Wahllokale bei den Wahlen zu den Kommunal- und Landesparlamenten sowie zum Bundestag und zum Europäischen Parlament sind in vielen Fällen öffentliche Einrichtungen, darunter viele Schulen, sehr häufig Grundschulen. So weit, so gut. Wenn man sich die Mitteilungen des Landes Schleswig-Holstein an seine Wahlbürger für die Landtagswahl vom 7. Mai 2017 anschaut, hat man den Eindruck, bei dieser Wahl wird nicht nur in Grundschulen gewählt, sondern es sollen bereits Grundschüler mitwählen. Denn die „Wahl-Benachrichtigungen“ für die Wahl zum „Land-Tag“ sind in einer Sprache, Orthographie, Grammatik und in einem Wortschatz verfasst, dass man meinen könnte, das Land zwischen den Meeren habe das Wahlalter auf sechs Jahre gesenkt.
Ausschnitt aus der Benachrichtigung zur Landtagswahl (Foto: Amt Bad Oldesloe)
Bloß kein zu langes Wort, keinen zu langen Satz, keinen zu komplizierten Casus verwenden! Das war wohl der pseudopädagogische Hintergedanke der Verfasser der „Wahl-Benachrichtigung“. Deshalb wurde aus dem Landtag der „Land-Tag“, aus dem Wählerverzeichnis das „Wähler-Verzeichnis“, aus dem Wahltag der „Wahl-Tag“, aus dem Wahlraum der „Wahl-Raum“, aus dem Wahlkreis der „Wahl-Kreis“, aus dem Wahlschein der „Wahl-Schein“, aus dem Vornamen der „Vor-Name“, aus dem Geburtsdatum das „Geburts-Datum“, aus dem Reisepass der „Reise-Pass“ usw. Stand da womöglich der Doppelname des Landes Pate? Am Ende kamen so gigantische Sätze zustande wie der folgende: „Sie können mit dem Wahl-Schein am Wahl-Tag auch in jedem anderen Wahl-Raum von Ihrem Wahl-Kreis wählen“. Aha, auch der Genitiv wurde geopfert.
Was steckt dahinter? Dahinter steckt das zunächst lobenswerte Unterfangen, leseschwache Bürger „mitzunehmen“. Ob sich diese dann aber mitgenommen oder erst recht infantilisiert sehen, steht auf einem anderen Blatt. Da hilft auch die – unbewiesene – Behauptung nicht weiter, 40 Prozent der Menschen bräuchten diese Sprache. Und auch der eigene „Duden“ mit dem Titel „Leichte Sprache. Theoretische Grundlagen, Orientierung in der Praxis“, 560 Seiten, 39.99 Euro, bringt hier wenig. Vom Umfang und vom Preis her dürfte dieser „Duden“ wohl eher kein Buch für sprachliche Leichtgewichte sein.
Angesagt sind jedenfalls kurze Sätze, ein enger Wortschatz, kein Konjunktiv, kein Passiv, keine Verneinungen, keine Zahlen ….. Vor allem dem Genitiv (vulgo: 2. Fall) ist – siehe oben – der Kampf angesagt. Er wird mehr und mehr durch einen Dativ ersetzt: nicht „trotz des schlechten Wetters“, sondern „trotz dem schlechten Wetter“. Oder weil er durch einen mit „von“ eingeleiteten Dativ ersetzt wird: also nicht „Vaters Jacke“, sondern „die Jacke von/vom Vater“. Oder eben: „in jedem anderen Wahl-Raum von Ihrem Wahl-Kreis“. Hier könnte man fast ätzen: „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“. Allerdings gilt manchmal gerade bei rhetorischen Parvenüs das Umgekehrte. Der Genitiv wird zum Protz- und Prestigekasus, der auch in Verbindung mit Dativpräpositionen wie „entgegen“, „entsprechend“ gebraucht wird: „entgegen/entsprechend des Gesetzes“.
Da wollen Politiker „progressiver“ – also eigentlich aller – Parteien nicht zurückstehen. Ihre Programme gibt es immer häufiger in „Leichter Sprache“, und die Websites mancher Politiker lesen sich wie die Belehrungen in der Sendung mit der Maus: „Mein Name ist Toni Hofreiter. Ich bin ein Politiker von den Grünen … Ich möchte dass es gerecht zugeht. Und ich möchte die Umwelt schützen. … Für die Grünen arbeite ich, seit ich 14 Jahre alt bin … Viele Jahre lang habe ich bei den Grünen im Land-Kreis München mitgearbeitet … Ich habe mich gekümmert damit unser Fluss, die Isar, wieder sauberer und natürlicher wird“ (Abruf 15. August 2016). Am Rande nur: Es fehlen zwei Kommata! Kaum anders Kerstin Celina von den Grünen: „Ich komme aus der Nähe von Würzburg. Würzburg ist eine große Stadt. Ich wohne mit meiner Familie in einem Dorf in der Nähe von Würzburg. Ich fahre oft mit dem Bus in die Stadt. Ich war in Würzburg in der Schule. Nach der Schule habe ich studiert. An der Universität“ (Aufruf 30. April 2017). Ist doch schön!
Zurück nach Schleswig-Holstein: Getoppt wird die „Wahl-Benachrichtigung“ mit dem Hinweis: „Hier bekommen Sie Infos über weitere Sprachen“ – nämlich türkisch, arabisch, russisch und polnisch. Da soll sich noch einer auskennen. Darf man zwischen Flensburg und Kiel also auch wählen, wenn man ausschließlich oder „leicht“ Türkisch, Arabisch, Russisch oder Polnisch spricht? Das Friesische und Dänische fehlt übrigens. Nun, dann schauen wir mal! Unausgesprochen hoffen die Wahlgewaltigen in Ländern wie Schleswig-Holstein nämlich auf eine höhere Wahlbeteiligung durch „leichte“ Sprache. Dass dies aber ein Schuss in den Ofen werden kann, hat Bremen unwillentlich gezeigt. Dort stellte man die Briefe zur Wahl auf „Leichte Sprache“ um. Und das Ergebnis? Die Wahlbeteiligung sank von 55,5 im Jahr 2011 auf 50,2 im Jahr 2015.
