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Nachwirkung des Telekom-Traumas

Die Abneigung gegen Aktien ist ein Fehler

20.02.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Nach schlechten Erfahrungen mit der Telekom-Aktie besitzt nur eine Minderheit der Menschen in Deutschland Aktien oder Fonds. Dabei ist die Aktie langfristig die mit Abstand erfolgreichste Anlageklasse.

Was die Vermögensbildung betrifft, haben die Deutschen ein Trauma: Das Telekom-Trauma. 1996 privatisierte der Bund das Staatsunternehmen in mehreren Schritten. Begleitet wurde dies von einer breiten Werbekampagne, deren Gesicht der Schauspieler Manfred Krug war. Krug war populär und spielte in der ARD-Serie „Liebling Kreuzberg“ über viele Jahre einen schnoddrigen Berliner Anwalt.

Die T-Aktie sollte zu einer Volksaktie werden, die die Deutschen endlich vom unrentierlichen Sparbuch abbringen sollte. „Die Telekom geht jetzt an die Börse. Da geh‘ ich mit!“, war der griffige Slogan. Mit 17,25 Euro startete der Kurs am 18. November 1996. Im März 2000 lag er bei 102,80 Euro, um dann nach dem Platzen der Dotcom-Blase auf 8,15 Euro abzustürzen. Viele Anleger waren tief enttäuscht von ihrem teilweise ersten Aktienengagement.

Die Hartgesottenen blieben und erlebten einen zweiten großen Aufschwung, der 2007 bei 133,60 Euro jäh endete. Die letzte große Finanzkrise ließ den Kurs dann auf ein Tief von 7,70 Euro im Jahr 2012 abstürzen. Seitdem spielt die Aktie bei vielen Kleinanlegern und Altersvorsorgesparern keine Rolle mehr. Trotz der Tatsache, dass sich der Kurs der Telekom-Aktie seitdem wieder mehr als verdoppelt hat. Er liegt aktuell bei 16,55 Euro (19.02.2020).

Sicher gibt und gab es in Deutschland bessere Aktien als die Deutsche Telekom. Aber auch die Telekom hat sich für die Anleger gerechnet, die nicht einmalig auf ein Pferd gesetzt, sondern dies regelmäßig getan haben. Wer seit dem Börsengang der Telekom jedes Jahr 1.000 Euro investiert hat, konnte Ende letzten Jahres ein Vermögen von 38.480 Euro in seinem Depot verwahren. Dies entspricht einer jährlichen Kurs-Rendite von 3,9 Prozent. Hinzu kommt eine Dividendenrendite, die im Durchschnitt bei 4 Prozent lag. Zusammen haben Anleger, die regelmäßig und langfristig in die T-Aktien investiert haben, im Durchschnitt also 7,9 Prozent pro Jahr erzielt. Das ist nicht schlecht für eine Volksaktie, die im Langzeitgedächtnis der Deutschen ein so schlechtes Image hat.

BERLINER MIETENDECKEL
Preiskorrektur für Zinshäuser in Berlin – keine Kaufgelegenheit
Heute halten nicht einmal 20 Prozent der Bürger in Deutschland Aktien oder Fonds. Dabei ist die Aktie langfristig die mit Abstand erfolgreichste Anlageklasse. Wer in den letzten 20 Jahren regelmäßig in den Deutschen Aktienindex investiert hat, konnte eine durchschnittliche Rendite von 8,8 Prozent pro Jahr erzielen. Ein Sparer, der seit 1977 jeden Monat 25 Euro in einen Investmentfonds einzahlt, der den Deutschen Aktien Index abbildet, hätte bei einer für diesen Zeitraum durchschnittlichen Rendite von 8,3 Prozent ein angespartes Vermögen von 103.000 erzielt. Wer es im langfristigen Durchschnitt zu einem Prozent aufs Sparbuch legt, hätte 15.650 Euro (also 87.350 Euro weniger) erzielt. Und auch eine Lebensversicherung, die vielleicht im Durchschnitt die Beiträge mit 3 Prozent verzinst, käme lediglich auf 25.200 Euro (77.800 Euro weniger).

Wer sich heute auf die gesetzliche Rente verlässt, akzeptiert die Armut im Alter – Grundrente hin oder her. Wer aber die Möglichkeit hat, regelmäßig zu sparen, dem droht ebenfalls die Altersarmut, wenn er falsch spart. Wer nämlich in die Schulden des Staates investiert, der spart falsch. Denn diese Schulden werden auch künftig keine oder nur eine geringe Verzinsung abwerfen.

Wichtig ist, sich von dem Irrglauben zu lösen, dass sich der Vermögensaufbau statisch entwickelt und man sich dabei auf den Staat verlassen kann. Menschliches Handeln ist der Ursprung von Veränderung. Es ist jenseits der menschlichen Macht, sie zu stoppen und ein Zeitalter der Stabilität herbeizuführen, in dem die ganze Geschichte zum Stillstand kommt. Es liegt in der Natur der Menschen, nach Verbesserungen zu streben, neue Ideen zu erdenken und die Bedingungen seines Lebens nach diesen Vorstellungen zu ordnen. Dieses System nennen wir Marktwirtschaft. Wer dagegen sein Geld in Schuldverschreibungen des Staates anlegt, der vergöttert den Staat, der einem väterlich Hilfe verspricht, aber langfristig versagt. Denn der Staat kann keine höhere Verzinsung oder Rendite bieten als es der Markt kann. Seine Minderleistung rechtfertigt der Staat mit seiner fast unbegrenzten Kreditwürdigkeit als Schuldner. Doch diese Illusion gilt es zu überwinden: Denn der Markt mag volatil sein und seine Launen haben – er hat aber auch seine Dynamiken, die langfristig nach oben zielen. Die Statik des Staates dagegen wirkt zwar bodenständig und stabil, ist aber vor allem zäh und bisweilen näher am Treibsand als am Granit.

