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Entweder oder

Deutschlands verlorene Kriege zwischen Hindukusch und Sahara

17.07.2021

| Lesedauer: 8 Minuten
Einsätze am Hindukusch und in der Sahara sind Krieg. Deshalb sollte man sie auch genau so nennen und mit der unvermeidbaren Konsequenz führen. Oder ganz sein lassen.

„Wir verlassen Afghanistan mit Stolz. Wir haben alle Aufträge erfüllt, die uns vom Parlament gegeben wurden.“ So lässt sich Annegret Kramp-Karrenbauer auf der offiziellen Website der Bundeswehr zitieren.

Stolz – auf was?

Mit Stolz? Als Anfang Juli die letzten deutschen Soldaten aus dem Land am Hindukusch zurückkehrten, glänzte die Frau, die im Kabinett der Weichspüler den Verteidigungsminister geben darf, durch Abwesenheit. Auch von der Frau Bundeskanzler, im Ernstfall Oberkommandierende der Bundeswehr, war nicht der Hauch eines Schattens zu sehen. Den Männern und Frauen, die der Bundestag in das Kriegsgebiet entsandt hatte, erging es wie einst jenen jungen Amerikanern, die sich in Vietnam in einem sinnlosen Krieg für ihr Land geopfert hatten und dafür in der Heimat geschmäht wurden. Sylvester Stallone griff diese Situation als Motiv auf, als er seine „Rambo“-Reihe startete und dem Gefühl der Geschmähten eine Stimme gab. 

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Nun also die deutschen Soldaten. Sie hätten sich das so gewünscht, versuchte sich die als CDU-Chefin und Kanzlerhoffnung Gescheiterte herauszureden. Wie elegant! Da Soldaten ohnehin nichts zu wünschen haben, wäre es an der Ministeriumsleitung gewesen, für die Heimkehrer ein Zeichen zu setzen. Was sie ohne Zweifel auch getan hat – nur eben eines, das mit Stolz nicht das Geringste zu tun hat und die Soldaten am liebsten schamvoll in der Besenkammer verstecken möchte. Sich dann noch hinter angeblichen Soldatenwünschen verstecken zu wollen, ist feige und schäbig.

Doch es ist auch symptomatisch. So richtig beliebt war die Bundeswehr bei den Deutschen nach 1945 nie. Die Idee des Bürgers in Uniform und der inneren Führung, von Männern wie Wolf Graf von Baudissin als Konsequenz gegen den Kadavergehorsam unter Preußens Gloria und den post-weimarer Nationalen Sozialisten entwickelt, machte zwar „das Heer“ nach innen demokratischer, doch die Distanz zwischen Bürger und Uniform blieb. Als dann noch der Protagonist des erschlichenen akademischen Grads im Geleitzug mit Merkel den Grundwehrdienst abschaffte, wurde die Bundeswehr abschließend zu einem Fremdkörper.

Das Kriegführen verlernt

Fremd ist dem Bürger der linksgrünen Kindsgesellschaft nicht nur die Uniform – sie hat auch nicht begriffen, was Kriegführen bedeutet. Die emotionale Ferne beginnt, wenn der Einsatz deutscher Soldaten im Ausland davon abhängig gemacht wird, ob jener supranationale Regierungenverein namens UNO dafür eine Freigabe erteilt. So wird die Bundeswehr zur Söldnertruppe eines demokratisch nicht legitimierten Weltbestimmungsvereins. Nicht die Interessen ihres Landes entscheiden, ob und wo die deutschen Soldaten eingesetzt werden, sondern die SG UNO bestimmt den Einsatz.

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Etwas anderes ist der Bündnisfall der NATO, der einst die Voraussetzung für den Afghanistan-Einsatz gab. Der islamische Angriff auf die New Yorker Twintowers war für die USA das Pearl Harbour des frühen 21. Jahrhunderts. Die Vereinigten Staaten befanden sich ab sofort im Krieg gegen alQaida und all jene anderen, militanten Kämpfer Mohammeds. Damit wurde der Krieg gegen den militanten Islam außerhalb des eigentlichen Bündnisgebiets zur NATO-Angelegenheit. Die damals regierende rot-grüne Koalition, die bereits zuvor ohne UN-Mandat dem NATO-Einsatz im separatistischen Kosowo zugestimmt hatte, schickte im Rahmen ihrer NATO-Verpflichtungen Soldaten nach Zentralasien. Peter Struck, sozialdemokratischer Strippenzieher und damals Verteidigungsminister, erklärte: „Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt.“

Sollte diese Ansage jemals ernst gemeint gewesen sein, dann ist sie spätestens mit der Merkel’schen Grenzöffnung 2015 obsolet. Statt die deutsche Sicherheit am Hindukusch zu verteidigen, hat Merkel die Unsicherheit nach Deutschland geholt.