Herr Kraus, Sie haben absolut nichts zum Thema Leichte Sprache verstanden – ebenso wenig, wie der Landeswahlleiter SH. Zum einen ist die Wahlbenachrichtigung in absolut falscher, keinen aktuellen Standards entsprechender Leichter Sprache verfasst worden. Lediglich die grobe Form erinnert an Leichte Sprache. Zum anderen hätte ein Hinweis – bei korrekter Anwendung Leichter Sprache – zur Form vielen Menschen geholfen zu verstehen, warum die Benachrichtigung in dieser Weise verfasst wurde. Im Idealfall hätte man zwei Varianten an die Menschen geschickt, sodass diese frei wählen können. Desweiteren ist Leichte Sprache primär für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Für andere Menschen wäre die einfache Sprache die bessere Lösung.
Herr Kraus, informieren Sie sich doch vorab einfach mal über ein Thema, bevor Sie derartige Dinge von sich geben.
„Wunderbares“ Beispiel für die Verniedlichung durch Sprache hier auch bei dem Vorfall von heute mit 3 Schwerverletzten und 1 lebensgefährlich verletzten Polizistin. Zitat aus http://www.br.de:
(..) „Einer der Streithähne versuchte dann, einen Polizisten ins Gleisbett zu schubsen. „Danach ist eine Rauferei am Boden entstanden“, so da Gloria Martins. Dabei konnte der Täter, ein 37-jähriger Deutscher aus dem Raum München, sich laut Polizei der Dienstwaffe eines Streifenpolizisten bemächtigen und auf die Polizistin feuern.“ (…)
Soso, Leute, die einander mit Messern abstechen und Polizisten auf S-Bahn-Gleise schubsen, sind „Streithähne“. Und das Geschehen, bei dem jemand mit der Waffe eines Polizisten auf den Kopf einer Frau schießt, ist eine „Rauferei“.
Fällt da niemand etwas auf? (abgesehen davon hätte mich interessiert, ob der „37-jährige“ Deutsche der Herr Huber war oder doch etwa über einen ausländisch klingenden Nachnamen verfügte)
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Form und Inhalt sollten doch zusammen passen. Das ist hier beispielhaft gelungen. Schön, wenn man an der Form direkt ablesen kann, dass man sich mit dem Inhalt gar nicht erst befassen muss. Das spart Zeit.
Nebenbei denke ich, dass die Menschen, die Grün-Links-Rot-Mainstream wählen, mit dieser Sprache bestens bedient werden.
Die „Leichte Sprache“ auf den Wahlunterlagen macht schon Sinn. Schließlich gehen auch Politiker zur Wahl.
Der Mensch ist nur Mensch durch Sprache, das bildende Organ des Gedankens. Eine Nation ist eine durch bestimmte Sprache charakterisierte geistige Form der Menschheit. So Wilhelm von Humboldt vor 250 Jahren
’40 Prozent der Menschen bräuchten diese Sprache‘
Nun ja, das zeigt, welchen Bildungs-/Intelligenzgrad das Regierungspersonal dem ‚Volk‘ zubilligt.
Bei einer solchen Einschätzung ist der nächste Schritt selbstverständlich besonders leicht:
Die Diffamierung all derjeniger, die nicht auf ihrer Linie sind – das sind natürlich abgehängte, ungebildete Globalisierungsverlierer…
Abweichler gehören zur Volksgruppe der ‚Grenzdebilen‘ – ist doch einfach bei einer solchen Vorabschätzung, oder?!
Stupid white men, oder so…
Für mich zeigt das, wie ernst etablierte Politiker das Stimmvieh (noch) nehmen.
Und es erzeugt bei mir eine weitere Einflussgröße für meine seit längerer Zeit bestehende Dauerübelkeit.
Kann man nicht Automaten aufstellen, auf denen ein Zeigefinger abgebildet ist, der auf einen roten Punkt, der auf den Automaten ist, zeigt. Weiter könnte man noch ein Ohr abbilden, sodass zu erkennen ist, dass wenn man auf den Abgebildeten roten Knopf drückt, aus dem Automaten Geräusche oder Töne heraus schallen?
Dies könnte man noch mit weitern Knöpfen in verschiedenen Farben, mit darunter abgebildeten Strichmännchen/ Weibchen erweitern. So könnte man leicht erkennen, wenn Die Strichmännchen/ Weibchen gut abgebildet sind (Herkunftsländer leicht erkennbar sind) welche Sprache da wohl jetzt raus kommt.
Haben Sie verstanden was ich meine? Oder war das jetzt zu kompliziert oder manchmal etwas zu lang?
Eigentlich bleibt einem nur noch die Auswanderung aus dem Land, das ehemals das Land der Dichter und Denker war, nun aber zum Idiotenland verkommen ist, und zwar bewusst. Es war schon unsäglich unverschämt und dumm zu sagen, „[…], dann ist das nicht mehr mein Land“! Es ist nicht IHR Land, sondern sie hat die Dienerin des Landes zu sein. Sie macht das Land bewusst kaputt, es ist schwerlich anzunehmen, dass sie das aus purer Dummheit bzw. Naivität bzw. Gutmenschentum macht. So entsetzlich naiv und unerfahren wie die bekannt gewordene junge Grüne, die in der Tat noch sehr grün hinter den Ohren ist, ist sie nicht. Ich halte es für ein Experiment. Ich denke nicht, dass hier der US-Plan, das Land zu verdummen, ausgeführt wird – die US-Leute mögen diese Politik stützen, aber nicht bestimmen. Ich meine, es sind die Nachwirkungen des 3. Reiches, die nie abgelegte Hybris Deutschlands und der sich seit 40 Jahren in die Köpfe hineingefressene Sozialismus, und, durchaus möglich, die späte Rache einer Sozialistin, die der DDR als Funktionärin verbunden war.
