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Stromgeteilt

Die Südzone

23.02.2019

| Lesedauer: 4 Minuten
Deutschlands erneute Teilung ist absehbar. Diesmal nicht durch ein Übereinkommen fremder Mächte, sondern durch den Zwang der Realitäten des Stromversorgungssystems.

Früher nahm die „Ostzone“ eine Sonderstellung ein. Als Sinnbild des Mangels, eingeschränkter Freiheit und eines ineffektiven Wirtschaftssystems war der Versuch, ein neues Gesellschaftssystem zu etablieren, ein am Ende gescheitertes Experiment.

Nunmehr wird die „Südzone“ zu einer Besonderheit. Die neue Demarkationslinie wird nicht bewacht, sie definiert sich über das Höchstspannungsnetz und weist dem Gebiet etwa südlich der Mainlinie eine besondere Stellung zu. Auch hier handelt es sich im Rahmen der „Energiewende“ um ein Experiment. Wie viele Kraftwerke kann man abschalten, ohne dass die Weißwurst kalt bleibt, beim Daimler nicht mehr geschafft werden kann oder die Seilbahn zur Zugspitze nicht mehr fährt?

Offenbar ist die absehbare Situation von einigem Ernst, so dass die Uni Stuttgart, und das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) im Auftrag des baden-württembergischem Umweltministeriums im Dezember 2018 zum wiederholten Mal eine Studie vorlegte, die schon die betreffende Frage im Titel trägt: „Versorgungssicherheit in Süddeutschland bis 2025 – sichere Nachfragedeckung auch in Extremsituationen?“

Alle Leistungsbilanzen wurden betrachtet, auch in den Nachbarländern, auch die „aufgetretenen Schwierigkeiten mit der Systemsicherheit im Januar 2017“. Zwei Varianten wurden untersucht, sowohl die mit als auch ohne beschleunigten Kohleausstieg, wobei nach den Empfehlungen der „Kohlekommission“ wohl nur noch die Variante des schnelleren Abschaltens zum Tragen kommen dürfte.

Ganz kurz zusammengefasst: Das Ergebnis lautet, dass „2025 für die Deckung der Nachfrage ausreichende Erzeugungskapazitäten vorhanden sind“. Die wichtige Ergänzung lautet: „Allerdings ist Deutschland dann in deutlichem Umfang auf Importleistung aus den Nachbarländern angewiesen“ und seine Kapazitätsreserven würden aufgebraucht, die eigentlich eine zusätzliche Sicherheit bei unvorhergesehenen Entwicklungen bilden sollen. Risiken für besonders kritische Zustände würden steigen.

Im Vergleich zu einer Vorgängerstudie würde durch den längeren Weiterbetrieb von Kraftwerken im Ausland, insbesondere Frankreich und Polen, mehr Leistung zur Verfügung stehen. Im Klartext bedeutet dies, dass Altanlagen im benachbarten Ausland durch ihren Weiterbetrieb die Abschaltung zum Teil moderner deutscher Anlagen erst ermöglichen. Wer in bewährter deutscher Nabelschau nur die nationale Emissionsbilanz sieht, wird das dennoch begrüßen.

Im 60-seitigen Text kommt der Begriff „Import“ immerhin 44-mal vor.

Ausgehend von der nüchternen Feststellung, dass die Südzone bereits heute ein Bilanzdefizit mit den dort am Markt agierenden Kraftwerken von 9,1 Gigawatt habe, rechneten die Wissenschaftler die Kapazitäten aus. Dabei werden die über die Bundesnetzagentur gebundenen Netzreservekraftwerke von 6,9 Gigawatt für die Versorgungssicherheit berücksichtigt. Weiterhin zwei Gigawatt aus der Kapazitätsreserve sowie auch die Braunkohlekraftwerke mit insgesamt 2,7 Gigawatt, die politisch erzwungen in die „Sicherheitsbereitschaft“ gestellt wurden. Die Leistung aller Pumpspeicherwerke wurde ebenso mit verfrühstückt, wenngleich sie nur zeitweise zur Verfügung steht.

Ohne diese Reserven anzugreifen, blieben insgesamt bis zu 16 Gigawatt an Importbedarf (bei 17,2 Gigawatt Leitungskapazität), wobei man rechnerisch annimmt, dass die Nachbarländer diese Leistung auch zur Verfügung stellen werden. Abstimmungen oder Verhandlungen zur Sicherung dieser Lieferungen seien bislang nicht geführt worden, Verträge existieren nicht.

Obgleich unsere Regierung für jegliche Frage nach einer EU-weiten Lösung ruft, bleibt man an dieser Stelle merkwürdig passiv. Mit Italien gibt es bereits einen Netto-Stromimporteur, der auch beliefert werden will.

Die fluktuierenden „Erneuerbaren“ werden mit Leistungen zwischen 2,4 Gigawatt Minimum und 77 GW Maximum kalkuliert, was kaum einen Beitrag zur Versorgungssicherheit darstellt.

Wer liefert?

Welche Kraftwerke werden für die Versorgung der Südzone besonders wichtig sein?
Zunächst gibt es den innerdeutschen Export in die Zone. NRW stellt mit den großen Braunkohlekraftwerken in Niederaußem, Neurath, Weisweiler und Frimmersdorf noch eine Hochburg der Stromerzeugung dar. Wenn jedoch politische Festlegungen zum Hambacher Forst oder zur Nicht-Inbetriebnahme des Steinkohle-Neubaus in Datteln führen sollten, geht der mögliche Export in den Süden deutlich in die Knie. Zudem diskutiert man schon öffentlich, ob nun zwei oder drei Gigawatt zusätzlich in Umsetzung der Ergebnisse der „Kohlekommission“ abgeschaltet werden.