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51 Kommentare

  1. Wenn Jemand noch keiner Aktien hat oder bessen hat und dem Aktien als Geldanlage empfohlen werden,
    dem empfehle ich sich zunächst einmal zu informieren z.B. Dirk Müller Vortrag für den Deutschen Bundestag „Hochfequezhandel“. Für Steigende und fallende Kurse sind heutzutage vielfach andere Dinge verantwortlich als gutes wirtschaften von Aktiengesellschaften. Da wird z.B. so manche Aktiengesellschaft die gesund da Steht von einer anderen übernommen und total ausgenommen. Die Aktionäre haben den Verlust. Oder es werden über eine Aktiengesellschaft unwahre Gerüchte gestreut (in Zeiten des Internets Verbreitung kein Problem) und diese dadurch an den Rand des Ruins gebracht. Hauptsächlich Kleinaktionäre verlieren ihr Geld. Selbst erlebt. Mit Aktienbesitz muß man das Ganze ständig überwachen. Solange mit fallenden Kursen viel Geld gemacht werden kann betrachte ich Aktien nicht als gute Anlage. Das ganze wie Aktienkurse derzeit maipuliert werden von Profihändlern dient hauptsächlich diesen Händlern Fondsmanagern. die mit dem Geld vieler Kleiner Anleger durch ständiges kurzfristiges kaufen und verkaufen ein 4enormes „Gehalt“ generieren und für „die Anleger“ bescheidene Gewinne herausholen, die auf lange Sicht den Anlegern real oft gerade mal so viel bringt wie früher Bankzinsen.
    Es kann natürlich auch wie es Heute so schön heißt ein nergativ Erfgebnis für die Anleger erziehlt werden. Die Anleger haben das Risiko. Natürlich gibt es aber auch die Möglichkeit als Aktionär eine Menge Geld zu machen. Gewinne werden normalerweise aus Verlusten anderer, meist Kleinaktionären gemacht.

  2. Die Mehrheit der Bürger vertraute den „Bankbeamten“ und Versicherungs-Heinis. Und die haben natürlich die hoch verprovisionierten Produkte verkauft. Die großen Vertriebsgesellschaften haben sich extra Produkte konzipieren lassen, die überdurchschnittlich hohe Kosten für den Kunden verursachten – und damit ihre Einnahmen maximiert.
    Sie wissen, worauf ich anspiele, Herr Schäffler: Genau das war ihre (einzige) berufliche Tätigkeit, bevor Sie als Berufspolitiker vom Elfenbeinturm zu rufen begannen.

  3. wer jetzt in die Aktien geht ist ein Vollidiot.
    Wir stehen vor dem nächsten Crash.
    Was soll das?

  4. Den Deutschen ihre linke Gesinnung auszureden, ist schwer. Den Deutschen ihre Furcht vor der Aktie vor der auszureden, ist unmöglich.
    Der Deutsche fürchtet Freiheit mehr als der Teufel eine Weihwasserdusche.

  5. Wenn man schon reich ist, empfiehlt es sich, das Vermögen aufzuteilen und diversifiziert anzulegen. Dabei gehören Immobilien, ETFs auf Aktien und auf Anleihen, sowie Gold zu den Assets. Selbstverständlich ist der Preis dieser Anlagen unter anderem von der in der Welt vorhandenen Geldmenge abhängig, genau wie von der Entwicklung der verschiedenen Weltregionen, die man berücksichtigen sollte. Wenn man das gut zusammenstellt, kann man davon ausgehen, daß man an der Wohlstandsentwicklung der gesamten Welt mit seinem Vermögen teilnimmt. Mehr kann man nicht erwarten, wenn man verlustavers ist und Sicherheit hoch schätzt. Jede dieser Anlageklassen schützt vor bestimmten Risiken. Immobilien sind dem Zugriff des Staates ausgesetzt, durch Besteuerung, Mietgesetzgebung bis hin zu Zwangshypotheken, nehmen aber auch am Aufstieg und Fall des Staates bzw. des Ortes teil. Sie schützen jedoch vor Inflation und bringen regelmäßige Einnahmen. Aktien dienen der Internationalisierung, sie können bestimmte Märkte bevorzugen, die sich gut entwickeln, sie können Währungsrisiken mindern. Anleihen, eher kurzlaufend, können den Nominalwert sichern, anders als Aktien. Gold ist eine eigene Währung, die kaum inflationierbar ist, da der Mengenzuwachs etwa 2% jährlich beträgt und ein kleiner Teil auch immer in irgendwelchen Anwendungen verloren geht.

    Wenn sich irgendwelche Blasen bilden in einzelnen Assets, kann man auf dem Höhepunkt das Engagement zugunsten anderer vermindern, wenn man Glück hat, verbessert man das Ergebnis. Allerdings weiß man immer erst nach dem Platzen, daß eine Blase eine Blase war, solche Verluste sind unvermeidbar, genau deswegen legt man nicht alle Eier in einen Korb und bleibt sich des Wortes von Nils Bor bewußt, daß Prognosen immer schwierig seien, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen!

