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„Wunder von Madrid“

Die spanische Haupstadt lässt alles offen. Geht auch.

24.11.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Während anderswo vieles zu ist, stellt Madrids Regionalregierung auf Durchzug. Die Welt schmunzelt, aber diese Strategie ist nicht falsch.

Die braungelockte Isabel Díaz Ayuso redet oft wie unter Drogen, schaut selten direkt in die Kamera und wird von vielen nicht ernst genommen. Kritiker in ihrem Heimatland vergleichen sie mit Donald Trump, mit dem sie nicht nur die Twitter-Leidenschaft teilt. Aber in diesen Tagen gewinnt die Madrider Regional-Präsidentin viele Fans, da sie Mut bewiesen und sich gegen die allgemeine Lockdown-Panik in Europa und ihrem Land gestellt hat. Seit Juli sind Theater, Museen, Restaurants und Oper offen, trotz des medialen Drucks, auch im November.

Nur an den Brückentagen wurde die Mobilität in andere Regionen in diesem Monat beschränkt. Der Rest des Landes geht einen anderen Weg. Die Madrider Künstler sind Díaz Ayuso dagegen dankbar, auch die Gastronomie. Falsch scheint dieser Weg nicht zu sein, war im Sommer Madrid noch „Corona-Hauptstadt“ Europas, sinkt die Belastung der Krankenhäuser nun, auch wenn die Infektionszahlen wieder leicht in die Höhe gehen. Die deutsche Presse spricht polemisch vom „Wunder von Madrid“. Aber ist es ein Wunder?

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Díaz Ayuso und ihre konservative Partei PP feiern das dagegen groβ im Netz als ihren Erfolg, auch wenn die offiziellen Zahlen teilweise falsche Referenzwerte ausweisen, wie einige Ärzte kritisieren, zum Beispiel bei der Intensivbetreuung, wo von Kapazitäten aus dem Frühjahr ausgegangen wird. Aber eigentlich hat Díaz Ayuso diesen kleinen Teilerfolg im Kampf gegen die Pandemie den sehr disziplinierten und solidarischen Madrilenen zu verdanken, die überall die Maske tragen und sich seit Wochen an die „nicht mehr als 6 an einem Tisch“-Regel halten.

Die Ausgangssperre von Mitternacht bis morgens sorgt zudem dafür, dass sich auch die ausgehfreudigen Jugendlichen en gros benehmen. Das gilt auch in den eigenen vier Wänden. Denn nirgendwo sitzt das Trauma vom Frühjahr tiefer in den Knochen als in Madrid, wo jeder einen kennt, der schwer erkrankt oder sogar gestorben ist oder als Arzt unter unmenschlichen Bedingungen im Krankenhaus gegen die Pandemie arbeitet. Die Angst treibt die sonst nach Nähe und Gespräch suchenden Menschen in Madrid auch ohne Lockdown auseinander. Diese neue Distanz ist schlimm für die Psyche vieler, aber gut für den Rückgang der akuten Belastung durch das Virus, den auch Ärzte von 61 Madrider Krankenhäusern auf einem Twitteraccount bestätigen.

Gesundheitspersonal gehört zu den schlechbezahltesten der OECD

Die Gewerkschafterin und Madrider Chirurgin Ángela Hernández warnt vor Jubelschreien: „Die Überlastung der Ärzte ist immer noch zu hoch in Madrid und die primäre Gesundheitsversorgung funktioniert nicht so, wie es sein sollte“. Über 70 dieser „Centros de salud“ in Stadtteilen und Dörfern auf dem Hinterland sind seit der ersten Infektionswelle im Frühjahr geschlossen, weil das Personal teilweise zur Covid-19-Bekämpfung in die groβen Spitäler abgezogen wurde. Der 42jährigen Díaz Ayuso – wie vielen anderen spanischen Politikern – fehlt das Verständnis oder der Wille zu mehr Investitionen in die Menschen des überlasteten Gesundheitssystems, wozu auch professionelle Kontaktverfolger gehören und letzendlich auch höhere Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Stattdessen lässt sie groβ verkünden, dass sie nun mit neuster Technik im Madrider Abwasser nach Covid-19 suchen lässt.