Im Nordosten in Lippendorf bei Leipzig steht ein Braunkohlekraftwerk, das schon heute einen großen Teil seiner Produktion gemeinsam mit dem Braunkohlekraftwerk in Schkopau über die neue, 2015 eröffnete Südwest-Kuppelleitung („Thüringer Strombrücke“) via Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt nach Redwitz in Oberfranken schiebt.

Im Osten liefert auch das Kernkraftwerk Temelin (2000 in Betrieb genommen), knapp 60 Kilometer von der bayrisch-tschechischen Grenze gelegen und von bayrischen wie österreichischen Atomgegnern gleichermaßen als „Pannenreaktor“ verteufelt. Bei der Erstinbetriebnahme gab es Probleme mit der Turbine, was zu häufigen Abschaltungen führte. Inzwischen denken die Tschechen über einen weiteren Neubau ab 2030 nach, was auf Grund absehbaren Mangels auf der bayrischen Seite einen guten Grund hat.

Nur sechs Kilometer südlich der baden-württembergischen Grenze steht im Kanton Aargau das Kernkraftwerk Beznau (seit 1969 in Betrieb und damit eines der weltältesten) und druckt fleißig Franken für die Eidgenossen, künftig vermutlich mehr denn je. Das eidgenössische Kernkraftwerk Leibstadt (1984) dampft am Rhein, gegenüber von Dogern in Baden. In der Schweiz gibt es keine Abschalttermine, aber ein Neubaumoratorium.

Direkt am westlichen Rheinufer arbeitet immer noch der Oldtimer in Fessenheim vor sich hin (Inbetriebnahme 1977). Schon mehrfach mit Abschalttermin versehen, ist nunmehr von Monsieur le President die Abschaltung für 2020 angekündigt. Weiter nördlich spaltet das Kernkraftwerk Cattenom (1986) weiter unverdrossen die Atomkerne, zwölf Kilometer westlich der saarländischen Grenze. Es soll noch bis Ende der vierziger Jahre laufen. Wie lange noch die belgischen Reaktoren in Tihange und Doel laufen werden, ist ungewiss. Sie liegen zwar auf der Höhe von Aachen und damit entfernter von der Zone, haben aber ebenfalls Einfluss auf die Bilanzen des Großraums.

Soweit seien nur einige der großen Kraftwerke genannt, die auf Grund ihrer Lage und Netzanbindung große Mengen an Strom nach Deutschland exportieren werden, zumindest sollen. Zum Teil ist es heute schon Praxis, wie einige Gaskraftwerke der Linz AG zeigen, die in den beiden letzten Jahren für 82 bzw. 100 Tage im deutschen Netz aushalfen.

Geld spielt keine Rolle

In der Studie wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass keine Kostenbetrachtung durchgeführt wurde. Jede Schwächung der Angebotsseite wird zwangsläufig zu höheren Marktpreisen führen, Zahlen anzugeben wäre auf Grund der vielen Unwägbarkeiten blanke Spekulation. Aussagen unserer Umweltministerin, es werde steigende Preise nicht geben oder die Absicht des Wirtschaftsministers, man könne sie durch Steuergeld abfedern, entspringen erkennbar einem Wunschdenken.

Als Folge der deutschnationalen Abschaltpolitik sind Spannungen mit unseren Nachbarn zu erwarten, die ihre eigene Versorgung natürlich in den Vordergrund stellen werden. Wie schon die Auflösung der deutsch-österreichischen Strompreiszone und die Differenzen um Nordstream 2 zeigen, ist auf dem Sektor Energie ein Zusammenwachsen in der EU nicht zu erkennen, eher eine Spaltung, die von Deutschland ausgeht.

Die „Energiewende“ wird kein Exportmodell sein, wenn sie darauf fußt, dass wir uns nicht mehr selbst versorgen können und Nachbarländer ihre konventionellen Kraftwerke länger laufen lassen müssen, um sich und den „Vorreiter“ abzusichern.

Wie auch immer, viel Glück für die Südzone im Rahmen dieses Experiments.


Frank Hennig ist Diplomingenieur für Kraftwerksanlagen und Energieumwandlung mit langjähriger praktischer Erfahrung. Wie die Energiewende unser Land zu ruinieren droht, erfährt man in seinem Buch Dunkelflaute oder Warum Energie sich nicht wenden lässt. Erhältlich in unserem Shop: www.tichyseinblick.shop

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56 Kommentare

  1. Herr Hennig, den ausführlichen Kommentar von „notname“ sollten Sie Ihrerseits kommentieren.

    eine inhaltliche Anmerkung meinerseits. wenn „notname“ sagt, an 80 Tagen würde der Strombedarf durch EE gedeckt, so bezweifle ich diese Aussage. vermutlich wird hier die durch EE produzierte Energiemenge in Relation gesetzt zum Tagesverbrauch. damit würde aber die meines Wissens bestehende physikalische Notwendigkeit der zeitlich fortwährenden Ausgeglichenheit von Energieproduktion und Energieverbrauch ignoriert. und wir sind wieder beim Speicherproblem von EE.

    ich bitte um Ihre fachliche Stellungnahme.

