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Neues aus der Gender-Küche

Die Gender-Sprache ist nicht inklusiv, sondern sie grenzt aus

17.06.2021

| Lesedauer: 4 Minuten
Die neusten Entwicklungen und Verrücktheiten der Gender-Sprachverhunzung. Und was man dagegen tun kann.

Es vergeht kein Tag, an dem man nicht irgendwelche genderideologisch motivierten Sprachverhunzungen aufspießen müsste. Wir ersparen uns und unseren Lesern ein solches alltägliches, absolut nicht vergnügungssteuerpflichtiges Unternehmen. Aber von Zeit zu Zeit ist es geboten, die neuesten Entwicklungen und Verrücktheiten aufzugreifen, um damit unsere Leser zu sensibilisieren und argumentativ zu munitionieren. 

1. Jetzt gendert auch die hamburgische Verwaltung

Die SPD und die „Grünen“, die beide den Hamburger Senat tragen, beschlossen am 15. Juni einen siebenseitigen Gender-Leitfaden, der in der Verwaltung Anwendung finden soll. Allerdings ist von einer Verpflichtung keine Rede, sondern „von zusätzlichen Möglichkeiten“. Die Vorschläge können (!) für sämtlichen Schriftverkehr der Verwaltung nach Innen und nach Außen aufgegriffen werden – etwa für Broschüren, Präsentationen, Flyer und Formulare. Nicht jedoch beim Erlass oder der Änderung von Rechts- und Verwaltungsvorschriften. Immerhin!

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Hintergrund, so die rot-grüne Begründung, sei ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) aus dem Jahr 2017, wonach niemand gesetzlich gezwungen werden dürfe, sich zwischen dem männlichen und weiblichen Geschlecht zu entscheiden. Allein diese Berufung des Hamburger Senats auf das BVerG ist freilich bodenlos daneben. Denn das BVerG hat nichts anderes getan, als ein Weder-männlich-noch-weiblich-Geschlecht („divers“) einzuführen. Über die Notwendigkeit einer „gendergerechten“ Sprache hat sich das Gericht nicht ausgelassen. Außerdem kommt „divers“ in keiner der schlauen Gender-Fibeln zum Tragen, sondern nur die Einebnung von „männlich“ und „weiblich“. Neben geschlechtsneutralen Formulierungen können in Hamburg nun Gender-Stern oder Gender-Doppelpunkt verwendet werden. Das sei „inklusiv“. 

Konkret schaut das dann wie folgt aus: Lehrkraft statt Lehrerin oder Lehrer, Studierende statt Studentin und Student, Schüler:innen statt Schülerinnen und Schüler, Mitarbeiter:innen statt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Diplom-Ingenieur:in (Dipl.-Ing.:in), Universitätsdozent:in (Univ.-Doz.:in ), Sehr geehrte:r Elke Müller. Sehr geehrte:r Teilnehmer:innen. Niemand statt keiner/keiner (obwohl in „niemand“ der Mann steckt!) Und so weiter und so fort. Immerhin geht es „Gegenständen ohne Personenbezug (der Stuhl, die Wand) nicht an den Kragen. Über Tiernamen lässt sich der Text nicht aus: also nicht über „der“ Elefant, „die“ Giraffe, „das“ Pferd usw. Wie wohltuend immerhin angesichts von Konstruktionen der „grünen“ Fraktionsvorsitzenden Göring-Eckhardt mit ihrer „Planetin“ Erde und ihren „Spatz*Innen“. Siehe hier.

Eines muss man den Hamburgern freilich zugutehalten: Die Freie und Hansestadt Hamburg ist hier nicht ganz so krass und übermotiviert wie die Stadt Köln, die dazu 54 Seiten zu Papier gebracht hat. Siehe hier.

Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß ist gleichwohl strikt gegen eine Gendersprache in staatlichen Institutionen. Wörtlich: „Die Hamburger CDU spricht sich dafür aus, dass in allen Behörden, Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen keine grammatisch falsche Gender-Sprache verwendet wird.“ Unverständlich bleibt, dass sich die CDU-Bundespartei dieser Ansicht noch nicht angeschlossen hat. Das würde Stimmen bringen, denn – je nach Umfrage – 66 bis 87 Prozent der Deutschen mögen die Genderei nicht.

2. Das Bistum Hildesheim springt auf den Gender-Zug auf

Zum 11. Juni 2021 ist auch das Bistum Hildesheim mit der 17-seitigen Handreichung „Geschlechtersensible Sprache“ auf den Gender-Zug aufgesprungen. Siehe hier. 