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Sie fragt sich aber nicht, warum Madrids Krankenschwester und Ärzte lieber nach Norwegen, Deutschland oder England gehen. „Unsere Gehälter liegen unter dem OECD-Durchschnitt. Wir Ärzte verdienen am viertschlechtesten von allen Mitgliedsstaaten. Im Wettbewerb um Talente verliert Spanien klar“, weiβ Hernández. Sie kritisiert auch, dass gerade in Madrid zu sehr Wert auf medienwirksame Investitionen in moderne Technik wie chirugische Roboter gelegt werde: „Es ist gut, KI einzusetzen, aber wir müssen vorher erstmal bei der ordentlichen Arbeitsbedingungen des menschenlichen Personals beginnen“.

Aber ähnlich wie Trump, der mit seinen Reden oft komplett ins Fettnäpchen tritt, hat Díaz Ayuso immer wieder ungewöhnliche Lichtblicke. So hat sie die EU-Kommission in einem Schreiben an Ursula Von der Leyen aufgefordert, Covid-19-Tests in Apotheken zuzulassen. Spanien hat eines der dichtesten Netze in Europa und könnte auf diese Weise die primäre Gesundheitsversorgung entlasten, auch finanziell.

Chaos bei Verwaltung und Nachverfolgung

Insgesamt leidet Madrids Gesundheits- und Versorgungssystem unter einer ineffizienten öffentlichen Verwaltung. Zwar funktioniert hier schon einiges digital, aber immer noch zu bürokratisch. Viele der Beamten arbeiten derzeit im Homeoffice. Für jeden persönlichen Besuch beim Finanz- oder Arbeitsamt ist ein Termin notwendig. Wegen der stark eingeschränkten direkten Kontakte gibt es davon sehr wenige. Auch die Ärzte haben weitgehend auf Telematik umgestellt, wenn es nichts „Ernstes“ ist.

Nicht nur fühlen sich viele Kranke in diesen Tagen alleine gelassen, das Kurzarbeitergeld kommt auch erst Monate später an, bestätigt der im Tourismus arbeitende Ricardo Zafra. Der junge Deutsch-Spanier glaubt, dass diese wirtschaftlichen Ängste die Menschen zusätzlich belasten: „Wie soll sich jemand finanzieren, wenn er drei Monate auf seine Hilfen warten muss und die Anträge für die gerade verabschiedete Sozialhilfe nicht durchgehen. Wer arm ist, braucht das Geld sofort“. Er glaubt, dass Madrids wirtschaftlicher Sonderweg deswegen der richtige ist, wenn auch mit vielen „aber“.

In Spanien hat die Politik in dieser Krise komplett versagt

Fakt ist, dass die Schlangen bei der Caritas in Madrid wachsen, wo auch viele aus der Mittelklasse inzwischen Essen abholen. Díaz Ayuso weiβ, dass sie auch deswegen versuchen muss, die Wirtschaft nicht weiter zu belasten. 6,5 Millionen Menschen in der autonomen Region überwachen jeden ihrer Schritte. Im stark zentralisierten Spanien ist Madrid der Mittelpunkt des gesamten Verkehrsnetzes bei Landstraßen, Autobahnen, Eisenbahnen und im Luftverkehr, auch deswegen ist es wichtig, dass die Region funktioniert.

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Die Arbeitslosenrate betrug hier vor Covid-19 10%, deutlich weniger als im Rest des Landes. Bis Ende des Jahres wird sie aber nach Schätzungen der Sparkassen-Stiftung Funcas bei bis zu 23% im ganzen Land liegen. Díaz Ayuso feiert sich gerne als „Mutter von Madrid“, sie ist aber trotz der derzeitigen Lichtblicke eher eine Marionette ganz anderer Machtinteressen. In den kommenden Tagen wird sie ein neues Krankenhaus einweihen, dass nur für Pandemien funktionieren soll. Eine gute Idee, aber auch hier fehlt Hand und Fuβ oder einfacher gesunder Menschenverstand. Statt neues Personal zu rekrutieren und Jobs zu schaffen, sollen aus anderen Krankhäusern Ärzte und Krankschwestern abgezogen werden.