  2. Mein lieber Hern Henning,

    offensichtlich fehlt Ihnen die Vorstellungskraft, sich die Funktion des neuen Stromsystems vorzustellen. Erlauben Sie mir deshalb, dass ich Ihnen ein wenig auf die Sprünge helfe:

    Wie Sie als Ingenieur eigentlich wissen sollten, dienen die geplanten HGÜ-Leitungen (HGÜ-Hochspannungsgleichstromübertragung) genau dazu, nämlich Strom aus dem Wechselstromnetz im Norden in einer Senke verschwinden zu lassen und im Süden wieder aus einer „Quelle“ ins Wechsel-, bzw. Drehstromnetz einzuspeisen.

    Ansonsten erlaube ich mir den Hinweis, dass Wind & Sonne stets wetterabhängig waren und auch bleiben werden.

    Deshalb wird es neben den Speichern für das Leistungsmanagement im Tagesgang – ca. 160 GWh und damit nur ca. das dreifache dessen, was heute bereits vorhanden ist – auch eine Komplementärerzeugung geben. Diese Komplementärerzeugung wird auf die verschiedenen Verteiler-, bzw. Vorsorgungsnetze verteilt sein und dort auch der Beschaffungsoptimierung von Strom dienen.

    Die Komplementärerzeugung hat die Aufgabe, immer dann eine Ergänzung zu liefern, wenn Wind und Sonne nicht ausreichen. Diese Erzeugung besteht aus Wasserkraftwerken (mit südlichem Schwerpunkt) und aus Biomasse- und Gaskraftwerken (ebenfalls mit Schwerpunkt der Verteilung im Süden der Republik).

    Ausschließlich im Winterhalbjahr (01.10. -31.03.) würde es in Zukunft (so ca. ab dem Jahr 2026) deshalb nur dann Engpässe geben, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Um diese „Engpässe“ aufzufangen, wird man eine sog. Kaltreserve installieren, die ca. 15 GW beträgt und ausschließlich im Winterhalbjahr benötigt wird und die es max. auf ca. 250 Volllastbenutzungsstunden bringen wird. Mehr wären zumindest in den letzen 118 Jahren nicht notwendig gewesen, zumindest ergibt sich das aus den entsprechenden Wetterdaten.

    Diese Kaltreserve wird aus sog. offenen Gasturbinen bestehen, die bundesweit, aber mit Schwerpunkt bei den jeweiligen Versorgungszentren stehen werden. Sie werden dort den Regelbetrieb der Komplementärerzeugung ergänzen.

    Der Regelbetrieb der Komplementärerzeugung besteht aus 55 GW an Wasser-, Biomasse- und Gaskraftwerken, die sich in der Leistung wie folgt zusammensetzen:

    6 GW an Wasserkraft (inkl. NordLink und NorGer),
    14 GW an Biomasse (derzeit 7,4 GW –> Leistung wird durch die Flexibilisierung auf 14 GW erhöht. Der Bezug an Biomasse steigt dabei nicht), sowie
    35 GW an Öl- und Gaskraftwerken, wovon 33 GW bereits existieren und im Betrieb, bzw. eingemottet sind.

    Dies nur zum besseren Verständnis.

    Die Wind- und Solarenergie werden in Zukunft nur an ca. 80 Tagen im Jahr allein das Land versorgen können. Trotzdem können 80% der benötigten Jahresenergie über Wind & Sonne abgedeckt werden.

    An 285 Tagen im Jahr ist der aus Wind und Sonne erzeugte Strom aber nicht ausreichend, so dass an diesen Tagen Unterstützung gebraucht wird. Entweder wird das eine sehr kleine Unterstützung von z.B. 1 GW sein, oder in der Dunkelflaute einer Unterstützung von bis zu 70 GW (55 GW Regelbetrieb + 15 GW Winter-Kaltreserve) am extremsten Tag des Winterhalbjahres.

    Trotzdem wird die an diesen 285 Tagen benötigte Energie ca. 20% des Jahresbedarfes i.d.R. nicht überschreiten.

    Diese Komplementärleistung kann im Bedarfsfall – und nur im Bedarfsfall – als Dauerleistung betrieben werden, so dass Sie nachts Überschüsse produziert um die o.g. Tagesgangspeicher zu laden, die dann tagsüber die Zusatzleistung von bis zu 35 GW in der Tagesspitze darstellen.

    Dadurch können Tage mit einem Spitzenbedarf von bis zu 105 GW versorgt werden. Bisher hatten wir nur einen Spitzenbedarf von 90 GW jemals gesehen.

    Die Tageszusatzleistung startet meist ca. um 06:00 Uhr mit kleinen Werten und steigt dann bis ca. 12:00 Uhr auf den Tagesspitzenwert an, um anschließend bis ca. 20:00 Uhr wieder auf das Niveau der Dauerleistung zurückzufallen. Deshalb muss die Tagesspitzenleistung nur für 15 min. gehalten werden. Rechts und links davon ist die benötigte Leistung stets geringer.

    Um u.a. dies bewältigen zu können, sind 160 GWh an Speichern erforderlich. Hierzu zählen alle Speicher, die nachts Strom aus dem Netz beziehen, um ihn tagsüber abzugeben, gleich ob zentrale oder dezentrale Speicher. Auch Hausspeicher zählen hier dazu, da sie tagsüber keinen oder weniger Strom beziehen und dadurch das Netz entlasten.

    So funktioniert die Stromversorgung bereits heute mit einem Anteil der Erneuerbaren von mehr als 40% an der Stromerzeugung für die öffentliche Versorgung (inkl. 50 Mrd kWh an Nettoexporten).

    In Zukunft wird nur der Anteil an Wind & Sonne steigen, die Leistung der Biomassekraftwerke (durch Flexibilisierung), sowie die benötigten Speicher werden sukzessive bis 2035 hinzugebaut.