Man beruft sich dabei auf „Wissenschaftliche Untersuchungen“, die in den letzten 30 Jahren angeblich gezeigt hätten, dass die Verwendung des generisch-maskulinen Plurals („die Mitarbeiter“) dazu führe, dass Frauen in den Vorstellungen nicht vorkämen. Wissenschaftlich? „Vgl. Untersuchungen von Sczesny oder Hannover u. a.“ Das ist alles an Beleg! Nähere Angaben fehlen. Sczesny ist offenbar eine Genderforscherin aus Bern und Hannover wohl die erste Stadt, die mit diesem Unfug begonnen hat. 

ALLENSBACH-UMFRAGE ZUR MEINUNGSFREIHEIT
Nur noch 45 Prozent sagen, dass man seine Meinung frei äußern kann
Dennoch geht es flott ans Werk: Doppelnennungen solle man gebrauchen (Christinnen und Christen)! Substantivierte Partizipien solle man bilden (Studierende)! Redepult statt Rednerpult! (Wie wenn ein Pult reden könne!) „Du unser Gott“ statt „Gott der Herr“! Und man solle zwischen männlicher und weiblicher Form wechseln, zum Beispiel „Team aus Sozialarbeitern, Juristinnen, Erzieher, Seelsorgerinnen …“ Schwachsinn! Denn mit einer solchen Teambeschreibung wird so getan, als seien die einen rein weiblich und die anderen rein männlich. Außerdem soll es heißen Präsidium statt Präsident (respektive Präsidentin). Abteilungsleitung statt Abteilungsleiter (respektive Abteilungsleiterin). Oder Geschäftsführung statt Geschäftsführer (respektive Geschäftsführerin). Auch hier ist den Verfassern der semantische Irrsinn nicht aufgefallen: Denn Wörter mit dem Suffix „-ung“ sind Benennungen für kollektive Gebilde, nicht für eine Einzelperson. 

3. Der Blinden- und Sehbehindertenverband kritisiert das Gendern

Die Gendersprache gibt sich inklusiv. Sie will Frauen und Diverse inkludieren. Aber sie exkludiert manche Behinderten. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) hat denn auch seine Bedenken gegen so manche Gender-Mutationen angemeldet. In einem Positionspapier heißt es dort. „Gendern durch Sonderzeichen und Typografie, Beispiele: Mitarbeiter_innen, Mitarbeiter/-innen, MitarbeiterInnen, Mitarbeiter*innen, Mitarbeiter:innen ist nicht zu empfehlen. 

Diese sind für viele blinde und sehbehinderte Menschen problematisch.“ Siehe hier. 

„KEINE SCHULE OHNE FEMINISMUS“
Berliner Bildungssenatorin Scheeres (SPD) ermuntert radikalfeministische Schülerinnen
DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke ergänzt: „Wenn blinde und sehbehinderte Menschen Texte lesen, findet das in erster Linie über das Hören statt – egal ob der Computer etwas vorliest, ob es die Arbeitsassistenz tut oder ein Mensch aus der Nachbarschaft. Für uns ist das gehörte Wort wichtig, und deshalb wünschen wir uns Klarheit darüber, wie ein Text vorzulesen ist. Gendern durch Satz- und Sonderzeichen und Binnen-I finden wir schwierig, da sie beim Vorlesen entweder überlesen oder mit vorgelesen werden, was den Vorlesefluss stört. Seit einiger Zeit nehmen wir wahr, dass der Genderdoppelpunkt als blinden- und sehbehindertengerecht bezeichnet wird. Er steht jedoch auf der Liste der Lösungen, die wir nicht empfehlen … Bei Texten in Brailleschrift – auch in Papierform – müssen Sonderzeichen zudem durch spezielle Ankündigungszeichen als solche gekennzeichnet werden, was den Lesefluss behindert. Erschwerend kommt hinzu, dass es aktuell keine einheitliche Gendervariante gibt, auf die sich Personen, die vorlesen, und die Hersteller von Computerprogrammen einstellen könnten.“