Krieg als natürlicher Dauerzustand

Dabei ist selbst das nicht das eigentliche Problem. Auch wenn mancher, der gedanklich auf Kindergartenniveau hängengeblieben ist, vom ewig währenden Weltfrieden träumen mag – die Wirklichkeit sieht anders auch. Längst erleben wir, wie nicht zuletzt durch ungebremste Bevölkerungszunahme neue Verteilungskriege den Planeten beherrschen. Opfer dieser überbordenden Menge Mensch ist nicht nur das, was wir als „die Natur“ bezeichnen – im Jahr 2020 galten 15.166 Tierarten als unmittelbar bedroht, davon 9.677 Wirbeltiere – sondern auch jenes, was als „Klima“ angeblich durch den Menschen zu retten ist, wenn er, wie jüngst von erneuerbaren Energetikern gefordert, den Ausbau der Windenergie dadurch forciert, dass die Artenschutzbestimmungen zurückgefahren werden.

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Opfer ist auch der Mensch selbst. Der Drang zu den Fleischtöpfen, tagtäglich am Mittelmeer und an der US-mexikanischen Grenze zu beobachten, tötet erst jene, die bei ihrem illegalen Versuch, in die noch reichen Länder der gemäßigten Zonen einzudringen, ihr Leben verlieren – und er wird dann den Wohlstand jener Länder vernichten, die verlernt haben, sich zu wehren. Die Vorstellung allerdings, ein einheitliches Weltproletariat könne die Zukunft der Menschheit sichern, ist absurd. Je kleiner der zu verteilende Kuchen wird, desto größer werden die Konflikte um den Zugriff darauf werden. Am Ende ist eben auch der Mensch nur ein Tier – und da gilt seit eh Darwins Erkenntnis des Survival of the fittest.

Wer Krieg ohne Ziel führt, hat schon verloren

Womit wir nun wieder bei den Bundeswehreinsätzen sind. Krieg gewinnt man nicht durch Zurückhaltung. Und genau deshalb werden die Kriege der Bundeswehr auch nicht als solche bezeichnet, obgleich sie in der Konsequenz nichts anderes sind. Dabei gilt nicht erst seit Clausewitz: Wer einen Krieg führt, der muss als erstes sein Kriegsziel definieren. 

In Sachen Afghanistan hatte hier bereits Struck umfänglich versagt: Die deutsche Sicherheit wäre am besten an den Landesgrenzen, vielleicht auch an den Grenzen zur EU zu verteidigen gewesen. Nicht aber mit einem Feldlager in Kundus, in einem Land, in dem der Soldat nie wissen kann, ob sein Gegenüber Freund oder Feind ist.

Der Bundeswehreinsatz am Hindukusch war eine Solidaritätsleistung für die USA. Doch selbst als solche hätte sie der Definition eines Kriegsziels bedurft. Offiziell lautete dieses vermutlich: Niederwerfung des militanten Islam und Errichtung demokratischer Strukturen in einem Land, das zu weiten Teilen noch in der mittelalterlichen Islam-Tradition verfangen ist. Dazu unverzichtbar: Eine afghanische Nationalarmee, die selbst in der Lage sein muss, die islamischen Milizen erfolgreich zu bekämpfen.

Kein Kriegsziel erreicht

Nichts von all dem ist gelungen. Und es dürfte der Erkenntnis dieses Versagens geschuldet sein, dass die letzten heimkehrenden Soldaten eines verlorenen Krieges schamvoll versteckt wurden. Doch ihre Schuld ist es nicht – die Verantwortung für das militärische Desaster liegt bei der politischen Führung. Die hatte niemals den ernsthaften Willen, den Krieg am Hindukusch gewinnen zu wollen.

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Spätestens deutlich wurde dieses mit dem unwürdigen und widersinnigen Umgang mit jenem Vorgang vom 4. September 2009. Damals hatten die Taliban – also der Feind – zwei Benzinlaster gestohlen und waren bei einer Flussüberquerung steckengeblieben. Oberst Georg Klein tat das militärisch einzig sinnvolle, bat die US-Luftwaffe, die für den Feind logistisch wichtige Ware durch einen Luftschlag zu vernichten. Bei diesem militärischen Einsatz kamen ungefähr 140 Menschen ums Leben – davon angeblich 91 Zivilisten.

Man mag das bedauern – aber so ist Krieg. Wer das nicht ertragen kann, darf ihn nicht führen. Die angeblichen Zivilisten: Menschen, die sich aus den gestohlenen Fahrzeugen am Benzin bedienen wollten. Schicksal. Wer als Dieb am Diebesgut anderer partizipieren möchte, muss vor allem im Kriegsgebiet damit rechnen, dass sich der Bestohlene den Diebstahl nicht widerstandslos gefallen lässt.

Statt nun jedoch klipp und klar die Situation zu benennen und die Selbstverantwortung der Opfer darzulegen, folgen Untersuchungsausschuss, Bundeswehranklage und Wiedergutmachungsverhandlungen mit Angehörigen, die offenkundig ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte jedem verantwortlichen Politiker bewusst sein müssen: Deutsche Soldaten sind in Afghanistan fehl am Platze. Wer im Krieg aus Angst vor dem Kriegführen die Kriegshandlung verweigert, hat seine Situation nicht erkannt.