    Gleichzeitig wird der Anteil der Kohleleistung sukzessive zurückgehen. Solange aber mindestens 16 GW an Kohle verbleiben, wird das – ohne jeglichen Zubau – ausreichen, um alle Bedürfnisse, inkl. der Winterkaltreserve abzudecken. Derzeit haben wir 45 GW an Leistung aus Kohle am Netz.

    Diese 16 GW müssten durch den Zubau von 16 GW an einfachen und offenen Gasturbinen ersetzt werden, da sie nur wenige Stunden im Jahr benötigt werden (15 GW hiervon als Kaltreserve im Winter).

    Zur Netzreserve: Bei den Netzbetreibern sind bereits 10 GW als zukünftige Netzreserve zugeordnet, die ich hier gar nicht erfasst habe. Diese sind bereits im Genehmigungsverfahren, bzw. sogar im Bau. Diese Leistung nimmt nicht am Markt teil und dient ausschließlich der Stabilisierung des Netzes und der Kompensation von Ausfällen.

    Und nein! Der Strom wird hierdurch nicht teuerer, sondern deutlich billiger, denn Strom aus Wind & Sonne kosten nur noch 4 ct/kWh in der Erzeugung. Sie sind damit nicht einmal halb so teuer wie Steinkohle- oder Gaskraftwerke.

    Der Mischpreis wird in Zukunft wie folgt aussehen:

    4 ct/kWh x 0,8 + 12 ct/kWh x 0,2 = 5,6 ct/kWh.

    Hierin enthalten sind Speicher und der gesamte Regelbetrieb der Komplementärerzeugung. Dieser Preis liegt auf dem Niveau des aktuellen „Baseload-Preises“ an unserer Strombörse und dieser ist damit der niedrigste in ganz Europa, denn sonst würden wir nicht so viel exportieren können, wie wir es derzeit tun.

    Die Kaltreserve von 15 GW würde ich dem Netzbetriebskosten zuordnen, da hier nicht die Betriebskosten sondern die Kapitalkosten die Hauptrolle spielen werden.

    Die jährliche Belastung hieraus läge bei ca. 700 Mio. Euro/a. Das wäre genau halb so viel, wie die ReDispatchkosten des Jahres 2017, die durch diese Kraftwerke entfallen würden, denn die ReDispatchkosten fallen zu 3/4 im Winterhalbjahr an.

      • Ach Leute,

        ihr werft den Grünen ideologische Verblendung vor, dabei seid ihr doch kein Stück besser.

        Das System funktioniert, allerdings auch erst seitdem Strom aus Wind- und Solarenergie nur noch 4 ct/kWh kosten und das ist erst seit 2017 für offshore-Windenergie, seit 2018 für die große Solarenergie und in 2020 auch für die Onshore-Windenergie der Fall.

        Die EEG-Kosten hingegen wurden vor allem durch die viel zu hoch geförderten PV-Anlagen mit 30 GW an Leistung der Jahre 2009-2013 ausgelöst. Für diese Anlagen gehen über 50% der EEG-Mittel drauf, obwohl sie nur 13% zum Erneuerbaren Strom beitragen.

        Allerdings gilt die Förderung nur für 20 Jahre, so dass diese Kosten im Laufe des Jahres 2033 Geschichte sein werden.

        Gleichzeitig verschwinden bis zu diesem Zeitpunkt auch ca. 55% der geförderten Windenergieanlagen, so dass Ende 2033 nur noch ca. 1/4 der heutigen EEG-Umlage übrigbleiben wird.

        Ich glaube kaum, dass die Baerbock hiervon irgendetwas verstanden hat, denn sonst wäre sie dagegen.

        Die Grünen wollen uns erziehen, aber der preiswerte Grünstrom sorgt dafür, dass wir leben können wie vorher und das wird den Grünen ganz und gar nicht passen, sobald sie es begriffen haben.

      • Woher haben Sie das denn, dass der Strom aus WKA ab Baujahr 2017 nur noch 4ct pro kWh kostet? Allein die Vergütungen an die Windmüller liegen weit darüber, s. Berechnungsbeispiele EEG -Novelle für Landanlagen S. 12ff. Je schlechter der Standort, desto länger werden offensichtlich hohe Vergütungen gezahlt, liegt aber auch bei guten Standorten für Neuanlagen so bei 8 ct. für ca. 12 Jahre. Für 4ct. würde auch keine Anlage mehr gebaut werden – im Umkreis von ca 50 km um mich herum stehen weit über 1000 Anlagen an der Küste, an denen sich die Bauern eine goldene Nase verdienen – als Verpächter und Betreiber. Evtl lässt man zu den Preis noch Altanlagen über die 20 Jahre EEG-Förderung hinaus laufen, aber nur da, wo nicht neu gebaut werden darf. Sobald ein finanzielles Risiko für sie besteht, wird nichts neu installiert, da denken die Bauern ganz konservativ und streifen ihren grünen Kittel wieder ab.
        Daher glaube ich, dass Ihre ganze Berechnung Quatsch ist, von Wunschdenken getrieben und kein Bezug zur Realität – tut mir leid.

      • Der Preis von 3,7 ct/kWh wurde bei der letzen Ausschreibung für Onshore-Windanlagen in 2017 ermittelt. Mittlerweile ist der Preis wegen fehlenden Wettbewerbs in den Ausschreibungen wieder auf ca. 6 ct/kWh gestiegen. Sobald aber wieder ausreichend Genehmigungen vorliegen und der Wettbewerb anzieht, werden sich die ca. 4 ct/kWh aus 2017 wieder einstellen.