Fazit des DBSV: Vor allem der Gender-Doppelpunkt wird abgelehnt. „Gründe sind Probleme beim Vorlesen – sei es durch einen Computer oder durch eine Person – und bei der Darstellung in Blindenschrift. Denn der Doppelpunkt wird von Screenreadern standardmäßig nicht vorgelesen, weil er im Gegensatz zu Stern und Unterstrich kein Sonderzeichen, sondern ein Interpunktionszeichen ist. Das Unterdrücken des Doppelpunktes führe zudem zu einer längeren Pause als das Unterdrücken anderer Zeichen. So kann der Eindruck entstehen, der Satz sei zu Ende.“ Der Hamburger Senat meint dies anders sehen zu müssen. Am Ende der sieben Seiten (siehe oben) steht der eigenartige Satz, der im Widerspruch zu den Ausführungen des DBSV steht: „Der Gender-Doppelpunkt gilt aber als eher mit der Barrierefreiheit vereinbar.“

So, liebe TE- und sonstige Leser: Tun Sie was, um der um sich greifenden Sprachbarbarei zu Leibe zu rücken! Was? Hier 13 Empfehlungen.

 

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51 Kommentare

  1. Die katholische Kirche springt auf jeden, fast jeden Zeitgeistzug auf um die Misere des Mißbrauchs etwas in den Hintergrund zu drücken. Aber sie kommt mit allem synodalen Herumeiern nicht um ihr grundsätzliches Problem herum. Die wesentlichen katechetischen Ausagen, vor allem zu Sexualität, Frauenordination, Ehe und Familie sind mit diesem Zeitgeist nicht kompatibel.

  2. Heute ist es gendern, morgen was anderes.
    Es geht den Menschenfeinden darum, immer wieder neue Stöckchen hinzuhalten, über die wir zu springen haben.
    Es scheint nicht auf Deutsche eingeengt werden zu können, da es auch in anderen Ländern geschieht.

  3. Ich gendere nie.
    Auch nicht in Zukunft.

    Nicht, weil ich das beschwerlich fände, sondern weil ich noch alle Latten am Zaun habe,

  4. Was ist z. B. mit dem „Mieteranwalt“?
    Mieter*innen-Anwalt*in?
    Mieter*innenanwält*in?
    Mietendeanwalt*in?
    Mietendeanwaltende?
    Mietende-Rechtsvertetende*r?

    Richtig interessant wird’s beim „Hundefriseur-Auszubildenden“. Hund*infriseur*in-Auszubildende*r???
    Hünd*infrisierende-Auszubildende?

    Ist leider alles nicht mehr lustig. Und die Rechtschreibprüfung macht alles rot.

  5. Interessant ist ja, dass der gegenseitige Respekt bei der Anwendung von Sprache bis vor ca. 10 Jahren weitestgehend gewahrt war.

    Seitdem Aktivisten jedoch ständig irgendwelche rosa Elefanten erwähnen, an die man gerade nicht denken soll, sagen Normalos wie ich, dass sie keinen Bock darauf haben, ständig nicht an irgendwelche Elefanten nicht nicht denken zu sollen. Oder so ähnlich ?.

    Das nervt, genauso wie ein Kind, das unablässig darauf beharrt, jetzt sofort diesen Bonbon haben zu wollen. Mich wundert nicht, dass da Aggressionen hochkochen.

  6. Beim Gendern geht es ja auch nicht, wie bei allen linksgrünen Gutmensch-Agenden, um Gerechtigkeit oder das nachhaltige Lösen von realen Problemen, sondern darum, dauerhaft eine Horde von überflüssigen Menschen zu beschäftigen. Deshalb ist es niemals ein Problem, wenn eine angebliche Lösung eines herbei fantasierten Problems selbst erst die Probleme schafft. Ohne Probleme wären diese Leute schließlich arbeitslos. Und wenn sie keine Probleme erschaffen, dann erfinden sie eben welche.

  7. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) soll sich mal nicht so anstellen. Für die gute Sache muss man eben auch einige Opfer bringen. So wie der zertrampelte Möhrenacker von Bauer Willi ein Kollateralschaden ist, den man für die Rettung der Welt nicht vermeiden kann, so ist auch die schlechte Verständlichkeit der neuen Texte für Sehbehinderte ein Beitrag, den die Betroffenen für eine noch bessere Welt leisten.

  8. Die Entscheidungen für über 200 Professuren für Gender-Studies wurde von hunderten Männern in Universitäten und Bildungsministerien über 10-20 Jahre mitgetragen. Auf der gleichen Linie liegen tausende von Planstellen in Stadtverwaltungen, plus mehr oder weniger großzügige NGO-Förderungen, die hauptberuflich nichts anderes tun als feministische und identitätspolitische Themen zu befördern. Es würde mit Sicherheit für mehr als eine Legislaturperiode bürgerlich-rechte Landesregierungen und Bürgermeister erfordern, um all diese Ideologen auf ein akademisch vertretbares Minimum von maximal 10% des heutigen Standes zu reduzieren.