Derweil steigt die Politikverdrossenheit bei den Spaniern. Immer noch streiten sich die Parteien in Spanien über die Pandemie-Zahlen, beschuldigen sich gegenseitig als Mörder, Verleugner oder Extremisten, während viele Spanier nicht wissen, wie sie den nächsten Monat überleben sollen, und das Krankenhauspersonal kurz vor dem Kollaps steht und viele Kapazitäten von bestehenden oder halbgeschlossenen Spitälern nicht genutzt werden. „Die Politiker haben einfach nicht kapiert, dass unsere Gesundheitsversorgung derzeit lahmt, weil wir nicht genug Menschen haben, die helfen, und das bezieht sich nicht nur auf die Intensivbetten“, sagt Ärztin Hernández. Die in Madrid in Koalition mit anderen Rechtsparteien regierende PP, deren Verstrickung in Korruptionsskandale nicht abreisst, muss sich deswegen Hohn gefallen lassen und von einem Wunder kann wahrhaft nicht die Rede sein: „Nach den Flughäfen ohne Flugzeuge kommen jetzt die Spitäler ohne Personal“, beschwert sich die Sprecherin der regionalen Oppositionspartei Más Madrid, Mónica García.

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30 Kommentare

  1. Es ist mir gänzlich unbegreiflich, dass – wenn ich hier richtig gelesen habe – anscheinend die EU darüber zu entscheiden hat, ob in den einzelnen Mitgliedsländern irgendwelche Tests in Apotheken durchgeführt werden dürfen. Was für ein Unfug! Gewiss nicht der einzige – vielleicht nicht einmal der schlimmste.

  2. Ist nicht das Wunder von Madrid schlicht auf Realismus zurückzuführen, und dem „Wunder von San Francisco“ bei der spanischen Grippe ganz ähnlich?

    Nämlich die Unterteilung der Stadt in kleine Kompartimente, die bei Bedarf gezielt abgesperrt werde?

    Auch in Spanien waren es vor allem die Zuwandererviertel, und die auch nicht als ganzes, die massive Probleme hatten, und die dann auch gezielt und hart abgeriegelt wurden, mit hervorragenden Ergebnissen.

    Das ist so als wenn man am Flughafen gezielt mutmaßliche Islamisten intensiv untersucht, anstatt alle oberflächlich zu filzen.

    Würde auch in Deutschland die Lage sehr entspannen, wenn da wo das eigentliche Infektionsgeschehen stattfindet hart und rigoros durchgegriffen wird, in den parallel Gesellschaften, und den anderen mehr Freiheit gegeben wird.

  3. Nennen Sie die Fettnäpfchen, in die Trump tritt, oder lassen Sie das alberne Trump-Bashing. Zur Wirksamkeit der Masken gibt es hinreichend Literatur, um sie nicht als Faktor für Madrids gutes Abschneiden anzusehen.
    Der Grund ist ganz simpel: Die Gefahr ist von vornherein so hoch wie in jeder Erkältungszeit, und deshalb kommt die Gesellschaft auch ohne besondere Maßnahmen dadurch.

  4. „Die braungelockte Isabel Díaz Ayuso….“

    Sexorassismus pur! Schämen Sie sich!

    😉 😀

  5. Es hat auch in Spanien nie eine Gesundheitskrise gegeben. Legendär das Interview mit dem Chefarzt einer Madrider Klinik, der dem völlig ausrastenden Journalisten immer fragt, von welcher Gesundheitskrise der immer faselt.
    „Wollen sie etwa sagen, dass das ganze Land verrückt ist?“. „Keine Ahnung, aber hier bei uns gab es nie eine Krise. Und ich hatte die ganze Zeit Dienst.“
    Die in Madrid tatsächlich kurzzeitig überhöhten Sterbezahlen haben auch nichts mit einem besonders gefährlichen Virus zu tun, sondern waren die Folge der total panischen und vollkommen kopflosen Reaktion der Regierung (wie auch sonst auf der Welt).
    Trotzdem haben sich die Spanier einsperren lassen und ihre Wirtschaft, die ohnehin stark angeschlagen war vollkommen und final ruiniert. Da gibt es jetzt nicht nur eine verlorene Generation, sondern mehrere. Die Arbeitslosenzahlen waren schon vorher geschönt und sind es jetzt erst recht. Denn auch in Spanien wird mit einer Art „Kurzarbeitergeld“ das Ausmaß verschleiert. Übrigens mit Geld das Spanien natürlich auch nicht hat.
    Übrigens: Mit dieser sogenannten Elite aus dem politikmedialen Komplex ist die Chance auf eine Erholung des Landes 0. Was auch für den Rest Europas gilt.