        Dies umso mehr, weil die Anlagen, die in 2020 auf den Markt kommen, ca. 20% niedrigere Kosten aufweisen.

        Was Sie oben beschreiben sind Altanlagen. Hier galt bis Ende 2016 eine Vergütung von 8 ct/kWh.

        Anlagen, die bis zu diesem Zeitpunkt genehmigt wurden, konnten noch bis Ende 2018 gebaut werden, erhielten dann aber eine reduzierte Vergütung von 6 ct/kWh.

  3. Da hilft nur noch Selbstvorsorge. Notstromagregat, Holzofen, Wasser, Lebensmittel und Medikamente bunkern.

  4. Die einen nennen es #EnergieWende, die anderen das #GrüneExperiment. Dumm nur, dass ganz #SüdDeutschland Teil dieses #Experiments ist und die Leute dort voller Begeisterung ausgerechnet @Die_Gruenen wählen ??? Muss man nicht verstehen … #Grüne halt !!!

  5. Auweia, wenn in der ‚Südzone‘ die Lichter ausgehen, wer finanziert denn dann per Länderfinanzausgleich den Fortschritt des Sozialismus in meiner rot-rot-grünen Volksrepublik Berlin??

  6. Die Situation könnte allerdings duch eine gewisse Deindustrialisierung eine Zeitlange noch etwas entschärft werden. Industriebetriebe die wegen zu hoher Energiepreise abwanderrn oder zu Tote reguliert wurden brauchen keinen Strom mehr. Abgesehen davon ist eine Studie völlig Schrott wenn sie nicht die üblichen Ausfallwahrscheinlichkeiten von verschiedenen Kraftwerken einschließlich räumlicher und zeitlicher Korrelation (Wetterlagen) berücksichtigt. Die Frage ist, kann auch im nächsten Jahrzehnt eine ausreichende Stromversorgung zu jeder Zeit sichergestellt werden. Bleibt die _Wahrscheinlichkeit eines entsprechenden Stromausfall unter 0,1% pro Jahr oder nicht? Und diese Sicherheit dürfte nicht gewährleistet sein. Ich würde da ehr auf mindestens 10% Ausfallwahrscheinlichkeit tippen.

  7. **
    Ich habe nur zwei Semester Energietechnik machen müssen, aber was Hennig zu sagen versucht, ist das das totale Gruselszenario und wenn ich den Taschenrechner richtigrum halte, komme ich grob recherchiert und kalkuliert auf zwingende Blackouts ohne großzügige Zulieferung aus dem Ausland aus dreckigster Kohlestromgewinnung und grusliger Atomstromtechnik aus maroden Uralt- Meilern.
    Für die sinnlosen E- Mobilitätspläne alleine müssten (vorzugsweise HGÜ-) Kapazitätsausbauten vorgenommen werden, die an der hiesigen Planwirtschaft und Bürgerprotesten sowieso scheitern.
    Mein Taschenrechner lügt nicht. Er rechnet nur.

  8. warum nur immer die Versuche, eine zunehmend bildungsferne Mehrheit von der Alternativlosigkeit des Wirkens von Natur – Physik und Ökonomie Gesetzen informieren zu wollen. Wie gewählt – so geliefert. Diesem Öko Nationalismus wird erst ein größerer black out Einhalt gebieten, denn gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen, es hilft nur Bildung.

  9. Also zu Deutsch, es könnte gut passieren, das im Süden in einigen Jahren, sowie in Berlin jetzt diese Woche, öfters Blackouts drohen,diese dann vlt. auch Tagelang dauern können, dazu dann noch horrendere Strompreise und wenn dann raus kommt, die Grünen sind eigentlich daran schuld an dem ganzen Mist, könnte dann endlich die Grüne Hurra Stimmung kippen ? Ich befürchte dann gibt es hier aber Szenen, die man sich noch gar nicht vorstellen kann und möchte…….

  10. Eine Frage am Rande.
    Wieso liefern zwei Seiten:
    https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_import_export/18.02.2019/23.02.2019/
    https://www.energy-charts.de/power_de.htm?source=import-export&year=2019&week=8
    gänzlich unterschiedliche Werte für Frankreich?
    Bei Agora wird nach Frankreich exportiert, bei Fraunhofer dagegen aus Frankreich importiert.
    Es können nicht beide richtig liegen.
    Wie finde ich nun die korrekten Werte heraus?

    • Sie können beim franzöischen Übertragungsnetzbetreiber RTE sehr gut aufbereitete Übersichten finden, die fast in Realzeit aktualisiert werden. http://www.rte.fr

      Die Webseiten gibt es in Franösisisch und in Englisch.

    • Ich habe nun diesbezüglich Agora angeschrieben und folgende Antwort erhalten:

      danke für Ihr Interesse.
      Es ist wichtig sich zu vergewissern, welche Flüsse hier angezeigt werden. Das Agorameter zeigt Handelsflüsse (alles in der Dokumentation nachzulesen) und Energy Charts zeigt physikalische Flüsse (auch dort in der Quelle beschrieben); electricity map erwähnt es nicht explizit, zumindest soweit ich das gerade sehe, es müssten dennoch physikalische Flüsse sein. Zwischen diesen beiden Größen kann es zu großen Diskrepanzen kommen. Diese erklären sich durch loop flows. Zum Beispiel: Strom, der von FR in DE geordert wurde floss physikalisch nicht über DE, sondern über andere Länder, da in DE die Infrastruktur nicht ausreichte. Genauso floss von FR Strom über DE woanders hin. Ohne eine genauere Analyse durchgeführt zu haben, ist dies ein wahrscheinliches Szenario.