  9. Die Deutschen haben sich an Migration gewöhnt, an Messerstecherei, an Wahnsinnsverschuldung, um Europa zu retten, an Coronamasken, an gleichgeschaltete Mainstreammedien, an Wahlrückgängigmachungen, an Grundgesetzverletzungen auf höchster Ebene, an „99“ Geschlechter, an Toiletten fürs dritte Geschlecht, an Ehe für alle.
    Warum sollten sie sich ausgerechnet an eine gendergerechte Schreibweise und Sprache dann nicht gewöhnen wollen?!?

  10. Einen Vorteil hat das dschendern doch. Man weiß gleich mit welchen Schwachmaten:in man zu tun hat. Da werden explizit Frauen und Männer auseinanderdefiniert und ich kann nicht erkennen wie da die ganzen anderen LBGTQXYZ gemeint sein können.

  11. Es kommt mir wie eine total enthemmte Gesellschaft vor, die alles hat und nun sturzbesoffen zu neuen Abenteuern in den Krieg zieht!
    Man stelle sich vor, ich begrüße zu einem Vortrag:
    „Sehr geehrte ältere Menschen,
    sehr geehrte(schnalz)r Frau Müller,
    sehr geehrte Studenten(schnalz)innen!“ Alles nach Hamburger Leitfaden.
    Auf dem Familienparkplatz darf ich dann auch parken als Mann, in die Elternberatung dürfte ich als Vater auch, obwohl dort nur Mütter beraten werden.
    Bei Eltern 1 und 2 könnte es, je nach Militanz der beiden, Streit um die Reihenfolge geben. Vielleicht ist dann der höhere Verdienst ausschlaggebend oder die körperliche Stärke, was alles wieder ernste Diskriminierung und Zerwürfnisse hervorrufen dürfte.
    Fazit: Solange dieser Hühnerhaufen der Ideologinnen das Sagen hat, Männer, prüft lieber zehnmal, mit wem ihr euch das Leben wirklich vorstellen könnt!

  12. Wer „gendert“, in Wort und/oder Schrift, hat die Kontrolle über sein Leben verloren (frei nach K. L.)

  13. Es tut einer Gesellschaft gut, wenn die Menschen respektvoll miteinander umgehen, die jeweilige Leistung anerkennen und niemand wegen des Geschlechts, der Hautfarbe…ausgegrenzt wird.
    Das alles erreicht man aber nicht mit Worten, sondern mit Überzeugung, denn entscheidend ist nicht was man sagt, sondern wie man es sagt. Insofern ist die Verhunzung unserer Sprache schon mal ein ziemlicher Blödsinn.
    Es ist auch nicht sonderlich intelligent, wenn man die geistige Leistung und finanziellen Mittel für solche Themen nutzt und dafür andere sehr viel wichtigere Themenfelder liegen lässt.
    Gendern ist mittlerweile zur Lieblingsbeschäftigung von Menschen geworden, welche sich mit der Lösung der wirklichen Probleme überfordert sehen. An der Sprache herummurksen erzeugt keine technischen Defekte, erzeugt keinen Zeitdruck, benötigt keinen sonderlich großen Wissensschatz, benötigt kein tägliches neu lernen….ist bequem und bringt durchaus ein gutes Einkommen.

    In Anbetracht der gesellschaftlichen und technischen Herausforderungen, welche zu lösen sind, erscheint es deshalb doch ziemlich absurd, Menschen für eine Leistung zu bezahlen, welche weder einen wirklichen gesellschaftlichen Nutzen bringt noch in anderer Weise produktiv wirkt. Die einzige Lösung kann deshalb nur sein, weg mit den vielen Genderlehrstühlen und die frei gewordenen Finanzmittel in die Erforschung von wichtigen Zukunftsthemen stecken.

    • Vor einigen Monaten war in meiner Lokal-/Regionalzeitung zu lesen, dass an den Universitäten des Landes deutlich mehr Studenten Gender-Science betreiben als, z.B. Pharmazie studieren, obwohl die Berufschancen für Pharmazeuten deutlich besser wären. Für Gender-Studies wird auch staatlicherseits mehr Geld ausgegeben. Die Stelleninhaberinnen, und das ganze Umfeld, werden ihre Besitzstände mit Zähnen und Klauen verteidigen.