Programmiertes Versagen

Das unvermeidbare Versagen begann bereits mit dem offiziellen Auftrag: Nicht kämpfen sollte die Bundeswehr, sondern „Aufbauhilfe“ leisten. Ein THW in grün statt blau.

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Spätestens seit jenem September 2009 war es nicht einmal mehr das. Am Ende ging es nur noch darum, wie einst in den sogenannten Kreuzzügen die Lager der Bundeswehr und deren unmittelbaren Radius vor Angriffen der islamischen Feinde zu schützen. Mit dem Abzug der Soldaten wird nicht einmal mehr das möglich sein bei einer afghanischen „Armee“, die statt zu kämpfen lieber schnell ins Nachbarland flieht, wenn es ernst wird.

Die Opfer dieses Krieges werden jetzt vor allem jene sein, die auf die Soldaten aus Europa und Amerika vertraut haben. Die als junge Mädchen begannen, sich von den archaischen Fesseln einer mittelalterlichen Islamkultur zu lösen. Die als junge Männer darauf vertrauten, dass das Versprechen einer demokratischen und liberalen Zukunft ernst gemeint sei. Doch das war es nie.

Lästige Pflicht statt Engagement

Für die Bundeswehrführung auf den Ministersesseln war Afghanistan immer nur eine lästige Pflicht, um die USA zu befriedigen. Eigene Kriegsziele hatte sie nie – und wie auch? Die hatten nicht einmal die USA. Wenn die Vernichtung des militanten Islam und der Aufbau eines demokratischen Staates Afghanistan tatsächlich jemals das Kriegsziel gewesen sein sollte, dann hätten die dort stationierten Truppen auch tatsächlich Krieg darum führen müssen. Dann hätte es eben auch eine mit den Milizen kooperierende Zivilbevölkerung treffen können, ohne dass darüber in Deutschland Krokodilstränen vergossen werden.

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Möglich, dass ein Krieg am Hindukusch von außen nicht zu gewinnen ist. Diese Erfahrung machten im 19. Jahrhundert die Briten, im 20. Jahrhundert die Russen. Im 21. Jahrhundert durfte auch der Westen diese Erfahrung machen. Möglich deshalb auch, dass es die einzige Möglichkeit gewesen wäre, mit kriegerischen Mitteln demokratisierte Zonen zu schaffen und diese mit allen Mitteln zu verteidigen, von hier aus behutsam die Überwindung des afghanischen Mittelalters voranzutreiben. Das allerdings wäre ein Jahrhundertprojekt gewesen, welches durch interessierte Kreise schnell als Neo-Kolonialismus gebrandmarkt worden wäre. Und auch ein solches Projekt hätte seitens der beteiligten Europäer eines vorausgesetzt: den festen und bedingungslosen Willen, am Ende erfolgreich zu sein.

Wer aber einen Krieg nicht gewinnen will, weil er sich nicht traut, ihn zu führen, der hat ihn bereits verloren, bevor er ihn begonnen hat.

Das ist das Dilemma der deutschen Soldaten, die in die Welt geschickt werden, um der Politik Feigenblätter zu verschaffen. 59 von ihnen bezahlten allein in Afghanistan mit ihrem Leben. Die deutschen Steuerzahler kostete er im Schnitt jedes Jahr rund eine halbe Milliarde Euro. Und wofür? Für nichts – weil da nichts war, das ernsthaft erreicht werden sollte.

Um das Maß der Unzulänglichkeiten voll zu machen, bangen in Afghanistan nun jene, die mit den Deutschen kooperierten, um ihre Zukunft und um ihr Leben. Dort steht kein NGO-Schiff parat, um mittlerweile zu „Bootsmigranten“ mutierte Wirtschaftsinvasoren wider europäisches Recht in das erträumte Schlaraffenland zu bringen. Dabei hätte es sich gehört, Afghanen, die für Deutschland gute Dienste geleistet haben, spätestens in dem Moment, in dem der Krieg mit dem Abzug auch offiziell verloren gegeben war, eine Chance auf das versprochene Leben ohne islamische Archaik und die daraus erwachsene Bedrohung zu gewährleisten. Doch sie, die für die Islammilizen Kollaborateure sind, haben keine Lobby – und auch das hat Gründe, denn auch jenen, die die Masseneinwanderung aus Afrika und Südasien organisieren, gelten sie als Kollaborateure mit einer ihnen verhassten Bundeswehr. Die NGO bleiben sich treu: Lieber Menschenrechte heucheln, als Verantwortung für Menschen zu übernehmen.