      Die Antwort klingt für mich sehr einleuchtend.

  11. In der Aachener Region tobt ja seit Jahren die „Stop Tihange“-Welle, gegen die grassierende Atomangst haben sich Zehntausende mit Jodtabletten eingedeckt und ein Aktionsbündnis nach dem anderen versucht, die Belgier zum Abschalten zu zwingen.

    Ich liege gerade vor Lachen auf dem Boden bei der Vorstellung, bei der nächsten hysterischen Diskussion auf eine ev. Angewiesenheit auf hochgefährlichen Tihange-Atomstrom zu verweisen, wenn wir jetzt unsere schönen modernen Kraftwerke abschalten.
    Herr Hennig, Sie haben mir den Abend verschönert, denn morgen treffe ich eine sehr militante Grüne…

  12. Ich hoffe den Grossraum München, Augsburg, Nürnberg, Stuttgart trifft der Stromausfall/Sperre als erstes. Ballungsräume können nicht nur sehr viel Strom verbrauchen sondern man kann da auch sehr viel Strom in kürzester Zeit einsparen…vom Netz nehmen!

  13. Aktuell (17:00 Uhr) liefert Wind 3.17 GW, von den installierten 59.2 GW. Gleich geht die Sonne unter und dann ist Solar 0 GW, von den installierten 45.6 GW. 101.63 GW installierte „Erneuerbare“ streiken oder andersherum, schlappe 3% liefern. Nach Abzug von Biomasse, Laufwasser, usw. würden ohne Kohle und Kernkraft diese Nacht wohl 65 GW fehlen. Gas könnte 29.6 GW liefern, aber dann fehlen noch 35.4 GW – das sind 35 Kern- oder grosse Kohlekraftwerke, bzw. 106 grosse Gasturbinen – was für eine irre Politik.

      • Ach Leute, warum überlasst ihr das nicht den Leuten, die etwas davon verstehen?

        Das System wird nicht nur funktionieren, es funktioniert auch bereits. Wir haben aktuell über 40% Erneuerbare in der öffentlichen Versorgung und die EEG-Umlage sinkt auch bereits.

        Auch die Netzumlage wird sinken, sobald die Netze endlich ausgebaut sind. Derzeit zahlen wir nämlich für für den Redispatch und damit für fehlende Netze.

      • Vielleicht sollten Sie die Studie selbst lesen und interpretieren? Ansonsten: Sehen Sie sich mal an, was die „Erneuerbaren“ in letzter Zeit so gebracht haben, von 40 Prozent weit entfernt.

      • 40,3% der Stromerzeugung für die Öffentliche Versorgung. Das sind die Zahlen für das Jahr 2018.

        Was Sie meinen, ist sicherlich der Anteil an der Primärenergieversorgung.

        Hier liegt der Anteil der Erneuerbaren aktuell bei ca. 13%.

        Natürlich habe ich für diese Angabe Strom in fossile Energie umgerechnet, den 1 kWh Strom benötigt ca. 2,5 kWh an Primärenergie für ihre Erzeugung, wenn man dies konventionell darstellen wollte.

    • Bin heute Nachmittag durchs Propellerland Sachsen-Anhalt gefahren. Absolute Flaute. Kein einziges Windrad drehte sich.

  14. Das Problem mit der Naturwissenschaft ist, dass sie sich nicht mit kreativer Erfindung hohler Begriffe überlisten läßt. Die Natur setzt gewisse Grenzen, während man in anderen Bereichen der Utopie sehr lange frönen kann.

  15. Habe mir Teile der Studie selbst angetan:
    „Werden die genannten Reservekapazitäten, die Sicherheitsbereitschaft und die Kapazitätsreserve berücksichtigt, so ist die Deckung des Leistungsbedarfs in Deutschland ab 2020 ebenfalls in beiden Szenarien nicht mehr möglich.“
    Mein Gott, nächste Woche gehe ich Wasser- und Lebensmittelreserven kaufen.

  16. Frau Annalena B. hat ausrechnen lassen, dass das deutsche CO2 eine stärkere „Klimawirkung“ wie das ausländische.
    Deswegen kann man auch deutsche Kraftwerke mit Top-Wirkungsgrad und neuesten Filtern abreissen und die alten Kraftwerke in Tschechien kräftig das teuflische Klimagas in die Luft blasen lassen.
    Selbst der tiefgrüne Umweltminister Untersteller ist erleichtert, dass die Franzosen Fessenheim weiter laufen lassen, nachdem er noch vor ein paar Monaten vehement für die Abschaltung votiert hat, hier seine Bemühungen, dokumentiert auf der Regierungshomepage:
    Seitens des Landes Baden-Württemberg wurde wiederholt eine rasche Abschaltung des Kernkraftwerks angemahnt. Der Ministerpräsident und der Umweltminister haben dabei unter anderem folgende Aktivitäten unternommen:
    – Schreiben von Ministerpräsident Kretschmann an die Bundeskanzlerin mit der Bitte, sich gegenüber Frankreich für die Stilllegung von Fessenheim einzusetzen
    – Treffen von Minister Untersteller mit der französischen Umweltministerin in Paris: Bekräftigung des baden-württembergischen Interesses an der raschen Stilllegung von Fessenheim
    https://um.baden-wuerttemberg.de/de/umwelt-natur/kernenergie-und-strahlenschutz/kerntechnische-anlagen/grenznahe-kernkraftwerke/fessenheim-frankreich/

  17. Für den Hochwasserschutz werden die Dämme auf ein Jahrhunderthochwasser ausgelegt. Was ist bei vierwöchiger, windstiller Nebellage und minus zwanzig Grad? Frankreich wird dann garantiert wegen seiner Elektroheizungen nicht liefern. Und wenn Betznau gerade in Revision ist, dann fällt es auch weg. Gleichzeitig werden wir wegen der Kälte und der neuen Elektomobilität über 80 GW benötigen. Ist das alles berücksichtigt? Wir wollen keine Gefälligkeitsgutachten, wir wollen die Wahrheit!