    • Sehr gut zusammengefasst! So mache ich das auch!
      Bei der derzeitigen Nullzinspolitik vieler Zentralbanken werden Sachanlagen, also Aktien, Immobilien,Gold auch weiterhin stark an Wert zulegen.
      Ein Aktiencrash ist deswegen kaum möglich, da es ja wie vor15 bis 20 Jahren keine Alternativen in Form von Zinsen gibt.
      International wird es auch weitere Zinssenkungen geben sobald es Anzeichen für weltweite Wirtschaftskrisen gibt. CHINA UND USA werden wohl dieses Jahr noch ihre Zinsen senken. Dank Trump wird es wohl noch eine weitere Unternehmenssteuerreform in Amerika was dort auch die Kurse treiben wird.
      Schaut man sich die Gewinne der Unternehmen im Verhältnis zu den Kursen an sind auch extrem viele Unternehmen im Preis noch unterbewertet.
      In einem Niedrigzinsumfeld ist es eigentlich Recht einfach Geld in Sachwerte anzulegen.

  6. Schätze den Autor ob seiner kritischen Sicht auf viele Politikfelder sehr.
    Seiner (fast) ungeteilten Befürwortung der Aktie als Geldanlage kann ich jedoch nur stark eingeschränkt zustimmen.
    – Am Beispiel der Telekom-Aktie konnte man das Hochjubeln und manipulative Kursgestaltung eindrucksvoll erleben. (wie nachzulesen war)
    – Ursprünglich als Verschwörungstheorien diskreditierte argwöhnische Beobachtungen haben sich mittlerweile nahezu großflächig als praktizierte unredliche Einflussnahme interessierter Kreise / der Politik herausgestellt. Der angebliche „freie Markt“ ist zur Spielwiese von politischen Taugenichtsen und instit. Spekulanten verkommen. (Aktienkurse, Derivatemarkt, Marktmanipulationen verschied. Art- siehe D. Speck, T. Butler u.v.a. – Null- und Negativzinsen, Verkauf gefälschter Goldbarren der USA an China 2009, fehlende Hinterlegung z.B. von Gold bei diversen Gold-ETF’s mit Goldgarantie, Staatsanleihen usw. usf.)
    -Auch durch Marktmanipulationen verzögerte Wirtschaftsabschwünge ( Gelddrucken!)
    rufen stärkere Einbrüche am Aktienmarkt hervor, was Risiken deutlich ausweitet!
    – Die Einführung der Abgeltungssteuer beschneidet die Erträge deutlich, bisherige Verrechnug von Verlusten in der Zukunft ist sehr unsicher!
    – Zum jetzigen Zeitpunkt – kurz vor der Großkrise – ist ein Einstieg in den Aktienmarkt ohnehin blanker Unfug! Der Punkt allein nagt an der Glaubwürdigkeit des Beitrags….
    Also, besser andere Anlagen suchen, das Geld zeitnah sinnvoll ausgeben, weniger arbeiten und bescheidener leben, oder auswandern! Schlechte Regierungen werden anderswo manchmal zum Teufel gejagt.

    • Ja, in einem freien Markt gibt es Spekulanten, Schnäppchenjäger und, man staune, Gauner. Na und? Wurde denn irgendjemand gezwungen, die T-Aktie für 100 zu kaufen?
      Immer sind andere schuld an der eigenen Dummheit.
      Welche Großkrise eigentlich? Die Welt dreht sich weiter, ganz egal ob ein winziges Ländle an die Wand fährt.

  7. Herr Schäfer, Ihr Ansinnen in allen Ehren (ich teile Ihre Ansicht), nur fürchte ich, dass Ihre Fakten in einem Fass ohne Boden landen: Ein geistiges Fass, welches morsch und löchrig ist nach 200 Jahren Polemik gegen den Fortschritt (angefangen bei den Verlierern der Beendigung des Ständegesellschaft, über Antisemiten, Marx, Nazis, Habermas, 68er, bis zu den heutigen West- und Ost-Linken). Es ist immer leichter Verschwörungstheorien aufzustellen, als sie hinterher mühsam mit Fakten widerlegen zu müssen.

    Und deshalb: Sollen doch alle, die Grundlegendes in Sachen Finanzen sich weigern zu verstehen, aber umso mehr freimütig Halbwissen und Fake-News herumposaunen, den dafür fairen Preis bezahlen – in Form einer katastrophalen Sparbilanz.

    Da sehe ich meine Zeit besser investiert in der Faktenfindung zwecks Aktienauswahl und freue ich mich beim Blick ins Portfolio über die Bestätigung.

    • Das Problem ist nur, dass die sich die Habenichtse nachher an uns Aktionären schadlos zu halten versuchen, indem sie die dazu passenden Neidparteien wählen.

  8. Herr Schäffler, der Median des Vermögens deutscher Haushalte (Sach- und Geldwerte) liegt bei rd. 60 Tsd. € – die Eigenheimquote bei etwa 45% – da sollte man nicht viel rum philosophieren – wenn Waschmaschine oder Auto neu angeschafft werden müssen, braucht man kurzfristig Kapital. Gehen Sie auf HV großer Konzerne, so finden Sie die Pensionäre der Firmen mit ihrem Depot an Mitarbeiteraktien -dürfte ein Teil der 20% sein.
    Leider sind Aktien-/Wertpapierdepots keine geförderten Alterssicherungsmöglichkeiten – da hat keine Versicherung ihre Hand drauf und das ist …….