  6. Das wichtigste Detail ist leider auf der Strecke geblieben. In Madrid ist das Testen mit dem PCR Test um 2/3 heruntergefahren worden. Es ist inzwischen hinreichend bekannt, daß der PCR Test keine Infektionen nachweist und das ab einer einem ct Wert (Anzahl der Verdoppelungen) von 30 kein Virus mehr anzüchtbar ist. Bei dem PCR Test werden meist ct Werte von 35 aufwärts benutzt meist sogar bis zu 45. Dies wird aber meist gar nicht dokumentiert oder gar standardisiert. Da macht jedes Labor was es will.
    Bei einem ct 30 werden aus einem Molekül: 1.073.741.824
    Bei einem ct 45 werden aus einem Molekül: 35.184.372.088.832
    In Madrid wird nun hauptsächlich der Antigen Test verwendet. Dieser Test ist viel unempfindlicher aber empfindlich genug, daß keine Menschen mit einer hohen Viruslast nicht gefunden werden. Auch hier kann nicht eine Infektion im Sinne des Infektionsschutzgesetzes nachgewiesen werden.

  7. Apropos Spanien: Vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert habe ich den Film „DER WÜRGEENGEL“ von Luis Buñuel aus dem Jahre 1962 gesehen, einem – laut DW Made for Minds – „Surrealistischen Klassiker und zeitlosen Meisterwerk von verblüffender Modernität“.
    Obwohl ich
    damals, mit etwa 12 Jahren, natürlich nicht über das nötige Abstraktionsvermögen
    verfügte um die Botschaft zu begreifen, ging mir dieser Film nie aus dem Kopf.
    Ich grübelte jahrelang, was um alles in der Welt in den Köpfen von
    Menschen vorgehen mag, die sich in einem Haus gefangen fühlen wie in einem
    Bannkreis und plötzlich Dinge sehen, die es gar nicht gibt, statt einfach durch
    die offenen Türen in die Freiheit zu spazieren. 50 Jahre, ein paar Bücher von
    C.G. Jung, eine Flüchtlingskrise, eine Klimakatastrophe und eine zur Pandemie
    hochgelogene Grippewelle später weiß ich es immer noch nicht, ich weiß nur DASS es darin vorgeht.
    Und siehe,
    seit 2017 ist auch er wieder da, der Würgeengel. Auf Blu-Ray-Disc.
    Und in den Köpfen.

  8. Wie man heute schon lesen kann, sollen pflegebedürftige Menschen zukünftig 20 mal pro Woche auf das Corona-Virus getestet werden.
    Das hieße, zum Beispiel in Altenheimen und Pflegeheimen müssten sich alle pflegebedürftigen Personen drei mal pro Tag testen lassen.
    So wird man nicht nur die Pflegebedürftigen quälen, sondern man erzeugt vorsätzlich eine völlige Überlastung des Pflegepersonals.
    Dieses Pflegepersonal, oder eher ihre Vorgesetzten lädt man dann in die Talk-Schows ein um dort medienwirksam auf fehlendes Pflegepersonal, einen massiven Pflegenotstand hinzuweisen und noch mehr Pflegepersonal zu fordern.
    Das selbstverständlich aus der weiteren Zuwanderung kommen soll.
    So soll dann die frühere und die neu geplante Zuwanderung von Migranten gerechtfertigt werden.
    Man sieht, Corona ist nicht für jeden gut, aber der Deckmantel Corona für alles nur Erdenkliche.

