Der Teufel macht immer auf den größten Haufen, sagt der Volksmund. Geld zu Geld, wer reich ist, wird reicher. Die Glücklichen sind in diesem Fall die Windkraftjunker und Solarkönige.
Noch Anfang 2020 (Woche 10) dümpelte der Spotpreis an der Strombörse um die 3,5 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) herum, entsprechend 35 Euro pro Megawattstunde (€/MWh). Zu wenig für einen wirtschaftlichen Betrieb von Onshore-Windkraftanlagen, deshalb zahlten die Kunden zwangsweise Vergütungen von 6,5 Ct/kWh aufwärts.
In gleichen Zeitraum dieses Jahres stehen 48 Ct/kWh (480 €/MWh) auf den Charts, für die Folgejahre werden im Langfristhandel 30 Ct/kWh und mehr aufgerufen. Damit sind die Windmüller nicht mehr auf die EEG-Umlage angewiesen, auf einer nach oben offenen Skala können sie sich die Taschen füllen, nach unten sind sie durch die Umlage abgesichert. Die EEG-Umlage errechnet sich aus der Differenz vom Großhandelspreis zur zugesagten Garantievergütung. Bisher lag die Vergütung fast immer deutlich über dem Marktpreis, so dass auf das EEG-Umlagekonto, über das der Ausgleich erfolgt, eingezahlt werden musste. Das war für jeden auf der Stromrechnung ersichtlich. Das Umschwenken der EEG-Umlage auf die Staatskasse wird wohl nur noch plakativen Charakter haben, denn es wird kaum noch Geld fließen.
Betreiber von Windkraftanlagen können sich die Taschen füllen
Profiteure der Preisentwicklung sind auch die Wasserkraft, die noch laufenden Kernkraftwerke und die Solaranlagen, die ihren Strom am Markt verkaufen. Die Kernis können sich ihren Auslaufbetrieb auf Grund fehlender Brennstoffkosten versüßen, die Wasserkraft ist allerdings im Umfang am Wasseraufkommen begrenzt. Die Braunkohlekraftwerke haben weniger davon, zwar steigt die Braunkohle kaum im Preis, gleichzeitig werden sie aber durch steigende CO2-Zertifikatepreise belastet. Verlierer sind die Steinkohle- und vor allem Gaskraftwerke, die auch Zertifikate einsetzen müssen, aber enorme Preiserhöhungen des Brennstoffs zu bewältigen haben.
Die globale Konjunkturbelebung nach der Pandemie, schnell steigender Öl,- Gas- und Kohlebedarf, gerissene Lieferketten und nun der Krieg in der Ukraine lassen die Preise auf Rekordhöhen steigen. Jede Fahrt an der Tankstelle vorbei sorgt für Entsetzen. Außerdem wirken der Lieferstopp australischer Kohle nach China, der dort zu zeitweisen Stromabschaltungen und zum Ausweichen auf LNG (verflüssigtes Erdgas) führte sowie unterlassene Investitionen in Erkundung und Exploration von Öl- und Gaslagerstätten durch Konzerne wie Esso oder Shell. Dies wiederum ist eine Folge der EU-Taxonomiebestrebungen, die die Finanzierung fossiler Quellen behindert. Der globale Markt an Energierohstoffen wird enger und die Förderung wird sich auf Asien, Arabien und Nordamerika konzentrieren.
Nach der KKW-ABschaltung bekam der Strompreis einen Schub
Aber nicht nur die globalen Einflüsse wirken. Mit dem Abschalten von drei deutschen Kernkraftwerken (KKW) zum 31. Dezember 2021 bekam der Strompreis im Großhandel einen neuen Schub, obwohl zum Jahreswechsel zweistellige Temperaturen herrschten, kein richtiger Winter einsetzte und die beiden ersten Monate 2022 ausgesprochen windreich waren.
Nach unbestätigten Quellen können die Windmüller 2022 mit acht Milliarden Euro Zusatzgewinn, so genannten Windfall-Profits, rechnen. Das dürfen sie alles behalten, das ist politisch gewollt. Heute sitzen Lobbyisten direkt als Staatssekretäre in der Regierung, so dass eine Änderung des Kurses schwierig wird.
Robert Habecks rechte Hand aus der Agora
Wind-Cash ohne Risiko
Das EEG-Umlagekonto wies bereits Ende 2021 ein Guthaben von 10,6 Milliarden Euro auf. Der Entfall der EEG-Umlage auf den Strompreis wird kaum Steuergeld kosten. Das Geld fließt nun über den hohen Großhandelspreis von den Stromkunden direkt. Bemerkenswert ist, dass es trotz milder und windreicher Wintermonate kaum und nur gering negative Preise am Markt gibt. Der „Überschuss-Strom“, den man so gern zur preiswerten Erzeugung grünen Wasserstoffs nutzen wollte, ist nicht da. Schlechte Karten auch für die Stadtwerke und Energieunternehmen, die mit solchem Strom über Power-to-Heat günstig Wärme erzeugen wollen. Das wird im Sommer mit dem gewaltigen Überschuss an Fotovoltaik noch gelingen, aber wer braucht da Wärme?
