute z.T. genau so spirtituell danieder liegend wie der Protestantismus. Wenn sich kath. Priester mit den Faben des Regenbogens (oder Lidl) einkleiden sehen ich keine großen Unterschiede mehr zum Regenbogenbäffchen in denenen sich ev. Pfarrer gefallen.
Die Orthodoxie macht nach meinem Wissen diesen Unsinn nicht mit.
Ja, die Gewänder waren lächerlich. Und die Orgel tönte wie ein falsch eingestelltes Mittelwellenradio, von Trump nur mit zusammen gekniffenen Augen ertragen. Dem Augenschein nach wirkten die französischen Bischöfe etwas kraftlos. Aber sie sind in Frankreich ja nicht mal die Hausherren ihrer Kathedralen, die gehören dem Staat.
Aber gleich hinter das zweite Vaticanum zurückzugehen, scheint mir doch übertrieben. Immerhin haben zwei prominente Vertreter des VII (JP II, Gaudium et Spes; BXVI, Lumen Gentium) entscheidend an der Überwindung des Kommunismus und der theologischen Ausrichtung der Kirche mitgewirkt.
Will Herr Engels das alles gleich mit über Bord werfen?
> Nur durch eine beherzte Verteidigung unserer eigenen kontinentalen Interessen, die eben weder mit denen des nordamerikanischen Kontinents, noch mit denjenigen der eurasischen Landmasse Rußlands identisch sind
So einfach ist das nicht – insbesondere die Länder Südeuropas wie Italien und Spanien, aber zum Teil auch Frankreich sind längst überzeugt, dass der Norden dafür da ist, sie endlos zu alimentieren – ob durch EUdSSR-Programme oder exzessive Schulden. Russland verlangt wenigstens keine Alimentierung – lediglich, dass man nicht versucht, durch irgendwelche bunte Revolten oder Stellvertreterkriege die Ressourcen von 1/7 der Erde-Landmasse zu rauben. Es ginge durchaus ohne – früher konnte man das Zeug günstig kaufen.
Frankreichs Bestreben war schon immer, seit Louis XIV. und früher, auf Kosten Deutschlands zu leben.
Kleiner Tipp. Der hoch verschuldete französische Staat hat die Reparaturaufgaben nicht bezahlt. Es waren Spender, denen der Wiederaufbau ihres Nationalsymbols, ob katholisch oder protestantisch, sehr am Herzen lag. Das als zu teuer und zu pompös zu verdammen ist auch ein Ausdruck mangelnden Respekts, dass anderen Menschen als dem Autoren vielleicht andere Dinge wichtig sind. Der französische Staat ist hoch verschuldet, Macron hat keinen Rückhalt, Frankreich keine Regierung – alles richtig. Aber das lassen Sie doch bitte mal die Franzosen entscheiden und nicht einen Autor von Tichy’s Einblick. Natürlich hat auch der trotzdem ein Recht auf seine Meinung und darf sie nieder schreiben.
Chapeau, Herr Engels. Ich stimme Ihnen vollkommen zu.
Wie weit ist denn die Ermittlung in Frankreich, was die Brandursache für das Feuer war?
Als langjährig tätiger Feuerwehrmann im Einsatzdienst und fortgebildet im „Vorbeugenden Brandschutz“ ist es schier unmöglich ein Holztragewerk wie das in der Kirchenkuppel mit einer glimmenden Zigarette oder einem weggeworfenen Streichholz und dergleichen in Brand zu setzen.
Solch dicke Holzbalken wie in der Kuppel aus statischen Gründen verarbeitet wurden, die bekomm keiner mit solchen Mitteln in Brand gesetzt. Somit muss von vorsätzlicher Brandstiftung mit einem Brandbeschleuniger ausgegangen werden.
Und das mal so gedacht, dann ist es so wie bei der Sprengung von Nord-Stream und auch bei Notre-Dame, harte Indizienbeweise zu den jeweiligen unterschiedlichen Tätern, aus unterschiedlichen Motiven sind bekannt? Aber keiner will darüber in den Medien schreiben und reden. Warum nicht?
