Da sage noch einmal jemand, öffentlich-rechtliches Fernsehen komme seinem Bildungsauftrag nicht nach. So lief am Montagabend vor dem Jahreswechsel im Superspartensender „alpha“ eine Wissenschaftsdokumentation über die Entwicklung des Menschen. Dort belegten die tatsächlich seriösen, weil sich an Fakten und nicht an erdachten Prognosen orientierenden Wissenschaftler, dass die Evolutionsgeschichte des Menschen überaus faszinierende Entwicklungssprünge aufweist. Evolution, so anhand der Knochenfunde belegt, verlief – und damit auch verläuft – nicht als kontinuierliche Entwicklung in stetigen, kleinen Schritten, sondern es gab erdgeschichtliche Phasen, in denen das Gehirn der frühmenschlichen Affen und Hominiden innerhalb universalgeschichtlicher Momente erstaunliche Zuwächse nahm. Mensch wurde also nicht langsam zu einem solchen, sondern nach Phasen der Stagnation in durchaus schon als revolutionär zu bezeichnenden Sprüngen.
Ist allein das bereits überaus spannend (und könnte manchen Kreationisten dazu verführen, seine Vorstellung eines gezielten göttlichen Einwirkens als bewiesen zu betrachten), so wird es erst recht interessant, wenn die anderen Erkenntnisse der Wissenschaftler hinzugezogen werden. So konnten sie die Entwicklungssprünge des menschlichen Gehirns tatsächlich unmittelbar an klimatische Bedingungen koppeln, denn immer dann, wenn der frühe Homo schlauer wurde, gab es auf der Erde einen erheblichen Wandel des Klimas. Was wiederum den Kreationisten veranlassen könnte, von einem göttlichen Backofen zu fantasieren, in dem der Mensch auf seine nächste Entwicklungsstufe gebacken wurde. Tatsächlich jedoch ist im Sinne der Evolution – die längst keine Theorie mehr ist und weshalb der Unsinnsbegriff einer „Evolutionstheorie“ hier auch nicht verwendet werden soll – davon auszugehen, dass die Veränderung der Lebensbedingungen, verursacht durch erheblichen und spürbaren Klimawandel, die Evolutionsmaschine anwarf. Denn die sich wandelnden Bedingungen erforderten vom Vor- und Frühmenschen, sich ihnen bedingungslos anzupassen oder als evolutionärer Irrtum zu verschwinden.
Homo war offenbar ein schlaues Kerlchen. Zumindest die Vorfahren jener, deren Nachkommen heute den Planeten bevölkern. Denn andernfalls gäbe es heute auf dem Planeten, den sie Erde genannt haben, keine Menschen. Oder, um es anders zu formulieren: Beim Homo gab es manche, deren Gehirn sich rasant innerhalb weniger Generationenfolgen deutlich entwickelte und damit deren Träger in die Lage versetzte, in den veränderten Lebensbedingungen nicht nur zu vegetieren, sondern sie in ihrem Sinne sich nutzbar zu machen. Das Gehirn der Überlebenden war derart entwickelt, dass sie mit den neuen Bedingungen zurechtkamen. Jene, bei denen das nicht oder zumindest nicht in dem menschlichen Maße funktionierte, starben aus – oder hinterließen Nachkommen, um deren Überleben wir uns heute ängstigen, weil sie als unsere nächsten Verwandten mit Bezeichnungen wie Schimpanse, Bonobo, Gorilla, Orang-Utan und Gibbon keine Chance mehr gegen die Nachkommen jener Intelligenzbestien haben.
Historisch war Klimawandel nie menschengemacht
Bemerkenswert ist auch eine andere der dargelegten, wissenschaftlichen Erkenntnisse. Denn – eigentlich unnötig, dieses zu erwähnen – jener des Öfteren erfolgende Klimawandel, der den heute bekannten Menschen erst möglich machte, konnte selbstverständlich nicht menschengemacht sein. Denn den gab es entweder noch gar nicht – oder aber sein Einwirken in die Natur unterschied sich nicht von jenen biotop-kulturellen Veränderungen, die Büffelherden oder Elefanten durch ihr Fress- und Wanderverhalten verursachen. Insofern mussten dafür andere Ursachen vorhanden sein – und auch die wussten die Wissenschaftler zu benennen. Denn jener Klimawandel ging in aller Regel mit einer Verschiebung der Erdachse einher, wodurch die Sonneneinstrahlung sich verschob. In diesem Zusammenhang: Hat schon mal jemand aktuell untersucht, ob das gegenwärtig auch der Fall sein könnte?
Wie auch immer: Da die Erkenntnisse der Paläontologen, die als seriöse Wissenschaftler ihr Wissen eben aus Fakten und nicht aus Fiktionen ziehen, den Nachweis erbracht haben, dass Klimawandel unverzichtbar ist, um Homo auf die nächst höhere, kulturell-intellektuelle Stufe seiner Entwicklung zu bringen, müssten wir Menschen doch in den höchsten Tönen jubeln darüber, dass es endlich wieder einmal so weit zu sein scheint! Endlich, nach Zigjahrhunderttausenden, macht uns unsere Erde das Angebot, vom Homo sapiens, dem „vernünftigen Mensch“, zum Homo litteratus, dem „gebildeten Mensch“, zu werden! Friedrich Nietzsches Übermensch ist zum Greifen nah!
Wären da nur nicht jene Furchtsamen und Ängstlichen, die in ihrer reaktionären Rückwärtsgewandtheit sich der Evolution entgegen zu stellen trachten, der menschlichen Gattung die Chance zur Weiterentwicklung nehmen wollen und Homo damit letztlich zum Aussterben verurteilen – denn wer aufhört, sich zu entwickeln, der wird in absehbarer Zeit von diesem Planeten verschwinden. Spezialisten ökologischer Nischen wie der kuschelige Große Panda sind Prachtbeispiele dafür, dass Evolution ohne Entwicklung in die Sackgasse führt.
Evolution ist die Basis von Entwicklung
Im Übrigen ist die Feststellung, dass jene, die den Klimawandel aufhalten wollen, sich an der Gattung Mensch vergehen, nicht die einzige, die man dieser Tage aus dem Konsum der öffentlich-rechtlichen Spartenangebote lernen konnte. So gab es eine wunderbare Serie über die Naturwunder Amerikas – und selbstverständlich wurde dabei dem ersten Nationalpark der Weltgeschichte ein eigenes Kapitel gewidmet. Dieser auf einer riesigen Caldera befindliche Park im nordamerikanischen Wyoming, der seine Existenz eben jener Tatsache zu verdanken hat, dass unter ihm ein Vulkan brodelt, dessen nächste Explosion alles in den Schatten stellen wird, das Mensch jemals an sogenannten Umweltgiften produzieren kann, und der dabei die Zivilisation, wie wir sie kennen, für den Fall, dass es diese dann noch geben sollte, global hinwegfegt, wurde bereits am 1. März 1872 unter Schutz gestellt.
Nur – das mit dem Schutz war eine eher fragwürdige Angelegenheit. Seinerzeit und in den Folgejahrzehnten war der vernünftige Homo noch nicht so vernünftig zu verstehen, dass ökologische Zusammenhänge wichtig sind, um ein natürliches Gleichgewicht zu erhalten. Vielmehr waren die Menschen auch damals schon häufig pseudoreligiös inspiriert, und so meinten sie – manche übrigens bis heute – die sie umgebende Tierwelt in moralisch Gutes und Böses einteilen zu müssen. Als Böses galt damals das, was heute von Wissenschaftlern als Beutegreifer bezeichnet wird. Gemeinhin und in weniger gebildeten Kreisen heißen diese Lebewesen noch Raubtier, weil sie sich – wie der Mensch – maßgeblich von fleischlicher Kost ernähren, die sie sich zumeist über den Tod ihrer Beutetiere verschaffen.