Es ist absehbar, dass die Strompreise durch die globalen Einflüsse, die EU-Taxonomiepolitik, die EZB-getriebene Inflation und die deutsche Abschaltpolitik weiter steigen werden. „Dem Klima“ hilft es nicht. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) stiegen die energiebedingten CO2-Emissionen 2021 auf einen neuen Rekordwert von 36,3 Milliarden Tonnen. Daran ändert auch eine weiter steigende Anzahl deutscher Windkraftanlagen nichts, die Anfang März mit 10 bis 15 Prozent ihrer installierten Leistung Strom einspeisten, deren Betreiber dafür 35 bis 40 Ct/kWh kassierten und weiter Geld anhäuften.
Aber nicht der Teufel vergrößert diesen Haufen Geld, sondern vor allem deutsche Energiepolitik.
Früher hat man uns erzählt: Ohne Atomstrom gehen die Lichter aus! Wir haben es nicht geglaubt; alles Abzocke, haben wir gesagt, und überhaupt fressen diese Nuklearzombies auch kleine Kinder. Heute liegt man noch ein Brikett nach und erzählt uns: Ohne sofortige Verspargelung der Bundesrepublik geht die Welt unter! Und wir glauben es, weil solche Spitzendenker wie Kemfert, Lesch und Latif es sagen, und die sind doch immer im Fernsehen, und überhaupt sind die Grünen so gute Menschen, die zu Abzocke niemals in der Lage wären….Ich muss schon sagen: Der größte Teil unserer Landsleute ist ein Grund, ständig in sich zusammenzusacken!
Da wäre doch interessant aufzudecken, wer da genau davon profitiert und wer von denen beste Verbindungen in die Politik hat. Inklusive dubioser Staatssekretäre etc.
Das wäre interessant, ist aber kaum zu bewerkstelligen. Sonst hätten wir hier einen Freudentag nach dem anderen. Da geht es um Kohle, um Anlagen und Beteiligungen; weisen Sie mal nach, dass z.B. ein Staatssekretär auf einem Haufen Aktien von ENCAVIS und Konsorten sitzt! Vermuten dürfen Sie es, leise und privat, aber nicht behaupten!
Hallo Herr Hennig,
In der Artikelüberschrift steht, dass eigentlich tausende Windräder aus der Förderung herausfallen und dann sehr wahrscheinlich stillgelegt hätten werden müssen. Aber warum ist das nicht passiert? Bekommen diese mehr als 20 Jahre alten Windräderbetreiber immer noch Geld und in gleicher Höhe? Welche Anschlussregelung gab es da? Und wie lange ? Ich habe keine richtigen Informationen dazu bekommen. Vielleicht können Sie für Aufklärung sorgen?
Durch die exorbitant gestiegenen Börsenstrompreise rentiert sich der Weiterbetrieb dieser Windräder. Und das obwohl 20 Jahre alte Windräder hohe Instandhaltungsaufwendungen benötigen. Möglich wird dies alles durch die unsägliche Energiewende mit Stillegung von Atom- und Kohlekraftwerken , die Strom zeitweise zu einer raren Sache machen.
Was gerade passiert ist die direkten und damit sichtbaren Subventionen durch indirekte zu ersetzen. Der deutsche Michel merkt das dann nicht.
Ich bedaure keinen, die Deutschen haben diese unfähigen Vögel gewählt. Die Suppe löffeln wir jetzt alle bis zum bitteren Ende aus. Guten Appetit und Glück auf.
Was für ein „Zufall“, dass unsere Regierung uns gerade jetzt vom billigen Gas aus Russland abschneidet. Ansonsten gäbe es ja eine Alternative.
Betrachtet man die Ereigniskette: Abschalten verlässlicher Kraftwerkstypen, dann Jahre sinnloser „Lockdowns“ und jetzt trotz absoluter „Alternativlosigkeit“ (bis Ersatz beschafft wird vergehen Jahre) der Klamauk ob man in Rubel zahlt oder lieber das Gas abgestellt kriegt.
Man fragt sich was hier produziert werden soll. Ein Totalschaden`?