  9. Leute kauft Aktien. Einige Vorkommentatoren sind zwar der Auffassung, daß das Spekulation sei, dieser Ansicht ist jedoch nicht zuzustimmen. Wer Aktien kauft, investiert in ein Unternehmen und wird im Ergebnis Miteigentümer des Unternehmens. Es ist auch falsch, daß Aktien derzeit überbewertet seien. Die derzeitigen hohen Kurse zeigen lediglich den Wertverlust des EURO an. M.a.W. Nicht die Aktien werden immer teurer, sondern der EURO wird immer billiger. Der Verfall des EURO läßt sich aber offensichtlich nicht stoppen, so daß ich persönlich mit deutlich höheren Aktienkursen (in EURO) in naher Zukunft rechne. Besonders deutlich ist der Werteverfall des EURO am Goldkurs zu sehen. Während wir beim Goldkurs ein Allzeithoch in EUR haben liegt dieses Hoch beim Dollar noch ca. 300 Dollar/Feinunze entfernt.

  10. 1970 habe ich meine Berufsausbildung beendet und habe von da an immer in Aktien investiert. Da bin ich immer gut gefahren. Ich habe nicht in den „Neuen Martkt“ investiert, habe ich auf meine Kenntnisse verlassen und bin dabei immer gut gefahren. Jeder ist seines Glückes Schmied

  11. Nichts gegen Aktien, sicher keine schlechte Idee. Momentan sind sie wie alle Sachwerte allerdings relativ teuer, weil unser Geldsystem in den letzten Zügen steckt (was sagt es über eine Währung aus, wenn man mit Negativzinsen dafür bezahlen muss, dass man sie haben will?!). Die Schulden der Staaten werden niemals zurückgezahlt werden können und diese können und werden sich damit nur durch Entwertung und Enteignungen wehren können.

    Deshalb halte ich persönlich alle Geldanlagen für sinnvoll, auf die der Staat auch bei größter Anstrengung keinen Zugriff hat. Namentlich sind das erstens Gold und Silber. Hier ist zu beachten, auf jeden Fall einzelne Einkäufe immer unter 2000 Euro zu halten, um völlig anonym zu bleiben. Wenn es hart auf hart kommt, wird es Goldverbote geben.
    Zweitens sind das Kryptowährungen. Einige sind besonders auf Anonymität ausgelegt (z.B. Monero), hier wird niemals jemand nachvollziehen können, wer wem wann Geld gesendet hat oder wer welchen Kontostand hat. Sie können mich am Flughafen nackt ausziehen und röntgen, den Code für mein Krypto-Konto bekommen sie nicht aus meinem Gehirn gescannt. Hier ist das Risiko natürlich enorm, die Chance aber auch. Alle Monero zusammen sind momentan gut eine Milliarde wert. Einzelne Banken (JP Morgan) mehr als das hundertfache. Wenn sich das durchsetzt, ist es vorbei mir arbeiten müssen 😉

  12. Warum sind die Aktien in den letzten Jahren so rasant nach oben gestiegen ? Bestimmt nicht, weil die DAX-Konzerne einen Traumgewinn nach dem anderen hingelegt haben. Ganz im Gegenteil, immer mehr von ihnen haben Gewinneinbrüche zu beklagen und kündigen massiven Arbeitsplatzabbau an. Verantwortlich für den kometenhaften Anstieg sind ganz überwiegend die Nullzinspolitik der EZB und ihre Massenaufkäufe maroder Staatsanleihen aus Südeuropa, die mit Draghi im Jahr 2012 begannen und jetzt von Lagarde unverändert fortgesetzt werden. Nicht zufällig begann zu diesem Zeitpunkt auch die Kursexplosion an den Aktienmärkten. Geld ist so billig wie noch nie zuvor in der Geschichte. Und dieses Geld wandert leider zu allererst in die Spekulation, also besonders in Aktien und Immobilien. Viele Menschen glauben, die Aktien steigen immer weiter, also muß ja alles gut sein. Bis es irgendwann knallt. Daß der Goldpreis immer weiter steigt, ist ein Zeichen des Mißtrauens. Ich würde keine Aktien kaufen, stattdessen lieber auf Gold setzen. Gold läßt sich im Gegensatz zu Papiergeld nicht beliebig vermehren, Goldreserven sind begrenzt.

    • Diese Ammenmärchen, wie z.B. dass Aktienkurse der DAX Konzerne nur steigen, weil sie Mitarbeiter entlassen, sind so fernab der Realität [1] und halten sich dennoch so hartnäckig, dass man nicht anders kann als den Hut zu ziehen: Chapeaux liebe Marxisten, liebe Linken, Eure Fake News leben länger. Selbst der völkische Teil der AfD hat sie verinnerlicht, die NPD und andere braune Parteien sowieso, denn rot und braun – dass weiß ein jeder mit etwas IQ – liegen farblich als auch historisch nah beieinander.

      [1] Beispiel für die kaputte Logik: Der DAX stieg von 2011 bis heute um ca. 250%. Die Arbeitslosenquote fiel im selben Zeitraum von 5,8% auf 3,1%

    • Friedman (meine Hochachtung für die Namenswahl) hat recht. Leider auch mit seiner Einschätzung bezüglich des Wirtschaftsverständnisses der „völkischen“ Kräfte. Und Hasso liegt falsch. Mehrfach: 1. Aktienkauf ist nur dann eine „Spekualation“, wenn man sie schnell wieder abstößt. Ansonsten ist es eine, wenn man will, langfristige Anlage in Sachwerte. 2. Das billige Geld ist Treibstoff für die Märkte, aber nicht die alleinige Ursache für den aktuellen Aufwärtstrend an den Börsen. Das Kurs-Gewinnverhältnis im DAX liegt zur Zeit auf dem gesunden Niveau von ca. 15, die Rendite folglich bei 7%. Und in diesem Zusammenhang: 3. Die Gewinne der DAX-Konzerne sind sehr wohl kräftig in den letzten Jahren gestiegen. 4. Gold: Kann man machen, ist in seiner Wertentwicklung aber nicht weniger volatil als Aktien. Und zahlt keine Dividende.