Die Folge war – Nationalpark hin oder her – dass im Gelbsteingebiet Wölfe und Grizzlies gnadenlos bejagt wurden, bis sie so gut wie verschwunden waren. Und was war die Folge dieses menschlichen Eingriffs in die Natur? Richtig: Ihre klassischen Beutetiere, allen voran die Wapitihirsche, vermehrten sich explosionsartig, fraßen all das Park-notwendige Grün weg mit der Folge, dass der Park kurz vor seinem ökologischen Ende stand. Dann kamen ein paar kluge Umweltschützer – also jene, die die Natur tatsächlich vor ihrem ärgsten Feind, dem sich selbst in seiner Hybris als „vernünftig“ bezeichnenden Menschen, zu schützen gedachten – auf die Idee, Wölfe und Bären wieder dort anzusiedeln, wo sie von Natur aus hingehörten.
Es half. Heute ist der Yellowstone-Park wieder im Gleichgewicht. Wölfe und Bären fangen die schwachen und kranken Huftiere weg, die Wapiti-Population schrumpfte – und gesundete. Die Pflanzen konnten sich erholen. Kurz: Die Natur ist wieder in ihrem natürlichen Zustand, der Nationalpark tatsächlich fast das, was er immer sein sollte: Ein vom zivilisatorischen Einfluss des Menschen weitgehend geschütztes Gebiet.
„Die Natur“ ist Evolution
Das nun führt uns zu einer weiteren Überlegung. Denn selbstverständlich ist es nicht „die Natur“ als Wesen, die ein gesundes Gleichgewicht organisiert. Es sind ihre Akteure, die sich durch den Druck, den sie gegenseitig aufeinander ausüben, die Existenz des Lebens im Gleichgewicht halten. Beutegreifer oder Raubtiere sorgen dafür, dass alte und schwache Tiere aus dem Prozess entfernt werden. Dadurch sind Huftiere und Nager nur in einem Maße in der Lage, die Pflanzenwelt zu bedrängen, dass diese davon keinen Schaden nimmt. „Natürlich“ ist insofern sowohl die Tendenz zur übermäßigen Population einzelner Spezies, wenn regulierende Eingriffe fehlen – als auch eben diese Eingriffe in diese Population durch die Entnahme einzelner Individuen. Beides wiederum übt jenen evolutionären Druck aus, der einem ständigen Wettrüsten gleich die Beutetiere schneller und kräftiger und die Beutegreifer geschickter und leistungsfähiger macht. „Die Natur“ – was immer wir darunter auch verstehen – sorgt für sich selbst. Und sie sorgt im Falle einer Klimaveränderung auch dafür, dass jene Spezies verschwinden, die nicht in der Lage sind, sich den sich verändernden Bedingungen anzupassen. So, wie sie in der Vergangenheit dafür sorgte, dass die frühen Hominiden vom Affen zum Menschenaffen, vom Menschenaffen zum aufrecht gehenden Frühmenschen, vom Frühmenschen zum Homo sapiens wurden. Der von den natürlichen Bedingungen und Veränderungen ausgehende Druck sorgte dafür, dass manche Arten in revolutionären Entwicklungssprüngen immer leistungs- und überlebensfähiger wurden. Und so sorgten sie dafür, dass der aufrecht gehende Homo erectus irgendwann zum Homo sapiens werden konnte.
Diese im wahrsten Sinne des Wortes natürliche Entwicklung fordert jedoch auch Opfer. Auf der Strecke bleibt, wer unfähig ist, sich dem Wandel zu stellen, mit dessen Konsequenzen zu leben. Wer auf seiner Entwicklungsstufe verharrt, der verschwindet. So, wie Mamut und Wollnashorn irgendwann verschwanden, weil ihre Lebensräume sich veränderten und sich ihre Art nicht schnell genug umstellen konnte. Das ist übrigens im Sinne der Evolution kein Verlust. Denn frei werdende Ökosysteme werden zumeist eher über kurz als über lang von jenen besetzt, die mit den neuen Bedingungen besser klarkommen. Gleichzeitig aber besagt dieser Gang der Dinge auch, dass der Tod auch zahlreicher Individuen bis hin zum Verschwinden ganzer Arten ein völlig natürlicher Prozess ist. Er ist die natürliche Antwort des Lebens darauf, dass sich Lebensräume verändern.
Homo sapiens hat eine einmalige Chance
Blicken wir nun auf den Homo sapiens, der, folgten wir den Erkenntnissen der Paläontologen, gegenwärtig die Chance hätte, sich evolutionär zu einer neuen, höheren Entwicklungsstufe zu entwickeln, dann ist dieser der real existierende Widerspruch zu allem, was wir bislang als wissenschaftlichen Erkenntnis gewonnen haben. Er war Dank jener klimabedingten Entwicklungssprünge in der Lage, sich die Welt das zu machen, was eine fehlerhafte Bibelübersetzung als „untertan“ bezeichnet. Seine Eingriffe in die natürlichen Abläufe sind dabei derart radikal, dass mittlerweile unzählige Mitgeschöpfe entweder bereits ausgestorben sind oder vor dem Aussterben stehen; dass Ökosysteme derart radikal verändert wurden, dass sie nicht nur das verloren haben, was Naturromantiker als „natürliche Schönheit“ bezeichnen, sondern dass aus ehemals ökologisch gesunden und ausgeglichen Landschaften ökologische Wüsten wurden. Mit der Folge, dass manch einem Homo sapiens dämmert: Irgendetwas ist schief gelaufen. Und tut es immer noch.
Rolle rückwärts statt angemessener Reaktion
Statt nun im evolutionären Sinne angemessen darauf zu reagieren, beginnt Homo mit einer absurden Rolle rückwärts. Einerseits agiert er wie jener Wapiti des Gelbsteinterritoriums, vermehrt sich ungebremst und vernichtet dabei seine eigenen Lebensgrundlagen. Denn als Prädator an der Spitze der Nahrungspyramide hat er jene, die seine explosionsartige Vermehrung früher einmal in einem natürlichen Gleichgewicht hätten halten können und gehalten haben, längst vernichtet.
Doch die Evolution ist nicht mitgekommen. Anders als bei früheren Prädatoren hat Homo die sprichwörtlich affenartige Geschwindigkeit seiner Vermehrung beibehalten. Denn sie war seine Antwort auf die sich wandelnden Umweltbedingungen – frei nach dem Motto: Wenn viel produziert wird, wird schon etwas Überlebensfähiges dabei sein. Gäbe es tatsächlich, wie in jenem Öko-Klassiker „Avatar“ so idealisierend dargestellt, eine denkende Vernunft der Natur; gäbe es eine sich an der biblischen Urmutter orientierende „Ewah“ als neuronal existierende Vernunft, dann hätte diese längst eingegriffen, um die natürliche Vielfalt auf dem Planeten Erde vor dem alles dominierenden Homo zu schützen.
Wobei Mystiker nun durchaus geneigt sein könnten, in den menschengemachten Massenselbstvernichtungen namens Krieg, in Sturmfluten wie 2004 im Indischen Ozean, in Wirbelstürmen und in Dürrekatastrophen wie in Mozambique und Zimbabwe/Rhodesien genau eine solche steuernde Vernunft zu erkennen. Zumindest in ihren Ansätzen – denn die Opfer dieser Vorgänge sind, gemessen an der Vermehrungsfreude des Homo, mathematisch bislang nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein.