  14. Wenn man sich mit den echten Problemen nicht beschäftigen kannst oder willst, fängt man zu gendern an. Eigentlich ganz einfach, wenn man sieht, welche Leute das vorantreiben.

  15. Es geht noch besser. Ein Gender-Germanist aus Braunschweig schlägt folgende Sprache vor. Aus Personen wird ein Neutrum gemacht. Es wird nur der Artikel „das“ verwendet.Dabei kommen dann folgende Kuriositäten heraus. An den Wortstamm wird jeweils ein y angehangen. Z.B. das Studenty, das Bundeskanzly. In der Mehrzahl wird jeweils ein s angehangen. Z.B.die Ärztys, die Köchys. Die Deutschys sind also nicht auf dem Wege in die geistige Umnachtung sondern mittendrin wenn sie solche Personys auch noch wählen und von ihren Steuergeldern fürstlich entlohnen.Die sterbenden Gesellschaften häufen Gesetze an wie die Sterbenden Heilmittel.
    Nicolás Gómez Dávila

    • Kaum zu glauben, was da abgeht. Wie kann man unsere schöne deutsche Sprache nur so verhunzen wollen? Gibt es ausser Deutschland eigentlich noch andere EU Länder, in denen gegendert wird? Weiss das jemand?

      • Leider ja! In Italien geht’s grad richtig los. Und die Italiener, die von ihrer Sprache sagen, sie sei die schönste der Welt, lassen das zu. Von GB hörte ich, daß die Femininformen eher negativ besetzt seien. Eine Schauspielerin möchte „actor“ heißen, nicht „actress“. – FrMerkel, die sonst keinen vernünftigen Satz zustandebringt, ließ sich 2005 als „Bundeskanzler“ bezeichnen. Sic transit…

  16. Wohl wahr Herr Kraus.

    Während Blinde hart ausgegrenzt werden durch die Gendersprache, werden alle Übrigen es auf subtilere Weise:

    Da außer der politischen Klasse niemand so spricht oder schreibt, werden alle anderen Menschen an politischer Teilhabe behindert.

    Einerseits weil nur noch jene Texte Anspruch auf politische Legitimität haben, welche durch Genderei ver-unleserlicht werden. Wir können uns also immer schlechter ein Bild der politischen Lage machen.

    Anderseits weil wir, wollen wir eigene Forderungen aufstellen, selbst diese Sprachregeln befolgen müssen um überhaupt Legitimation beanspruchen zu dürfen (nicht gegendert > … > Nazi). Wohlwissend, dass die dabei entstehenden Textwüsten schlecht Menschen erreichen, erst recht wenn man gegen die mediale Macht der Gegenseite „anredet“.

    Es handelt sich um einen massiven Eingriff in die Meinungsfreiheit.

    Lichtblick: Ein Boris Johnson, Nigel Farage und vor allem Trump verdanken ihren Erfolg von der PC Sprache abzuweichen

  17. Liebe Leser%, wenn ich zum Gendern gezwungen werde, verwende ich das Genderprozent mit Verweis auf meine Gestaltungsfreiheit. Es wird einfach an das generische Maskulin angehängt. Es hat folgende Vorteile:

    1. Das elegante und konzise Prinzip des generischen Maskulins bleibt erhalten: „Frauen sind die besseren Zuhörer%“

    2. Da es immer am Ende eines Wortes kommt, fügt sich der Gender-Aussetzer des% Nachrichtensprechers% nahtlos an die Lücke zwischen den Worten ein. Manche sagen sogar, das ausgesprochene Genderprozent ist nicht zu hören. In der Gebärdensprache könnte man das Genderprozent mit der Nichtstu-Gebärde verknüpfen, so dass dss Genderprozent auch für Taubstumme inklusiv ist

    3. Best of all: Da im normalen Texten das Prozentzeichen nur hinter Leerzeichen und Zahlen, nie direkt hinter Buchstaben auftaucht, kann man mit einem einfachen Skript die Genderei loswerden, z.B. mit dem Einzeiler

    $ perl -i -p -e ’s/(a-zA-Z)\%/\1/g‘ Gendertext.txt

    • Und da verschwenden Sie sich als Physiker, wo Sie doch richtiger% Wissenschaftler% in der Gender“forschung“ sein könnten…

  18. Dank des Firefox-Plugins „Gendersprache korrigieren“ bleibe ich online vor den Binnen-I, Unterstrichen, Gendersternchen und -doppelpunkten verschont. Vor Unfug wie ‚Studierende‘ schützt es leider nicht, aber auch so bringt es bereits eine ganz erhebliche Verbesserung der Lesbarkeit von Genderwahn-Webseiten.