Hinweis, Zitat:„Ein Handwerkerheer machte sich in der Basilika zu schaffen: Tischler, Zimmerleute, Dachdecker, Maurer, Steinmetze, Kunstschmiede, Glasmaler, Tapezierer, Polsterer, Vergolder, Maler“.
Alles Bezeichnungen ohne *.innen hinten dran. Geht doch.
Es hat für mich, lange mit Wärme- und Verbrennungsprozessen beruflich beschäftigt, nie ein Zweifel bestanden, dass es sich um gezielte Brandstiftung handelt. Aber das braucht es gar nicht, wenn man nicht mit Scheuklappen oder dem Handbuch der politischen Korrektheit unterm Arm rumläuft. Wie bei Nordstream zeigt auch hier die gesamte Handhabung des Falles, dass da wo kein Wille ist, auch kein Weg ist.
So wichtig kann dieses Treffen nicht gewesen sein. Denn wenn es wichtig gewesen wäre, wäre unsere Außenministerin dabei gewesen.
Ob ich das Wiedererstarken des Katholizismus gut finden soll, weiß ich noch nicht. Aber wenn es mit einer Wieder-Anerkennung der mitteleuropäischen Werte und Traditionen einhergeht, soll’s mir allemal lieber sein, als diese falschzüngige Glorifizierung der Invasion von Kulturfernen aus allen Teilen der Welt als „Bereicherung“. Letztere hört bei den Grünlinkwoken nämlich immer dann schlagartig auf, wenn die „Asylunterkunft“ in der direkten Nachbarschaft errichtet werden soll. Wie sagt man noch? „Die Toleranz wächst mit der Distanz zum Problem.“ Dieser Spruch läßt sich 1:1 auch auf die Wirtschaftspolitik übertragen: Wenn man als Politiker solch unverschämte Summen kassiert, wie sie momentan noch üblich sind, kann einem die Sorge des am anderen Ende des sozialen Spektrums Befindlichen sehr egal sein, ob er sich nun zwei oder doch lieber nur ein Brötchen leisten will. In einem gesundgeschrumpften Deutschland (OB es dann gesund ist, steht auf einem anderen Blatt…) müssen auch die ER-hälter der „Volksvertreter“ dringend auf den Prüfstand. Meine Vorstellung wäre, daß das Durchschnittseinkommen der Deutschen das Maß für die Bezüge der Abgeordneten sein sollte. Damit wäre sozusagen garantiert, daß die Abgeordneten einen Anstieg des Volkswohls im Blick hätten, da ihre Bezüge damit dann auch steigen würden.
Richtig erkannt: Die hier als „Boomer-Generation“ bezeichneten Wähler müssen weg, damit es wieder besser werden kann. Unbelehrbar, uneinsichtig, verbildet. Aus diesem fauligen Reservoir speist sich die Zustimmung zu den Altparteien. Aber die Aussicht auf Besserung ist angesichts des Umstandes, daß der Tod gewiss ist (ungewiss nur die Stunde), nicht nur eine Hoffnung, sondern eine Gewissheit. Man muß es den Alten einmal schonungslos sagen: Ihr hinterlasst Euren Nachfahren aus reiner Eigensucht einen Trümmerhaufen. Aber Ihr könnt nichts dagegen unternehmen, daß die Jungen die Trümmer wegräumen und Euch dabei verfluchen. Das wird man Euch nie vergessen, daß Ihr es besser wusstet und Euch gegen Eure eigenen Kinder und Enkel entschieden habt.
Völliger Unsinn, hier alles der „Boomer“-Generation in die Schuhe zu schieben. Sind es nicht gerade die sog. „Millenials“, welche sich durch besonders woke Haltung auszeichnen? Und die Altlinken der sog. „68-er“ gehören ebenfalls nicht der Boomer-Generation an. „Boomer“ wird besonders gern von den Angehörigen der „Millenials“ als Kampfbegriff gegen diejenigen verwendet, die eine vergleichsweise „traditionelle Haltung“ aufweisen.