Geböte folglich nicht die Logik eine grundlegende Umorientierung? Müsste Homo nicht, wollte er wie im Yellowstone-Park das ökologische Gleichgewicht retten, all solche für ihn als Katastrophen empfundenen Vorgänge als natürliche Regulative zur Verhinderung der finalen Vernichtung des Planeten begreifen? Wären insofern nicht alle Maßnahmen, Menschen dort vor dem Hungertod zu bewahren, wo die natürliche Ressourcenvernichtung diesen unvermeidbar machen, im evolutionären Sinne zum Erhalt der natürlichen Vielfalt kontraproduktiv? Müssten wir nicht lernen zu verstehen, dass das Überleben von Menschen in naturbedingten Katastrophen durch Menschen von außen wider die Natur ist und deshalb der Tod durch Verhungern oder durch klassische Naturkatastrophen ein uneingeschränkt natürlicher Prozess?
Die Umweltkatstrophe ist kein unnatürlicher Vorgang
Ja, das wäre unmenschlich. Aber es wäre nicht wider die Natur. Wer im Tsunami ertrinkt, weil er in Unkenntnis oder in Leugnung einer vom Meer ausgehenden Gefahr dort lebt oder urlaubt, wo ihn das unglückliche Schicksal eines unberechenbaren Tsunami treffen kann, der stirbt im evolutionären Sinne eines natürlichen Todes. Wer, wie in Zimbabwe, es zulässt, sich von einer kleinen Clique selbstherrlicher Despoten um seine Zukunfts- und Überlebenschancen bringen zu lassen – auch der stirbt, wenn er verhungert, eines natürlichen Todes. So, wie letztlich auch der Tod der Maya insofern natürlich war, weil sie sich, nachdem sie die sie ernährende Natur vernichtet hatten und der Klimawandel ein weiteres tat, gegenseitig abschlachteten. All das ist natürlich, wenn wir es aus der unbeteiligten Brille eines Wissenschaftlers betrachtet, der Ursache und Wirkung miteinander in Zusammenhang bringt und dann die daraus konsequent sich unvermeidliche Mathematik des Eins plus Eins macht Zwei beobachtet.
Jedoch: Was natürlich ist, das ist nicht zwangsläufig menschlich. Was als evolutionärer Prozess in den natürlichen Abläufen notwendig und zwangsläufig ist, entspricht nicht dem, was menschliche Philosophie uns zu gebieten scheint. Und das ausschließlich deshalb, weil der Mensch sich längst um Äonen von natürlichen Vorgängen entfernt hat. Was wiederum ihn in besonderem Maße anfällig macht für Änderungen im Ablauf dieser natürlichen Vorgänge, weil er verlernt hat, darauf evolutionsgerecht zu reagieren.
Die Philosophie der Menschlichkeit ist unnatürlich
Eine Philosophie, die sich die explosionsartige Vermehrung der Spezies Homo schönzureden sucht, indem irgendwelche und absolut ungesicherte Prognosen einer selbstgefühlten Weltregierung namens UN die Behauptung verbreiten, irgendwann bei zehn oder elf Milliarden Menschen würde die Vermehrungsrate automatisch rückläufig werden und niemand müsse Hunger leiden, hat nun einmal mit natürlichen Entwicklungen nichts zu tun. Wie die selbsternannten Vordenker der Menschheit in den zivilisierten Stuben der UN zu solchen Ideen kommen, wenn immer mehr vermehrungsfähige und vermehrungswillige Individuen den Planeten bevölkern werden, muss ihr Geheimnis bleiben.
Eine Philosophie, die nun auch ansetzt, jenen von den Paläontologen festgestellten Prozess der evolutionären Entwicklungssprünge zu verhindern, indem sie den festzustellenden Klimawandel aufzuhalten versucht, ist es auch. Sie ist, sachgerecht betrachtet, wider die Natur. Denn der Mensch wird natürliche Prozesse nicht aufhalten – und natürlich im eigentlichen Sinne wäre der Klimawandel selbst dann, wenn er ausschließlich eine Folge der Kultivierung des Planeten durch den Mensch sein sollte. Denn bei allem, was er sich zu sein wähnt: Der Mensch ist und bleibt nichts anderes als ein besonders hochentwickeltes Tier, das von der Beute zum dominierenden Beutegreifer aufstieg, weil die durch sich wandelnden Umweltbedingungen erzwungenen Evolutionsschübe ihm ein Gehirn schufen, mit welchem er seine dominante Position beharrlich und beständig ausbauen konnte. Der erkennbare Nachteil dieser Entwicklung: Statt im evolutionären Prozess ständig weiter die Stufen der Weiterentwicklung zu erklimmen, entwickelt er sich intellektuell zurück.
Domestikation ist evolutionärer Rückschritt
Es ist die klassische Domestikation, die Homo ebenso ergriffen hat wie zahlreiche jener Mitgeschöpfe, die er zur Erleichterung seiner Natur als Beutegreifer in Ställe und Gatter gezwängt hat, um nicht mehr von den Unberechenbarkeiten natürlicher Büffelwanderungen und Hirschpopulationen abhängig zu sein. Die Domestikation des Homo ist allein schon an seinem Äußeren unverkennbar. Haben seine nächsten Verwandten sämtlich noch die nach vorn geschobene Schnauze – so wie sie auch bei frühen Hominiden unverkennbar ist -, so entwickelte sich dieses Merkmal radikal zurück. Die Beißwerkzeuge wurden nicht mehr gebraucht, um wie beim Schimpansen lebende Beute zu fassen und mit einem Biss zu töten. Gekochte Nahrung lässt die Kraft des Kiefers schwinden, um dafür andere Fertigkeiten wachsen zu lassen. Der virtuose Gebrauch der Hände gehört ebenso dazu wie ein Gehirn, das in der Lage ist, vorausschauend zu planen und auf jegliche Veränderung der Umwelt adäquate Antworten zu entwickeln.
Doch die Domestikation des Homo sapiens bringt es offensichtlich auch mit sich, dass er sich der Evolution verweigert. Das, was er „in der Natur“ als selbstverständlichen Prozess nicht nur akzeptiert, sondern – Beispiel Yellowstone – sogar im eigentlichen Wortsinne reformiert, darf für ihn selbst nicht gelten. Der moderne Mensch begreift sich nicht als Teil natürlicher Prozesse, sondern wähnt sich über ihnen stehend. Deshalb meint er nun, den Klimawandel stoppen zu müssen, der ein naturgegebener Prozess selbst dann bleibt, wenn allein das Wesen Mensch ihn verursacht haben sollte.
Warum er das tut? Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Der grundlegende ist jedoch jene gefühlte und gelebte Überhebung über die Natur, die Homo sapiens, der vernünftige Mensch, zum Kernelement seines Denkens gemacht hat. Er paart sie auf der Grundlage der ihm naturgegebenen Eigenschaft des für ihn überlebensnotwendigen Sozialverhaltens mit der Vorstellung, jedes einmal das Licht der Welt erblickende Menschenwesen müsse um jeden Preis erhalten werden. Er nennt dieses Mitmenschlichkeit – und tatsächlich ist dieses eine seiner hervorragendsten Eigenschaften und macht ihn maßgeblich aus. Auch wenn wir Akte dessen, was wir als Mitmenschlichkeit bezeichnen, ebenso bei Tieren antreffen. Und dort nicht nur bei Primaten. Denn Mitmenschlichkeit – oder nennen wir sie besser Empathie – ist Voraussetzung eines jeden Sozialverbandes, der über den Zustand des Schwarms und der Herde hinausgeht.