  9. Apropos Spanien: Vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert habe ich den Film „DER WÜRGEENGEL“ von Luis Buñuel aus dem Jahre 1962 gesehen, einem – laut DW Made for Minds – „Surrealistischen Klassiker und zeitlosen Meisterwerk von verblüffender Modernität“.
    Obwohl ich damals, mit etwa 12 Jahren, natürlich nicht über das nötige Abstraktionsvermögen verfügte um die Botschaft zu begreifen, ging mir dieser Film nie aus dem Kopf. Ich grübelte und grübelte jahrelang, was um alles in der Welt in den Köpfen von Menschen vorgehen mag, die sich in einem Haus gefangen fühlen wie in einem Bannkreis und plötzlich Dinge sehen, die es gar nicht gibt, statt einfach durch die offenen Türen in die Freiheit zu spazieren? 50 Jahre, ein paar Bücher von C.G. Jung, eine Flüchtlingskrise, eine Klimakatastrophe und eine zur Pandemie hochgelogene Grippewelle später weiß ich es immer noch nicht, ich weiß nur DASS es darin vorgeht.
    Und siehe, seit 2017 ist auch er wieder da, der Würgeengel. Auf Blu-Ray-Disc.
    Und in den Köpfen.   

  10. In Deutschland muss man verlängern, denn damit entfallen die Christkindelmärkte und damit die Angst der Politik vor terroristischen Anschlägen. Alles passt wie vorgesehn.

    • Wenn Sie glauben, ein Weihnachtsmarkt ließe sich innerhalb von einer Woche organisieren, dann muss ich Sie enttäuschen!
      Die Verantwortlichen planen mehrere Monate im voraus, Sichtung der Martkbeschicker, Standplatzvergabe usw, usw…

    • Aber spätestens zum Ramadan ist dann wieder alles erlaubt.

      • … zumindest in bestimmten Vierteln. Aber da ist ja ohnehin alles erlaubt.

  11. Na ja, die „Vulnerablen“ sind tot, kein wirkliches Wunder, wenn jetzt weniger sterben, mangels Masse. Bald werden wir auch hier eine Untersterblichkeit messen können, immer nur bei vergleichbare Zeiträumen, wohlgemerkelt – denn jeder stirbt nur einmal. 2019 war so ein Jahr, nachdem 2017/18 eine etwas heftigere Grippewellen durch das Land gezogen war.

  12. Dann sollte Deutschland schleunigst die 200 Mrd zurücknehmen, die Scholz und Merkel im Überschwang des Mitleids und der Solidarität für den Wiederaufbau der Südländer nach dem Verfall und Zerfall und Befall dieser Länder versprochen haben.

    In Madrid sitzt man im Restaurant TROTZ Corona und in Deutschland sitzt man zuhause WEGEN Corona.

    Und Deutschland zahlt und ist auch noch stolz darauf, man fühlt sich gut.

    Also, ich gehöre nicht zu EU-Neurotikern, ich gehöre auch nicht zu den Querdenkern, aber ich bin für einen angemessenen und sachlich fundierten Umgang mit der Pandemie.

    Und es ist dumm-dreist, im Schatten der Pandemie die EU zu pampern.

    Solche Politiker gehören gefeuert.

    • Das Wiederaufbaugeld ist erfunden worden, um die EU-Büros in Brüssel als Schuldenaufnahme fähiges Konstrukt zu etablieren und politischen Druck auf die Mitgliedsländer auszuüben. Wiederaufbaugeld an die Covid zerbombten Städte, Infrastruktur und Landschaften gibt es nur gegen politischen Gleichschritt mit dem Migration-, Klima- und Genderkult.