Die Vergrünung der europäischen Kirchen wird in Zukunft zu deren Niedergang führen.
Also ich weiss nicht…
was sollen denn UNSERE Bedürfnisse sein? ICH sehe KEINE gemeinsamen europäischen Bedürfnisse. Man muss sich ja nur die Holländer und die Griechen anschauen… mehr diametral geht kaum… wo sollen da gemeinsame Interessen liegen?
Natürlich gibt es EIN gemeinsames europäisches Interesse… und das ist Deutschland melken bis zum Untergang! Das war es dann aber auch schon!
EUROPA wird NIE wieder irgendeine Weltpolitische Rolle spielen!! Europa schafft sich gerade ab! Vorher wird Indien, Brasilien und andere Flächen/Bevölkerungsreiche Staaten Europa den Rang ablaufen!
Gut wenn in. ein paar Jahren das Europäische Kalifat ausgerufen wird … ja dann könnte es noch einmal eine Roll spielen….
Einen Fingerzeig scheint mir auch die deutsche „Teilnahme“ zu geben. Die beste Meilensammlerin die es je gab (Bundeslenchen) war genausowenig dabei wie der unvergeßlichste Papierlos-Olaf. Dafür versteckte sich Frank-der-Spalter in der 2. Reihe. Wahrscheinlich wollte niemand weitere von seinen inflationär verteilten „Verdienst“-Orden. Ich hätte von unserem „Regierungs“-Personal auch kein Highlight erwartet, rieb mir aber doch verwundert die Augen, dass in Paris niemand zugegen war.
Scholz war lt. n-tv nicht eingeladen. Die Leute reisen ja auch nicht einfach so an, sie bekommen Einladungen.
Das verändert zwar ein wenig die Fragestellung (weshalb war er nicht eingeladen?), kaum aber den Tenor (isoliert weil unfähig? Im übrigen hatte ichs so verstanden, zumindest die Bundesflugente hat immer eine Einladung in petto bzw. druckt sie sich selbst.
Anmerkung:Sehr gut. Mir fehlte lediglich JR’s Bezeichnung „Relativismus“.
Und: Es braucht noch mehr solcher Artikel, die eine „neue Zeit“ erkennen, ja einleiten.
„… überall scheint eine neue Zeit anzubrechen …“? Dass was in Paris geboten wurde, war ein Theaterstück, um von gigantischen Problemen abzulenken. Incl. des Fernbleiben einer Frau von der Leyen.
Das für mich relevante Wort ist „scheint“! Schein und Sein sind zwei völlig unterschiedliche Begriffe! … Das sehe ich in Frankreich, ganz Europa leider nicht. Das was überall „aufflackert“ sind Strohfeuer. Da braucht es erheblich mehr.
Für mich ist das Wunschdenken! … Dass es zu einer wirklichen, strukturellen Renaissance des Konservativismus kommt, wird dauern.
Ich hoffe, es geschieht wirklich! … Das wünsche ich mir! Jedoch gesellschaftlich nicht zurück ins u.A. 19te Jahrhundert.
Mit Aufklärung, den die tut dringend Not! … Die letzte Aufklärung ist schon ein paar Tage her.
Man sollte das Beharrungsvermögen der links-grünen und woken Pseudoeliten Westeuropas nicht unterschätzen. Diese ideologieverblendete Minderheit hat alle gesellschaftlich relevanten Bereiche unterwandert. Ob in Medien, Justiz, Verwaltung, Finanzdienstleistungsunternehmen, Gewerkschaften oder in den Managementetagen großer Konzerne überall sitzen Personen, die sich dem wirren Weltbild der vermeintlich Progressiven verpflichtet fühlen. Bis in diesen Kreisen die unbarmherzige Realität zur Kenntnis genommen wird, geht noch so manches Jahr ins Land. Es wird ein langes und zermürbendes Ringen werden, um Rationalität und Rückbesinnung auf unsere kulturellen Wurzeln in unseren Gesellschaften erneut zu etablieren.