++++In gleichen Zeitraum dieses Jahres stehen 48 Ct/kWh (480 €/MWh) auf den Charts, für die Folgejahre werden im Langfristhandel 30 Ct/kWh und mehr aufgerufen. Damit sind die Windmüller nicht mehr auf die EEG-Umlage angewiesen, auf einer nach oben offenen Skala können sie sich die Taschen füllen, nach unten sind sie durch die Umlage abgesichert.++++
Das wäre aber nicht möglich, wenn die Betreiber von Wind und Solarparks, verpflichtet wären, anstelle von Zappelstrom mit dem niemand was anfangen kann, eine konstante elektrische Leistung zu liefern, dann würde die Kalkulation schon anders aussehen. Dann müsste nämlich ein erheblicher Teil der erzeugten Elektrischen Energie zwischen gespeichert werden, der dann bei Flaute abgegeben werden kann, um so einen konstanten Strom zu liefern, so dass so ein Windpark, genau wie ein konventionelles Kraftwerk, kontinuierlich Strom liefert. Jetzt wird uns ja erzählt, dass man Windstrom für 6 Cent die Kilowattstunde erzeugen kann. Das stimmt wohl aber nur deshalb, weil sie diesen Strom völlig unreguliert mit mit Schwankungen zwischen „0 und 100“ ins Netz einspeisen können. Die Netzbetreiber müssen dann zu sehen, wie sie damit klarkommen. Inzwischen ist es so, dass in Deutschland teilweise bis zu 30 Gigawatt innerhalb von wenigen Stunden dazukommen und/oder wieder wegfallen. Das wäre das gleiche, als ob man 20 große Kernkraftwerke oder Kohlekraftwerke andauernd an und abstellt.
……ich mache bestimmt keinen gewinn mit wind, habe ich doch jede gedanken mit wind in meinen wäldern im sauerland, siegerland oder in den hohen ardennen gewinn zu machen verbannt. auch sonnenkollektoren kommen nicht auf die dächer unserer fabrikhallen in deutschland! lieber schließe ich die firmen!
„..unterlassene Investitionen in Erkundung und Exploration von Öl- und Gaslagerstätten durch Konzerne wie Esso oder Shell. Dies wiederum ist eine Folge der EU-Taxonomiebestrebungen, die die Finanzierung fossiler Quellen behindert.“
Hier sollte man einmal über Ursache und Wirkung nachdenken.
Der Ausstieg aus der Finanzierung fossiler Energie erfolgt WELTWEIT durch die globalistischen Finanzheuschrecken, siehe hier:
https://ieefa.org/finance-leaving-coal/
und hier:
https://ieefa.org/finance-exiting-oil-and-gas/
Jeder, der das bezweifelt, kann sich anhand der Links davon überzeugen, dass diese Sabotageaktionen gegen fossile Energie weit über das recht bescheidene Einflußgebiet der EU hinausreichen.
Vielmehr dürfte es so sein, dass die EU-Bürokratie den Interessen des internationalen Groß- und Finanzkapitals UNTERGEORDNET ist und DESHALB diese Taxonomiegeschichten beschlossen hat.
Profiteure sind die Aktionäre von Wind- und Solarkonzernen.
Ja, der Jubel ist gross dass der „Ökostrom“ jetzt ohne Subventionen auskommt. Übersehen wird dass das nicht darauf zurück zu führen ist dass der „Ökostrom“ so billig ist, sondern der „normale“ Strom so teuer…. Aber so weit denken die grünen Schlümpfe nicht, das ist zu kompliziert für den normalen Deutschen. Der Trick funktioniert ja auch bei anderen grünen „Projekten“. Z.B. werden die Benzintanks der PKW immer weiter verkleinert so dass sich die Reichweiten an denen der E-Karren angleichen. Ziel erreicht, die E-Mobilität hat dieselbe Reichweite wie ein Benzinmotor. Erschreckend die Dummheit der Zeitgenossen, man lässt sich jeden Bären aufbinden, es muss nur „Öko“ drauf stehen….
Und diejenigen, die Ihre Windräder jetzt nicht mehr wollen weil sie sich nicht mehr rentieren oder kaputt sind, werden inzwischen ihr Schäfchen ins Trockene gebracht haben und bankrott anmelden, damit der Steuerzahler auch noch für die Entsorgung zahlen darf…
Ohne diese Unsummen an Subventionen ist der ganze EEG Quatsch hinfällig.
Eine halbe Billion schon verballert.
Für 5komma ebes Prozent am jährlichen Gesamtstromverbrauch.
Hoffentlich kommt jetzt keiner auf die Idee, wir müssen jetzt nur 20mal so viel von dem Schrott bauen…
Vattenfall, der schwedische Staatskonzern wird sich schon sehr geärgert haben, dass sie für nur 260 Mio dt. Steuergeld Moorburg zu gemacht haben. Das moderne Kraftwerk war bei > 50 € / MWh Börsenpreis im Gewinn. Die paar Steuermillionen wären seit 07.07.21 locker zu vermehrfachen gewesen …
Dafür verdienen die Hamburger Fossis in Wedel und Tiefstack prächtig am herrschaftlichen Strompreis, aber nicht weitersagen, die verbrennen Kohle, auch noch gaaanz viel RUS Kohle … das könnte Großteile der rot-grün-schwarzen Wähler verunsichern ..