  13. Wenn eine wie auch immer geartete Prävention in Bezug auf SARS-CoV-2 gut und erfolgreich funktionieren soll, dann geht das nur, wenn die Menschen damit einverstanden sind und die beschlossenen Maßnahmen von den Menschen verstanden, akzeptiert und ernst genommen werden und natürlich auch zielführend sind.
    In der Medizin wird in einem ähnlichen Zusammenhang von Coping gesprochen. Damit ist die Bewältigung und das Verhalten von Menschen gemeint, das dazu dient, mit einer Krankheit und den daraus resultierenden Problemen umgehen zu können. Für ein erfolgreiches Coping spielt das soziale Umfeld und auch die Einsicht in die Notwendigkeit und auch Vertrauensverhältnis zwischen „Arzt“ und „Patient“ eine sehr wichtige Rolle.
    Diese Erkenntnis fehlt leider vielen Verantwortlichen im Kontext der Pandemie oder ist zumindest für mich nicht erkennbar. Statt mit Vernunft und einer evidenzbasierten Methodik und auch etwas Nachsicht an die Bevölkerung heranzugehen werden einfach Maßnahmen beschlossen, die keine großen Erfolge erzielen und von großen Teilen der Bevölkerung nur auf der Basis eines Zwangs mitgetragen werden. Was dann übrig bleibt sind eigentlich fast nur Kollateralschäden und wenig erfolgreiche Prävention.
    Was in diesem Zusammenhang auch gesehen werden sollte, ist die damit teilweise verbundene Doppelmoral einiger Politiker. Hier werden leider auch immer die falschen Fragen in der Presse gestellt. Oder es werden diesbezüglich gar keine Fragen gestellt. Warum eigentlich? Wer hat denn über die letzten Jahre hinweg eine Politik verfolgt, in der Kliniken und Krankenhäuser hauptsächlich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gesehen und optimiert wurden, durch welche der Mensch immer weiter zur „Ware“ wurde und in deren Konsequenz auch viele kleinere Kliniken schließen mussten? Komischerweise sind genau jene Politiker solche, die jetzt am meisten medial wüten und ständig unangebrachte Angst und Panikmache in den Medien verbreiten.
    Statt sich weiter zu entwickeln wird im Gegenteil vermutlich aus Angst vor Macht- und Gesichtsverlust auch an eindeutig wirkungslosen Maßnahmen verbissen festgehalten.
    Und wenn etwas nicht der gängigen Lehrmeinung entspricht, wird einfach die Veröffentlichung verhindert oder völlig unterbunden. Andersdenkende werden stigmatisiert oder mundtot gemacht. Wie ist so etwas in einer modernen und angeblich so aufgeklärten und wissenschaftsbasierten Welt denn überhaupt möglich?
    Ein Gutes Beispiel hierfür ist die seit April laufende und groß angelegte dänische Studie zum Nachweis der Wirksamkeit von gewöhnlichen Stoff-/Alltagsmasken welche kürzlich beendet wurde.
    Hier wurde die Hälfte der 6000 Teilnehmer darum gebeten, die ganze Untersuchungszeit lang Atemschutzmasken an öffentlichen Orten zu tragen.
    Die andere Hälfte wurde als Kontrollgruppe verwendet und dazu angehalten, ihr Gesicht nicht zu schützen.
    Bei beiden Kontrollgruppen wurden in regelmäßigen Abständen Blutproben genommen und auf Antikörper bezüglich SARS-CoV-2 untersucht.
    Mittlerweile liegen die Ergebnisse vor, werden jedoch laut den Autoren nicht veröffentlicht, weil ihre Erkenntnisse nicht der aktuell vorherrschenden Meinung entsprechen. Methodische Fehler könnten ausgeschlossen werden – so die Autoren.
    Japanische Forscher haben erst kürzlich eine Arbeit veröffentlicht, in welcher festgestellt wurde, dass die Atemschutzmasken nur einen bedingten Schutz gegen das Corona-Virus gewähren und dass selbst professionellste Schutzmasken keinen vollständigen Schutz vor einer Ansteckung bieten.
    Viele Kritiker wenden unter Berücksichtigung solcher Erkenntnisse doch damit zurecht ein, dass es zu wenig Informationen und damit keine Grundlage darüber gibt, damit man das Tragen von gewöhnlichen Atemschutzmasken überhaupt verpflichtend vorschreiben sollte. Ich würde beispielsweise niemanden verbieten wollen, eine Maske tragen zu dürfen, wenn er dies möchte und glaubt, dass diese ihm hilft.
    Wirkt eine Verhinderung der Veröffentlichung einer solchen Studie in so einem Kontext damit grundsätzlich vertrauensfördernd?
    Und warum werden solch elementar wichtigen Fragen nicht tiefergehend untersucht und bei entsprechender Erkenntnis eventuelle Fehlentscheidungen zugegeben und ggf. korrigiert und neue Erkenntnisse berücksichtigt? In der Wissenschaft war es bislang eigentlich immer so, dass oft ein Gegenbeweis ausreichte, um eine Arbeitshypothese/Annahme zu widerlegen. Dass die Medizin(WHO) ihre Entscheidung nun nach der Politik und nicht nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtet, lässt eigentlich nur einen Rückschluss zu.
    Und dieser stimmt mich persönlich sehr sehr traurig und nachdenklich.