Fortsetzung folgt: In Mali

Das Schmierentheater um deutsche Bundeswehreinsätze ist mit dem verlorenen Krieg in Afghanistan nicht am Ende. Längst schon wird die Fortsetzung in den malischen Wüstensand geschrieben. Auf ausdrücklichen Wunsch Frankreichs, lange Jahre Kolonialmacht über den Sahara-Staat, hat die EU eine sogenannte „Trainingsmission“ beschlossen. Sie soll dafür sorgen, dass die malische Armee in der Lage ist, selbst in dem von islamischen Terroristen geplagten Land für Ordnung zu sorgen. Wie wenig erfolgreich diese Mission bislang ist, zeigte sich jüngst an einem islamischen Anschlag, bei dem zwölf deutsche und ein belgischer Soldat teilweise schwer verletzt wurden.

Mali wird zum neuen Afghanistan werden. Auch hier wird die Politik alles tun, um zu verhindern, dass der Eindruck entstehen könnte, in Mali würde Krieg geführt. Wieder wird ein Krieg ohne tatsächliches Kriegsziel geführt – wieder wird die Mission scheitern, Millionen an Euros verschlingen und das Leben und die Gesundheit jener am Ende geschmähten Soldaten fordern, die nun nicht am Hindukusch, sondern in der afrikanischen Wüste Deutschlands Sicherheit verteidigen.

Der islamische Krieg gegen Europa

Auch in Mali gilt: Wer in den Krieg zieht, ohne Krieg führen zu wollen, der hat den Krieg schon verloren, bevor er ihn begonnen hat. Dabei wird sich das Problem des militanten Islam selbst dann nicht lösen lassen, wenn die Terrormilizen vorübergehend aus Mali verdrängt worden sein sollten. Der Krieg – und nichts anderes ist es – wird von der afrikanischen Atlantikküste bis zur philippinischen Insel Jolo geführt. Es ist der Krieg der islamischen Archaik gegen die europäische Zivilisation.

WOVON NIEMAND SPRICHT
Des Westens verlorene Kriege
Am Südrand der Sahara richtet er sich gegen jene zumeist schwarzafrikanischen Völker, die infolge der europäischen Kolonialzeit den Versuch unternehmen, in ihren Ländern nach europäischen Standards zu leben. Wenn diese Völker nun also deshalb bedroht sind, weil sie sich die europäischen Werte zu eigen machen – und wenn die Europäer daraus die Verpflichtung ableiten, diese Völker als Partner und Verbündete zu begreifen – dann, und dann auch mit allen Mitteln, müssen die europäischen Soldaten weit mehr tun, als lediglich „Trainingsmissionen“ durchzuführen.

Wenn deutsche, französische und andere Europäer in Mali stationiert werden, dann macht das nur Sinn, wenn alle entscheidenden Staaten der Region mit ihnen an einem Strick ziehen. Dann gehören ebenso Nigeria und Ghana, Kamerun und Burkina Faso, Senegal und Gambia, Zentralafrika und der Tschad in dieses Boot. Dann muss das Kriegsziel lauten: Vernichtung des militanten Islam mit allen Mitteln, um eine selbstbestimmte, an europäischen Werten orientierte Zukunft der dort lebenden Menschen zu gewährleisten.

Solange aber ein solches Kriegsziel den Kindergartenkulturen der Europäer unerträglich scheint, sind all solche Auslandseinsätze nichts anderes als Augenwischerei. Krieg kennt nur ein Entweder-Oder – kein Sowohl-als-auch. Führt man ihn, dann muss er mit allen Konsequenzen geführt werden. Ist man dazu nicht bereit, ist jeder investierte Euro, jeder getötete oder verwundete Soldat einer zu viel.

Das und nichts anderes muss die Lehre aus Afghanistan sein – und wir dürfen dennoch sicher sein, dass sie nicht gezogen wird und stattdessen ein deutscher Verteidigungsminister auch künftig davon sprechen wird, dass die Soldaten „alle Aufträge erfüllt haben, die uns von Parlament gegeben wurden“. Möglich sogar, dass das so ist. Nur kann das nicht genug sein, wenn es darum geht, dass deutsche Soldaten in den Krieg ziehen. Und nichts anderes sind sie, diese Einsätze am Hindukusch und in der Sahara. Deshalb sollte man sie auch genau so nennen und mit der unvermeidbaren Konsequenz führen.

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28 Kommentare

  1. Das Problem ist doch, dass man die Verhältnisse dort gar nicht grundlegend ändern möchte. Sondern man will dort die woke Karte spielen und den noblen Westler spielen. Damit schadet man den Menschen dort und sich selbst.

  2. Die Bezeichnung „Kindsgesellschaft“
    charakterisiert sehr treffend das Berhalten, die Verfahrensweisen dieser „Führungsmannschaft“. (Nicht nur Der, sonden längst auch eines ganz erheblichen Teils der Bürger … wen wundert das noch.)
    „Sunt pueri pueri puerilia traktant“ lernte ich mal.
    Längst gilt das für einen ganz erheblichn Teil der Erwachsenen, ob nun „Führung“ oder Volk.
    Zum wiederholten Male sei empfohlen: Robert Bly, „Die kindliche Gesellschaft“, geschrieben ende der 90 in den USA, längst hat uns dieser „Export“, dieses Phänomen in seiner ganzen Wucht und Auswirkung mit allen tausend Konsequenzen erreicht. –

  3. Ob diese „wenigen friedlichen Afghanen“ einen woken Staat wie im Westen haben wollen? Wäre ich Islamist, würde ich zur Propaganda einfach ganz reale Bilder aus dem Westen zeigen. Nichts lügen oder erfinden. Ist gar nicht nötig. Das würde deren Wunsch, westlich zu werden vermutlich sehr stark dämpfen.