Der Dissens menschlichen Verhaltens
Dieser offensichtliche Dissens zwischen Evolution und menschlichem Verhalten ist nun genau jener gordische Knoten, den Homo nicht zu lösen in der Lage scheint.
Wohlmeinende, hochdomestizierte Menschen, wie wir sie vor allem in den absolut naturfernen Siedlungsgebieten der großen Städte antreffen, vermuten ständig Gefahren für sich und ihre Kinder zu erkennen – falls sie welche haben. Haben sie keine, machen sie sich die Menschheit selbst zu ihrem Kind. In ihrer degenerativen weil von natürlichen Erfahrungen abgekoppelten Weltsicht des Homo domesticus ersinnen sie sich Traumbilder einer Natur, die sie idealisieren und die Natur mit all ihrer vom Menschen als Brutalität empfundenen Radikalität zu einem Garten Eden der vollkommenen Glückseligkeit verklären. In ihrer absoluten Naturferne schaffen sie sich Idealbilder von etwas, das es so nie gegeben hat und niemals geben wird. Zumindest nicht dann, wenn es tatsächlich natürlich sein soll.
Reden wir nicht drum herum: Verhielte sich der Mensch im eigentlichen Sinne natürlich, also in einer Weise, wie es ihm die Evolution gebietet, dann hätten die Starken längst die Schwachen vernichtet. Jene, die Mittel gefunden haben, Überbevölkerung und Ressourcenvernichtung für sich in den Griff zu bekommen, müssten jene vernichten, die durch ihr Handeln und Denken die globale Existenz und damit den Planeten als ihren Lebensraum gefährden. Es wäre dieses tatsächlich eines Homo sapiens würdig – denn es wäre vernünftig. Vernünftig im Sinne des minimalen Vorsprungs in der evolutionären Entwicklung, den die einen haben und die anderen nicht, weil die einen sich mit der Fähigkeit der Vernunft über als religiös oder auch ideologisch begründete Dogmen erheben – und die anderen eben dazu nicht in der Lage sind. Vernünftig eben auch, um den immer knapper werdenden Lebensraum auf diesem Planeten vor dem Menschen zu retten – und damit der Vielfalt des Lebens eine Chance zu geben.
Tatsächlich wäre ein solches Verhalten im Sinne eines evolutionären Vorteils, aus dem ein evolutionärer Fortschritt wird, im klassischen Begriffssinne darwinistisch. Nicht allerdings sozialdarwinistisch, wie es jener Idiotie zugeschrieben wird, bei der sich die Begabten ihrer Hochbegabten entledigten, weil sie in sozialideologischer Manier es nicht ertragen konnten, dass es Menschen gibt, die nicht gleich ihnen gleich, sondern ihnen intellektuell überlegen sind. Für die die Gleichheit im Kollektiv als Gleichsein in der Masse definiert wird und die mit diesem Anspruch jegliche Grundlage eines evolutionären Fortschritts, der ausschließlich aus der Ungleichheit entstehen kann, grundlegend zerstörten.
Dabei gilt nach wie vor: Wäre es ein solches Verhalten darwinistisch und damit auf den Grundlagen der wissenschaftlichen Erkenntnis der Evolution basierend, so wäre es auch natürlich. Und damit wäre es zwangsläufig auch vernünftig. Und doch wäre es eines nicht: menschlich.
Das unlösbare Dilemma
So befindet sich die Menschheit heute in einem scheinbar unlösbaren Dilemma. Die Gesetze der Evolution geböten es, den Klimawandel als Chance zu begrüßen. Sie geböten es auch, sich nicht darum zu scheren, wenn – egal ob durch Klimawandel oder durch Kriege oder selbstvernichtende Ressourcenzerstörung, Millionen von Menschenleben vorzeitig aus dem Leben schieden. Eine solche Konsequenz aber gilt als unmenschlich. Denn sie würde es unvermeidbar machen, dass Menschen Menschen töten oder ihren Tod zumindest in Kauf nehmen, um damit dem natürlichen Prozess der Evolution gerecht zu werden.
Was also tun? Der gegenwärtig zu erkennende Versuch, sich einmal mehr wider die natürlichen Prozesse zu stellen, den Menschen wieder einmal als etwas zu verstehen, das sich aus dem seit Milliarden von Jahren erfolgreich funktionierenden Prozess ausklinken kann, ist absurd. Es ist absurd zu glauben, durch das Rückfahren angeblich oder tatsächlich „die Umwelt“ belastender Emissionen „das Klima“ retten zu können, indem das Idealbild einer vorgeblichen Natur geschaffen wird, die es niemals gegeben hat und niemals geben wird.
Homo hat sich eine eigene Welt geschaffen
Homo, der Vernünftige, hat sich schon vor Generationen seine eigene Welt geschaffen. Er hat es tatsächlich gewagt, sich über die natürlichen Prozesse einer für die einzelne Spezies im Zweifel tödlichen Evolution zu erheben. Will er davon zurück, dann muss er die Welt, die er sich selbst geschaffen hat, mit absoluter Radikalität vernichten. Kein technischer Fortschritt mehr: Zurück zur Feuerstelle in der Lehmhütte. Aber: Das wird weder das domestizierte Wesen mit der Bezeichnung Mensch retten, noch wird es die Massen der Menschen, die dieses Wesen gezeugt hat, ernähren können. Die Technikfeindlichkeit des nicht nur politisch „grünen“ Homo domesticus, die es zu allen Zeiten gegeben hat und die in der Vergangenheit zum Glück der Spezies immer wieder von vernünftigen Menschen überwunden werden konnte, wird die Menschheit nicht retten. Sie wird ihn nur von einem Desaster zum nächsten führen. Und sie wird im Kampf der Evolution, den der Mensch gezwungen ist zu führen auch dann, wenn er meint, sich dem entziehen zu können, seine eigene Vernichtung organisieren. Weil sie das Grundgesetz eben dieser Evolution verneint.
Dieses Grundgesetz bedeutet: Der Weg führt niemals zurück, sondern immer voran.
Ein Homo sapiens, der der Vernunft fähig ist, hat nicht die Wahl zwischen einen Zurück zur Natur und zivilisatorischem Fortschritt. Er hat nur die Chance, seine Vernunft im Zweifel auch angesichts eines selbstverursachten, klimawandelbedingten Anpassungsprozess einzusetzen. Eben vom Homo sapiens zum Homo litteratus zu werden. Zum wissenden Menschen, der begreift, dass er seine Fähigkeit zur Überwindung von naturbedingten Widrigkeiten einsetzen kann und einsetzen muss, um seine dominante Position auf diesem Planeten zu sichern. Und das bedeutet im konkreten Falle: Nicht den Errungenschaften der Nutzung fossiler wie kernenergetischer Energien den Hahn abzudrehen, sondern sie immer weiter zu verbessern, sodass die mit ihnen verbundenen negativen Folgen überwunden werden können. Den unvermeidbaren Konsequenzen des nicht zu verleugnenden Wandels des Klimas sich nicht durch unrealistische Wünsche nach einer Rückkehr zur gefühlten, idealisierten Natürlichkeit zu begegnen, sondern diese als Herausforderung anzunehmen.