Ich glaube, da brauchen Sie nicht in Jahren zu rechnen. Die normative Kraft des Faktischen, sprich, das zur Neige gehende Geld, wird den Damen- und Herrschaften bereits deutlich früher die rote Karte zeigen. Das Geld sucht sich ja immer seinen Weg, wie das Wasser und wenn die USA, Argentienien, Rußland oder sonst eine Region mehr Rendite bieten, fließt das Geld eben dort hin. Das bedeutet, die Jungs und Mädels in der EU müssen die Gelddruckmaschinen noch flotter laufen lassen. Wer Dr. Markus Krall zugehört hat, weiß, daß dies ein Selbstzerstörungsmechanismus ist, der allen Papier-(= Schuld)geld-Systemen immanent ist. Auguren prophezeien den Sommer 2025 als die Zeit des Schwurs.
„Denn dieser Sinn erschöpft sich eben nicht in der vulgären Teleologie des Progressismus, sondern muß die gesamte Vergangenheit als bewahrenswertes und bewunderungswürdiges Erbe faßbar machen…“
Die GESAMTE Vergangenheit: Für das, was Ihre (römische) Kirche den heiligen Gemeinden in Spanien angetan hat (1391 – Ferrant Martinez, Sevilla etc.; 1413-141 – Vincent Ferrer, Tortosa etc.; 1492, Edikte der Alhambra; von den „Conversos“, den Anusim spreche ich nicht), für das alles steht noch der Zahltag aus. Die Flammen der Hölle reichen nicht hin, diese Schuld auszutilgen.
Die NZZ zeigt eine Karrikatur von Trump mit Macron in der Kathedrale. Trump sagt : “ You should see Mar-a-Lago“. Zum gestrigen Beitrag von Herrn Mai habe ich angemerkt, dass Macron das Ereignis der Wiedereröffnung von Notre Dame auf unerträgliche Weise politisiert und trivilalisert hat. Macron scheint nicht in der Lage zu sein, die französische, europäisch-christliche Kulturtradition von Notre Dame und die schnöde Politik auseinanderhalten zu können, oder aus Verzweiflung auseinanderhalten zu wollen.
Da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens, denn die Kirche nach den 68ern wird in Deutschland – gar keine Kirche mehr sein. Da sind Rockkonzerte und AFD-Parteitage noch zukunftsträchtiger als die katholische Kirche. Leider, aber so ist es halt.
> Frankreich würde damit nicht nur den Ausgangspunkt für ein europäisches Schulden-Domino bilden, das den ganzen Euro mit sich reißen könnte, sondern auch den Auftakt zu ungeahnten gewalttätigen ethno-kulturellen Konflikten setzen, die rasch die Landesgrenzen überschreiten könnten.
Zweites ist immer noch nicht so übel, wie für Amis in einen Weltkrieg zu rennen. Die Popanze kommen nicht auf die Idee, Untertanen weniger zu drangsalieren und nicht restlos abzuzocken? Wo Wahlen mittlerweile wie in Rumänien rückgängig gemacht werden, können wohl nur Unruhen etwas ändern – wessen Schuld ist es aber?
Finanziert aus Spenden! Kommentatoren auf andern Seiten regen sich darüber auf, was die Spender mit dem Geld hätten „den Armen“ Gutes tun können. Dabei ist D das Land des Denkmalschutzes! Und der Balken im eigenen Auge? Den gibt es nicht. Wieviel Geld verschwendet Vater Staat? Was hätte er Gutes damit tun können. Und: Wir beugen uns einem System, in dem der Staat für uns spendet. Er entscheidet, wer am Ende unser sauer verdientes Geld hat.