  4. Wir haben seit 1945 keinen Krieg mehr geführt. Wir stellen maximal Hilfstruppen für andere, die Krieg führen.

  5. „Die deutsche Freiheit am Hindukusch“ wurde auch deswegen zum Kriegsgrund, zu einem sinnlosen Vorschuss in einem einseitigen „do ut des“ gegenüber den Amerikanern (das eben ohne „des“ bleiben sollte): weil das ewige „Am deutschen Wesen…“ (im Jargon der damaligen Zeit: „mehr Verantwortung übernehmen“) inmitten des soeben wiedervereinigten Deutschlands, das seine neue Rolle in der Welt suchte, unter manchen Spitzenpolitikern in Form einer Hybris epidemisch geworden war; und zwar der Hybris, über Nacht gewissermaßen vom Katzentisch an den Tisch der ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats hinaufrücken (und dafür einen verfassungswidrigen Preis bezahlen) zu wollen. Bei Klaus Kinkel, Vielflieger von der FDP, war dieser Wahn zuerst zu diagnostizieren, dann beim grünen Rächer der Enterbten Joschka Fischer — von wo aus abgeschwächte Mutanten viral gegangen sind und wohl noch bis heute durch die Ränge des Bundestags wabern. —- Hätte die bundesdeutsche Linke (unter Anleitung eines schiefmäuligen Sankt Jürgen Habermax — letztendlich aber allein einem angeborenen Pawlow’schen Reflex folgend) den messerscharf analysierenden Völkerrechtler Carl Schmitt nicht einfach nur verdammt, sondern zunächst einmal gelesen, wäre den Bundeswehrsoldaten vielleicht so manches erspart geblieben — am „Hindukusch“, dem (nicht nur) „hindutötenden“ Gebirge.

  6. Es war doch von Anfang an eine Einsatz der nur „die Solidarität“ mit den USA nach 9/11 beweisen sollte. Nichts weiter. Schröder handelte aus, dass die Deutschen Soldaten rund um Kabul stationiert werden sollten….da wo in den ersten Jahren so gut wie gar nichts los war. Den Einmarsch in den Irak musste er dann, mit Hinweis auf Afghanisten, nicht mitmachen. Insofern…ein guter politischer Zug…wäre der Einsatz rechtzeitig beendet worden. Die ersten Todesopfer auf Deutscher Seite kamen übrigens durch Unfälle ums Leben. Wenn die Nachfolge-Regierung Rückgrat gehabt hätte, hätte man sich aus diesem sinnlosen Einsatz schon vor 10 Jahren zurück ziehen können…mit viel weniger Opfern. Die Sinnlosigkeit war ja auch offenkundig….90% der in Afghanistan damals stationierten Soldaten verließen das Camp-Warehouse nur einmal….nämlich auf dem Weg zurück zum Flughafen. Das „Brunnen-bohren“ übernahmen übrigens andere….dieser Nimbus ist auch falsch….die BW „bewachte“ nur die Arbeiten die durch NGOs und Co. ausgeführt wurden…sie selbst bohrte keine Brunnen und baute keine Schulen. Es gibt viele Mythen über den Einsatz und noch mehr Unwahrheiten. Das Peter Struck mit seinem berühmten Satz natürlich falsch lag….wurde damals von Peter Scholl-Latour mehrfach dokumentiert….trotzdem waren die MSM Medien…auch nach dem arabischen Frühling….nie bereit sich der Wahrheit zu stellen…und sind es heute noch nicht….von der offiziellen Politik ganz zu schweigen. Frau Merkel hat die BW zwischenzeitlich zu einer verteidigungs-unfähigen Kleinst-Truppe zusammengeschrumpft (trotz Milliarden-Budget). Man muss sich das mal vor Augen führen….noch nicht mal Wache gehen macht die BW noch…das machen „Dienstleister“….von Wartung und Reparatur von Material und Gerät mal ganz zu schweigen. Eine Armee die sich weder selbst bewachen noch selbst helfen kann….mein Vorschlag….die BW zu einem „bewaffneten THW“ umwandeln….und gut ist. Nato?….einfach mit entsprechendem Geld freikaufen….Herr Biden hat da sicher ein offenes Ohr…mal ehrlich…wer von den NATO Partnern will schon die BW im Einsatz haben?

    • Ich finde es gut, dass die Armee dieses linksgrünen woken Landes schwach ist.