    • Es macht Sie ja persönlich sympathisch das Sie an das rationale Argument glauben. Aber wenn ich eins in den letzten Monaten gelernt habe, dann ist es die Erkenntnis das die große Mehrheit nicht in der Lage ist rational und logisch zu denken oder auch nur einen minimalen Realitätsbezug herzustellen. Ich bin mir sogar nicht mal sicher, ob man bei denen überhaupt eine neuronale Reaktion im Großhirn feststellen kann.
      Ich habe das schon länger befürchtet, aber mich gegen diese Erkenntnis innerlich gewehrt (denn das hat ja massive Konsequenzen auf die eigene Weltsicht). Aber die Evidenz ist inzwischen so überwältigend das ich die Illusion prinzipieller Denkfähigkeit bei der Mehrheit nicht aufrecht erhalten kann.

      • .. sonst würde ja auch kein Mensch mehr die „etablierten“ Parteien wählen!

  14. Zuerst muss man mal festhalten, dass die Pandemie zu Unrecht ausgerufen wurde und wir keine „Corona-Krise“ haben.
    Eine Rechtfertigung für die ausgerufenen Pandemie gibt es nicht, das geben selbst die massiv nach oben manipulierten Zahlen nicht her.
    Es wurde aber aufgrund der ungerechtfertigten Pandemie plus Lockdown künstlich, mit voller Absicht eine politische, finanzielle und wirtschaftliche Krise ausgelöst.
    Die Beweise für diese absichtlich ausgelöste Krise und ihre politischen Vorteile liefert die Politik selbst.
    So wurde unter dem Deckmantel Corona-Krise unter anderem die EU und der Euro gerettet, bankrotte linke EU-Südstaaten mit viel Geld versorgt, noch mehr Migranten ins Land geholt, Steuern erhoben und neue wie die Co2-Steuer auf alles erfunden und auch schon umgesetzt, Gesetze, wie das hochgefährliche, unser Grundgesetz und Grundrechte aushebelnde, für unsere Demokratie brandgefährliche Infektionsschutzgesetz durchs Parament gepeitscht, Demonstrationen gegen Regierungsmaßnahmen eingeschränkt und verhindert, der Klimapakt und die Energiewende in der Industrie mit Gewalt durchgesetzt, die Versammlungsfreiheit eingeschränkt, noch mehr Schulden zu Lasten der Bürger gemacht und noch unzählig vieles mehr.
    Und zudem arbeitet die Regierung offensichtlich darauf hin, dass für die Landtagswahlen, Kommunalwahlen und die Bundestagswahl 2021 die fälschungsanfällige Briefwahl angeordnet werden kann. So gewinnt man auch die Wahlen.
    Und anstatt man die extrem linken Linken, die SPD und die Grünen verbietet, will man den unbequemen Oppositionsführer die AfD verbieten.
    Ach ja, Impfstoffe wurden für Milliarden Euro bei den Pharmakonzerne auch schon bestellt.
    Selbstverständlich bezahlt der Staat die Impfung – also wir selbst.
    Usw.  

  15. Ohne Lockdown durch den Virus? Sinkende Infektionszahlen ohne den genialen deutschen Weg?
    Natürlich ist das ein Wunder!
    Alle anderen Erklärungen würden zeigen, dass die Kaiserin keine Kleider trägt.

  16. „…wo jeder einen kennt, der schwer erkrankt oder sogar gestorben ist…“ Nie im Leben.

    • Also ich kenne einige die schwer erkrankt und gestorben sind. Sogar in den letzten 8 Monaten. Und einer war sogar jung und fit. Allerdings nicht an Corona, sondern an den Dingen an denen Menschen so sterben. Herzinfarkt, Krebs, Unfälle oder auch einfach an dem was man „Altersschwäche“ nennt.
      Ach ich vergaß: Ein Fall von Vereinsamung im Rentnerisolationsknast, vulgo Altenheim, war auch darunter. Der ist zwar auch nicht an, aber sehr wohl wegen „Corona“ gestorben. Davon dürfte es weltweit inzwischen eine hohe siebenstellige Anzahl geben.