Wenn die Erzeugung eingeschränkt werden und die erzeugten Mengen kräftig zurückgegangen werden, dann werden auf einmal Sachen martkgängig, die es eigentlich nicht sind.
Windkraft- und Solaranlagen privatisieren den Profit aus einer mit Steuermitteln gesponsorten Energieerzeugung und sozialisieren das mit ihr verbundene Bedarfsdeckungs- und Speicherproblem. Glückwunsch an Wirtschaftsminister & Co..
Die Windkraftjunker und Solarkönige sind jetzt das, was früher die Schlotbarone waren. Beide von der jeweiligen Politik verklärt und gehätschelt.
Profiteur sind:
der ganze Hype um erneuerbare Energien ist doch nur möglich, weil die Subventionen inzwischen die Hausbesitzer erreicht haben.
Bei aller richtigen Kritik an dem Windkraftwahnsinn, aber das Rumhacken auf Hausbesitzern kann ich nicht nachvollziehen. Für unsere kleine PV-Anlage auf dem EFH-Dach haben wir keinen einzigen Cent Zuschuss oder Subvention bekommen. Keine Ahnung wo es die geben soll, aber nicht für den Otto-Normal-EFH-Besitzer. Was es gibt ist eine Einspeisevergütung, die aber bei uns bei 10c/kWh mittlerweile weit unter dem Börsenpreis liegt und auch vor der aktuellen Preisexplosion weit unter dem Versorgerpreis lag. Damit wurde und wird keiner reich. Der Sinn einer PV-Anlage auf dem eigenen Dach liegt im möglichst hohen Eigenverbrauch um damit die horrenden Stromrechnungen etwas zu senken. Wo darin aber jetzt bei einer selbst bezahlten Anlage die Subvention liegen soll, erschließt sich mir nicht. Übrigens muss man rein rechtlich für Strom den man selbst erzeugt und wieder verbraucht hat, die Stromsteuern, die dem Staat dadurch entgangen sind, dass man weniger Strom eingekauft hat, nachzahlen. Totaler Irrsinn. Das wird aktuell nur durch eine Sonderregelung für Kleinerzeuger (<1MW-Anlage) verhindert, die aber jederzeit abgeschafft werden kann und vermutlich auch bald wird.
„Wo darin aber jetzt bei einer selbst bezahlten Anlage die Subvention liegen soll, erschließt sich mir nicht.“
Die Subvention besteht darin, dass Sie sich von anderen (also zum Beispiel von mir) die Kosten für den Netzbetrieb bezahlen lassen, der auf die verbrauchten Kilowattstunden umgelegt wird. Wenn Sie weniger verbrauchen, müssen die anderen mehr bezahlen.
Dem können Sie entgehen, wenn Sie sich komplett vom Netz trennen. Nur Mut!
„Möglichst hoher Eigenverbrauch“ und „Insellösung“ sind, was den Netzbetrieb angeht, praktisch Synonyme (technisch gesehen natürlich nicht ganz, weil ans Netz angeschlossene Anlagen im Blackout abschalten, was die Autonomen Anlagen ja gerade nicht tun). Da wir aber kaum noch etwas ins Netz einspeisen, subventioniert uns auch keiner irgendwelchen Netzbetrieb. Das gilt nur für unternehmerische Anlagenbesitzer die nicht für den Eigenverbrauch arbeiten, sondern mit riesigem Flächenverbrauch zur Mittagszeit nicht, bzw wenig benötigten Strom erzeugen und mit Abnahmegarantie einspeisen.
Selbst wenn Sie nichts einspeisen, subventionieren andere Ihren Anteil am Netzbetrieb, da Sie durch weniger Verbrauch aus dem Netz auch weniger Anteil an den Netzkosten tragen. Diese sind aber konstant bzw. steigen sogar tendenziell, da die Störungen durch den eingespeisten Strommüll von den tausenden privaten Solaranlagen ja ausgeregelt werden müssen. Das bezahlen dann andere für Sie.
Nur wenn Sie vollständig autark sind, entstehen keine Zusatzkosten für andere.
Leider begreift das kaum jemand von den Sonnenanbetern, weil Ihnen zumeist die dazu notwendigen Kenntnisse fehlen.
Das ganze ist nur deshalb möglich, weil Andere den Zappelstrom im Fall von Flaute und Dunkelheit, durch Backup-Lösungen sichern müssen. Erzeuger von so genannter erneuerbarer Energie müssten verpflichtet werden, einen kontinuierlichen Strom ins Netz einzuspeisen,auch bei Flaute und bei Dunkelheit.