      • Es gilt seit Urzeiten (von Tao te King und Moltkeund bis heute) unverändert: Nur das geschliffene Schwert an der eigenen Seite
        hält die Schwerter der Andern in der Scheide.

  7. „Kadavergehorsam unter Preußens Gloria“ – darüber hätte WK1-Teilnehmer Ernst Jünger leise gelacht. Man muss nicht die Propaganda der Sieger übernehmen, insbesondere nicht, was den 1. Weltkrieg angeht (der übrigens kein Krieg Preussens war, sondern einer des Deutschen Reichs zusammen mit der Donaumonarchie). Hier hat mich der sonst so geschätzte Autor enttäuscht.

  8. Amerika hatte kein Kriegsziel ist so nicht richtig.
    Ich beziehe mich dabei auf
    General (Retired) Russell Howard, former US Army Commander and founding director of the Combating Terrorism Center at West Point zum War on Terror, mit den 3 Hauptfeinden ISIS, al-Quaida und Hezbollah.

    Sinngemäß sollte u.a. ein zweites Nine Eleven 2001, World Trade Center,
    verhindert werden. Das ist erreicht worden.

    Zum Krieg in Mali, in Boco Haram, „ohne Bücher“, sehen die USA den Übergang von einer opportunistischen kriminellen Bande zu einer
    Islam Terrororganisation.

    Der War on Terror in AFG sehen die USA als gescheitert an.
    Die Auswirkungen auf Nachbarstaaten, nach dem Abzug, Atom Iran und Taliban, Pakistan und selbst China sind nicht kalkulierbar. Taliban haben einen Bus mit chinesischen Ingenieuren gesprengt, mehr als 10 Tote.Vielleicht feiert die Domino Theorie, Viet Nam, wieder fröhliche? Urstände.

    Den Einsatz der BW in AFG als solidarisch zu bezeichnen, ist sehr höflich formuliert. Mir fallen andere Begriff ein, wie unterwürfig, liebedienerisch und anderes aus dem Tierreich.
    Man hat sich den USA aufgedrängt, wie ein Vasall ohne Not und völlig sinnlos.

    Übrigens, US Militär hat kein Problem damit „klar Text“ zu reden. Im Kontrast dazu der lammfromme, oberlehrerhafte, unkritische, hofberichtserstattungs, genderaga blog der BW in der BRD.

    Abschließend, ja wir reden von Krieg und das bedeutet erschiesen und erschossen werden mit grauenhaften Verletzungen und Amputationen auf allen Seiten. Für jeden Soldaten sollte das klipp und klar sein. Soldaten bringen Leute um und werden umgebracht.
    Mit den auch psyschischen Schäden muß jeder selbst klar kommen. Nicht jedem kann geholfen werden. Es bleiben Krüppel zurück.

    Und Schwangere im Panzer ist für mich Mord.

  9. Genauso zum Weinen wie das Feigenblatt Entwicklungshilfe.

  10. Die gepreßten „Wehrpflichtigen“, die von der amerikanischen Regierung nach Korea oder Vietnam geschickt wurden, kann man ja wohl wirklich nicht mit Soldaten vergleichen, die das Kriegsgeschäft als Beruf betreiben. Solche Vergleich sind unlauter. Und auch zu der Zeit, als noch Wehrpflichtige aus Deutschland in dieses Afghanistan-Abenteuer gingen, waren das ausschließlich die, die sich freiwillig meldeten. Inzwischen sind in der Bunderwehr aber nur noch ganz normale Söldner, keine geschanghaiten jungen Burschen. Wer von denen nicht weiß, auf was er sich einläßt, dem ist nicht zu helfen.

      • „Sie halten ihren Kopf hin zum Schutz für andre Menschen.“… Oder schiesen ein Kopf der Anderen ab…
        Soldaten, welche ein Sold bekommen, sind Sőldner.Egal, wo und wie sie ihr sold verdienen.

  11. Danke für die glasklare Analyse, Herr Spahn. Leider macht diese Pharisäerbande unbehelligt mit Unterstützung des Klatschhasenbundestages (bis auf wenige Ausnahmen) weiter, und der Wähler goutiert es. Insofern haben die Linken schon recht. Ehrlich wäre es, die Bundeswehr aufzulösen und einen Satz weisser Fahnen anzuschaffen. Sorry!

  12. Ein Soldat verpflichtet sich, seinem Land zu dienen. Wenn es sein muss, sogar unter Einsatz seines eigenen Lebens. Dafür schuldet ihm sein Land die Loyalität, ihn nicht für unsinnige oder unerreichbare Ziele einzusetzen. Dieses Land ist nicht loyal gegenüber seinen Soldaten. Sie werden für niedere Ziele missbraucht. Eine Schande.