    • Bei der Geldanlage heißt es nicht Aktien oder Gold, sondern Aktien und Gold und … und … Diversifikation. Allerdings müssen Sie die Schwankungen aushalten können. Nach Danny Kaye macht Geld allein nicht glücklich. Es gehören auch Aktien, Gold, Kunst und Immobilien dazu. Oder diversifizieren Sie in ein Drittel Aktien, ein Drittel Immobilien, ein Drittel Kunst und ein Drittel Gold.

    • Ich möchte den Brokern natürlich ihre Lust auf Aktien nicht verderben, aber ich sehe auch die Tatsachen und Risiken. Wie hoch wäre der DAX ohne die exessive Gelddruckmaschine der EZB ? Wesentlich niedriger als jetzt, mit Sicherheit unter 10 Tsd, wahrscheinlich nur bei 8000, dem Hoch von 2007, bevor 2008 die Finanzkrise einsetzte und es deutlich abwärts ging. Es gibt keine Zinsen, also geht das Geld hauptsächlich in die Aktien. Tatsache ist, die extrem hohen Aktienkurse entsprechen so gar nicht den immer schlechter werdenden Gewinnerwartungen der DAX-Konzerne. Eine Korrektur ist längst überfällig. Wir hoch soll das noch gehen ? 20 Tsd, 50 Tsd, 100 Tsd ? Die Korrektur wird kommen und sie wird heftig sein. Die Schulden in der Welt explodieren, auch die zunehmend politisch instabile Lage in Deutschland wird zum Problem.

  13. Herr Schäffler, sie haben durchschnittlich und über lange Zeiträume betrachtet natürlich Recht. Falsches Timing und Pech beim Stock picking haben allerdings schon viele Anleger um ihr Vermögen gebracht. Wer z.B. Ende der 90er Jahre als eher ängstlicher Sparer seinen Anlageberater nach sicheren Aktien befragte, dem wurden die Blue Chips empfohlen: „Nehmen sie einfach die großen Banken Deutschlands und Europas, legen nicht alle Eier in ein Nest und packen einige Energieversorger dazu. Das sind praktisch Witwen- und Waisenpapiere, bei denen sie keine großen Spekulationsgewinne aber sichere Dividende und Werterhalt erwarten können.“ Damals waren ETFs noch nicht im Handel und gemanagte Fonds mit sündhaften Gebühren belastet. Ob man nach all dem Lehrgeld jetzt in der siebten Lebensdekade bei Höchstständen an der Börse nochmal einsteigen soll mit ETFs?

    • Wer in der 7. Lebensdekade in Aktien einsteigt, sollte sich noch einmal grundlegend beraten lassen in Dingen Finanzen, speziell der Portfoliotheorie.

      Aktien sind volatil, und sofern das Sparen der (Alters-)Vorsorge dienen soll, macht es keinen Sinn mit 60 noch einen Großteil des Vermögens in einem Aktiendepot zu halten. Anders sieht es hingegen aus, wenn man z.B 20 ist.

      (Wenn Sie aber mit 60+ noch mal aufs Ganze gehen wollen, ist das natürlich ein legitimer Grund einzusteigen)

      Die gängige Praxis hierzulande, dem Nachwuchs zur Geburt ein Sparbuch einzurichten, es mit monatlichen Sparraten zu füllen und mit 18 zu schenken, erscheint unter diesem Aspekt in anderem Licht.

      Wären wir Deutschen nicht durch die geistigen Nachwirkungen der Nazis und Marx so finanziell ungebildet wie wir es sind, so würde uns der Nachwuchs dieses Geschenk beleidigt um die Ohren hauen. Wenn deutsche Eltern sparen reicht dies dem Nachwuchs zum Kauf der ersten Einbauküche, wenn amerikanische Eltern sparen, reicht dies zur Finanzierung des Studiums.

      • Das Geld auf dem Sparbuch oder in Anleihen verliert kontinuierlich an Kaufkraft. Fakt. Das ist für die Altersversorgung genauso abträglich wie ein Abschwung an der Börse – oder nehmen Sie den kontinuierlichen Kaufkraftverlust bei den kapitalgetragenen Renten. Soll man dem hilflos zusehen? (Dafür zahlt der Staat weniger Kreditzinsen auf seine Schulden). Kein Trost für mich. Ich denke, die Regel 100 – Alter ergibt % des Aktienanteils ist obsolet.

    • Man will auch in der siebten Lebensdekade keine Minus- oder Nullzinsen. Wenn die (inoffizielle) Inflationsrate über dem Zinssatz liegt. ist die reale Rendite negativ. Ihre Entscheidung.

  14. „Nach schlechten Erfahrungen mit der Telekom-Aktie besitzt nur eine Minderheit der Menschen in Deutschland Aktien oder Fonds. “

    Macht nichts, dafür hab ich aber gute Erfahrungen mit Gold und anderen Edelmetallen. Eine Unze Gold kostet, aktuell, nur lasche 1500 Euronen.