    • Der Nachteil dabei ist, daß Verwendung der Irrensprache dann nicht immer leicht erkennbar ist.
      In gewisser Hinsicht hat diese Art zu „sprechen“ nämlich ihre Vorteile: Ist beliebiger Text schluckaufig gesprochen oder mit */Ix_sx verunstaltet weiß ich gleich: Der/die/das Autor ist politisch linksaußengrün zu verorten und/oder hat schweren Dachschaden.
      Das erleichtert mitunter die „Einordnung“ journalistischer Produktion.
      Ich erlaube mir dieses Urteil als leidenschaftlicher Kommentarschaffender 😉

  19. Das Gendern zerreisst nicht nur Worte, sondern spaltet auch hochsymbolisch gewachsene Einheiten: es trennt Frauen ganz buchstäblich von Männern. Das empfinde ich als das Destruktivste dabei.
    Hoch enttäuscht war ich beim Anblick des Doppelpunkt-gendernden Ulf Poschard. Dem hätte ich mindestens Sinn für verbale Ästhetik zugetraut. Wie kann man als Journalist Sprache lieben und sich an diesem Zerstörungswerk beteiligen?

    • Jugendlicher Kampf gegen alles „Alte“, Markierung setzen, „Eigenes“ schaffen, halt im Sinne von anders, Machttrunkenheit, weil die Gegenwehr, die keine Lust hat, sich mit Idiotien zu beschäftigen, fehlt, endlose Saturiertheit. Vor dem 1. WK feierten sie auch die Idiotie und rannten mit Blumen und dem Versprechen, in 14 Tagen wieder zurück zu sein, in die Schützengräben, und wenn sie Glück hatten, waren sie 4 Jahre später wieder zuhause.

    • Mainstreamjournos sind Propagandisten.
      Selbst wenn sie die Sprache lieben, ihren Woke-Faschismus lieben sie mehr.

    • An den Doppelpunkten und Unterstrichen sollt ihr sie erkennen… 😉

    • Gestern berichtete ich schon, daß die Bayerische Akademie der Wissenschaften neuerdings (?) das unsägliche und sinnwidrige Partizip verwendet. Da ist ein Journo doch gleich exculpiert. – Soviel ich gehört habe, sind Angestellte der Stadt München ANGEWIESEN, gender“gerecht“ zu schreiben. Ich halte das für rechtswidrig, nicht wegen eines BVerfG-Urteils, sondern weil niemand zu grammatisch falscher Sprache gezwungen werden darf. – Übrigens war schon die Rechtschreib(?)reform(?) ein Eingriff in die grammatikalische Richtigkeit; man nehme sich nur einmal die Adverbialien vor; gleichwohl sündigen diese Nullen in einem Fort.

  20. Gendersprache soll in Deutschland über ein Gebot eingeführt werden, um Gleichberechtigung herzustellen. Länder wie Norwegen, die anerkannter Maßen ein „Musterland“ für Gleichberechtigung sind, haben über ihre Sprache andere Zuordnungen, was männlich oder weiblich ist.
    Es gehört zum deutschen Perfektionismus und der Regelungswut, dass unsere Genderbewegten selbstverständlich den Sprachgebrauch vorschreiben wollen und so subtil und unter dem allgemeinen Radar eine gendergerechte Sprache einführen wollen. Viele Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, wie Städte, Gemeinden, Universitäten und Schulen gebieten nun die Verwendung der gendergerechten Sprachen bis hin zur Klausurrelevanz. Was für ein Unsinn! Es ist ein Zeichen der toleranten Intoleranten, dass sie sich gegen ein Verbot der Gendersprache wenden, auch wenn das Gebot und die klausurrelevante Gendersprache nichts anderes ist als ein Verbot. Aber auch hier kommt wieder die grüne Doppelmoral zu Tage.
    Dass die katholische Kirche auf den Zug aufspringt, zeigt lediglich wie stark infiziert die Kirche ist und dass sie sich auf dem Weg zur Inhalts- und Bedeutungslosigkeit bewegt.

  21. Eigentlich habe ich die ÖR-Sender aus meiner Senderliste verbannt. Neulich wollte ich mir aber ein Fußballspiel der EM anschauen und habe das ZDF wieder hervorgekramt.