  13. Dem ist wenig hinzu zu fügen, außer: Wenn die Afghanen Demokratie wollen, dann müssen sie selbst dafür kämpfen. Wenn sie das nicht wollen, dann sollten wir sie in Ruhe lassen. Sie hatten die Wahl seit 1980. Was aus aufgeklärter Sicht nicht geht, ist feige weg zu laufen, wenn es dem eigenen Stamm an den Kragen geht und sich zu bereichern, wenn man gerade oben auf ist. Jeder junge Afghane, der sich nach Deutschland durchgeschlagen hat, sollte sich für seine Feigheit und Faulheit schämen. Ihr müßt euer Land schon selbst befreien oder ist es gar keine Nation? Ist es auch nicht. Es handelt sich um Multikulti und der eigene Stamm gilt, sonst gar nichts. Um das erstrebenswert zu finden, muß man dumm, ungebildet, protestantisch gesinnt und links-grün sein.

  14. Danke Herr Spahn für diesen Artikel, den ich in der Klarheit noch nirgends anders gelesen habe.
    Aber es wird wohl so weiter gehen, wie Sie schon geschrieben haben, demnächst halt in Mali. Und so wie die Rückkehrer keinen würdigen Empfang oder Dank durch unsere Politiker erfahren. Werden die Dolmetscher und Helfer der Truppe zurück gelassen und müssen nun dort um ihr Leben fürchten. Aber wozu den islamistischen Terror irgendwo im Ausland bekämpfen, wenn unsere Regierung sie doch gleichzeitig unkontrolliert ins Land lässt. Und noch nicht einmal die Terroristen ausweisen kann, die schon hier leben?

  15. Es gibt einen neuen Weltkrieg, den des Koran-Islam gegen den Rest der Welt. Noch will der Westen dies nicht wahrhaben, es wäre politisch inkorrekt, das nur zu denken. Vermutlich müssen viel mehr Westler verdrängt, getötet oder erniedrigt werden, bis eine neue Generation (die jetzige ist dazu nicht in der Lage) aus Not den Koran-Islam als zu vernichtenden Kriegsgegner annimmt. Mal sehen, ob es dann zu spät ist, auch wegen der islamischen Unterwanderung westlicher Gesellschaften.

  16. Ich meine, dieses Zitat einmal bei Ulfkotte gelesen zu haben: Ein afghanischer Paschtune sagt: „Ihr habt die Waffen, wir haben die Zeit“ (und die Sitten!)

  17. Alles richtig. Das Problem wird in einem Satz des Autors ueberdeutlich : Vernichtung des militanten Islam mit allen Mitteln. Natuerlich wird hier nicht irgendein Objekt vernichtet, sondern die Krieger Allahs, die im Auftrag des Propheten fuer den einzigen Glauben kämpfen. Und so ganz nebenbei geht es auch nicht um einen klar abgrenzbaren und absonderbaren, militanten Islam mit klar abgrenzbaren Kriegern, die mit den uebrigen Muslimen, und umgekehrt, nichts zu tun haben oder von diesen idealerweise bekaempft werden wuerden. Diese Trennung ist unmoeglich, weil es sie realiter nicht gibt, so wenig wie die Trennung Vietcong zu den „regulaeren“ Truppen oder sowenig wie die Trennung der Taliban vom ganzen! Rest Afghanistans. Die Grauzone dazwischen ist ein unloesbares Problem, die unter anderem die Freund/Feind – Identifikation unmoeglich macht, essentiell fuer einen „klinisch sauberen“ Krieg, wie man ihn sich hierzulande idealtypisch vorstellt. Dabei ist bereits die Bekämpfung der Islamkrieger bzw deren Benennung im postmodernen Westen, vor allem im Bonoboland, ein Tabubruch. Wie koennen die boesen Weissen, die ja als Taeter fuer Alldas verantwortlich sind, es sich anmaßen, Krieg gegen Irgendjemand zu führen. Dass diese Kriege kriminelle Handlungen (zumindest gegen die eingesetzten Soldaten) der Regimes waren und nie haetten auch beteiligt geführt werden duerfen, ist klar. Hier ging es um natuerlich verdeckte (auch persönliche) Motive, die nicht einmal die leichteste Verletzung eines Soldaten rechtfertigen konnten. Kriminell auch deshalb, weil das Ergebnis klar war oder zumindest billigend in Kauf genommen wurde. Hier wurde vorsaetzlich voellig sinnlos geopfert. Das mehr als gestöerte Verhaeltnis des Pippi – Deutschen zu Allem, was ggf mit Waffen und deren Einsatz Recht und Sicherheit verteidigt, aendert daran allerdings nichts.

  18. Wissen Sie eigentlich, was eine sagenhafte TFR von 4,2 der Bevölkerung in Afghanistan in dieser Angelegenheit in der Realität tatsächlich bedeutet?

    100 Afghanen haben jeweils dann durchschnittlich 200 eigene Kinder, 400 eigene Enkel, 800 eigene Urenkel und 1600 eigene Ururenkel!

    Die ersten 100 Enkel je 100 Afghanen übernehmen im Laufe der Zeit irgendwann einfach die Jobs ihrer Omas und Opas, und die anderen „überzähligen“ 300 Enkel je 100 Afghanen werden im Laufe der Zeit irgendwann begehrte Fachkräfte in den westlichen Staaten oder halt Taliban!