Die Herausforderungen annehmen
Will die Menschheit im Einklang mit dem leben, was ein unvermeidlicher, natürlicher Prozess der evolutionären Entwicklung ist, dann muss er seine Fähigkeit nach vorn entwickeln – nicht zurück. Dann muss er tatsächlich vom Homo sapiens zum Homo litteratus werden. Zu einem Wesen, das den Wert seines Planeten begreift und mit diesem Begreifen die Erkenntnis verbindet, dass weder Stagnation und schon gar nicht Rückschritt die Antwort sein können. Nur und ausschließlich ein Mehr an technischer und wissenschaftlicher Entwicklung kann die Antwort des Homo auf die Krisen sein, mit denen er konfrontiert wird. Und dieses unabhängig davon, ob und in welchem Maße er sie selbst verursacht hat. Denn dass er unmittelbaren Einfluss auf seine Umwelt nimmt, ist eine Binsenweisheit. So, wie einst auch jene Büffelherden Nordamerikas die großen Steppen schufen, weil sie diese als Nahrungsquelle nutzten. So, wie Elefanten ihr Lebensumfeld veränderten, weil sie Bäume zerstörten, um sich an ihren Blättern satt zu fressen.
Evolutionäre Prozesse sind nicht aufzuhalten. Sie prägen diesen Planeten seit Anbeginn kohlenstoffbasierten Lebens. Entweder, die Wesen, die diesen Planeten bevölkern, akzeptieren ihre Regeln – oder sie werden untergehen. Daran führt kein Weg vorbei. Die Idee von einem Garten Eden ist etwas für eine Minipopulation in abgeschlossenem Biotop und den realitätsfernen Phantasien der Träumer vom Paradies. So, wie es vielleicht die Bonobos hatten, bevor der erfolgreichere Mensch in ihre Urwälder eindrang.
Deshalb aber befindet sich die aktuelle, das Denken dominierende, pseudogrüne Ideologie auch auf einem Irrweg. Sie wird vielleicht Gewissen beruhigen können – nicht aber den Menschen als diesen Planeten beherrschende Spezies retten. Was die Menschheit benötigt, ist eine technisch-intellektuelle Evolution. Kein Rückschritt in scheinbar bessere Wunschvorstellungen, die einer Menschheit, die, will sie das Dogma der Menschlichkeit bewahren, nur Kleister auf die Augen schmieren. Existenz war und ist Kampf. Homo hat das längst erkannt, wenn er auf das schaut, was er Natur nennt. Sie wird es auch bleiben dann, wenn es dem Menschen nicht gefällt. Wer sich diesem Kampf nicht stellt, geht unter. Das war in den vergangenen Jahrmilliarden der Evolution so – und Homo wird es nicht ändern. Deshalb gilt es, alle Kräfte und Energien in den Fortschritt zu lenken. Einen Fortschritt, der mit der im Verlauf der Evolution erworbenen Fähigkeit zur Überwindung von naturgegebenen Widrigkeiten die Menschheit bis heute erfolgreich begleitet hat. Nicht aber mit einem nur scheinbaren Fortschritt, der tatsächlich ein Rückschritt ist, weil er sich der Erkenntnis verweigert, dass Homo sapiens längst schon viel zu weit gegangen ist, um seine eigene evolutionäre Entwicklung aufhalten oder sogar zurückdrehen zu können.
Wird dieser Fortschritt Kollateralschäden erfordern? Das ist nicht auszuschließen, weil eben in evolutionären Prozessen immer jene auf der Strecke bleiben, die sich neuen Bedingungen nicht anpassen können. Doch sie werden weitaus geringer sein als jene unvermeidbaren Konsequenzen, die Homo erwarten, wenn er sich von seinem ewigen Weg des wissenschaftlich-technischen Fortschritts hinwendet zu pseudowissenschaftlichen Ersatzphilosophien und Heilsversprechen der Umkehr. Krieg und Umweltzerstörung sind nicht deshalb unweigerlich, weil wir zu viel technischen Fortschritt haben – sie sind deshalb unweigerlich, weil wir zu wenig davon haben. Philosophische Weltbetrachtung und daraus resultierende Selbstkasteiung bis hin zur Vernichtung der Basis unseres evolutionären Fortschritts mögen dem Homo domesticus vorübergehenden Seelenfrieden bringen. Einen Homo sapiens jedoch werden sie niemals befriedigen – und schon gar nicht retten können. Einen Homo litteratus, der zu werden, wir nun vielleicht die einmalige Chance haben, schon gar nicht.
Nehmen wir die Änderungen der evolutionären Voraussetzungen, nehmen wir die Natur nicht als Gefahr, sondern als Ansporn. Nicht, indem wir die Zeit zurückzudrehen suchen, sondern indem wir den erfolgreichen Weg, der die Menschheit dorthin gebracht hat, wo sie heute steht, mit aller Kraft fortsetzen. Verstehen wir uns endlich als ein Wesen, das wie jedes andere unter den Bedingungen der natürlichen Evolution existiert – und das diesen Prozess nicht wird ändern können, so sehr es sich vielleicht in seiner Furcht auch anstrengt, genau dieses zu tun.
Dann – aber nur dann – werden wir vielleicht in der Lage sein, den nächsten Evolutionssprung unserer Entwicklung vom affengleichen Frühmenschen zum Homo erfolgreich zu gehen. Den Weg fort vom Homo sapiens, der nur allzu häufig den Beweis erbracht hat, dass er diese Bezeichnung nicht verdient, hin zum Homo litteratus. Folgen wir den Erkenntnissen der Paläontologen, dann haben wir jetzt die Chance, genau diesen Schritt zu wagen. Und sollten ihre Erkenntnisse trotz fundierter Wissenschaft tatsächlich nicht mehr zutreffen, weil für Homo sapiens die Regeln der Evolution außer Kraft gesetzt sind, so ist es dennoch der einzig denkbare Weg, den Homo zu gehen hat, den er gehen muss. Denn Rückschritt ist der Weg in die Selbstvernichtung. Diese Erkenntnis der Evolution hat den Menschen auch ohne die fundierte Erkenntnis ihrer selbst bei seinem Aufstieg begleitet. Sie wird es auch künftig, wenn er seinen erfolgreichen Weg fortsetzen und nicht in der Stagnation seiner eigenen Angst verenden will.
Sehr geehrter Herr Spahn, vielen Dank für diese Ausführungen, die nicht von astrosem Gutblick und der Sitte des Ertränkens in Moralin geprägt sind. Für eine Einschätzung der Zukunft ist es wichtig, die Determinanten, Spielräume und Potentiale des Verhaltens des Hominiden namens homo sapiens zu bedenken. Eine erzwungene Exogamie der Frauen z.B. ist historisch-anthropologisch keine Verirrung, sondern darwinistisches Erbe, das sich z.B. in Form des Raubs sog. ungläubiger Mädchen in Pakistan, Ägypten usw. bis heute findet. Wenn die clanistisch und kalifatistisch befreiten Gebiete erst einmal stark genug sind, wird es das auch in Europa geben. Passend dazu gingen die gut darwinistischen Raubzüge zur Erbeutung süd- und südosteuropäischer Frauen über etliche Jahrhunderte, und das korrespondierte dem Ausrotten der Männer, auch durch Verwertung als Sklave mit kurzer Restlebenswertung. All das kann erneut kommen, der Firnis ist dünn.