    • Frankreich liefert im Winter nie Strom. Die sind schon mit sich selbst beschäftigt, sobald es in Südfrankreich im Winter unter 10°C fällt.

  18. Es ist dringend erforderlich, auch die nicht politisch interessierte Öffentlichkeit über das Risiko der Energieverfügbarkeit aufzuklären, um vielleicht aus diesem Bevölkerungsteil Widerstand gegen die wildentschlossenen Berliner politmedialen Absichten zu agieren. In Zeiten äußerster Spannungen bedarf es keineswegs eines Einsatzes von konventionellen oder gar Kernwaffen. Die Regierung hat durch Bau von Windparks in Ost und Nordsee bereits zum deutschen oder NATO-Schachmatt eingeladen: Es bedarf nur einiger konzentrierter Einsätze russischer Eisbrecher, die nachts mal bei jedem der rotierenden Riesen „anklopfen“ oder noch wirksamer, die sog. Stromsammelinseln im Meer über den Haufen fahren. Gleichzeitig gibt es in Sibirien Gasförderprobleme und deshalb werden die Ventile für Northstream 1 und 2 „zur Sicherheit“ geschlossen. In einer solchen, propagandistisch leicht hochzupuschenden Lage werden unsere Stromlieferanten jenseits der Grenze erst ihren eigenen „Nationalstaat“ versorgen, als nach dem kunterbunten Deutschland zu exportieren. Die Bundeswehr dürfte auch in 20 Jahren unter linker schwarzrotgrüner Mehrheit keine operativen Einheiten aufbringen. Die USA werden über Deutschland nach jahrelanger Beschimpfung und Verunglimpfung ihres Präsidenten Trump nicht mehr (gleich) ihre schützende Hand halten. Die innerdeutsche Planung der Energie- Versorgungssicherheit wird ausgehen wie das Projekt BER. Das kommt daher, dass die deutsche Kanzlerin alles „vom Ende her bedenkt“.

    • Es muss ja gar nicht Russland grimmig werden.
      Schlauchbootgeübte Kommandoeinheiten werden sicher schon Ideen haben, wie „Stromsammelinseln“ versenkt werden könnten.

  19. Mir geht’s wie einigen Mitforisten: Warum nur wird das gemacht? Warum werden Stimmen, die auf erhebliche Engpaesse in der Energieversorgung hinweisen, nicht gehört?

    • Weil man damit ihren (Merkels) Plan nicht erfüllen könnte?

    • weil unsere Abgeordneten schlafen.
      und sich mit der Materien nie
      beschäftigt haben.
      Hauptsache ihre Rente ist sicher.
      (wenn sie sich da mal nicht täuschen!)

    • Mit Politiker ist es wie mit Managern, sie hoffen, ihre Fehler werden sie nicht einholen und es hilft Wahlen gewinnen – Union hofft auf Grüne zum Machterhalt.
      Erklären Sie mir die Logik unserer Politiker im Rentensystem: Wegen der Demographie wurde das Rentenniveau vom Bruttolohnniveau auf Netto umgestellt und dann nochmals kräftig abgesenkt auf jetzt 48%. Gleichzeitig führen wir Rente mit 63, Mütterrente, Respektrente ein. Na – eben Politiker (einige haben schon die Rentenkürzungen für Normalos beschlossen)n

  20. Schon heute werden manchmal Industrie Unternehmen abgeschaltet, in Hamburg der Aluminium werke, um den Blackout zu vermeiden.
    Was passieren wird, wenn Deutschland keine eigene gesicherte Leistung mehr hat, das kann sich jeder ausrechnen

    • Das nennt man „abschaltbare Lasten“ und die werden gut bezahlt. Deshalb machen die Alu-Werke das auch mit.

  21. „17,2 GW Nettotransferkapazitäten laut Netzentwicklungsplan (NEP 2015) grundsätzlich auch realisierbar, sofern die Erzeugungsleistungen vorhanden sind und von den Nachbarländern zur Verfügung gestellt werden.“ Wenn eine Studie darauf basiert mit „sofern“ – werfen Sie diese in die ‚Tonne.
    Zum Verstehen habe ich mir die Liste der geplanten Gaskraftwerke*) angesehen – es dürften m.E nach dem Aus für die Kohle nicht alles sein – Wir steigen um auf Gas – koste es was es wolle. Lt. unserem feisten Minister soll natürlich die Industrie vom teuren Strom verschont werden – Oma muß halt noch mehr bezahlen und die Kugel Eis für die lieben Kleinen ist auch gestrichen.

    Für Nordstream 2 hätten die Pfarrerstochter wohl auch den Abbruch der diplomatischen Beziehzungen mit den USA und Polen in kauf genommen – ist auch verständlich. Und Putin wird auch Turkstream1/2 bauen – Gute Geschäfte winken.