    • Daran sieht man mal, dass das Geld heute nichts mehr wert ist, lag der Preis für die Unze in den 60igern doch bei 25 $.

  15. Es ist gut so, daß nur knapp 20% in Aktien sparen, speziell für diese Sparer. Wenn es mehr werden, wird sich eine Lücke der Gerechtigkeit aufthun. Eine neue Steuer muß her! Der erste Versuch ist kürzlich gescheitert. Die Finanztransaktionssteuer. Dank an die Ösis! Diese natürlich zusätzlich zum Kaufpreis und Verkaufspreis und zur Abgeltungssteuer. Natürlich auch bei Verlusten.

  16. Und? Sollen die Leute gerade jetzt einsteigen? Nachdem die Aktien 10 Jahre nur nach oben gelaufen sind und manche von 50% Überwertung sprechen?

    • Die Überbewertung ist in Immobilien nicht anders. Sie betrifft alle Sachwerte. Auch Gold, denn wenn viel Geld im Markt ist, weil die Notenbanken es in großer Menge ausspucken, dann kann eben für reale Werte auch viel davon hingegeben werden. Angeschmiert sind nur die, die kein Vermögen haben, weil ihr Lohn nicht mitsteigt. Und das sind leider fast alle in Deutschland. Was da ins Werk gesetzt wird, ist eine riesige Umverteilung von unten nach oben. Auch wenn ich zu den Profiteuren gehöre- ich hasse diese Politik, sie deklassiert die Menschen, die jeden Tag durch ihre Arbeit Werte schaffen.

  17. Leider ist Aktienbesitz in Deutschland politisch nicht gewollt, weil die Leute dabei ja selbstständiger denken könnten und womöglich sogar wohlhabender und unabhängiger werden könnten.
    Beweise: De facto Streichung des Sparerfreibetrags und eine Abgeltungssteuer, welche völlig unabhängig von der Haltefrist ist, egal ob man etwas nur eine Minute oder 15 Jahre behält. Jetzt dazu noch die SPD Neidsteuer als FTS nur für Aktiensparer.
    Zudem werden Aktionäre beginnend von Kindergarten, Schule, Universität, Kirchen, Politik und allen möglichen Teilen einer sog. „Zivilgesellschaft“ ständig als Spekulanten und Kapitalisten verleumdet.
    Dabei sind es gerade Aktionäre, welche ihr Geld sinnvoll einsetzen, um damit Innovation, Arbeitsplätze und Fortschritt zu ermöglichen.
    Die Folge ist, dass man sich schon gar nicht mehr darüber reden traut, wenn man Aktien besitzt.

    Die Auflösung der Deutschland AG, des sogenannten Rheinischen Kapitalismus kommt noch dazu. Möglich wurde dies während RotGrün 98-05 als man Beteiligungsverkäufe völlig steuerfrei stellte.
    Die Zerstörung der Deutschland AG unter RotGrün und fortgesetzt von Merkel hat es dann ermöglicht, dass grosse Teile der Volkswirtschaft nicht mehr den Deutschen gehören, sondern für lau von ausländischen Investoren aufgekauft werden konnten, weil diese wesentlich günstigere steuerliche Rahmenbedingungen haben als deutsche Inlandsanleger.
    Jedoch fliesst dann auch die Wertschöpfung der dt. Volkswirtschaft ins Ausland. Die Folge dieses Kapitalverlusts wird mittelfristig der Kollaps des Sozialstaats sein, denn nichts anderes bedeutete der Rheinische Kapitalismus, die soziale Marktwirtschaft.

    • Generell ist im linken Deutschland der Aktienbesitz und PrivatEigentum den KlimaSozialisten ein Dorn im Auge. Vielleicht lernt desshalb die heranwachsenden Generationen in der staatlichen Schule nichts über Geld, Steuern und Währung und werden so halt als völlige finanzielle Analphabeten in das Leben entlassen.
      Sie sind grademal genug gebildet um Maschinen und Computer zu bedienen, werden aber dumm gehalten damit sie einer politischen Währung und deren Banken vertrauen.

    • Da kommt das Provinzielle der linken Spießer auf den Politikerbänken durch. In den USA gibt es ein steuerbegünstigtes Aktiensparen für die Altersvorsorge (401k). Als Friedrich Merz das Thema anschnitt, wurde er als Ausbeuter-Kapitalist beschimpft. Nein, Altersarmut ist nach den Linken vorzuziehen. (Natürlich nicht für sie selbst). Ich plädiere für einen Staatsfonds nach norwegischem Vorbild, in den bei Strafe keine Politikerhände greifen dürfen wie in die gesetzliche (soziale) Rentenversicherung und der nach Investmentregeln funktioniert ohne klima- oder sonstigen ideologischen Überbau. (Und er darf nicht SOZIALER Investmentfonds sondern nur Staatsfonds heißen).

  18. Die Telekom-Aktie, die Dotcom-Blase 19996-2000, waren sicher ein Trauma der jüngeren Vergangenheit. Die Aktien-Phobie gab es aber schon 40 Jahre vorher, als eben nicht, wie in vielen anderen Ländern, insbesondere auch in den Niederlanden, eine kapitalgedeckte Altersversorgung über Pensionsfonds, die wesentlich in Aktien investieren, organisiert wurde. Von der wirtschaftlichen Nachkriegs-Elite nicht, von den Gewerkschaften nicht, und damit von der Politik nicht. Es hatte sehr vielfältige und tiefsitzende, negative Auswirkungen, die man hier nicht alle ausführen kann.