Einen hervorragenden, auf neuestem wissenschaftlichen Stand befindlichen und zugleich gut lesbaren Abriss zur Basis des menschlichen Verhaltens finden Sie bei John Cartwright „Evolution and Human Behaviour. Darwinian Perspectives on the Human Condition“, 3rd ed, Palgrave 2016. Klassiker ist nach wie vor von Irenäus Eibl-Eibesfeldt „Die Biologie des menschlichen Verhaltens“, 3.A., Piper 1995; darin finden sich auch gute Ausführungen zu den Grundlagen der Kultur. Ungeachtet des speziell klingenden Titels ist von Friderun Ankel-Simons „Primate Anatomy. An Introduction“, 3rd ed, Academic Press 2007, lehrreich; man sieht das biologische Umfeld, seine Spezialisierungen, seine Gemeinsamkeiten. Zur Evolutionstheorie ist im deutschsprachigen Raum das Buch „Evolutionsbiologie“ von Ulrich Kutschera unübertroffen.
Natürlich handelt es sich um eine Theorie, denn es geht ja nicht alleine um die Ordnung von Beobachtungen, sondern um ein Repertoire von Mechanismen in einem wissenschaftlich ausbaufähigen Rahmen. Das bloße Bestehen einer Evolution streiten auch Intelligent-Design-Anhänger nicht ab, nur postulieren sie andere Mechanismen. Im Vergleich dazu ist z.B. die Behauptung eines anthropogenen Klimawandels keine Theorie, sondern nur eine Spezialhypothese, die wissenschaftlich endlos ornamentiert wird; sie stellt aber kein neues Instrumentarium bereit, so wie die Quantentheorie, die Relativitätstheorie oder eben die Evolutionstheorie.
Lieber Herr Spahn,
alles Leben ist Bewegung, Prozesse des Werdens und des Wandels.
Dieser Auffassung war der griechische Philosoph Heraklit, lange vor Darwin und schaue ich morgens in den Spiegel, so bestätigt sich der Wandel täglich, das Werden dagegen… na ja!
Die Bewegung, die Heraklit meinte ist sicherlich als eine nach vorne gerichtete Entwicklung zu verstehen, wie auch die Evolution selbst, wie Sie schreiben ein Prozess der bestmöglichen Anpassung an die sich laufend verändernden Umstände ist.
Die links*grüne Mainstream-Bewegung hierzulande scheint dagegen nur der Zukunft zugewandt, tatsächlich ist sie der Evolution wohl eher entgegen gesetzt… sie hat darum und das Potenzial für das Ausscheiden aus der Geschichte… Deutschland, das Wollnashorn, nicht der Mamut natürlich.
Homo Litteratus oder Homo Demolitus… das also ist hier die Frage!
Da ist Ihnen aber ein schwerer Schnitzer unterlaufen, Herr Spahn, denn selbstverständlich wurde auch früher schon jeder Klimawandel durch den Menschen verursacht. Er wusste es nur nicht, weil es damals noch keine Grünen gab, die dies in ihrer unendlichen Weisheit herausgefunden hätten. Hätte es damals schon grüne Kobolde gegeben, dann wäre die Evolution, genau wie heute in Deutschland, in einer Phase der Stagnation steckengeblieben und es gäbe in unserer Zeit deshalb auch keinen Klimawandel mehr (und keinen homo sapiens). Shit happens …
Dass, was Sie, sehr geehrter Herr Spahn, hier
beschreiben, nämlich die Negativauslese
und somit Selbstzerstörung, findet nur im
weißen Bevölkerungsanteil in Europa und in den USA statt.
Die Asiaten, in erster Linie aber die Chinesen, verfügen über die nötige Härte und all die anderen Voraussetzungen, um den nächsten Evolutionssprung zu machen.
Die Afrikaner werden sich ohne uns nicht behaupten können und nach den Europäern vom Erdboden verschwinden.
Herr Spahn, sie sind da zu sehr Idealist. Dem Homo Litteraticus ist um 1900 schon mal nachgejagt worden, mit nicht so berauschendem Ausgang. Besser wäre die Grenzen zu, und die Wilden sollen sich die Köpfe einschlagen. Das könnte auch in Asien und Afrika zur Vernunft führen. Die brauchen einen Dreißigjährigen Krieg. Wir haben den schon hinter uns.
Um die menschliche/technische Evolution/Fortschritt…Innovationskraft mache ich mir auch keine Sorgen.
Mir bereitet nur Sorgen, dass wir in EU-Deutschland in den Grünen Sozialismus verharren und damit die Evolution des Menschen…der technische Fortschritt und Innovationskraft stehen bleibt und zurück entwickelt…wir in EU-Deutschland eine Gesellschaft des Mangel, der Armut und Gewalt/Willkür der Herrschenden/Funktionäre/NGOs werden!
Toller Artikel Herr Spahn. Sie haben da einiges ins richtige Licht gerückt.
„Denn sie würde es unvermeidbar machen, dass Menschen Menschen töten oder ihren Tod zumindest in Kauf nehmen“. Was ist denn Merkels und der Globalisten Durchmischung von Archaischen Menschen und Hochkultur. Wieviel Tote werden denn da in Kauf genommen? Allerdings ist hier das Ziel, die Ratio an die Dummen anzugleichen (unserer und der frisch „Hinzugekommenen“). Den Vorteil und die Möglichkeiten wegzuwerfen.
Schon erschreckend was fehlgeleiteter Herdentrieb bewirken kann.
Das ist was, Herr Spahn. Danke für Ihre tiefschürfenden Überlegungen.
Spöttisch möchte ich anmerken, dass uns doch der evolutionäre Fortgang der Menschheit schon offenbart wurde. Im Film „Idiocracy“ von 2006.
Nun ernst. Herr Spahn spricht von einem Objekt der Evolution, das (z.T.) Subjekt dieser wurde. Das ganz große WIR „Die Menschheit“ ist Betrachtungsgegenstand.
Warum sieht er diese als Block an, der geschlossen einen (diesen oder jenen) Weg gehen wird?
Warum kommt die Erkenntnis der Paläontologen, dass sich Homo immer und immer wieder in Rassen / Arten aufspaltete hat, von denen je nur eine die Evolution weiter trug, während andere aber zurückblieben, verkümmerten, verdrängt wurden, untergingen, nicht weiter zum tragen?
Kann sich nicht heute und in naher Zukunft wieder der intelligentere, entwicklungsfähige Teil der Primatenart Homo abtrennen, eine höhere Stufe der Zivilisation mit seiner Sondergruppe erreichen und auf die Zurückgebliebenen herabsehen, wie wir heute Bonobos und Schimpansen betrachten? Warum sollte sich die Menschheit nicht wieder (weiter) in Arten ausdifferenzieren? Auch das ist ehernes Gesetz der Evolution.
Vor allem nach mass extinctions hat es in der Evolution Radiationen gegeben. Vermutlich wird das 21. Jahrhundert gigantische Ausmordungen, Sterbenmachungen und -lassungen erzeugen, die solche des 20. Jahrhunderts weit in den Schatten stellen. Die Frage ist, wo die Nischen entstehen, was die Zeitskalen sind, wie sich Antagonismen biologisch dominierender Massen versus kleine Populationen überlegener Herrenmenschen gestalten. Überlegen heißt nicht notwendigerweise intellektuell überlegen im Sinne des homo litteratus, man sehe z.B. die sog. NGOs, welche die kommende Diktatur des Elitariats bestens veranschaulichen. Ökologismus und Klimatismus sind hervorragende Herrschafts- und Ausbeutungslehren, ganz wie beispielweise der Islam. Sie sind intellektuell armiert, das reicht für sozial hörige Simpel wie den typischen homo sapiens, das Niveau ist sekundär.