    Herr Hennig, erinnern Sie sich bitte noch an frühere Artikel mit den berühmten Schiebern unserer Nachbarn zum Schutz ihrer Netze vor deutscher Unbill. Das mit der Lieferung wird wohl eher nix – schauen Sie sich auch die Import/Export-Bilanz **) an – sieht nicht so toll aus für Großlieferungen.
    Ich glaube an „teuer“ aber nicht an Wunder

    *) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_geplanter_und_im_Bau_befindlicher_Gaskraftwerke_in_Deutschland
    **) https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_import_export/22.02.2018/22.02.2019/

    • Wow, 1 GW Leistung im Bau. Da können wir die knapp 10 GW Kernkraft ja schon morgen abschalten – ich halte das intellektuell nicht mehr lange aus. Jetzt noch „Kinderpäpstin Greta für Erwachsene“ und ich kippe um.

  22. Ich habe diese Studie mal quer gelesen. Davon abgesehen, dass ich nicht alles verstehe, sehe ich es so, dass bei dieser Studie evtl. Abschaltungen von Kraftwerken wegen Sicherheitsüberprüfungen, Europa im Dunklen stehen lassen würde.
    Zudem sehe ich nicht, dass eine gewünschte E-Mobilität in irgendeiner Weise eine Berücksichtigung gefunden hätte.
    Der Blackout ist damit vorprogrammiert.

    • Diese Studie ist das Papier nicht wert auf dem sie geschrieben wurde.

      Da versucht jemand die Erzeugung von morgen mit den Methoden von gestern zu analysieren.

      Versorgungssicherheit ist eine Frage der Leistung und nicht der Energie. Unsere Energieversorgung kann durch Wind & Sonne zu 80% gut gesichert werden, aber für die Leistungssicherung werden zusätzliche Kraftwerke benötigt.

      Da diese „zusätzlichen Kraftwerke“ zum Teil aber nur wenige Stunden im Jahr arbeiten werden, sind dies meist sog. „offene Gasturbinen“, die sehr viel billiger sind als Kohlekraftwerke.

  23. Tippfehler, Sorry
    WARUM????? Ich verstehe einfach nicht warum das geschehen soll.

  24. „Allerdings ist Deutschland dann in deutlichem Umfang auf Importleistung aus den Nachbarländern angewiesen“ und seine Kapazitätsreserven würden aufgebraucht, die eigentlich eine zusätzliche Sicherheit bei unvorhergesehenen Entwicklungen bilden sollen. Risiken für besonders kritische Zustände würden steigen.
    WARUM????? Ich verstehe einfach nicht warum das geschene soll.

  25. ein täglicher Blick auf energy-charts des Fraunhofer ISE und es ist eindeutig, die Abschaltung der AKW, Braunkohle und Kohlekraftwerke macht eine zuverlässige Stromversorgung unmöglich.

    • Auch AGORAMETER hat schöne Charts. Da sieht man auch die Preisentwicklung über den Tag. Wenns dunkel wird vervierfacht sich mal schnell der Preis.

      • Und wie oft passiert das im Jahr?

        Und im Vergleich dazu: Wie oft fällt der Preis unter 4 ct/kWh?

        Es kommt für unser aller Stromrechnung nicht auf den Maximalpreis einer Stunde an, sondern auf den Durchschnittspreis des Jahres.

      • Na klar war er fast 20 Jahre stabil, aber da gab es auch China als Brennstoff-Käufer noch nicht.

        Unsere Erzeugerpreise sind die niedrigsten in Europa. Deshalb exportieren wir ja auch fast 50 Mrd kWh an Strom pro Jahr.

        Der Preis wird derzeit nur durch die Netzentgelte, die EEG-Umlage, die Stromsteuer, die Konzessionsabgabe und allen möglichen anderen Schrott getrieben.

        Die Netzentgelte gehören zum Strompreis. Die werden sich über die nächsten Jahre kaum verändern, aber die EEG-Umlage ist bereits im Sinkflug und wird bis zum Jahr 2033 zu 3/4 verschwinden. Die anderen Elemente haben nichts mit dem Strom zu tun. Insofern kann man diese politisch beseitigen, sofern man das möchte.

      • Echt cool, „unsere Erzeugerpreise sind die niedrigsten in Europa, deshalb exportieren wir ja auch …“ Super. Wir exportieren nicht, wir verschenken zum Teil sogar oder verkaufen eben weit unter Erstellungspreis. Und wegen so einer total bekloppten Politik sind daher auch die Stompreise für die Verbraucher die höchsten in Europa – und sie werden gruselig weiter steigen.

  26. Tja, …

    … die „Klima Nationalisten“, wie Christian Lindner diese so treffend bezeichnet hat, sind es offenbar zufrieden, dass vergleichsweise alte und gefährliche Kohle- und Atommeiler keine 50 Kilometer hinter den Grenzen für mehr Dreck und Gefahr sorgen, wenn nur „hierzulande“ die saubereren und sichereren Anlagen abgeschaltet werden.

    Aber selbstverständlich können sie gleichzeitig mit den Begriffen Nationalstaat, Heimat oder Vaterland nichts anfangen, sondern denken „global“.

    „Orwellsches Zwiedenken“ oder Schlimmeres?

    Nun, wir wollen nichts unterstellen. Solange man „Strom im Netz speichern“ kann … scheint noch nicht alles verloren … .

    • Was soll immer die Formulierung „alte und gefährliche Kohle- und Atommeiler“?
      In Meilern wurde Holzkohle hergestellt. Die Dinger von denen sie hier schwätzen heißen immer noch Kraftwerke – Kohlekraftweke und Kernkraftwerke. Zu entscheiden, was „alt und gefährlich“ ist steht ihnen kaum zu. Oder sind sie etwa Kraftwerksingenieur oder gar Kernphysiker? Bestimmt nicht, sonst würden sie sich einer anderen Terminologie befleißigen.

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