    Irgendwann erzählte der Kommentator etwas von „liebe Zuschauerinnen“ und meinte damit wohl männliche und weibliche Zuschauer. Ich habe sofort angewidert umgeschaltet und dem ZDF eine E-Mail geschrieben und gefragt, ob sie mich als männlichen Zuschauer nicht mehr haben wollen. Ich habe dann einen vorformulierten Antwortbrief gekriegt, auf den ich gestern erbost geantwortet habe.

    Man kann nicht mal mehr ein Fußballspiel einer Herren(!)mannschaft im ÖR sehen, ohne mit diesem Quatsch belästigt zu werden.

    Aber gut. Ich denke mal in ein paar Jahren ist der Spuk eh vorbei. Die Zuschauerzahlen gehen bei den ÖR in den Keller, gerade auch bei Fußballspielen. Wird schwierig, dann zu begründen, warum man so viele Sendeanstalten braucht, um ein paar wenige Menschen zu besenden.

    • Die werden immer einen Grund finden sonst schwimmen doch die Felle weg.

  22. „Der Blinden- und Sehbehindertenverband kritisiert das Gendern“
    Die bisherige Genderpraxis ist m.E. ohnehin nur eine Zwischenstufe zum eigentlichen Gendern. Wenn die Gesellschaft mittelfristig damit mürbe gegendert wurde, könnte es letztlich mglw. auf eine Art generisches Femininum – eben ohne Sonderzeichen o.ä. – hinauslaufen. Dann dürften auch Verbände damit wieder klarkommen, welche das Gendern bislang kritisieren.

  23. Da ich keine Staatsbedienstete bin, werde ich weiterhin genderfrei schreiben. Auch habe ich mich als Frau in den vergangenen Jahrzenten nie diskriminiert gefühlt durch die Schreibweise, mit der ich aufgewachsen bin. Warum das nun fast zwanghaft durchgezogen werden soll, obwohl doch laut Umfragen weit mehr als die Hälfte der Deutschen dagegen sind, verstehe ich auch nicht. Zumindest bei einigen Haustierarten wurde da schon immer unterschieden: Rüde- Hündin, Kater- Kätzin, Stute- Hengst( Wallach), …
    Doch gibt es demnächst Giraff:innen, oder Mäus: innen? Möge es und erspart bleiben.

  24. Was viele noch nicht ganz verstanden haben: Es geht bei der Gendersprache nicht um irdendwelche geschlechtlichen Gleichstellungsideen. Es geht um pure politische Gesinnungsschüffelei. Wer gendert gehört hör- und sichtbar zur grün-linken Avantgarde. Wer nicht gendert ist ein Rechter, Nazi, Reichsbürger oder Verschwörungstheoretiker. Mit einem derartigen Filter kann man wunderbar im Alltag Gesinnungsgenossen erkennen und fördern und Gesinnungsgegnern Berufschancen und Karrieren verweigern oder anderweitig kaltstellen. Unsere Verfassung garantiert den Bürgern aufgrund der Erfahrung des Nazi-Terrors freie und anonyme Wahlen und somit einen Schutz vor selbsternannten politischen Blockwarten, Spitzeln und Gesinnungsschnüfflern. Das war den Grün-Linken schon immer ein Dorn im Auge. Mit der Genderei versuchen sie nun eine Methode zu etablieren, um diesen verfassungsmässigen Schutz des Bürgers auszuhebeln. George Orwell’s 1984 ist längst Wirklichkeit.

    • Wenn es ja nur so wäre. Mit dem Gendern wird mach dem letzten Hemd den Deutschen auch noch ihre Sprache genommen. Und da es keiner verstehen oder nur sich vorstellen kann, wird halt fleißig über das ganze Thema philosophiert.

    •  Mit einem derartigen Filter kann man wunderbar im Alltag Gesinnungsgenossen erkennen und fördern und Gesinnungsgegnern Berufschancen und Karrieren verweigern oder anderweitig kaltstellen. 

      Das funktioniert in beide Richtungen. Würden Sie jemanden einstellen, der gendert? Ich nicht!

    • IJ, Sie haben das sehr treffend beschrieben!
      Es sind nämlich die, welche ständig vor einer Spaltung der Gesellschaft warnen, die größten Spalter und Hetzer.
      Das gilt für die Kämpfer*Innen für das Gendern genauso wie für die Mitläufer*Innen bei diesem Anti-Rassismus-Virtue-Signalling.