Immer sollte man bedenken, dass sich die menschliche Intelligenz im Umgang innerhalb von Kleingruppen (u.a. Betrug und Betrugsdetektion, Anpassung) und allenfalls bei der Lösung kleiner technischer Probleme entwickelt hat. Wenn sie sich in Richtung verbesserten Abgreifens, Versklavens, intraspezifischen Schmarotzens, entwickelt, ist das nicht systemfremd. Und es ist die Soros/UN-Elite, Typus Habeck, Göring-E., von der Leyen, die über die Ressourcen verfügt, zu einer neuen Herrenart, homo nobilis, zu werden, in einem Kastensystem, das ihre Kontinuität garantiert. Soziale Segregation kann bekanntlich Artbildungen induzieren (andere Balzsignale usf.).
Umgekehrt wird der hiesigen (unteren) Mittelschicht, die ihre Kinder nicht auf Privatschulen schicken kann, kaum ein anderer Weg übrigbleiben als derjenige in Richtung Simplifikation, nicht zuletzt durch den Druck der hinlänglich bekannten Herrenmenschenlehre, in der intellektuelle Anspruchslosigkeit und kollektives Selbstbewusstsein zu einer grandiosen Synthese gefunden haben; sie ist unter allen verbreiteten Systemen die am meisten darwinistische. Sekundäre Simplifikationen hat es in der Evolution oft genug gegeben. Es spielt keine Rolle, wenn der homo litteratus darauf hinunterblickt; er fände sich ohnedies primär in der technischen Intelligenz, die sich aber verdünnen wird, außer in den asiatischen Ländern. Die Alternative ist Auswanderung, und räumliche Segregation ist ja ein Hauptmechanismus der Artenbildung. Die Zukunft wird vermutlich, entgegen der Vermischungspropaganda, vermehrte Segregation mit sich bringen, durch Auswanderung einerseits, durch Ausrottung andererseits.
Oha, Herr Spahn, so sehr ich Ihre Artikel sonst schätze, aber diesmal haben Sie mit Ihrer Abqualifikation der Kreationisten, um natürlich aus Ihrer Sicht voll aufs Pferd Evolution zu setzen, genau den Kategoriefehler begangen, mit dem etwa „Extincion Rebellion“ etc. sämtliche Ihrer Argumente ungeprüft dem Orkus übergeben. Wie wird Einstein so schön bemüht? „Es braucht nur einen einzigen, der ein globales Theoriegebäude zum Einsturz bringt.“ Oder anders – aus meiner Sicht gesagt: „Der Glaube an Evolution muss sehr viel kräftiger ausfallen als der an den 6-Tage-Schöpfungsglauben.“ Unsere Axiome sind jeweils unterschiedlich. Ich gestehe es Ihnen zu. Sie mir auch? Ansonsten bin ich ganz bei Ihnen: der Mensch als reflektierendes Wesen steckt so oder so in in einem Dilemma. – Und wer sich wirklich die Mühe machen möchte, „das kleine gallische Dorf“ wirklich auf seine Substanz abzuklopfen, dem lege ich einfach mal folgenden Link ans Herz:
https://kreatikon.de/kreatikon-2019
Fürwahr, wir leben in aufregenden Zeiten; gerade deshalb: ein frohes, gesegnetes und gesundes Neues Jahr allen Mitstreitern!
Das mag ja alles richtig sein.
Aber wie überzeugt man die grünen Extremisten, die bar jeder Vernunft zurück in die Steinzeit wollen, und die anderen grünen Extremisten, die in der bedingslosen Selbstvermehrung den Hebel zur politischen Machtergreifung sehen?
Oder ist die gedoppelte religiöse Apokalypse, die sich abzeichnet, als Teil des Evolutionsprozesses zu verstehen? Schmerzhaft, aber notwendig?
Anders gefragt – Was ist notwendig, um den realexistieremden Schwachsinn aufzuhalten?
Was für ein kluger Text! Der homo wird den Status Quo nicht erhalten können denn er selber ist ein ganz ganz kleiner Faktor auf dieser Welt. Er plustert sich nur so auf als wenn er das Sagen hätte aber schon bei der nächsten Flutkatastrophe oder Vulkanausbruch steht er dumm daneben und erkennt, da kann ich nix machen! Wenn wieder der Yjaköllifölli(Scherz) auf Island ausbricht und in Europa den Flugverkehr über Wochen lahm legt stehen auch wieder alle da und halten Maulaffenfeil. Ach, sowas gibts noch? Wo kann ich meine Beschwerde hinschicken? Wer ersetzt mir den Schaden, den ich gehabt hätte, wenn ich fliegen gewollt hätte? Anstatt alle Kinder und Jugendliche bei der Hand zu nehmen und zu sagen: Lernt fleißig, macht Abitur und dann studiert Ingenieurswissenschaften, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Geologie um die Techniken zu entwickeln die wir brauchen um zu überleben. Laßt den Genderquatsch sein, auch nix mit Medien und Politik sondern etwas sinnvolles studieren ist eure Chance.
So leicht stirbt der Mensch nicht aus allerdings befürchte ich, es werden die überleben wie sie in Per Anhalter durch die Galaxis beschrieben werden. Ob das für die Evolution ein Gewinn ist bezweifle ich stark.
Wer sich mal über die zyklischenVeränderungen der Erdbahn um die Sonne und die gleichfalls zyklischen Veränderungen der Neigung der Erdachse informieren möchte, kann ja mal nach Milankovic – Zyklen im Netz suchen.
Erklärt sehr schön, wie bescheuert und unsachlich heutzutage die Diskussion um zyklische Wetterveränderungen geführt wird.
Herr Spahn, bei allem Respekt, der Text ist evtl. komplett falsch und begreift auch nicht Nietzsches Richtung auf die religöse Erlösung in Ewigkeit, die Natur zu sich selbst befreite.
Diesen Film habe ich vor ein paar Monaten einmal gesehen und ich fühlte mich darin bestätigt, dass der Weg des Lebens nicht der der Ausgrenzung auch nur eines Lebewesens sein könne – weshalb ich auch für die sogenannten Rechten bremse.
Hoffentlich schaffen wir es gemeinsam.
Lieber Mozartin, Nietzsche war eher ein Bonmot am Rande. Doch der Begriff des Übermenschen ist schlicht zu gefällig.
Überspitzt ausgedrückt: Der fortschrittliche Mensch findet den Weg zu den Sternen. Der rückschrittliche grüne Mensch trottet zur Hütte aus Kuhdung und Lehm und fürchtet sich vor seinesgleichen und anderen Raubtieren.
How dare you to tell the truth?
Wenn zu den Herausforderungen des „nächsten Jahrzehnts“ nicht nur der evoluntionäre Sprung vom Homo sapiens zum Homo Litteratus ansteht, sondern wir es auch noch mit Polsprung und Erdachsverschiebung zu tun haben (der magnetische Nordpol befindet sich seit einiger Zeit bekannlich auf erstaunlicher Wanderschaft) , dann sind selbst die klugen Überlegungen von Tomas Spahn zu evolutionären Entwicklung von Homo auf den Prüfstand gestellt bei einer „neuen Erde“ und einem „neuen Himmel“ wenn alles ins Rutschen kommt auf der Magmaebene dieses gepriesenen Wandelsterns. Na schaun wir mal, wer dann die Entwicklung des menschlichen Geschlechts weiter treibt, erwünschterweise solche mit der Intelligenz des Autors, dessen bemerkenswerte Überlegungen hiermit kommentiert werden, allerdings nur von Homo Sapiens, der ausgestattet mit hinreichender Selbsterkenntnis sich noch nicht als Homo Litteratus vorstellen kann, allerdings auch nicht als den „letzten Menschen“ nach nitzscheanischer Definition.