Merkel war zur ‚Wende‘ 35 Jahre alt und bis dahin dem DDR-Regime völlig loyal ergeben. Die CDU/CSU hat sich, auch den Umständen verdankt, von ihr unter die (abgekauten) Nägel reißen lassen. Seitdem betreibt sie, noch verstärkt durch die als Gesinnungsethik verbrämte Rechthaberei des protestantischen Pfarrhauses, ihren roten Gesinnungstotalitarismus zum unermeßlichen Schaden des deutschen Volkes und vieler europäischer Staaten. Nicht mal als Kita-Leiterin hätte sie Karriere machen dürfen.
https://www.bundeskanzlerin.de/Content/DE/Leichte_Sprache/leichte-sprache-aufgaben-bundeskanzlerin.html;jsessionid=E3D3BBA274417DF8A94659050EDA9321.s3t1?nn=614922
Wäre doch lustig, wenn alle diese Gender-„Wissenschaftler*Innen“ ihren Käse in „leichter“ Sprache vortragen müssten. Da würde jeder gleich merken, dass sie mit Wissenschaft nix am Hut haben.
Ehrlichkeit wäre die leichteste Form von Sprache, es wäre so einfach.
„Da wollen Politiker ‚progressiver‘ – also eigentlich aller – Parteien nicht zurückstehen.“
Sehr geehrter Herr Kraus, es gibt inzwischen in Deutschland eine Partei, die diesen Unfug mit Sicherheit nicht mitmachen wird.
Das Problem ist ein altes:
„Der Feigen waren mehr, denn der Streitbaren, der Dummen mehr, denn der Klugen – Mehrheit setzte durch.“ – Friedrich Schiller, Die Verschwörung des Fiesco zu Genua II, 5 / Fiesco
..Sie sollten Ihre Erwartungen prüfen, lieber Herr Kraus -, sonst …sind Sie dauernd ein Enttäuschter..und nicht nur Sie!
oder:
…Entmündigte suchen einen Vormund!
+++
Vielleicht passt es auch so:
Vormund sucht Entmündigte…
Tja, mein Reden seit …
Mit der Sprache fängt es an.
Zu beobachten seit …
Mit deren Manipulation.
Deren Rückwirkung auf des DENKEN.
Die permanente Wechselwirkung beider „Sphären“ miteinander.
Verflachung der Sprache.
Deren Abgleiten in nur noch „Modifiziertes“ oder „Kanak“ usw.
Bis zur „Glorifizierung“ als „modern“.
Spart die Mühe die das VERSTEHEN eines ganzen Satzes macht.
Verlust jeglicher Vorbildfunktion
Proletarisierung allerorten.
Nicht nur der Sprache.
Schließlich läuft selbst der nicht Primitive
– nur um NOCH verstanden zu werden – dem P L E B S nach.
– Siehe unsere heutige Politik. –
Siehe Plato, Politeia, Staatenzycklus:
Aus Demokratie wird Ochlokratie (die Herrschaft des Pöbels).
Das Schreiben habe ich gestern nach dem Lesen dieses Artikels geöffnet und empfinde es als Beleidigung meiner sprachlichen Fähigkeiten und bisher erworbenen Bildung. Eine Frechheit sondergleichen, mir als mündigem Bürger ein solches Deutsch in Schriftform zu senden, ohne überall Emojis darauf zu platzieren, die Comedy vermuten ließen. Wer in aller Welt hat dieses Schreiben so genehmigt, zu verantworten, freigegeben, initialisiert? Ich möchte das brennend wissen. Weiß das jemand?
Ihre Frage kann ich leider nicht beantworten.
Allerdings wundert es mich nicht, daß angesichts der sprachlichen Defizite eines unserer „Aushängeschilder“ der Niedergang nun auch beim Bodenpersonal einsetzt…;-)
Hartnäckig hält sich seit Schröder „….dieseN Jahres“.
Jeder TV- und/oder Medienschaffende will schließlich fürnehm ‚rüberkommen 😉
Wenn man die zitierten Texte der Grünen liest, fällt auf:
Ich … ich … ich … (und nochmal) ich
Was sagt das über den Verfasser?
Präpositionen wechseln häufiger den Kasus. Trotz stand früher bereits mit dem Dativ:
https://de.wiktionary.org/wiki/trotz
Deswegen gibt es auch das zusammengesetzte Wort „trotzdem“.
Diese Angst vor dem Verlust des Genetivs ist überzogen.
„Erstklassige Bildung für alle – Wir machen das“ lautet der oben im ausgezeichneten Artikel von Herrn Kraus abgebildete Wahlslogan der SPD. Ja, das machen sie und können nicht genug davon kriegen. Kanaksprak für alle und Schreiben nach Gehör, der größten Errungenschaft rotgrüner Elitenpädagogik! In der ersten Klasse sitzen jetzt die Analphabeten der Welt herum. Nur nicht die Siebenjährigen, sondern vor allem 20-Jährige und ältere. Die meisten lernen auch da nichts von dem, was Hänschen/Alichen schon nicht gelernt haben. Der Steuerzahler gibt Milliarden dafür aus, und die roten ‚Bildungs‘-NGOs verdienen sich dumm und dusselig daran. Vielleicht sollte man auch noch die sozialintegrative ‚Inklusion‘ des Weltanalphabetentums weiter ausdehnen, indem man jeweils zwei in Sachen Grundgesetz noch nicht ganz Zertifizierte in gymnasiale Leistungskurse (etwa Chemie und Katholische Religion) einbezieht und ihnen dort beibringt, daß wir uns in Deutschland alle, nur die Nazis nicht, ganz arg liebhaben und nicht gleich in die Luft gehen, wenns mal nicht so läuft mit ‚meine Frauen, mein Zelt, mein Kamel, meine Kinder‘. – Ich habe in jüngster Zeit schon mehrere Tischkanten verbissen und komme gerade wieder vom Zahnarzt.