    In der folgenden Generation sind es bereits 800 eigene Urenkel und anschließend 1600 eigene Ururenkel!

    Aus rein demographischen Gründen konnten die afghanischen Taliban in Wahrheit überhaupt NIEMALS verlieren, gewinnen sie nicht in dieser Generation, dann halt in der nächsten Generation!

    Die Taliban mussten in Wahrheit also immer nur eigene Kinder bekommen und abwarten können!

    Und nun wissen Sie auch, weshalb ausgerechnet die NATO einen eigenen Professor für Kriegsdemographie beschäftigt!

    Dieser ist übrigens auch weiterhin vollständig aufgeflogen!

    Dieser Mann ist übrigens dermaßen genial, der betreibt die Desinformation zugunsten der NATO in dieser Angelegenheit sogar selbst!

  19. Warum kann ich einem Artikel nicht auch ohne Kommentar „Daumen hoch“ geben?
    Egal, dann einfach auf diese Weise: Daumen hoch!

  20. Danke, Herr Spahn. Wie immer brilliant.

    Von meinen damaligen Freunden im Verteidigungsministerium habe ich mir schildern lassen, wie Patrouillien in Afghanistan so abgelaufen sind: Die Angst vor Verlusten und vor „unschönen“ Bildern hat alles dominiert, so dass das Ganze in der Regel nur Schaulaufen für die Amerikaner war.

    Wenn man Gunnar Heinsohn’s brilliante Analyse „Söhne und Weltmacht“ kennt, dann weiss man auch, warum das so war und sein musste.

    Natürlich kann man auch einen Krieg in Afghanistan gewinnen. Allerdings nur, wie Sie zaghaft angedeutet haben, mit „assyrischen“ Methoden. Und dazu war selbst die Sowjet-Union nicht (mehr) in der Lage. Höchstens Stalin hätte das vielleicht geschafft. Aber keine Demokratie kann das – und trotz allem Gottseidank!

    Angesichts der Demographie macht es schlicht keinen Sinn mehr, europäische Armeen ausserhalb von Europa einzusetzen. Und wie das Beispiel Frankreich zeigt, ist selbst der erfolgreiche Einsatz hier fraglich …

  21. Kriege sind ein Mittel zur eigenen Bereicherung. Sie müssen finanziert werden. Um sich selbst am Aufwand schadlos zu halten, wird des Volkes Stimme aktiviert. Heroisch wird sich gegeben, mit Erfolg. So auch mit der Stimme eines deutschen Bundespräsidenten.
    Und nun zu Afghanistan: Unter der Obhut der Bundeswehr ist das Geschäft mit Opiaten aufgeblüht. Die Bilanz stimmt. Die Helfer dürfen abziehen.

  22. Was hier scheinbar in Vergessenheit geraten ist. Die beiden Benzinlaster wurden nicht einfach „entführt“. Nein, den beiden Lkw-Fahrern wurden bei der „Entführung“ die Kehlen aufgeschlitzt.
    Und die beiden Laster waren augenscheinlich auf dem Weg zu einem Bundeswehrstützpunkt.
    Aber unsere sogenannten Regierenden haben es immer vermieden den Einsatz als den zu benennen, der er war. Es war Krieg und dieses Wort vermieden die Politiker wie der Teufel das Weihwasser.
    Und wenn so ein armer Tropf von Bundeswehrsoldat einmal in die Verlegenheit kam zu schießen, dann wartete schon ein Staatsanwalt in Potsdam, der meinte aus seinem warmen Sessel den Schußwaffengebrauch bewerten zu können. Das was unsere Politiker in Zusammenhang mit der BW zu verantworten haben spottet jeder Beschreibung.
    Und nun will Teletubbie Högl eine Impfpflicht für die Soldaten einführen.
    Ich würde mir wünschen, dass die Soldaten nun reihenweise hinschmeißen. Unterstützung und Wertschätzung aus der Politik ist ja absolute Fehlanzeige.

  23. Danke für diese schonungslose Analyse! Gunnar Heinsohn hat auf tichyseinblick wiederholt den „Kriegsindex“ für Afghanistan und Mali berechnet: Zu viele arbeitslose junge Männer, denen gar nichts anderes übrig bleibt als auszuwandern oder sich von den Milizen anheuern zu lassen. Richard Lynn, Tatu Vanhanen und Heiner Rindermann haben belegt, warum es in diesen Ländern keinen wirtschaftlichen Aufschwung ala Korea oder China geben kann. Sönke Neitzel hat in seiner Monographie „Deutsche Krieger“ das Afghanistan-Abenteuer einer vernichtenden Kritik unterzogen. Die Fakten liegen also auf dem Tisch. Warum zieht das Spitzenpersonal der Bundeswehr und des Verteidigungsministeriums nicht die bitteren aber notwendigen Konsequenzen?

  24. Respekt Herr Spahn, ein sehr mutiger Artikel mit ganz vielen unbequemen Wahrheiten.

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