  25. Ob unsere Herren und Damen Verwaltungsangestellten inkl. Politiker auch mal ihre Arbeit machen? sinnvolle Arbeit? oder ob sie uns mit ihrem trivialen moralinsauren Schwachsinn „zur öffentlichkeitswirksamen Rettung von Minder- und Nichtheiten“ nur noch auf den Sack gehen können?
    Nur deswegen tun sie es, Öffentlichkeit erheischen, mit linksmedial belichteter Pseudoprogressivität.
    Können diese *** auch noch was anderes?
    z.B. einfach nur ihren Job tun? Für das gros der Bürger und jene die wirklich arbeiten gehen?
    Verbände, Vereine, Unternehmen und sonstige von privaten Interessen geleiteten Gruppen/Organisationen sind KEINE Wähler.
    Und sie zahlen seltenst Steuern.

  26. Die Genderistinnen blenden drei Sachverhalte aus:

    1. Es gibt auch das generische Femininum. Offensichtlich haben Männer aber so viel gesundes Selbstvertrauen, daß sie nicht infantil herumjammern, wenn sie nicht als „der Koryphäe“ oder „der Kapazität“ bezeichnet werden.

    2. Diese Ideologinnen begründen ihre Propaganda damit, Sprache würde Realität beeinflussen. Die Realsatire dabei ist: Weder die persische noch die türkische Sprache haben grammatische Geschlechter. Die Stuation der Frau im Iran und in der Türkei ist hinreichend bekannt.

    3. „Patriarchat“ ist lediglich der feministische Begriff für Kultur.

    „Der Feminismus ist nicht der Kampf des Weibes gegen den Mann, sondern der Kampf des mißratenen Weibes gegen das wohlgeratene.“ (Nietzsche)

    • Ja, ja, Nietzsche ist häufig gut! Wie geschrieben, ein paar Mikrogramm an ein paar Enzymen zu viel oder zu wenig, und schon feiert die Verrücktheit fröhliche Zustände.

  27. Jeder mit auch nur Grundkenntnissen des Deutschen weiß, daß OHNE Gegender jeder Mensch gemeint ist. MIT Gegender hingegen wird stets ausgegrenzt, mal unbewußt (also aus Dummheit), mal vollabsichtlich (also ideologisch).

    Gendern ist idiotisch, sinnvoll ist das allenfalls, wenn von Grün:Innenx oder evangelisch Pfaffenden die Rede ist.

  28. Ja, die Gendersprache grenzt aus bzw. wird ausgrenzen.

    Aber voraussichtlich diejenigen, die sie in Wort und Schrift benutzen (werden), denn das ist nur eine Minderheit.
    Insofern betrachte ich mittlerweile diese Schlammschlacht relativ entspannt.

    Soll sich doch gerne der ‚woke‘ Teil der Gesellschaft in ihrer seltsamen Sprache dauerhaft unterhalten.
    Wir hatten als Kinder die sog. ‚Räubersprache‘, von der wir glaubten, dass kein Erwachsener sie verstehen würde (außer wir ‚Eingeweihten‘ natürlich), und auch Kleinkinder, die des Sprechens im Wesentlichen noch nicht mächtig sind, verstehen sich im Sandkasten brillant miteinander.
    Man lächelt oder grinst eben darüber.

    Und ich freue mich bereits auf die ersten Literatur-/Romanveröffentlichungen in dieser wunderbaren, durch Minderheiten aufoktruierten Sprache – woher ahne ich bloß, dass diese ‚Werke‘ nicht in irgendwelchen Bestseller-Listen erscheinen werden?

    Aber wahrscheinlich ist das ausschließlich meine filterblasierte Sichtweise…

  29. Ein Hinweis fehlt: Es gibt auch Browserweiterungen wie „Binnen-I be gone“, die den Schwachsinn aus Texten entfernen und sie so wieder lesbar machen.

  30. In Deutschland haben wir es ja mit den Sternchen, und das begann schon in den 30igern des letzten Jahrhunderts. Eine zusätzliche Möglichkeit wäre, dass man 99,999% der Leute mit dem Blödsinn in Ruhe lässt, und wer da meint, dass er weder Männchen noch Weibchen ist, der klöppelt sich so ein Sternchen auf´s Jacket. …meinetwegen auch in Regenbogenfarben.

    • Sie sind nicht auf der Welt, um in Ruhe gelassen zu werden, sondern um erzogen zu werden. Und das Passiv zeigt Ihnen nochmal genau Ihre Wertigkeit, nämlich die eines Objekts.

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