Seit 30 Jahren wird die Schulbildung in den Keller gefahren…nur dumme Bürger sind gute Untertanen. Das Resultat ist die Willkommenskultur, da keiner dieser ……….. die Kosten und Konsequenzen berechnen kann.
Die Verlagerung der Produktion ins Ausland und den Niedergang dieses Landes haben CDU und SPD gemeinsam zu verantworten.
Wen es tröstet, die Politiker sind meist noch dummer wie der einfache Bürger.
Sehen wir´s doch mal so: Wenn das Bildungsniveau an den Schulen und Hochschulen weiter sinkt wird „Leichte Sprache“ irgendwann sicher „Schwere Sprache“ sein. Da sind also echte Visionäre am Werk. Wer sagt denn das Evolution nur in eine Richtung läuft? Vielleicht verständigen sich unsere Nachfahren nur noch mit Grunzlauten oder (und die Smartphones parlieren miteinander in perfektem Deutsch).
Es hilft leider nicht weiter, diese Art von Bürgeransprache zu verwerfen und fertig. Ein Wahlzettel muss sicher nicht so gestaltet sein, aber man darf nicht ignorieren, dass diese Aktionen einen Bezug zur Realität hat. Ob nun vierzig oder dreißig Prozent diese Sprache benötigen, nicht so wichtig. Es bleibt der Punkt, dass eine starke Minderheit kognitiv einfach strukturiert ist, also auch die politischen Zusammenhänge, Täuschungen und Manipulationen nicht erkennt. Das muss man eigentlich noch weiter spannen. Wenn man es spezialisiert auf „Bevölkerungsanteil, der nicht genügend Talent hat, die politischen Zusammenhänge so wie es erforderlich wäre zu durchschauen und auch zu gestalten“ kommt man eher auf siebzig bis achtzig Prozent. Die Talente der großen Mehrheit liegen auf verschiedenen, individuellen Gebieten. Ganz sicher kann aber nicht die Rede davon sein, dass „die Bevölkerung“ Politik wirklich versteht und gestaltet.
Danke Herr Kraus. Die Wahlzettel passen zu den Wahlplakaten. Das Spitzenhonorar für Top-Marketing-Leute (Konzeptionisten, Art-Director, Werbetexter etc..) schein gerechtfertigt – die Corporate Identity, der rote Faden wurde mit sichtbar ungeheurem Denkaufwand eingehalten. Leicht verständlich, ohne Anglizismen. Der Bildungsanspruch wurde durch „G9“ erfüllt, der Patriotismus mit „herumschnacken“ angesprochen. Die CDU erscheint deutlich anspruchsvoller als die SPD! Auf „höherem Niveau“ als noch in NRW.
Ob wir die Abwärtsspiralen geistiger Flatulenzen noch aufhalten können?“Nicht mehr mein Land“, „jetzt sind sie halt da“. Alles Gute.
Herr Kraus, sehen Sie das doch nicht so eng. Die Wahlbenachrichtigungen wurden vermutlich von einem Menschen mit Migrationshintergrund (eigentlich ein sehr kurioses Wort) geschrieben, der sich über das Hauptwortzusammensetzungsbedürftnis in der deutschen Sprache ärgert. Das geht in den meisten anderen Sprachen (z. B. im Englischen) eben einfach nicht.
Kurios ist allerdings in der Tat die Geschichte mit den weiteren Sprachen. Da würde es sich doch mal lohnen, nachzufragen, ob Ausländer in SH bei den Landtagswahlen mit wählen dürfen. Ach ja, meine Wahlbenachrichtigung in NRW ist im üblichen amtlichen Tonfall. Da ich am Wahltag verreist bin, habe ich Briefwahlunterlagen angefordert. Dies klappte sehr einfach durch ein Lesen des QR-Codes auf der Wahlbenachrichtigung. Da muss ich wirklich mal ein Lob an das Wahlamt der Stadt Münster aussprechen. Reichlich dämlich fand ich jedoch, dass ich die Wahlbenachrichtigung zweimal erhielt, weil auf dem ersten Schreiben der Dr. fehlte. Dabei ist ein akademischer Abschluss nach meinem Kenntnisstand für die Ausübung des aktiven Wahlrechts vollkommen unerheblich.
„in jedem anderen Wahl-Raum von Ihrem Wahl-Kreis“, von wegen einfache Sprache, dies musste ich erst-mal zwei-mal lesen um zu verstehen was gemeint ist.
Mir läuft es bei so viel infantiler, verarmter Sprache für Erwachsene kalt den Rücken herunter! Ich würde mich nicht angesprochen, sondern abgestoßen, ja beleidigt fühlen wenn mich ein Politiker in einer Sprache, die an den Kindergarten erinnert, auf seiner Website ansprechen würde.
Und Frau Celina sollte auch mal jemand sagen, dass man zumindest aus Stilgründen nicht jeden Satz mit „Ich“ anfängt. Aber die Dame (?) ist ja auch bei den GrünInnen. Das ist ja ein Sammelbecken für infantile MenschInnen mit egozentrischem Weltbild.
Die Grünen sind ein Sammelbecken für komplette Volldeppen. Ich wüsste keinen, ebenfalls bei den Roten (ausser Sarrazin, der ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt), der auch nur annähernd den Intellekt einer Heuschrecke erreicht.
Nein, am Doppelnamen des Bundeslandes kann es nicht liegen, Herr Kraus; denn ausgerechnet in Nordrhein-Westfalen gibt es die üblichen Wahlbenachrichtigungen in dann wohl „Schwere Sprache“, was immer das heißen soll. Jedenfalls liegt mir ein solcher Beweis vor. In Nordrhein-Westfalen ist demnach, anders als hier bisweilen zu lesen, noch nicht alles verloren. Allerdings empfinde ich schon die „Neue Rechtschreibung“ als infatil genug, um mich von der Obrigkeit beleidigt zu fühlen.