  19. Immer wieder dieses Gedröhn als wären Aktien die Wunderwaffe gegen alles. Sind sie nicht. Aktien eignen sich für eine Minderheit gut informierter und unabhängiger Anleger.
    Für Hedi und Pledi sind Aktien total ungeeignet. Es ist Unsinn, pauschal Aktien zu empfehlen. Wer Einzelwerte kauft, muss eine Auswahl treffen. Wer keine Ahnung hat, wonach er auswählt, kann auf das Zufallsprinzip setzen. Das sollte auf Dauer nicht funktionieren. Deswegen sollten die Markt-Schreier mit dem Schreien aufhören.
    Wer sich von der Persönlichkeit her zur Aktienanlage eignet, findet früher oder später ohnehin zu ihr. Alle anderen sollten das bleiben, wozu sie sich eignen, als gute Konsumenten mit viel Vertrauen in den Fürsorgestaat.

    • @Ralf Mueller: Aktien sind keine Wunderwaffe. Aber der Einstieg ist mit kleinen Beträgen und begrenztem Risiko möglich. Kursrückgänge sind „normal“. Es gibt dann auch wieder Kurssteigerungen.
      Die Firma bzw. die Branche ist bei der Auswahl aber schon wichtig.

      Aktien sollten als längerfristige Anlage gesehen werden. Sie bieten gleichwohl die Möglichkeit des jederzeitigen Verkaufs.
      Aktien sind durch die Pauschalbesteuerung steuerlich völlig unkompliziert.

      • Begrenztes Risiko? Vielleicht haben Sie ja den kleinen Hinweis übersehen: Aktien: in dieser Anlageklasse ist Totalverlust möglich.

        Haben Sie 2000/2001 schon bewusst miterlebt?

      • Ja, ich war gerade erwachsen und 2000 mit dem ersten selbstverdienten Geld dabei, unerfahren, bankberaten, voll auf die Schnauze, Geld bis 2003 halbiert.
        Ich war 2007 dabei, diesmal auf eigene Faust, und es war eine feine Sache.
        Ich war bei den Korrekturen ab Mitte 2015-Feb.2016 und zuletzt Ende 2018 dabei, und zwar knackig gehebelt.

        Substanzielles Risiko entsteht nur, wenn man nicht versteht, was man tut.

        Ja, wenn der Markt jetzt kräftig einbricht, mach ich Verluste, weil ich säckeweise Optionen zurückkaufen muss. Und dann natürlich die Buchverluste in den Aktien selbst.
        Es muss nicht mal der große Crash sein, bloß eine heftige Korrektur, dann ist ein 50% Drawdown bei mir locker drin.
        Ich kann das aber auch ab. Andere natürlich nicht. Aber einen World-ETF besparen kann so ziemlich jeder, oder einen guten Dividenaktienmix zusammenstellen. Das ist keine Raketenwissenschaft.

        Ich verstehe auch die Einstellung von Leuten nicht, die einfach nix von Finanzen verstehen wollen und sagen: „Ist nicht meine Welt, dafür gibt es Berater und Fachleute.“
        Es ist zwar verständlich, dass Finanzen nicht jedermanns Welt sind, aber von der Argumentation so ähnlich, als ob man sich nicht um seine Gesundheit schert, weil es ja Ärzte gibt.

      • Grundsätzliche Zustimmung. Bei den allermeisten Mitmenschen herrscht noch der Glaube vor, daß der „Bankbeamte“ doch nur unser Bestes will. Das ist komplett falsch. Kein Mensch kümmert sich um die eigenen Belange so gut, WIE MAN SELBST. Aus diesem Obligo kommt man auch nicht heraus.

    • „Vertrauen in den Fürsorgestaat“. Ist das Ihre ernstgemeinte Alternative? Natürlich sollte man nicht bei Höchstständen einsteigen. Und manche sollten es garnicht. Jedoch verdienst das Aktiensparen mehr Rationalität und nicht soviel Aversion. Von Marktschreiern habe ich nichts gesehen und gehört. Auch kein Gedröhn. Der Autor ist im Gegenteil geradezu verhalten.

  20. bla bla Herr Schäfler. Was war denn damals beim Neuen Markt? Jeder empfahl zu kaufen. Zeitgleich….Telekom ist eine Bank hieß es damals. Und…ach ja…Dax Aktien kann man alle ohne hinzugucken kaufen….klar. Viele taten dass…viele verloren viel Geld oder alles. Jetzt wieder mal der Aufruf zum Aktienkauf….nur…wenn man Pech hat ist am Schluss gar nichts mehr da. Dann lieber aufs Konto und die Inflation abziehen…wenn es ganz hart kommt und Strafzinsen anfallen….abheben und zu Hause bunkern. Beim nächsten Crash sind dann nämlich alle wieder schlauer…und die die alles verloren haben waren gierige Anleger….wie bei den Lehmann Papieren….denen gehört es ja nicht anders.

    • Wurde irgendwer gezwungen die T-Aktie überteuert zu kaufen? Das schöne am Aktienmarkt ist, dass man sich nicht um eigene Gedanken und vor allem eigene Verantwortung drücken kann. Deshalb ist er so unbeliebt in Deutschland.