Ganz sicher zeugt der Artikel von hoher Intelligenz und einer Liebe zum Homo sonstwas.
Ich will nur nicht, dass die Logik des Gedankenganges Herrn Spahn zuwiderläuft.
Er will die Spezies Mensch retten, auch über seine Missgriffe und Niederlagen hinweg.
Da ist er Nietzsche nicht mal so unähnlich.
Das deutet aber für mich auf den hohen Sinn des Seins, der gerade in Form des Menschen in der Lage ist, ungünstige Umweltbedingungen zu erkennen, wenn nicht zu erklären und es zugunsten allen Lebens umzusetzen, zu verändern.
Ob „Grüne“ diese geistigen Welten erklimmen?
Aber es ist wahrscheinlich unnötig, es ihnen abzusprechen.
Ich setze noch sehr auf Herrn Habeck, der das Rüstzeug dazu haben müßte.
„Geifert“ er, „hetzt“ er?
Ich denke nicht.
Vielleicht weil er denken kann.
Das sind doch gute Voraussetzungen, auf dieser Welt miteinander klarzukommen.
Ich liebe irgendwie alle Lebewesen, aber die Unterhaltung gestaltet sich mit Manchen leichter und fruchtbarer.
Ich möchte vor allem Zeit für uns und unsere Möglichkeiten.
Die „Geiferer“ etc. zähle ich eher zu den Getriebenen von Veränderungen als zu den Fähigen, etwas zu verändern.
Hier wahrscheinlich nicht besonders beliebt und wahrscheinlich selbst nicht gerne genannt, aber ich empfehle den Jahresrückblick von Dieter Nuhr.
„Habeck“ „Vielleicht weil er denken kann.“ Die Sätze von Groupies sind immer unschlagbar……….das die Comedy sich da noch nicht dran abgearbeitet hat……..
Das größte Problem des homo sapiens ist die unendliche menschliche Dummheit. Keine Katze kommt auf die Idee, mehr Nachwuchs in die Welt zu setzen als sie ernähren kann.
Lieber Roland Mueller – damit unterliegen Sie allerdings einem fundamentalen Irrtum. Jede Katze – fast jedes Lebewesen – setzt mehr Nachwuchs auf die Welt, als es ernähren kann. Weil sie ihre Nachkommen dann eben doch vielleicht nicht alle ernähren kann – oder weil darunter immer auch ein paar Deppen sind, die Fressfeinden nicht schnell genug entwischen – ist diese Überproduktion unvermeidbar. Der Punkt ist nur: Bei Löwen überleben von sechs vielleicht drei, bis sie geschlechtsreif werden. Dadurch ist der Bestand gesichert und ein Überbestand abgefangen. Bei Meeresschildkröten müssen es angesichts der Verlustrate bereits tausende sein, damit eine sich später fortpflanzen kann. Und wenn sie sich die Vermehrung von Korallen anschauen, dann sind es Miriaden an Nachwuchs, der freigesetzt wird – damit am Ende ein paar wenige Polypen irgendwo Fuß fassen und den Prozess fortsetzen können.
Reproduktion ist das Grundprinzip der Evolution. Der natürliche Schwund – bei Koralle ausschließlich und bei Schildkröte maßgeblich nach dem Zufallsprinzip – sorgt bei höherentwickelten Lebewesen dafür, dass die Schwachen und Unpfiffigen gar nicht erst zur weiteren Vermehrung kommen. Deshalb geht es voran. Nicht mehr voran geht es, wenn alle Individuen überleben und auch jene, die im natürlichen Prozess ihren Kampf verloren hätten, ebenfalls zur Fortpflanzung kommen. Dann beginnt die Degeneration, weil der natürliche Evolutionsmechanismus ausgeschaltet wird. Irgendwann dann taucht ein Konkurrent auf, der überlegen ist. Dann wird die Degeneration zum Artsterben – es sei denn, die degenerierte Art ist in der Lage, nachzurüsten.
Gleichwohl ist Überproduktion überall dort unverzichtbar, wo eben nicht davon auszugehen ist, dass jedes gezeugte Individuum die Geschlechtsreife erreichen wird. Das war es, was ich meinte, als ich schrieb, die Evolution habe bei Homo sapiens jenen für einen Predator an der Spitze der Nahrungskette letztendlich unvermeidbaren Schritt der Verringerung der Vermehrungsrate noch nicht vollzogen.
Nun immerhin sind erste Schritte von Homo Sapiens gemacht worden, nämlich bereits 1855 mit der ersten Massenherstellung des Kondoms durch Henry Goodyear dem Erfinder der Vulkanisierung von Naturkautschuk, hundert Jahre später mit der Antibabypille, zugegebener Weise mit bisher nur mäßigen Folgeerscheinungen besonders da, wo die Reproduktionsrate aus traditionellen und kulturellen Gründen überdurchschnittlich hoch ist, nämlich in Afrika und weiten Teilen der muslimschen Welt.
Der Druck aus diesen Weltregionen dahin wo Vermehrung von Homo Sapiens nicht mehr erfolgt, sondern bei Geburtenraten von 0,6 bis 1,2 zurückgeht, konterkarriert Bestrebungen zu einem aus evolutioärer Sicht wünschenswertem Ende explosiven Wachstum der Weltbevölkerung von Homo sapiens zukommen.
1885, also 3 Jahre vor der Demissionierung des deutschen Reichskanzlers Bismarck, lebten auf dem damaligen Gebiet des deutschen Reiches, etwa 45 Millionen Menschen, Fruchtbarkeitsrate ca 5. Der Eindruck einer beinahen Verdoppelung, wenn man sich außerhalb seiner vier Wände aufhält, ist nicht von der Hand zu weisen allerdings gar nicht zu vergleichen mit dem Gewimmel in Städten wie etwa Lagos in Nigeria.
Im Moment erleben wir eher Sprünge in die falsche Richtung, es sei denn man betrachtet die aktuelle Massenverblödung als Fliegenschiß in der evolutionären Fortentwicklung des Homo Sapiens.
EVOLUTION UND DIE QUALLE
Die Evolution geht vom Wesen ohne hin zum Wesen mit Rückgrat – auch wenn uns Politestablishment und Mainstreammedien etwas anderes weis machen wollen: der Kriecher ist nicht Endpunkt der Evolution. Der Mensch sollte sich Fragen in Bezug auf den Erfolg seiner Evolution immer dann stellen, wenn ein undressierter Affe intelligenter gehandelt hätte: die Anwendung des gesunden Menschenverstandes ist kein „Populismus“, sondern von elementarer Bedeutung (wie Sherlock Holmes sagen würde). Kein Affe wäre je so dumm, dass er an dem Ast sägt, auf dem er sitzt. Aber unser Politestablishment hat offenbar die Selbstabschaffung zur Staatsräson erklärt. Wer wirklich der Evolution dienen will, der muss nicht nur in sich hinein hören (was will die Natur von mir?), er muss nicht nur Verstand, sondern auch Rückgrat, also Mut, haben. Mut, etwas Neues zu wagen. Ohne Mut ist er nur einer jener ohnehin schon viel zu vielen Kriecher, ist er kein Mensch mit Rückgrat, ist er nur eine Qualle.