Ich habe Zweifel: Ob die bildungsfernen Leichtgewichte überhaupt merken, dass in der Wahlbenachrichtigung kein Genitiv vorkommt? Genauso bin ich skeptisch, dass Leicht-Sprache und Wahlbeteiligung korrelieren. Möglicherweise handelt es sich um eine „Scheinkorrelation“ und Faktoren wie das Wetter oder zeitnah misslungene Weihnachtsmärkte korrelieren wesentlich stärker.
Wahrscheinlicher ist, dass die Verfasser selbst eine Genitivschwäche haben – schauen Sie Sich doch mal den Bildungsstand der heutigen Schulabgänger an.
Schönen Maifeiertag!
[…] „dass man meinen könnte, das Land zwischen den Meeren habe das Wahlalter auf sechs Jahre gesenkt.“
Nicht auf 6. Aber immerhin auf 16.
Es wird sich schon mal auf die vorbereitet, die noch nicht so lange hier leben.
„Der die das verursacht haben, muss ich mich merken.“
Der kleine Junge sieht eine kleine Rose.
Eine Rose auf der Heide.
Es war eine junge und schöne Rose.
Es ist Morgen.
Er läuft schnell.
Er will die Rose nah sehen.
Er sieht die Rose und freut sich.
Eine rote kleine Rose.
Eine Rose auf der Heide.
Hans W. Göte
Mach nur das, was Du selber als Gesetz haben willst.
I. Kant
Demnächst auch als Film: Fack ju Rose
Das Schwein, dass einmal an der Rose gerochen hat, kehrt trotzdem wieder zur Sch****** zurück.
Lieber Göööte,
das hast du schööön gesagt 😉
Zum Glück hat es Rammstein nachgerade kongenial vertont…
Mal ehrlich Deutsch ist schon eine seltsame Sprache.
Wo anders in der Welt würde es ein solches Wort geben?
„Ostbahnhofstraßenapothekenöffnungszeitenmitteilungsblatt“
Und wo genau ist das, wo es dieses Wort gibt? In meinem Wohnort gibt es so ein Mitteilungsblatt jedenfalls nicht.
Beliebig zusammensetzen kann man natürlich noch viel längere Wörter (und neu ist das nicht. Schon in meiner Kindheit lachten wie über den „Donaudampfschifffahrtskapitän“) und darüber hat sich sogar schon Mark Twain lästerlich lustig gemacht!
Müsste man es nicht so schreiben?
Das Ostbahnhofstraße-Apothekenöffnungszeitenmitteilungsblatt.
Würde auchmit anderen Wörtern passen:
Das Adler-Apothekenöffnungszeitenmitteilungsblatt.
Die Ostbahnhofstraße ist doch nur die Bezeichnung der Straße, also ein Ort, der darf nicht mit dem zusammengesetzen Substantiv verschmelzen.
Ich bin mir hier aber total unsicher.
und wenn die Apotheke „Ostbahnhofstraßenapotheke“ heißt ?
Laut § 82a Landesverwaltungsgesetz in Schleswig-Holstein ist die Amtssprache deutsch. Amtliche Dokumente müssen also in deutscher Sprache verfasst sein. Dazu gehört die Orthografie ebenso, wie die Grammatik.
Insofern würde ich darauf bestehen, dass dies amtlichen Bekanntmachungen und Benachrichtigungen korrigiert und neu versendet werden, oder aber sie schlicht ungültig.
Guter Hinweis, vielleicht ist DAS ja die Absicht?
Bei unerwünschtem Ergebnis, ist die Wahl dann aus diesen Gründen ungültig.
Ich studiere Geschriebenes ständig auf Rechtschreibung und Grammatik, beides will ich nicht verlernen. Was sagt mir jetzt Geschriebenes in „leichter Sprache“? Dem Sprachinteressierten werden Fehler untergejubelt, sogar von Staats wegen. Das ist für den Bürger eine Zumutung.
Wer des Lesens nicht ganz mächtig ist tut sich immer schwer. Er verstände aber gesprochene Sprache. Warum also nicht Audiodateien und Erklärvideos zum Anklicken?
Das „Verhunzen“ der deutschen Sprache ist wie die Selbstaufgabe des Deutschen.
Zweck der Übung !
Ganz genau, siehe denglisch, deukisch, darabisch, etc, etc….
Richtig, wenn ich mir die journalistischen Texte mittlerweile so anschaue, egal in welcher Zeitung auch immer, dann wirds mir echt übel. Früher wurde noch KORREKTUR gelesen und laut Zeitungsredaktion brauchte man dazu ein Germanistikstudium. Heute wird drauflos geschrieben, Sätze ergeben keinen Sinn mehr, da fehlen Wörter, ganze Satzbausteine etcpp. Dass in Foren hier und da Fehler entstehen, kann man noch verkraften, aber bei den Profis ist das meiner Meinung nach unverzeihlich.
Die Technik sollte uns eigentlich alles erleichtern, während ich hier schreibe muss ich ständig mein Geschriebenes nachbessern, da das Autoprogramm es natürlich besser weiß als ich was ich schreiben
möchte ??☹️?. Die Welt ist wirklich mittlerweile, egal auf welchem Sektor, aus den FUGEN!
So ist es.
Sogar schlimmer noch als sie es beschreiben.
Allein die Sprache „entlarvt“. Entlarvt die cerebralen Qualitäten des bei 90% der Artikel nur „Schreiberlings“: Falsche, oder/und fehlende Bezüge, gedankliche Sprünge bis hin zum Versuch Dinge in logische Zusammenhänge zu setzen wo dieser selbst mit Mühe nicht zu entdecken ist. Um nur die krassesten der Fehlleistungen zu benennen. –
Sehr zutreffend.
Mit dem „Verlust der Sprache“ als Anstrengung
geht der Verlust der Denkfähigkeit einher.
Siehe Wittgenstein.
Wahrscheinlich verwechseln die „Poltiker“ Ihre eigenen Sprack-Fähigkeiten mit denen Ihres Elektorats.
Ein sehr schöner Beitrag, Herr Kraus. Der Sachverhalt: ein Graus!