  21. Auch die Kleinaktionäre werden Zocker genannt. Andere nennen die Börse Spielbank. Das Depot wird nicht als Alternative zum Sparbuch gesehen. Wer an der Börse mit Optionen handelt, ist ein Spieler. Aktien und Anleihen sind Anlagealternativen.
    Richtig ist, dass Aktien und Aktienfonds ständig schwanken. Wer die Schwankungen nicht aushält und eventuell sogar verzweifelt an Tiefständen verkauft, statt auf den nächsten Aufschwung zu warten, ist für diese Anlageform nicht geeignet.
    Sinnvoll ist die antizyklische Anlage. Dabei kauft man bei Niedrigständen ein, anstatt die Verluste zu realisieren. Das ist manchmal schwer. Da macht man sich schon Gedanken, ob man es selbst richtig macht oder die vielen anderen, die gerade verkaufen.
    Ich bin ein Aktienfan und habe meinen Enkeln zur Geburt kein Sparbuch, sondern ein Depot eingerichtet. Das hat sich inzwischen sehr gelohnt.

    • Die Vermittlung wirtschaftlichen Grundwissens schon in der Schule könnte helfen, zwischen Aktien (als Index-Fondssparen auch für Kleinanleger geeignet) und Derivaten (nur für Zocker empfehlenswert) zu unterscheiden.

      „Zocken“ ist übrigens per se nichts Schlimmes, wenn man bereit ist, für die eingegangenen Risiken gerade zu stehen. Seit 2008 übernimmt aber der Staat großzügig die Schulden der großen Zocker (Banker) – und ruiniert damit unter anderem auch die gesetzliche Altersvorsorge.

      Was eine nähere Betrachtung lohnen würde: Gibt es überhaupt irgendein Derivat, dessen ursprünglicher Sinn (Risikoabsicherung) nicht als Zockerspielzeug pervertiert und zu einer tickenden Zeitbombe für die Märkte wurde? Ich kenne keines.

      Früher galt als Börsenweisheit Nr. 1: Investiere in Aktien nur Geld, auf das du im schlimmsten Fall verzichten kannst. Ein Drittel der deutschen Haushalte („Vermögen“ unter 1000,- EUR) ist damit schonmal raus.

      • Zocken ist nichts schlimmes. Wer jeden Tag auf der Fahrt zur Arbeit auf dem Weg zur Arbeit an einer Tankstelle vorbeifährt, die Preise sieht und sich überlegt ob er heute, morgen oder übermorgen tankt, der zockt. Nur diese Leute nennt man nicht Zocker. Zocker ist negativ belegt.

    • Wieso ist ein Optionshändler ein Spieler? Verstehen Sie etwas vom Handel von Optionen, oder reden Sie über die Optionshändler einfach nur genauso daher, wie die völlig Ahnungslosen über die Kleinaktionäre?

  22. Wer wie ich nicht an Geld glaubt, dem bleiben nur Sachwerte:
    1. Immobilien
    2. Aktien
    3. Edelmetalle

    Alle drei Posten explodieren seit Jahren:
    – Immobilien springen von Rekord zu Rekord
    – Palladium hat sich fast verzehnfacht
    – Slber und Gold werden trotz Allzeithoch bald weiter explodieren
    – Lithium wird explodieren
    – Tesla, Varta-Batterien, Solar, Wind, erneuerbare Energien, Fleischfreie Hamburger explodieren aktuell. Leider sind wenige deutsche Firmen darunter.

    Wer keine Berührungsängste mit den „Nazis“ der Werteunion und einem AFD-Wähler hat, der kann ja mal Max Otte fragen.
    Der wird das Gleiche empfehlen.

    Noch ein Tipp:
    Krisen kommen plötzlich und ohne Vorwahrnung. Ein Narr, wer glaubt er könne dann noch handeln.

    • Dass Lithium steigt, daran habe ich auch geglaubt. Bei Lithium verliere ich nur. Da muss es wohl eine Blase gegeben haben und ich habe zum schlechten Zeitpunkt gekauft. So etwas passiert.

    • Tesla kommt erstmal wieder runter, Varta erst recht, Gold steht nicht am Allzeithoch, da fehlt noch was.
      Fleischfreie Hamburger sind eine kurzfristige Spekulation, das hat bald jeder große Nahrungsmittelkonzern im Angebot. Beyond Meat hat keinen Burggraben, nicht mal ne Pfütze.
      Und in Wind und Solar investiere ich aus ethischen Gründen nicht. Pfui. Da kauf ich noch lieber ein paar Cameco-Aktien (Uran), die sind grad ziemlich billig, und auf der ganzen Welt werden fröhlich Atomkraftwerke gebaut.

  23. Aktien finde ich viel interessanter als Fonds.

    Damit steigt die Aufmerksamkeit für die Kursentwicklungen und die Bereitschaft sich mit wirtschaftlichen Thematiken zu befassen.

    Auch kann der Aktionär an Hauptversammlungen teilnehmen.
    Dies ist auch recht interessant.

    • Fonds sind solider und nervenschonender.
      Und sparplanfähig. Um dem Duktus von H. Schäffler zu folgen somit für einen langfristigen Vermögensaufbau empfehlenswerter.
      Aktienkurse zu beobachten und analysieren ist aufwändig, aber wenn man Zeit dazu hat, o.k. …
      Und wegen einer Wurstsemmel in der Republik herumreisen … ich weiß nicht.
      Abgesehen davon ist das bei internationalen Aktien schwierig.
      Ich nehme doch an, dass Sie nicht nur in Dt. Aktien investiert sind ?!

      • @Berny: Wer es eher „einfach“ halten möchte (mit der Währung, Steuer, Rechtssystem) sollte aus meiner Sicht eher inländisch bleiben.

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