    • Habe eine Anverwandte in Madrid, Risikogruppe, höheres Alter, viele Bekannte dort. Kennt niemand ernsthaft an COVID-19 erkrankten oder sogar Gestorbenen.Was soll man davon halten?

  17. Die Corona-Politik ist das Blendwerk für Politiker um das völlige Versagen ihrer jahrelangen falschen Entscheidungen zu verdecken.
    Momentan ist die Angst vor einer Erkrankung noch im Vordergrund – wehe wenn die privaten finanziellen Umstände in diesen Vordergrund treten.

    • Für den Fall des Aufbegehrens hat die Regierung mit dem neuen „Bevölkerungsschutzgesetz“, das selbstverständlich kein Ermächtigungsgesetz sein soll, steht ja nur so drin, schon mal vorgesorgt und die Grundrechte der Bürger, vor allem der widerspenstigen, sich nicht bedingungslos unterwerfenden Bürger massiv eingeschränkt.
      § 32 Erlass von Rechtsverordnungen Die Landesregierungen werden ermächtigt, unter den Voraussetzungen, die für Maßnahmen nach den §§ 28 bis 31 maßgebend sind, auch durch Rechtsverordnungen entsprechende Gebote und Verbote zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten zu erlassen. Die Landesregierungen können die Ermächtigung durch Rechtsverordnung auf andere Stellen übertragen. Die Grundrechte der Freiheit der Person (Artikel 2 Abs. 2 Satz 2 Grundgesetz), der Freizügigkeit (Artikel 11 Abs. 1 Grundgesetz), der Versammlungsfreiheit (Artikel 8 Grundgesetz), der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 Abs. 1 Grundgesetz) und des Brief- und Postgeheimnisses (Artikel 10 Grundgesetz) können insoweit eingeschränkt werden.
      Also auf die Straßen Ihr Leute, wehrt Euch endlich mal, Protestiert und Demonstriert mit den Querdenkern auf den Straßen friedlich gegen diese massive Eingriffe in unser Freiheit und unsere Grundrechte.
      Sonst werden wir alle mit dem Verlust unserer persönlichen Souveränität, Freiheit und Grundrechte bezahlen.
      Corona ist nur ein übles Geschäft mit der Angst der Menschen, nicht mehr.
      Dito Klimawandel.

    • Das Ende dieser Pandemie wird sehr unangenehm sein, denn es warten nicht nur ein Haufen immenser Schulden sondern viele ruinierte Firmen, Existenzen und Menschen mit psychischen Problemen, sowie traumatisierte Kinder bei denen ein Schuljahr praktisch verloren ist.

  18. Madrid ist ein etwas schräges Beispiel, weil Madrid ja auch den harten Lockdown und beklemmende Engpässe in den Krankenhäusern hatte. – Rin aus die Kartoffel, raus aus die Kartoffel. –

    Mich bewegt innerlich ein wenig, dass das viel naheliegendere und überzeugendere Beispiel der Deutschschweiz hier nicht vorkommt. Die Deutschweizer haben alle entscheidenden Einrichtungen offfen und gehen praktisch alle arbeiten, lassen aber den Alten einen besonderen Schutz angedeihen. Ist ganz nah und – funktioniert sehr gut. Im ersten Halbjahr keinerlei Übersterblichkeit, im zweiten ein bisschen vielleicht. Aber zu keinem Zeitpunkt Kapazitätsprobleme bei den Intensivbeetten. Praktissch ein idelaer Verlauf. – Offenbar interessiert unsere Landsleute die positive Nachricht nicht. Das erstaunt mich! Tichy’s- übernehmen Sie bitte die Rolle des Überbringers der guten Nachricht!

    • Es gibt per Definition keinen besseren Weg als den von Frau Bundeskanzler, von Herr Söder, natürlich den von Herr Lauterbach und des Gesundheitsministers (Name leider gerade entfallen)!
      Wenn diese genialen Fachleute etwas ausbrüten, ist einfach alles möglich! Schon diese intelligente Sprache lässt auf vieles hoffen.
      Bin gespannt welche Menschheitsfragen sie demnächst lösen werden: den heiligen Gral finden, Wasser für den Jungbrunnen kochen, Blinde wieder sehend machen, ewiger Weltfrieden oder doch nur kostenlose Energie für alle?
      Es bleibt spannend.

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