Andererseits wird es auf Dauer wahrscheinlch in die Hose gehen, wenn man seine Wähler für d**f hält. Ich mag das gar nicht (besonders von Starintellektuellen wie dem Siggi oder einer Claudia Fatima Roth).
„Die Wahlbeteiligung sank von 55,5 im Jahr 2011 auf 50,2 im Jahr 2015.“
Kein Wunder 🙂
Wer geht schon zur Wahl wenn es nur um einen Tag für das Land (Land-Tag) geht und nicht um die Politiker die im Landtag sitzen werden. Zwar hat Bremen keinen Landtag, aber Politikr, die sich solcher Sprache bedienen will sicherlich auch kein intelligenter Mensch in einen Senat wählen.
Danke Herr Kraus. Die Frage sollte nicht lauten, ob man wenig Gebildete mitnehmen kann, sondern warum es immer mehr mit wenig Bildung / Rechtschreibung gibt?! Das war keine „Iieh Mehl, sondern ein Kommentar“
Richtig, warum gibt es immer mehr Menschen, die in Rechtschreibung und Textverständnis schwach sind?
Der Autor sollte sich mit der Rechtslage befassen: Das Behindertengleichstellungsgesetz schreibt die Verwendung der „leichten Sprache“ z.B. den Bundesministerien vor. Seit dem finden Sie als Ergänzing zu normalsprachlichen Inhalten auch besonders gekennzeichnet in Leichter Sprache. Genauso wie gebärdensprachliche Inhalte. Damit wurde vor mehr als 15 Jahren eine Forderung von Betroffenenverbänden erfüllt.
Die Süffisant, mit der sich nun schon der dritte Autor bei TE darüber lustig macht, ist schwer zu ertragen. Mit leichter Sprache wird nicht der Durchschnittsbürger verarscht, sondern viel für Menschen mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten getan. Himmel, ist es so schwer, mal sauber zu recherchieren? Aber es scheint ja mehr Freude zu machen, sich auf hohe Ross zu schwingen.
Der Autor schreibt ja, daß es ein „lobenswertes Unterfangen“ sei, „leseschwache Bürger mitzunehmen“.
Ich verstehe nur nicht ganz, warum nun alle in dieser „leichten Sprache“ angesprochen werden. Sagt das Gesetz das aus?
Und muß die „leichte Sprache“ tatsächlich dermaßen infantil sein?
Das zeigt doch ganz klar, dass das Behinderten-Gleichstellung-Gesetz schlicht Unfug ist! Wie jegliche „Gleichstellung“ überhaupt – die stets nur missverstandene oder vergewaltigte Gleichberechtigung ist.
O Herr, wirf Hirn vom Himmel. Bekommen Sie außer diesen Allgemeinplätzchen noch mehr auf die Reihe?
Ist Ihnen schon einmal die Idee gekommen, dass der Herr bereits Hirn vom Himmel regnen lassen hat und dass Sie vielleicht derjenige sind, der nicht so gut fangen konnte?
Nein? Alle anderen sind zu dumm, um zu begreifen, was nur Sie begreifen bzw. „richtig“ deuten können?
Himmel, ist es so schwer, mal sauber zu lesen und zu verstehen?
>Wenn man sich die Mitteilungen des Landes Schleswig-Holstein an seine Wahlbürger für die Landtagswahl vom 7. Mai 2017 anschaut, hat man den Eindruck, bei dieser Wahl wird nicht nur in Grundschulen gewählt, sondern es sollen bereits Grundschüler mitwählen. Denn die „Wahl-Benachrichtigungen“ für die Wahl zum „Land-Tag“ sind in einer Sprache, Orthographie, Grammatik und in einem Wortschatz verfasst, dass man meinen könnte, das Land zwischen den Meeren habe das Wahlalter auf sechs Jahre gesenkt.<
Es handelt sich also um keine Ergänzung, sondern ein Zurichten der gesamten Wahlbevölkerung auch den Stand von geistig Beeinträchtigten.
Wobei das natürlich nicht gar so abwegig ist. Als nächstes werden die die Kommunen verklagt, weil sie nicht zusätzliche Toiletten bereitstellen. Für alle, die sich geschlechtlich nicht einordnen können oder deren Geschlecht wöchentlichen Schwankungen unterliegt.
Himmel, ist es so schwer, mal sauber zu lesen und zu verstehen?
>Wenn man sich die Mitteilungen des Landes Schleswig-Holstein an seine Wahlbürger für die Landtagswahl vom 7. Mai 2017 anschaut, hat man den Eindruck, bei dieser Wahl wird nicht nur in Grundschulen gewählt, sondern es sollen bereits Grundschüler mitwählen. Denn die „Wahl-Benachrichtigungen“ für die Wahl zum „Land-Tag“ sind in einer Sprache, Orthographie, Grammatik und in einem Wortschatz verfasst, dass man meinen könnte, das Land zwischen den Meeren habe das Wahlalter auf sechs Jahre gesenkt.<
Es handelt sich also um keine Ergänzung, sondern ein Zurichten der gesamten Wahlbevölkerung auf den Stand von geistig Beeinträchtigten.
Wobei das natürlich nicht gar so abwegig ist. Als nächstes werden die Kommunen verklagt, weil sie nicht zusätzliche Toiletten bereitstellen. Für alle, die sich geschlechtlich nicht einordnen können oder deren Geschlecht wöchentlichen Schwankungen unterliegt.
Was das mit hohem Ross zu tun hat erschließt sich mir nicht…Nun ja, wenn man Ihren Worten folgt finde ich es um so empörender dass man nun Behinderten zur Teilnahme eine Sprache anbietet die jedem pädagogischem Bilderbuch spottet. Nie und nimmer werde ich mit körperlich und / oder geistig Beeinträchtigten so eine Sprache / Gespräch führen! Das finde ich diskriminierend! Und als Bsp. was soll ein Legastheniker lernen wenn man in leichter Sprache schreibt „dann schickst du eine Email…schreibt man Iieh Mehl“ unterirdisch!
Sorry Sonnenschein. Aber Sie sollten sich erst mal mit dem Thema befassen, bevor Sie in die Tasten hauen.
Fakt ist doch dass den „Behinderten“ eine normale Sprache abgesprochen wird?! Und das finde ich unterirdisch, ähnlich wie Babysprache! Dass man nun die leichte Sprache allen Bürgern auferlegt ist wieder typisch für unsere Politikclowns.Ich bin gegen leichte (oder einfache) Sprache und auch gegen Inklusion.
Ich bin zwar jetzt nicht persönlich involviert, aber ich gestatte mir, mein Befremden über den doch sehr rauen, für mein Empfinden teilweise beleidigenden Ton zum Ausdruck zu bringen. Erlebe das in dieser Form hier bei Tichys zum ersten Mal. Gegenseitiger Respekt sollte in jeder Form von Sprache funktionieren.
Sie wollen damit sagen, das bereits seit fünfzehn Jahren absolute Minderheiten die Meinungshoheit errungen haben, nach der sich die Mehrheit anzupassen hat ?????
Ach was! Leichte Sprache (es müßte korrekt übrigens EINFACHE Sprache heißen) ist ein Mittel der sog. Inklusion, und diese dient einzig der Gleichmacherei, dem feuchten Traum aller Linken. Selbstverständlich wird „Schwere Sprache“ dann sukzessive zurückgefahren, denn Gleichmacherei kann ihr Ziel nur auf unterem Niveau erreichen. Wichtig ist, daß Anstrengung beim Spracherwerb möglichst unterbleiben kan; denn Anstrengung selektiert und Anforderungen, die Antrengungen implizieren, befördern wieder Ungleichheit. (D.h. die einen sitzen auf dem hohen Roß, die anderen auf einem Esel, und die linken Pädagogen wollen natürlich, daß alle Esel zu hohen Rössern ernannt (!) und dafür alle hohen Rösser abgeschafft und durch Esel ersetzt werden.)
Mir scheint noch ein anderer Aspekt dahinterzustehen, der hier in der Diskussion anscheinend auch noch nicht angesprochen ist: MIt der sog. „Leichten Sprache“ kann man auch „Neusprech“ viel leichter durchsetzen.
Mal in Orwell nachlesen: Der Wortschatz, der benutzt werden darf, wird nach und nach neu definiert. Mit diesem Stuss von „Leichter Sprache“ geht das wunderbar ganz hintenrum.
Da macht es sogar Sinn, das in Gesetzesform vorzuschreiben, worauf Alphonse-Donatien hier ja gerne ständig drauf verweist (als würde er am Neusprech-Wörterbuch mitschreiben. Vielleicht ist sein Vorname Winston…).
Warum habe ich als nicht sprachlich Behinderter nicht das Recht, in einer für mich angemessenen Sprache bedient zu werden? Ja, es gibt Behinderte. Aber wir sind nicht alle behindert und ich verlange als Nichtbehinderter das Recht, auch als Nichtbehinderter behandelt zu werden. Sonst wird das Behindertengleichstellungsgesetz zu einem Gesetz, das alle gleichermaßen zu Behinderten macht: beleidigend, unerträglich, lächerlich.
Danke, zumal hier nicht unterschieden wird inwieweit jemandes Behinderung ist. Behindert ist behindert also leichte Sprache oder einfache Sprache.
Toll. Für drei Leute, die aufgrund von irgendwas kein richtiges Deutsch können, bekommen die anderen 97 so einen Käse vorgesetzt. Da kann man auch gleich die Tagesschau durch die KiKa- Nachrichten ersetzen.
„… mal mit der Rechtslage befassen…“
Mit anderen Worten:
Dummquatschen ist Gesetz? Und deswegen sakrosankt?
Man könnte stattdessen auch auf die Idee kommen, dass mit der Gesetzgebung etwas nicht stimmt.
Soll in der Geschichte übrigens schon mal vorgekommen sein!
Also ich erklär‘ es Ihnen mal ganz einfach:
Ich bin nicht blöde.
Deshalb verbitte ich mir, das das allgemeine Niveau für alle ganz unten angesiedelt wird.
Was ist mit den Analphabeten?
Krieg ich jetzt nur noch Piktogramme, damit’s nicht unfair ist?
Es ist extrem unfair, mich nicht auf dem Niveau anzusprechen, dass mir zusteht.
Wir sind hier keine Republik der Begriffsstutzigen. Wer Denkschwachen helfen will, der soll keine Verdummungsregeln für alle aufstellen.
Leute, die so argumentieren, wie sie es tun, senken das Niveau.
Was soll daran für Deutschland gut sein?
Wie wollen Sie Gesetze formulieren in einfacher Sprache und komplexen Sachverhalten Rechnung tragen?
Geht dann ja auch nicht mehr, weil irgendjemand das dann ja nicht verstehen kann.
Ganz ehrlich: Wer einen herkömmlichen Wahlzettel nicht deuten kann, der kann überhaupt nicht wählen. Er ist nicht geeignet.
Bitte halten Sie sich an das offizielle Vokabular;
Es heißt nicht einfach und erkennbar verharmlosend „unfair“, es ist für solche Zusammenhänge heute zwingend das Wort „diskriminierend“ vorgeschrieben.
mfg Ministerium für Wahrheit
Ich habe noch viel zu lernen 🙂
Hat der normale Steuerzahler, der keiner Minderheit angehört bzw. keine Lobby hinter sich hat, eigentlich auch noch ein Wörtchen mitzureden?
Wenn Minderheiten vor der Mehrheit Bevorzugung finden, sollte dies konsequent in allen Bereichen Anwendung finden, so nach Wahlen auch die Parteien mit den wenigsten Stimmen regieren. Ich stelle mich also schon einmal auf eine Koalition der Grünen mit/unter Führung der AfD ein.
Sie sollten Ihre Meinung noch einmal weiter- und überdenken.
Nachdem nun wenigstens Sie sauber recherchiert haben, ist Ihnen also sicher aufgefallen, dass wir bei den genannten Beispielen 14 Jahre lang nicht mit einfacher Sprache beglückt wurden. Denn wie Sie schon richtig schreiben – gilt auch für die Gebärdensprache – als ERGÄNZUNG zu normalsprachlichen Inhalten. Das wäre akzeptabel.
Die Tatsache, dass nun plötzlich im 15. Jahr das BehGG für die Wahlbenachrichtigungen entdeckt worden sein soll, überzeugt mich wenig.
Da hat wohl eher eine ganz andere Minderheiten-Gruppe als die von Ihnen genannte die Entscheidung beeinflußt.
Man könnte auch mal über den Konjunktiv in den Nachrichten sprechen.
Fakten benötigen diesen nicht!
Richtig.
Es ist als ERGÄNZUNG eingeführt worden.
Im obigen Beispiel allerdings völlig fehl am Platz.
Kein Wunder das sich diese Leute jetzt an unserer Sprache vergehen. Autoritäre Systeme hatten immer ihre eigene Sprache. Zumal es hier das Ziel ist, auch durch millionenfache Zuwanderung, bildungsferner Menschen, ein Volk zu generieren, welches gerade intelligent genug ist, um arbeiten zu gehen und die Befehle der Eliten umzusetzen. Keinesfalls aber schlau genug, um aufzubegehren.
Viel wird immer darüber geredet, Merkel hätte die Gesellschaft gespalten. Auch das geschah in voller Absicht.
Eine zerstrittene Gruppe lässt sich leichter kontrollieren.
Deswegen zerstört man auch systematisch unsere Kultur und Traditionen. Wer keine Identität hat, die eine Gruppe ebenfalls festigt, der tut sich nicht zusammen, oder kämpft für den Erhalt selbiger.
Jedem , der auf Galgenhumor steht, sei der Film „Idiocacy“ ans Herz gelegt!
Idiocrazy
„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“
(Ludwig Wittgenstein, deutscher Philosoph)
Darum geht es, um dem Denken und dem Ausdruck von Kritik immer engere Grenzen aufzuerlegen und uns damit immer leichter steuerbar zu machen. Es ist die zweite Stufe der Kontrolle nach der political correctness.
Ludwig Wittgenstein war kein deutscher, sondern ein österreichischer Philosoph. Soviel dazu. 🙂
„Angesagt sind kurze Sätze… kein Passiv“.
Lieber Herr Kraus, das hat nur auf den ersten Blick seine Richtigkeit. Darf ich das erläutern? Passiv bedeutet – manch einer wird es vergessen haben – im grammatikalischen Sinn „Leidensform“. Das Subjekt wird zu Objekt. Merken Sie etwas? „Passiv“ ist die angesagte Form. Die Politik degradiert uns doch schon längst zum Objekt. Aus Handelnden wurden Leidende. Aber die Politik hat Mitleid mit dem armen Bürger. Da Denken anstrengend ist, wird simplifiziert, ganz, ganz ungeniert. Dass die deutsche Sprache vergewaltigt wird, spielt dabei keine Rolle. Dumm stirbt sich leichter.
„Dumm“ lebt es sich auch leichter.
Daß der „Dativ dem Genitiv sein Tod“ ist, ist schon seit vielen Jahren der Fall.
Hier im Südwesten der Republik werden im Dialekt Nominativ und Akkusativ genau gegensätzlich verwendet. Mir ist auch aufgefallen, daß im Norden und Nordosten der Akkusativ statt des Dativs verwendet wird. Das sind jedoch Besonderheiten, die, sprechen die Menschen dann schriftdeutsch, richtig gemacht werden (sollten).
Die im Artikel dargestellte „leichte Sprache“ erinnert mich an Pixi-Büchlein, die man Kleinkindern und Vorschulkindern vorliest.
Man könnte ja nun sagen, daß es ein Behörden- und Amtsdeutsch gibt, das den normalen Bürger oft fast zur Verzweiflung bringt, so umständlich ist das. Nun aber gleich ins infantile Gegenteil zu verfallen, ist auch nicht viel besser.
Noch eine kleine Anmerkung: Ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht, jedenfalls ist für mich zusammengesetzte Hauptwörter, wenn sie mit Bindestrich (wie Wahl-Schein) geschrieben werden, schwerer zu lesen. Es stört und behindert meinen Lesefluß.
Berichtigung: […] jedenfalls sind für mich zusammengesetzte Hauptwörter […], nicht ist für mich. Danke!
Mir geht es genau so. Hier frisst die Revolution ihre Kinder bereits zum Frühstück: Um eine vermeintliche Behinderung der Minderheit abzufangen, wird die Mehrheit behindert.
Von Konrad Beikircher, dem aus Südtirol stammenden Liebhaber des Rheinischen, gibt es schöne Beispiele für die Vermeidung des Genitivs:
„dem sing Vater sing Täsch“ oder „dem Katja sing Rock sing Gürtel sing Schnall“.
Trotzdem kann man dort auch noch Hochdeutsch.
Ich hätte da auch einen Satz beizusteuern, der in „leichter Sprache“ weitaus informativer ist als in geschliffenem Deutsch:
„Der Gutmensch ist dem Trottel sein Bruder“!
Muss das nicht “ Antifanten-Trottel“ heißen ?
Heißt das nicht „des Trottels Vater einziges Kind“? 😉
Ich meine eher, des Trottels Kinder werden Tag für Tag mehr. Und die Trottellumme aus Mecklenburg ist „dem Trottel seine Regierung….“
Super !
Und wenn ich ergänzen darf:
„….und Merkel und von der Leyen sind seine Schwestern…“
das Pack, das sich das ausgedacht hat, hat abgewirtschaftet (wohlgemerkt: „Pack“ ist ein von „höchster“ Stelle legitimierter Ausdruck der Mißbilligung). Mehr gibts nicht zu sagen. Ist das leichte Sprache genug?
Verstanden! Auch Radio ist mit “ einfache Sprache“ schon laengst dabei! Dann hoert man z.B. dass Paris Hauptstadt Frankreichs ist oder aehnliches!